Neue Männer mit alten Problemen
Ein Papablog von Nils Pickert*

Väter wollen heute mehr sein als «leistungsfixierte Ernährer». Ein Papa liebkost seine neugeborene Tochter. (Keystone/AP, Michael Sohn)
Irgendwie hab ich es schon immer gewusst: Als Mann, zumal als Vater, habe ich es 2014 nicht leicht. Alle Leute wollen was von mir, ich kann vor Arbeit kaum geradeaus gucken und merke, dass Mannsein inzwischen ziemlich uncool ist. Oder wie der Blick am Sonntag untertitelte: «Er schuftet bis zum Herzinfarkt, die Frauen schnappen ihm Jobs und Kinder weg, er bezahlt sich dumm und dämlich. Der moderne Mann hat es wahrlich nicht leicht.»
Wobei: Wenn ich es mir recht überlege, bin ich doch nicht so gestresst, dass ich die billigste Erklärung schlucke, die mir angeboten wird. Frauen schnappen mir also den Job und die Kinder weg. Frauen, sind das nicht die, die von potentiellen Arbeitgebern schon mal auf ihre Gebärfreudigkeit taxiert werden, im Durchschnitt weniger verdienen als Männer und «nebenbei» den Haushalt zu organisieren haben, weil war ja schon immer so und «Schatz, du machst das mit den Kindern sowieso viel besser als ich»?
Denen man vorwirft, dass sie mit ihrer Mehrheit in diversen Bildungseinrichtungen Mädchen bevorzugen und «weibliches Verhalten» befördern würden, ohne dabei zu erwähnen, wie skandalös schlecht Bildungs- und Erziehungsarbeit gerade bei jüngeren Kindern bezahlt wird? Diese Frauen können ja wohl nicht gemeint sein, oder doch? Das würde ja bedeuten, dass die so einfach zu beschuldigenden Frauen (an dieser Stelle bitte kurz vorstellen, wie der Autor des Textes schockiert die Hand vor den Mund schlägt) sich von den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen mindestens genauso überfordert und im Stich gelassen fühlen wie ich.
Denn es stimmt nämlich: Männern geht es gerade als Väter nicht gut. Frauen als Müttern aber auch nicht. Und zwar weil Familien gesellschaftlich schlecht gestellt sind. In Zeiten von befristeten Arbeitsverträgen und Flexibilisierungsdruck haben Familien heute nichts weniger als die Quadratur des Kreises zu leisten. Mütter und Väter sollen die perfekten Arbeitnehmer sein und die weltbesten Eltern. Für einen Job von einem Ende des Landes zum anderen ziehen und den Kindern Stabilität bieten. Überstunden leisten und Qualitätszeit mit ihren Kindern verbringen.
Das kann in den bestehenden Modellen kaum bis überhaupt nicht gelingen. Teilzeit, familiäre Fürsorge und ein gutes Gespür für die Grenzen der eigenen Belastbarkeit gelten nach wie vor in vielen Köpfen als unmännlich. Wer ein ganzer Kerl ist, malocht eben bis zum Umfallen. Allerdings stellen viele Männer inzwischen fest, dass «Umfallen» für sie wohl kaum ein erstrebenswerter Zustand ist – egal wie viel Geld man bis zu diesem Punkt verdienen konnte.
Deshalb ist es richtig und wichtig, wenn der Präsident von maenner.ch, Markus Theunert, bemerkt, dass Männer heute mehr sein wollen als «leistungsfixierte Ernährer». Und deshalb ist es falsch, den vorgeblich übersteigerten Forderungen der Frauen an die Männer für die gegenwärtige Neufindungsphase des männlichen Geschlechts die Schuld zu geben. Das führt im Zweifelsfall nur dazu, dass die Betroffenen zu beschäftigt damit sind, sich gegenseitig ins Wort zu fallen und die jeweiligen Ansprüche abzuwürgen, anstatt gemeinsam bessere Bedingungen zu fordern. Denn wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Unter anderem eine Arbeitswelt, die weiterhin nichts dabei findet, immer lautere Forderungen nach der Flexibilität ihrer Beschäftigten zu stellen, ohne selbst auf individuelle Lebens- und Arbeitsentwürfe zu reagieren. Dabei wäre es an der Zeit, bessere Bedingungen zurechtzuschneidern und nicht Menschen.
*Nils Pickert lebt derzeit mit seiner Familie in Süddeutschland. Er hat eine monatliche Kolumne auf Standard.at, in der er sich mit den männlichen Seiten der weiblichen Emanzipation beschäftigt.
171 Kommentare zu «Neue Männer mit alten Problemen»
Herzlichen Dank für Ihren zutreffenden und sehr konstruktiven Artikel! Ich bin überzeugt, dass sich hier in den nächsten Jahren gewaltig etwas ändern wird/muss, sprich mehr Teilzeit arbeitende Männer, besser bezahlte Frauen!!
Ich stimme dem Artikel zu. Es geht nicht darum wem es am Ende schlechter geht oder wer es schwerer hat. Es geht viel mehr darum, dass es am Ende beiden Seiten besser geht. Ich bin selbst ein Alleinerziehender Vater. Ein Kind ist etwas so wundervolles, für das man eine gemeinsame Verantwortung trägt. Unabhängig davon welchem Geschlecht man angehört. In diesem Zusammenhang kann ich allen zukünftigen Vätern dieses E-Book ans Herz legen. Es greift genau die Thematik auf, wie man sich gemeinsam darauf vorbereitet: http://www.doppelherz-schwangerschaft.de/vater-werden-leicht-gemacht.html
endlich ein guter Artikel über heutiger Gesellschaft. Endlich Mann und Frau als Partner und nicht Gegner. Zusammen geht es doch besser.
Einfache Rechnung: Wer mehr verdient (auch wenn es unfair ist) soll einen grösseren Teil des Einkommens beisteuern und mehr arbeiten – das kann bedeuten, dass die Frau nicht am Arbeitsmarkt teilnimmt. Während ein solcher Extremwert vor 50 Jahren eher die Regel als die Ausnahme war, sind heute auch andere Gleichgewichte möglich. Niemals zuvor hatten Menschen so viel Freizeit (bei noch nie dagewesenem Wohlstand) wie heute. Also ist heute auch mehr verteilbar – Freizeit und Einkommen. Man muss bloss beweglich sein – vielleicht ängstigt das die Menschen.
Danke, Nils Pickert, Sie haben die Crux wunderbar auf den Punkt gebracht!
„gegenwärtige Neufindungsphase“ man kann es auch schlicht Emanzipation nennen; und ja, es gibt Männer, die dies bis jetzt verpasst haben…
Von wem oder was sollen sich denn die Männer emanzipieren? Es bringt ja nichts, diese Forderung immer wieder zu stellen, wenn von innen kein Bedarf besteht. Andererseits haben sich die Männer doch durchaus dem „Zeitgeist“ angepasst, ohne deswegen gleich in die grosse Krise zu stürzen.
Kurze Frage in die Runde:
Dieses Bild des (alleinige) leisungsfixierten Ernährers, wird dies eher von den Männern selbst zementiert, eher von Frauen gefordert, von den Medien/Werbung gezeichnet, …?
So lange sich die Väter mit dem Besuchsrecht zu den Kindern ständig erpressen lassen müssen, so lange muss jede neue Regelung die für die Mütter mehr Geld verspricht, bekämpft werden.
Überhaupt sollte das verweigern des Besuchsrechtes zum sofortigen Zahlungsstop führen. Das ist ein jahrelanges Problem und warum wird nun mehr Geld verlangt und nicht dieses alte Problem gelöst……?
Väter sind eben doch immer noch und vor allem Zahlväter………………
Das ist es, was diskussionswürdig wäre als separates Thema, auch wenn ich nicht alles befürworte was Du sagst, ML, hier hast Du mE ins Schwarze getroffen:
ML sagt: ‚…Kitas haben mit Markt nichts zu tun, genau so wenig wie Spitäler. Das sind hoheitliche Aufgaben des Staates, die der dann mit Steuermitteln auch finanzieren muss. Denn dafür sind Steuern da, nicht für Wirtschaftsförderung oder Militär in Friedenszeiten.
Kinderbetreuung ist auch keine Dienstleistung, genau so wenig wie Krankenversorgung. So etwas macht ein Staat, weil der nur dadurch seine Existenzberechtigung bezieht…‘
Mir würde es ja reichen, der Staat würde mir statt der Kinderbetreuung die Hausarbeit, das Putzen oder Waschen, usw. abnehmen. Ich finde ja, das hat mir Markt nichts zu tun sondern sollte zwingend zu den Aufgaben des Staates gehören, mir da unter die Arme zu greifen…
Ach Sportpapi, da solltest Du passen u Dich auf Sport konzentrieren. Das dürfte für die nächsten 4 Wochen Dein Programm sein, denn davon verstehst Du echt was. Viel Spass!
Dumm, dass ich nur gerade gar kein Fussballfan bin. Aber für die Leichtathletik-EM habe ich dann Tickets…
All die vermeintlichen“Diskriminierungen“, über die sich Männer heute beklagen – z.B. Militärdienst, mehr gesundheitliche Probleme und geringere Lebenserwartung, erhöhte Selbstmordrate, Zahlschuld gegenüber der Exfrau usw. usf. sind Probleme, die sich eine Männergesellschaft selber eingebrockt hat und deren Wurzeln (Männlichkeitsideal, Militarismus, Risikoverhalten, Frauen entmündigen und bevormunden) in eine Zeit zurückreichen, als Männer allein das Sagen hatten, Frauen nicht mal stimmberechtigt waren. Also sicher kein Grund zum Klagen! Frauen waren echt benachteiligt, sind jetzt am Aufholen.
Bravo, Frau Rauber endlich bringt es jemand auf den Punkt!
Ach Männer, hört doch auf zu jammern, das ist schlicht nicht mehr anzuhören. Seit einigen Dekaden hat Frau versucht
Gleichberechtigung einzufordern und hat es immer noch nicht geschafft. (Lohn ec)
Und Ihr beschwert euch ständig über alles und jenes. Ich kenne unzählige Frauen, die Teilzeitarbeit + den Haushalt machen,sich noch um Betagte oder kranke Eltern kümmern und nie ein Wort des Klagens! Man nimmt das Leben wie es ist
und versucht das Beste daraus zu machen, froh gesund zu sein, ein Kopf über dem Dach zu haben ect..
Darja Rauber
Hört auf zu jammern. Absolut. Sag ich auch jeder Frau.
Ich wirke hier seit Bestehen der Plattform mit. Also 5 Jahre.
So interessant der Hauptbeitrag ist, sehe ich in diesen 5 Jahren keine Änderung der Diskussion, kein einander etwas zugehen. Seit 5 Jahren nur ein blame game, wer für welche Missstände verantwortlich sein soll. Schade.
Der Tiefpunkt ist aber, wenn ein Blick den Krieg der Geschlechter ausruft, statt, wie der OP eigentlich richtig findet, Eltern ein Team sind, spätestens wenn ein Nachkomme kommt. Und sie gemeinsam Lücken und Missstände der Rahmenbedingungen aufzeigen und, wo der Staat gefragt ist, dort gemeinsam für Lösungen einstehen sollten.
Stattdessen lese ich hier täglich diese Streite, die nichts bringen und vom Essentiellen ablenken. Das geht soweit, dass sich das im realen Leben im Abstimmungsverhalten widerspiegelt.
Ich las etwas auf obigem Hinweis (Maenner dot ch) nach. Da gibt es eigentlich ganz konstruktive Lösungsvorschläge. Ich war überrascht.
Wie immer eine erfrischende Sicht von Dir, Katharina, ‚wo der Staat gefragt ist, dort gemeinsam für Lösungen einstehen sollten.‘
Nur, die wollen doch keinen Staat, die wollen wie im Mittelalter in der Dorfgemeinschaft leben. Die Rollen werden nicht negiert oder falsifiziert, nur modifiziert. Papa arbeitet nur 80 statt 200%. Kannst Du Dir vorstellen, dass ein Politiker, ein richtiger, oder ein Wirtschaftschef weniger als 24 x 7 arbeitet? Das geht doch gar nicht, was im Vertrag steht, ist nur Makulatur. Umgekehrt, wer nicht alles will, soll gleich zu Hause bleiben. Nicht für Geschäft, für mich.
Katharina, das Problem rührt vermutlich daher, dass jede(r) von uns sich in der einen oder anderen spezifischen Situation benachteiligt fühlen kann. Frauen beim Bewerbungsgespräch (Frage nach Mutterschaft) und bei sexuellen Belästigungen und Übergriffen, Männer bei der Gesetzgebung und beim Vorwurf der sexuellen Belästigung.
Den meisten fällt es dabei nicht leicht, sich in die (Geschlechts-)Rolle des jeweils anderen hineinzuversetzen – nicht zuletzt, weil das eine oft das andere tangiert (s. slut vs. jeder Mann ist ein potentieller Vergewaltiger). Hence the blame game.
2/2 Das Problem ist, dass heute keine Grossfamilie mehr da ist, die die Kinderbetreuung übernimmt. Durch die Privatisierung der Familie ist sich die Gesellschaft der Verantwortung gegenüber den Familien nicht mehr bewusst. Deshalb braucht es vom Staat Krippen, Tagesschulen.
Besser nicht mehr vom Staat, der sich entfremdet hat, lieber von der Gemeinschaft. Staaten stehen nicht mehr für Gemeinschaft, sondern nur für eine kleinen Teil dieser.
Privatisierung der Familie? Wann ist das denn passiert?
Das passiert täglich, indem man z.B. Kinderbetreuung als private Dienstleistung und nicht als hoheitliche Aufgabe betrachtet.
Stereotypen und striktes Rollenverständnis engen eben alle ein, Frauen wie Männer (von allen, die sich weder dem einen, noch dem anderen Geschlecht zugehörig fühlen, gar nicht erst zu sprechen). Es ist nicht leicht, in dem Gewühl von Erwartungen herauszufinden, was man selbst will, und noch schwerer, dem Umfeld das dann verständlich zu machen. Warum ständig auf dem Geschlecht herumreiten? Wir sind Menschen, Familien, wer da jetzt was tut und warum, hat wenig bis gar nichts damit zu tun, ob da nun ein Schnäbi oder Schnäggli ist. Zumindest sollte das so sein.
Wir ahnten nicht, dass ein Einverdienerhaushalt mit Kindern heute kaum mehr über die Runden kommt, in dieser Phase des Neoliberalismus, sprich Erzkapitalismus und Raubrittertums. Das gilt für Frauen und Männer. So wurden Familien ruiniert und obenaus schwangen die kinderlosen Singles und Doppelverdienerpaare. Eine höchst ungesunde Entwicklung, quasi der Gipfel der Finanzdekadenz! Da stehen wir nun in diesem Zerfall und niemand weiss mehr wirklich Rat. Ich denke, das ist der Hauptgrund für die unsäglichen Verwerfungen der letzten Jahre in unserer Gesellschaft.
1/1 Es gab historisch gesehen nur eine kurze Zeit, wo die Familie von einem Verdienst ernährt werden konnte. Vorher haben die Frauen meist mitgearbeitet sei es auf dem Hof, im eigenen Laden oder in der Fabrik. Erzogen wurden die Kinder von der Grossfamilie. Dass Frauen heute wieder ihren Teil zum Einkommen beitragen, dient der ganzen Gesellschaft. Viele sind gut ausgebildet, mitfinanziert vom Staat. Wirtschaftlich gesehen lohnt es sich nicht, dieses Arbeitspotenzial nur für die Hausarbeit und Kinderbetreuung zu absorbieren.
Sie (ka) gehen eher von der romantischen Theorie aus, dass die Paare dann auch zusammenbleiben. Aber Scheidungsrate um 50% und ZeugerInnen, die nie zusammenleben, ergeben immer mehr EinpersonenerzieherInnen! Das ist die Realität Die Grossfamilie gibts auch kaum mehr. Also müssten die Kinder als wertvolle Zukunft viel grosszügiger gefördert werden, statt auf dem Sozialamt zu landen, wie gesagt, egal ob Mann oder Frau mit Dumpinglohn. Eine Oberschicht schickt ihre Kinder in Privatschulen, doch die grosse Masse der Mütter und Väter gerät immer mehr ins Abseits, dito Lohnschere.
„Viele Frauen ziehen sich auf die Position zurück, gar keiner Erwerbsarbeit nachgehen zu können, weil die Aufzucht ihrer Kinder bereits ein Vollzeitjob sei. Damit weisen sie, ganz wie Muttern, dem Mann die Rolle des alleinigen Versorgers zu, allerdings oft ohne die Gegenleistung einer Nur-Hausfrau zu erbringen.“ (EMMA Nr. 3, Sommer 2010, S. 82) Die ganze Diskussion leidet u. a. daran, dass man immer davon ausgeht, Frauen würden nur aus familiären Gründen beruflich zurückstecken. Es gibt sehr viele Frauen, für die Kinder ein willkommener Grund sind, sich von der Erwerbswelt zu verabschieden!
Und was genau wollen Sie uns jetzt damit sagen – ein Plädoyer für ein Hausfrauenverbot, um die unwilligen weiblichen Erwerbsarbeitenden gesetzlich zur eigenen Existenzsicherung in die Pflicht zu nehmen? Oder für eine nachhaltige Umstrukturierung der Wirtschaft, um sie sanft wieder ins Arbeitsboot zu holen? Ihre Aussage ist zugegeben schön plakativ, aber wenig aussage-kräfig.
Nein, Frauen sollen das Recht haben, sich aus freien Stücken heraus für genau das Lebens- und Familienmodell zu entscheiden, dass ihren Bedürfnissen gerecht wird. In der Schweiz arbeiten 31% aller alleine lebenden Frauen Teilzeit, in Europa gehen nur 46% aller Frauen explizit aus familiären Gründen einer Teilzeitarbeit nach. Das bedeutet, dass viele Frauen bereits schon weit vor der Gründung einer Familie nur Teilzeit arbeiten. Dass Männer rückwirkend die Zeche dafür bezahlen sollen, sobald sie Kinder haben, DAS finde ich ungerecht!
Sie können aber schon rechnen, Marcel? Gehen wir mal von der Durchschnittsfrau aus: Wenn meine Frau vor der Familienzeit noch den Fachausweis gemacht hat und sagen wir mal 80% gearbeitet hat, kam sie damit locker. Inzwischen haben wir zwei Kinder und sie hat auf 40% reduziert. Wenn wir uns nun scheiden lassen, reicht das logischerweise nicht und ich muss von meinem 100%-Einkommen etwas dazu geben, auch dann wenn sie ihr Pensum noch auf 60% raufwürgt.
Wer zwingt denn eigentlich einen Mann, mit einer Frau eine Familie zu gründen, die schon weit vor der Gründung besagter Familie nur Teilzeit arbeitet? Dass sich daran nach der Kindsgeburt nichts ändern wird (oder, sehr vorsehbar, die Teilzeitarbeit weiter reduziert oder ganz aufgegeben wird), liegt eigentlich auf der Hand.
Ich kenne ein Paar, bei dem die Familiengründung eben daran scheitert, dass der Mann auf gleichem Arbeitspensum und Teilung aller Kosten bis auf den Rappen genau nach der Geburt besteht. Er verdient, wohlgemerkt, bei gleichem Pensum ausbildungsbedingt einiges mehr. /
Die Frau würde hingegen, wenn schon, gerne die in ersten zwei, drei Lebensjahren des Kindes ihr Pensum (und damit ihren Erwerbsbeitrag) reduzieren. Da sie auf keinen gemeinsamen grünen Zweig kommen, bleiben sie bis dato kinderlos. Auch eine Lösung. Unfair ist hierbei, dass er es sich mit fünfzig allenfalls noch einmal anders überlegen kann, sie nicht.
PS: Der Mann in diesem Beispiel sagt zwar, dass er sich selbstverständlich die Kindsbetreuung mit der Frau hälftig teilen würde. Nur hat sie angesichts seiner vielen Hobbies und Freizeitverpflichtungen den nicht allzu leisen Verdacht, dass die Praxis eine andere wäre. Alltägliche Arbeiten wie Kochen und Einkauf gehen heute schon ausschliesslich zu ihren Lasten. Wie auch immer – wenn man auf die Bedürfnisse des Partners nicht eingehen kann, nicht bereit ist, einen Kompromiss zu finden, der für beide Seiten stimmt, ist es vielleicht auch besser, nachwuchslos zu bleiben.
Ich sehe hier eine treffende, wertfreie Analyse. Die zu beücksichtigen wäre, wenn man über angezeigte Massnahmen diskutiert.
Eine Analyse, Sportpapi? Mir fehlt dafür eine saubere Auslotung der strukturellen Hinter- und individuellen Beweggründe, daher auch meine erste Rückfrage. Mit einem plakativen Statement kann ich erst mal wenig anfangen, gerade wenn es darum gehen sollte, allfällige (Gegen-)Massnahmen zu definieren.
„ist es vielleicht auch besser, nachwuchslos zu bleiben.“ beziehungsweise, sich zu trennen.
Die einzige Massnahme, die mir hier angezeigt scheint, ist die, dass Männer (zumindest die, die wie Z denken) halt den Mund aufmachen, wenn sie sich mit Frauen zusammentun, die schon vor dem Kinderhaben Teilzeit arbeiten (im übrigen frage ich mich tatsächlich, wo die eigentlich sind? In meiner Welt arbeiten die allermeisten Frauen soviel wie nur möglich, vor allem vor den Kindern und danach gestaffelt auch wieder).
Mila hat schon Recht – wenn ein Mann sehenden Auges in diese Situation hineingeht, kann er nicht später die Frau, die Gesellschaft, das System dafür verantwortlich machen.
Alle Männer hier sagen ja auch immer unisono (und mit Recht!), dass Frau sich im Nachhinein nicht über einmal getroffene Entscheidungen beklagen soll. Voilà!
Zufferey, gerade am Anfang einer Beziehung sollten wir doch alle langsam soweit sein, dass wir Lebenspläne abgleichen, ansprechen und nach Kompromissen suchen – im Nachhinein ‚Buh‘ zu schreien ist nicht besonders erwachsenes Verhalten.
Die Hauptaussage, die ich von Zufferey hier lese, ist: Es ist nicht wahr, dass Frauen ausschliesslich wegen der Familie ihr Arbeitspensum reduzieren (quasi gezwungenermassen). Sondern es gibt viele, die froh sind, sich aus der Erwerbswelt (und wohl dem Wettbewerb dort) verabschieden zu dürfen. Dies entspricht auch meiner Wahrnehmung, die sich offenbar von der Caros unterscheidet.
Es ist richtig, dass die meisten Männer das wissen, wenn sie ihre Frauen heiraten. Trotzdem ist Zuffereys Frage berechtigt, wie stark diese Frauen am Erfolg ihrer Männer auch nach Scheidung teilhaben sollen.
@Caro: Noch zu den Lebensplänen. Erstens ist ein gemeinsames Leben und nicht die Trennung geplant. Und zweitens ändert diese Planung laufend, gerade wenn Kinder geboren werden.
@mila: Was wollen Sie uns mir Ihrem Beispiel sagen? Der Mann handelt doch vorbildlich genau so, wie es hier immer empfohlen wird. Er „zwingt“ seine Frau dazu, selber für sich zu sorgen. Er wird mit grösster Wahrscheinlichkeit keine bald Frau und keine Kinder haben… Wäre er allerdings „kompromissbereit“, hiesse es dann wieder, er sei halt selber schuld, dass er den Rückzug der Frau aus dem Erwerbsleben akzeptiert hat.
Klar kann man die Frage stellen – nur ist dafür nicht ‚die Gesellschaft‘, ‚der Staat‘ verantwortlich. Entweder die Paare haben den Mumm und die Reife, das für sich zu regeln und so umzusetzen, dass beide damit leben können oder sie haben später ein Problem. Und, SP, Du wärst der Erste, der sagen würde, dass solche grundlegenden Dinge angesprochen gehören – ich würde doch auch wissen wollen, wie der Mann, den ich heiraten/mit dem ich Kinder haben will, diese Grundlagen einer Beziehung beurteilt. Man nennt das Selbstverantwortung, wie Du genauso gut weisst wie ich.
Aber Caro: Es ist doch der Staat, der bestimmt, wie das finanziell nach der Trennung läuft. Zumindest wenn man sich – dann – nicht mehr einig ist. Ich weiss nicht, wie stark ich das allenfalls mit einem Ehevertrag regeln könnte. Ansonsten hast du recht.
Der Kompromiss bestünde darin, zeitweise eine andere Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit zu vereinbaren. Auf Rückkehr zum alten Modell zu bestehen, falls die Frau es sich in der Zwischenzeit anders überlegen sollte (das kann passieren, Lebenspläne und -vorstellungen können sich ändern) – im Sinne partnerschaftlicher Fairness.
Aber oft ist es doch so, dass man(n) um des Hausfriedenswillen einseitige Vereinbarungsabkündigungen akzeptiert und still die Faust im Sack macht. Das führt zu vielen Jammer-Kommentaren im Mamablog. Wobei ich durchaus sehe, dass Männer oft am kürzeren Hebel sind.
Umgekehrt geraten Frauen, die nach einer Babyphase eigentlich arbeiten wollten, oft in die ‚Hausfrauen‘-Falle: was man sich früher, als beide zu 100% erwerbstätig waren, hälftig im Haushalt geteilt hat, bleibt nun an ihnen hängen. Oder es versteht sich von selbst, dass sie die Kinder im Notfall zum Arzt bringen, da sie nicht wieder hundertprozentig in den Beruf einsteigen. Solcher Stolperfallen sollte man sich bewusst sein, egal für welches Modell man sich letztlich entscheidet. Und die daraus zu ziehenden Entscheidung kann einem der Staat, wie Carolina richtig sagt, nun mal nicht abnehmen.
SP und Caro: Was bei Euch fehlt, ist ein griffiges estate law. Die Partner haben separate estates. Für jedes Kind wird spätestens bei Geburt ein weiterer estate gegründet, in diesen fliessen die materiellen verpflichtungen der eltern und decken die materiellen bedürfnisse des kindes. Bei einer trennung der eltern bleiben die verpflichtungen gegenüber dem estate des kindes bestehen. allfällige gegenseitige verpflichtungen der eltern nicht.
Bzgl. ‚Analyse‘ s. Kommentar weiter oben.
@Katharina: Das ist im Wesentlichen wohl das, was der Mann in milas Beispiel vorgeschlagen hat, oder? Der wird aber sicher nicht Vater…
Einfach, um das Betrachtungsspektrum etwas zu erweitern: derselbe Mann fand es unverständlich, dass im Falle eines anderen Paars der Mann auf ‚Druck‘ der Frau auf eine prestigeträchtige Karrierestelle im Ausland verzichten musste. Diese hochqualifizierte Frau war ihrem Mann über mehrere Jahre mit zwei kleinen Kindern nach Kopenhagen, Rom, London nachgezogen und konnte trotz vielfachen Bemühungen dort jeweils keine bezahlte Stelle finden. Also suchte sie in der Schweiz, wurde fündig, und sagte zu ihm: entweder meine Arbeit, oder die Scheidung. Er konnte beim gleichen Konzern weitermachen, /
jedoch nicht auf derselben Kaderstufe. Ihm war es das (seine Familie, seine Frau) jedoch offenbar wert.
Sehen Sie nicht auch eine kleine Diskrepanz beim Erst-Mann? Einen leichten Anflug von Egoismus? Ich kann meine Freundin insofern gut verstehen, dass sie das Risiko einer ‚100%-Hälftig-Elternschaft‘ mit ihm nicht eingehen möchte. Weshalb sie bei ihm bleibt, muss sie jedoch selber wissen.
Katharina: ich bin sehenden Auges in meine Ehe gegangen (nachdem wir aber schon sehr viele Jahre zusammengelebt hatten und er ‚die Prüfung bestanden hatte‘;-), ohne einen Ehevertrag aufzusetzen. Wir hatten am Anfang beide: genau nichts! Alles, was wir uns erarbeitet haben, steht uns hälftig zu und sollten wir uns trennen, wird das auch so sein. Unsere Kinder haben wir früh begünstigt bzw waren uns immer einig, dass sie die besten Ausbildung haben sollten, die sie wollten/wollen werden.
Hätte ich damals Teilzeit gearbeitet, hätte ich von einem Mann, den ich haben wollte, erwartet, dass er
/2 mich fragt, wie genau ich mir das denn vorstelle für die einzugehende Ehe. Ebenso wie ich von ihm wissen wollte, ob er Kinder wolle, was seine Lebenspläne sind und vor allem, das ist ganz wichtig, wie flexibel er wäre, wenn die Probleme anfangen (das ist natürlich nicht vorhersehbar, aber wir haben immer vom anderen gewusst, zu was er bereit war und zu was nicht). Und alles natürlich umgekehrt.
Die Dinge ändern sich, das ist richtig, aber wenn man nicht mal in der Anfangsphase einer Beziehung solche Dinge klären kann, dann wird das später ganz sicher auch nicht mehr gelingen.
Die Geschlechterdebatte wird von gut bis sehr gut gebildeten und verdienenden Frauen aus der oberen Mittelschicht geprägt. Böse Stimmen behaupten, hier handle es sich um eine selbst ernannte Bildungselite, item: Alles, was von dieser Debatte bei Frauen am unteren Rand der Lohn- und Qualifikationskala ankommt ist: Prima, ich kann machen was ich will- der Alte muss mich ja eh‘ aushalten! 78% aller deutschen Frauen ohne Bildungsabschluss sind nach einer Scheidung nicht erwerbstätig. Bei den Frauen mit (Fach)Abitur sind es nur 24%. Es gibt also nicht zuviele, sondern zuwenige emanzipierte Frauen!
@Zufferey: Wie viele Deutsche (!) Frauen ohne Bildungsabschluss gibt es denn? Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies allzuviele sind. Und dass die auf dem Arbeitsmarkt auch nicht viel zu gewinnen haben.
Ich hatte schon immer den leisen Verdacht das Frauen prinzipiell unfähig sind sich den eigenen Lebensunterhalt zu verdienen, aber jetzt weiss ich das der Bundesrat in dieser Frage gleich denkt wie ich. Künftig kann also eine Frau einfach vor dem One-Night Stand mit einem solventen jungen Mann behaupten sie nähme die Pille und wenn sie
dann schwanger wird hat sich die mühsame Plackerei mit Arbeiten gehen ein für alle Mal erledigt. Mein Prophezeiung: Die Nachfrage nach professionellen Sexdienstleistungen wird durch dieses Gesetz in die Höhe schiessen, und somit auch der Frauenhandel.
Schon mal etwas von der praktischen Erfindung namens Kondom gehört? Es schützt nicht nur vor ungewollter Vaterschaft, sondern auch vor nicht weniger unangenehmen Nebenerscheinungen wie übertragbaren Geschlechtskrankheiten. Doof, wer bei einem One-Night-Stand darauf verzichtet. Um mehr als blosse Bedürfnisbefriedigung scheint es Ihnen ja nicht zu gehen, also weshalb sich unnötig selbst gefährden, finanziell wie gesundheitlich? Selbst ist der Mann.
Oder gehören Sie etwa zu denen, die lieber einen kleinen Aufpreis für ‚ohne Gummi‘ zahlen? Dann viel Spass.
für einen ons ist es für den mann (und am ende für alle beteiligten) äuserst ratsam zu verhüten. kondom heisst das zauberwort und bei richtiger handhabe geht das ding auch nicht kaputt.
Das ist eine Affront gegen alle meine Arbeitskolleginnen, die sehr hart bei der Spitex arbeiten, Kinder erziehen und den Haushalt erledigen. Diese haben aber auch bestimmt keine Zeit, während bezahlter Arbeitszeit im Internet zu posten.
Liebe marie (kleingeschrieben), das ist gar nicht ratsam. Man reitet auf dem Stier, denn darum geht es. Nicht ums Überleben, um Gesundheit, was immer das auch ist. Man reitet den Stier, weil man das Risiko des Reitens will, nicht das Reiten selbst. Das allein wäre öde.
Ganz generell gleitet dieser Blog mal wieder in Hausfrauengebashe ab. Könnten wir uns nicht endlich, endlich mal darauf einigen, dass es Sache des einzelnen Paares ist, wie sie ihr Leben gestalten? Und vielleicht könnten sich die ewig Klagenden und Jammeris (egal welchen Geschlechts) endlich mal eingestehen, dass die Sackgasse Jammern eben genau das ist, eine Sackgasse?
Egal, was ML sagt, unser Land bietet, mit wenigen Ausnahmen, einen vielbeneideten Rahmen, in dem alle ihren individuellen Weg gehen können. Wer dann mit Allgemeinplätzen à la ‚….leisen Verdacht, dass Frauen unfähig sind, sich
/2 den eigenen Lebensinhalt zu tun….‘ (GS oben) oder die freie Entscheidung eines Paares, das einer zu Hause bleibt, als staatsschädigend abtut, zeigt einfach, dass er keinerlei Respekt vor anderen hat. Alles eigene wird zu vermeintlichen Tatsachen aufgebläht, man schaut nicht mehr hinter die Kulissen, denn dort könnte ja etwas lauern, was das zementierte Weltbild ins Wanken bringt.
TvS: ich gebe Ihnen absolut Recht. Dieses Gegen-einander-Ausspielen ist einfach despektierlich.
lieber herr schrader,
und weshalb beklagt sich dann herr saram? 😉 ihn sollten sie aufklären, mich nicht. ich weiss, dass ohne verhütung das risiko einer schwangerschaft, sagen wir mal, sehr hoch ist. aber er und seine kumpels offenbar nicht…
der solvente junge mann kümmert sich vielleicht selber um verhütung, zumal ein one night stand ohne gummi eh unter selbstzerstörung oder schlimmer einzureihen ist
das ist ein echter kerl! sachlich analysieren wo probleme liegen, auch die benachteiligungen des andern geschlechts offen anerkennen (im gegensatz zu der unsäglichen opferleier), das alles ohne aggressiven und hämischen ton. wenn alle so wären hätten wir keinen geschlechterkampf, sondern könnten unaufgeregt am gleichen strick ziehen und die gesellschaft gemeinsam verändern in richtung gleichberechtigung und fairer aushandlung der bedürfnisse von männern, frauen und kindern.
Das vermischen von wichtigen Themen und grauenvollem Gejammere im SoBli war schwer zu ertragen. Manchmal frage ich mich wirklich, ob es so viel Höseler gibt, die im Alltag nicht ihr Recht einfordern können und so unselbständig sind.
Interessantes Votum. Gilt umgekehrt auch für weibliche Jammeris (die gibt es nämlich ebenfalls). Aber eben, Selbst-Ständigkeit und Eigen-Verantwortung kann einem die Gesellschaft nicht abnehmen; es ist zuallererst einmal persönliche Initiative gefragt. Wo sozio-ökonomische Strukturen versagen oder unzulänglich sind, kann man sich persönliche Strukturen schaffen. Dafür jedoch braucht es in der Regel Mut, Ausdauer und Bereitschaft zum Verzicht. Wir hätten aber lieber das bequem vom Staat servierte Füferli-und-Weggli.
Was sind denn ‚persönliche Strukturen‘? Ich kenne keinen Schweizer mit ‚Mut, Ausdauer und Bereitschaft zum Verzicht‘. Nur Egoisten, die den fremderarbeiteten Wohlstand verleben, bis damit Schluss ist.
@Ralf Schrader:
da bewegen Sie sich offenbar in spezielleren Kreisen,
oder blenden einfach gekonnt alles aus, was Ihrer ideologischen Auffassung widerläuft,
respektive diese hinterfragen würde.
Ich bin mit unserem „Lebensentwurf“ zufrieden. Meine Partnerin geht noch einer Erwerbsarbeit nach (80%). Sie mag ihren Beruf. Ich schmeisse den Haushalt und alles was sonst noch so anfällt. Die „Kinder“ sind seit kürzerem/ längerem aus dem Haus,das fördert auch deren Selbstständigkeit. Man sieht es auch daran, dass sie bei ihren Besuchen auch immer kräftig mitanpacken im Haushalt. Weil inzwischen sind sie auch erwachsen geworden. Im Studium oder Beruf.
Finde ich jetzt spannend, vor wenigen Tagen wurdee im Tagi die Ergenisse einer Untersuchung veröffentlicht, nach denen die Männer mehr arbeiten als die Frauen (mindestens eine Stunde pro Woche, wennn ich mich recht erinnere) und schon wieder kommt ein Schreiber, der die Doppelbelastung der Frauen (und Männer = faule Schweine) weiterhin als Tatsache hinstellt. Uebrigens, die wenigsten Männer dürften sich vom „Männerbüro“ oder ähnlichen Organisationen vertreten fühlen. Auch wenn wir wissen, das es schlecht für uns ist, wir diskutieren Probleme nicht aus, wir kriegen Herzinfakte!
„Auch wenn wir wissen, das es schlecht für uns ist, wir diskutieren Probleme nicht aus, wir kriegen Herzinfakte!“ Und wessen ‚Schuld‘ ist das jetzt genau – der Gesellschaft, der Frauen? Verantwortung fängt bei jedem einzelnen selbst an. Alles buchstäblich still in sich reinzufressen bis zum Kollaps (Mann), tatenloses Nörgeln bis zum St. Nimmerleinstag (Frauen): das wird an bestehenden zwischenmenschlichen wie gesellschaftlichen Problemen nichts ändern. Sich selbst zum Opfer der ‚herrschenden Verhältnisse‘ zu stilisieren schon gar nicht.
Beim Einzelnen fängt überhaupt nichts an, da hört es vielmehr auf.
@mila: Wie kommen Sie darauf, dass das die Schuld der Frauen sein soll? Der Satz bezieht sich auf den vorherigen Satz, dass sich die wenigsten Männer von Organisationen wie das „Männerbüro“ vertreten fühlen und trotzdem werden dann die Stellungnahmen solcher Organisationen als „die Sicht der Männer“ dargestellt. Ich habe auch nicht gejammert, ich findes es bloss interessant, dass die alte Mär von Doppelbelastung und 24-Stunden-Tag der Frauen dauernd wieder neu zementiert wird obwohl verschiedene Untersuchung beweisen, dass der Mann mehr arbeitet als die Frau (Hausarbeit eingeschlossen).
Also, so wie ich Sie lese, reden Sie von Doppelbelastung, die zum Herzinfarkt führt. Aber das Männerbüro soll Sie nicht vertreten, und diskutieren wollen Sie die Probleme auch nicht. Sie jammern lieber auf statistischer Grundlage und sagen uns nichts darüber, wie Sie mit Doppelbelastung konkret umgehen. Falls Sie denn eine haben.
Kommentare wie Ihre haben deshalb für mich einen individuellen Nullwert. Statistisches Leertreten, das man so oder so zugunsten des einen oder anderen Geschlechts auslegen kann, je nach Studienanlage. Bis zur nächsten Studie, die dann wieder das Gegenteil beweist.
Er jammert doch nicht, mila. Er empört sich einfach über eine Darstellung hier und begründet das. Er hat zudem völlig recht.
Zwischen Jammern und (sich) Empören sehe ich eigentlich keinen Unterschied. Ausser dass der, der jammert, sein Jammern in der Regel als (gerechte) Empörung wahrgenommen sehen möchte. 😉
Und nach wie vor fehlt es mir bei aller (selbst-gerechten?) Empörung an praktikablen Lösungsansätzen. In diesem, wie auch in anderen Kommentaren.
@mila: Ernsthaft, Sie sehen keinen Unterschied zwischen Jammern und sich empören? Leute, die auf der Strasse demonstrieren und sich für ihre Rechte einsetzen, sind also Jammeris?
Ich denke, der Wunsch hier nach praktikablen Lösungsansätzen geht ins Leere. Denn wenn ich Joerg richtig interpretiere, sieht er eigentlich gar kein Problem, das gelöst werden sollte… (ausser dass dieses ständige Jammern endlich aufhören soll…)
@Sportpapi: Danke, so verqueres Deutsch schreibe ich offenbar doch nicht, da Sie offenbar verstanden haben, was ich sagen will.
@mila: Ihre Kommentare sind so ähnlich wie im Fernsehen die Zusammenfassung von verschieden Antworten, jeweils als Kurzbeschrieb vor dem Final. Dort bringt das Zusammenhängen von Antworten, die nichts miteinander zu tun haben, jeweils einen kurzen Lacher. Hier ist das allerdings ziemlich sinnfrei. Uebrigens, nein, ich habe keine Doppelbelastung, ich lasse sogar meine Wohnung putzen und meine Wäsche waschen (gegen Bezahlung), einfach weil ich Hausarbeit hasse 🙂
Es gibt also gar kein Problem des ’neuen Mannes‘, keine Mann-Krise, wie uns nicht zuletzt Herr Holstein hier immer wieder zu belehren, Entschuldigung: aufzuklären versucht…? Ja, worüber diskutieren wir dann eigentlich und schlagen uns verschiedene Statistiken um die Ohren, verweisen auf geschlechtsspezifische Benachteiligung(en) etc. pp.?
Schön, wenn es so wäre. 😉
Ich glaube allerdings auch, dass Lösungen in erster Linie individuell getroffen werden müssen. Vielleicht beginnend mit einem Ehe- oder Konkubinatsvertrag (wenn mann befürchtet, bei einer Trennung ausgenommen zu werden, und frau leer auszugehen). Schrecklich unromantisch, aber praktikabel.
(Natürlich würde sich ein solcher Vertrag bei genügend ehrlicher Beziehungsarbeit erübrigen, weil dann gar nicht erst ein Kreislauf von Verbitterung und gegenseitige Anschuldigung entstehen kann. Angesichts der hohen Trennungsrate sollte man jedoch realistisch bleiben – und für den Zweifelsfall vorsorgen).
Das freut mich für Sie, Herr Jörg. Ich hätte ja noch sonst fast um Ihren persönlichen Herzinfarkt fürchten müssen. 😉 Aber offenbar geht es hier lediglich um ein mehr oder weniger gesundes Dampfventil, nämlich sich jenseits der eigenen Probleme stellvertretend zu einem Problem anderer Luft zu verschaffen. Seien Sie versichert: das ist sehr menschlich.
@mila: Schön, dass Sie mich absichtlich missverstehen 🙂
TeiIl 1:
Ich habe mich so sehr aufgeregt über diese Gender Themen in der letzen Woche (Kinder anziehen dass Pädophile (Männer) sie nicht ansehen, fotografieren oder was auch immer machen können, Das Unisex-Ampel-figürchen soll jetzt irgendwie auch noch weiblich sein, Väter sollen nicht nur für das Kind sondern auch für die Ex Freundin berappen, am Besten bis das Kind 80 Jahre alt ist, und Leute die immer alles relativieren „Männern geht es gerade als Väter nicht gut. Frauen als Müttern aber auch nicht.“). Ich stelle fest. Die überwiegende Mehrheit meiner Kollegen und wir sind im Alter Väter zu
Teil 2:
werden, oder eigentlich schon zu sein – Die überwiegende Mehrheit hat die Schnauze gestrichen Voll. Keiner von uns will einer Frau das Recht wegnehmen zu wählen. Oder wollen dass eine Frau, die genau gleich hart arbeitet genau so gut gezahlt wird wie sie selbst auch. Im Gegenteil, wenn eine Strassenbauerin sich durchsetzt wird sie, nach anfänglichem belächeln ernst genommen. Und wie. Nein. Ich kenne keinen einzigen Kollegen der einer Frau etwas nicht zugestehen will, nur weil Sie eine Frau ist. Viele Denken, meiner Meinung nach zu Recht, dass es für eine durchschnittliche Frau schwere
Teil 3:
Arbeit zu verrichten. Und ich hatte auch schon die eine oder andere Frau in der Firma, die gerne die Füsse hochgelegt hat. Das haben Männer auch, nur kam da nie die Begründung, das das für ihn als Mann zu schwer ist. Bei Frauen schon. Gleiche Arbeit (Und das heisst, genau gleich viel Arbeit wurde verrichtet, man sehe sich an wieviel eine Frau maximal heben darf laut SUVA, und wie viel ein Mann…) gleiche Bezahlung.
Meine Kollegen sind sauer. Fast ausnahmslos. Weil sie von ihren Kollegen sehen, wie Leute ausgenommen werden. Schlecht gemacht werden. Überall jeder verdächtigt wird ein
Teil 4:
Verbrecher zu sein. Ein Vergewaltiger. Ein Kinderschänder. Ein Schläger. Und dass über fast jegliche weibliche Gewalt komplett geschwiegen wird. Oder sie ins Lächerliche gezogen wird. Jede Verbesserung der Rechtlichen Situation der Väter oder des Ehemannes mit einem Hacken versetzt wird. Und noch einer.
Aber wisst ihr was, jetzt kommts. Während Frauen, wenn sie ungerecht behandelt werden aufmucken. Stöhnen. Sich verabreden, tratschen, sich organisieren, sich beschweren und was weis ich veranstalten. Wärend Frauen aufhebens machen, tun Männer das nicht. Es ist verpönt unter Männern das
Teil 5:
zu tun. Männer regen sich im Ausgang auf. Beim Fussball match oder beim Glotze gucken. Aber sie Organisieren keine Demonstration. Und ich weiss nicht wie es euch geht, aber ich finde das extrem Gefährlich. Es gibt da draussen in der Schweiz sicherlich hunderte wenn nicht Tausende Schweizer Männer, die zuhause ein Gewehr haben. Und die Medien und viele Frauen hetzen immer weiter. Und diese Männer die kennen kein Ventil. Sie brodeln vor sich hin…
Ich harre der Dinge die da kommen… Und ich bin sicher, sie werden kommen. Und es wird lange dauern, bis man das wieder im Griff hat.
M.M
es wird nicht in den Griff zu kriegen sein. Kein Mensch interessiert ein Mann mit Problemen. Das ist die Realität. Diese Gesellschaft hat den Mann abgeschrieben. Es dauert noch, bis auch den erfolgreichen Männer das Wasser abgegraben wird, das geschieht mehr und mehr.
Schlussendlich ist es eine Umwandlung in ein Matriarchat. In ein paar Jahrzenten wird dann dieses Matriarchat von einem Patriarchat gefressen. War so, ist so, wird so sein.
Die Unterhaltspflicht für Mütter unehelich Geborener zeigt ein Menschenbild, welches an Verwerflichkeit kaum noch zu steigern ist. Da werden Gräben aufgerissen, die es von sich aus nie gab. Nur um des Ablenkens willen. Konfrontation meiden, statt die als produktiven Konflikt zu empfinden und den zu lösen.
Die Gefahr des Eskalation, den Sie in 5. beschreiben, sehe ich dennoch nicht. Mitteleuropäer, gerade Schweizer sind zu feige und zu bequem für Gegenwehr, obwohl es längst nötig wäre.
So feige wie die Ex-DDRler meinen Sie? Die haben doch auch nichts getan für ihre Freiheit, haben nur darauf gewartet, dass die Anderen sie von der Mauer befreien und danach nur Ansprüche gestellt ohne eine Gegenleistung erbringen zu wollen.
Hat irgend jemand die DDR befreit? Da muss ich gerade geschlafen haben, bemerkt habe ich es nicht. Ein bekannter Bürgerrechtler hat mal gesagt, die deutsche Einheit ist vollzogen, wenn der letzte Ostdeutsche aus den Grundbüchern getilgt ist. Ist jetzt fast der Fall.
Zum Thema, 97% der ostdeutschen Frauen waren zu 100% beschäftigt. Den Begriff ‚Teilzeit‘ gab es nicht. Die Kinder gingen in Krippen und Kindergärten, waren da gut versorgt, weil eine ausgebildete Kleinkinderzieherin mehr drauf hat, als die Mutter.
Als dann die Reinvasion des Ostens gelaufen war, haben sich westdeutsche Pädagogen
und Mediziner gewundert, dass die ostdeutschen Kinder viel besser sozialisiert und gesünder waren, als die westdeutschen. Wesentlich weniger Infektionskrankheiten, weil Impfpflicht, wesentlich weniger Allergien, trotz grösserer Umweltverschmutzung. Wir waren 50 Jahre vor den Sozialstandards der BRD und 100 vor denen der Schweiz.
Freiheit und Demokratie kann man sich in der Pfeife rauchen, ich brauch das nicht, Sozialstandards sind mir wichtiger.
Woran misst man denn Sozialstandards? Am Wohlbefinden der Bevölkerung? An ihrer Gesundheit? Am erreichten Lebensalter?
Also ich kenne auch etliche Ost Deutsche die dort gelebt haben und ganz und gar nicht gut auf die DDR zu sprechen sind. Ausserdem: Der Sozialstaat wie in einer DDR hatte extreme Nachteile. Alles ist gleich geschaltet, und wird eine falsche Entscheidung gemacht betrifft es sofort hundert Tausende. Und sonst lesen sie den Wikipedia Artikel über Hepatitis C nach, und suchen sie darin DDR. In einem Liberalen Staat ist vieleicht nicht alles Besser, aber zumindest ist man für das eigene Wohl verantwortlich.
Ist man das MM? Und inwiefern hatte die DDR einen Sozialstaat und wir hier nicht??? Hallo, wäre schon nützlich, wenn Sie etwas Ihre Wortwahl überlegten.
@ Ralf Schrader
Ja klar, und weil die DDR so toll war, musste man eine Mauer drum herum bauen, die Menschen einsperren und erschiessen, wenn sie aus diesem Gefängnis ausbrechen wollten. Nun, auch in diesem menschenverachtenden System hat es nicht nur Opfer gegeben, sondern auch Nutzniesser und Profiteure. Man braucht nicht lange darüber nachzudenken, zu welcher Gruppe Sie und ML gehörten..
Na ja – so lange ich als Mann, sobald ich Kinder habe, zwischen Fresse zu oder Existenzminimum wählen muss, kann ich über so ein schönschwatzender und möchtegern-frauenverstehender Blog nur müde lächeln.
leider bringt es ihr Kommentar ziemlich treffend auf den Punkt…
Auf welchen Punkt? Den der sozialen Feigheit?
Muttis Liebling
„Soziale Feigheit“. Wieso grad so frech, mehr fällt Ihnen nicht ein?
Was ist daran frech, Herr Meier? Wer politische Fragen mit seinem persönlichen Leben verknüpft, Stichwort ‚Existenzminimum‘, ist sozial feige.
Das Minimum politischen Engagements erfordert, sich selbst bei der Durchsetzung von Zielen aufzugeben.
Schon wieder die Opferrolle? Erstens zwingt kaum jemanden den Mann dazu Vater zu werden. Ja, sexuelle Übergriffe von Frauen auf Männer gibt es, sind aber immer noch sehr klein. Zweitens zwingt niemand einen Mann dazu, genau mit dieser Frau Kinder zu haben, wo man danach nichts zu melden hat. Jeder ist seines Glücks selber Schmied…
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er ist ja kein Opfer. er wählt einfach den gemäss Muttis Liebling „sozial feigen“ Weg, nämlich keine Kinder.
Es ist so wie die dunkle Gasse. Es sollte in der dunklen Gasse nichts passieren, aber eine Frau Feigling zu nennen weil sie die dunkle Gasse meidet wäre einfach nur debil.
Und ja, die Ehe ist für den Mann eine dunkle Gasse.
Kaum jemand zwingt eine Frau, sich nach der Geburt des Kindes gegenüber dem Mann so wie vor der Geburt zu verhalten. Das heutige System legt dem Schmied sehr viele Regeln und Normen auf. Die „Opferrolle“ ergibt sich dann, wenn jemand in eine Richtung schmieden will, aber nicht darf.
@ Meier
Es mag sie überraschen, aber Frauen sind nicht einfach männermordenden Ungeheuer. Eine Ehe ist auch nicht eine dunkle Gasse, sie kann es sein, wenn man mit dem falschen Partner verheiratet ist. Das gilt für beide Seiten. Es gibt solche und solche Exemplare, gleich wie es Männer gibt, die ihre Frauen und Kinder verprügeln und im Keller einsperren, gibt es solche, die eine partnerschaftliche und harmonische Beziehung führen. Die Verallgemeinerung deutet auf eine schwere Frustration hin, aber hat nichts mit der tatsächlichen Realität zu tun, die alle betrifft.
Die Ehe selber, Herr Meier, ist konstituierend. Nur wenn man die, wie in CH sozial missbraucht, für Unterhaltsansprüche, weil die Frauen nach Geburt gezielt in die Erwerbslosigkeit gesteuert werden, dann wird sie zur Sackgasse. Inzwischen soll es ja nicht nur die Ehe betreffen, auch uneheliche Kinder berechtigen zur Alimentierung.
Ich wäre nie bereit, der Mutter auch von 10 meiner Kinder nur einen Rappen Unterhalt zu zahlen, egal, ob wir gemeinsam, getrennt oder verfeindet leben.
Dem kann man sich durch Wechsel des Aufenthaltslandes entziehen, insofern ein zahnloser Papiertiger.
@ML: Bezüglich Wechsel des Aufenthaltslandes. In welchem Land würden Sie sich denn am wohlsten fühlen? Warum? Und warum wohnen Sie nicht da?
SP: 🙂
@SP, ich bin in CH, weil ich hier einen Arbeitsvertrag habe, den ich erfüllen werde. Dafür wurde ich direkt an meinem vorherigen Arbeitsplatz mit dem Argument Geld abgeworben. Das bereue ich auch nicht, ich habe viel über soziale Strukturen gelernt, in dem noch sehr ideologische verklärten Deutschland hätte ich das nie können.
Der letzte Arbeitstag wird mein letzter Tag in CH sein. Das Ziel ist klar, Russland oder China.
Die Alimentierung müsste abgeschafft werden, denn sie ist entwürdigend für Männer wie die Frauen. Anstelle sollte ein Fonds geäuffnet werden aus der EO, welcher einspringt bei einer Trennung und so nur das Kind finanziell begünstigt bis zur Volljährigkeit (berechnet je nach Einkommen bzw. Vermögen der Eltern). Es besteht hier eine grosse Baustelle, welche Gerichte via das gem. Sorgerecht begünstigen sollten.
Oder das gGE (gesicherte Grundeinkommen) wird fleissig unterschrieben und an der Urne angenommen. Dann herrscht Ruhe!
Ralf, interessanter Einwurf. Wieso Russland oder China?
13
Schöner wechsel von der Sacheben auf die persönliche Eben. Ihre agressive Art zeigt nur, dass sie nicht zufrieden sind und nicht das zu hören bekommen was sie gerne wollen. Echt schade für sie.
@Muttis Liebling:
seien Sie dann einfach drum besorgt nicht negativ aufzufallen-
sonst erleben Sie die super-Vorzeigestaatsform von einer ungemütlicheren Seite,
um welche Sie bei aller Begeisterung dann doch wohl lieber einen Bogen machen…,
oder geht Ihr Enthusiasmus tatsächlich so weit
dass Sie auch Hausarrest,
kappen der Kommunikationsmöglichkeiten (kein kommentieren mehr…)
und evtl eine Zelle oder Arbeitslager in Kauf nehmen würden?
Widerspensdigste, weil Russland und China autoritäre Systeme sind. Weil es nur eine Wahrheit gibt und man die deshalb durch Wahlen, den kumulative Individualwillen nicht herausfindet.
Diktatur kann man aufgeben, wenn alle Menschen so intelligent und klug sind, wie Du, Brunhild, Carolina, marie oder Sportpapi. Vorher nicht.
Hm. Darf ich das jetzt als Kompliment auffassen? 🙂
Aber wer ist denn in einer Diktatur für die Wahrheitsfindung zuständig? Wie soll das denn gehen?
Wahrheitsfindung? Aber SP, das geht doch ganz anders. Ein bisschen Gehirnwäsche, ein wenig Druck und eine Prise Belohnung bei Wohlverhalten und schon ist die ‚Wahrheit‘ gefunden – ML/RS hat diese ‚Schule‘ ja durchlaufen, da kennt er sich wunderbar aus. Insofern ist sein ‚Kompliment‘ schon eher eine Beleidigung!
Dunkle Gasse für eine Ehe trifft es sogar sehr gut. Wobei die Wahrscheinlichkeit, dass der Mann schaden nimmt deutlich höher liegt als in einer dunklen Gasse schaden zu nehmen.
Für mich stimmt der Vergleich und werde auch junge Männer vor der Ehe und dem Kinder kriegen warnen.
Es gibt G*tt sei Dank immer noch genügend junger Leute, die nicht die schlechten Erfahrungen irgendwelcher Blogteilnehmer zum Massstab für ihr Verhalten machen, die das Wagnis Kinder und Partnerschaft eingehen und Lust auf wirkliches Leben haben (zu dem nun mal auch Enttäuschungen gehören).
Carolina
Naja, da wird einfach was unterstellt.
Ich komme aus einer Familie mit 11 (Elf) Scheidungen von 15 Ehen. Ich bin sozusagen Experte.
@Hr. Möschler: Jaja, gelled Sie, man fragt sich schon, wie die Menschheit es überhaupt so weit gebracht haben; wären alle Männer so gescheit wie Sie, hätte sich das Problemfeld Männlein-Weiblein schon lange in Luft aufgelöst… Ehrlich, was sagen Sie Ihren männlichen Freunden, die sich dennoch völlig freiwillig so einem diktatorischen Drachenwesen unterwerfen?!?
Schön geschrieben. Vielleicht sollten wir grundsätzlich aufhören in den Geschlechtertrollen zu denken und anstatt zwei Leute zu haben, die beide alleine alles zu stemmen versuchen, um dann überall die Nase vorn zu haben, akzeptieren, dass eigentlich Teamarbeit gefordert wäre. Ein Mann und eine Frau, die zusammen eine grosse Aufgabe zu tragen haben, nämlich Kinder grosszuziehen, den Haushalt nicht vergammeln lassen und die Familie zu ernähren. Und dann diese Aufgabe nach den Ressourcen und Fähigkeiten aufteilen, anstatt nach Geschlecht. Keine Väter und Mütter, sondern Eltern.
Und dann gäbe es die Möglichkeit anstatt Gleichstellungsbüros für wen auch immer, sich zusammen zuschliessen und dafür zu sorgen, dass Familien im Ganzen besser unterstützt und aufgewertet werden. Gerade heute ist Flexibilität nicht nur gefordert, sondern auch gut machbar. Man darf sie einfach nicht als eine Einbahnstrasse verstehen. Und die Wirtschaft wird nicht untergehen, wenn gewisse Anpassungen zugunsten des Arbeitnehmers geleistet werden.
@ ML
Da sich sowohl Ihre Realität wie auch Ihre Vorstellungen, was das Optimale wäre stark von meinem unterscheiden, kann ich dazu auch keine wirkliche Antwort geben. Aber wenn ich sehe, wieviel Energie doch in Männerbeauftragte und Gleichstellung gesetzt wird, frage ich mich, wo die Familienkämpfer bleiben. der sind diese zu beschäftigt, den Mann oder die Frau in der Familie zu „beschützen“ und zwar ironischerweise von der Familie selber. Im Gegensatz zu Ihnen erachte die Wahlfreiheit des Modells als das Optimale. Aber das erreichen wir kaum, indem jeder auf seinem Schlachtfeld um
„bessere Einstiegsschancen für Mütter“ oder „mehr Teilzeitarbeit für Väter“ schreien, sondern die Familie als Einheit sehen und schauen, wie es zur optimalen Unterstützung der Familie führen kann, damit diese die Möglichkeit hat, dass eben der Mann weniger arbeitet oder die Mutter zu Hause ist oder wozu sie sich auch immer entscheidet. Unter Berücksichtigung der Staatsinteressen (nicht der Wirtschaftsinteressen) natürlich.
@13, Wahlfreiheit kann nie das Optimale sein, weil der Begriff des Optimums schon ausschliesst, dass es daneben noch andere Optionen gibt. Es gibt nur ein Familienmodell, das man ausgestalten, aber nicht neu denken kann. Es gibt nur ein Geschlechtermodell, welches wir beide, nuanciert anders, aber sonst gleich sehen.
Mann, Frau ist wie Yin und Yang. Beides allein ist nichts. Es lohnt nicht, ausserhalb der Familie über Geschlechterrollen zu diskutieren. Gleichstellungsbeauftragte sind so sinnvoll wie Marktforschungsinstitute oder Automobilbau- Lehrstühle.
@ML: Es gibt so etwas wie ein individuelles Optimum. Einheitslösungen für alle sind für viele alles andere als optimal.
WIR denken nicht in Geschlechterrollen, wir sollen in Geschlechterrollen denken, um nicht über das Wesen der Familie nachzudenken. Wenn man dem allseits akzeptierten Grundgedanken folgt, dass die Familie, nicht das Individuum der Grundbaustein der Gesellschaft ist, ist es Pflicht der Gesellschaft, der Familie optimalen Gestaltungsspielraum zu geben.
Da kommen Geschlechterfragen gar nicht auf, weil die nur in der Familie, nicht in der Gesellschaft spielen.
Das sagen Sie ja richtig mit ‚Keine Väter und Mütter, sondern Eltern.‘
WIR müssen nur den homo oeconomicus abschaffen und solch eigenartige
2/ Vorstellungen wie Eigenverantwortung, Privatheit des öffentlichen Teiles der Familie (Arbeitsverhältnisse, Bürgerschaft, usw.), dann erübrigen sich die Nonsensvorstellungen, welche die sog. Geschlechterfrage implizieren möchte.
@ML: Leider sind diese eigenartigen Vorstellungen das, was die Schweiz ausmacht, worauf die Menschen hier stolz sind. So wie man sich das Leben hier vorstellt. Ihr Utopien sind deshalb kein Lösungsansatz, weil sie an den Realitäten vorbeigehen.
Auch sonst scheint mir, gehen viele Kommentatoren an den Fakten vorbei. Noch nie wurde in der Schweiz so viel für die Familien getan wie heute. Und noch nie wurde so viel gejammert wie heute. Macht doch einfach mal! Wir leben in einem freien, reichen Land. Wir haben so viele Möglichkeiten, dass uns die halbe Welt darum beneidet!
@ Sp
So plötzlich? Gestern noch wurde unsere grosse Freiheit durch eine Riesenmasse von unnötigen gesetzlichen Regelungen stark eingeschränkt, ja beinahe verunmöglicht…..
@13: Ich sehe da keinen Gesinnungswandel. Auch hier bin ich dafür, dass sich der Staat so wenig wie nötig einmischt. Es wird beispielsweise nicht besser, wenn der Staat anfängt zu definieren, wie eine Krippe aussehen soll. Sondern in der Regel in erster Linie massiv teurer und komplizierter.
@ SP
Jein. Wenn man jede Kleinigkeit in der KITA regelt, gebe ich ihnen recht. Wenn man gar keine KITAs schafft, schränkt das die Wahlfreiheit ein, weil eine mangelnde Kinderbetreuung ein Elternteil (meistens die Mutter) dazu zwingt, auf die Erwerbstätigkeit zu verzichten.
@13: Kitas werden geschaffen, wenn das Bedürfnis da ist. Und die Leute bereit sind, für die Dienstleistung zu bezahlen. Heute ist es häufig umgekehrt. Man schafft Kitas, und weckt so ein Bedürfnis. Und man subventioniert das grosszügig (was man ja muss, wenn man es vor massiv verteuert hat), was ein massiver Markteingriff bedeutet. Aber offenbar auch rendiert…
@SP, dass dies die Schweiz ausmacht, weiss ich auch, aber ob noch sehr viele darauf stolz sind, bezweifele ich. Wie überall wird auch in CH die Mittelschicht zerfallen und damit die Vorstellung, man könne sein Leben selbst gestalten. Rein logisch ist diese Idee auch völlig absurd. Was bin ich ohne funktionierende Infrastruktur, ohne Legislative, Exekutive, ohne Stromversorgung, ohne Wasser aus der Wand. Nichts, ein vielleicht 3 Tage überlebensfähiges Stück Biomaterial. Ich kann doch nie Verantwortung für mein Leben übernehmen, da muss doch nur der Staat, die Polizei ausfallen, dann ich tot.
@ Sp
Wenn man nicht-subventionierte Kitas, wie auch schlechte Qualität schafft, kommt man dem bestehenden Bedürfnis nicht entgegen, denn wer arbeitet, will auch ein Einkommen damit generieren können. Zu Recht. Auch hätte ich noch nie erlebt, dass eine KITA geschaffen wurde und dann die Leute angefleht wurden, ihre Kinder zu schicken. Im Gegensatz zu langen Wartelisten. Nein, das Bedürfnis besteht vorher. Und womit werden die Kitas massiv verteuert? Durch Minimalanforderungen, die erfüllt werden müssen? Bitte… Waren Sie nicht der, der sich gegen einen zu grossen Betreuungsschlüssel wehrte?
@13: Wer arbeitet, will damit ein Einkommen generieren können. Wer aber einen Job abgibt, weil er/sie einen anderen lieber macht, muss dafür nicht zwingend mehr Geld erhalten. Wenn mir die Putzfrau die Wohnung sauber macht, und ich in der gleichen Zeit mit meiner Arbeit gleich viel Geld verdienen würde, wie sie kostet, wäre ich unter Umständen auch zufrieden.
Doch, subventionierte Krippen schaffen eine Nachfrage.
Und ja, ich habe mich zu Betreuungsverhältnissen geäussert. Als Qualitätsmerkmal, das mir wichtig ist. Aber nicht als gesetzliche Vorgabe.
@SP, Kitas haben mit Markt nichts zu tun, genau so wenig wie Spitäler. Das sind hoheitliche Aufgaben des Staates, die der dann mit Steuermitteln auch finanzieren muss. Denn dafür sind Steuern da, nicht für Wirtschaftsförderung oder Militär in Friedenszeiten.
Kinderbetreuung ist auch keine Dienstleistung, genau so wenig wie Krankenversorgung. So etwas macht ein Staat, weil der nur dadurch seine Existenzberechtigung bezieht.
Auch wenn die Putzfrau teurer ist als ihr Einkommen? Auch wenn Sie 5 Jahre mehr Ausbildung genossen haben?
„Doch, subventionierte Krippen schaffen eine Nachfrage.“
Inwiefern? Wer kommt auf die Idee, eine Kita zu brauchen, nur weil sie da ist? Mal ganz davon abgesehen, dass das gut ist.
Und was Sie vorschlagen (keine Vorgaben und alles privat finanziert), würde unweigerlich zu Klassen-Kitas führen, was ich persönlich sehr problematisch finde…
@ML: Aufgaben des Staates sind die, welche die Individuum ihm abtreten, weil das Staat sie besser lösen kann. Wenn man in Schweden das Gefühl hat, man zahlt dem Staat gerne Steuern dafür, dass er die Kinderbetreuung übernimmt, dann dürfen die Schweden das so entscheiden. Wenn wir das in der Schweiz etwas anders möchten, dann entscheiden wir anders. Gesetzmässigkeiten, Rechte, die eingefordert werden können, gibt es da nicht. Und natürlich ist Kinderbetreuung eine Dienstleistung. Und die Polizei, Feuerwehr bauen wir auch erst auf, wenn es schon brennt?
@13: Sie verlieren sich in Details. Der Lohn der Putzfrau fliesst genauso in meine Entscheidung ein wie der Wille/Widerwille gegenüber dem Putzen. Und die Ausbildung fliesst hoffentlich in den Lohn ein. Aber ja, Ungerechigkeiten gibt es (vielleicht hat die Putzfrau ja sogar im Ausland studiert?), ist aber hier nicht relevant.
Subventionierte Krippen ermöglichen es Familien, bei gleichem Zeitaufwand mehr Familieneinkommen zu generieren. Natürlich fördert das die Nachfrage.
Und „Klassen-Kitas“ gibt es schon heute, sobald das Einkommen nicht mehr für Subventionen reicht.
Interessant natürlich, wie immer, wenn es um MLs ideologischen Einlässe und Schweizgeprügle geht: wo genau war denn dieses ‚Modell‘, das Sie nicht müde werden zu propagieren, erfolgreich? Was genau ist denn Ihr Rezept – und bitte, keine soziologische Abhandlung, sondern ganz explizit, wie eine Systemänderung auszusehen hätte…..
Carolina, die Systemänderung, welche kommen wird, besteht im autoritären Staat, welcher seine Existenzberechtigung allein aus Ideologie speist, nicht aus vernachlässigbaren Volkswillen. Mein Beispiel China seit 221 vor Chr., der älteste Staat der Menschheitsgeschichte. Danach der Heilige Stuhl, der zweitälteste Staat.
Kurz genug?
ML, haben Sie sich Verstärkung geholt? Oder Ihren Nick geändert? Ich gehe mal davon aus, dass Sie, Herr S, genauso (Ost-)Deutscher sind wie ML (falls Sie nicht derselbe sind). Täubelen Sie eigentlich auch auf deutschen Blogs herum und verherrlichen Diktatur und Staatskonformismus? Nennen Sie Ihre Landsleute auch all das, was Sie beide die Schweizer nennen? Oder ist die Schweiz gut (und naiv) genug, dass die Herren Klassenkämpfer die hohle Hand bei den bösen Kapitalisten machen können, aber ansonsten Ihre schrägen Ideologien aushalten muss?
Caro: er tritt nun mit seinem echten Namen auf. In der Aerztezeitung nachschauen. You’re welcome.
Hab’s gerade gegooglet. Merci. Meine ‚Spracherkennungsmaschine‘ hat wie wild ausgeschlagen ;-))
Und “Klassen-Kitas” gibt es schon heute, sobald das Einkommen nicht mehr für Subventionen reicht.
Die gibt es dann wenn das Angebot da ist und nur in den oberen Klassen. Bei uns z. Bsp. gibt es nur eine, egal ob Sozbezüger oder Millionär, man kann das Kind nur in diese schicken, wenn es im Ort sein soll. Aber wenn gesetzliche Minimalstandards und Subventionen wegfallen, dann gibt es die mit 30 Kinder in 40 qm und 2 Betreuerinnen für 20.- /Tag und solche mit 3 Kinder auf 100 qm und einer Betreuerin für 200.- Das finde ich nicht in Ordnung! Und dann sollten für Schulen auch Regelungen wegfallen?
Carolina, RS ist der Intendant von ML. Identisch sind wir nicht. ML darf weiter als RS gehen. Mit D haben wir abgeschlossen, von CH etwas erhofft, was sich nicht erfüllt hat.
Das mit der hohlen Hand ist unrealistisch, weil hier niemand mehr bekommt, als er gibt. Meine Subqualifikation gibt es in CH nicht, weil es zu teuer wäre, die geschätzt 200 notwendigen Personen dafür auszubilden, statt sie abzuwerben. Es gäbe auch keine Ausbilder, keinen Schweizer, der mein professionales Niveau hat. Da darf ich schon verachtend auf dieses kulturlose Volk herabschauen, welches ohne uns nichts wäre.
13: wie ist es möglich, dass gesetzliche Mindeststandards bestehen, dann aber Kitas bestehen, wo 30 Kinder auf 40 qm eingepfercht sind? Oder anders herum: welche Standards bestehen eigentlich und was sind die effektiven Kosten pro Tag in Ihrem Ort und als Vergleich dazu ZH? Sind die Standards Landesweit?
Gibt es so etwas wie Tax Incentives, wo Unternehmen, die Tagesbetreuungsplätze für die Kinder der Angestellten bereitstellen, die Kosten dazu von der Steuer abziehen dürfen? (Dies sebstredend auch in Business Parks, wo dies für mehrere Firmen bereitgestellt wird)
@13: Ab einem gewissen Einkommen wird die Kinderbetreuung vielleicht eher zu Hause geregelt. Dass der Markt aber nur da spielt, wo man eben nicht auf Subventionen angewiesen ist, haben mir schon einige Eltern bestätigt und ist ja auch logisch. Und auch in den Schulen, nebenbei, kann man sich den besseren Standard kaufen.
Ansonsten: Über die Standards kann man diskutieren. Und die Eltern können sich entscheiden, was sie brauchen. Die aktuellen Vorgaben sind auf jeden Fall deutlich mehr als nur Mindeststandards.
@Muttis Liebling:
„Es gäbe auch keine Ausbilder, keinen Schweizer, der mein professionales Niveau hat.“-
sagt jemand der zur Unterstreichung wie Familie zu organisieren wäre, so vom Staat her gesehen,
den Vatikan zur Untermauerung herbeizieht?
Wieviele Kitas gibts denn dort?
Putzfrauen finden sich dort wohl so Einige, aber ob das genügt zur Beweisführung?
@SP, in einer logisch gedachten Welt kann es kein individuelles Optimum geben. Da gibt es nur die Verbannung des Individuums aus der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit. Denn der Einzelne zählt nur in der Familie oder der Dorfgemeinschaft, nicht in der Gesellschaft und schon gar nicht in der Politik.
Politik ist, zur Erinnerung, jede Tätigkeit und jede Vorstellung, welche auf das Gemeinwohl, damit explizit nicht auf das Individualwohl zielt.
Ob Du, ich oder sonst wer glücklich, zufrieden oder zutiefst verletzt sind, ist nicht Gegenstand von Politik. Deswegen gibt es keine individuellen Optima.
Hm. Ich danke für den Philosophie-Kurs. Als ich mal vor Jahre ein paar Semester Politologie studierte, wurde mir allerdings ganz anderes gelernt. Wie auch immer. In einem demokratischen Land kann der Gesellschaftsvertrag ja ausgehandelt werden. Ebenso wie das, was unter dem Gemeinwohl verstanden werden soll.
Ist ein wenig einfach, vom Staat und der Gesellschaft Rahmenbedingungen zu fordern. Was soll denn der Staat machen, Blackberry Verbot ab 17.00, eine Quote für Teilzeitmänner ? Ein grosser Teil der Arbeitnehmer – wie ich – arbeiten bei internationalen Konzernen, die beeindruckt das wohl wenig und stellen einfach eine Inderin oder Neuseeländerin ein. Wie wärs bei sich selbst anzufangen nach dem Motto If I can’t change the system, I try to change myself ? ….vielleicht ist auch der Anspruch zu überdenken, dass eine Familie und Erfolg im Beruf ein 9 to 5 Job ist.
Leben ist ein Vollzeitjob, in welchem Beruf und Familie die wichtigsten Rollen spielen. Aber mit-, nicht gegeneinander. Entsprechend haben sich Familie und Beruf dem Leben an sich unterzuordnen, nicht umgekehrt.
Es gibt noch einen dritten Weg, wenn ich das System nicht ändern kann, steige ich aus.
Ich weiss nicht, ob ich 90’000 Jahresgehalt als „skandalös“ bezeichnen würde… (ja, es ist ein Durchschnittswert, aber dennoch… und vermutlich ist niemand ein Leben lang Primarlehrer…): http://www.tagesanzeiger.ch/digital/daten/Lehrerloehne-Maximalloehne-bis-fast-180-000-Franken-pro-Jahr/story/11075308
Im Artikel sind wohl eher Krippenangestellte gemeint, denke ich.
Da Mann und Frau scheinbar langsam kapieren dass beide die Arschkarte gezogen haben, können sie sich ja nun endlich wieder gegenseitig respektieren, glücklich viele kleine Kinderchen zeugen und sich durch das Leben unterstützen und ein erfülltes Leben führen, anstatt sich gegenseitig das Leben zur Hölle zu machen.
so siehts aus. und die besseren bedingungen kommen eben auch nicht einfach so, dazu braucht es pioniere und nachahmer, und irgendwann wird es normal. unzufriedenheit beschleunigt den prozess
Welchen Prozess, den nach rückwärts?
wenn es rückwärts ist, wenn mütter und väter an den fälligen baustellen arbeiten hinsichtlich verbesserungen, anstatt darum zu streiten wer die grössere arschkarte gezogen hat, dann gerne rückwärts, ja
Ist genau so unpräzise, was sind ‚bessere Bedingungen‘. Keiner von Euch sagt, was er eigentlich will.
schrader, es ist eigentlich egal, was die baustellen für jeden einzelnen darstellen, die wohlwollende grundhaltung hilft sowieso
Warum verankern wir nicht beispielsweise im Arbeitsrecht die folgenden Passagen:
1. Jeder Arbeitnehmerin und jeder Arbeitnehmer, hat das Recht, sein Arbeitspensum nach Massgabe der Dauer seiner Betriebszugehörigkeit auf bis zu 50% eines Vollzeitäquivalenz zu reduzieren. Pro Jahr Betriebszugehörigkeit kann das Arbeitspensum um 10% reduziert werden.
2. Von dieser Regelung abweichen können ausschliesslich Arbeitgeber, die Ihren Angestellten eine Kinderbetreuungsmöglichkeit anbieten, welche die gesamte Betriebszeit abdeckt.
Wozu soll das gut sein? Damit zementiert man das Primat der Wirtschaft, des Arbeitsverhältnisses, über die Familie.
Umgekehrt, statt der schwammigen Umschreibungen von Familie sollte in der Verfassung sinngemäss ein Satz stehen, wie:
‚Die Familie ist das höchste Gut in der Gesellschaft. Alle anderen Rechtsverhältnisse haben sich dem unterzuordnen.‘
Weil unsere kluge Wirtschaft dass dan so missdeutet würde, dass sie jeden Arbeitgeber nach spätestens 3 Jahren entlässt… Wo kein Wille ist, da ist auch kein Weg. Und in unserer Gesellschaft fehlt für vieles der Wille…
Es gibt keine gegenwärtige Neufindungsphase des männlichen Geschlechts. Sondern höchstens ein: „Jetzt ist aber auch wieder mal genug.“ Und es gibt Kritik und Widerstand da, wo wirklich Benachteiligung stattfindet.
So dreht sich das Karussell der Phantasielosigkeit und es dreht sich …
Die Dauerdiskussion um Rollenverständnis in der Familie erinnert mich an Verteilungskampf. Das Stück Kuchen ist zu klein für zwei, doch anstatt die zwei um ein gemeinsam grösseres Stück kämpfen, streiten sie sich um die Anteile am zu kleinen. Es freut sich der Dritte, der über den Gesamtkuchen herrscht.
Solange Familie als etwas Privates betrachtet wird, kann es nur aussichtslose Verteilkämpfe geben. Väterteilzeit, Frauenquote sind Ideen, die an Substanzlosigkeit kaum noch zu unterbieten sind.
2/ Dabei weiss jeder rudimentär zum Denken befähigte Mensch, wie es gehen kann und muss. Der Maler malt die Küche, nicht der Hausmann, die Putzfrau putzt das Bad, nicht die Hausfrau. Kinder betreut die diplomierte Kindererzieherin und die Eltern arbeiten beide mit einem Pensum, welches nur der Aufgabe, nicht den Randbedingungen geschuldet ist.
Familie und Kinder sind öffentlich, nicht privat. Deshalb verändert die Geburt eines/ zweier/ vieler Kindes den professionellen Teil des Elternlebens um keinen Millimeter.
Privatheit ist Mittelalter, nackige Kinder nicht fotografieren dürfen, ebenso.
3/ Wer unbedingt im Schneckenhaus leben will, soll das tun und darf die anderen Schneckenhausbesitzer mit innenarchitektonischen Vorschlägen für die Gestaltung des Schneckenhauses amüsieren.
Jaaaaaa, ich bin mir jetzt nicht ganz sicher ob das provokativ gemeint ist oder ernst. Aber für denn Fall dass sie das wirklich ernst meinen: Sie sind mir echt unheimlich.