Kuchen mit Kindersabber
Ein Gastbeitrag von Martina Marti*

Von einem vorgekosteten Kuchen möchte niemand mehr essen. Aber wie bringt man das einem Kind schonend bei? (Foto: Flickr)
Abschiedsgrillfest im Kindergarten: Soeben schieben wir den letzten überladenen Pappteller auf unseren vorreservierten Platz und füllen die Trinkbecher der Kindern mit Wasser, als unser Sohn bereits verkündet: «Ich bin fertig!» Seine Kalbsbratwurst hatte sich in sage und schreibe zwei Minuten in Luft aufgelöst. Zufrieden tätschelt er seinen Bauch und grinst zu seinem Freund Rico, der ebenfalls gerade sein letztes Stück Fleisch runterwürgt. «Jetzt möchten wir Dessert!», röhrt er. «Und zwar vom Schokoladenkuchen, den du gebacken hast!»
Da ich mich in der Sekunde zum ersten Mal an diesem Abend hingesetzt habe und der ganze restliche Tisch noch mit dem Hauptgang kämpft, liegt meine Antwort auf der Hand: «Jetzt noch nicht, wir warten auf die anderen.» Sein theatralischer Schmollmund war programmiert – und irritiert mich ziemlich wenig. Ganz anders seinen Freund Rico, der ihn offensichtlich unterstützen will und darum in beachtlicher Lautstärke mitteilt: «Er hat den Kuchen sowieso bereits AAABGELECKT!»
Einundzwanzig, zweiundzwanzig, dreiund… Mein Kopf schiesst zum selben Zeitpunkt wie der meines Mannes vom Teller hoch. Die anderen Eltern waren einen Tick schneller – ihre Blicke ruhen bereits auf uns. Mein Mann rückt näher zu unserem Sprössling und fragt ungläubig (und leise!): «Du hast den Kuchen abgeleckt?» «Jaaa!», tönt der kleine Mensch (ganz laut!) auf seiner Holzbank. «War lecker!» Es ist so ruhig am Tisch, dass ich das Blut in meinen Ohren rauschen höre. «Heeey» (ich glaube, das ist jetzt meine Stimme, die ich da vernehme) «das kannst du doch nicht machen. Andere Leute möchten auch von diesem Kuchen essen.»
Und dann passierts: Sein eben noch so strahlendes, heldenhaftes und siegessichere Frätzchen sackt in sich zusammen, wechselt die Farbe von Purpurrot zu Käseweiss und wieder retour, seine Augen werden gross wie Luftballons und aus seinem Mund ertönt ein markdurchdringendes Schreien, wie ich es seit seinen Säuglingstagen nicht mehr erlebt habe. Ich versuche ihn zu beruhigen, doch weder mein liebevolles Wiegeln noch die tröstenden Worte einer anderen Mutter («Ist doch nicht so schlimm») oder der witzig gemeinte Spruch eines Vaters («Wir essen im Restaurant noch ganz andere Dinge») dringen zu ihm durch.
Was habe ich getan? Was einem da innert Sekunden für Dialogstrecken durch den Kopf jagen, können nur andere Eltern nachvollziehen: «War ich zu streng? – Nein, ich habe ganz ruhig gesprochen! – Aber hätte ich es ihm nicht nachher sagen können, anstatt vor all den Leuten? – Aber es hat ja der ganze Tisch mitgehört, ich musste reagieren! – Sagt wer? – Stimmt, es sollte mich nicht interessieren, was andere denken! – Eigentlich hatte ihn ja Rico blossgestellt, nicht ich! – Martina, du beschuldigst ein anderes Kind?!? – Stopp! – So oder so, das Essen von anderen ablecken geht nicht. Das ist eine Gesellschaftsregel mit hygienischem Hintergrund.» Uffff … Mir schwirrt der Kopf.
Das Häufchen Elend in meinen Armen beruhigt sich langsam. «Du?», flüstere ich in sein Ohr. «Wie heisst schon wieder dieses Lied von deiner Zahntante?» «Bakte-e-e-rien machen Fe-e-erien…», summt es tatsächlich aus meinem Ärmel. «Und wo genau wohnen diese Bakterien?» Er richtet sich auf, zeigt auf seinen Mund und ein Lächeln huscht über sein Gesicht. Er hat verstanden. Zumindest, was ein Fünfjähriger – fern von gesellschaftlichen Regeln – verstehen kann. Und auch die Frage, ob er gerne eine Wurst essen würde, die der Herr am Ende des Tisches zuvor angesabbert hat, verneint er vehement.
«Zeig mir mal das Stück Kuchen, dass du dir vorreserviert hast», ruft ihm sein Vater (absichtlich etwas lauter!) zu. Und unser Sohn sichert sich auf diese Weise fast offiziell ein Dessert im XL-Format. Kinder-Ziel erreicht.
Über welche gesellschaftlichen Regeln stolpern Sie in Ihrer Erziehung?
* Martina Marti ist freie Journalistin und Psychosoziale Beraterin in eigener Praxis für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, www.martinamarti.ch. Sie lebt mit ihrem Mann und den gemeinsamen Kindern (Jg. 06 und 09) in der Nähe von Zürich.
106 Kommentare zu «Kuchen mit Kindersabber»
Also diese witzigen Kommentare zu dieser Kuchengeschichte haben mich jetzt noch ziemlich zum Lachen gebracht. Ist nicht Euer Ernst, dass dieser 5Jährige so gemassregelt werden sollte und das bei einem simplen unkomplizierten Grillfest in einem Kindergarten?? Das waren doch lustige Zeiten, als die Kinder so richtig loslegten und zur Höchstform aufliefen gerade bei solchen Festen. Speziell habe ich grad Tränen gelacht über den Witz mit dem Masernkuchen in Franz‘ Ausführungen. Und klar darf das Dessert auch vor dem Wurstessen genüsslich vernascht werden bei einem Grillfest.
Gute Nacht 😀
“ Und klar darf das Dessert auch vor dem Wurstessen genüsslich vernascht werden bei einem Grillfest.“
Und ich sehe das halt anders. Darf auch gesagt werden hier, oder nicht? So gehen Meinungen halt auseinander.
der grund, dass die zwerge ruhig erst eine wurst oder so essen sollen, ist doch hauptsächlich dass auch die langsamen mütter noch einen dessert möchten. durch meine ausufernde praxis in krippen-/quartier-/schul- und familienfesten kann ich den susis dieser welt nur beipflichten :). sonst müssten wir mütter nämlich das mit dem kuchenablecken eigentlich selber anfangen.
das können wir jetzt noch den ganzen sommer lang diskutieren
„den Susis dieser Welt“, ich schmeiss mich echt grad weg, hahaha!
der dann-bleibt-für-die-Eltern-auch-noch-was-Grund war zwar gar nicht meine Motivation, aber jetzt, wo du’s sagst… hat schon was.
😀
Bin ich die Einzige die, bei dieser Geschichte das Gefühl bekommt das dieser „Brauch“,das ablecken eines Kuchens bevor er von allen gegessen wird, sei gang und gäbe?
also,mein bruder hat diesem brauch schon vor 40!!!! gefröhnt.immer,wenn uns die tante eine tafel schokolade zum teilen geschenkt hat 😀 auch noch als 10 jähriger!!!
Ich bin der Meinung ob jetzt Kuchen ablecken oder eine Stein ins Fenster werfen….es gibt Dinge die ein Kind macht. Und ja es sind Fehlverhalten. Kommentare wie „das sollte ein Fünfjähriges Kind wissen“ finde ich persönlich nicht nett. Wir Erwachsene machen auch Fehler…oder Verhalten uns inkorrekt. Gibts denn da eine Alterstabelle ab wann man welchen Fehler vorher erkennen sollte ;o)??? Das ist meiner Meinung nach lächerlich. Er hat was gemacht was nicht korrekt war…er hat sicher seine „Lektion“ erhalten und etwas gelernt hat er bestimmt daraus! Und trösten ist doch nur menschlich!
Alles normal bis zum Punkt „In den Armen liegen und ins Ohr flüstern“.
Kind macht Fehler, Kind wird darauf aufmerksam gemacht, Kind beginnt zu schreien. Aber jetzt: Das Kind wird gehätschelt, sieht sich als Opfer und der Fehler wird zweitrangig oder verschwindet ganz aus dem Bewusstsein.
Konsequente Inkonsequenz halt.
Was ist inkonsequent daran dem Kind beizubringen, dass man für das Kind da ist, auch wenn es Seich gemacht hat?
Das Kind schrie, weil es sich vor allen gedemütigt fühlte und auch weil seine Eltern, seine erste Ansprechpersonen, seine Freude daran nicht teilten. Das sind ganz legitime Gefühle. Die Eltern müssen nicht die Meinung des Kindes teilen, um seine Gefühle anzuerkennen. Und der Fehler wurde nicht zweitrangig oder ignoriert, sondern er wurde doch besprochen.
Mädchen der Kollegin erzählt beim Nachtessen, dass es dem Praktikant nicht gut geht, er wollte nicht Kuscheln, trug Handschuhe und stritt im Büro. Morgens in der Kita erklärte die Leiterin, dass der Praktikant zuhause bleiben wollte, obwohl er wieder gesund vom Norovirus sei. Zur Sicherheit nehme ich das Kind wieder mit und wir besuchen ihre Mutter nicht im Spital. Am nächsten Morgen wurde die Kita geschlossen, weil die Leiterin, 2 FaBe’s und einige Kinder krank waren. Drei Wochen später war die Kita wieder offen, das Mädchen genoss dazwischen die „Ferien“ beim Onkel und lernte Ziegen melken.
Erwachsene lecken noch ganz andere Dinge ab…
Wer weiss wovon Sie nun wieder reden. Bei den Paranoikern hier im Forum hätte es offenbar gereicht zu SAGEN, man habe den Kuchen abgeleckt, um sie in tiefste Hygienenöte zu stürzen.
Ja, aber im Normalfall nicht unbedingt Dinge, die andere nachher essen.
Und ich lecke nur in sehr seltenen Situationen gerne Dinge ab, die (unmittelbar vorher) bereits andere abgeleckt haben.
Es macht doch Sinn, erwachsen zu werden…
um Gottes Willen liebe Susi du machst mich fertig, du hast einen unglaubliche Unterhaltungswert ohne roten Faden:-))))) i like, du solltest evtl. auch mal hier bloggen wo du doch so viel zu sagen hast!!!! Und noch so viel wertvolles!
Hmm, was für ein schönes Kompliment, lieber Marco, bitte mehr davon! (Die eventuell, eventuell darin enthaltene Ironie überlese ich jetzt einfach mal… )
Aber du hast recht, ich habe tatsächlich extrem viel zu sagen, wer mich kennt, würde dir vorbehaltlos beipflichten!
Und ja, ev. scheint auf den ersten Blick kein roter Faden vorhanden zu sein, aber das täuscht; dieser Eindruck entsteht halt einfach durch mein so facettenreiches Wesen! (höhöhö!)
Wenn Ihr 5-jähriger Essen ableckt, dass für alle bestimmt ist, dann sollten Sie aber schleunigst mit der Erziehung anfangen, schon in seinem Interesse, sonst wird er in seinem Leben noch ein paar mal kräftig aufs Maul kriegen.
Was gibt es zu dem Kommentar zu sagen.
Entweder
a) Haben Sie keine Kinder.
c) sind Ihre Kinder derart vor Ihnen eingeschüchtert, dass sie nie etwas unvernünftiges machen.
d) haben Sie bei ihren Kindern eine derart rosa Brille auf, dass Sie ihre Verfehlungen nie sehen.
Kinder sind Menschen und Menschen machen Fehler. Und lernen daraus.
Schon recht. Aber mit 5 Jahren wird es langsam Zeit, nicht mehr alles zu entschuldigen, was Kinder so anstellen. Auch dann nicht wenn man selber Elternteil eines solchen Sprösslings ist. Irgendwann muss Erziehung schliesslich anfangen. Im übrigen gilt nach wie vor die Sache mit dem Apfel, der nicht weit vom Stamm fällt.
@13: Irgendwie haben Sie meinen Kommentar nicht verstanden. Natürlich machen Menschen Fehler, somit Kinder auch. Ich mache heute noch viele Sachen, die ich, kaum habe ich sie gemacht, eigentlich falsch finde. Es geht darum, dass Mutti in diesem Beispiel findet, dass das für einen 5-Jährigen noch laaaaaange völlig normal sei. Da gehen unsere Ansichten auseinander.
@ M.S.
Da gebe ich Ihnen völlig recht, aber die Annahme „Ein erzogenes Kind würde so etwas nicht tun.“ erachte ich als falsch. Und ich hatte auch nicht das Gefühl, die Autorin erzieht ihr Kind nicht. Sie hat ihn ja soweit gebracht, dass er versteht, warum das nicht gut ist -> Lektion gelernt. Sie hat sein Verhalten auch nicht entschuldigt. Apfel und Stamm? Da sehe ich den Zusammenhang nicht gerade. Sie hat den Kuchen ja nicht abgeschleckt, oder?
@ J.H.
Jetzt habe ich extra den Artikel noch zweimal gelesen und kann das „laaaaaange völlig normal“ nicht finden. Die Autorin hat ja das Verhalten ihres Sprösslings nicht verteidigt, gut geheissen oder ignoriert, sondern ihm nahegebracht, dass es nicht richtig ist. Und nur weil Sie nun eine! Szene aus dem Leben eines 5-jährigen kennen, wo die Mutter übrigens reagiert und damit erzogen hat, schliessen Sie daraus, das Kind wird nicht erzogen? Ist das nicht über Ziel hinausgeschossen?
@13: Ich habe auch gar nicht gesagt, dass der Kleine gar nicht erzogen wird. Wenn allerdings ein 5-Jähriger nach einer berechtigten Zurechtweisung einen Schreianfall kriegt, muss ich davon ausgehen, dass er offenbar selten zurechtgewiesen wird, oder häufig Schreianfälle kriegt. Da Mutti von den Schreianfällen beinahe in Ohnmacht fällt, gehe ich davon aus, dass sie sich dass nicht gewohnt ist, also offenbar selten zurechtweist. Vielleicht ist der Kleine aber einfach genial und hat dadurch erreicht, dass niemand ausser ihm mehr von dem Kuchen essen will, dass würde wieder für ihn sprechen 🙂
Es kommt bald die Zeit, da sind SIE ihren Kindern peinlich. Geniessen Sie es, solange es noch andersrum läuft, bald bringen Sie Ihr Kind vor dessen Freunden in Verlegenheit, etwa weil sie laut unter der Dusche Lieder grölen, die man dann schon als Uralt bezeichnen muss. Oder weil Sie diese Sonnenbrillen-Aufsätze für eine Brille anklipsen und damit aussehen wie Mickey-Mouse und das auch noch toll finden. Oder weil Sie beim Abendessen (natürlich dann, wenn die erste Freundin zu Besuch ist) von Ihrer ersten Krampfadern – OP erzählen. Mjam.
Jö 🙂 Das Wichtigste ist doch: er hat es bereut. Und verstanden, was er nicht mehr tun soll, mehr noch, sogar verstanden warum! Und man hat sich wieder versöhnt. Ist doch alles i.O.?
Dünkt mich eben auch, man kann aber auch wirklich über alles gleich ein Theater veranstalten ;). Klar war der abgeleckte Kuchen nicht prickelnd, hätte jetzt auch nur mässig Freude daran gehabt, egal obs mein Kind oder ein anderes gewesen wäre. Aber gleich als Aussenstehende mit der „Erziehungskeule“ kommen, finde ich auch daneben. Kaum machen die Kinder „Seich“, testen Grenzen und gehen darüber hinaus, was ja für bis zu einem gewissen Grad auch normal ist, heissts, die Kinder seien schlecht, antiautoritär bzw. gar nicht erzogen oder unerzogen. Immer dasselbe mit all den Besserwissern, mühsam!
ein bisschen kindersabber. janu. ich hätt den kuchen eh gegessen. aber dem kleinen sicher nix davon abgegeben („super, bist du ein lustiges kind, schau, da gibts kuchen für dich du armer, musstes gar ein bisschen weinen…“) meine jungs machen weit übleres, ich seh das aber nicht als zeichen ihrer genialität/kreativität. ganz sicher nicht. eher als erzieherische herausforderung. a long walk to civilize.
Und wie lebt es sich im dauernden Kampf mit den eigenen Kindern? Die Kinder lernen NICHTS! durch Massregelungen, ausser vielleicht „Mami will das nicht, ich darf mich also nicht erwischen lassen.“ Aber sie lernen durch probieren, Grenzen austesten und durch Beispiel. Und ja, auch durch die Entwicklung der eigenen Kreativität. Wie komme ich zum Ziel? Ich probiere mal xy? Das Klappt nicht, ok schauen wir mal, wie das die Grossen . Ich bin zu 100% sicher, dass trotz des Erfolgs am Schluss dieses Kind aufgrund der Reaktion der Mutter keinen Kuchen mehr abschlecken wird.
„Und wie lebt es sich im dauernden Kampf mit den eigenen Kindern? Die Kinder lernen NICHTS! durch Massregelungen“. Sie kommen mit gerade vor, wie der personalisierte Elternratgeber. Wenn sich doch nur die Realität an diese schönen Ideen halten würde…
??? Schlechten Tag erwischt? Ja, ich massregle meine Kinder auch und ich schreie sogar, wenn ich genug habe, aber ich bin mir bewusst, dass es eben real ist, dass sie dadurch nicht lernen. Der Sohn der Autorin wird hier mehr durch die Blicke der anderen gelernt haben, als durch das „Nein, das darfst Du nicht“ Und ja, hier geht es doch darum, wie man in dieser Situation umgeht oder habe ich das falsch verstanden?
Nach wie vor ist es mir nicht einsichtig, dass (Klein-) Kinder nichts lernen sollen, wenn man sie massregelt. Auch wenn das in allen Ratgebern steht. Und weshalb soll das Kind mehr durch Blicke von fremden Menschen lernen als von einer klaren Äusserung der Eltern?
@ SP
Sie sind doch ursprünglich Sportlehrer, nicht? Würden Sie sagen, dass sie Ihre Schüler in ein Klassenzimmer stecken können, ihnen die Regeln, Abläufe, Taktiken und physikalischen Gesetze des Fussballs erklären könnten und die Kinder wären anschliessend in der Lage gut Fussball zu spielen (mal die Fitness ignorierend)? Vermutlich nicht, denn zum Fussballspielenlernen braucht man einen Ball und ausprobieren, um das Gefühl zu bekommen. Ich weiss theoretisch auch, dass ich denn Ball auf der linken Seite treffen muss, damit er nach rechts geht, aber wenn ich ihn dann wirklich treffe, fliegt er
irgendwo hin, weil ich es nie wirklich geübt habe (und zwar obwohl ich in Physik sehr gut war und sogar den Winkel berechnen könnte). Genauso ist es hier. Was will die Mutter mit dem Massregeln? Sie will dem Kind beibringen, dass es in unserer Gesellschaft nicht sehr geschätzt wird, wenn man das Essen, von dem alle wollen, abgeschleckt wird. Lernt das Kind das nun besser, wenn sie es ihm erklärt oder wenn es die missbilligenden Blicke wirklich sieht? Der zweite Grund ist die Hygiene. Das kann man weniger 1:1 zeigen, darum brachte sie ihn mit Lied dazu, selber darauf zu kommen. Sehr nachhaltig.
13, aber hier liegt ja genau der Hund begraben. Die Mutter erklärt dem Kind, dass es etwas falsch gemacht hat. Das sind die Worte. Dann hätschelt sie das Kind, welches anschliessend ein XL-Dessert bekommt. Das sind die Taten.
Was wirkt nun nachhaltiger?
Und genau das wird hier unter anderem kritisiert! (Beantwortet nochmal Ihre Auf-dem-Schlauch-steh-Frage)
Das Kind weinte, weil es vor allen gemassregelt wurde. Das macht aber nichts, es hat es sicher gelernt. Peinlichkeitsgefühle aber werden übertragen. Die Mutter sollte sich da etwas an der Nase nenmen, es ist ja nicht ihr, einer Erwachsenen, passiert, sondern einem kleinen Kind. Aus der Peinlichkeit kommt dann die Scham, ganz schlecht in dem Alter. Kinder können Scham nicht einordnen.
ich garantiere ihnen, der kleine wusste haargenau, warum er den kuchen ableckt! ich bin jedenfalls froh, dass ich heute keine kuchen mehr ablecke, jedenfalls nicht in der öffentlichkeit…. gott sei dank wurde ich damals gemassregelt!
hahaha! Ja, jetzt leck ich dann auch mal wieder heimlich einen Kuchen ab!
Ist das Ihr Ratschlag? Kind baut Mist und bekommt seinen Willen? Aber mal ehrlich: Sind Sie selber davon überzeugt, was Sie tun – und hier von sich geben? Die beschriebene Situation ist völlig banal. Und dass es Ihnen peinlich ist, wenn Ihr Kind schlecht erzogen wirkt, ist nachvollziehbar. Schreianfall – gibts halt, gaffende Eltern sowieso. Das wirklich Auffällige an Ihrem Bericht: Sie sprechen sich dafür aus, falsches Verhalten zu belohnen. Gibt es – in der ganzen bunten Welt von Beratung und Therapie – auch nur eine schlechtere Empfehlung?
Genau das ist mir auch sauer aufgestossen, als ich den Artikel gelesen habe. Den abgeleckten Kuchen finde ich nicht weiter schlimm, so was machen Kinder halt. Aber dass sich die Eltern quasi bei dem Kind entschuldigen, wenn sie es zurechtweisen müssen. Und dass das Kind nachher genau das bekommt, was es von vorneherein wollte! Sehr irritierend, diese Erziehungsmethoden…
Woher wollen Sie denn wissen, dass das Kind von Martina Marty schlecht erzogen ist?
Dass man den Kleinen darauf hinweist, dass Kuchen ablecken nicht ok ist, finde ich gut, dass er dafür noch belohnt wird, weniger.
Das allerschlimmste in solchen Situationen ist für mich, wenn ein Kind dann vor allen angeschrien, runtergemacht, gedemütigt oder noch schlimmeres wird. Das zweitschlimmste, wenn die Eltern so tun, als sei gar nichts passiert, denn ihr Kind darf ja schliesslich alles. Von daher würde ich sagen: ihre Reaktion war richtig: Klarstellen, dass es nicht richtig ist, aber kein Drama veranstalten, Ob das Kind dann tatsächlich den ganzen Kuchen hätte bekommen sollen, bin ich hingegen unsicher. Ich hätte das Stück wohl abgeschnitten, in der Familie verteilt und das Kind bis zur Dessertzeit warten lassen
Keinen Kuchen am eigenen Geburtstag zu kriegen ginge ja wohl wirklich gar nicht!
Auch ist es nicht der Zeitpunkt für einen Erziehungsmoment. Das hätte allenfalls in den vorangehenden Jahren passieren sollen, nicht unbedingt am Geburtstag.
🙂
Wieso denn Geburtstag? Es war doch ein Abschiedsgrillfest im Kindergarten…
Aber ich gebe Ihnen recht, das wäre für mich auch nicht unbedingt ein Moment der strengen Erziehung gewesen. Mein Kind hätte den Kuchen bekommen, vielleicht einfach nicht das XL-Stück und auch nicht gleich, sondern dann, wenn alle Dessert essen. So habe ich das gemeint (mit Familie ist Kind mitgemeint);-)
In der Tat, Kindergartenabschlussfest. Ich hab den ersten Satz tatsächlich überlesen.
Macht die Situation nicht weniger schlimm; wenn es sein Geburtstag gewesen wäre, hätte man wenigstens den Song „It’s my Party and I Cry if I want to“ als Hintergrundmusik abspielen können.
Jetzt, wo ich den Text nochmal gelesen habe, wundere ich mich auch, dass das Kind seine Wurst schon verschlungen hat, bevor sich die anderen hingesetzt haben. Der Junge verlangt nach Kuchen, während die anderen erst anfangen zu essen und der einzige Grund, warum er den nicht kriegt, ist, weil die Mutter sich zum ersten Mal an dem Abend hingesetzt hat? Sonst isst er Dessert, während die anderen erst mit dem Hauptgang beginnen??
Und zudem krass, dass der ja nicht grad erst fünf geworden ist, sondern bereits ein Kindergartenjahr hinter sich hat! Auweia.
Wie dem auch sei, Kuchen streichen fände ich in der Situation dennoch zu fies. Strafen müssen nicht unbedingt weiss ich wie gemein sein, ich glaube nicht, dass sie dann wirksamer sind als eine mildere Konsequenz. Aber ja, sicher kein XL-Stück. Und (sowieso!) nicht, während andere noch ihre Wurst essen.
Es ist ein Grillfest! Bei uns müssen die Kinder bei einem solchen Anlass auch nicht auf alle warten, da wird die Wurst ja kalt, was auch nicht fein ist. Da geht es etwas lockerer zu und dafür gibt es doch Buffets, dass jeder dann nehmen kann, wenn er will. Ich weiss noch wie meine Cousine und ich an solchen Anlässen jeweils zuerst das Dessert und dann den Hauptgang gegessen haben und es war super lecker. Zu Hause, bei Besuch, im Restaurant sieht es natürlich anders aus. Aber hier geht es darum, dass er etwas von Mami wollte, nämlich dass sie es bringt und da muss er warten, bis sie fertig ist.
Susi hast du den Text richtig gelesen? deine Kommentare sind ziemlich verwunderlich mit keinem Zusammenhang…aber evtl. bist du ja wieder gerade „streng“ zur Tochter hahaha
Marco, ja, eben, ich hab den Text sogar ZWEIMAL gelesen (er wurde dadurch auch nicht besser) und wie gesagt, beim ersten Mal hab ich den Kindergartenabschiedsgrillfestsatz überlesen. Bin nicht ganz sicher, wo du den Zusammenhang meiner Kommentare vermisst, (ausser bei meinem Geburtstagsfestpatzer natürlich), aber es hat nichts mit dem Erwachsene-lecken-anderes-Thread weiter unten zu tun, oder?
Wie dem auch sei, eigentlich wollte ich dazu nix mehr sagen, aber jetzt tu ich’s, auf die Gefahr hin, total stier zu wirken: Grillfest hin oder her, ich finde, Kinder sollen mit dem Dessert waren. So.
äxgüsi: warten (nicht waren)
Als Mutter eines knapp 2järigen und einer 4.5jährigen hätte ich mich dadurch garantiert nicht vom Schoggikuchen abbringen lassen. 😀 (Wäre aber insgeheim froh gewesen, dass das Benimm-/Erziehungsdrama unter den Augen ganz vieler Eltern nicht uns betrifft…)
Was für ein Drama! Erfahrungsgemäss wirds mit den lieben (irgendwann nicht mehr so) Kleinen erst noch schlimmer, bevor es besser wird… Legen Sie sich eine etwas dickere Haut zu, was Reaktionen Aussenstehender angeht!
ja so schlimm ist das auch wieder nicht. Später ist das eine lustige Anekdote und alle lachen darüber. Unser Kleinster hat 5-jährig mit drei Freunden in der Krippe in das Gartenhäuschen gepinkelt. Die wussten genau was sie machen, war auch peinlich, unmöglich etc., bekamen Gartenhäuschenverbot. Heute lachen sie darüber. Passiert halt 🙂
Nicht ausflippen, wir haben auch alle Blödsinn gemacht in dem Alter, und auch noch danach. Ich habe mal die Kaulquappen, die bei uns im Kindergarten in einem Goldfischglas rumschwammen, entführt und freigelassen (ich war sehr geschickt, habe extra ein kleines Gläschen mit Teichwasser mitgebracht, niemand hat gemerkt, dass ich das war), und mein bester Freund damals hat beim Holzfäller-Spielen im Wald die frischen Setzlinge gefällt, die der Förster da ein paar Tage vorher gepflanzt hat (das war teuer!).
Und noch vieles mehr, was man nie herausgefunden hat. Wäre sicher auch peinlich geworden.
Die Tat des kleinen ist hier eigentlich Nebensache. (Kinder stellen nun mal gerne Blödsinn an)
Traurig finde ich eher, dass sich die Eltern so viel Gedanken machen was andere Anwesende von ihnen Denken. Kein Grund so peinlich berührt zu sein. Nehmt es locker und lacht herzlich darüber. Wenn ich etwas von meiner kleinen Tochter gelernt habe ist es, mich vor allen anderen zum Clown zu machen. Tut keinem Weh und macht deutlich mehr Spass.
ps. Die anderen Eltern haben wahrscheinlich eher darüber geschmunzelt und waren froh, dass es nicht ihr eigenes Kind war.
Ganz genau.
Jeder, der Kinder hat, kennt so Situationen, wo man am liebsten das eigene Kind an die Hand nehmen und laut „Komm Kleiner, wir suchen jetzt mal Deine Mama!“ rufen will, um anschliessend zu verschwinden. 😉 Aber das gehört zum Elternsein dazu und so ein abgeschleckter Kuchen an einem Kindergartenfest ist kein Grund für Peinlichkeiten. Das passiert.
Und ganz ehrlich glaube ich nicht, dass Ihr Kind es nach diesem Erlebnis so schnell wiederholen wird.
“Komm Kleiner, wir suchen jetzt mal Deine Mama!”
Den muss ich mir unbedingt merken…
wieso, sind deine kinder nicht gut erzogen? 😀
Im Ernst jetzt Sie ist eigentlich schon recht gut erzogen, zumindest höre ich das noch oft von anderen Eltern. „Läck, dini folget dänn schono guet!“ (Wenn ich Kritik höre, dann eher in der Richtung, ich solle weniger streng mit ihr sein.)
Aber wie gesagt, sie ist auch nur ein Kind und macht immer mal wieder Scheiss (allerdings immerhin solchen, der ihrem Alter entspricht). Trotzdem ist es mir dann manchmal peinlich… 🙂
susi, du bist sicher eine gute mutter und machst sicher fast immer fast alles richtig, so wie andere auch 🙂
Welcher Scheiss entspricht dann welchem Alter? Verstehe ich das richtig, dass ein Kind ein Scheiss machen kann, wenn der Scheiss dem Alter entspricht? Alles andere wäre dann nicht ok?
Nein, Lara, Sie verstehen es nicht ganz richtig. Meine Ansicht ist, dass auf altersgemässen Scheiss halt toleranter und nachsichtiger reagiert wird als auf solchen, der eben nicht der kognitiven Entwicklung des Kindes entspricht. Ein einfaches Beispiel: Wenn meine Tochter als Einjährige mit dreckigen Gummistiefeln im Tram auf den Sitz kletterte, dann habe ich sie lieb aber bestimmt darauf hingewiesen, dass das nicht geht. Wenn sie das gleiche nun als Fünfjährige tun würde, dann gäbe es sicherlich Schimpfe. Aber als Fünfjährige weiss sie, dass sowas einfach nicht drin liegt.
Auf jeglichen Scheiss wird man ja als Beziehungsberechtigte in irgend einer Form reagieren. Die Frage ist einfach, wie man das tut.
Im übrigen ist mein Erziehungsstil grundsätzlich liebevoll, ich erkläre meiner Tochter (bzw. tat das bei meinen Au Pair Kindern) halt, warum man etwas nicht tut. Meist funktioniert es dann auch und die Kinder halten/hielten sich daran. Und manchmal funktioniert es halt nicht, dann werde ich auch mal laut und wütend.
Was in dem Artikel oben aber steht, ist mir tatsächlich ein Rätsel. Wie gesagt, das Gesamtpaket irritiert.
Du meine Güte. Was weiss ein 5jähriger schon. Ich hatte Kindergeburtstage mit älteren Kindern und die haben, von der Masse inspiriert, ebensolchen Blödsinn gemacht. Passiert eben. Habe (inzwischen 60) mit meinen beiden Kindern solche Faxen erlebt. Aber wie bitte reagiert man denn auf „erwachsene“ Ferkel, die im Restaurant, zuhause oder in der Öffentlichkeit das Messer ablecken, in der Nase oder im Ohr bohren, im Mund herum fummeln? Dazu gibts keine Kolumnen, die dürfen das – weil Erwachsen? Warum immer so verkrampft wenn es um Kinder geht?
Ein bisschen eklig ist es schon, aber trotzdem niedlich 🙂 Der Artikel lässt sich vom Bund App aus leider nicht öffnen!
Messer ablecken ist zwar nicht regelkonform, aber eigentlich nichts schlimmes, sofern jeder sein Messer ableckt. Da finde ich es doch um einiges schlimmer, wenn jemand mein Essen ableckt.
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen am Frühstückstisch. Jemand nimmt mit seinem Messer Butter, streicht sich das Brot, leckt es ab, geht mit dem selben Messer in die Konfitüre, streicht das Brot, leckt es ab, geht mit ebendiesem Messer in den Honig, usw. Möchten Sie auch Konfitüre mit Speichel? Zu Hause in der Familie mag dies vielleicht noch gehen, aber nicht an einem Brunch mit anderen Menschen! Für jede Konfitüre ein Löffel ist mir zu anstrengend. Es wäre schöner niemand leckt sein Messer ab.
Herr Adams: Schon mal Fondue gegessen? Ich weiss, wenn Sie Amerikaner sind denken Sie da wahrscheinlich nur an Keime und ekeln sich. Der Rest der Menschheit geniesst dies aber normalerweise.
Naja, und ich will keine Butter in der Confi oder im Honig. Warum sind Löffel mühsam? Bei mir kommen diese einfach in die Spülmaschine.
@Maria Halder: Deshalb gibt es beim Fondue 2 Gabeln. Eine zum Rühren und mit der anderen wird das Brot runtergenommen und gegessen. Auf jeden Fall habe ich das so von meinen Eltern gelernt.
OK, ich bin jetzt nicht vom Frühstück ausgegangen und dem Messer, dass man anschliessend ins Konfitürenglas steckt, sondern vom Mittagessen. Das mit dem Fondue habe ich jahrelang eigentlich nicht wahrgenommen, erst seit eine Freundin mir enthüllt hat, dass sie nur mit engen Freunden Fondue isst, habe ich Probleme damit, Fondue mit irgendwelchen Leuten zu essen 🙂
@ Rose
Ist das Ihr Ernst? Ich hätte auch noch NIE im Freundes-, Bekanntenkreis gesehen, dass jemand zwei Gabeln aufdeckt oder so isst, aber man lernt offenbar nicht aus. Zu Hause eh nicht, meine Eltern hielten nicht viel von der „Steril leben und Abwehrstoffe durch Vitaminpräparate erhalten“-Theorie, wofür ich Ihnen sehr dankbar bin. Anstand gelernt haben wir aber schon.
Bei uns kriegt sogar jeder sein eigenes Caquelon, und dreht sich, logischerweise, von den anderen Gästen weg, wenn er den Mundschutz runterzieht um sich das Brot in den Mund zu stecken.
Alles andere ist total unhygienisch!
alle essen im gleichen Raum?? verantwortungslos, Mundschutz hin oder her. (danke für den Lacher)
wir essen an einem Siedlungsanlass einmal im Jahr jeweils mit 50 Nachbarn Fondue und tauschen zum Teil noch die Caquelons aus oder reichen sie herum. Jetzt merke ich grad, wie grusig das eigentlich ist. Grenzt an Gruppensex. Werde mir gut überlegen, ob ich da weiterhin mitmache.
der kirsch hat eben schon seinen zweck
stimmt, ich hab den Kirsch vergessen. Nehme davon das nächste Mal einfach dreimal so viel wie sonst.
Nun, Fondue ist ja heiss, dass tötet auch so ziemlich alles, so dass 2 Gabeln eigentlich auch bei Herpes überflüssig sind…..
Genau solche Erwachsene hatten als Kinder eben solche Eltern, die ihnen keinen Anstand beigebracht haben.
Naja, 2 Gabeln beim Käsefondue? Ist nicht Ihr Ernst oder. Das macht man höchstens bei Herpes oder so.
Begriffe wie „peinlich“ und „eklig“ existieren nur in den Köpfen der Eltern und anderer Erwachsener. Klar: Auch mich hätte es als erwachsenen Gast wohl einige Überwindung gekostet, ein Stück dieses Kuchens zu essen. Mein Problem! Vielleicht hätte ich, nach einer entschuldigenden Erklärung gegenüber der Mutter und dem Kind(!), bei meinem Stück die abgeleckte Glasur weggeschnitten.
Natürlich war aber auch die Reaktion der Mutter richtig, das Kind darauf hinzuweisen, dass sein Verhalten nicht gerade „salonfähig“ war. Das Geschrei des Kindes: dessen Problem!
Alles richtig gemacht – von allen!
«Heeey, das kannst du doch nicht machen. Andere Leute möchten auch von diesem Kuchen essen.»
Und das treibt Ihren Sohn in einen Heulkrampf? Echt? Was wird mit ihm passieren, wenn er mal mit dem realen Leben kollidiert..?
Mal ganz abgesehen davon, dass ein 5jähriger ja schon weiss, dass das Ablecken eines gesamten Kuchens in unseren Breitengraden mit zumindest Stirnrunzeln taxiert wird…
Das stimme ich Ihnen (zur Abwechslung :-)) mal wieder völlig zu, Franz. Erstens ist es befremdlich, ab so einem Satz einen Heulkrampf zu kriegen, zweitens sollte ein Kind mit 5 eigentlich wissen, dass man keinen Kuchen ableckt und sich auch dran halten und drittens wird der Bub dann auch von Mami gewiegel, weil er wegen Mamis Pseudoschimpfe heultt? Kann mir fast nicht vorstellen, dass dieser Artikel ernst gemeint ist. Besonders unterhaltsam mutet er aber leider auch nicht an.
*kopfschüttel*
unerklärlicher theatralischer heulkrampf? dann hat er sicher fussball talent
klar weiss ein 5jähriger dass man essen nicht ableckt. der kleine hat grenzen übertreten, und plötzlich schauen ihn all die erwachsenen angeekelt an. dass sich das so anfühlt hätte er nicht erwartet. und dass das mami ihn nicht gerettet hat, hat wohl das fass einfach zum überlaufen gebracht. er hat sich einfach verrannt und kam damit nicht klar. das darf ein 5jähriger
Ich bin halt der Meinung, dass gewisse Grenzen mit 5 nicht mehr übertreten werden sollten. Weder mein eigenes Kind noch meine drei Au Pair Kinder wären im Traum auf so eine Idee gekommen, nicht einmal mit 4 Jahren.
Wie dem auch sei, Kinder, Eltern und Erziehungsmethoden sind verschieden.
Was mich aber an dem Artikel vor allem irritiert, ist diese übertrieben-infantile Schreibe: „Sein eben noch so strahlendes, heldenhaftes und siegessichere Frätzchen sackt in sich zusammen, wechselt die Farbe von Purpurrot zu Käseweiss und wieder retour, seine Augen werden gross wie Luftballons und aus seinem Mund ertönt ein markdurchdringendes Schreien, wie ich es seit seinen Säuglingstagen nicht mehr erlebt habe.“
Sollte der Text tatsächlich ernst gemeint sein, was ich bezweifle, erklärt vielleicht grad eben dieser Zug der Mutter das Verhalten des Kindes.
klar, sollte. eine kindheit, in der man nicht auch dinge macht, die man nicht sollte, ist keine kindheit. erzählt mir nicht, eure 5jährigen machen nicht auch hin und wieder etwas, das man nicht sollte, und das ihr dem kind sehr wohl so beigebracht habt. machen alle kinder, ausser meine, die sind immer brav
Natürlich machen das die meisten Kinder. Auch Erwachsene machen verbotene Dinge. Aber irgendwie sollte das Verbotene doch dem Alter entsprechen. Wenn ein Dreijähriger heimlich den Kuchen anfrisst oder ableckt, ok. Ein Fünfjähriger sollte etwas weiter entwickelt sein. Meine Meinung, aber vielleicht sehe ich das ja zu eng. 😉
Und P.S. Bei Martina Marti bin ich wohl sowieso einfach intoleranter. Seit ihrem „Die gefährlichsten Autofahrer sind Eltern“-Artikel kann ich sie schlicht nicht mehr ernst nehmen.
ist normal, bei anderen kindern sehen wir das alle viel enger als bei den eigenen. und natürlich finden wir alle die peinlichkeiten/übertretungen unserer kinder trotzdem nicht akzeptabel und nehmen es auch nicht einfach hin.
und ja, auch ich finde den schreibstil nicht besonders.
Ich glaube nicht, dass ich es bei anderen Kindern enger sehe als beim eigenen. Eher sehe ich es einfach grundsätzlich wohl etwas enger als sehr viele andere. Aus meiner Perspektive gesprochen aber selbstverständlich nicht zu eng. 🙂
Ein Masernkuchen??? (Ich schmeiss mich weg….)
Vielleicht ist der Kleine ja auch hochbegabt und die ganze Aktion war reines Kalkül, Rico und Mama nur Spielfiguren in einem ausgefeilten Plan. Immerhin hat er sein Ziel ja auch ohne Outing erreicht.
Ich meinte natürlich nicht, dass 5jährige erwachsen genug seien, um keine Kuchen mehr abzulecken – aber sie wissen in aller Regel, dass das nicht so gut ankommt. Und sollten, wenn die böse Tat ans Licht kommt, eigentlich damit rechnen, dass jetzt nicht rundherum grosser Jubel ausbricht.
Dass dem Kleinen im Text diese Tatsache offenbar nicht bewusst war («Du hast den Kuchen abgeleckt?» «Jaaa!», tönt der kleine Mensch (ganz laut!) auf seiner Holzbank. «War lecker!»), das hat mich etwas irritiert.
Grundsätzlich ist der Plan des Kleinen ja nicht schlecht, wenn er sich den ganzen Kuchen sichern möchte. In dem Fall gehört aber das Outing der Tat ganz grundsätzlich dazu, weil: wsa niemand weiss, macht niemand heiss: „Alle mal herhören! Ich hab‘ im Fall den ganzen Schoggikuchen mehrfach und rundherum abgeleckt! Und ich bin nicht gegen Masern geimpft!“
Ein Masernkuchen??? (Ich schmeiss mich weg….)
Vielleicht ist der Kleine ja auch hochbegabt und die ganze Aktion war reines Kalkül, Rico und Mama nur Spielfiguren in einem ausgefeilten Plan. Immerhin hat er sein Ziel ja auch ohne Outing erreicht.
eben, wenn man etwas tut, von dem man weiss, dass es nicht gut ankommt, läufts manchmal etwas aus dem ruder. vielleicht hat ihn der superheldenmut plötzlich doch verlassen, auf dem der plan aufgebaut war. aber natürlich habt ihr recht, und er hätte xy nicht sollen, und wenn schon, dann hätte er yz sollen. ich vermute nicht, dass er sich alle tage so benimmt. meine söhne liefen auch an grossanlässen immer zur hochform auf
es ist halt das Gesamtpaket des Artikel, das irritiert. Vor allem die Reaktion und Wertung der Mutter.
@ Susi
Ich scheine heute völlig auf dem Schlauch zu stehen, aber:
a) Was war an der Reaktion der Mutter so falsch? Sie hat ihm dich beigebracht, dass es falsch war?
b) Wieso wertet sie die Tat falsch? Sie heisst sie ja nicht gut.
Irgendwie habe ich das Gefühl einen anderen Artikel als so manche andere gelesen zu haben und bitte um Aufklärung!;-)
ja, aber 13, es steht doch schon überall in den anderen Kommentaren! 😉
a) die Mutter erklärt ihm etwas, was er sowieso schon weiss. und dann bekommt er auch noch genau das, was er wollte, ein XL-Stück Kuchen.
b) Sie wertet den Vorfall durch ihren Ton, in welchem der Text geschrieben ist.
Das ist doch nicht peinlich, das ist völlig normal 🙂
Aus welchem Stall kommen Sie denn?
😀
Hmm. Ich wäre wohl versucht gewesen, den ganzen Kuchen in den Abfall wandern zu lassen… Verdient dieses Verhalten eines immerhin Fünfjährigen ein Dessert im XL Format? Ich würde meinen nein. Auch das könnte man kindergerecht erklären, anstatt beschönigend (und insgeheim stolz) zu belohnen.
Genau ihrer Meinung.
Lebensmittel wegwerfen? Naja, damit lehrt man die Kinder auch was über den Wert von Food…
Also ich bräuchte jetzt auch nicht unbedingt ein Stück Kuchen mit Kindersabber drauf…ürks!!!
Shit happens. Kinder halt.
Ich werd wahnsinnig ab dieser Antwort!!!!!!
Ja klar, wär jetzt toll gewesen, wenn er es nicht getan hätte. Aber passiert ist passiert, Kinder machen halt solche Sachen. Wichtig ist einfach, dass man ihnen erklärt, warum man das in Zukunft bitte lassen soll. Ende der Geschichte.