Schulfrei wegen der WM?

Erziehungsfragen spielen mit: Die sechsjährige Shakira Gabarri schaut im Haus ihrer Grosseltern in Madrid die Begegnung Kroatien - Spanien an der Europameisterschaft 2012. (Foto: Susana Vera/Reuters)

Erziehungsfragen spielen mit: Die 6-jährige Shakira Gabarri schaut im Haus ihrer Grosseltern in Madrid die Begegnung Kroatien – Spanien an der Europameisterschaft 2012. (Foto: Susana Vera/Reuters)

Ich gehöre zu den strengsten Eltern der Schweiz. Da kicken also einmal alle vier Jahre die allerbesten Fussballer um die bedeutungsvollste Trophäe der Welt – und mein Zwölfjähriger muss heute Abend auf das Eröffnungsspiel verzichten. Skandal, grobes Foul, rote Karte – findet er.

Doch WM-Begeisterung hin, jugendlicher Gruppendruck her, mein Nein dazu hat einen guten Grund: Das Spiel Brasilien gegen Kroatien beginnt um 22 Uhr und wird kurz vor Mitternacht abgepfiffen sein. Das heisst, das Kind schläft erst gegen halb eins. Steht es um sieben Uhr auf, weil es in die Schule muss, hat es bloss sechseinhalb Stunden geschlafen. Das ist sogar für einen Erwachsenen eher wenig. Für ein Kind, das in diesem Alter zwischen neun und zehn Stunden Schlaf braucht und einen langen Schultag vor sich hat, ist das viel zu wenig.

Das Argument der «Ausnahme» zieht in diesem Fall nicht und in den Deal, wenigstens die erste Halbzeit schauen zu dürfen, willige ich nicht ein. Die TV-Übertragung eines Fussballspiels zwischen – sorry – irgendwelchen Mannschaften, ist ein übermüdeter Schultag nicht wert.

Denn erstens werden fussballbegeisterte Kinder die kommenden vier Wochen sowieso auf ihre Rechnung kommen: Das Spiel um den Ball wird sie (und uns) rund um die Uhr begleiten, von frühmorgens bis spätabends. Zweitens geht das Leben während dieser Zeit weiter. Wir arbeiten und die Kinder gehen zur Schule. Und irgendwann ist Schlafenszeit.

Unverständlich die Forderungen einiger deutscher Politiker, die Schüler nach Spielen der Nationalelf ausschlafen zu lassen – oder die Schule an den Tagen danach ganz zu streichen. Was als Goodwill für die Schüler (und PR-Aktion in eigener Sache) gedacht ist, ist ein falsches Signal. Kinder und Jugendliche müssen lernen, dass sie auch bei einem solchen Grossereignis weiterhin funktionieren und ihre Kräfte einteilen. Sie können nicht überall dabei sein; auch wenn sie die grössten Fussballfans der Welt sind und alle Namen der Spieler und Strategien der Trainier auswendig kennen. Ihnen das zu vermitteln – und ihnen das Schauen gewisser Spiele schlicht zu verbieten – ist Sache der Eltern. Das gehört zur Erziehung.

Die Forderung des Lehrerpräsidenten Beat W. Zemp dagegen ist sympathisch: Er plädiert dafür, die Lehrerinnen und Lehrer mögen während den kommenden Wochen auf müde Schüler etwas Rücksicht nehmen. Sie sollten direkt nach einem Spiel der Schweizer Nationalmannschaft keine Prüfungen durchführen.

Auf eine solche Haltung der Lehrerinnen und Lehrer hoffen auch wir. Denn obschon ich zu den «strengsten Eltern der Schweiz» gehöre, werde ich Ausnahmen machen. Beim dritten Spiel der Schweizer Nationalmannschaft beispielsweise, wenn sie am übernächsten Mittwoch um 22 Uhr gegen Honduras antritt. Das wird dann etwas ganz besonderes sein. Ist der Sohn am nächsten Tag hundemüde, nehme ich das in Kauf.

Was ist Ihre Meinung? Wann sollen Kinder an der WM ins Bett? Braucht die Schule auf müde Kinder Rücksicht zu nehmen?

144 Kommentare zu «Schulfrei wegen der WM?»

  • tina sagt:

    ich wundere mich, dass wirklich kein hauch von kritik an dieser wm zur sprache kommt. ich finde nicht, dass das die begeisterung schmälern muss. heute existiert doch in so vielen (allen?) themen ein zwiespalt, mit dem man lebt ohne schizophren zu sein. auf ferien freuen aber mit der reise die umwelt belasten als beispiel. die moderenen selbstverständlichkeiten wie elektronische geräte: man kann sich auf so eins freuen, aber man kann ja trotzdem versuchen sich möglichst umweltfreundlich zu verhalten. lebensmittel, schadstoffe, tiergerechte haltung und trotzdem essen geniessen.

  • Mike sagt:

    Ich finde die Forderung nach „Rücksichtname“ wegen der WM eigentlich schon zu viel. Das ist schlichtweg unfair gegenüber den Schülern, die andere Interessen als Fussball haben. Es gibt noch viele andere Grossereignisse, die ausserhalb der MEZ-Zeitzone stattfinden, Konzerte von Rockgruppen, die nur alle Jubeljahre mal in der Schweiz sind und tausend andere Gründe, warum man mal später ins Bett kommt, und da werden die Lehrer auch nicht von oberster Stelle zur Rücksicht angehalten, sondern es ist selbstverständlich, dass die Kids am nächsten Tag funktionstüchtig zur Schule kommen müssen.

    • tina sagt:

      mike, ich als unheilbar – trotz proaktiven bemühungen! – an fussball komplett desinteressierter mensch, finde aber schon, dass dies ein anlass ist, der dermassen viele menschen dermassen begeistert, dass ichs noch gut finde, wenn man sich dem manchmal anpasst (habe sitzungsterminvorschläge bekommen mit angabe der wm-spiele die an den entsprechenden tagen stattfinden, damit man entsprechend planen kann hihi). meinen kindern bringe ich bei, dass man trotzdem selbstverantwortlich übermüdung bei speziellen anlässen planen kann. man muss sich halt umsichtig arrangieren mit pflichten

      • Mike sagt:

        Naja. Stimmt natürlich schon, dass beim Fussball sehr viele Leute „betroffen“ sind. Aber andererseits ist es meiner Meinung nach eben gerade auch eine wichtige Lektion fürs Leben, die man in der Schule lernen kann, dass man private und schulische bzw. berufliche Interessen irgendwie aneinander vorbei arrangieren muss und grundsätzlich von Job/Schule wenig Rücksicht auf sein privates Vergnügen erwarten kann.

      • tina sagt:

        nur weil man in einem bereich besonderheiten zulässt (weil es so viele leute dermassen mitreisst), hat man doch immer noch mehr als genug gelegenheiten, private angelegenheiten der schule unterzuordnen. ich strebe allerdings an, dies nicht auseinanderhalten zu müssen. meine kinder haben mit mir allerlei lehrreiches erlebt, sie sehen mich zuhause mit begeisterung lernen, bin interessiert auch abends, am weekend und ferien auch zu arbeiten. weil ich so ein höheres pensum erledigen kann und wir mehr geld zur verfügung haben, und auch weil mich teilbereiche auch brennend interessieren.

  • Nicole Bertsch sagt:

    Unser 7jähriger hat am Nachmittag 3,5 Stunden vorgeschlafen und ist daher jetzt am Schauen….

    • Andrea Mordasini, Bern sagt:

      Unser 7jähriger wollte ums Verrecken schauen trotz Müdigkeit. Ich hätts drauf ankommen lassen, Partner war dagegen… Kompromiss: sich vorher hinlegen für 1 Stunde und dann Fussball gucken bis die Augen zufallen ;). Büebu fand die Idee übrigens „kuhl“! Weckversuche kurz vor Anpfiff dann jedoch allesamt erfolglos, da hätte ne Bombe einschlagen können :lol:. Ausser ein kaum vernehmbares „säg mr morn wär gwunne het, wot pfuuse“ war nichts mehr aus ihm rauszuholen ;). So „uf dr Schnure“ war er schon sehr lange nicht mehr unser Eulenkind… ;). An alle: nehmts doch einfach wies kommt, es kommt gut!

      • Carolina sagt:

        🙂 Schön, AM! Wie soviele Silvester und andere Ereignisse, wo die Erwachsenen Grundsatzdiskussionen führten und führen und es dann doch so kommt, wie es für die Kinder stimmt. Gelassenheit hilft hier mehr weiter als Dogmatik.

  • dres sagt:

    Nach den Diskussionen hier fallen mir langsam die Augen zu. Hoffentlich verschlafe ich das Spiel nicht.

  • LeaG sagt:

    Ich verstehe die Panik nicht. Wenn ein Kind eine Prüfung verhaut weil es übermüdet ist, lernt es sicherlich mehr fürs leben (Prioritäten setzen, leistungsfähig bleiben in Stresssituationen, Umgang mit Niederlagen).

  • Susanne sagt:

    Ich durfte im Alter von 11 Jahren einmal spät in der Nacht den Film „Die Zeitmaschine“ sehen, über den ich gelesen hatte und den ich so gern sehen wollte. Meine Eltern hatten, in einem Zeitalter, als es keine Aufzeichnungsmöglichkeit gab, Verständnis und erlaubten es mir. Heute bin ich 55 und meinen Eltern immer noch dankbar, dass sie so verständnisvoll waren. Klar, ich hätte auch ohne den Film weitergelebt, aber das Verständnis meiner Eltern und ihr Vertrauen, dass ich den Schultag auch einmal unausgeschlafen meistern würde, war unendlich viel mehr wert. Schade, dass Ihr Sohn das nicht erlebt

  • Martin M. sagt:

    Im Kanton Baselland gibts eine Schule, da hat die Schulleiterin den Buben das Fussballspielen verboten, der Platz wurde zu einer ‚Begegnungszone‘ umdeklariert. Fussball ist männlich und böse. Feminismus nimmt eben auf allen Ebenen Einfluss gegen die Bedürfnisse von Knaben. Im obigen BIog ist so ein Beispiel gut erkennbar.

    • Chrigl sagt:

      Sachen gibt’s die, die gibt’s gar nicht – unglaublich sowas…

    • Mike sagt:

      Es geht doch hier nicht um Männlein und Weiblein, sondern einfach darum, dass die WM ein Massenphänomen ist. Weder interessieren sich nur Jungs für Fussball, noch sind es alle Jungs. Und bevor du mir jetzt damit kommst, nur weichgespülte Softies würden keinen Fussball sehen, mir fällt spontan eine ganze Reihe Sportarten ein, die wesentlich „männlicher“ sind – Rugby, Hurling, Muay Thai, Downhill-MTB – sollen die Jungs auch keine Tests schreiben müssen, wenn sie mitten in der Nacht im Internet Thaiboxen sehen wollten?

  • Sandra sagt:

    Liebe Frau Braun, wenn Sie diesen Blog mit Absicht so zugespitzt haben, um die Kommentierlust anzuregen – Gratulation, ist Ihnen gut gelungen! Ich hoffe aber sehr für Ihren 12-Jährigen, dass Sie nur des pointierten Textes willen diese Haltung vertreten (und er heute die Eröffnung natürlich sehen wird…). Auch ich bin der Meinung, dass ein 12-Jähriger ein paar „knappe“ Nächte übersteht – viel wichtiger ist doch die Freude, teilzuhaben! Lieber müde und glücklich als schlaflos und frustriert! (Oder war er noch nie in einer Landschulwoche?) Etwas mehr unschweizerische Gelassenheit wäre schön…!

  • Tamar von Siebenthal sagt:

    Klar möchte man als Mutter, dass die Kinder glücklich sind und möglichst wenig verbieten, aber eben; man ist die Mutter und nicht die beste Freundin. Bei meinem bald 15 jährigen ist es kein Problem, wenn er ausnahmsweise mal länger aufbleibt, aber bei meinem bald 12 jährigen sind solche Ausnahmen nicht möglich, da er am Morgen sehr schlecht aufsteht, obwohl er spätestens um 20.45 h. Auch sollten Lehrer/Lehrmeister keine Rücksicht auf die WM nehmen, weil es sonst ausarten würde, da ja das ganze Jahr über irgendwelche „überlebenswichtigen“ Events stattfinden.

  • Karl Eigenmann sagt:

    Das Problem ist nicht, dass die Spiele zu spät anfangen, das Problem ist und das nicht nur während der WM, dass die Schule viel zu früh morgens beginnt. Eulen werden hier einfach krass diskriminiert…

  • blackball sagt:

    Das ist, gelinde gesagt, eine unglaublich bigotte Haltung. Auf der einen Seite das eigene Kind bestrafen und auf der anderen Verständis für solche, die die späten Spiele sehen dürfen, aufbringen. Und dass die unglaubliche Forderung der deutschen Politiker natürlich nur zum Selbstprofilierungszweck und diejenige des lieben Herrn Zemp natürlich total sympatisch und uneigennützig ist … Nee, ne. Mal ehrlich Frau Braun. Glauben Sie wirklich was Sie schreiben oder habe ich die Satire in Ihrem Beitrag einfach nicht verstanden?

  • Widerspenstige sagt:

    Es sind die besonderen Ereignisse aus der Kindheit, die in Erinnerung bleiben und Spuren hinterlassen im Herzen: meine Erziehung stammt noch aus grauen Vorzeiten, als man für eine schräge Meinung umgehend zurecht gewiesen wurde. Trotzdem geschah das Unerwartete, als der Boxkampf des Jahrhunderts in den 70er Jahren ausgestrahlt wurde zwischen Mohammed Ali (‚Ich bin der Grösste!‘) und Joe Frazier (‚Ich bin der Stärkste!‘). Mein Vater liess es zu, dass ich mich gegen das Verbot meiner Mutter nachts in die Stube schliech und mit ihm den Boxkampf ansah. Es war für mich ein Teilsieg den ich genoss!

    • Widerspenstige sagt:

      Und hier eine Kostprobe des Kampfes und wieso er zum Jahrhundertboxkampf mutierte:
      http://www.youtube.com/watch?v=HaGbAsRao9g Ali Mohammed vs. Joe Frazier 1974

      Was ich damit aussagen möchte ist die Bandbreite, wann der Erziehungsmodus gelockert und wann er angezogen werden muss. Eine Fussball-WM dieser Grössenordnung und soviel verschleudertem Geld, mit Hauptsitz in CH, darf jedem Kind zugemutet werden…

      • Sportpapi sagt:

        Zum Glück ist ja dann das Ereignis des Jahres, die Leichtathletik-EM in Zürich, in den Ferien!

  • Andrea Mordasini, Bern sagt:

    Unser 7jähriger total fussballverrückter Kigäler ist auch ein typisches Eulenkind und abends kaum ins Bett zu kriegen. Doch solange er morgens einigermassen ring aus den Federn hüpft und den (Kiga)-Alltag gut meistert, sehen wir dies und die bevorstehende WM nicht so eng ;). Einfach mal draufankommen lassen, kommt schon gut und wenn nicht, sind wir eine Erfahrung reicher ;). Wir lassen ihn sicher mal gucken und sehen dann weiter. Auch kleinere Kinder regulierem sich häufig selber und ohne kräfteraubende
    Machtkämpfe. In diesem Sinne „HOPP SCHWIIZ!“ und viele spannende, torreiche Spiele :)!

    • 13 sagt:

      Super, Andrea. Immer wenn ich denken, gegen den Strom zu schwimmen, kommt mir deine entspannte Art entgegen, Freue mich für den Kleinen. „Hopp Schwiiz“ ist gut, der heutige Match ist aber noch ein Tick wichtiger 😀

  • Nina sagt:

    Wir hatten in meiner Kindheit keinen Fernseher. Für die WM hat aber mein Vater jeweils einen gemietet und alle Matches geschaut. Und ich bin freiwillig schlafen gegangen. Der einzige Match, der mich interessiert hat, war dieser jährliche Cup an Pfingsten in Bern – wegen dem Erlebnis und wegen der Bratwurst. Leider dauerte das alles immer nur ziemlich lange, denn das Spiel selber interessierte mich überhaupt nicht…

  • Nala sagt:

    Ich würd mein Kind schauen lassen, aber wehe es ist am Morgen dann müde und/oder gar muffelig. DAS gäbe ein Donnerwetter. Allerdings hab ich auch kein Problem mit ach-so-strengen Eltern. Neben der WM wär dann nämlich irgendwann bitte auch jedes Formel 1 Rennen das mitten in der Nacht übertragen wird interessant. usw usf.

    Ihr Kind wird es überleben, vermutlich hat es noch andere in der Klasse, die auch nicht schauen dürfen. Oder so arme Kinder wie meine hier zuhause – wir haben ja noch nicht mal einen Fernseher…

    • tina sagt:

      zum glück sind wir eltern nie muffelig morgens ;-). donnerwetter bei morgenmuffeligkeit ist kontraproduktiv, ehrlich

  • Stefan W. sagt:

    Meinen Zwölfjährigen würde ich eigentlich nicht als „Kind“ bezeichnen; er ist ein Jugendlicher, auch wenn er mein Kind ist. Meistens schläft er um 22 Uhr noch nicht. Ich könnte ihn dazu auch nicht zwingen. Soll ich neben dem Bett sitzen, und ihm die Augen zu halten?
    Dies vorausschickend würde ich sagen, dass es durchaus Ausnahmen geben darf. Wenn eine Mannschaft, die ihm wichtig ist, um 22 Uhr spielt, warum nicht? Ich selber kann dem Fussball nichts abgewinnen, aber ich kann nachvollziehen, dass es ihm etwas bedeutet. Und er ist alt genug, um die Konsequenz eines müden Tages danach zu tragen.

    • Tinu sagt:

      Ein 12 Jähriger, ist definitiv noch ein Kind, hat um 22:00 längst im Bett zu sein. Im übrigen sieht man ja heute was viele jugendliche Wert sind! Noch Fragen!

      • ka sagt:

        hmm, sie wissen alles gell. Muss schwierig sein, für ihre kInder, mit ihnen zu diskutieren, lassen sie deren Meinung auch mal gelten?

      • Stella3 sagt:

        @ Tinu Mein Zwölfjähriger ist auch so ein Kind, dass um 22:00 noch nicht schläft, weil sein Schlafbedürfnis sehr klein ist. Mein 9 Jähriger schläft zwar früh, 21:30 wacht aber immer um 5:30 auf, soll ich ihn jetzt schon un 21 Uhr ins Bett stecken weil er ein Kind ist? Wieviel Schlaf ein Kind braucht kann man nicht einfach so definieren! Ihre abschätzige Meinung über Jugendliche ist einfach lächerlich!

  • D. S. sagt:

    Ich selbst würde das Spiel heute abend gerne schauen, verbiete es mir aber selbst, weil ich dann morgen nur noch zombieartig an meinem PC im Büro sitzen würde. Ebenso würde ich es also auch meinen Kindern verbieten, wenn ich welche hätte. Die Forderungen nach späterem Schulbeginn usw. sind sinnlos, weil diskriminierend. Dann müssten das einige auch bei einer Eishockey-WM oder grossen Tnnisturnieren verlangen dürfen. Es soll ja Leute geben, die Fussball doof finden und sich für andere Sachen interessieren.

    • tina sagt:

      das ist der mamablog. die meisten eltern können jahrelang mit schlafmanko recht viel leisten

    • Jeanclaude sagt:

      D.S. Hoffentlich werden nachts nicht noch andere Ansprüche an Sie gestellt, damit Sie für die Büroarbeit vor dem PC nicht überfordert sind. Alles sich selbst verbieten sollten Sie nicht. Dann werden Sie vielleicht auch noch mal Kinder haben.

  • tststs sagt:

    Frau Braun, bin auf ganzer Linie einverstanden…(Prinzip, Begründung dessen und Ausnahmfall!!!)
    Ich hatte ebenfalls zu Hause in strenges TV-Regime, gab so manche Tränen („aber ALLI andere dörfed au….“), heute bin ich dankbar und würde es nicht anders machen!

    • mila sagt:

      Gilt, wenn es nur darum geht ‚mitzumachen‘. Bei genuiner Leidenschaft ist es verkehrt. Eltern dürften den Unterschied einschätzen können, wenn sie genuin am eigenen Kind interessiert sind.

    • Carolina sagt:

      tststs, das eine schliesst das andere doch nicht aus. Aber bei wirklicher Begeisterung für eine Sache gibt es bei uns die lange Leine, denn das fördern wir. Heisst ja noch lange nicht, dass unser Sohn 6 Stunden Fernsehen schaut, mit 8 ein Smartphone hat, die Lehre schmeisst und ein Knastkandidat ist. Ein bisschen dogmatisch, oder?

      • tina sagt:

        im gegenteil. ich bin sicher, wir werden ernster genommen als eltern, wenn der teenager weiss, unsere vorgaben haben gute gründe, und bei wichtigen, speziellen anlässen wird auch mal eine ausnahme gemacht. und hingehört, was denn der nachwuchs für bedürfnisse hat. auch wenns nur fussball ist 😉

      • tststs sagt:

        @ Carolina: Was soll was nicht ausschliessen?!? 😉 Sorry, ich verstehe nicht ganz… Aber ich versuchs mal: eben, gerade weil es eine „begeisternde Sache“ ist, soll man eine Ausnahme machen, zB CH-Spiele schauen lassen; aber nicht irgendein Match nach 22 Uhr mit Schule am nächsten Tag….
        @ mila: und nochmals sorry… hier versteh ich gar nichts… die Hitze, Ladies, die Hitze… Meinen Sie mit genuiner Leidenschaft das Fussball spielen oder das Fussball gaffen (jaja, das Wort ist absichtlich tendenziös)? 😉

      • Bernhard sagt:

        Tina, wir werden nicht nur als Eltern ernster genommen, wenn wir nicht nur stur und strikt nach Regeln gehen, sondern uns ernsthaft für die Bedürfnisse und Gefühlslagen unserer Mitmenschen interessieren und gegebenenfalls gegen Prinzipien handeln. Einer meiner ehemaligen Schüler hat es bis heute nicht vergessen, dass ich ihm einmal eine Woche mehr Zeit für ein Referat gegeben habe, weil er sich die ganze Nacht mit seiner Freundin zoffte statt sich vorzubereiten oder zu schlafen. Am Tag war er dann völlig neben den Schuhen und zu nichts zu gebrauchen. Es gibt im Leben wichtigeres als Schule…

      • Carolina sagt:

        Uiuiui, Bernhard, da setzen Sie sich aber ganz sicher dem Vorwurf aus, dem Jugendlichen alles zu leicht zu machen und die Regeln zu umgehen;-) Dabei, das ist meine Erfahrung, da ich auch noch ältere Kinder habe, die mir heute genau sagen, was ich ihrer Ansicht nach falsch und richtig gemacht habe, sind Eltern eher glaubwürdig, wenn sie menschlich und nicht dogmatisch handeln. Ich wette, Ihr Schüler, Bernhard, wird Ihre Grosszügigkeit ein ganzes Leben lang erinnern und vielleicht sogar weitergeben – während die dauernden Verbote und dogmatische Einhaltung von Regeln ihm am A… vorbeigehen wird.

      • Carolina sagt:

        tsts, ehrlich gesagt weiss ich nicht, was es da zu erklären gibt – warum machen Sie einen Unterschied zwischen Fussball spielen und ‚gaffen‘? Mein Sohn spielt und ‚gafft‘ – für ihn sind Länderspiele und natürlich die WM das Grösste überhaupt, wobei sein Vater diese Begeisterung teilt. Warum genau soll ich ihn Matches an der WM, an denen die CH nicht beteiligt sind (und, seien wir ehrlich, das werden die allermeisten sein;-), ins Bett schicken? Um des Prinzipes willen?
        Habe ich mit meinen älteren Kindern auch nicht gemacht, Begeisterung wurde belohnt und sie sind ziemlich patent geworden;-)

      • mila sagt:

        Ich drücke es mal vorsichtig aus: jeder, der einen Sport liebt, schaut ihm auch gerne zu… Dabei lernt man nämlich durchaus was (ich kenn das vom Tennis). 😉

        Und die, die nur leidenschaftlich gerne gaffen, sollen das meinetwegen auch tun (dürfen). Die anderen schalten sowieso früher oder später wieder ab. Freiwillig.

      • tina sagt:

        bernhard, das freut mich sehr zu lesen. im teenie alter sind sie eben besonders empfänglich für diese feinheiten, und wissen es sehr zu schätzen. bei solchen lehrern machen schüler auch lieber mit.

      • Bernhard sagt:

        Tina und Carolina, es stimmt tatsächlich: Ich habe in meiner 15-jährigen Lehrertätigkeit ausschliesslich positive Erfahrungen gemacht mit der menschlichen Schiene. Leitplanken ja, Sturheit und diktatorisches Gehabe nein danke! Es ist ein Geben und Nehmen. Und aus Berichten von BerufskollegInnen weiss ich: Ein Teenager kann einem gestandenen Erwachsenen durchaus das Leben zur Hölle machen, wenn er denn will…ich hoffe jetzt einfach mal, dass ich meinen pädagogischen Ansatz dereinst auch auf meinen Nachwuchs übertragen kann (und es genauso funktioniert), wenn er mal Teenager ist… 😉

  • Tobias Meyer sagt:

    Liebe Frau Braun, ich würde es genauso machen wie Sie. Man muss den Kindern beibringen, dass man nicht alles einem sportlichen Grossereignis unterordnen kann – und bei einem CH-Spiel trotzdem einmal eine Ausnahme machen. Danke für den besonnen Beitrag.

    • tina sagt:

      wenn man mit einem 12jährigen noch nicht angefangen hat über dessen prioritäten und motivation zu sprechen, wann dann?

      • tststs sagt:

        Ja, daaaas sehe ich ganz anders; ich würde sagen FRÜHESTENS muss sich ein Kind ab 12 Gedanken über seine Prioritäten machen…vorher ist das Aufgabe der Eltern! Passt dito auch zu Ihrem obigen Beitrag „einen 12jährigen miteinzubeziehen, wie er denkt, dass er seinen anforderungen gerecht werden kann“. Diese Selbstreflexion ist wirklich nicht so ganz einfach. Ich persönlich finde (damit deutlich ist, dass ich nicht finde, dass Sie liebe Tina da was falsch, sondern lediglich anders machen), dass man Kindern keinen Gefallen tut, wenn man ihnen zu früh zu viel Verantwortung aufbürdet! Auch wenn

      • tststs sagt:

        diese von ihnen selbst gefordert wird…

      • tina sagt:

        oh ja, ich finde auch nicht dass kinder zu früh (!) zu viel (!) verantwortung übernehmen sollen! und auch diese selbstreflektion ständig finde ich gar nicht gut (mussten sie schon in der unterstufe. täglich!). aber mit einem 12jährigen über ein über ein paar wochen dauerndes grossereignis zu sprechen, das ihn offenbar brennend interessiert, das halte ich nicht für eine überforderung, im gegenteil. selbst wenn man ihn eine entscheidung fällen lassen würde, mit der er sich übernimmt, setzt er nicht viel aufs spiel (er wäre nur müde)

      • tina sagt:

        tsts: ich möchte dich noch darauf hinweisen, dass bereits mit 13 die berufswahl losgeht. da braucht es schon ein bisschen übung mit nachdenken über hintergründe, begleiterscheinunge, wo stehe ich, wo will ich hin, wie komme ich da hin. einkreisen, schnuppern, und schon mit 14 müssen sie bewerbungsunterlagen erstellen und sich für lehrstellen bewerben. und mit 12 kann man noch nicht mal mit ihnen über die hintergründe dieser unsäglichen WM in brasilien sprechen? und welche spiele wann eventuell geschaut werden können und welche warum nicht?

  • tina sagt:

    mit einem 12jährigen kann man allerdings auch über die bedenklichen seiten dieser veranstaltung sprechen, finde ich fast wichtiger, als die frage, ob er nun 6 oder 8 stunden schläft.

  • Ella sagt:

    Vor ca. 10 Jahren habe ich im Bus aufgeschnappt, wie sich Kindergärteler in Anwesenheit ihrer Kindergärtnerin über den damals gestrigen Match unterhalten haben. Da ich den Match auch gesehen hatte, weiss ich, dass es sich dabei um den spät ausgestrahlten handelte. Die Kindergärtnerin schien das auch zu wissen und beteiligte sich am Gespräch, als wäre es das Normalste der Welt; kein Wort von „spät“, „müde“, usw. Es schien kein Problem zu sein und schliesslich finden Matche ja nicht täglich stattm, auch nicht das ganze Jahr hindurch, und nicht Alle schauen.

    • tina sagt:

      tatsächlich sind die anforderungen an ein kind im chindsgi alter nicht so hoch, wie in der 6. klasse oder 1. oberstufe (12jährig), da würde ich mir auch noch weniger gedanken machen.
      allerdings finde ich es sehr angebracht, einen 12jährigen miteinzubeziehen, wie er denkt, dass er seinen anforderungen gerecht werden kann. darüber kann man doch sprechen. konkret: wie sieht denn der schultag aus, reicht die energie noch für hausaufgaben und ist er bereit, sich da durchzubeissen, auch wenn er müde ist? denkt er, er erbringt seine leistung an dem tag, auch wenn er müde ist? wann schlaf nachholen?

  • dres sagt:

    Unser Vierjähriger darf jedes Spiel schauen. Bei einem solchen Ereignis muss man auch Mal den Fünfer gerade sein lassen.

    • tststs sagt:

      Ich bin jetzt etwas gemein und unterstellig: Also wenn Ihrem Kind da nach 15 Minuten nicht die Augen zufallen, scheint es sowieso den ganzen Tag nur vor der Glotze zu hängen und dementsprechend macht es den Braten auch nicht mehr feiss…

      Oder nett ausgedrückt: ein 4jähriger, der sich um dieses Uhrzeit (ich meine das heutige Eröffnungsspiel) 90Minuten auf eine Sache (am TV!!!) konzentrieren kann…läck bobbi, nöd schlächt…schon mal IQ gemesse?!?
      🙂

  • Bernhard sagt:

    Man kann es auch so sehen: Warum sollen die Kinder nicht lernen dürfen, mit gewissen Entscheidungen umzugehen und die entsprechenden Konsequenzen daraus zu tragen. Sprich: Wenn ich mich entschiede, zu Gunsten eines Spiels auf Schlaf zu verzichten, muss ich mich am kommenden Tag mehr zusammenreissen und es wird anstrengender. Vielleicht lohnt es sich für mich. Vielleicht merke ich aber nach dem ersten Match, dass ich am nächsten Tag zu kaputt bin und ändere mein Verhalten aus eigenem Interesse. Auf jeden Fall habe ich einen grösseren Lerneffekt fürs Leben! 🙂

  • D. Meier sagt:

    Wie wärs das Spiel aufzunehmen? Dann kann der Junge Mann früher ins Bett und am nächsten Tag einfach 90 Minuten früher aufstehen und es kucken. Falls er es nicht aus dem Bett schafft, selber schuld.

    • ka sagt:

      au weia, das ist doch überhaupt nicht lustig! Ein Spiel schauen, ist auch ein Gemeinschaftserlebnis, das macht den Reiz aus. Abgesehen davon bleibt die absolute Schlafenszeit dieselbe, da kann er auch später ins Bett.

  • tina sagt:

    eltern sollen das ganz nach tagesverfassung individuell selber entscheiden, aber ein 12 jähriger verträgt auch mal eine nacht mit 6 stunden schlaf. in wenigen jahren wird er freinächte machen und trotzdem arbeiten gehen. man verträgt das wenn man jung ist. müde sein ist keine katastrophe, normalerweise regelt sich das selber innert 48 stunden. ausserdem ist morgen doch schon freitag.

  • Raymond Allaman sagt:

    Tja, ich hatte das Glück, im Kanton Graubünden in die Schule zu gehen. So um den 20. Juni war der letzte Schultag und die letzten zwei Wochen des Schuljahres verbrachte man sowieso mit Schulreise, Badi-Besuchen, Aufräumen usw. Wir konnten die EM/WM jeweils in vollen Zügen geniessen, zu wenig Schlaf hin oder her. Zudem dauerten die Sommerferien bei uns immer acht (manchmal neun) Wochen; genug Zeit, sich zu erholen.

  • Sandro E. sagt:

    Mein Sohn ist ebenfalls 12 Jahre. Für ihn bedeutet Fussball die Welt. Was interessant ist, denn mir ist Fussball egal.
    Bei uns ist das so geregelt. Er darf das Eröffnungsspiel schauen und alle Spiele der Nati. Andere Spiele je nach Wochentag und Aktivitäten der Familie.
    Ein 12 Jähriger wird den Schultag überleben, auch wenn er nur 6 Stunden schläft. Die WM ist ein Event den er erleben und geniessen soll. Doch muss er auch verstehen, dass das Leben weiter läuft und er die Konsequenzen für die wenigen Stunden Schlaf tragen muss. Das haben wir so abgemacht.
    Eine schöne WM wünsche ich.

  • 13 sagt:

    Ich denke dass da klar zwei Sachen vermischt werden. 1. Die Erziehung der Eltern und 2. Forderungen an die Schule. Ganz ehrlich? Ich habe in meinem Leben vermutlich noch nie eine Prüfung mit mehr als 6 Stunden Schlaf geschrieben, einfach weil ich jeweils dann noch für diese gebüffelt habe, ja teilweise auch vor dem laufenden TV während eines WM-Spiels. Als Eltern würde ich mir da kaum einen Kopf machen und die Kinder lassen. Evtl. merken sie dann beim 4. Spiel selber, dass es nicht ideal ist. Als Forderung an die Schule sehe ich das nicht ein. Die Welt dreht sich weiter, Fussball hin oder her.

    • Carolina sagt:

      Danke 13: in aller Kürze genau meine Gedanken. Unser 8-Jähriger ist so fussballbegeistert, dass wir ihn auch die paar Male aufbleiben lassen. Alle zwei Jahre (EM/WM) ist für uns kein Problem. Wir sind uns darüber einig, dass Begeisterung für eine Sache, egal, was es ist, wichtiger ist als dogmatisches Beharren auf einmal gesetzten Vorgaben.
      Unsere älteren Kinder haben das nie ausgenutzt, im Gegenteil, sie haben auf diese Art und Weise gelernt, dass stur-eine-Linie-durchziehen kontraproduktiv sein kann.
      Es ist mir schleierhaft, wie man daran ein ganzes Erziehungskonzept festmachen kann.

    • Bernhard sagt:

      @13, das sehe ich genau so! Einerseits die Möglichkeit schaffen, explizit Ursache und Wirkung am eigenen Körper zu erfahren (und vorher darüber reden, und auch gezielte Abmachungen treffen, damit es bewusster wahrgenommen wird) und andererseits die Begeisterung und das Interesse des Kindes ernst nehmen, ja vielleicht sogar teilen, gemeinsame positive Erlebnisse schaffen. Das ist doch geradezu eine win-win-Situation! Und btw: Wenn das Kind gelegentlich Albträume hat oder sonst immer wieder mal aus dem Schlaf gerissen wird, hat es auch nicht viel mehr Schlaf als nach zufriedenem Match-Konsum!

      • Sportpapi sagt:

        Ob er allerdings wegen gelegentlichem Match-Konsum seltener Albträume hat, bezweifle ich doch auch.

      • Bernhard sagt:

        Er schläft sicherlich zufriedener ein, als wenn ein frustrierender und verlorener (Macht-)Kampf vorausgegangen ist. Wenn seine Mannschaft natürlich auf den Sack gekriegt hat oder gar ausgeschieden ist, sind Albträume natürlich schon möglich… 😉 Je nach Stellenwert!

      • Sportpapi sagt:

        Das war ja nun wirklich ein Albtraum…

  • Sportpapi sagt:

    Muss man das regeln? Ich weiss doch, was das Kind erträgt, was er am nächsten Tag hat (ja, vielleicht auch mal eine Prüfung), wie wichtig ihm der Fussball andererseits ist, auch ausserhalb der WM. Und dann muss man entscheiden, nach Würdigung aller Fakten. Aber lieber einmal lang als mehrfach so halbbatzig den Anfang eines Spieles sehen.

    • Sportpapi sagt:

      „Kinder und Jugendliche müssen lernen, dass sie auch bei einem solchen Grossereignis weiterhin funktionieren und ihre Kräfte einteilen. Sie können nicht überall dabei sein; auch wenn sie die grössten Fussballfans der Welt sind und alle Namen der Spieler und Strategien der Trainier auswendig kennen. Ihnen das zu vermitteln – und ihnen das Schauen gewisser Spiele schlicht zu verbieten – ist Sache der Eltern.“ Das ist für mich widersprüchlich. Sie lernen es nur, wenn sie selber einteilen, und auch mal auf die Nase fallen. Ansonsten lernen Sie nur, dass Eltern doof sind. 🙂

      • Thomas sagt:

        Das Risiko der Eltern, in den Augen der Kinder „doof“ dazustehen, ist doch allgegenwärtig. Deshalb keine erzieherischen Vorgaben zu machen halte ich für trügerisch, da es falsche Signale setzt. Natürlich ist Selbsterfahrung wichtig, aber nicht ausschliesslich und nicht in jedem Alter. Man könnte ja einen Deal machen: Unter der Woche nur die Spiele um 18 Uhr, an Abenden mit folgenden schulfreien und auch sonst ausschlafbaren Tagen auch die später stattfindenden Spiele.

      • ka sagt:

        Denke auch, dass man das nicht regeln muss. Für die einen Kinder ist es zu viel, die anderen stecken das locker weg. Bei uns fiebern alle schon lange auf die WM hin, aber vielleicht schläft der Kleine dann doch vor dem Fernseher ein. 😉 Im übrigen finde ich, einmal alle 4 Jahre eine Prüfung in den Sand gesetzt auch nicht soooo schlimm. Und das Kind kann dann auch die Konsequenz von zu wenig Schlaf erleben!

      • Muttis Liebling sagt:

        @Ka, ja, es darf auch mal was daneben gehen.

      • mila sagt:

        Sieh an, SP, da sind wir für einmal fast gleicher Meinung.

        Beim Eröffnungsspiel geht es zudem nicht darum, welche Mannschaften spielen. Es ist das Eröffnungsspiel, Punkt. Dieses einem zwölfjährigen Fussballbegeisterten zu verbieten, finde ich etwas traurig – zumal das Wochenende vor der Tür steht. Und mir stehen sowieso die Haare zu Berge wenn ich Äusserungen wie die lese, dass wir alle in erster Linie ‚funktionieren‘ müssen. Disziplinierung um jeden Preis sozusagen, von Kindsbeinen an. Deshalb haben wir auch so viele ‚Dysfunktionale‘, die früher oder später aus dem System ausfallen.

      • mila sagt:

        …es sind übrigens nicht selten die vormals Diszipliniertesten, denen das geschieht. Burn-Out, Bore-Out, Depression: you name the cluster of Zivilisationskrankheiten.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Ich sehe das genau gleich wie Sie. Wobei man sich in diesem Zusammenhang vielleicht grundsätzlich die Frage stellen muss, bis zu welchem Alter und ob überhaupt man die Schlafenszeiten eines Kindes vorgeben soll.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ich gebe die Schlafenszeiten meiner Kinder solange vor, wie sie mit ihren Freiheiten nicht umgehen können. Sprich: übermüdet sind. Nicht immer, aber wenn es sich zu häufig wiederholt. Denn doch, grundsätzlich haben sie zu Hause, im Kindergarten oder später in Schule/Beruf zu funktionieren. Bzw. das ist einfach Priorität.

      • tina sagt:

        vorschreiben, wann geschlafen werden soll, geht doch sowieso nicht. man kann zeiten festlegen, wann das kind ins bett soll. und das würde ich nicht viel früher, als das kind wirklich einschläft, sonst züchtet man schlafprobleme. wer ohne einschlafen zu können im bett herumliegen muss, findet den schlaf erst recht nicht

      • 13 sagt:

        @ SP
        Zum Funktionieren verweise ich auf Mila. Sehr schön geschrieben. Ihre Kinder sind aber auch einiges keiner als 12. Ich habe eine Tochter, die eher wenig Schlaf braucht (10 Std mit 6 Jahren) und abends kaum ins Bett zu kriegen ist. Da sie auch schwer aufsteht, haben wir feste Schlafenszeit, nämlich 21.00 Uhr. Aber wenn sie mal sonntags um 22.00 Uhr oder noch später ins Bett geht, montags trotzdem auf muss, dann ist das Thema Schlafenszeit für den Rest der Woche erledigt, denn sie ist abends müde und geht selber zu „vernünftigen“ Zeiten. Da frage ich mich öfters, ob es sich lohnt.

      • 13 sagt:

        @ Tina
        Richtig. Ich selber hatte als Kind grosse Schlafprobleme (nicht einschlafen können, immer aufwachsen), welche sich praktisch schlagartig verbesserten, als ich meinen Rhythmus selber bestimmen konnte. Auch heute klappt das „früh ins Bett gehen, weil morgen ein anstrengender Tag ist“ sehr schlecht und führt dazu, dass ich praktisch gar nicht schlafe. Hingegen funktioniere ich auch mit nur 3-4 Stunden gut, wenn es nicht täglich so ist. Deswegen stelle ich es auch in Frage, ob es Sinn macht, auf Zeiten zu bestehen oder ob es nicht besser ist, das Kind zu beobachten, wann es müde ist.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Unsere Kinder gehen um 8 Uhr ins Bett. Ausser an den vier Tagen, an denen etwas besonderes läuft. 🙂
        Und auch unser 6jährige braucht wenig Schlaf und steht dann kurz nach 6 am Morgen wieder auf der Matte. Was uns erlaubt, ihn tatsächlich auch häufig länger aufbleiben zu lassen. Müssten wir ihn aber wecken für den Kindergarten, wäre das vorbei. Und würde er die ganze Woche ein Schlafmanko vor sich herschieben, dann auch. Wir sollten unsere Kinder schon nicht mit zu viel Selbstständigkeit überfordern.
        Und zu mila: Zu viel und zu wenig ist genauso falsch. Aus der Lehre fallen ist blöd…

      • mila sagt:

        Meine Gegenbehauptung wäre, dass – wenn es sich um die richtig ausgewählte Lehre handelt – niemand daraus herausfällt. Ich habe es auch schon miterlebt, dass die eine Lehre geschmissen wurde und eine andere mit Bravour bestanden. Aber oft ist die elterliche Einstellung, dass man etwas, das man begonnen hat, durchzwängen soll, um ja nicht von (bzw. in) der Arbeitswelt stigmatisiert zu werden.

        Wobei in solchen Fällen die elterliche Mit-Wahl der Lehre das ursächliche Problem darstellt.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        „Müssten wir ihn aber wecken für den Kindergarten, wäre das vorbei.“
        Dann müsste ich für meine Tochter einen Kindergarten suchen, der erst um 10.00 Uhr anfängt oder mich täglich mit ihr vom 19.00-22.00 Uhr zu streiten;-)! Ich hätte nicht gedacht, dass es das so extrem gibt, aber sie ist alles, was man ein typisches Eulenkind nennt. Ihre „ideale“ Schlafenszeit wäre von 23.00 Uhr bis 9.00 Uhr. In den Ferien schläft sie immer so und es geht ihr besser dabei. Für den Kindergarten muss sie aber um 7.00 Uhr auf und da versuche ich es anzupassen, soweit es geht. Früher ins Bett schicken,

      • 13 sagt:

        haben wir versucht. Führte zu Schlafproblemen noch Wochen danach. Und geschlafen hat sie danach eher noch später. Also braucht es eine Lösung, die irgendwie aufgeht. Eben 21.00 Uhr, schweres aufstehen, aber wenn sie dann nach 1-1-,5 Stunden richtig wach ist, ist ihre Leistung da. Hätte ich es nicht, würde ich es nicht glauben. Mein Mann sagt aber, er erkenne sich selber zu 100%. Er hat danach auch extra deshalb einen Job gelernt, der nicht vom 8-17 Uhr ist. Spät/Nachtschichten sind für ihn kein Problem, morgens um 7.00 ist er nicht zurechnungsfähig. So sind wir alle anders.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ich bin froh, nicht in Ihrer Haut zu stecken. Aber ich denke, wir würden dem Streit am Abend eher nicht aus dem Weg gehen.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Ich gehe dem Streit nicht aus dem Weg. Würde ich das tun, wäre sie sehr selten um 21.00 Uhr im Bett. Aber wenn ich sehe, dass dieser Zwang beim Kind Schaden anrichtet, wie dass es Schlafstörungen entwickelt, tagsüber häufig in Tränen ausbricht, sich vermehrt an uns klammert, aus Angst, dass sie unsere „Erwartungen“ nicht erfüllen kann und wir darum enttäuscht sind, dann ziehe ich das nicht durch, sondern suche nach einer anderen Lösung. Für mich muss ein Kind auch nicht selber aufwachen, wir stellen ja auch den Wecker. Solange es tagsüber nicht übermüdet ist, ist alles ok.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ich höre jetzt auf. Sie sind ja näher dran als ich und wissen es sicher besser, was richtig ist. Nur ein letztes noch: auch ich selber würde meine Schlafgewohnheiten ändern, wenn ich am Morgen wirklich auf den Wecker vertrauen müsste. Der kommt wirklich höchstens einmal im Monat zum Zug.

      • Susi sagt:

        Sportpapi, Sie haben woanders mal geschrieben, dass Sie jeweils um 6h aufstehen, um noch in Ruhe die Zeitung zu lesen. Ohne Wecker?? (Reine Neugierde…)

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Wenn die Arbeitswelt/Schule etc. einfach auf den individuellen Bio-Rhythmus eines jeden Rücksicht nehmen würden, dann bräuchte es keine Wecker;-) Schön, wenn es für Sie aufgeht oder wenn Sie das steuern können. Auch für ihren Sohn, hoffentlich sind die anderen auch so. Mir macht das frühe Aufstehen nichts aus, nicht einmal als ich einen Job hatte, der um 4.00 Uhr begann, aber von selber werde ich gegen 8.00 Uhr wach. Aber man funktioniert auch mit Wecker ganz gut.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ 13

        Und wie wollen Sie dieser Forderungen in der Pflege, im ÖV oder im Verkauf durchsetzen? Und in der Schule muss der Lehrer einfach von 6.00 – 22.00 präsent sein, oder wie stellen Sie sich das vor? Das Leben ist nun mal kein Ponyhof.

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Ja. Der Wecker ist üblicherweise auf 6.30 Uhr gestellt, wird aber üblicherweise deutlich vorher von mir abgestellt. Und wenn ich mal früher raus muss, stelle ich den Wecker früher, so dass Zeit für Kaffee und Zeitung bleibt.

  • Joerg Hanspeter sagt:

    Gut, als Nichtfussballfan kann ich das wahrscheinlich nur bedingt nachempfinden, aber wegen einer riesigen Kommerzshow jetzt alle Schulpläne umzustellen finde ich gelinde gesagt beknackt. Man findet wahrscheinlich das ganze Jahr irgendwelche sportlichen Aktivitäten die wahnsinnig wichtig sind, wenigstens für die Anhänger der jeweiligen Sportart, und zu unmöglichen Zeiten stattfinden, für uns. Die Fussball-WM ist wahnsinnig wicht, für die Spieler, die verdienen damit ihre Kohle, aber nicht wirklich wichtig für die Zuschauer.

  • Muttis Liebling sagt:

    Gabi, wenn sich Ihr Sohn mit 12 Jahren immer noch für geschäftsmässigen Fussball interessiert. ist da was nicht so ganz gelaufen. Sport ist etwas Unverzichtbares und macht nicht nur Freude, aber Gladiatorenkämpfe nach dem Motto ‚Brot und Spiele‘?

    • Thomas Plüss sagt:

      Auch ich habe das Gefühl, dass da bei jemandem offensichtlich was nicht so ganz gelaufen ist. Gabis Sohn ist es allerdings nicht.

    • Carolina sagt:

      Ja genau, ML (wo ist denn Ihr Alter Ego heute?): ich muss meinen Sohn und meinen Mann unbedingt mal psychologisch (oder war es ideologisch) abklären lassen – und mich gleich mit. Sind alle hoffnungslose Fussballfans, oh weh, oh weh!

      • Franz Vontobel sagt:

        Es gibt ein Alter Ego von ML? Da machen sie mich aber neugierig! Wer ist das denn? Vatis Verdingkind? 😉

      • Carolina sagt:

        Siehe MB von gestern, habe mich schon gewundert, wo Sie waren 😉

      • Franz Vontobel sagt:

        Haha, das ist ja grossartig! Wenn der Schrader wirklich echt ist, und dieser Artikel somit auch: http://www.saez.ch/docs/saez/archiv/de/2009/2009-12/2009-12-073.PDF, dann erklärt das doch so einiges – auch den Wunsch, nach Russland auszureisen: Nastrovje!

      • Susi sagt:

        ähm, Franz Vontobel, so sehr ich Ihren Sinn für Humor sonst schätze: Geht das jetzt nicht ein bisschen zu weit, diesen Artikel hier reinzubringen, worin einer völlig die Hose runterlässt?

        Mir ist übrigens schon in früheren Mamablogs aufgefallen, dass ML manchmal unter dem Namen Ralf Schrader kommentiert. Sollte es sich um eine reale Person handeln, dann zeigt sich, dass MLs von vielen nicht ernst genommene Ärzte-Identität keine Erfindung ist.

        Aber Achtung: ML sagt doch immer, dass der Autor eines Textes nicht unbedingt mit der dahinterstehenden Person identisch sein muss!

      • Franz Vontobel sagt:

        Ach kommen Sie, Susi, ML/RF ist reine Logik und pure Vernunft, menschliche Regungen und Gefühle sind ihm fremd – man kann ihn nicht verletzen.
        Sucht man bei Google mit „Ralf Schrade Arzt“ so erscheint der zitierte Artikel zuoberst – der Autor wünscht offenbar seine Geschichte verbreitet – und die sehr naheliegende Verknüpfung mit unserem RF hier würde für mich so einiges erklären…

      • Susi sagt:

        Ja, es würde schon irgendwie zusammenpassen 🙂

  • Markus sagt:

    Wird bei uns (meine Jungs sind 14 und 16) genauso gehandhabt. Spiele ab 18.00 Uhr sind OK, 21.00 Uhr = 1. Halbzeit, 22.00 = Niet, mit Ausnahme der Spiele der Schweizer und FR / SA. Wichtig scheint mir dabei, dass ich mich als Vater aber auch daran halte, bei mir ist um 23.00 Uhr Feierabend. Muss schliesslich auch um 7.00 Uhr bei der Arbeit sein und meine Leistung bringen.

    • 13 sagt:

      Ist das ein Tippfehler? Sie schreiben Ihrem 16jährigen vor, wann es ins Bett muss? Ein „Kind“ welches genug alt ist, eigenes Geld zu verdienen, in der Lehre an Autos herumzuschrauben oder vertrauensvolle Briefe zu versenden, ja vor wenigen Jahren in der Schweiz sogar heiraten durfte, ist nicht alt genug selber zu wissen, wann es schlafen soll?

      • Sportpapi sagt:

        Er macht sich selber ja auch Vorschriften. Und ist doch wohl noch etwas älter als 16…
        In meiner Erinnerung hatte mein Bruder in diesem Alter schon noch Vorgaben der Eltern, weil er schlecht aufgestanden ist. Kann schon sinnvoll sein.

      • Markus sagt:

        Nein, dies ist kein Tippfehler. Selbstverständlich gelten auch für einen 16-jährigen Gymnasisten bei uns zu Hause Regeln. Schliesslich kommen wir nach wie vor für seinen Lebensunterhalt auf (wie auch die Eltern eines Lernenden) und tragen eine Mitverantwortung (auch ein Lehrvertrag wird nach wie vor von den Eltern mitunterzeichnet!). Und wenns nicht passt, mit 18 darf er ausziehen (vorher nur mit Einverständnis der Eltern, da diese den Wohnort eines Minderjährigen bestimmen).

      • 13 sagt:

        Und was denken Sie, wie lange es gedauert hätte, bis Ihr 16-jähriger Bruder den Zusammenhang zwischen „Ich stehe so schwer auf“ und „Vielleicht sollte ich mal früher ins Bett“ gemerkt hätte? Vorausgesetzt er hat keine Behinderung, die auf das logische Denken einen Einfluss hat, würde ich sagen: in spätestens 1-2 Wochen. In dem Alter haben meine Eltern entschieden, dass ich keine Vorgaben mehr brauche, wann ich heimkomme und nicht, wann ich ins Bett gehe. 😉

      • 13 sagt:

        @ Markus
        Ok, danke. Für mich persönlich ist die Selbständigkeit ein wichtiges Erziehungsziel. Aber gut, jedem das seine.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Sie sind nicht mein Bruder. Ich würde auch jemandem Vertrauen schenken, der so handelt, wie ich es wünsche. 🙂

      • 13 sagt:

        Wie kommen Sie darauf, dass ich immer so gehandelt habe, wie meine Eltern es wünschten? Meine Eltern wussten, dass ich der Typ bin, der in 99,9% so handeln wird, wie ich selber es wünsche und die Gefahr des Gruppendrucks etc. bei mir eher verschwindend klein ist. Das erleichterte ihnen, mir gewisse Freiheiten zu lassen, die zum Beispiel zugegebenermassen meine Schwester nicht hatte. Mit ihren Wünschen hatten meine Entscheidungen aber weniger zu tun.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ganz simpel: Anständige Noten in der Schule, Hausaufgaben gemacht, keine Reklamationen, anständiges Verhalten zu Hause = grosse Freiheiten. So war das bei uns und so wird es wohl auch bei meinen Kindern werden.

      • mila sagt:

        Zum Thema ‚anständige Noten‘ in der Schule: zwei meiner Schwestern waren das, was man im allgemeinen ‚Spätzünder‘ nennt. In der Primar- und teils noch in der Sekundarstufe waren sie, trotz erledigter Hausaufgaben, schlicht zu verträumt für konstante Leistungen – hätten sie nun bezüglich Freiheit(en) anders behandelt werden sollen als ich und meine andere Schwester? Glücklicherweise wurden sie das nicht, und heute sind beide in ihren jeweiligen Berufen zufrieden und, mangels eines treffenderen Worts, erfolgreich.

      • Joerg Hanspeter sagt:

        Meine Schwester hat bei den Schlafenszeiten ihrer Kinder bis etwa 20 mitgeredet und ist gut damit gefahren. Was soll dieser moderner Unsinn, den Kindern Selbstverantwortung anzudichten, wo sie einfach nicht vorhanden ist? Ich weiss, es gibt Kinder von 10 Jahren die regelrecht ihr Leben managen, sie planen ihre Pflichten (Hausaufgaben usw.) und kommen problemlos damit zu Gange. Die Mehrheit der Kinder in meinem Bekanntenkreis funktioniert aber nicht so, sie kommen morgens kaum aus dem Bett, jeder Projektarbeit in der Schule/Lehre artet zu einer Hauruck-Akton kurz vor Abgabetermin aus usw.

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Natürlich sollen verträumte Kinder anders behandelt werden als die, die alles im Griff haben. Es geht ja um die Gegenwart und das, was gerade läuft. Es ist ja auch nicht eine Bestrafung, sondern eine angemessene Förderung/Begleitung.

      • mila sagt:

        Anders behandeln im Sinne von individueller Förderung – ja. Aber weniger Freiräume eingestehen wenn trotz gleicher Voraussetzung (es wurde gelernt, die Hausaufgaben wurden erledigt) schlechtere Noten nach Hause gebracht werden, konkret: weniger Spielen, später: Ausgang, TV etc. – nein. Drill führt meiner Erfahrung nach zu Frust und nachhaltiger Verweigerung, während die sanfte Linie meiner Eltern sich augenscheinlich bewährt hat.

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Wenn einer mehr Schlaf braucht, muss er länger ins Bett. Wenn er länger braucht, den Schulstoff zu begreifen, muss er länger üben. Ich sehe da keine Alternative.

      • mila sagt:

        Ich (mittlerweile) schon. Es muss nicht jede(r) schematisch in die Leistungsgesellschaft passen, Vertrauen auf Zeit kann wertvoll sein. Sinnfreies(Ein-)Üben eher nicht.

        Jeder der seiner Passion folgt, wird reüssieren. Bei einigen braucht es einfach etwas länger. Sture Routine macht mehr kaputt, als zu fördern.

      • 13 sagt:

        @ Hanspeter
        „Die Mehrheit der Kinder in meinem Bekanntenkreis funktioniert aber nicht so, sie kommen morgens kaum aus dem Bett, jeder Projektarbeit in der Schule/Lehre artet zu einer Hauruck-Akton kurz vor Abgabetermin aus usw.“

        Wobei es unklar ist, ob diese Kinder das nicht schaffen, weil sie noch nicht reif dafür sind oder weil sie nie gelernt haben, selber Verantwortung zu tragen?

        Mit 20 waren die meisten meiner Freunde ausgezogen, wäre ja lustig gewesen, wenn da das Mami abends angerufen hätte, um sie ins Bett zu schicken.Je mehr ich hier lese, desto mehr möchte ich meinen Eltern danken

    • ka sagt:

      na ja, vielleicht schaut er das Spiel dann einfach auf dem Ipad fertig, oder Handy, oder was es so gibt. Hauptsache der Papa weiss nichts davon!:) Je strenger die Regeln, desto erfindungsreiche die Kids!

    • Lala sagt:

      @13
      Ja genau so dachte ich mir das auch, als unsere 5 noch so kleine Kiddies waren wie Ihre.
      Die Erfahrung lernt einem eben Uch dazu. Kei Kind ist gleich wie das andere. Sie fragen nach einer Behinderung, das haben Kinder zwischen 14 und 18 nicht, jedoch ist das gesamte Hirn im Umbau. Teilweise wegen Umbau ausser Betrieb, da braucht es eben wieder Eltern die Grenzen setzen. Wir haben sehr selbständige Jugendliche und doch manchmal müssen wir so uncool sein und mitbestimmen wenns ins Bett geht.

      • 13 sagt:

        @ Lala
        Ich stelle mich nicht gegen das Grenzen setzen. Das ist in Ordnung. Aber Schlafenszeiten eines 16jährigen zu bestimmen, finde ich etwas zuviel. Das bedeutet nicht, dass ein 16jähriger tun und lassen darf, was er will. Ganz sicher nicht. Den 14jährigen habe ich extra nicht angesprochen, weil das für mich noch so ein Grenzfall wäre. Sagen wir bis Ende der obligatorischen Schulbildung.

    • Lala sagt:

      @ka
      Bei uns müssen auch elektronische Geräte zum Zimmer raus, wenns nicht klappt mit der Eigenverantwortung. Auch da, die Unterschiede sind je nach Wesen des Kindes verschieden. Unsere Tochter hat vor kurzem gesagt, „danke, dass ihr mich zuweilen vor mir selber geschützt habt“. Heute staunt sie manchmal über sich selber.

    • Markus sagt:

      @ka: Bei uns gibt es kein iPad oder Samrtphone im Zimmer während der Nacht. Nicht wegen der Eigenverantwortung unserer Kinder, sondern wegen derjenigen von Anderen, welche morgens um 02.00 Uhr WhatsApp-Nachrichten versenden. Ansonsten kann ich immer noch das Passwort des WLAN ändern, dann hat es sich ausgeschaut :-).
      @13: Super, nach 1-2 Wochen merken sie es dann (bei unserem Sohn wohl eher nach 3). Zu dumm nur, dass gerade in dieser Zeit die Semesterprüfungen anstehen. Zudem dürfen durchaus auch wir Eltern aus den bisherigen Erfahrungen lernen (nicht nur die Kinder) und Vorgaben korrigieren.

      • Roli sagt:

        Da gibt es ja noch Andere die wie ich denken… Super.
        Meine Jungs dürfen sehr viel aber was Schlaf und Schule betrifft gibt es Regeln.

        Unser Älterer bekommt nun auf die Oberstufe ein Smartphone aber die Rechnungen muss er nach einer Taschengelderhöhung selber zahlen und ab 21:00 liegt es abgeschaltet im Kistchen im Wohnzimmer.

    • Joerg Hanspeter sagt:

      Meine Schwester hat bei den Schlafenszeiten ihrer Kinder bis etwa 20 mitgeredet und ist gut damit gefahren. Was soll dieser moderner Unsinn, den Kindern Selbstverantwortung anzudichten, wo sie einfach nicht vorhanden ist? Ich weiss, es gibt Kinder von 10 Jahren die regelrecht ihr Leben managen, sie planen ihre Pflichten (Hausaufgaben usw.) und kommen problemlos damit zu Gange. Die Mehrheit der Kinder in meinem Bekanntenkreis funktioniert aber nicht so, sie kommen morgens kaum aus dem Bett, jeder Projektarbeit in der Schule/Lehre artet zu einer Hauruck-Akton kurz vor Abgabetermin aus usw.

      • ka sagt:

        Die Hauruck Aktionen gehören doch auch dazu, war bei uns auch nicht anders, Schule, Studium, immer alles in letzter Minute. Ärgere mich bei meiner Tochter auch immer, aber wenn ich ehrlich bin, war’s bei mir auch so. Bin viel effizienter, wenn ich das Messer am Hals habe 🙂 Wir haben damals unsere Eltern einfach nicht damit belastet. Ist heute unser Problem, wenn wir den Stress den die Kinder haben, nicht vertragen. Aber alle ist natürlich abhängig vom Alter der Kinder, mit 9 rede ich auch noch drein!!

      • Sportpapi sagt:

        @ka: Hauruckaktionen, die aufgehen, sind ja auch kein Problem. Ich erinnere mich an manche Prüfung, die ich erst morgens um 5 Uhr vorbereitet hatte. Es zählt a) wird jemand anderer damit belastet, weil er/sie dann helfen muss und b) das Resultat.

      • tina sagt:

        joerg hanspeter: in der schule haben sie von unterstufe an wochenpläne, genau mit dem ziel. dass sie lernen sollen einzuteilen…. das halte ich auch für eine überforderung. uns sagte man, wir sollen uns nicht einmischen in die hausaufgaben, aber war total an der realität vorbei und hätte an verwahrosung gegrenzt. selbst wenn man bis 20 vorschreiben möchte, wann geschlafen wird, gibt es doch gute gründe für ausnahmen. den eltern einen guten grund als solchen zu verkaufen gehört ins übungsfeld argumentieren lernen

      • Joerg Hanspeter sagt:

        @tina: Ich bin immer wieder erstaunt, was in der Schule teilweise verlangt wird. Wochenpläne ok, aber dann ist die Schule auch dafür verantwortlich, den Kinds den Umgang damit beizubringen. Ich habe das in zwei Versionen erlebt, Kind 1 macht alles sofort = Riesenstress am ersten Tag, Kind 2 macht alles am Schluss = Riesnstress am letzten Tag.

        @13: Verdient Ihr Kind mit 16 Jahren eigenes Geld? Ich rede jetzt von richtigem Geld, aus dem es seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Sorry, Lehrlingslohn hat noch nichts mit Geld verdienen zu tun!

      • 13 sagt:

        @ Hanspeter
        Da meine Kinder 6 und 3 sind, weiss ich nicht, wie ihre Finanzen mit 16 aussehen werden. Und was genau spielt das für eine Rolle? Meine Kinder sind nicht mein Eigentum und die „solange Du Deine Füsse unter meinem Tisch hältst, entscheide ich“-Pädagogik ist nicht mein Ding. Wir sind eine Familie mit gleichwertigen Individuen, kein diktatorisches Konstrukt. Also hat auch jeder das Recht eigene, höchstpersönliche Entscheidungen im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu treffen.

    • Francesca sagt:

      @Markus: ich war genau so, und heute sind meine Kinder über 20 Jahre alt, und es hat sich bewährt. Kinder brauchen Grenzen und Regeln, und Schlaf. Ich finde es zum Heulen, dass sich in der Schweiz 16-Jährige prostituieren dürfen und vollaufen lassen – jedenfalls ist es mit Sicherheit kein Grund, selber den Tarif nicht mehr durch zu geben. Mit Augenmassen: wenn ich merkte, dass die Sache in diesem Alter in einen Kampf auszuarten drohte, gab ich nach mit der Betonung, dass ich meine Ansicht nicht ändere, mir aber eine gute Beziehung zu ihnen wichtiger sei. Das wussten sie einzuordnen.

      • tina sagt:

        francesca: ja, sinnvolle regeln. und ausnahmen bestätigen regeln. nur weil man etwas besonderes erlaubt lässt man nicht die kinder generell alles alleine regeln…..

  • Independent sagt:

    Frau Braun, ich möchte Ihnen hier ein kleines Kränzchen winden: Ich finde Ihre Einstellung vorbildlich. Wäre Ihr Sohn ein wenig älter, dann hätte ich das mit den „Strengsten Eltern der Schweiz“ unterschrieben. Aber mit 12…
    Allerdings bin ich der Meinung, dass die Lehrer schon genug Rücksicht auf alle möglichen Forderungen seitens der Eltern nehmen müssen, ohne dass jetzt auch noch ein – Sportanlass notabene – dazukommt.
    Ich – kinderlos, Fussballfan – verstehe die Kidz. Sportanlass, der Papa der das Spiel mitkuckt, der späte Anpfiff, der nächste Tag in der Schule… but life is not fair:-)

  • Hector Camacho sagt:

    Come on! Die Begeisterung eines 12-Jährigen ist unübertrefflich! Ich war 11 als die WM 1982 in Spanien stattfand und Zico, Eder, Sokrates, Falcao mich träumen liessen von einer Karriere als Fussballer oder mich zumindest inspirierten für das nächste Training. Es gab in diesen Tagen nichts Wichtigeres in meinem Leben und die nächste WM war ein halbes Leben weit weg. Vier Jahre später als die WM in Mexiko gastierte, war die authentische Begeisterung und Liebe zum Sport von einem überhöhten Testosteronspiegel und ebensolchem Interesse fürs andere Geschlecht überdeckt.Have a heart! Er schafft das!

    • Markus sagt:

      Nur fanden die Spiele an der WM 1982 am Nachmittag, späten Nachmittag oder um 20.00 Uhr statt und nicht mitten in der Nacht. 1978 durfte ich den Final auch nicht schauen und habe es überlebt, 1986 fand er am frühen Abend (Europäische Zeit) statt, in Mexico war er Nachmittag.

  • Claude sagt:

    Alles Quatsch. Ich finde man sollte keine Rücksicht nehmen. Weder als Eltern noch als Lehrer. Wenn es Prüfungen gibt, die gerade nach einem Spiel stattfinden, Schicksal. Sonst müssten die Lehrer Rücksicht nehmen auf alle Nationen und auf alle Vorlieben. Ich kann z.B. CH Bürger aber Fan der Kameruner Mannschaft sein. Was ist mit begeisterten Fans des US Superbowls oder indischen Kricket? Wegen der Zeitverschiebung dürften je nachdem auch keine Prüfungen stattfinden.

  • Susi sagt:

    Dazu kommt noch ein zusätzlicher Gedanke: Wenn die Lehrer tatsächlich „nur“ direkt nach den Spielen der Schweizer Nationalmannschaften keine Prüfungen durchführen, haben die Kinder mit Immigrationshintergrund (von teilweise äusserst fussballbegeisterten Nationalitäten) einen weiteren schulischen Nachteil! Der Fairness halber müsste dann entweder in der WM Zeit nach jedem Spiel Rücksicht genommen werden oder eben der Prüfungsplan gar nicht nach dem WM-Spielplan ausgerichtet werden.

    • Joerg Hanspeter sagt:

      Und, was stört Sie daran. Wir leben hier in der Schweiz, das ist die Schweizerische Nationalmannschaft die wichtigste. Wenn das jemandem nicht passt, soll er sich ein toleranteres Land suchen.

      • Susi sagt:

        Was mich daran stört? Interessante Frage, bzw. interessant, dass sie überhaupt gestellt wird, da ich ja meine Haltung im Kommentar bereits begründe. Wahrscheinlich ist die Frage ja sowieso rhetorisch gemeint, aber: Ich habe eine liberale Grundhaltung und bin dafür, Kindern Chancengleichheit zu bieten, egal, aus welchem Land sie kommen.

        Die Schweiz ist im Vergleich zu sehr vielen anderen bei unseren Immigranten stark vertretenen Ländern nun mal weniger Fussballnation.

        Was mich etwas wundert, ist, wie vorausseh- und berechenbar ein solcher Kommentar wie der Ihrige war, Joerg Hanspeter.

    • Markus Rotkopf sagt:

      Ja Susi, so einfach kann man es sich machen. Einfach ein paar Schlagworte wie „liberale Grundhaltung“ und „Chancengleichheit“ auflisten, und schon muss man keine Argumente mehr liefern. JH hat völlig recht, wir leben nun man in der Schweiz und wenn man Rücksicht nimmt, dann auf die Matches der Schweizer. In den USA ist die Super Bowl der wichtigste Sportanlass und in Australien der Cup Day, wenn sie dort hinziehen nehmen Sie dies in Kauf. Hat nichts mit Ausgrenzung oder Diskriminierung zu tun.

      Mich wundert etwas, wie vorausseh- und berechenbar Ihre inhaltsleere Antwort war.

      • Susi sagt:

        Ihr Vergleich hinkt, Markus. Die Schulen in (beispielsweise) San Diego machen nach einem Chargers-Spiel keine Konzessionen, und wenn sie es täten, gäbe es keine benachteiligten Nationalitäten, da es sich dabei nicht um ein internationales Spiel handelt. Zudem ist der Super Bowl das Final, also ein einmaliger Anlass; darum geht es aber weder in obigem Artikel noch in meinem Kommentar (und um einen Anlass wie den Cup Day schon gar nicht).

        Dass Sie „Schlagworte“ wie „liberale Grundhaltung“ und „Chancengleichheit“ als inhaltsleer bezeichnen, ist schon etwas bedauerlich.
        Aber was soll’s.
        😀

  • Susi sagt:

    Die Forderung, in der Zeit kurz vor Ende des Schuljahres, also kurz vor der Notenabgabe, zu Gunsten von WM-Spielen auf Prüfungen zu verzichten, finde ich etwas vermessen, auch wenn sie vom Lehrerpräsidenten kommt. Man kann auch funktionieren, wenn man mal eine Nacht etwas weniger geschlafen hat, das Schlafmanko darf sich einfach nicht kumulieren.
    Frau Braun plädiert hier einerseits für die „Strenge der Eltern“, findet es aber trotzdem ganz gäbig, wenn die Schule solche Konzessionen macht. Das passt für mich nicht ganz zusammen. („Strengste Eltern der Schweiz?“ Was hab ich verpasst?)

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