Wenn Teenager die falschen Freunde haben

Freiheit oder Schutz: Darf man Teenagern noch vorschreiben, mit wem sie rumhängen dürfen? Foto: icanteachyouhowtodoit (Flickr)
Vor rund zwei Jahren habe ich mit dem Kinderarzt und Buchautor Remo Largo ein Interview über die Pubertät geführt. Darin ging es unter anderem darum, ob wir Eltern unseren Kindern den Umgang mit Freunden verbieten können, die uns nicht passen. Gemeint sind Freunde, die unseren Kindern nicht guttun, aus welchem Grund auch immer. Largos lakonische Antwort: Man könne zwar mit Teenagern über ihre Freundschaften reden, diese zu verbieten, bringe jedoch nichts. Verbote hätten oft sogar eine gegenteilige Wirkung. Dass er damit recht hat, wissen wir spätestens seit Adam und Eva.
Im frühen Alter ist das Ganze ja noch relativ einfach. Da hat man halt leider immer schon was anderes vor, sorry, oder man lädt bewusst Kinder ein, die man besonders mag. Aber mit Beginn der Pubertät wird das komplexer.
Ich selbst habe mich als Teenie vorbildlich an Largo und die Genesis gehalten. Je mehr meine Eltern jemanden missbilligten, desto faszinierender fand ich denjenigen oder diejenige. Zum Beispiel meinen ersten richtigen Freund. Ihre Ablehnung befeuerte lediglich meine Loyalität zu ihm. Ich musste ihn schliesslich vor einer Familie beschützen, die zu beschränkt war, einen wahren Prinzen zu erkennen, wenn er in ihrem Wohnzimmer stand. Oder nackert im Schlafzimmer der Tochter.
Darum denke ich eigentlich nicht daran, meinen Kindern Freundschaften zu verbieten, die ich für ungut betrachte. Dachte ich bis vor kurzem. Nun habe ich meine Meinung geändert. Aufgrund diverser Erlebnisse bin ich einmal mehr zum Schluss gekommen, dass Erziehung nichts Absolutes ist. Dass es Situationen gibt, in denen man vor allem junge Teenager vor sich selber schützen muss. Das kann im Notfall auch bedeuten, eine Freundschaft zu verbieten. Nämlich dann, wenn sie dem eigenen Kind massgeblich und offensichtlich schadet. Zum Beispiel indem vordergründige Freunde hintenrum Gerüchte verbreiten, sei es aus Neid oder aus schierer Lebenslangeweile oder warum auch immer.
Wer meint, solche grundlegenden Machtmechanismen seien nur Erwachsenen geläufig, sollte dringend sein Bild von der unschuldigen Kindheit revidieren. Das Prinzip von «teile und herrsche» beherrschen einige Kinder instinktiv bereits so ausgezeichnet, dass sich mancher Lobbyist eine Scheibe davon abschneiden könnte. Ebenfalls sehr wirkungsvoll ist es, nach einem zufälligen Muster entweder sehr freundschaftlich oder ohne Vorankündigung abweisend und kühl zu sein. Das Resultat ist verblüffend, Sie sollten es mal an Ihrem Lieblingsfeind testen: Man kann damit auch psychisch intakte Menschen verlässlich aus dem Gleichgewicht hebeln – zumindest bis sie kapieren, was mit ihnen gespielt wird.
Und genau da kommen wir Eltern ins Spiel. Im Normalfall mit reden, reden und reden. Auch darüber, was das eigene Kind zu dem beiträgt, was ihm widerfährt, und wie es sich schützen kann. Denn manipulativen Persönlichkeiten werden sie im Laufe ihres Lebens immer wieder begegnen. Nur können sie später als Erwachsene, Gott sei Dank, viel eher mitbestimmen, mit wem sie Umgang pflegen.
In der Schule geht das kaum. Das hat den Vorteil, dass Kinder sich hier dem Leben stellen müssen und lernen, auch harte Zeiten durchzustehen. Aber es gibt einen Punkt, an dem ich nicht mehr einig bin mit Largo: Dann nämlich, wenn ich sehe, dass allem Diskutieren, Verzeihen und Verstehen zum Trotz alles so weitergeht wie bis anhin. Wenn ich erlebe, dass ein Kind so massiv unter einer vermeintlichen Freundschaft leidet, dass ich das nicht mehr einfach mit ansehen kann und darf.
Dann ist es Zeit für einen angeordneten Bruch. Das zu tun, ist hart und geht nicht ohne die Angst, dem Kind damit zu schaden. Oder dem stubenreinen Frieden. Doch wenn alle Stricke reissen, muss ich dieses Risiko eingehen. Wir Eltern sind verantwortlich dafür, die Seelen unserer Kinder so weit wie möglich zu schützen. Im Härtefall kann das sogar so weit gehen, einem fremden Kind Hausverbot zu erteilen und zu verlangen, dass es auch nicht mehr über soziale Medien eindringen kann.
Ich bin nicht so naiv, zu glauben, dass das hundertprozentig funktioniert. Aber das ist noch lange kein Grund, es nicht zu versuchen. Ein Hausverbot ersetzt das Gespräch mit den eigenen Kindern natürlich nicht. Im Gegenteil, es erfordert erst recht die gemeinsame Auseinandersetzung mit der Situation. Es geht ja nicht um «friss oder stirb», sondern darum, dass ich mein Kind ja auch nicht immer wieder dieselbe Treppe runterstürzen lasse, solange ich sehe, dass es noch ein Geländer braucht.
Wie denken Sie darüber? Soll man Kindern den Umgang mit Freunden verbieten, wenn die ihnen schaden? Falls ja, wie – und bis zu welchem Alter?
123 Kommentare zu «Wenn Teenager die falschen Freunde haben»
Kurzfristig hilft man den Jugendlichen evtl. – langfristig Macht nannte sie erfolgloser, da wichtige – auch negative Erfahrungen – fehlen.
Als Eltern hat man die Pflicht, seine Meinung dem Kind/Jugendlichen mitzuteilen. Diese sollten in ihren Entscheidungen schon früh frei sein und Erfahrungen aus ihrem Verhalten sammeln und Konsequenzen tragen. Sei es iPad-Verbot oder seelische Schmerzen wegen Freunden. ÜberbEhütete Kinder haben es schwer, den eigenen Weg einzuschlagen und so authentisch und glücklich zu sein.
Meine eigene Erfahrung und die mit meinen Kindern ist: Den Umgang mit bestimmten Freunden zu verbieten, weckt Trotz und man erreicht das Gegenteil. Lassen wir unsere Kinder ihre eigenen Erfahrungen machen mit Menschen, die ihnen möglicherweise nicht gut tun. Ausser, es geht um Leben und Tod.
Die „falschen“ Freunde sind meistens die richtigen Kinder der anderen, die wiederum die Kinder der anderen als „falsche“ Freunde vermuten…
Romeo und Julia waren aus Elternsicht die falschen Freunde.
Genau so ist es!
In der Pubertät ist man definitv am anfälligsten für schwere Fehler. Das heisst nicht, dass man später keine mehr macht, aber die Chance ist bestimmt kleiner. Natürlich sollen die Kinder lernen, Entscheide zu fällen, Verantwortung zu übernehmen usw. Das heisst aber nicht, dass man in bestimmten Fällen nicht eingreifen muss um sie vor sich selber zu schützen, insbesonder bei nicht oder nur schwer zu korrigierenden Entscheiden.
Mir haben meine Eltern Umgang, der mich eher mit negativen Seiten konfrontierte, nicht verboten. Aber sie haben mir ihre Meinung mitgeteilt. Das hat mich geärgert – und mir geholfen. Insgeheim teilte ich einige ihrer Einwände. Dass ich mit meinen Empfindungen nicht allein stand, das war für mich eine Unterstützung. Ob man Umgang gänzlich verbieten kann, weiss ich nicht, aber dass Kinder die Dringlichkeit der Eltern erleben, das finde ich für alle Beteiligten eine gute Erfahrung. Anteilnahme ohne Panik und Egoismus: sehr schwierig, aber letztlich not-wendig. Und am Ende entscheidet Kind selbst.
Bingo. Sehr schön zusammengefasst! Danke!
schliesse mich Carolina an.
Oh, danke, sehr gut geschrieben!
Ich denke, es gelten hier auch die üblichen Maximen, dass man a) einem Teenager sowieso keine Freunde verbieten kann und b) die Kids leider ihre eigenen Fehler machen müssen, auch wenn das Zuschauen manchmal wehtut. Letztlich kann auch eiin(e) wirklich böswillig manipulative(r) Gleichaltrige(r) nicht wirklich einen Schaden anrichten, von dem sich ein Teenie nicht wieder erholt, und zweitens lernen die Kids besser so früh wie möglich, dass man sich von solchen Menschen besser fernhält. Und das lernen sie nur, wenn sie selber in den Fleischwolf laufen. Erklären kann man das niemandem.
Der Fall, den Sie hier beschreiben sieht mir mehr nach allttäglicher erfahrung aus, die jeder Mensch früher oder später macht. Da würde ich auf reden setzen, subversive Fragen stellen, die dem Kind vielleicht langsam dämmern lassen, was für ein Mechanismus da am Werk ist. Da scheint mir ein Verbot nicht angemessen… Vielleicht geht es ja nur der Mutter auf die Nerven, dass sie sich dann immer das geklagte Leid anhören muss… Aber wenn es nicht dieses Leid wäre, wäre es vermutlich ein anderes… Teenie-Zeit ist Leidenszeit… Oder man hört die Berichte ab einem gewissen Punkt nicht mehr an.
Ich denke, hier hört Kontrolle auf. Das Kind wird aus Eigeninitiative herausfinden müssen, mit wem es sich herumtreibt, und mit wem nicht. Denn auch wenn es einen ,,schlechten“ Weg eingeschlagen hat, ist es schier unmöglich, zu intervenieren. Ausserdem ist unsere Meinung meistens viel zu oberflächlich. Denken Sie nur daran, welche Kinder von Ihren Eltern als absolut positiver Einfluss betrachtet wurden, Sie aber überhaupt nichts mit ihnen anfangen konnten, weil wir jene besser gekannt haben.
Sind denn alle der hier schreibenden mit 30 auf die Welt gekommen und waren nie jung ? Macht für mich so den Anschein. Alternativ haben sie, sollten sie den normalen Weg genommen haben, natürlich immer die richtigen Freunde (in den Augen ihrer Eltern) gehabt, waren immer um 20:00 zu hause etc. Erinnert euch doch mal, wie es gewesen ist, als ihr jung ward und habt Vertrauen in eure Erziehung und in Eure Kinder.
Na ja, ganz so locker sehe ich das nicht. Die Leute, die ich kenne, die es richtig schlimm erwischt hat, denen ist das in den Teenie-Jahren widerfahren oder dort wurden die Weichen gestellt: mehrere Opfer von sexuellem Missbrauch, Suizid (goldener Schuss & vor den Zug geworfen), Absturz wegen Drogen mit anschliessender Langzeitarbeitslosigkeit/IV-Rente/psychischen Folgekrankheiten (bis heute), sogar ein Beziehungsdelikt (Partner erstochen). Und ich hab in einer ganz normalen Schweizer Kleinstadt gewohnt, im Mittelklassequartier und hab eine höhere Ausbildung absolviert. Normale Kids also.
naja, NIna, erstaunt mich dass du trotz deinen Erfahrungen nicht einsiehst, dass du nicht wegen Freundesverboten deiner Eltern geworden bist, wer du bist und dass andere Menschen halt andere Leben leben und das schlichtweg ihre Sache ist – wir alle sind mal jemandes Kinder gewesen… Normalität ist eine statistische Grösse, mehr nicht.
So wie ich den Text verstehe, wurde ein Kind der Autorin gemobbt und diese hat darauf der Täterin Hausverbot erteilt und verboten elektronisch zu stalken. Aus meiner Sicht ist dies eine elegante Lösung. Ihr Kind hat sich nicht exponiert (Mami hats verboten), ist aber trotzdem weitgehend geschützt. Ihr Kind kann weiter hin die Täterin treffen und so evtl. die Situation entspannen oder erkennen, dass die andere ihr schadet.
Ein Kontaktverbot zu (aus Elternsicht) unpassenden Freunden erkenne ich im geschilderten Fall jedoch nicht.
Wer nicht ausprobiert, lernt nicht…..Vertrauen in die Jugendlichen plus Gespräche und ein bisschen Glück und vorallem die elternängste kontrollieren…..
Bin gleicher Meinung.. Überlegen, was hat die Angst mit mir zu tun? Welche eigenen Verletzungen werden da an die Oberfläche katapultiert ? Meine Töchter sind anders verstrickt als ich und mit den eigenen Kindern muss man immer wieder hinschauen- das tut manchmal weh..
Kinder sind u a auch da, bei uns Eltern die Knöpfe zu drücken. Und unsere Kinder sind stark und Ermutigung bringt mehr als Eingreifen und Verbieten.
@Sinone: schön gesagt!
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass wir für die den Schutz der Seelen unserer Kinder verantwortlich sind. Das Schwierige ist halt, dass die Jugendlichen oft nichts mehr von uns annehmen wollen. Schliesslich müssen sie sich in der Pubertät von uns ablösen.Ich kann mir nicht vorstellen, meiner Tochter den Umgang mit Freunden zu verbieten. Allerdings weiss ich auch, dass sie sich nicht daran halten würde. Diese Massnahme würde total ins Leere zielen und wohl auch viel Vertrauen zerstören. Erziehen wir nicht mit dem Ziel, unsere Kinden zu stärken? Ist ein solches Verbot dann nicht ein Widerspruch?
Mit einem Mal ist es denn eben soweit, dass ein dermassen widerspänstiger junger Mensch dann eben die Verantwortung für sich selber zu übernehmen hat. So schmerzhaft es für die Eltern sein kann.
Ab einem gewissen Alter, sich selbst dermassen selbständig fühlend, da sollte es doch möglich sein auch selber für sich aufkommen zu können. Raus aus dem Haus und sich beweisen.
Das ist denn eben Leben 1 : 1.
In den allermeisten Fällen, in denen Eltern ihren Kindern den Umgang verbieten, sind es aber nicht „falsche“ Freunde, sondern solche, die schlicht und einfach den Eltern nicht passen, weil sie nicht in deren Weltbild passen: Die falsche politische Einstellung, die falsche soziale oder ethnische Herkunft, die falsche Ausdrucksweise oder andere moralische Vorstellungen.
Das Kind läuft damit kaum ins Verderben – aber die Eltern fürchten den „fremden“ Einfluss, der sich da in ihre sorgfältig aufgebaute Familie drängt.
Genau. Und das sind dann eben die untauglichen Gründe, die bei den Kindern zu Recht nicht ziehen. Aber ein Jugendlicher, der mich oder meine Tochter beklaut oder sie respektlos behandelt (z. B. schlägt), der bekommt Hausverbot, und das kann meine Tochter dann auch nachvollziehen und einhalten.
„Wir Eltern sind verantwortlich dafür, die Seelen unserer Kinder so weit wie möglich zu schützen.“
Echt? Verraten Sie auch, wie das gehen soll? Mittels Telepathie oder doch besser Kinesiologie?
„Im Härtefall kann das sogar so weit gehen, einem fremden Kind Hausverbot zu erteilen und zu verlangen, dass es auch nicht mehr über soziale Medien eindringen kann.“
Boah, volle Härte! Unsere Kinder beherrschen Technik und das Internet weit besser als wir, glauben Sie mir – da kontrollieren Sie gar nichts mehr. Hausverbot? Wie süß. Und als Nächstes: Schulverbot, Denkverbot…??
Und nochmal diese Flegelhaftigkeit! Siehe mein Post oben. Man kann nur hoffen, dass keines Ihrer Kinder (falls überhaupt vorhanden) jemals in so eine Situation kommt und dann mit Stammtischparolen von Ihnen abgeschmettert wird. Boah, ey!
Monaco hat doch recht. „Seele“? Was soll diese Begrifflichkeit? Und wenn meine Eltern mit mit Esoquark wie Kinesiologie gekommen wären (sind sie zu Glück nicht), hätte ich mich totgelacht.
Ihre Eltern müssen sich da aber ins Fäustchen lachen! „Du wirst schon mal sehen“…ich habe den Spruch gehasst bis ich ihn selbst mal gesagt habe!
Trotzdem: Verbote sind bei Teenager IMMER kontraproduktiv das müsste Ihnen Ihre Erfahrung mit dem ersten Freund ja sagen. Ich wäre da eigentlich viel dreister: den Spiess umdrehen, den manipulierenden selbst manipulieren, indem man ihn eben in die Familie einlädt und umsorgt und fast wie ein eigenes Kind behandelt (da wird er auf einmal viel weniger interessant für die Kinder wenn er mit Ihnen befreundet ist) und ihn mit Zuneigung ersticken!
Hihi, guter Ansatz – funktioniert aber nur, wenn die Zuneigung ehrlich, also nicht manipulativ gemeint ist. Echte Wert-Schätzung hat noch so manchen Saulus zum Paulus bekehrt. Sogar Warlords (aktuell nachzulesen bei Malcolm Gladwell, David gegen Goliath).
Die Erfahrung, dass die Eltern bereit sind für den seelischen Schutz des eigenen Kindes viel Unangenehmes auf sich zu laden, kann das Selbstvertrauen des Jugendlichen massiv stärken. Auch wenn die ersten oder auch länger andauernden Reaktionen des Jugendlichen Wut und Unverständnis sind und dies hart zu ertragen ist. Damit langfristig gesehen ein positiver Effekt eintreten kann, ist es aber unabdingbar zuerst dem Jugendlichen immer wieder zu zuhören und immer wieder versuchen Lösungsmöglichkeiten zu besprechen. Das Verbieten darf nur als letztes und genau durchdachtes Mittel eingesetzt werden
Verbote nützen nichts. Das Einzige, was Sie damit erreichen, ist, dass Ihr Kind danach erst recht nicht mehr mit Ihnen darübrer redet, falls wieder etwas ist (weil es ist ja verboten, und wenn ich jetzt mit den Eltern rede, kriege ich von da auch noch eins aufs Dach, oder höre Sätze wie „Ich habs doch gesagt“).
Schlechte von tollen Freundschaften zu unterscheiden lernt man (leider) auch nur, indem man mal in einer schlechten gesteckt hat. Dann weiss man danach eher, wo die Grenzen sind.
Hausverbot führt nur dazu, dass draussen bis spät nachts rumgehangen wird und dazu Alk und Drogen gebommen werden. (Bei Schwester miterlebt) Die Leute einladen, den Keller nutzen lassen, so hat man sie noch nahe bei sich!
Prävention: Ziehen Sie spätestens zur Kindergartenzeit in ein anständiges Quartier / Dorf besser als Stadt. Ziehen Sie in ein grosses Haus (siehe oben) mehr Platz, weniger Konflikt, späteres Ausziehen, mehr gespartes Geld für den Lebensstart als Kind. Viele Geschwister in nahen Abständen sind auch Freunde und passen lebenslang aufeinander auf!
Prävention: a) Wer kann sich das leisten? b) Wo sind die „anständigen“ Dörfer? Als ob auf dem Lande nicht ausgegrenzt würde, was das Zeug hält.
Hausverbot: Ich kann meiner Tochter vorschreiben, wenn sie mitbringen darf und wen nicht. Sinnvollerweise begründe ich aber gut, warum ich jemanden nicht sehen will. Vorurteile taugen als Argument nicht. Ansonsten gebe ich Ihnen recht: ich habe meine Tochter und ihre seltsamen Gspänli auch lieber bei mir zuhause als irgendwo in den Büschen.
Gutes Statement, Bernerin. Wer sich das leisten kann, Frau Merz? Das würde ganz gut zum Thema von gestern passen. Wenn man nicht mehr ganz so jung Eltern wird, ist meistens der Vorteil, dass man bereits mehr verdient und häufig auch die junge Erwachsenenzeit hat nutzen können für Aus- und Weiterbildung und Sparen. Vor der Familienplanung.
Ich teile die Ansicht der Autorin. Auch wenn man sein Kinder auf verschiedene Weise auf die Pubertät vorbereitet, kann es sein, dass sich eine Situation ergibt, in der es trotz reden, reden und nochmals reden ohne ein konkretes Eingreifen der Eltern nicht geht. Auch wenn der Sohn oder die Tochter nach aussen mit Wut und Unverständnis reagiert, stärkt die Klarheit der Eltern und der Wille der Eltern dieses Durchgreifen durchzuziehen trotz diverser Widerstände und Unannehmlichkeiten das eigene Kind nachhaltig.
Das Problem an Verboten ist heutzutage, dass sie eigentlich nicht mehr durchsetzbar sind. Oder können Sie kontrollieren, neben wem Ihr Kind in der Schule sitzt, mit wem es die Pausen verbringt, mit wem es nach der Schule noch 20min rumhängt bis der Bus fährt, mit wem es Zmittag isst, mit wem es auf Facebook kommuniziert, telefoniert, SmS schreibt?
Sie können das Kind nicht einsperren, und Jugendliche wissen, dass so ein Verbot leicht zu umgehen ist. Hausverbot ist das einzige, das sie durchsetzen können.
Mein Vorschlag daher: helfen Sie dem Kind, andere Freundschaften zu finden. Sportclubs, Orchester, Jugendtreff, Ferienjob, Ferienlager etc. organisieren, wenn das Kind Interesse hat. Schenken Sie eine Saisonkarte für die Badi, das Skigebiet, den Fussballclub oder ähnliches, und lassen Sie das Kind dort alleine hingehen. Es wird schon Leute kennenlernen. Einige davon werden toller sein als andere, logisch, aber nur durch Vielfalt lernt jemand, das Gute vom Schlechten zu unterscheiden.
Als Jugendliche wird ein solches Verbot dermassen massiv als Eingriff empfunden, das ein vernünftiger Jugendlicher den Eltern aufhört, Dinge zu erzählen, um nicht wieder ein Verbot aufgebrummt zu bekommen. Dann entgleitet die Kontrolle den Eltern ganz schnell komplett und ein eventuell drogenabhängies oder kriminelles Umfeld wird von Eltern nicht mal mehr bemerkt, weil die Jugendlichen dies gut zu verbergen wissen. Solange nicht Leib und Leben bedroht sind, sollten sich Eltern ganz massiv zurückhalten, denn Entäuschungen gehören nunmal zum Leben und zum Erwachsenwerden.
Marina
Das massive Verbote als unangebrachte Eingriffe verstanden werden sehe ich auch so. Und man oder vielleicht besser Frau kann Sachen auch zerreden. Ich meine wenn einem nichts anderes mehr einfällt als reden, reden und nochmals reden ist es wohl eher schon zu spät noch Zuhörer zu finden.
Frau Fischer wird irgendwann damit leben müssen, dass sich ihre Tochter nicht mehr um das kümmert, was sie sagt. Und die Tochter wird genau die Erfahrungen machen, die ihr Frau Fischer verbieten will. Dafür ist das Erwachsenwerden nämlich da. Ansonsten werden die Eltern sich auch nach Erreichen der Volljährigkeit noch in jede denkbare Angelegenheit hineinmischen. Wer das zulässt, kann sich weder Mensch noch Erwachsener nennen.
Frau Fischer, nehmen Sie sich ein wenig zusammen. Es sind nicht Ihre Freunde und es ist nicht Ihr Leben. Es ist Zeit, ins zweite Glied zurückzutreten.
Nein, nehmen Sie sich ein wenig zusammen! Frau F ist dazu da, hier Themen zu bringen, die Eltern interessieren könnten. Nur weil Sie anscheinend einen schlechten Tag haben, ändert das nichts daran, dass das Thema Gültigkeit hat.
@Carolina, das meine ich immer mit Trennen von Person und Meinung. Die Autorin so direkt und so plump anzusprechen ist nur ein Gipfel von Perzeptionsinsuffizienz und Distanzlosigkeit.
Uns steht es nur an, Meinungen zu diskutieren und, wenn es sein muss, auch gröblichst zu verreissen. Personen sind tabu, auch meine zarte, kleine Existenz. Die Autorinnen sowieso.
„Perzeptionsinsuffizienz“??
Den Ausdruck muss ich unbedingt in meinen Aktivwortschatz aufnehmen, danke ML!
@Carolina: Solange Frau F ständig Themen aus ihrem privaten Umfeld bzw. ihrer eigenen Familie bringt, solange braucht sie direkten Rat. Anderswo findet die Bewältigung solcher Familiendramen im Fernsehen statt (Die beste Mutter der Welt usw.), aber Frau F denkt offenbar, das Ausbreiten ihrer Peinlichkeiten in einem Blog sei irgendwie vornehmer. Gesetzt den Fall, dass sie überhaupt eine Tochter hat und die ganzen Artikel nicht bloss erfunden sind, um Leute wie Sie zu interessieren. Mein Tag könnte übrigens besser nicht sein – immerhin konnte ich zwei Nüsse gleichzeitig knacken.
@Markus Schneider, vielleicht lesen Sie mal die Definition von „Blog“ nach?
Steht in der Definition irgendwo, dass ich in einem Blog-Kommentar meine Meinung nicht frei äussern kann, darf oder sollte? Aber Sie gehören wohl auch zur Fraktion „Sagen Sie lieber nichts, wenn Sie nichts zustimmendes zu sagen haben“. Das führt dann wirklich zu Perzeptionsinsuffizienz.
Herr Schneider, Sie dürfen und sollen sogar Ihre Meinung frei äussern. Nur nicht zu Lasten von Personen. Verreissen Sie die Meinung von Frau/ Herrn xyz. Nie aber Frau/ Herr xyz. Geben Sie niemals jemanden einen Rat, bewerten Sie niemanden, wenn Sie nicht deutlich darum gebeten wurden.
Lustig, dass Sie das schreiben, denn gerade zu Ihnen sage ich ja gar nichts Zustimmendes.
Was ich konkret meinte: Ein Blog ist eine Art online-Tagebuch, also liegt es im Wesen des Blogs, dass die Blogger Themen aus ihrem Alltag aufgreifen. Gerade das kritisieren Sie aber. Gehen Sie denn auch in ein Suppenrestaurant und geben dem Koch eine Ohrfeige, weil er Suppe kocht, obwohl Sie doch Suppe nicht mögen?
@Susi: Komische Ansichten haben Sie, aber die können Sie gerne behalten. Zeigen Sie mir erstmal den Koch, der mir online eine Suppe bringt. Würde mich auch mal wundernehmen, wie man per Tastatur jemanden „verreissen“ und „ohrfeigen“ kann. Haben Sie bereits jeglichen Realitätsbezug verloren ode rleiden Sie womöglich an Hyperperzeption?
Ich kritisiere im übrigen nicht das Augreifen des Problems von Frau Fischer, sondern ihre Reaktion auf das von ihr empfundene Problem. Zudem ist mein Rat gut. Sie soll sich einfach nicht benehmen, als wäre ihre pubertierende Tochter noch eine Dreijährige.
@Markus Schneider: Das mit der Suppe hab ich nur so als Beispiel genannt, als Metapher, dänk, die Ohrfeige war auch nicht wörtlich gemeint. (Sie glauben, mir sei der Realitätsbezug abhanden gekommen, weil ich Metaphern benutze, um etwas verständlicher zu machen?? Mir gefällt die Suppenmetapher 😉 ) Mir kam es vor, als würden Sie Frau F für das kritisieren, was eigentlich ihre Aufgabe hier ist.
Was die Inhalte angeht, klar, da kann man ohne weiteres anderer Ansicht sein und soll das auch sagen, dazu gibt’s ja die Möglichkeit, hier zu kommentieren.
Um bei der Suppe zu bleiben: Wenn sie einem nicht schmeckt, dann darf man das sagen, klar doch.
Heieiei. Wenn man genau hinschaut, ist sicher die PFZ schuld, gell Herr Brechbühl. /Ironie Off.
Ich hätte gern ein konkretes Beispiel gehabt, Frau Fischer. Bin nämlich sicher, dass da ein Anlass ist für diesen Blog.
Verbieten bringt gar nichts. Hausverbot geht, und darlegen, was einem an einer bestimmten Person missfällt. Das fällt dann mit den vorgelebten und gepredigten Tugenden zusammen, Das heisst aber auch, dass man triftige Gründe haben muss, Freunde/Cliquen abzulehnen. Das Aussehen oder die Herkunft sind keine legitimen Gründe. Und beim eigenen Kind bleiben: Warum gefällt Dir das?
@Heidi Merz
Was genau hat jetzt die Personenfreizügigkeit mit meinem Einwurf zu tun? Ich habe für die Kontingentierung der Einwanderung gestimmt, aber ich sehe echt keinen Zusammenhang mit der Kindererziehung ausser höchstens, dass dann die Mieten wieder billiger, die Arbeitswege kürzer werden und die Eltern wieder mehr Zeit für ihre Kinder haben.
Gar nichts, Herr Brechbühl. Aber die PFZ gehört genauso wie die „Links-Intellektuellen“ und die „Kindertagesstätten“ zu den jederzeit gern bemühten Sündenböcken, insbesondere hier im Mamablog.
Nicht zu vergessen die Kinesiologen und sonstige ‚Quacksalber‘ 😉
Das sind keine Sündenböcke sondern der Ursprung der Sünde.
Ich denke, es ist gut geschrieben. Es gibt nichts Absolutes in der Erziehung. Kein Kind , keine Beziehung und keine Situation ist absolut gleich.
Manchmal muss man auch durchgreifen: immerhin ist das Kind unmündig.
Natürlich muss man herausfinden, WARUM es das Kind ausgerechnet zu den negativsten bzw. kriminellen Personen hingezogen fühlt. Zufällig ist das nicht.
Lieber keine Freunde als falsche Freunde. „Falsche“ Freunde schaden Dir, „keine“ Freunde tun das logischerweise nicht. Gute Freunde sind so selten wie Du. Sei Dir selbst ein guter Freund. Dann brauchst Du keine Freunde. Freunde sollte man sowieso nicht brauchen, man besitzt sie auch nicht, man „hat“ sie nicht. Ein richtiger Freund ist ein super Bonus im Leben. Kannst Du dieser Bonus sein für andere? Und nun wieder von vorne weiter lesen 🙂
Keine Freunde = Einsam, was bei mir als Teenie zu einer starken Depression mit Suizidwünschen geführt hat. Dann wären vielleicht die „falschen“ Freunde doch nicht so falsch gewesen? Ich hab mich dann auch irgendwann Kontakte knüpfen können, und das waren zuerst eher Randständige, weil die einfacher zugänglich sind – trotzdem wusste ich immer, wieweit ich gehen kann und will und wo die Grenze und die Gefahren liegen. Meinen Eltern hab ich von denen gar nie erzählt oder sie ihnen vorgestellt, weil ich genau weiss, wie die schockiert gewesen wären…
Keine Freunde ist so in etwas das Schlimmste, was einem Teenager passieren kann.
Genau, deswegen kann ein Umzug (wie in meinem Fall) eben manchmal auch das völlig Falsche sein… Na ja, meine Eltern hatten keine Wahl und ich hab mich durchgeschlagen. Hat aber Jahre gedauert, bis ich aus dem tiefen Loch herausgefunden habe.
@Nina
Das ist so: Ein Umzug im Teenager-Alter ist oft schwierig, besonders wenn keine örtliche Schule mehr besucht wird. Dann ist der Zug oft abgefahren, um in der Wohnumgebung noch richtig Wurzeln zu schlagen und eben Freunde zu finden. Aber manchmal lässt sich der Umzug halt nicht verhindern.
Es ist der allereinzige erzieherische Einfluss von Eltern auf Adoleszente.Sie können mitbestimmen, mit wem die Jugendlichen Umgang pflegen. Lernen tun Kinder in dem Alter nur noch von gleichaltrigen. Weder ihre Eltern noch die Lehrer haben noch allzu viel zu sagen.
In Stammesgesellschaften werden genau aus diesem Grund peer groups gebildet, die auch durch Rituale gebunden sind.
Gute Orte wären Pfadfinder, Musikverein, Schweimmclub.
Ach Du meine Güte, Jürg, soviel Naivität ist mir schon länger nicht mehr untergekommen. Auch auf die Gefahr hin, Sie zu schockieren: Ich war im Gymnasium und gab mich da mit einigen linksgerichtete Intellektuellen ab, Gekifft und gesprayt haben wir nicht. Auch keine psychische oder sonstige Gewalt ausgeübt. Und ich war jahrelang in der Pfadi, als eine der wenigen, die nicht kiffte oder sprayte, denn diese war der klare Ursprung der Punkszene in unserer Gegend. Welcher Umgang für die Kinder besser scheint, ist den Eltern zu überlassen.Ich bin froh,in zwei verschiedene Kreise reinsehen zu können
Rauchen, trinken, kiffen: In der Schule, in der Pfadi, im Sportverein?! *entsetztgucke*
Ich verrate euch was: In vielen Elternhäusern auch.
Genau. Bei uns wurde in der Pfadi geraucht, gekifft und getrunken (gesoffen wäre angebrachter, immerhin bis zum Erbrechen). Leute wurden gemobbt und es war ganz einfach schrecklich. Ein hoch auf die Pfadi und auf pauschal Aussagen….
Meine 16-jährige Tochter ist in der Pfadi engagiert. Ja, da wird auch geraucht, gekifft und getrunken. An ihrer Schule übrigens auch. Was aber in der Pfadi vor allem gelebt wird, ist Freundschaft, Verantwortung, Zuverlässigkeit, Zugehörigkeit, Engagement. Sich über Jahre in einer Gemeinschaft einbringen, dazu beitragen, das Miteinander leben, das ist unersetzlich. Die Altersdurchmischung ist ein absolutes Plus, denn Geschwister können wir nur eins bieten und die Klassenkameraden sind alle gleich alt. Das sind so viele Beziehungen, die sie tragen, auf die sich zurückgreifen kann, wenn sie will.
„Leute wurden gemobbt und es war ganz einfach schrecklich.“
Sehen Sie, genau das, war bei uns eben nicht der Fall. Eher hatten wir einen Haufen Kinder und Jugendliche, die in der Schule und im Quartier gemobbt wurden und die zu Hause psychische wie physische Gewalt mitbekamen, und nein, Jürg, wer die Folgen psychischer Gewalt wirklich mal gesehen hat, wird das nicht mit schlechtem Benehmen vergleichen, und denen brachte die Gemeinschaft der Pfadi sehr viel. Das ist der Punkt: es wurde getrunken und auch mehr als genug geraucht, aber deshalb war es nicht schlecht. SW-denken funktioniert nicht!
@Amelie,
Die gefahrvollen Abenteuer, die wir in der Pfadi bewältigt haben, kann man mit kiffenden und saufenden pubertären Flegeln nicht bewältigen. Als Pfadiführer würde ich jeden, den ich beim Saufen oder Kiffen erwische einmal verwarnen, dann mit den Eltern ein ernstes Wort reden und danach aus dem Verein ausschliessen. Sonst steht man als Pfadiführer nämlich mit dem einen Bein im Gefängnis, wenn man Jugendliche auf Bergwanderungen schickt, die nicht fit sind dafür.
Pfadi-Führer sind verantwortungsvolle junge Menschen. Das Rauchen, Kiffen und Biertrinken findet zumindest in der Pfadi, die ich kenne, nicht in Lagern oder bei Übungen (am Sa-Nachmittag???) statt, sondern bei Aktivitäten und Treffen unter den Leitern oder in den älteren Stufen, wo nur Jugendliche dabei sind. Ganz abgesehen davon, dass niemand was davon gesagt hat, dass man da mittun muss.
Ich habe auch eine Weile gebraucht bis ich gemerkt habe, dass wenn man mit Leuten zusammen ist und die Taten von denen lassen immer wieder ein schlechtes Gefühl hochkommen, dann sind es die Leute die man meiden muss. Das wichtigste ist, dass man dem Kind viel über gute Tugenden beibrigt und dass es erstrebenswert ist nach ihnen zu leben. So lernt man nach einer Weile von selber die „falschen“ Kollegen auszusortieren. Aber die Erfahrung, dass man eben auch mal falsche Freunde haben kann – diese Erfahrung sollte man nicht verhindern. Es gehört zum Leben dazu.
Klar soll man das tun wenn es nicht anders geht. Ich würde z. B. eingreifen wenn Kriminalität, Drogen oder Gewalt im Spiel sind. Bei der psychischen Gewalt ist das sehr schwierig. Es ist viel schwieriger und subtiler. Zu erkennen wo ein Mensch anfängt seelisch stark unter Druck zu kommen ist wohl eine eine Herausforderung. Gerade weil Jugendliche auch sehr wankelmütig sein können. Sensible Jugendliche können so eine Situation vielleicht auch sehr übertrieben darstellen. Viel Effekthascherei und Mittelpunkt-Gehabe kann dabei sein. Daher gilt es, genau hinzuhören und hinzuschauen.
„psychische Gewalt“ ist Newspeak für unanständiges Benehmen. Dieses Modewort dient zudem der hinterhältigen Denk- und Verhaltenskontrolle über alles, was gewissen links-intellektuellen nicht in den Kram passt.
Ob Kinder in dem Alter fähig sind, ihre eigene Meinung zu haben, ihren eigenen Weg zu gehen, das hängt wesentlich davon ab, wie sie in den Jahren zuvor von den Eltern erzogen wurden und ob die Kinder überhaupt von den Eltern erzogen wurden oder ob man sie in der Kindertagesstätte entsorgte.
1) Auch ein Kind wird Tag für Tag selbständiger und übernimmt Jahr für Jahr mehr Verantwortung und kann Entscheide treffen, die sich als fatal herausstellen – und nicht immer und vor allem je länger je weniger können die Eltern Einfluss darauf nehmen. 2) Trotzdem ist das Umfeld, insbesondere das Familienumfeld enorm wichtig für das Gedeihen eines Kindes – und zwar viel wichtiger als die konkrete Erziehung oder interne/externe Kinderbetreuung. Ein gesundes Umfeld gibt gesunde Kinder – und auch da keine Regel ohne Ausnahme…
@Nina
Bei Adoleszenten ist das Familienumfeld weniger wichtig als das Umfeld in der peer group. Die Eltern können darauf Einfluss nehmen, in dem sie in ein Quartier ziehen, wo ihre Kinder in der Schule passenden Umgang haben. Oder sie können ihre Kinder ermutigen, in der Pfadi mitzumachen.
Ein Bekannter von mir hat eine weise Entscheidung getroffen, als sein Mädchen in das Gymnasium wollte. Er ist durch die Schweiz getrampt und hat das allereinzige Gymnasium ausfindig gemacht, wo nicht gekifft und gesprayt wird. Das war i Neuenburg. Da ist er mit Kind und Kegel hingezogen.
Ach, auch wieder mal im MB am Rundumschläge verteilen, Jürg? Vielleicht wäre es am Besten gewesen, das ‚Mädchen‘ gar nicht auf ein Gymnasium (dieser Eingang zur verdorbenen Hölle, gell) zu schicken und Zuhause zu unterrichten. So wäre gewährleistet, dass ja keine bösen ‚Mädchen‘ oder gar noch bösere ‚Buben‘ das Töchterchen anschauen oder gar mit ihm sprechen. Wie war das noch mit fundamentalistischen Volksgruppen und dem Umgang mit ihren ‚Mädchen‘? 🙄
Ich stimme Jürg B. zu. ERziehung passiert vor der Pubertät, in der Pubertät geht es BEziehung. Die Eltern können dann nicht viel mehr machen als da sein, ihre Meinung kundtun und Regeln des Zusammenlebens festlegen. Die Freunde haben auf das Denken und Handeln der Jugendlichen einen viel direkteren Einfluss und das ist auch gut so. Die Auswahl von Wohnort, Umgebung und Schule ist so in etwa der grösste Einfluss-Faktor, den die Eltern noch haben. Im Idealfall passiert diese Wahl aber voher, damit die Jugendlichen stabile Peer-Beziehungen aufbauen können. Freunde helfen, Krisen zu bewältigen.
Ich hätte weniger ein Problem damit, wenn meine Tochter mal an einem Joint zieht oder mit 15 dann mal betrunken heim kommt, oder mal beim Klauen im Supermarkt erwischt wird. Jesses, es sind Jugendliche. Ich hoffe, meine Tochter macht diese Erfahrungen. Was ich nicht hoffe, ist, dass meine Tochter in einseitige, von starken Hierarchien geprägte, ausnützerische und energieraubende Beziehungen und Freundschaften gerät. Ich wünsche mir, dass sie eine starke Persönlichkeit entwickelt, und merkt, wenn ihr jemand oder etwas nicht gut tut.
@JB: „Er ist durch die Schweiz getrampt und hat das allereinzige Gymnasium ausfindig gemacht, wo nicht gekifft und gesprayt wird. Das war i Neuenburg. “
Was für eine witzige Geschichte, die muss ich ja grad meinem Lehrerkollegium erzählen! Vielleicht will sich dann ja die eine oder der andere im Heile-Welt-Gymnasium bewerben, hahaha!
@Susi, was ist daran lustig? Finden Sie es nicht das normalste von der Welt, wenn Kinder in einer gesunden und verantwortungsbewussten Umgebung zur Schule gehen? Fehlt Ihrem Lehrerkollegium dermassen das Rückgrat, dass es in Ihrer Schule nicht für Ordnung sorgt?
Lieber Herr Brechbühl, an unserer Schule herrscht Ordnung. Die Lehrpersonen und die Schüler/innen pflegen einen ausgesprochen respekt- und liebevollen Umgang miteinander, es herrscht kein Bedürfnis, sich an einer Kanti Neuenburg zu bewerben, das war ironisch gemeint (muss ich dies das nächste Mal ausdrücklich vermerken mit *Ironie off“ oder so?)
Aber ich beantworte gerne Ihre Frage: Was ich witzig oder vielleicht eher herzig finde an Ihrem Kommentar, ist die Vorstellung, dass einer durch die Schweiz trampt, und glaubt, die Gymnasien auf vermeintliche Sprayer und Kiffer überprüfen zu können; dazu kommt dann Ihr Lieblingswort des doppelten Superlativs „allereinzige“, welches das kindlich-naive Weltbild des gesamten Beitrags noch unterstreicht.
Kommentieren Sie doch weiter aus Ihrer seltsamen Seifenblase heraus und irritieren Sie die Leser/innen hier!
@Susi,
Ob ein Schulhaus versprayt ist, das findet man mit einem Viertelstündigen Augenschein heraus. Ob auf dem Pausenplatz gekifft wird, da schnuppert man in der 10Uhr-Pause die frische Luft. Da muss man nur mit offenen Sinnen durch die Welt gehen. An Berner Gymnasien allerdings widerspricht solches Tun der gängigen politischen Ideologie.
JB: Sie und ihr Freund glauben tatsächlich, dass es an einer Schule, wenn es in der (nein, sogat eindach in irgendeiner) 10h-Pause nicht nach Kiffen riecht, auch keine Kiffer hat.
Okay.
@ Susi,
Nein, dann glauben wir nicht, dass es ekeine Kiffer hat, sondern dass das Gymnasium für Ordnung sorgt und die Schüler von den Lehrern betreut werden und die Schüler eine reale Chance haben, etwas zu lernen und zur Hochschulreife zu gelangen. Die Berner Schulen verzichten aus ideologischen Gründen auf solchen Firlefanz.
Klicken Sie auf meinen Namen und lesen ein Beispiel für eine Hochschule, wo die Professoren auf das Unterrichten und Betreuen verzichten. Sprayereien sind hier normal, gekifft wird eher ausnahmsweise. Kiffer würden das Pensum nicht schaffen.
@JB: Ich kenne viele verschiedene Gymnasien und an keinem einzigen liegt Kiffen auf dem Schulareal an der Tagesordnung; ich frage mich, wie Sie zur Annahme kommen, dass das nur in Neuenburg so sein soll.
In Ihrem Link wird die Uni Bern genannt, die ich nicht kenne, ich habe in Zürich studiert und das ist auch schon eine ganze Weile her. Das Thema war ja aber sowieso „Wenn Teenager falsche Freunde haben“, nicht „Kiffen & Sprayen an der Uni“.
@Susi
Ihre falschen oder richtigen Freunde lernen die Teenager dort kennen, wo sie ihre Freizeit verbringen, dort wo sie ihre Lehre machen, wo sie zur Schule gehen.
Eine abgefackte Schule, mit bornierten Lehrern, die nicht mitbekommen, was eigentlich bei den Schülern los ist, bietet ein ideales Umfeld, falsche Freunde zu finden. Sie bietet ein ideales Umfeld für Langeweile und den Zwang „ausprobieren“ zu müssen. Sie beraubt die Jugendlichen einer Perspektive für die eigene Wirklichkeit.
@Susi
/2
In dem Link geht es nicht um Kiffen oder Sprayen an der Uni, sondern um die Fortsetzung von dem was ich hier sehr engagiert vertrete:
Im Umgang mit Freunden lernen Jugendliche für das Leben. Verantwortungsvolle Eltern suchen rechtzeitig die Umgebung aus, in der ihre Kinder leben und Freunde kennenlernen.
„Ausprobieren“ und „rebellieren“ schafft keine Perspektiven auf das eigene Leben. Solche Jugendlichen können sehr wohl im Unterricht brav und angepasst wirken. Das Lehrerkollegium kann dann sich in die Brust werfen und vom respektvollen Umgang an ihrer Schule prahlen.
@Susi
/3
Was Sie auf meinem Link finden, sind die Folgen, wenn Jugendliche nicht gelernt haben, füreinander einzustehen, Verantwortung in der peer group der Gleichaltrigen wahrzunehmen.
Wir haben hie brave, angepasste junge Erwachsene, die ohne ausreichende Perspektiven für ihre Zukunft durch die Uni driften. Sie sind wehrlos, lassen sich von den Professoren alles gefallen, merken nicht, dass sie um ihre berufliche Zukunft betrogen werden.
Und ja richtig, sie sind sozialkompetent und aus Gymnasien wo alle „respektvollen Umgang“ miteinander pflegen — brav und manipulierbar.
@ JB:
Was konkret möchten Sie mit diesem Kommentar sagen? Dass Sie und Ihr Freund vom kurzen Herumschauen und -schnüffeln besser wissen, dass an sämtlichen Gymnasien in der Schweiz (ausser einer) fatale Probleme bestehen? Und Sie wissen es sogar besser als die Lehrpersonen, die dort arbeiten, die sich tagtäglich mit den Schüler/innen auseinandersetzen, die regelmässig Elterngespräche führen, die zudem für genau diese Arbeit ausgebildet sind, weil Sie im obligatorischen HLM-Nachdiplomstudium Pädagogik und Jugendpsychologie studiert haben und sich mehrmals jährlich weiterbilden, auch im Umgang mit Problembereichen wie Drogen, Mobbing etc.? Die ihren Beruf gewählt haben, weil Sie gerne mit Jugendlichen arbeiten und stets um deren Wohl besorgt sind?
Überlegen Sie sich doch einfach mal kurz, wie absurd das, was Sie da schreiben, ist.
@JB
„Das Lehrerkollegium kann dann sich in die Brust werfen und vom respektvollen Umgang an ihrer Schule prahlen.“
Ich rede vom Umgang sowohl der Lehrpersonen zu Schüler/innen als auch umgekehrt, wie auch innerhalb des Kollegiums und der Schülerschaft. Sie, Herr Brechbühl, greifen das aus dem Zusammenhang und ziehen es in den Dreck, weil Ihnen die Argumente ausgehen.
Hey, kriegen Sie sich wieder ein und bleiben auch Sie respektvoll. Haben Sie das je gelernt?
@Susi
Erwachsene, Eltern, Lehrmeister, Lehrer haben kaum Einfluss darauf, was Adoleszente lernen und was nicht. Sie lernen von den Gleichaltrigen. Eltern können auswählen, wo ihre Kinder aufwachsen und ihre Freunde finden. Lehrer können für eine Schule sorgen, die konzentrierte und fokussierte Umgebung schafft, wo die Schüler tatsächlich zum Lernen hinkommen. Lernen oder nicht werden sie dennoch von den Gleichaltrigen.
Ob der Umgang der Lehrer „respektvoll“ ist oder nicht, das ist m.E. bedeutungslos. Ob sie Kiffen und Sprayen in der Schule tolerieren, bedeutet etwas.
@JB:
Am Gymnasium sind wir Fachlehrerpersonen, wir unterrichten die Jugendlichen je nach Fach 2-6 Wochenlektionen, in diesem Zeitgefäss und in dieser Altersgruppe ist es mit Erziehung tatsächlich nicht mehr weit her. Wir können aber auf andere Art Einfluss nehmen:
Natürlich bedeutet es etwas, ob ich meine Schüler/innen respektvoll behandle oder nicht. Wenn die Beziehungsebene nicht stimmt, dann läuft nämlich auch die Stoffvermittlung nicht reibungslos. Wenn mir umgekehrt Respekt von der Schülerseite entgegenkommt, bin ich entspannt, was sich auf mein Allgemeinbefinden auswirkt.
Je weniger ich mich mit disziplinarischen Problemen herumschlage, umso mehr Zeit bleibt mir für sinnvollen Unterricht. Erfahren die Jugendlichen Struktur, Ordnung und Freude in meinen Lektionen, wirkt sich das positiv auf ihr Lernverhalten aus. Ein seriöses Lernverhalten greift auch auf das Privatleben über. Plötzlich ist es nicht mehr „cool“, zu schwänzen und die Aufgaben nicht zu machen; im besten Fall entsteht eine konstruktive Eigendynamik innerhalb der Schülerschaft selbst.
M.E. ist das Unterbinden von Sprayen schlichtweg Symptombekämpfung, was deshalb aber nicht heisst, dass man es tolerieren kann. Ein zugespraytes Schulhaus vermittelt eine Form von Ästhetik, deren Assoziationen nicht unbedingt ins Alltagbild
Aber auch: mein erster Freund war eine Katastrophe. So habe ich dann gemerkt, dass mein zweiter Freund schon besser war. Ich hatte auch eine Zeit mit One-Night-Stands und flüchtigen Bekanntschaften. Auch ich hatte Freunde, die mir entweder zu heftig oder zu lasch drauf waren, und auch solche, die einen viel Kraft gekostet haben. Sowas gehört dazu. Wichtig ist, dass man sich selbst akzeptiert, weiss, was man will, und sich nicht auf Dinge einlassen muss, bei denen einem nicht wohl ist.
Also meinem Sohn würde ich den Umgang mit Frauen und Männern wie denen aus den „Ibiza Classics“ hier im Tagi konsequent und ohne Diskussion verbieten.
Aber
oft ist es doch so, wenn man sich mit den Freunden der Kinder ernsthaft auseinandersetzt, öfters auch mal mutdiskutiert, dann findet sich doch immer wieder eine erstaunliche Perle unter dem zweifelhaften Äusseren oder/und Benehmen.
Das offene Ohr,Gesprächsbereitschaft,Fragen die zum Nachdenken bewegen sollten schon vor der Pubertät eingeübt werden.Dieses Vertrauen muss allerdings nicht unbedingt greifen,wenn das Kind in der Pubertät ist.Adoleszenz bedeutet auch,in schwierigen Situationen es alleine schaffen zu wollen.Das muss man auch respektieren.Wenn das Kind aber frühzeitig gelernt hat seinen Bauchnabel zu inspizieren,sprich sich selbst,sein Bauchgefühl kennt,wird es mit den Aufgaben zurechtkommen.Manchmal ergeben Veränderungen der Lebensstruktur (Lehrbeginn) auch Ansätze. Angebote zum Mitdenken sind immer wichtig.
Na, Sie alter Esoteriker. Wollen Sie damit etwa sagen, dass Sie Ihr Kind eventuell zu einem pöhsen, pöhsen Kinesiologen schicken würden? Danke, Johann Dachstock – Sie heben sich wohltuend von den Marcos und Mannis hier ab!
Ich rede, wohlbemerkt, nicht vom Sonnentemplerorden oder Uriella, sondern davon, dass man Kinder sehr wohl dabei unterstützen kann, sein Bauchgefühl kennenzulernen – manchmal geht das besser mit Hilfe von aussen. Den Eltern hier, die das ins Lächerliche ziehen, kann man nur wünschen, dass Ihre Kinder eines Tages aufgeschlossener werden.
Problematisch auch Extremfälle wie Freunde mit krimineller Aktivität oder die harte Drogen konsumieren – so geschehen bei einer engen Verwandten von mir, die sich auf Abwege verleiten liess von ihrer Clique… Das hatte in ihrem Fall lebenslange Konsequenzen. Ob allerdings ein Verbot da was genützt hätte, ist nicht klar, aber ich hätte zumindest nichts unversucht gelassen. Das A und O ist meines Erachtens, dem Kind das richtige Rüstzeug vor der Pubertät mitzugeben, damit es diese unbeschadet übersteht – und selbst dann gibt es keine Garantie.
‚Das richtige Rüstzeug mitgeben‘ ist ein Thema, das vor der Pubertät weitgehend abgeschlossen ist. Dann wird es vermehrt zum Problemfeld eigenständigen Umsetzens und (Weiter-)Lernens, während die Einflussmöglichkeiten der Eltern kontinuierlich abnehmen. Im vorliegenden Fall würde es Sinn machen, den Blick weitestgehend (und nicht ‚auch‘) auf das eigene Kind zu lenken: nicht nur um zu sehen, was es zur Situation aktiv ‚beiträgt‘, sondern vor allem weswegen es sie anzieht. Menschliche Beziehungen basieren auf Resonanz, nicht jede(r) wird zum Opfer solcher Manipulatoren.
Ohne diesen vertieften Lernprozess der (Selbst-)Reflektion besteht die Gefahr, die Situation zu wiederholen – mit dem nächsten Manipulator. Ich bin mir insofern unschlüssig, wieviel mit Verboten langfristig erreicht werden kann, sowie wie stark Eltern dabei einen unterstützenden Beitrag leisten können. Die Erkenntnis muss letzlich vom Betroffenen selbst kommen (respektive bei ihm ankommen).
Da stimme ich Ihnen absolut zu, Mila (und Ihnen auch, Nina). Wenn es um einen Teenager geht, der sich sichtlich falschen Freunden angeschlossen hat, ist es eine Gratwanderung zwischen Intervention und Nichtstun. Ich meine, dass auch Teenager am ehesten solche Phasen bewältigen, wenn ihnen das Vertrauen geschenkt wird, dass sie das können. Wenn Eltern im Gespräch bleiben, auch wenn die Teenager genervt reagieren. Wenn immer noch Interesse am Teenager bekundet wird, er nicht einfach fallengelassen wird. Aber aus eigener Erfahrung (selber und bei meinen Kindern) weiss ich, dass es manchmal,
/2, allerdings selten, Situationen gibt, in denen Eltern handeln müssen, sofern sie überhaupt wissen, was abgeht. Da schliesse ich mich Frau F an – wenn es um Drogen, Bandentätigkeit etc geht, müssen Eltern intervenieren.
Und ja, eine Hilfe von aussen kann durchaus helfen, wenn es darum geht, Muster zu durchbrechen, seinen Eigenanteil (den Rucksack) an Situationen zu durchschauen. Und das kann eben durchaus auch ein guter Kinesiologe sein, Hauptsache es ist jemand, der weiss, dass Situationen selten monokausal sind.
Vorneweg: Der Abschnitt mit den „manipulativen Persönlichkeiten“ ist in seiner Zweideutigkeit der absolute Hammer.
Zu Ihrer Frage. Verbieten: nein. Dringend ans Herz legen, den eigenen Standpunkt klar machen: ja.
Ich war ein furchtbar rebellischer Teenager. Die Mutter meiner besten Freundin hat ihr damals den Umgang mit mir verbieten wollen. Mich hat das tief getroffen, denn ich selbst fand mich eigentlich ganz normal. Die Freundschaft hat’s überlebt, seit mehr als 30 Jahren. Mit ihrer Mutter verstehe ich mich auch ganz gut. Bin übrigens eine furchtbar brave Erwachsene geworden. 🙂
Jeder hat das Gefühl, er sei völlig normal :-). Den anderen macht das immer mehr aus als einem selbst 🙂
Hach, zu meinen Freunden war ich immer sehr loyal, keine Angst. Die Mutter fand wohl andere Pubertäts-„Symptome“ wie Querulantentum und Schulabbruch nicht so nachahmenswert und wollte ihre Tochter sicherheitshalber von meinem Einfluss fernhalten. Der Freundschaft hat das keinen Abbruch getan („Die spinnt ja wohl!“) und der Schulkarriere meiner Freundin auch nicht merklich. Und ich? Ich wurde auf Umwegen – öhm – Lehrerin. 🙂
Ich kenne auch so eine Lehrerin – immer knapp durchgeschlagen schulisch und mit vielen Probleme gekämpft, und ich hab ihr Nachhilfe gegeben, sie war eine gute Freundin. Und mit Stolz kann ich sagen, dass sie das dann als Lehrerin ebenfalls besonders gut hingekriegt hat, weil sie wusste, was Schülern in Schwierigkeiten hilft: die Lebensschule ist meist hart, aber kann sehr nützlich sein, wenn man lernbereit ist.
Ich war auch eine absolut katastrophale Teenagerin (Standardspruch meiner Mutter: „Mir bliibt au nüt erspart!“) und wurde eine top-seriöse Lehrerin 😀
@ Serenity: Ehrlich gesagt, mir wäre es eindeutig lieber meine Tochter würde Drogen nehmen und/oder mit einem wilden Typen durchbrennen als dass Sie zur Kinesiologin geht um ihren „Energiefluss zu korrigieren“.
Man muss das akzeptieren Alain. Wir leben in einem Land mit Religionsfreiheit.
Die einen nehmen das Kind ins Gebet, die anderen zum Kinesiologen.
🙂
Ja kein Wunder muss der Sohn schon zu Drogen greifen, wenn ihn die Mutter zum Quacksalber schickt
Da sieht man mal wieder wie viele Leute dumme aussagen machen ohne zu wissen wovon sie reden. Von ihnen allen war garantiert noch nie jemand bei einer echten guten Kinesiologin. Traurig…
Das kann doch wohl nicht Ihr Ernst sein? Sie wollen lieber eine suchtkranke Tochter als eine, die zur Kinesiologie geht? Schräg…
Puh, schwieriges Thema. Ich würde vermutlich erst über Gespräche meinem Sohn die Augen zu offnen (wie findest du Xy eigentlich? Was empfindest du wenn xy dies oder jenes tut?). Zudem würde ich ihn zur Kinesiologin schicken. Wenn man „Freunde“ hat, die offenbar keine sind, dann ist irgendwas mit dem Enrgiefluss im Argen, wenn man sich trotzdem nicht lösen möchte/kann. Verbieten bringt wohl nichts.Wenn aber Themen wie Drogen ins Spiel kommen, dann hart durchgreifen (egal was mein Sohn meint). Da würde ich auch umziehen oder was auch immer notwendig sein mag. Eines Tages versteht er es…
Quacksalbertum steht hoch im Kurs, Leute! Das muss man akzeptieren…denn die meisten Leute glauben eben lieber als dass sie wissen, es ist einfach sooo bequem!
Serenity, nicht aufregen über Kommentatoren, welche offensichtlich keine Ahnung haben, was genau eine Kinesiologin macht. Oder kann einer der Allwissenden hier fundiert erklären, was genau unter Kinesiologie zu verstehen ist? Schon damit Erfahrungen gesammelt am eigenen Körper? Bin gespannt auf objektive Argumente.
Monaco, ausser Ihren Einwürfen, die alles ins Lächerliche ziehen, vermisse ich von Ihnen, auch nur den allerkleinesten Hinweis darauf, wie Eltern denn Ihrer Meinung nach handeln sollen. Es ist unglaublich einfach, Rundumschläge zu verteilen: wie wäre es denn mal mit was Konstruktivem?
Das Thema ist nämlich tatsächlich eines, das auf Eltern mit Kindern zukommen kann. Was dann? Ihren Kommentaren nach kann man tatsächlich dankbar sein, wenn ein Kind nachdenkliche Eltern hat, die auch Nichtgenehmes an sich heranlassen und ihren Tunnelblick mal verlassen, weil sie ‚das Beste‘ für das Kind wollen
/2 und dafür ihre Komfortzone vielleicht mal verlassen müssten. Und da hilft Ihnen in der Regel nicht der Hausarzt oder der Stammtisch, aber vielleicht tatsächlich ein Kinesiologe oder jemand, der sich das weitere Umfeld mal anschaut.
Fragen Sie mal Lehrer: die meisten von ihnen wären froh, wenn Eltern, statt Vorurteile vor sich herzutragen und damit u.U. dem betroffenen Kind wirkliche Hilfe verweigern, die Mauern vor dem Kopf ein wenig bröckeln liessen.
Liebe Carolina, Kinesiologie funktioniert wunderbar: Dort wo sie herkommt und damit hingehört. Ich habe selbst auf allen Kontinenten gelebt und war in meinem ersten Berufsleben – hoppla jetzt! – Lehrer. Wir leben aber hier in der Schweiz, haben unsere eigene Kultur und WERTE, die man gut auch noch heute anwenden kann. Außerdem hatten wir hier in unserem Kulturkreis die Aufklärung (nicht Sex, sondern Philosophie!) und könnten somit Wissenschaft von Humbug unterscheiden – wenn wir es denn wollten. Kinder bekommt der Mensch seit Anbeginn und die allermeisten enden nicht als Kriminelle…
2/ …sondern werden gross ohne dieses andauernde Beschützenwollen, das in Wahrheit nur dem eigenen Ego dient – man kann niemanden vor den Übeln der Welt beschützen, auch wenn es noch so schön wäre! Gebt den Kindern Geborgenheit und eine beständige Struktur, der Rest kommt von alleine. Das „Beste wollen“ bewirkt nur allzu oft das Gegenteil, leider.
Ähm… Woher stammt Kinesiologie Ihrer Meinung nach, @Monaco? Nicht aus China, falls Sie das gemeint haben…
„Die aus den USA stammende präventive, ganzheitliche Methode dient der Förderung der Gesundheit und der Gesunderhaltung. (…) Abgeleitet ist das Wort Kinesiologie von dem griechischen Wörtern kinesis = Bewegung und logos = Lehre oder Wort.“ Quelle: IKBS Kinesiologie
Dies nur als Randbemerkung.
Na geht doch:-)
Also, wenn das Kind schon irgendwo hinschicken, weil mit der Psyche etwas nicht stimmt, dann doch wohl eher zum Psychotherapeuten als zum Kinesiologen, nicht?
Puh… Ja liebe Serenity,
Eines Tages wird ihr Sohn verstehen. „Meine Mutter ist auch so eine Esohokuspokustante die selber keine Rezepte, aber 200 Bücher und „Bekannte“ hat die wissen wie’s läuft“ Fernsteuerung par exelence! Hoffentlich finden diese Kinder Freunde die sie vor solchem Unsinn retten. Meine Güte, was ist bloss mit einem Grossteil der Frauen ab ca. 35 los? Jetzt im ernst!