Die Mutterhölle

Mütterliche Liebe ist selbstlos, die reinste Liebe überhaupt, so stellt man sich das gemeinhin vor. Doch was, wenn man sich in der Rolle als Mutter noch nach Jahren nicht zurechtfindet? Man aus Mangel an Mutterliebe gar die Familie verlässt? Wir publizieren zwei Gastbeiträge von Frauen, die ein Tabuthema zur Sprache bringen und sich mit den Schattenseiten des Mutterseins auseinandersetzen. Diskutieren Sie mit, bitte mit Respekt. Wir freuen uns auf eine angeregte Diskussion. Die Redaktion.

Ein Gastbeitrag von Simone Liedtke*

Unhappy Mother

Was, wenn eine Mutter nur Befremden spürt, wenn sie ihr Kind in den Armen hält? (Foto: Getty Images)

Ich hatte alles, was ich mir vom Leben je erhofft hatte: ein Haus auf dem Land, eine Wohnung in der Stadt, ein eigenes Geschäft und Unabhängigkeit. Ich war Mitte 30, als ich auch noch den richtigen Mann kennenlernte. Grosse Liebe! Da war nur eine Unstimmigkeit: Er wollte Kinder, ich auf gar keinen Fall.

Mein Leben begann zu bröckeln, nachdem ich beschlossen hatte, doch noch Kinder zu kriegen. Innert kürzester Zeit wurde ich schwanger. Doch die Schwangerschaft fühlte sich an wie eine Fremdbesetzung. Die Geburt war traumatisch, und als ich dann das Kind in den Armen hielt, fühlte ich nichts anderes als Befremden. «Babyblues, ganz normal, chunt scho guet.»

Zu Hause erwachte die Kleine allmählich, und mit dem Erwachen kam das Schreien. Ich wickelte sie ins Tragetuch und trug sie herum, Tag und Nacht, drinnen und draussen, auf und ab. An hinlegen war nicht zu denken. Ab und an heulte ich ebenfalls ein paar Stunden mit, dann riss ich mich wieder am Riemen. Da hatte ich zum ersten Mal den Wunsch, das Kind zurückzugeben. Wieso war ich nicht so glücklich wie die anderen neuen Mütter? War ich abnormal? «Chunt scho guet. Es chunt so vil zrugg, wirsch gseh!» Doch es kam nicht gut, und zurück kam nichts. Was sollte auch? Eine Erklärung? Eine Entschuldigung? Liebe? Liebe war da. Ich liebte mein Kind, weil die Natur es so eingerichtet hatte. Doch diese Liebe machte mich nicht glücklich.

Als die Zeit des Brüllens und Herumtragens zu Ende ging, kam die Mobilität. Herumtragen wurde von hinterherrennen abgelöst. Ich war erschöpft. Vor allem erschöpfte mich diese abgrundtiefe, öde Langweile, die ich empfand, wenn ich mich einen Tag lang alleine mit meiner Tochter beschäftigen musste. Deshalb verabredete ich mich an meinen Kindertagen mit anderen Müttern. Hatte ich einmal keine Verabredung, geriet ich in Panik. Schliesslich reduzierte ich die Betreuung auf einen einzigen Tag in der Woche, den Freitag. Der schrecklichste Tag in der Woche. Ich begann mich davor zu fürchten.

Wir beschlossen, ein weiteres Kind zu haben. Dann wäre meine Tochter nicht mehr so fixiert auf mich. Sie hätte jemanden zum Spielen und Streiten. Mit der Geburt meiner zweiten Tochter begann alles von vorne. Das Brüllen, das Tragen, die Schlaflosigkeit. Zurück zum Start. Gleichzeitig war die ältere Tochter in der Trotzphase, und das nicht zu knapp. Sie begann zu beissen. Sie hatte Wutanfälle und schlug mich. Ich hätte sie gerne ebenfalls geschlagen, ihr wehgetan, doch ich konnte mich beherrschen. Jedes Mal.

Mein Geschäft hatte sich nach der zweiten Babypause praktisch aufgelöst, und ich hätte massenhaft Zeit gehabt, mich um die Kinder zu kümmern. Ich wäre jedoch lieber anschaffen gegangen, als mich auch nur einen Tag mehr um meine Kinder kümmern zu müssen. Deshalb schickten wir sie weiterhin in die Krippe, obwohl das beinahe unseren finanziellen Ruin bedeutete.

Als meine Töchter 2 und 4 Jahre alt waren, hatte ich vier Jahre nicht mehr richtig geschlafen und jegliche Freude verloren. Ich sass in einem Leben fest, das ich verabscheute. Alles, was mir früher wichtig gewesen war – mein Job, mein Haus, meine Unabhängigkeit – war weg. Ich gab es zu: Ich bereute es zu tiefst, mich für Kinder entschieden zu haben. Die Liebe zu meinen Kindern war zwar da, aber das machte das Dilemma nur grösser. Ich redete mit meinen engsten Freunden. Man nahm mich nicht ernst. «Du scho wieder. Gang mal ins Spa!» und immer wieder «Chunt scho guet!»

Ich konsultierte Coaches, Therapeuten, Eheberater. Das half vorübergehend. Aber mein Unglück wurde ich nicht los. Ich hasste den Morgen und ich hasste den Abend. Dazwischen war Leere. Mein Zuhause war mir zum schlimmsten Ort auf Erden geworden, Ferien ein nicht enden wollender Albtraum.

Dann redete ich mit meinem Mann. Ich sagte, dass ich ihn und die Kinder liebe, aber es nicht mehr aushalte, Mutter zu sein. Ich sei nicht dafür geschaffen, es sei ein Fehler gewesen. Ob er sich vorstellen könne, die Kinder wegzugeben. Er sah mich an wie die Hexe in «Hänsel und Gretel». Das komme nicht infrage, dann eher Scheidung. Ich sagte, wenn es keinen anderen Weg gebe, dann Scheidung. Aber ich wolle das Sorgerecht nicht. Er war verzweifelt. Ich sagte, es gebe noch eine andere Möglichkeit, ich könnte zum Psychiater gehen und mir Psychopharmaka verschreiben lassen. Dann wäre ich zwar ein zugedröhnter Zombie, aber vielleicht würde uns das über die nächsten Jahre bringen. Er willigte ein. Und dann kam alles anders.

Ich musste weder zum Psychiater noch die Medikamente nehmen. Allein die Entscheidung, dies zu tun, hatte mir Gelassenheit verliehen. Die Lage begann sich zu entspannen. Der Druck nahm ab. Das Unglück wurde kleiner. Die ganze familiäre Situation wurde erträglich. Und das Allerbeste: Der Geschwisterplan ging auf. Die Kinder begannen miteinander zu spielen. Sie wurden selbstständiger, konnten vieles ohne mich machen und sich dabei gegenseitig helfen.

Schliesslich ist tatsächlich viel zurückgekommen und alles ist gut geworden. Jedoch nur durch mich selber. Genauso wie ich nicht für das Glück meiner Kinder zuständig bin, sind sie nicht für mein Unglück verantwortlich. Himmel und Hölle erschaffen wir uns selber. Ich habe mich neu gefunden und neu erfunden. Mutter zu sein sehe ich immer noch nicht als meine Bestimmung. Aber es ist zu einem wertvollen Teil meines Lebens geworden.

SL_72dpi*Simone Liedtke ist Illustratorin von Kinderbüchern, Künstlerin und freie Autorin. Sie ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern in Zürich.

 

 

 

Dieser Beitrag ist neu unter www.tagesanzeiger.ch/die-muetterhoelle-343017640755 zu finden.

224 Kommentare zu «Die Mutterhölle»

  • Stella sagt:

    Mutterliebe und Mutterrolle – das sind zwei ganz unterschiedliche Dinge – Rollenbilder sind in Schubladen verankert und dort allgemein anerkannt bestens aufbewahrt – wie auch das Individuum, dass sich ihrer bedinet und omit in der jeweiligen Schublade Halt und Sicherheit findet… das erleichtert das Leben ungemein – schwierig wird es, wie auch der Artikel zeigt, wenn dies eben nicht der Fall ist…danke für diese Geschichte – für jede Geschichte die zeigt, dass es die Bilderbuchfamilie nur im Bilderbuch gibt.

  • Rawuzi K. Puzi sagt:

    Ich verstehe Sie so gut, fast genau so habe ich empfunden. Zerrissen zwischen unglaublich starker Liebe zu den Kindern und elendiger Verzweiflung in diesem ewig gleichen, sinnlosen Putz-Wasch-Pfleg-Koch-Räum-Spiel Wahnsinn gefangen zu sein. Ohne befriedigende Beschäftigung, bisserl Journalismus war zu wenig, und ohne ausreichenden Schlaf. Noch dazu war ich eine späte Mutter, mein Körper hat mir diesen Wahnsinn überhaupt nicht verziehen. Erst sehr spät habe ich wieder herausgefunden in die richtige Welt. Ohne Partner natürlich. Der hatte nicht genug Mumm.

  • Stephi sagt:

    Ich meine damit nicht,dass man nicht auch mal weinen oder verzweifelen kann.Doch als Eltern sollte man doch „Herr der Lage sein“ . Das Kind fühlt und reflektiert jede Gefühlsregung der Bezugsperson.

  • Stephi sagt:

    anderen in die Schuhe schieben (schon gar nicht Kindern) .

  • Maria sagt:

    Vielen Dank für diesen berührenden, offenen und ehrlichen Blogartikel! Und wieder wird solche Ehrlichkeit mit bösartigen, herabsetzenden Kommentaren honoriert. Ich finde es wirklich schlimm, wie heute überjeden gnadenlos geurteilt wird, der ein Fehler macht oder vielleicht einfach keine wandelnde Werbefassade ist. Es soll doch einfach jeder froh sein, der keine solchen Probleme im Leben hat! Aber anscheinend sind sehr viele insgeheim total frustiert, sonst würden sie nicht immer so hart urteilen und hätten auch die Grösse, Schwächen zuzulassen.

  • Lula sagt:

    Ober wo zum teufel war der Vater in dieser Geschichte? Das verstehe ich nicht. Wieso ist der nicht zuhausegeblieben? Wieso kommt diese simple Möglichkeit nicht vor, dass die Mutter arbeien geht und der Vater daheim bleibt? Wennn er doch so unbedingt Kinder wollte?

  • Elena sagt:

    Zudem verstehe ich nicht, wenn der Vater Kinder haben mochte, warum er nicht zuhause bleibt und sie arbeiten geht. Denn papa kann genauso die mama Pflichten unternehmen und den Kindern geht es bestimmt nicht schlechter!

    Ich bin für ein freieres Familienbild, und das Familienmitglieder sich so entwickeln das es ihnen gut geht ohne Scheidung krank werden oder ähnliches und das sich weniger Menschen das Maul zerreißen!!!!

  • Elena sagt:

    Ganz besonders als Mutter muss man sich neu finden!

    Was ich mich immer Frage ist, warum gibt es so wenig Betreuungsmöglichkeiten? In der DDR gab es die frühkrippe, für Babys ab 8 Wochen, warum hat sich diese Frau nicht so eine Hilfe geholt, und wäre wieder arbeiten gegangen?

    Die mama ist nur bedingt die beste Betreuung für ihr Kind und es ist doch so „wenn es mama gut geht, geht es auch dem Kind gut!“

    Ich selbst wollte immer Kinder haben, aber ich kann jede Frau verstehen, die gerne arbeitet, ihr eigenes Geld hat und so weiter.

  • Christina sagt:

    Ich gehöre zu den Frauen, die in ihrer Mutterrolle aufgehen. Umso dankbarer bin ich für diesen Beitrag, denn er hilft mir nachzuvollziehen und Verständnis zu haben. Danke für diese mutige Entscheidung hier so offen zu schreiben, dieser Beitrag ist eine echte Bereicherung für diesen Blog!

  • John Lilian sagt:

    Alles im Leben braucht seine Zeit, wenn man Mutter wird, dann beginnt man ein neues Tätigkeitsfeld zu vergleichen, wie mit einem neuen Job. Manchmal braucht es sehr lange bis man sich an eine neue Situation gewöhnt hat, was ich dieser Mutter hoch anrechne, sie hat ihre Wut nicht an den Kindern ausgelassen und sich neue Wege gesucht, um mit ihrem Unglück umgehen zu können. Ich finde das eine reife Leistung.

  • Jane Bissig sagt:

    Was mich an der Geschichte, und auch den meisten Kommentaren, besonders befremdet, ist der fehlende Vater, Wenn er es war, der Kinder wollte und sie nicht, wieso blieb dann nicht er zuhause und trug das schreiende Kinde herum? Umgekehrt kenne ich die Situation aus meinem Umfeld nämlich recht gut: Sie will unbedingt Kinder und guckt dann halt auch vorwiegend dazu, während er sein Leben weiterlebt. Nicht meine Wunschvorstellung, aber warum nicht? Man muss ein Kind ja auch nicht unbedingt stillen. Und mit der Flasche kann ein Mann gut von Anfang alleine schsuen.

  • moni sagt:

    Meine Mutter war auch so – sie hat mich als einen Riesenfehler gesehen. Aber sie hat weder Hilfe gesucht noch versucht die Situation irgendwie zu entschärfen. Sie hat sich einen Liebhaber gesucht, alle Rechte an mir abgegeben und mich nach einer Scheidung bei meinem Vater stehen lassen. Hut ab für jede Frau, die offen darüber redet, wie dreckig es ihr geht. Nicht jeder ist zum Mutter sein geboren und wer das akzeptiert und einen Weg findet damit zu leben, dem wünsch ich viel Glück damit.

  • Silke sagt:

    Danke für den Mut, dies zu formulieren. In Teilen stimmt dies auch für mich. Ich liebe mein Kind. Ich freue mich über seine wunderbare Entwicklung. Ich bin stolz auf ihn. Aber Muttersein war nie mein Lebensziel. Ich arbeite. Aber seit der ständigen Balance zwischen Job und Kind und Ich – fehlt mir die Freude und Leichtigkeit und kommt die Erschöpfung und Antriebslosigkeit. Muttersein kompensiert für mich nicht alles, auf das ich im Zeitkontingent verzichten muss. Auch ich habe schon an Trennung gedacht als Ausweg ohne Sorgerecht gedacht. Gesellschaftlich gibt es hierfür wohl kein Verständnis

  • Simone sagt:

    …alleine.
    Ich bin keine typische „Spielplatzmami“, die auf allen Vieren durch die Wohnung kriecht, oder Sandburgen baut und stundenlang unsichtbare Nudeln ist, die mein Kind im Dreck zubereitet hat, weil es mich schlicht und ergreifend langweilt.

    Und trotzdem: Ich liebe mein Kind über alles und möchte es nicht mehr hergeben ♡

    Wir sind doch alle Mütter. Sollten wir nicht zusammenhalten, uns gegenseitig stärken und trösten, statt uns ständig nieder zu machen und auf den „Fehlern“ der anderen herumzureiten?! Und vor allem sollten wir uns gegenseitiges Verständnis entgegenbringen!!

  • Simone sagt:

    Genau solche Frauen/Mütter wie z.B. Linda sind der Grund, warum solche Themen in unserer Gesellschaft ein Tabuthema sind – Supermamis die immer und überall das Gefühl vermitteln, andere Mütter machen alles falsch.
    Unsere Tochter ist 2 und ich habe mich noch immer nicht ganz in meine Rolle als Mutter „eingespielt“ und habe es mir wesentlich einfacher vorgestellt.
    Und…Ich gebe gerne zu: JA!!! Ich finde es sch… anstrengend. Ich bin müde, erschöpft, genervt. Ich komme nicht dazu meine Beine zu rasieren, oder in Ruhe zu duschen, auf der Toilette war ich in den letzten 2 Jahre auch kaum…

  • benea sagt:

    Mutig das auszusprechen. Ich finde es sehr belastend, dass man fast nicht laut sagen darf, dass man mal froh ist sein Kind ein paar Stunden nicht zu sehen. Ich bin vernarrt in meine Tochter, ich habe zwei Omas in der Nähe die Zeit haben, wollen und fähig sind – habe also viel Unterstützung und auch mal eine Auszeit (mein Tochter ist erst 8,5 Monate). Habe allergrößten Respekt vor jenen, die ihr Kind nicht mal 1,2,… Stunden wem andren geben können. Ich glaub mich würde es sonst komplett zerfuzeln – körperlich und emotional.
    Ich wünsche jeder Mama einen Menschen mit dem sie offen reden kann!

  • bettyblue sagt:

    Wieso geht es hier schon wieder voller Aggression gegen die Mutter? Sie ist auch ein Mensch der ein Recht auf Glücklich sein hat, nicht nur das Kind. Freunde sollten einen doch Ernst nehmen, von Therapeut ersetzten ist wohl niemand ausgegangen. Im übrigen hauen und beißen auch Kinder die von ihren Müttern geliebt werden. Kinder sind entwickeln sich eben unterschiedlich!
    Ich finde es immer wieder erschreckend wie schnell im Netz Urteile über andere Menschen gefällt werden. Ich finde es toll das der Knoten geplatzt ist und am Ende gar keine Therapie mehr nötig war. Freu mich für Fr. Liedtke.

  • Steffi sagt:

    Liebe Simone, danke für deine Offenheit. Ich kann dich verstehen. Mir ging und geht es ähnlich. Ich wollte zwar Kinder, aber auch ich hatte es mir anders vorgestellt. Auf einmal rund um die Uhr für ein Menschlein zu sorgen und die eigene Freiheit erst mal aufzugeben war der Horror für mich. Ich wollte manchmal einfach wegrennen. Jetzt sind meine Kinder 2 und 4 und ich komme immer besser klar. Ich liebe sie über alles und ich weiß sie sind nicht für mein Glück verantwortlich.

    Verurteilung einer Mama, die anders denkt, fühlt und handelt stimmt mich traurig. Jeder Mensch ist anders.

  • Gehts Noch? sagt:

    Ich kann die Autorin in bestimmten Zügen gut nachfühlen. Fataler ist es noch, wenn Kinderhaben zum eigenen Lebensplan sehr wohl dazugehörte und man erst dann erkennt, wie wenig man die Mutterrolle ausfüllen kann. Wenn man erkennt, dass die eigene Geduld so endlich ist, die eigene Belastbarkeit weit vor dem endet, wo die Kinder aufhören, anstrengend zu sein.
    Dann macht man zwar weiter, weil man seine Kinder tatsächlich liebt, aber manchmal wünscht man sich auch, sie hätten sich eine andere Mutter ausgesucht. WIchtig ist dann, das eigene Verhalten gegenüber den Kindern ständig zu reflektieren..

  • wüstentochter sagt:

    Obwohl ich mein Muttersein ganz anders erlebe, kann ich diese Mutter gut verstehen.Sehr mutig, sich so zu outen.Ganz besonders schön finde ich das „Ende“ : „Schliesslich ist tatsächlich viel zurückgekommen und alles ist gut geworden. Jedoch nur durch mich selber. Genauso wie ich nicht für das Glück meiner Kinder zuständig bin, sind sie nicht für mein Unglück verantwortlich. Himmel und Hölle erschaffen wir uns selber. Ich habe mich neu gefunden“
    Das trifft ja auch für ganz viele andere „unlösbare“ Probleme des Lebens zu und ist eine für mich sehr erstrebenswerte Einstellung.

  • Sandra sagt:

    Ich behaupte: Das glückliche Ende haben Sie nur drangehängt, um ihr aktuelles Leben vor der Familie (vor sich selbst?) rechtfertigen zu können. Und falls Ihre Kinder später mal googeln.

  • Megapearl sagt:

    Ich kann mir gut vorstellen, dass es vor einigen Jahren noch manche Mütter gab, die Kinder lieber auf dem Mond gehabt hätten als in ihrem Haushalt, aber man wurde halt einfach schwanger und die Kinder waren da. Da bin ich froh, dass man das heute etwas besser planen kann. Oft habe ich jedoch den EIndruck, dass Kinderkriegen und -haben zu einem Art Lifestyle verkommen ist, welcher in immer weitere Details plant. Vielleicht ist man deshalb immer schlechter aufs Elternsein vorbereitet, weil man (persönlich und in der Gesellschaft) zu viele Erwartungen ans Elternsein stellt.

    • niklasmum sagt:

      Niemand ist je und zu irgendeiner Zeit aufs Eltern werden und sein vorbereitet. Schließlich liegt immernoch keine Betriebsanleitung bei dem Neugeborenen bei…Jeder Mensch und jedes neue Leben ist ein Individuum und muss auch so behandelt werden. Gefühle zuzulassen in unserer Gesellschaft ist meist gleichbedeutend mit Schwäche und wird eben nicht gern gesehen. Eine mutige Frau und Mutter kann zugeben, dass etwas nicht in Ordnung ist, doch aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das verdammt schwer ist.

  • Linda sagt:

    Ich würdeauch beissen und um mich herumschlagen wen ich nicht geliebt würde. Ganz Ganz Ganz schlimmso etwas zu lesen. Von mir kein Mitgefühl und Verständnis für eine solche Frau.

    • Anna sagt:

      Wer noch nicht an einer postnataler Depression gelitten hat sollte sich mit solchen Kommentaren bitteschön zurückhalten!!! Ich kann es leider sehr gut verstehen, auch ich konnte mein Kind nicht gleich lieben. Erst durch eine Therapie habe ich wieder zu mir gefunden. Heute bin ich sehr glücklich mit meinen 2 Söhnen, es tut mir nur noch manchmal weh, daß ich die erste Zeit mit dem Großen nicht genießen konnte.

    • Nik sagt:

      Nicht der Artikel sondern Ihr anklagender Kommentar ist schlimm. Sie haben den Artikel nicht verstanden. Natürlich haben Sie sicher recht damit, dass das Kind beisst und um sich schlägt, weil die Mutter sich nicht zurecht findet. Nur hat die Autorin ja nichts anderes behauptet und dem Kind in keiner Weise die Schuld in die Schuhe geschoben. Im Gegenteil, sie schreibt am Schluss ja unmissverständlich, dass es an ihr selber liege.

    • Ulrike sagt:

      Liebe Linda, ich nehme an, Sie haben selber Kinder, sonst wären Sie nicht so entrüstet. Ich nehme auch an, Sie sind eine dieser Vorzeige-Muttis, eben solch eine, die es Frauen noch schwerer machen, mit Unzulänglichkeiten klar zu kommen! Simone schrieb doch, dass sie ihre Kinder wohl liebte, aber offensichtlich mit der Gesamtsituation nicht klar kam. Und ich kann Sie verstehen. Obwohl ich selber einen gesunden, wunderbaren Sohn habe und meine Muttergefühle sehr stark ausgeprägt sind, denke ich oft über die zeit nach, in der ich noch unabhängig war, ohne kind, erfolgreich im Berfu, selbstständig

      • Ulrike sagt:

        …und unternehmungslustig. Meine Schwangerschaft verlief alles andere als entspannt, ich verbrachte fast 9 Monate nur im Krankenhaus und mein Sohn hatte Blockaden, war ein sog. Schreikind. Auch ich habe oft vor Erschöpfung und Verzweiflung geweint! Natürlich sind unsere Kinder das wichtigste, aber wenn man mal ehrlich ist, sie rauben uns auch eine menge Kraft, Energie und einen großen teil unseres alten Lebens. Ich finde es eher traurig, dass man in Mütterkreisen nicht mal darüber spricht, sondern immer nur wetteifert, wer die perfektere Mutter ist!!

      • Stephi sagt:

        @Ulrike ,wieso glauben eigentlich Menschen wie Sie, dass sie nur auf der Welt sind um glücklich zu sein? Man ist doch keine „Vorzeige Mami“ wenn man sein Kind bedinungslos liebt. Es sei denn Sie gehöhren zu dem Teil der Erwachsenen,die noch nicht erkannt haben,dass Kinder echte Menschen sind. Ich persönlich habe zwei kleine Kinder,die natürlich viel Zuwendung benötigen,was ich gerne bereit bin zu geben und es ist doch auch keine Überraschung.Dachten Sie bevor Sie schwanger würden,dass mit einem Kind alles so bleibt wie es ist.Man sollte schon Verantwortung für sein Tun übernehmen und es nicht

  • David Brunner sagt:

    An Elissa, ich hoffe, Sie haben keine falsche Erwartung an die stationäre „Behandlung“. Dort werden Sie willkommen geheissen, finanziell gemolken, auf Medikamente eingestellt, und wenn Sie sich nicht ergeben und konform der Erwartung der professionellen Zuhörer entsprechen, dann heisst es bald, sie seien nicht krankheitseinsichtig. Ich wünschte Ihnen einen Weg ohne die zusätzliche Stigmatisierung durch falsche Freunde, die an der chronisch überforderten Gesellschaft ihr Geld verdienen. Oder haben Sie Glück und treffen auch dort auf Menschen, die Ihnen wirklich und ehrlich helfen.

    • Claudia sagt:

      Es sind zum Glück nicht alle stationären Behandlungen so, wie sie dies Beschreiben. Natürlich gibt es einige Krankheitsbilder, die mit Medikamenten behandelt oder unterstützt werden müssen. Bei anderen weiss man, dass Gesprächstherapie (und andere Therapieformen) besser oder gleichwertig nützten. Wenn sie mit der Behandlung nicht zufrieden sind Elissa, wehren sie sich. Wechseln sie evt auch die Klinik.

  • Elissa sagt:

    2/2 …behandeln lassen und hoffe, danach wieder voll funktionsfähig zu sein – ganz so, wie es von unserer Gesellschaft verlangt wird. In all den vergangenen Lebensjahren wäre es mein grösster Wunsch gewesen, dass ich einfach aufrichtig über das hätte reden können, was mich im Innern so belastet hat. Aber die allerwenigsten Menschen haben den Mut oder die Kraft, sich auch einmal mit Themen zu konfrontieren die schwierig, traurig oder vielleicht auch einfach einmal hässlich sind. Oder auch ganz einfach mal zuzuhören…

    • Claudia sagt:

      Da sprechen sie ein wichtiges Thema an Elissa. Zuhören….versuchen zu verstehen, dass es Menschen gibt, die nicht ins Schema XY passen. Es wird nicht immer „alles gut“ und die Mutterliebe kommt auch nicht immer. Oftmals speisen wir unser Umfeld mit Floskeln ab. Das ist nicht gut. Toll, dass sie sich Hilfe holen. Ich wünsche ihnen, dass sie nicht nur funktionieren in Zukunft, sondern ihren eigenen Weg gehen und dabei glücklich werden.

      • Manuela sagt:

        7. ,aber das wirrd nicht von alleine passieren. Wenn sich die Gesellschaft in Sachen Akzeptanz und Tollernaz des einzelnen Individuums nicht ändert, werden wir immr wieder Eltern haben die aus purer Not und auch aus Angst sich zu offenbaren, das Leben eines Kindes und damit auch das eigene zerstören.
        Was würdet ihr tun oder wem könntet ihr euch anvertrauen (ohne angst haben zu müssen vor Zurückweisung oder Intolleranz), wenn ihr in einer solchen emotionalen Zwangslage wärt. Wem könntet ihr sagen ich kann nicht mehr, hilf mir sonst töte ich mein Kind???
        Denkt ma drüber nach!!!

      • Elissa sagt:

        @ Claudia: Danke ihnen für ihre einfühlsamen Worte…

    • Mel sagt:

      „…danach wieder voll funktionsfähig zu sein – ganz so, wie es von unserer Gesellschaft verlangt wird.“

      Das wird nicht von der Gesellschaft verlangt, sondern von den Kindern, die lebende Wesen sind, die Liebe und Zuwendung brauchen. Dass man das erklären muss…

      Und es ist nicht die Aufgabe von Freunden oder Bekannten, Sie zu therapieren. Zuhören bestimmt, aber schlussendlich, wenn man weiss, dass etwas mit einem nicht stimmt, geht man zum Arzt und lädt diese Last nicht bei Freunden ab, sorry. Ausserdem können diese professionell sowieso nicht helfen. Zuhören alleine reicht hier nicht mehr.

      • Manuela sagt:

        Ich war in einer ähnlichen Situation, obwohl ich immer Kinder haben wollte. Geburt war ein Kaisersachnitt unter Vollnarkose und als ich dann meine Tochter nachm Aufwachen bekam, war es wie ein Leihkind, so auf die Art irgendwer wirds schon wieder abholen. Am Anfang wars ok, da lief alles Kind schlief und ich war einigermaßen aufm Damm, bis auf die Tatsache, dass ich außer Verantwortungsgefühl nichts für meine Tochter

      • Manuela sagt:

        4. Meine Tochte rist jetzt 5 und seit ca. 1 Jahr kann ich wirklich von Herzen behaupten das ich Sie Liebe. Ich habe auch vorher alles für Sie getan, für sie gesorgt, beschützt, geholfen und ihr die Nähe und zuneigung gegeben, die sie brauchte. aber erst vor ca 1 Jahr kann ich dieses Gefühl, bei ihr zu sein genießen und sehe es nicht mehr als Verpflichtung an mich um sie zu kümmern.
        Es ist falsch jeden über einen Kmam zu scheren, denne jedes Kind und jeder Elternteil (auch in Kombination) is anders. Aber was ganz entscheidend und wichtig ist, ist die Tatsache solche Dinge nicht mehr

      • Manuela sagt:

        5. totschweigen zu müssen. Man soll nicht haussieren gehen, aber man soll sich auch nicht mehr schähmen müssen und sich schlecht fühlen, weil irgendwas nicht so läuft wie vermeintlich bei allen anderen „glücklichen“ Familien.
        Unsere erste Zeit war so hart und ich habe mich bewusst gegen ein zweites Kind entschieden, weil ich nie mehr in die Situation kommen möchte, in der ich war und mich nie mehr so unverstanden und hilflos fühlen möchte.
        Und nein andere Leute sind nicht für uns verantwortlich und für unser Leben oder die entscheidungen die wir treffen. Aber so wie in jeder Lebenslage

      • Manuela sagt:

        6. ein guter Freund oder Familie ein Halt sein kann, so ist es auch hier.
        Hört den Menschen besser zu und versucht zu unterstützen. Redet nicht alles leichter als es ist, weil dadurch kommen sich die Betroffenen Personen nämlich noch unfähiger und schlechter vor als sie es eh schon tun. Hört einfach zu und nehmt die Probleme der Menschen in eurem Umfeld war um ihnen im Notfall helfen zu können.
        Ich hätte es mir sehr gewünscht, aber leider musste ich komplett alleine da durch.
        Gott sei Dank hab ichs geschafft.
        Aber wie wir alle wissen schafft es nicht jeder. Ich hoffe das ändert sich

      • zötzl micha sagt:

        „…danach wieder voll funktionsfähig zu sein- wie es von unserer Gesellschaft verlangt wird….“
        „das wir nicht von der Gesellschaft verlangt, ….“

        Na, von „der Gesellschaft“ – diese setzt sich aus verschiedenen Gruppen zusammen — und von einem Teil der Gesellschaft wird noch ganz anderes verlangt, so man dem geschriebenen und gesprochenen Wort Aufmerksamkeit schenkt.
        Da wird verlangt : sich neu zu erfinden.
        Oder, noch effizienter zu arbeiten. Oder, seinen Tagesablauf stukturiert anzugehen. Oder, auf seinen BMI zu achten. Oder, aufgestellt und optimistisch zu sein, immer lächelnd.

      • Elissa sagt:

        @ Mel: Ich habe keine Kinder und werde auch nie welche haben können. Diese Möglichkeit hat man mir vor vielen Jahren genommen. Therapien habe ich viele gemacht, stets mit mässigem Erfolg. Was ich mir gewünscht hätte wäre stets nichts anderes gewesen, als mich gegenüber meinem Lebensumfeld so zeigen zu dürfen wie ich bin, mit allen Aspekten die zu meiner Lebensgeschichte gehören. Und ja, diese Aspekte sind teilweise einfach dunkel und traurig. Ganz offensichtlich darf das nicht sein – und darum lasse ich mich jetzt ja reparieren! Damit ich danach wieder strahlende, makellose Oberfläche bin.

  • Elissa sagt:

    1/2 Es erstaunt mich (oder leider eben auch nicht) dass in all den Kommentaren niemand auf jenen Punkt eingeht, der meiner Meinung nach ganz wesentlich ist: Das Verhalten des Lebensumfeldes von Simone. Sie hat sich mehrmals in grosser Not und auch sehr direkt an ihre Freunde gewandt – aber offenbar konnte oder wollte man ihr weder richtig zuhören, noch hatte jemand den Mut sich aufrichtig mit ihrer inneren Not auseinander zu setzen. Ich befinde mich zurzeit in einer sehr ähnlichen Gefühlslage wie Simone dazumal, wenn auch mit ganz anderen praktischen Umständen. Ich werde mich nun stationär…

  • Tamar von Siebenthal sagt:

    Vielleicht hätte man einfach ehrlich sein sollen, auf Kinder verzichten, den Partner gehen lassen um seinen Wunsch zu erfüllen und sich jemanden zu suchen, der ähnliche Lebenspläne hat. Einfach nur traurig.

    • Angie sagt:

      Aha Sie machen wohl alles richtig? Und sind stets mit Ihren Entscheidungen zufrieden? Kein Wunder, das die Frau sich solang nicht traute zu Ihren Gefühlen zu stehen. Ohne Leute mit solchen engstirnigen Ansichten wie Sie, hätte sie sich viel eher ihrem Mann geöffnet und die Situation hätte sich sicherlich schneller zum guten gewendet. Können Sie das nicht sehen?

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Sagen wir einmal so: für alles was ich tue trage ich die Konsequenzen und den Preis den ich dafür zu bezahlen habe ist manchmal sehr, sehr hoch, viel zu hoch und oft bezahle ich die hohe Zeche für Fehler, die andere machen oder gemacht haben und wo ich nicht einmal Einfluss nehmen kann. Sie brauchen also keine Angst zu haben, dass ICH etwas gratis bekommen könnte.

  • Karin sagt:

    Wow,so offen reden wohl wenige darüber. Aber es ist wohl so, dass man nur Kinder habe sollte wenn man ganz sicher ist. Wenn man aber ein schlechtes Gefühl dbei hat, sollte man es auf keinem Fall tun, schon gar nicht wenn man es nur tut weil es erwartet wird. Ich war nicht sehr mütterlich, aber ich fühlte einen tiefen starken Kinderwunsch. Wenn das jemand nicht hat, lieber auf Kinder verzichten.

  • Klara sagt:

    Danke für Ihren Bericht.

  • Pixel sagt:

    Ich verstehe die Geschichte an mehreren Stellen nicht, und das ist nicht despektierlich gemeint. Zuerst ein Kind gegen offensichtlichen Kunderwunsch. Dann die Arbeit aufgeben und somit offenbar das, worüber sie sich definiert hat. On Top dann noch ein zweites Kind um sich definitiv in „den Ruin“ zu treiben. Von aussen wirkt es so, als ob an keiner Stelle dagegengewirkt worden wäre.

  • Alissa sagt:

    Mir Tat es beim lesen richtig weh!
    Ohne abwertend zu klingen ..
    Warum ein zweites wenn das erste schon ein grauen war?
    Warum sich für Kind/Kinder entschieden wenn von Anfang an eine Abneigung dafür da war?
    Es ist ja schön das es ein (happy)-end gab aber so prickelnd auch nicht..
    Mal abwarten wenn die beiden dann zwei Jugendliche sind dann spielen sie vielleicht nicht mehr zusammen und machen nur Blödsinn oder halt größere Fehler.. haben wir alle mal getan!
    Was dann wird dann vielleicht wieder an Internat oder Abgabe ans Heim gedacht?

    Um so älter ein Kind wird um so teurer!

  • Olivia Moone sagt:

    Genauso ging es mir auch. Ich weiss jetzt definitiv, dass ich Babies nicht mag. Als ich zum ersten Mal mein Kind hielt fand ich es nur seltsam und die ersten zwei Jahre waren die Hölle. Natürlich war mein Sohn das süsseste Wesen überhaupt und ich habe ihn auch sehr lieb, aber Zeit mit ihm zu verbringen stresst mich mehr als alles andere. Zum Glück versteht mich mein Mann. Wir haben uns glücklich gegen weitere Kinder entschieden. Jetzt wo mein Sohn 2.5 ist, mag ich es mit ihm unterwegs zu sein, zu reden und Spass zu haben. Wir haben uns ganz doll lieb, aber Babies mag ich immer noch nicht.

    • Pixel sagt:

      Es gibt sehr klar „Baby Mamas“ und solche die es nicht sind. Ich gehöre def zur zweiten Sorte. Unser Sohn ist jetzt bald 3.5 und ich finde es auch immer toller! Es verleitet fast zu einem zweiten Kind, aber ich weiss, dass das für mich nicht funktionieren würde. Alleine wenn ich die ersten 1.5 Jahre Revue passieren lasse…das Alter spielt aber sicher auch eine Rolle bei mir. Dasselbe Szenario 8-10 Jahre früher, ich denke das würd schon anders aussehen.

      • Nina sagt:

        Ich mag Babies. Und ich mag Kinder. Und ich find sie herzig. Und für mich war auch die Arbeit, die ein Baby einem beschert, was Schönes, das ich genossen habe. Selbst die schlaflosen Nächte irgendwie, dieses gebraucht werden. Aber schwanger sein war die Hölle. Und was ich ganz und gar nicht mochte, war ich selber als frischgebackene Mutter. Immer schlapp, immer krank, und deshalb natürlich oft mit den Nerven am Ende – aber nicht wegen dem Kind, sondern wegen der physischen Überlastung.

  • Mel sagt:

    Für solche Menschen hab ich gar kein Verständnis, sorry. Lieber gar keine Kinder bekommen, als dann welche zu haben und es so zu bereuen. Vorallem: Was muss das für eine Kindheit sein, mit einer Mutter die sich ungewollt ein Tag in der Woche um einen kümmern „muss“, für die es ein Graus ist, sich mit einem zu beschäftigen, wenn alles was man will mütterliche Liebe und Zuwendung ist. Dann lieber weggehen, scheiden lassen und die Kinder beim geliebten Vater lassen, als sie so zu „erziehen“.
    Ich habe eher Mitleid mit den Kindern, bestimmt nicht mit der Mutter.

    • Dirk sagt:

      Richtig, und was diese Frau unter unglücklich machender Mutterliebe versteht, ist nicht nachvollziehbar und der Schwachpunkt in ihrem ansonsten ehrlichen Statement. Für Kinder, die sich von ihren Müttern nicht angenommen, gewollt und geliebt fühlen, ist das Leben ein einziger Krampf. Sowohl sie als auch ihre Kinder sind Opfer unserer modernen ego- und selbstverwicklichungsfixierten Zeit. Traurig.

  • Madonnaccia sagt:

    Ich bin selbst ein Kind von Leuten, die eigentlich keine Kinder wollten, es ist halt leider „passiert“. Sie hatten keine Ahnung, was Kinder für Bedürfnisse haben. Sie waren lieblos, kalt und streng mit mir. Die Frau, durch deren Kanal ich auf die Welt gepresst wurde, hat mir immer vorgeworfen, dass ich an ihrer Lebensmisere schuld sei. Heute bin ich ein gestörter, lebensuntüchtiger Mensch. Da kommt gar nichts gut, wenn es schon früh nicht gestimmt hat.

    Immerhin habe ich es besser gemacht und bewusst auf Nachwuchs verzichtet. Meine Abtreibung habe ich nie bereut, war gut für mich UND das Kind.

    • babuschka miro sagt:

      Jede/jeder erlebt es wieder anders…einer meiner brüder wurde psychisch krank und nahm sich das leben.ich habe mich freigekämpft,bin das undankbare,schwarze schaf mit regelmässigen schüben von schlechtem gewissen.und die drei andern brüder?die finden es o.k.wie es war….nun ja…t ich finse, ,dass ich dedhalb am meisten von uns allen das erlebte abgelegt habe und meine mädvhen nach meinnen/unseren werten erziehe.

  • Jane Doe sagt:

    Ich verstehe das einfach nicht! ER wollte Kinder und SIE nicht. Warum musste SIE dann ihr ganzes Leben umkrempeln und alles aufgeben und sich ausschliesslich und alleine um die Kinder kümmern?!? Wo ist der Vater in diesem Bild? Wenn er unbedingt die Kinder wollte, warum betreut es sie dann nicht? Man wird nicht alleine Mutter; man wird zusammen Eltern und sollte die neue Situation zusammen meistern und sich gegenseitig unterstützen.

  • Luise sagt:

    Einmal mehr zeigt sich hier der tiefe Graben zwischen Supermüttern und Frauen, die (nebst Kindern) auch noch ein eigenes Leben haben wollen. Stellt sich die Frage: Was tut ein Vollzeit-Muttertier wenn die Kinder erwachsen sind? Mit 55, 55 noch einen Job suchen, wenn man nie in der Arbeitswelt integriert war?

    • Billy sagt:

      Den eigenen Kindern bei den Enkelkindern reinreden? Gestressten Müttern mit weinenden Kindern im Tram abpassen und ihre Meinung kundtun? oder hoffentlich ein ehrenamtliche Tätigkeit….who knows..

    • Carolina sagt:

      Auch hier wieder, Luise: der Graben ist anscheinend der Ihre. Nur weil Sie es sich nicht vorstellen können, ist es nicht möglich, dass auch ein ‚Muttertier‘ (ich nehme an, Sie meinen eine Hausfrau?) sich entwickelt, sich sinnvoll beschäftigt? Mal ganz davon abgesehen, dass die allermeisten Frauen, die ich kenne, sehr wohl noch in die Arbeitswelt (wie immer die auch aussieht) integriert werden……

      • 13 sagt:

        Ich kann nicht für Luisa sprechen, aber ich gebe ihr recht, dass es sehr schwierig ist, wenn man in den Kindern den einzigen Lebenszweck sieht, für sie lebt und nichts mehr anderes wahrnimmt. Wenn sie weg sind, ist der Sinn des Lebens weg. Nicht einfach damit umzugehen. Aber ich verstehe unter Vollzeit-Muttertier dabei nicht grundsätzlich alle Hausfrauen, sondern eben die, die sich nur für die Kinder aufopfern und dabei vergessen, ein eigenes Leben zu führen. Das trifft nicht auf alle Hausfrauen zu, nicht mal auf die Mehrheit, aber es gibt sie.

      • Carolina sagt:

        Klar gibt es die, 13, genauso wie es Menschen gibt, die ihr berufliches Umfeld mit einer Familie verwechseln und tief verletzt und enttäuscht zurückbleiben, wenn sie nicht wie Familie behandelt werden, sondern fallengelassen werden/gekündigt werden/pensioniert werden.
        Luise hat aber von ‚Supermüttern und Frauen…. mit eignem Leben‘ gesprochen – das ist für meine Begriffe viel zu polarisierend und auch vereinfacht. Frauen, die (eine Weile) völlig im Muttersein aufgehen, sind deswegen noch keine Supermütter (was immer das ist) und Frauen, die weiterarbeiten, wenn sie ein Kind haben, haben nicht

      • Carolina sagt:

        /2 automatisch ein besseres Leben bzw mehr Autonomie. Und dazwischen flattern noch ganz viele andere Lebensmodelle und Möglichkeiten herum. Ich war in meinem Leben Hausfrau (erstmal nur notgedrungen, aber dann mit viel Spass), Karrierefrau, Selbstständige etc – dito bei meinem Mann. Wir hätten zu Anfang unserer Beziehung nie voraussagen können, wohin uns das Leben berufs- und beziehungsmässig trägt, also finde ich diese Vereinfachungen einfach sehr undankbar: mir ist es noch wichtig, dass wir heute in einer beneidenswerten Position sind, die meisten uns haben nämlich eine Wahl!

      • Luise sagt:

        Carolina, versuchen Sie mal, ab 50 noch eine Anstellung zu finden!

      • Pixel sagt:

        Es dreht sich immer um dieselbe Diskussion, wobei ich nicht weiss, ob die klassische Rollenaufteilung ein gesellschaftlich bestehender, traditionell bedingter Zwang ist, oder ob die Mütter genuin und intrinsisch motiviert die neue Rolle – und nur diese – spielen. Fakt ist: viele Frauen geben ihren Beruf ganz oder zu großen Teilen auf und das kann – um mich Luise anzuschliessen – zu einem tiefen Fall führen, dereinst die Kinder erwachsen und aus dem Haus sind.

  • Für was sind wir den sonst auf dieser Welt, als der neuen/weiteren/nächsten Generation auf die Beine zu helfen. Oder ist es eher „nach mit die Sinnflut!“?

    • Ora sagt:

      Wer sagt, dass es so gut für die Welt ist, wenn so viele Menschen darauf sind? Ich finde nicht, dass der Mensch verpflichtet ist, sich zu reproduzieren.

      • Nach mir die Sinnflut. Sind wir doch ehrlich und geben zu, dass uns der Planet egal ist, wenn wir keine Kinder haben für welchen wir ihn beschützen sollen. Also nach mir die Sinnflut…..

    • Widerspenstige sagt:

      Es gibt Frauen, die sind zum Mamasein geboren und fühlen sich nur so als richtige Frau. Dann gibt es Frauen, die das schon sehr genau nicht als seeligmachende Bestimmung für sich spüren und keine Kinder haben. Und dann gibt es noch Frauen, die sich nicht so absolut sicher sind und dem Partner zuliebe eine Familie gründen und sich darin erst spät zurecht finden. Wir sind nicht unbedingt auf dieser Welt, um neues Leben zu schenken, sondern um unser Leben so führen zu dürfen(!), wie es für uns stimmt. Dazwischen gibt es so viele emotionale Hoch- wie Tieflagen wie es verschiedene Charaktere gibt.

      • Widerspenstige sagt:

        Es ist eine ziemliche Übertreibung, was Sie dazu sagen, Neven N. Der Planet ist vorallem skrupellosen Regenwaldabholzkonzernen egal und ähnlichen Ressourcenräubern. Die sollten Sie an den Pranger stellen, wenn Sie schon von ’nach mir die Sintflut‘ wegen so einem ehrlichen Mamasein-Geständnis verurteilend ausrufen. Es darf auch hier in einem Mamablog das Mamasein infrage gestellt werden, wie es das Vatersein schon immer war. Dass sich Väter intensiver mit der Problematik auseinander setzen und ihre Partnerin ernst nehmen bei solchen Schwierigkeiten ist erst eine jüngere Erkenntnis.

      • Ich lese immer wieder, wie sich Männer und Väter erst jetzt die mühe nehmen, die Frauen zu verstehen!?
        Seit ihr im Wald und seht voller Bäume den Wald nicht mehr. In meinem Bekanntenkreis, packen die Muttergefühle jede zweite Frau zwischen 35 und 45! Welche Karriere gemacht haben, es jedoch bereuen noch nicht Mutti geworden zu sein, damit Sie danach nach Spanien oder Russland fliegen um sich künstlich befruchten zu lassen!
        Es scheint, als ob Frauen nicht mehr auf Ihren Körper und Ihre Intuition hören, sondern es den anderen Frauen in den Magazinen gleich machen wollen!

      • Claudia sagt:

        @Nikolaic: selten so ein Stuss gelesen. Was ist, wenn diese Frauen einfach vor 30ig nicht den passenden Partner hatten. Sollten sie einfach einem x-beliebigen Mann reinlegen um sich den Kinderwunsch zu erfüllen? Ausserdem kann man auch ohne Kinder der Umwelt sorg halten und Dinge tun, die der Nachwelt zugute kommen. Der Planet wird es uns danken, wenn weniger Menschen auf der Erde sind. Wir sind es nämlich, die ihn vernichten. Ausserdem leben ausser dem Menschen noch weitere Kreaturen auf der Erde.

    • Christoph Bögli sagt:

      „Nach mir die Sintflut“ gilt eher fur alle jene, welche gedankenlos immer noch mehr Kinder auf die Welt stellen und die dann natürlich erst noch mit dem Maximum an Konsum „beglücken“. Falls Sie es nicht gemerkt haben, die Welt geht wenn schon an zuvielen Menschen zu Grunde. Wenn es an etwas auf der Erde nicht mangelt dann an Kindern bzw. Menschen allgemein. Wenn man sich ernsthaft Sorgen macht in der Frage, wäre es eher konsequent, sich weiterer Vermehrung zu verweigern..

  • Mario Monaro sagt:

    Ein Erfahrungsbericht einer mutigen und heute auch starken Frau, die viel durchmachen musste. Das geht wirklich nah.

  • babuschka miro sagt:

    Mutter findet aber heute noch,dass wir ihr dankbar sein müssen….ich bin ihr dankbar für mein leben.ohne sie gäb es mich nicht.ihre grossen erwartungen ihren kindern gegenüber,finde ich unpassend.aber das ist ja auch eine andere geschichte/generation.haben wir demn nicht die wahl?

  • babuschka miro sagt:

    Unsere mutter konnte sich ein leben ohne kinder nicht vorstellen.sie brachte fünf kleine im jahresabstand zur welt.“nebenbei“wurde noch landwirtschaft und ein restaurant betrieben.natürlich waren wir immer „zuviel“…zum arbeiten zu wenig aber sonst einfach eine riesen belastung.meine brüder und ich haben als kinder bis wir endlich wegziehen konnten „gekrampft“ und nichts dafür bekommen…weder von der mutter noch dem vater.bei ihrem artikel reflektiert die mutter,wie es ihr und den kindern ergangen ist…ich finde das gut,auch wenn ich grosses mitgefühl vorallem für die kinder habe.meine

  • Georg sagt:

    Ich bin froh über diesen Gastbeitrag / das Benennen eines Tabus; mir ging es ähnlich die ersten Wochen als Vater einer Tochter. Ich habe mich ernsthaft gefragt, ob es eine Fehlentscheidung war, mein „freies“ Leben aufzugeben. Zum Glück haben sich meine Zweifel inzwischen verflüchtigt – ich liebe meine Tochter mehr als ich je etwas geliebt habe. Hätte jener Zustand der Erschöpfung und des „nichts empfinden“ angehalten, ich weiss nicht, ob ich das auf Zeit ertragen hätte!? Dass jemand, die Entscheidung Kinder zu haben, bereuen kann – und dabei kein schlechter Mensch ist, kann ich verstehen.

  • Widerspenstige sagt:

    Liebe Simone L., ich bewundere Ihren Mut, sich hier im vielgelesenen und kommentierten Mamablog zu öffnen und über ein Tabuthema zu berichten. Es ist für mich nicht verwunderlich, dass Sie als Künstlernatur mit unkonventionellem Lebensstil und Denkweise dazu bereit sind, über das Mamasein so schonungslos Ihr Seelenleben offen zu legen. Sie haben Ihre Mamarolle hinterfragt und sehr emotional angegangen. Sie sind Illustratorin von Kinderbüchern und verarbeiten somit auf wunderbar kreative Art und Weise Ihren Mamaschock. Auch Ihre beiden Kinder werden Sie später verstehen, glauben Sie mir!

  • Nina sagt:

    Ich fand die letzten Jahre als Mutter ungemein anstrengend – ok, ich musste auch sonst noch ein paar Schicksalsschläge zusätzlich wegstecken, aber das hat mich alles physisch und emotional sehr mitgenommen. Glücklicherweise habe ich nie an meiner Mutterliebe gezweifelt, und ich habe den Schritt auch nie bereut. Nur meine Fähigkeiten und Kraft habe ich regelmässig in Frage gestellt. Aber ein grosser Glücksmoment für mich war letzten Samstag, den ich mit ein paar Single-Freundinnen verbracht habe, die zusammen Freizeit- und sonstige Pläne schmiedeten – und mir plötzlich aufging…

    • Nina sagt:

      wie sehr ich meine Kinder vermisste, und dass ich das alte Leben von vorher dafür gar nicht vermisste und um nichts in der Welt mit meinen Freundinnen tauschen wollen würde, gerade trotz all der vielen schwierigen und anstrengenden Stunden, die ich durchgestanden habe – das war Genugtuung für all die vielen Stunden des Selbstzweifels und ein Moment des Glücks. 🙂

    • Nina sagt:

      Wie schrecklich es sich anfühlen muss, zum umgekehrten Schluss zu kommen – da wird einem dann noch das letzte Stück Boden unter den Füssen weggezogen.

  • Carlita sagt:

    Ich bin Mutter von 3 kleinen Buben. Für sie habe ich mit meinen Beruf und mein selbstbestimmtes Leben (zeitweilig) sehr gerne aufgegeben. Ich erziehe die mit viel Liebe und grosser Hingabe. die Gefühle und Gedanken, welche die Autorin schildert, kann ich aber verstehen und nachempfinden. Der fehlende Kinderwunsch bereitet einen erschwerten Start in dieses Abenteuer. Schön, dass sie die intensive Phase trotzdem und gewaltfrei gemeistert hat und am Ende sogar positives abgewinnen konnte. Vielleicht hst sie das besser hingekriegt als manche „devote“ Mutter.

  • Traurig von Müttern zu lesen welche keine Mütter sein wollen und lieber jeden Tag ins Büro gehen möchten, um mit den gleichwertigen zu palabern…. Wurden die Muttergefühle mit dem Turbo-Femminissmus weg rationalisiert? Ob Mann / ob Frau nur noch Egos, welche bis 70 ein Single-Leben ohne Verantwortung führen wollen???

    • Lisa sagt:

      Wenn man keine Lust hat, nur über Kinder zu denken und übr Kinder zu reden, ist man doch nicht gleich ein Mensch ohne Muttergefühle! Ich bin mir sicher, es ist vielmehr so, dass früher keine die Mütter gefragt hat, wie sie sich eigentlich fühlen! Nur ein Teil aller Mütter fühl,t und fühlte sich schon immer, wohl damit, nur für Kinder da zu sein.

    • Christoph Bögli sagt:

      Es ist eher so, dass der Wunsch auf Kinder und wie man mit dem, was Kinderkriegen bewirkt, umgehen kann, grundsätzlich sehr individuell ist – und man entsprechende Gefühle bzw. deren Abwesenheit erst nehmen sollte. Da mit der Phrasenkeule von wegen „Egoismus!“, „böser Feminismus!“, etc. zu kommen, hilft da nicht weiter. Ist es denn wirklich egoistisch auf Kinder zu verzichten, wenn man kein Bedürfnis nach welchen hat? Ist es nicht egoistischer, Kinder einem Partner aufzudrängen, der keine will? Sind nicht viele Kinder gerade das Produkt eines Ego-Selbstwirklichungstrips der Eltern?

    • Christoph Bögli sagt:

      Ausserdem war es früher eher so, dass entsprechende Gefühle schlicht nicht geäussert werden konnten/durften. Dass man heute eher darüber reden kann und Entscheidungen freier treffen kann, ist darum ein enormer Fortschritt. Selbst wenn das Ganze immer noch stark tabuisiert wird, wie man an manchen Reaktionen hier sieht. Im übrigen schrieb die Blog-Autorin auch nicht von fehlenden Muttergefühlen, sondern schlicht von der Über- bzw. Unterforderung, die ein neuer, ungewollter Lebensentwurf mit sich brachte..

      • sabine zmasek sagt:

        Wer spürt, dass er keine Kinder will, sollte keine Kinder bekommen, auch wenn das bedeutet, dass er auf eine Beziehung verzichten muss, zu einem Partner der unbedingt Kinder will. Die Verantwortung beginnt vor der Zeugung.

    • Kukuk sagt:

      Sie wollen damit behaupten, das hats vor dem Feminismus nicht gegeben? Na dann prost! Ein Kenner der Menschlichen Geschichte. Bis vor ein paar Jahrzenten gabs ja auch noch gar keine Schwulen……

    • Klara Brunner sagt:

      @ neven nikolaic

      Da müssen Sie im Text was falsch verstanden haben, vielleicht lesen Sie ihn nochmal?

    • fgee sagt:

      Vielleicht istbda mehr dran als uns lieb ist. Gestern sah ich ein Video, wo einer sagte, den Niedergang des Westens sähe man daran, dass es die Menschen im Westen verlernt hätten, sich zu reproduzieren. (die demografische Falle.)

      Wobei natürlich im Einzelfall besser niemand zum Kinderhaben gezwungen wird… isch ja klar 🙂

  • ka sagt:

    Als wir den Entscheid fällten, doch noch Kinder zu haben, war die Wohnsituation ein wichtiger Faktor. Mir war klar, dass ich im EFH auf dem Lande hoffnungslos eingehen würde. Wir zogen in eine grössere Siedlung, mit ganz vielen tollen berufstätigen Müttern und Vätern, so war das Gespräch auf den gemeinsamen Aussenräumen nicht nur auf das Thema Kinder eingeschränkt, alle hatten auch noch ein Leben neben den Kindern. Und es hat nicht nur Mütter, sondern auch Väter, die sich um die Erziehung kümmern. Damit war der Alltag um einiges abwechslungsreicher.

    • mina peter sagt:

      Das scheint mir entscheidend so sein. Ich musste auch einsehen, dass die ländliche Idylle, – wo die meisten Mütter mit kleinen Kindern nicht ausser Haus arbeiten – nichts für mich wäre. Aber auch eine kinderlose urbane Umgebung wäre nichts gewesen. Es stärkt ungemein, wenn Eltern in nächster Umgebung sind, die ähnliche Lebensmodelle haben (so kann man sich die Kinder auch mal gegenseitig abgeben, ohne dass es einseitig wird). Und: Auch Mütter dürfen sich eingestehen, dass sie andere Erwachsene im Kinderalltag „brauchen“.

  • Stocker Michael sagt:

    Besten Dank für das Mitteilen Ihrer Erfahrungen. Als angehender Vater ziehe ich zwei Schlüsse. Erstens: Wer vorher nicht schon ein häuslicher Jööö-so-herzig-Typ war, wird das nicht plötzlich werden, nur weil ein eigenes Kind da ist. Zweitens, wer kein Jööö-so-herzig-Typ ist, soll nicht versuchen einer zu werden, sondern sein eigenes Familienbild zu leben. Das ist sicher nicht einfach, und der Erfolg hängt stark von der Partnerschaft, dem persönlichen Netzwerk (Familie/Freunde) und den finanziellen Möglichkeiten ab. Aber, alles andere wäre ein Aufgeben seiner Selbst, was niemandem etwas bringt.

    • Nina sagt:

      Darauf gibt es keine so klare Antwort. Ich war immer ganz klar der Familientyp, aber 1) habe ich damit etwas zu lange gewartet (zwangsweise, nicht freiwillig) und vieles etwas „verlernt“ oder mit dem Alter verloren, worauf ich in jüngeren Jahre noch hätte zurückgreifen können. 2) war für mich immer klar, dass ich kein Fels-in-der-Brandung-Typ bin, sondern eben hypersensibel, physisch und emotional, und deshalb für mich eine Familiengründung nur in Frage kommt mit einem Mann, der mich nach vollen Kräften dabei unterstützt. Sonst hätte es einfach keine gegeben.

    • Ora sagt:

      also für Kinder kann es sehr unangenehm sein, Eltern zu haben, die nicht mit Kindern umgehen können. Wenn man also kein „jö-so-herzig-Typ“ ist, schlage ich folgende Lösungen vor:

      1) Keine Kinder kriegen oder
      2) Jö-so-herzig lernen und erst Kindern kriegen, wenn man es halbwegs drauf hat oder
      3 Kinder von einem Jö-so-herzig-typen betreuen lassen und sich ganz ihm anvertrauen.

      Kinder ohne Lust darauf zu erziehen finde ich fatal, und was man am Anfang durch mangelnde Beziehung zum Kind oder durch mangelndes Know-How beim Umgang mit Kindern verbockt, kann man später nur schwer wieder gut machen.

      • Billy sagt:

        wie erging es denn diesem Kind, dass als Altersvorsorge/billige Arbeitskraft/Stammhalter geboren wurde? Die Eltern dauernd am Arbeiten und die Kinder mussten helfen sobald sie einigermassen laufen konnten. Mein Grossvater war so ein Kind. Er und seine gut eindutzend Geschwister erhielten nie die Erziehung/Liebe die heute so selbstverständlich scheint. Er war ein Kind unter vielen und ist auch gross und zu einem wunderbaren Menschen geworden. Ich glaube, dass seine Eltern ihre Kinder liebten und auch trauerten als eines starb, aber sie gingen sicher nie in der Elternrolle auf die

      • Billy sagt:

        manche Schreiber/innen verlangen. Es muss nicht heissen, dass jedes Kind „gut“ rauskommt, auch wenn es die Eltern verbocken..aber erstaunlicherweise gibt es viele die trotz einer schwierigen Kindheit glückliche Erwachsene werden.

      • Carolina sagt:

        Ach, wieder so ein überschlauer Kommentar. Es ist eine Voraussetzung zur Kindererziehung, dass man ein Jö-so-herzig-Typ ist oder wird? Ich erziehe meine Kinder mit grösster Freude (und manchmal auch total genervt), aber ein Jö-Typ bin ich ganz sicher nicht – mein Mann übrigens auch nicht. Sie glauben also, dass das fatal sei? Es sind genau diese Kommentare, die dazu führen, dass Mütter, die nicht dem üblichen Bild entsprechen, nicht ehrlich mit sich und anderen sind, dass sie sich keine Hilfe suchen.

      • Carolina sagt:

        Sorry, Billy, das war an Ora gerichtet. Ihre Posts heute finde ich bemerkenswert und freue mich über Sie!

      • 13 sagt:

        Danke, Carolina. Dem gibt es nichts hinzuzufügen.

      • Billy sagt:

        danke Carolina…manchmal ist Pragmatismus gewürzt mit ein wenig Optimismus ein ganz gutes Lebenselixier 🙂

      • Billy sagt:

        Carolina: ich glaube auch ohne Jöh-herzig-blabla sind ihre Kinder bei Ihnen gut aufgehoben! 🙂 Ich glaube Menschlichkeit (inklusive genervt sein, mal rumschreien, weinen oder Türen zuschlagen) ist extrem wichtig, auch Eltern dürfen nicht vollkommen sein! Stellen Sie sich mal denn Horror vor, die perfekten Eltern zu haben die immer genau das „Richtige“ tun und nie mal Schwäche/Verletzlichkeit und Ängste zeigen…das wäre ja schrecklich für die Kinder!

      • Carolina sagt:

        Tja, pragmatisch stimmt: die Kinder müssen sich nun mal mit uns abfinden, unvollkommen wie wir sind 😉

  • Daddy sagt:

    Hut ab vor diesen starken Worten und dem Mut, damit an die Öffentlichkeit zu gehen! Ich liebe unsere Tochter über alles und verstehe aber Frau Liedtke auch sehr gut. Unsere Tochter war nicht geplannt und von mir auch nicht gewollt. Ein Unfall eben. Den Konsequenzen habe ich mich gestellt und die Verantwortung übernommen. Heute ist sie 2 Jahre alt und ein Sonnenschein. Aber ich kenne die Tage, an denen man keine Lust hat nach Hause zu gehen, man sich sein altes Leben zurückwünscht und die Unabhängigkeit vermisst. „Es chunt scho guet“….daran halte ich mich fest!

  • Eveline sagt:

    Vielen Dank für die Offenheit!
    Nur, was passiert, wenn die Kinder dies hier einmal lesen? Für mich persönlich wäre dieses Geständnis ein mittelschwerer Weltuntergang – meine Mutter in solche Probleme gestürzt zu haben…

    • ka sagt:

      Kinder haben keine Verantwortung am Glück der Eltern. Man sollte ihnen keine solche Bürde aufladen. Ich habe mir meinen Rücken kaputt gemacht, weil ich meinen Sohn von der Rutsche holte, das ist mein Problem nicht seins!

      • Billy sagt:

        Kinder fühlen sich schnell mal schuldig…auch wenn die Eltern streiten oder sich gar scheiden lassen, haben die Kinder oft das Gefühl sie seien schuld… Wenn das offen besprochen werden kann (was ich auch für die A.tor.in hoffe) dann wirds sehr wahrscheinlich auch gut gehen, falls die Kinder den Artikel lesen. Es ist ja klar, dass das Problem bei der Mutter (Vater) liegt und nicht bei den Kindern..

  • Klara Brunner sagt:

    @ susanne

    Unter dem Titel „Rabenmütter“ finden sich bei Amazon schon eine ganze Reihe solcher Bücher die diese heikle Thema ernst nehmen. Zwei Titel sind:

    – Rabenmütter: Solange die Kinder überleben, ist alles erlaubt
    – Rabenmutter: Die ganze Wahrheit über das Mutterwerden und Muttersein

    Über letzteres gabs eine Radio-Sendung, die Autorin war mir auf Anhieb sympathisch.

  • Tina sagt:

    Es gibt übrigens auch das Umgekehrte. Als ich vor einiger Zeit eine ehemalige Arbeitskollegin traf, meinte Sie zu mir: „Du glaubst es nicht, ich bin sooo gerne Mutter. Das hätte ich nie gedacht!“. Ich hatte sie damals in ihrem Job als ehrgeizig und kompetent erlebt und während ihrer Schwangerschaft mit dem ersten Kind als zurückhaltend und etwas unsicher. Nie hätten wir Kolleginnen damit gerechnet (und sie selbst offenbar auch nicht), dass sie plötzlich zum Vollblutmami mutieren würde.

    Ich stimme daher den Kommentaren zu, dass es niemand im Voraus wissen kann, wie es dann wirklich wird.

  • Susanne sagt:

    Frau Liedtke hat sich mit sich selber sehr stark auseinander gesetzt und geht offen damit um. Schwarz-Weiss Denkerinnen, die hier in dieser Diskussion auch vertreten sind, werden dies nie nachvollziehen können. Doch all die, die Farbe bekennen und mit offenen und toleranten Augen durchs Leben gehen, werden es mit- und oder nachfühlen können. Das heisst nicht, dass man dies auch so erlebt hat, aber es bestätigt einem, dass es zum Glück noch Menschen gibt, die nicht auf andere projizieren sondern an sich arbeiten. Bravo Frau Liedtke! Weiter so!

    • Katinka aus LE sagt:

      Dem ist nichts hinzuzufügen Susanne. Ich bin vollkommen derselben Meinung! Bravo für diese offene Auseinandersetzung mit der eigenen Person, dazu sind viele Menschen gar nicht fähig.

  • Klara Brunner sagt:

    @ romea

    Unsere Wünsche und die Lebensrealität driften manchmal ganz stark auseinander, nicht nur beim Kinder bekommen. Wie die Autorin schreibt hat sie, weil sie ihrem Partner und sich selbst gegenüber ehrlich war, einen Weg gefunden in einer Art und Weise wie ich mir das gut vorstellen kann. Derart Verdrängtes kann nämlich Schaden an Eltern und Kindern anrichten der nicht mehr gut zu machen ist.
    Es ist m.E. sogar sehr wichtig, dass man über solche Empfindungen spricht in Prozessen wie die Autorin ihn durchgemacht hat.
    Ich finde den Text richtig gut weil er offen und ehrlich ist

  • Nina sagt:

    Das Problem mit dem Kinderkriegen: es ist eine schicksalhafte Entscheidung. Wenn man sie trifft, gibt es kein Zurück. Und wenn man erst im Nachhinein merkt, dass man dem überhaupt nicht gewachsen ist und damit nicht klar kommt, dann wird es echt schwierig. Lernen, sich damit grundsätzlich zu arrangieren, kann sicher sehr schmerzhaft sein und sehr lange dauern. Zum Glück kenne ich solche Ohnmachtsgefühle nur phasenweise (immer dann, wenn spezielle Schwierigkeiten anstehen, die an die Substanz gehen – und man trotzdem funktioniern muss), aber in den Momenten fühlt es sich schon schlimm genug an.

  • FB sagt:

    Vielen Dank für diesen Artikel! Klar fängt die Verantwortung bereits bei der Entscheidung übers Kinderkriegen an. Aber wie es dann WIRKLICH ist, wenn ein Kind da ist, kann einem niemand nur ansatzweise erklären (oder will es nicht, weil er/sie eben nicht so ehrlich sein kann wie hiesige Autorin). Es besteht zwar eine gewisse Vorstellung davor, wie es ist Vater oder Mutter zu sein, aber wie es wirklich ist – sowohl Höhen wie auch Tiefen – lernt man erst, wenn es soweit ist.

  • Klara Brunner sagt:

    Fantastisch, dass sich jemand wagt so offen über dieses Thema zu schreiben. Ich hatte eine Freundin die ähnliches durchgemacht hat aber zu einer Zeit in der man sowas unter gar keinen Umständen laut zu sagen wagte. Eine Mutter die ihr Kind nicht liebt?????? Und Psychiater war damals sinngleich wie Irrenarzt. Dahin ging niemand in eigener Entscheidung der nicht zwingende Gründe dafür gehabt hat und vom Arzt zugwiesen war.

    Glücklicherweise ändern sich solche Denk- und Verhaltensmuster. Jedenfalls gratuliere ich der Autorin für ihren Mut.

  • sabine zmasek sagt:

    Was ist der Sinn dieser Beichte? Möchte die Autorin von der Öffentlichkeit Vergebung erhalten? Welche Motive stehen hinter der Publikation? Effekthascherei? Relativierung der Mutterliebe? Demontage der Mutterrolle?
    Ich sehe in dieser Beichte vor allem fehlende Verantwortung. Die Verantwortung beginnt bereits vor der Zeugung. Wenn das Gefühl da ist, auf keinen Fall Kinder zu wollen, ist das ein überdeutlicher Fingerzeig und bedeutet: auf keinen Fall Kinder zu bekommen – auch wenn dies bedeutet, dass möglicherweise auf etwas verzichtet werden muss. ( z. B. auf die Beziehung )

    • Billy sagt:

      was wenn alles anders wird, wie es man sich vorgestellt hat? die meisten Leute (Mütter) sagen ja, dass es toll ist Kinder zu haben und einem erfüllt etc.. irgendwann glaubt man/frau das und kommt dann buchstäblich auf die Welt nach der Geburt. Und nein, dieser Bericht hat nicht mit Verantwortung zu tun..sie liebt ihre Kinder und hat sie betreut. Nur war sie unglücklich dabei, frustriert, verunsichert etc…Haben Sie noch nie eine Entscheidung bereut oder wenigstens hinterfragt? Es soll auch Leute geben, die sich nicht sicher sind ob sie den oder die Richtige geheiratet haben…

      • sabine zmasek sagt:

        Glauben Sie wirklich, dass die Kinder nicht tagtäglich spürten, welche Qual es für die Mutter war, sich mit ihnen abgeben zu müssen?
        Glauben Sie wirklich die Kinder merkten nicht, dass ihre Mutter sie weggeben wollte?
        Bezeichnenderweise wird im Text keine Zeile damit verschwendet, was das alles für die Kinder bedeutet.

        Entscheidungen: falscher Beruf? Kann man wechseln, Ausbildung machen.
        Falscher Mann/ Frau? Man kann sich scheiden lassen. Neu beginnen.

        Ein Kind ist ein Leben, eine Existenz – genau deshalb ist verantwortungsvolles Handeln unerlässlich.

      • Carolina sagt:

        Sabine, haben Sie gelesen, was Billy geschrieben hat? Er nimmt an, dass er in einer ähnlichen Situation aufgewachsen ist und kann heute in bemerkenswert unbewertender Weise darüber schreiben, im Gegensatz zu Ihnen anscheinend, die der Meinung zu sein scheint, das Leben sei immer und überall planbar und immer eine logische Abfolge von Entscheidungen. Das Leben kann, auch wenn das heutzutage, auch von Ihnen, auf der Verstandesebene immer gefordert ist, nicht immer geplant werden, Entscheidungen stellen sich als falsch, schwierig oder unvertretbar heraus. Lösungen liegen nicht immer einfach auf

      • Carolina sagt:

        /2 der Hand, sie müssen oft mühsam erarbeitet werden – wenn denn überhaupt eine gefunden wird. Die A*torin zeigt uns mit grossem Mut, dass sie nie aufgegeben hat, sie hat bei allem Leid immer ein Bewusstsein dafür gehabt, dass ihre Kinder Priorität haben – das ist für mich erwachsenes Verhalten und nicht, möglichst viele Lebenserfahrungen gleich sicherheitshalber ganz wegzulassen, denn sie könnten ja in die Hose gehen. Jedes Kind wächst in ein bestimmtes Umfeld hinein und jedes Kind lernt, mit mehr oder weniger grossen Hindernissen auf dem Weg, damit umzugehen. Ich halte einen ehrlichen

      • Carolina sagt:

        /3 Umgang damit für wesentlich und zolle Frau Liedke meinen Respekt.

      • Billy sagt:

        Vielen Dank Carolina! wie schon erwähnt, kann ich mich an einige Phrasen erinnern die meine Mutter gesagt hat als es ihr schlecht ging (warum nur habe ich Kinder, warum habe ich das verdient..). Ja es hat mich getroffen und auch heute kann ich nicht darüber lachen. ABER: ich weiss, dass ich das nicht persönlich nehmen darf..es wäre ja wahrscheinlich gleich gewesen mit „anderen“ Kindern..das Problem lag bei ihr und meinem Vater und nicht bei uns. Und wie schon gesagt, bin ich eigentlich um eine ziemlich „unbehütete“ Kindheit froh..Ich war früh relativ selbstständig und hatte viele Freiheiten!!!

      • Carolina sagt:

        Billy, das meinte ich mit erwachsenem Verhalten (und grenze natürlich ganz klar von irgendeiner Form von Missbrauch ab). Meine Geschwister und ich sind in recht merkwürdigen Verhältnissen aufgewachsen, wir sind einfach immer mitgelaufen und waren halt einfach da. Es gab immer Wichtigeres im Leben unserer Mutter und Bedürftigere als uns. Aber jedes Kind ist anders damit umgegangen, ich habe am längsten darunter gelitten, während meine Geschwister relativ früh ihren Frieden mit ihr machen konnten. Heute sehe ich deutlich, dass das mit mir gar nicht soviel zu tun hatte und bin froh, dass sie uns,

      • Carolina sagt:

        /2 wie bei Ihnen, dadurch eine viel grössere und frühere Freiheit ermöglicht hat als bei unseren Freunden. Kurz: ich habe wirklich ein Problem mit diesen monokausalen Erziehungs- und Verhaltenstipps, das Leben sieht in der Regel ganz anders aus und es ist wahrscheinlich von Vorteil, wenn wir auch Hindernisse bewältigen lernen.

      • Billy sagt:

        @Carolina: schön, dass sie Ihren Frieden gefunden haben. Manchmal ists einfach gut im Hier und Jetzt zu leben und nicht einer Vergangenheit nachtrauern die man nicht ändern kann und vlt auch nicht will (?)
        Ich glaube nicht, dass ich meinem Kind soviele Freiheiten schenken kann.. was ich einerseits schade fürs Kind finde aber auch weil ich weiss, dass Kinder es auch mögen, wahrgenommen zu werden.. mal schaun wies wird………

      • Carolina sagt:

        Billy, irgendwie habe ich das Gefühl, Sie werden das schon völlig ‚richtig‘ machen, so wie Sie hier klingen! Auf Ihre Art halt….. Viel Glück!

        PS: ‚Meinen Frieden gefunden….‘ – auch das halte ich eher für einen Trugschluss: irgendwelche Baustellen scheint es immer zu geben, meinen Frieden finde ich wohl erst in der Urne 😉

    • Susanne sagt:

      da gebe ich Billy recht. Wie viele Frauen gibt es, die sich nichts sehnlichster wünschen als Kinder zu bekommen. Doch dann passiert das unerwartete (ist auch schwierig sich was zu wünschen, das man nicht wirklich kennt) und sie fallen in eine Depression, spielen jedoch noch aussen die wunderbare, glückliche Familie und ziehen ihren Wunschvorstellung, die sich nicht erfüllt hat so weiter, bis sie daran zerbrechen. Es gibt nicht nur Schwarz und Weiss Sabine

  • Billy sagt:

    Wenn ich diesen Bericht lese, wird mir einiges klarer…meine Mutter sagte auch immer: man kann auch ohne Kinder glücklich sein und ein erfülltes Leben haben. Als Kind fand ich das immer ein wenig beleidigend und fühlte mich zurückgestossen. Sie liebte/liebt uns, aber ihr ist wohl oft alles zuviel geworden (Fremdbetreuung etc war damals auf dem Land ein Fremd-, wenn nicht Unwort). Sie wurde Mutter weil mein Vater Kinder wollte und er ein bisschen älter war.. ich stell mir vor, sie war zu jung um schon einen „dringenden“ Kinderwunsch zu haben. Im Rückblick erscheint es mir auch logisch, dass

    • Billy sagt:

      sie manchmal sehr passiv war und uns einfach machen liess (was meistens toll war und wir ungehindert „umestrielen“ und das Dorf und den anliegenden Wald unsicher machen konnten). Ich denke, sie war einfach froh, wenn wir „Älteren“ mal einfach raus aus dem Haus waren und sie mehr Zeit für die Kleinen und für sich selbst hatte.
      Jetzt arbeitet sie gerne (und viel) und meinte schon, dass wenn unser erstes Kind im Frühling kommt, sie nicht einfach den Babysitter auf Abruf spielen wird. Sie hütet auch ab und zu die anderen Enkelkinder aber nur freiwillig und nicht jede Woche. Danke für den Artikel!

  • Benjamin Hauser sagt:

    Komischer Bericht. Am Anfang kann man sich reinfühlen, echt blöde Situation in der es keine Schuldigen und keine Gewinner gibt. Und dann plötzlich kommt die Wende und alles ist eben doch gut gekommen…. Einfach so, Knopf auf. Freu mich zwar für Sie, aber der Artikel lässt den Leser dafür im Leeren zurück.

    • Susanne sagt:

      Benjamin, wenn Frau Liedtke die Zeit dazwischen noch detailliert beschrieben hätten, wäre es in einer Buchform wohl passender als auf einem Blog. Vielleicht schreibt sie eins, was ich sofort kaufen würde!
      Hauptsache es geht ihr gut und sie hat sich mit sich selber versöhnt.

      • sabine zmasek sagt:

        Die Kinder mussten mit dem Gefühl leben, dass ihre Mutter sie am liebsten weggeben hätte. Was das für die Kinder bedeutet hat und in Zukunft bedeuten wird – davon ist in diesem Bericht nicht die Rede.
        Auch wenn für die Autorin ihre schwere Zeit zu Ende gekommen ist – für die Kinder ist nichts zu Ende gekommen und gut geworden.

      • Lisa sagt:

        GEnau das ging mir aber auch durch den Kopf: Wie bitte ist es zu dieser Riesenwende gekommen? Ja, sie schreibt einen Satz darüber, aber verstehen tue ich es nicht, wie das allein helfen sollte…

  • Eric Mentzel sagt:

    Ein sehr interessanter Bericht, auch wenn darin Ursache und Wirkung vertauscht wird! Ehrlich gesagt, machen die meisten/alle Eltern teilweise die gleiche Erfahrung wie Frau Liedtke. Kinder kosten Geld und vor allem Autonomie. Letzteres kann keine staatliche Maßnahme ausgleichen.
    Aber nicht das Muttersein ist des Unglücks Ursache, sondern die Verabsolutierung der Autonomie. Wer nur für sich selber lebt, erlebt wie die Autorin schreibt: die Hölle. Daher sind Kinder ein riesiges (wenn auch manchmal sehr nervenaufreibendes) Geschenk, weil genau dieser Punkt angegriffen wird. Sie machen uns freier.

  • Luise sagt:

    Mir ging es ziemlich ähnlich vor über 30 Jahren. Als das erste Kind 6 Monate alt war, ging ich 100% arbeiten und mein Mann blieb zu Hause. Das zogen wir mehr oder weniger so durch. Die Beziehung zu meiner Tochter ist trotzdem gut. War wohl besser für sie, als eine frustrierte Mutter zu Hause. Beim Sohn war ich eine zeitlang daheim, es war hart, hatte wohl auch Gutes und heute pflegen wir alle eine schöne Beziehung unter Erwachsenen. Noch heute nervt mich das Gesäusel darüber, wie wunderbar es ist, ganz für ein Baby da zu sein.

    • Ellen sagt:

      Nur weil Sie es nicht können, heisst das nicht das andere dies nicht wollen.

    • Ellen sagt:

      Es ist keine übersteigerte Ideologie. Wenn man sich für Kinder entscheidet, hat man diese ein Leben lang. Und sollte zumindest versuchen, dem gerecht zu werden. Keine Kinder zu haben, ist das Recht einer jeden Frau. Aber keine zu wollen und dann nicht gut genug zu schauen, finde ich nicht korrekt, dem Kind gegenüber.

      • Billy sagt:

        wer sagt denn, dass die Autorin den Kindern nicht gut geschaut hat? Ich denke, sie hat ihr Bestes gegeben aber war nie glücklich damit! Ich liebe Kinder, aber konnte bis jetzt mit solchen unter einem Jahr nicht viel anfangen..war nie befriedigend ein so kleines Kind zu hüten (im Gegensatz zu älteren Kindern)
        Hoffe es geht dann mit dem eigenen besser…..

      • Orsa sagt:

        @Ellen. Doch, doch – es gibt diese übersteigerte Ideologie, dass man als Mutter gut zu den Kindern schauen muss. Und das stürzt die vielen Frauen ins Elend. Sie müssen nicht nur mit ihrem neuen, fremdbestimmten Leben, sondern auch mit dem Druck, der Ideologie nicht zu genügen, fertig werden. Man darf ruhig Kinder in die Welt setzen und dann 100% arbeiten gehen. Wenn der Vater gut zum Kind schaut, ist es ja bestens aufgehoben!

      • 13 sagt:

        @ Ellen
        Wie kommen Sie darauf, dass Luise nicht gut geschaut hat. Sie hat sie doch in die Obhut eines, so wie ich annehme, liebenden Elternteil gegeben, der sich um sie gekümmert hat. Was ist daran falsch?

    • sabine zmasek sagt:

      Die Kinder betteln nicht darum gezeugt zu werden. Im Gegenteil wir Eltern wollen Kinder, wir entscheiden uns ganz bewusst dafür. Ein Leben ohne Kinder ist absolut in Ordnung, anmassend ist es darüber zu urteilen.
      Kinder zu zeugen, obwohl man auf keinen Fall Kinder will – das ist meiner Ansicht nach verantwortungslos!
      Bezeichnenderweise geht es in diesem Bericht nicht in einem einzigen Satz darum, wie sich die Kinder fühlen.
      Die Kinder haben es sehr wohl gemerkt, dass die Mutter sie weggeben wollte und sie müssen damit rechnen, dass dieser Zustand jederzeit wiederkehren kann.

      • Billy sagt:

        als wahrscheinlich betroffenes Kind kann ich sagen, man überlebts..meine Mutter war oft sehr passiv (solange in der Schule alles ok war, hat sies nicht intressiert etc) und frustriert. Manchmal hörte ich ein: „warum nur habe ich Kinder“ oder „warum hab ich das alles nur verdient? was hab ich getan?“
        Ist nicht sehr schön das zu hören, heute aber weiss ich, dass sie uns liebte und nur das Beste für uns wollte (uns aber nicht immer geben konnte –> menschlich!). Und heute sagt sie auch, dass sie stolz auf uns sei und wir tolle Menschen sind und sie uns vertraut, dass wir unser Leben meistern.

  • Allenspach Sabine sagt:

    Ich danke der Autorin für Ihren Bericht. Ich gehöre zu denen Fratzen, die nichts mit Kindern anfangen können und ich will keine eigenen Kinder. In meinem Umfeld stösst das nicht gerade auf Verständnis. Frauen, die klar sagen, dass sie keine Kinder wollen, sind immer noch eine Seltenheit. Dabei hat es zu jeder Zeit Frauen gegeben, die sich gegen Kinder entschieden haben. Die meisten meiner Kolleginnen aber bekommen Kinder – aus verschiedenen Gründen. Wenn man aber bereits weiss, dass man dabei unglücklich wär, sollte man es besser lassen. Trotz Einwände vom Partner!

    • sabine zmasek sagt:

      Ich finde es völlig in Ordnung, keine Kinder bekommen zu wollen! Dann sollte man aber auch keine bekommen. Die Verantwortung beginnt bereits vor der Zeugung.

    • Martin Johansson sagt:

      Die Kolleginnen bekommen Kinder „aus verschiedenen Gründen“? Wäre interessant, die wirklich dahinter steckenden Gründe zu erfahren, warum sich Frauen für Kinder entscheiden. Offenbar nicht nur aus bio-logischem hormonellem Trieb, nicht nur um die Gene weiterzugeben und den Familienstammbaum zu erhalten (war eher früher die Motivation), nicht nur um späteren Support fürs eigene Alter zu haben oder einfach weil es in der Gesellschaft so üblich ist. Offenbar auch um eine Beziehung zu retten oder nicht selten mit dem Ziel, den Partner an sich zu binden. Alle wirklichen Gründe erfahren wir ja kaum.

  • Artemis sagt:

    Kann diesen Artikel nicht verstehen. Kinder haben sich nicht bestellt. Die haben WIR selbst gemacht und damit haben wir auch die Verantwortung übernommen und es reicht nicht, ihnen nur das Leben zu schenken. Nein, man ist Mutter ein Leben lang. Auch wenn es nicht immer schön ist. Meine Schwiegermutter hat meinen Mann verlassen, als er noch klein war und seine Stiefmutter hat selbst auch ihre Kinder aus erster Ehe verlassen. Scheint wohl „en vogue“ zu sein. Ich sehe dies anders. Ich stehe für meine Kinder ein, ob gut oder schlecht und gebe alles für sie. Das ist eine Mutter’s Pflicht.

    • 13 sagt:

      Komischerweise schaut es niemand als merkwürdig an, wenn der Vater die Familie und die Kinder verlässt. Dies ist dann nicht nur „en vogue“, sondern auch noch gesellschaftlich vollkommen akzeptiert. Eine Vaters Pflicht scheint es nicht zu sein.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Erstens stimmt das nicht. Da ist gar nichts gesellschaftlich völlig akzeptiert. Und 2) ist bei den Vätern, im Gegensatz zu den Müttern nie klar, ob sie sich bewusst für das Kind entschieden haben.

      • 13 sagt:

        Stimmt. Bei Vätern wird aus dem „Ok, wenn Du gerne Kinder möchtest, können wir eins bekommen“ schneller ein „ICH wollte nie Kinder“ als bei der Mutter, von der man erwartet, dass sie den Muttergefühlen erliegt. Ich schätze mal, das ist ein Thema in diesem Bericht. Ich bin auch sicher, dass die Kommentare anders wäre, wenn ein Mann schreiben würde: „Die Mutter geht in ihrer Rolle auf, aber ich finde mich damit einfach nicht zurecht.“

        Kennen Sie eine Mutter, die dem Vater freiwillig das alleinige Sorgerecht überlassen hat? Haben Sie sie mal gefragt, mit welchen Vorurteilen sie zu kämpfen hat?

      • Sportpapi sagt:

        @13: Zum einen haben Sie recht. Nach wie vor haben Mütter eine andere Rolle als Väter. Das ist ja auch der Grund, weshalb die Kinder bei einer Trennung auch dann zur Mutter kommen, wenn es beim Vater vielleicht vernünftiger wäre. Und weshalb die Frauen immer betonen, dass nur sie zu entscheiden haben, ob aus der Schwangerschaft ein Kind werden soll. Frauen entscheiden sich für das Kind, während Männer manchmal gar nicht gefragt werden. Andererseits verlassen meist die Frauen die Familie, nicht die Männer. Nur nehmen sie dann die Kinder mit.

      • Sportpapi sagt:

        Und nein, ich kenne keine Frau, die dem Mann das alleinige Sorgerecht überlassen hat. Auch wenn es in manchen Fällen, die ich kenne, sicher vernünftiger gewesen wäre. Ich kenne auch keinen Fall, wo das angeordnet wurde. Ich für meinen Teil hätte allen Respekt vor eine Frau, die einverstanden ist, dass die Kinder beim Mann aufwachsen, wenn es für die Kinder besser ist. Und ich würde über Männer und Frauen genauso schi mpfen, die auf das (gemeinsame) Sorgerecht verzichten und ihrer Verantwortung nicht nachkommen. Zumindest wenn sie einmal ja gesagt haben zum Kind.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Da sind wir uns zum grossen Teil einig. Ob aus einer Schwangerschaft ein Kind wird, hat tatsächlich die frau zu entscheiden, weil es nun mal auch ihr Körper ist. Fair ist es vielleicht nicht, aber eine andere Lösung sehe ich nicht. Sie muss mit der Schwangerschaft wie auch mit der Abtreibung zurechtkommen, viel mehr als er. In der Schwangerschaft besteht selten eine Gleichberechtigung weder körperlich noch emotional. Trotzdem kenne ich einen Fall, wo sich eine Frau einverstanden erklärt hat, das Kind trotzdem zu bekommen und es dem Vater zu geben, da er es will. Eine starke Entscheidung.

      • 13 sagt:

        Betreffend der Zuteilung der Kinder nach einer Trennung, bin ich völlig Ihrer Meinung. Es wird selten gemacht, dabei wäre es manchmal besser für ein Kind. Trotzdem sehe ich aus den paar Fällen, wo es das gibt, dass es eben gesellschaftlich nicht das Gleiche ist und dass eines eher „normal“ ist, während das andere „ungewöhnlich“ ist und darum zuerst einmal kritisch betrachtet wird. Ich sehe das schon an unserer Konstellation: Ein Elternteil arbeitet Vollzeit, einer Teilzeit. Eigentlich das, was die meisten Familien leben. Aber wir haben verkehrte Rollen, was gleich Fragen aufwirft.

    • Luise sagt:

      Ich stand und stehe auch immer für meine Kinder ein! Aber ich hatte nie Lust, wegen Kindern mein Leben und meinen Beruf aufzugeben!

      • Romea sagt:

        Hallo Luise, du bringst etwas wichtiges in die Diskussion ein: Keine Lust haben.
        Das erste, was Eltern bedenken sollten, wenn sie nur schon ans Kinderkriegen denken, ist, dass es über Jahre hinweg nicht mehr um die eigenen Bedürfnisse geht. Frau bekommt nicht einfach ein Kind, man gründet eine neue Existenz. Das Kind muss es 80-90 Jahre in dieser Existenz aushalten, da sollten wir eltern uns schon etwas am Riemen reissen und ihm eine solide Basis verschaffen. Und das bedeutet sehr viel zurückstellen und verzichten. Das kind haben die Eltern gewollt, sie sollen auch die Konsequenzen tragen.

      • Muttis Liebling sagt:

        @Romea, eine mittelalterliche Ansicht, haben Sie das letzte Jahrhundert verschlafen?

      • Jane Doe sagt:

        @Romea: Man sagt immer: „Wenn die Eltern Kinder wollen, müssen sie auch bereit sein, Kompromisse zu machen usw.“ Man sagt „die Eltern“ aber man meint eigentlich „die Mutter“. Sie soll doch bitteschön den Beruf aufgeben, am Besten sollen all ihre Wünsche und Bedürfnisse, die nichts mit dem Kind zu tun haben, sich einfach in Luft auflösen und sie soll nur noch für ihre Kinder leben. Von den Vätern würde man so etwas nie verlangen!… Und darauf habe auch ich absolut keine Lust.

      • Sportpapi sagt:

        „Man sagt “die Eltern” aber man meint eigentlich “die Mutter”.“ Wie kommen Sie darauf? Glauben Sie wirklich, in einer normalen Beziehung müsse sich nur die Mutter einschränken, der Vater lebt trotz Kinder weiter wie bisher? Zum anderen: Ja, wenn beide zwar Kinder möchten, aber noch lieber voll im Job bleiben, dann ist es vielleicht einfach klüger, keine Kinder zu haben. Vielleicht ist diese Option für Frauen etwas schwieriger als für Männer? Dennoch bleibt es eine Option.

    • Klara Brunner sagt:

      @ Louisa
      Aufgrund dessen, was die Autorin schildert glaube ich nicht, dass es sich dabei um verantwortungsloses „keine Lust haben“ gehandelt hat. Schlafen Sie mal 4 Jahre nicht richtig oder auch nur eins, dann werden Sie merken in welcher Verfassung die Frau gewesen sein muss. Da gibt es tatsächlich unter Umständen nur noch den Eintritt in eine Kriseninterventionsstation – heute. Das ist Realität, Realität über die man noch immer kaum spricht. Wie ich schrieb hatte ich in jungen Jahren eine Freundin die sich Kinder wünschte(!!) und mir danach Ähnliches erzählt hat wie die Autorin schreibt.

      • Romea sagt:

        @sportpapi
        Die mittelalterlichen Ansichten musst du mir erklären!
        @jane
        Da hast du aber was ganz falsches aus meinem post gezogen! Ich meinte damit nicht die verbannung der frau an den herd. Ich meinte damit für BEIDE Eltern: schlaflose Nächte (jaaa jahrelang!!!), 2 stunden „nur für mich zeit pro woche“, kaltes essen, knappe kohle, studium, dass 10 statt 3 jahre dauert, böse blicke vom chef, weil ich mich nicht 4 tage pro woche für spontaneinsätze zur verfügung stellen kann etc.
        Und nein, ich bereue die Entscheidung FÜR Kinder nicht.

      • Olivia Moone sagt:

        Na, die meisten Männer die ich kenne haben sich flugs das Bett im Gästezimmer geschnappt und sind nachts nie aufgestanden, um das Baby zu betreueu, weil sie ja morgens fit für den Chef sein müssen. Es blieb und bleibt meistens ALLES an der Mutter hängen. Dazu verarmt die Mutter ohne eigenes Einkommen, ohne Einzahlungen in die AHV, PK, 3. Säule. Finde mal einen Mann, der den Beitrag der Frau mitfinanziert. Ich kenne keinen einzigen, selbst wenn der Mann 200 000 im Jahr heim bringt.

  • Ellen sagt:

    Ich habe kein Mitgefühl. Es ist eine öffentliche Beichte. Mehr nicht. Mir tun die Kinder leid, die ohne Mutterliebe aufwachsen müssen. Und dann muss noch ein zweites her ?!? Was überlegen sich die Leute eigentlich?

    • Brunhild Steiner sagt:

      @Ellen:
      wir alle stehen in Gefahr falsche Entscheidungen zu treffen.
      Manche wie falsche Berufswahl/Vereinszugehörigkeit/Wohnort etc lassen sich einfacher korrigieren als andere.
      Es zeigt Grösse sich 1. zur falschen Entscheidung zu bekennen u 2. dann nicht einfach davonzulaufen, sondern sich der Situation zu stellen, nach Lösungen suchen u somit die Möglichkeit ins Leben rufen, eine ursprünglich für einen falsche Entscheidung zur richtigen Wahl werden zu lassen!

      Manchmal geht man auf diesem Weg vermeidbare Umwege, darüber lässt sich diskutieren,
      aber nicht übers zur Sprache bringen an sich!

    • Luise sagt:

      Was heisst hier, keine Mutterliebe?

      • Ellen sagt:

        Denken Sie wirklich ein Kind bekommt es nicht mit, wenn es nicht geliebt wird? Ich frage mich in welcher wirklichkeitsfremden psychologisierten Welt wir leben. Wo bleibt der gesunde Menschenverstand?

    • Susanne sagt:

      Ellen, wo bitte steht keine Mutterliebe? Sie liebt ihre Kinder, sich selber liebte sich nicht. Richtig lesen bitte, das hilft auch wenn man ohne Mitgefühl durchs leben stampft

      • Billy sagt:

        @Susanne: genauso war es glaub ich bei meiner Mutter (oder ähnlich, siehe Kommentar unten). Uns liebte sie aber sich selbst hat sie nie richtig gemocht.. hatte immer Komplexe wegen ihrer Figur und weil sie nicht arbeiten konnte. Jetzt ists viel besser obwohl sie nicht sehr auf ihre Gesundheit achtet..Aber ihrer Liebe zu mir/uns bin ich mir sicher!

      • sabine zmasek sagt:

        Die Autorin schreibt, dass sie ihrem Ehemann mitteilte, dass sie die Kinder weggeben will. Die Kinder spürten, dass ihre Mutter sie weggeben wollte. Das ist die grösste Urangst – von der Mutter verlassen zu werden.
        Ich empfinde riesengrosses Mitgefühl – mit den Kindern.

  • Schlumpfine sagt:

    Bei Frau Liedtkes Geschichte handelt es sich um ein Extrembeispiel, doch bin ich sicher, dass viele Mütter phasenweise ähnlich empfinden. Ich gehöre auch zu denjenigen Müttern, denen das Mami-Sein nicht einfach so im Blut liegt. Für mich ist es immer wieder eine Entscheidung, als Mutter nicht nur äusserlich sondern auch innerlich gegenüber meiner Tochter präsent zu sein. Tue ich das, kommt allerdings ganz viel zurück, was die Freude am Mamisein sprunghaft ansteigen lässt. Der Erziehungsratgeber „Kinder sind wie ein Spiegel“, hat mir beim Umgang mit dem Thema sehr geholfen.

  • Olga sagt:

    Danke für diesen mutigen und ehrlichen Bericht. Ich kenne diese Gefühle auch und es tut gut zu wissen, nicht die einzige zu sein.

  • Wow. Sehr beeindruckender Bericht. Das braucht Mut, öffentlich dazu zu stehen. Spontan kommt mir Iris von Roten in den Sinn („Frauen im Laufgitter“). Irgendwie finde ich – auf den ersten Blick – die Rolle des Mannes in dieser Geschichte etwas schwach, allerdings kommt er nicht zu Wort hier. Was sagt er dazu?

    • Sibylle Weber sagt:

      Das habe ich mir auch gedacht. Anscheinend war er es, der Kinder wollte. Warum übernahm er nicht den Grossteil der Betreuung? Wurde ev. zu spät Klartext geredet?
      Ev. spielen hier auch (zu hohe) Ansprüche an sich selber mit. Man presst sich selber in eine Rolle, von der man denkt, sie ausfüllen zu müssen. Obwohl man weiss, dass es nicht zu einem passt.

  • Lehmann sagt:

    Wie man auf eine Schwangerschaft reagiert (ob erwünscht oder auch nicht), ist immer eine „Lotterie“. Niemand kann dies voraussagen. Tatsache ist aber, dass es auch die Schwangerschaftsdepression gibt. Mehr als dies die Allgemeinheit annimmt. Wird diese vom engsten Umfeld, von den Fachpersonen nicht rechtzeitig erkannt, kann das fatal werden. Solche Gefühle während einer Schwangerschaft sind Alarmzeichen. Gerade bei ambivalenten Gefühlen in der SS. Kommt dann noch eine traumatische Geburt hinzu und wird die Frau nicht optimal begleitet danach, kann das eine gewaltige Abwärtsspirale werden.

  • tststs sagt:

    Gäbe es eine Garantie auf Glück durch eigene Kinder, dann hätte die Wissenschaft schon längstens eine Methode entwickelt, wie auch Männer Kinder kriegen könnten, resp. wären Kleinkinderzieherinnen wegen ihren unverschämten Löhnen und Boni in den Medien 😉

  • Nina sagt:

    Hm. Ein paar der Gefühle kenne ich, obwohl die bei mir zum Glück nie so extrem waren und ich es auch nie bereut habe, Mutter geworden zu sein. Aber ein Grundproblem liegt doch schon darin, dass man erwartet, dass Kinder haben einen glücklicher machen soll. Das kann sein, aber ist nicht deren Rolle. Der Schlüssel liegt meines Erachtens darin, seine Bedürfnisse zu erkennen und zu versuchen, sich das Leben danach einzurichten – ob mit oder ohne Kinder. Mit Kindern wird die Lage einfach komplizierter, weil die ja auch Bedürfnissen einbringen und weil man dann in den Möglichkeiten limitierter ist.

    • Brunhild Steiner sagt:

      …einverstanden, ich sollte mein Angenommensein-Gefühl/Glück nicht von anderen Menschen abhängig machen,
      aber dass ich durch Kinder nicht unglücklicher werden will finde ich einigermassen legitim, sollte schliesslich kein Märtyrertrip werden, oder?…

      • Nina sagt:

        Sollte, aber wer kann einem das garantieren? Wenn dann das eigene Leben total aus der Balance gerät und man seine eigenen Bedürfnisse eben überhaupt nicht mehr wahrnehmen kann, dann landet man in der oben genannten Hölle… Andere Leute werden durch andere Dinge aus der Bahn geworfen (z.B. Krankheit, Arbeitslosigkeit oder anderes) – aber nur weil Kinder etwas Positives sind, müssen die Auswirkungen vom Kinderhaben nicht direkt positiv sein. Das hängt davon ab, wie man damit umgeht und damit klar kommt!

  • Karl sagt:

    Ich habe erst gedacht, es handle sich bei der Autorin um eine, zum Beispiel, Chirurgin oder eine Personalleiterin oder eine Chefbeamtin. Diese sind auf einen Arbeitsplatz in einer Institution angewiesen. Dann aber habe ich gelesen, dass die Autorin eine Illustratorin ist. Die kann sich zuhause ein Atelier einrichten. Und ich begreife ich nicht, wieso sie das nicht getan hat. Immer wieder begegne ich Frauen, die das Jammern dem Tun vorziehen. Nicht mal zwecks Kinderbetreuung mit anderen Müttern zusammenspannen scheint möglich… Ich habe dieses Gejammer satt.

    • 13 sagt:

      Haben Sie den Text überhaupt gelesen? Es geht nicht um die Berufstätigkeit oder um Kinderbetreuung. Einer Mutter, die Alpträume bekommt, weil sie einen Tag mit ihren Kindern alleine verbringen muss, vorzuschlagen, sie soll doch noch andere betreuen,, macht ja wirklich Sinn. Ich habe es so satt, dass bei jedem, der sich traut zu sagen, dass es einem nicht gut geht, und das braucht schon sehr viel Mut, irgendjemand kommt und einfach mal meint, man soll nicht jammern. Genau wegen solcher Ansichten werden Themen wie das hier angesprochene tabuisiert. Am Schluss zum Leid der Kinder.

    • Ora sagt:

      „Die kann sich zuhause ein Atelier einrichten.“
      Das Problem der Kinderbetreuung stellt sich in diesem Fall genauso. man kann nicht gleichzeitig arbeiten und Kinder betreuen, auch zu Hause nicht.

  • Ricco Morales sagt:

    Bevor wir urteilen: Wir wissen nicht, wie es in einem Menschen aussieht. Die Situation war bestimmt schwierig für alle, und man kann der Autorin zugute halten, dass sie durchgehalten und ihre Kinder entgegen ihrem Impuls nie geschlagen oder verlassen hat. Trotzdem: Ausser in Extremfällen ist so etwas immer auch Einstellungssache. Wo kommen wir hin, wenn alle Eltern, die lieber etwas anderes machen würden als auf Kinder aufpassen, die Option Weggeben ernsthaft überlegen? Mein Sohn hat auch keine Lust auf Hausaufgaben und muss sie trotzdem machen. Hadern und Fluchtgedanken sind kontraproduktiv.

  • Sportpapi sagt:

    Ich weiss nicht, was ich mit dieser Geschichte nun anfangen soll. Jemand will auf gar keinen Fall Kinder und hat das Glück, das sogar definitiv selber entscheiden zu können. Und bekommt dann, wohl in Sorge um die Partnerschaft, doch Kinder. Lässt diese mehrheitlich fremdbetreuen (es wird wohl einen Grund haben, dass die Mutter trotzdem wenig arbeitete/verdiente, und der Vater wohl deshalb nicht reduzieren konnte – da fehlt der Hintergrund). Dann wird das Thema mit den engsten Freunden usw. besprochen, aber erst zuletzt mit dem Partner? Und plötzlich funktioniert alles. Was für Entscheidungen!

    • Muttis Liebling sagt:

      @SP, man kann aus der Geschichte nur das rauslesen, was sie beschreibt. Nicht darüber spekulieren.
      Der Leser kann nur zur Kenntnis nehmen, dass es dies gibt (und in jedem Psychologielehrbuch beschrieben ist). Das Recht zur Wertung oder des Ratschläge Gebens hat niemand, es sei denn, die Autorin bittet eine Person explizit darum.

  • David Brunner sagt:

    Die Mutter hatte sich dazu entschieden oder es zugelassen, schwanger zu werden und ein Kind zu bekommen. Wenn sie es nun bereut, soll sie den Mutterstatus vielleicht als ihr Schicksal akzeptieren. Andere müssen unverschuldet ganz andere Schicksale ertragen. Ein Kind als Last oder Glück zu empfinden, ist auch Einstellungssache. Jeder ist selbst verantwortlich für seine Einstellung. Manche schaffen sich eine Ursache, warum sie unglücklich sein müssen. In 15 Jahren wird sie die Mutterrolle wohl ausgestanden haben. Ich mache jede Wette, dass die Frau ihr Kind dann nicht mehr hergeben würde.

    • Alice sagt:

      Ich finde es aber gut, dass dieser Prozess so ehrlich beschrieben wurde. Ich kenne auch eine Frau, die vom Mann zum Kind überredet wurde. Frauen verstehen das meistens als Liebesbeweis und lassen sich dann leider zu einer Rolle überreden, die sie gar nicht wollen.

    • Ora sagt:

      „soll sie den Mutterstatus vielleicht als ihr Schicksal akzeptieren.“

      Mutterstatus ohne Vollzeit-Betreuungsaufgabe wäre in diesem Fall viel leichter zu akzeptieren gewesen als Mutterstatus mit vollzeit-Betreuung.
      Warum hat sich der Vater nicht um die Vollzeit-Betreuung gekümmert? Er wollte doch unbedingt Kinder!

  • Simone Liedtke sagt:

    Ich moöchte mich eigentlich nicht aktiv an der Diskussion beteiligen. Aber dies muss ich noch sagen: Der Vater hat getan, was er konnte und das war sehr viel. Ohne ihn wäre ich von Anfang an verloren gewesen. Nicht zuletzt Dank seiner Geduld und Liebe, konnten wir es schaffen. Dies ist meine Geschichte, zusammengefasst in einem Blog. Die Geschichte des Vater ergäbe noch einmal einen Papablog. Danke für das Verständnis!

    • Tina sagt:

      Nein, ich verstehe es immer noch nicht. Ihr Mann wollte doch Kinder, oder? Wieso blieb dann nicht er zu Hause?

      Ich finde Ihre Geschichte ganz schrecklich. Und zwar nicht, dass Sie es nicht schaffen, Freunde am Muttersein zu entwickeln, sondern dass Sie sich so haben zurecht biegen müssen oder lassen, dass Sie es jetzt offenbar irgendwie aushalten.

      Ich glaube Ihnen nicht, dass jetzt wirklich alles gut ist. Ich habe eher den Eindruck, dass Sie sich, dem gesellschaftlichen Druck folgend („Muttersein macht immer glücklich“), gebeugt haben (gebeugt wurden).

      Ich hoffe, es kommt trotzdem gut.

      • Lala sagt:

        @ Tina
        Uns, die hier „nur“ Leser sind steht es weder zu den Vater zu verurteilen noch der Mutter zu unterstellen, es sei nicht gut. Wie soll jeder Aspekt, jeder Moment in so einen kurzen Text passen.

      • Hitz sagt:

        Ich finde es anmassend, nach der erneuten Wortmeldung der Mutter hier immer noch darauf rumzureiten, dass der Vater seine Verantwortung nicht wahrgenommen habe. Man kann das schlichtweg nicht beurteilen. Die Autorin hat den knapp bemessenen Platz dieses Blogs genutzt, ihr Erleben zu berichten, was mit dem Vater war konnte sie in diesem Rahmen nicht auch noch ausführen. Es wäre rücksichtsvoll, dies zu akzeptieren und nicht der Lust nach einem Urteil zu frönen.

    • Stephan sagt:

      Gute Idee! Vielleicht kommts zum Papablog?

    • Andrea Mordasini, Bern sagt:

      Liebe Frau Liedtke, velen Dank für die zusätzliche Info! Ich wollte mit meinem Einwand zur Rolle des Vaters nicht unhöflich sein und Sie brüskieren. Ich bewundere Sie für Ihre Ehrlichkeit, Offenheit und den Mut, dieses (Tabu)-Thema anzusprechen. Ihnen und ihrer Familie wünsche ich weiterhin alles Liebe und Gute, viel Glück, Kraft, Mut, Geduld und Zuversicht!

  • David Brunner sagt:

    Wir leben in der unverbindlichen Multioptionengesellschaft. Geld ist das verbleibende Mass der Dinge. Geistige Verflachung Programm. Werthaltungen, Bescheidenheit, Ehrlichkeit und Pflicht- und Verantwortungsbewusstsein werden belächelt. Man lässt sich lieber von einem falschen Unabhängigkeits- und Glückseligkeitswahn treiben. Die Desintegration auf gesellschaftlicher und seelischer Ebene geht einher mit einer Schwemme von Therapeuten, Psychologen, Sozialarbeitern, neuen Behördenangestellen, Freikirchenseelsorgern, Heilpädagogen, Personal Coaches, …

  • carolyn sagt:

    Dieser Artikel spricht mir aus der Seele. Ich bereue es nach fünf Jahren noch immer
    Mutter geworden zu sein. Ich habe immer gekämpft für eine positive Einstellung zum Kind. Leider
    ist das nie eingetroffen.

    • caro sagt:

      Liebe Carolyn
      Ich war nach der Geburt meines 2. Kindes zu Hause und lebte teilweise von „Abgeb-Moment“ zum nächsten. Seit ich wieder 70% arbeite, lebe ich von Familien-Fenster zu Familien-Fenster. Arbeitest Du? Vielleicht würde das helfen, die Überdosis zu reduzieren, und Deine Lust auf Dein Kind etwas zu steigern.
      PS: Super Artikel!

  • Andrea Mordasini, Bern sagt:

    Liebe Frau Liedtke! Vielen Dank für Ihren ehrlichen und mutigen Beitrag, der vielen betroffenen Eltern eine grosse Stütze sein kann. Doch auch ich frage mich nach der Rolle des Mannes/Vaters in dieser für Sie damals so enorm schwierigen, teils unerträglichen Zeit. Es freut mich für Sie, Ihre Kinder und Ihren Partner, dass Sie den Rank und zu einem Happy End gefunden haben. Mein Rat an alle: bitte nicht zögern und Probleme sofort beim Partner ansprechen, falls nötig professionelle Hilfe beiziehen und sich von zwar gut gemeinten „chunt scho guet“ nicht beirren lassen. Alles Gute :D!

    • Sarah sagt:

      Schliesse mich diesem Kommentar von Frau Mordasini an: Danke für den Mut, Frau Liedtke! Viel Mut wünsche ich von Herzen allen Müttern und Vätern, denen es ähnlich wie Frau Lüdtke geht! Ich selber freute mich damals sehr über meine Schwangerschaft – und dann kam vieles anders als ich es mir ausgemalt hatte. Den Ursachen dafür bin ich auf den Grund gegangen, mit professioneller Hilfe, was unsere Familie u.a. entlastete. Sehr empfehlen möchte ich an dieser Stelle das Buch „Böse Mütter. Meine mütterlichen Sünden, grossen und kleinen Katastrophen und Momente des Glücks“ von Ayelet Waldman.

  • diva sagt:

    ich kann nachfühlen, was die autorin schreibt. ich war alleinerziehend und lebte mit einer kranken wohnpartnerin zusammen. gottseidank war ich beruflich unabhängig, das half viel. ich verdiente sehr gut (selbständige grafikerin), aber wenn ich an die permanente erschöpfung denke, staune ich ob mir selber.
    weil es eben so streng ist und weil man für die kinder keine gebrauchsanweisung bekommt, kann ich nicht verstehen und schon gar nicht akzeptieren, dass das leben als mutter und hausfrau so abgewertet wird. kinder grossziehen ist wertvoller, als in meetings rumhängen…

    • Hans Meier sagt:

      Liebe Diva, ich bin froh, dass es noch Menschen gibt, die das auch so sehen. Ich habe den Eindruck, dass das zentrale Thema heutzutage die Frage des Krippneplatzes ist, damit Frau (oder Mann) möglichst schnell wieder arbeiten gehen kann. Zum Artikel: Eine sehr mutige Schilderung. Ich denke auch, dass in diesem Fall der Ehemann hätte einspringen sollen. Offenbar war das in dieser Zeit aber noch nicht möglich, sei es aus gesellschaftlichen Gründen oder weil die eigenen Wünsche gegenüber dem Ehepartner nicht haben geäussert werden können.

    • blubb sagt:

      Das mit der Gebrauchsanweisung ist aber eben auch nicht so einfach, was bei einem Kind funktioniert, klappt beim anderen noch lange nicht, selbst Kinder mit den gleichen Eltern und in der selben Familie lebend, können unterschiedliche Charaktere haben und so muss man für jedes Kind eine eigene Anleitung finden und diese dazu auch immer wieder ändern … aber war um nicht? Bei mir funktioniert auch nicht alles was bei anderen Menschen funktioniert.

  • Gabor Horvath sagt:

    das schlimmste was einem Kind passieren kann ist, wenn es von Leuten in die Welt gesetzt wird die dem Motto folgen: „hejo man hat halt Kinder.“ Trotzdem meinen Respekt an die Autorin.

  • Stephan sagt:

    Mutig darüber ohne Pseudonym zu schreiben!
    Was mich befremdet: Ein Kind, Qual, alleine ausgehalten. Zweites Kind Qual alleine ausgehalten, als die Kinder 2 und 4 Jahre alt sind: Coaches, Eheberater, Therapeuten und dann erst folgt das Gespräch mit dem Mann?

  • Daniel sagt:

    Ich frage mich wohl wie andere Leute hier auch, was denn genau der Part des Vaters nun in der Familie ist? Hier wäre es doch die Lösung gewesen dass der Vater die Kinder hütet und die Frau nun das Geld anschafft. Sie war ja schon selbständig und auch erfolgreich. Ich verstehe das Dilemma hier nicht, oder man hat mir hier gerade im Text etwas vorenthalten, denn so leid es mir tut: So wie es hier steht, glaube ich nicht dass auf einmal die Gelassenheit daher kommt und jetzt wie durch Deus Ex Machina einfach viele Probleme weg sind. Aber danke für die Ehrlichkeit der Schreiberin. Guter Text.

  • Brunhild Steiner sagt:

    Vielen Dank für die klaren Worte!!!
    Diesen, sehr unbequemen und an-stössigen, Aspekt zur Sprache bringen, in einer Hochglanzzeit der strahlenden „happy-family“-Werbeplakate, finde ich ungemein wichtig. Ja, man stösst fast überall an wenn man sich getraut diese Dinge zu benennen, und doch finde ich auch hier: die Wahrheit macht uns frei, und nicht das vorgaukeln einer Welt die nicht existiert. Denn vorgaukeln blockiert uns die konstruktiven Lösungswege und kann zu Kurzschlussentscheidungen führen.
    Nochmals grosses Danke! Toll hat es sich auf gute Art gelöst!!!

  • Marina Trachsel sagt:

    Eine Frage:
    Die Geschichte mit dem Psychiater tönt, als ob in den Jahren davor nie medizinische Hilfe gesucht hat. Ist das so?
    Nicht jeder „Baby-Blues“ ist harmlos und „kommt schon gut“. Unbehandelt kann er sich durchaus zu jahrelangen Depressionen entwicklen, und das ist wirklich die Hölle auf Erden.
    Moderne Antidepressiva machen auch keinen Zombie aus einem Menschen, eher das Gegenteil. Ein guter Arzt wird mit einer Patientin in einer solchen Lage alle Behandlungsoptionen (medikamentöse, und nicht-medikamentöse) durchgehen.

  • Ora sagt:

    Warum hat sich nicht der Vater, der doch unbedingt Kinder wollte, hauptberuflich mit den Kindern befasst? Ich finde es etwas befremdlich, dass man von einer Partnerin verlangt, Kinder zu kriegen und ihr dann auch noch die Kinderpflege überlässt…

    • mila sagt:

      Exakt mein Gedanke.

      An die Autorin: danke für diesen schonungslos ehrlichen Text. Beim Lesen war ich froh, dass ich mich für die Scheidung und gegen Kinder entschieden habe – mir wäre es vermutlich ähnlich ge- bzw. ergangen. So kann mein geschiedener Mann seinen Kinderwunsch mit einer Frau leben, die wirklich Mutter werden will.

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Bleibt noch die Frage, weshlab Sie die Frage offenbar seit Jahren so beschäftigt, dass Sie hier ein häufiger (und gerne gesehener) Gast sind.

      • Diego Braun sagt:

        @mila:“schonungslos“, der richtige Ausdruck, schonungslos egoman ohne Rücksicht gegenüber dem Kind, das sie geboren hat und bei dem wir hier nicht wissen, wie sich diese gefühlte „Abweisung“ psychisch ausgewirkt haben mag. Da sollten wir einen Kommentar des Kindes haben!

      • mila sagt:

        @SP:

        Vielleicht gerade deswegen, weil ich lange mit einer Entscheidung gerungen habe?

        Im übrigen mag ich Kinder und bin, zugegeben stolze, Tante dreier Nichten. 😉

      • mila sagt:

        @Diego: Sehen Sie, genau das wollte ich keinem Kind (oder Partner) antun. Deswegen habe ich letztlich eine andere Konsequenz gezogen als die Autorin. Auch wenn es vielleicht hätte anders laufen können – das weiss man bekanntlich nicht im Voraus – auch die Autorin nicht.

    • Leserin sagt:

      Vollkommen einverstanden, diese Frage habe ich mir auch gestellt beim Lesen des Textes.

  • Martin sagt:

    Mal eine andere Seite, vielleicht auch etwas zu extrem. Ich selber habe keine Kinder, kann mir aber vorstellen, dass es nicht nur super ist. Dieses „es kommt so viel Liebe zurück“ usw. Gerede habe ich schon oft gehört, aber irgendwie dünkt es mich, dass diese Leute ein bisschen in einer Blase leben. Es ist traurig, so etwas zu lesen, dass es für diese Frau so schlimm war, Kinder zu haben. Da sie aber finanziell abgesichert zu sein scheint, wundert es mich aber doch ein bisschen. Sie hätte ja auch einen Babysitter organisieren können, dann hätte sie vielleicht mehr Zeit für sich selber gehabt.

  • Irene feldmann sagt:

    Ich bin beeindruckt vor soviel Ehrlichkeit und Mut sich dies alles einzugestehen. Es zeigt für mich das Kompromisse wie Frau Liedtke sie machte mit Kinder haben obwohl sie dagegen war Schleusen des Grauens auftun, noch mehr bewundere ich sie das sie die Ziellinie doch geschafft hat und mit den Tatsachen jetzt leben kann.

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