Blütteln verboten, fotografieren ebenso

Dauerpanik versus Freiheit: Ein Mädchen interagiert während des Badens mit Papa und seiner Kamera. (Bild: Flickr/Ranger82)
Die CVP hat Anfang Juni mit einem Positionspapier von sich reden gemacht, in dem sie ihre «neun wichtigsten Forderungen für den Kinder- und Jugendschutz» aufgelistet hat. Punkt 5: Posing-Bilder verbieten!
Nun mögen Sie sich fragen, was Posing-Bilder überhaupt sind. Die CVP liefert die Erklärung gleich selbst: Es handle sich dabei um Fotos von unbekleideten (in diesem Fall) Minderjährigen, wobei «bei den Aufnahmen die Genitalien nicht im Vordergrund stehen und keine sexuellen Handlungen angedeutet werden».
Ins Gespräch kamen sogenannte Posing-Fotos im Zusammenhang mit den Kinderpornografievorwürfen gegen den deutschen Politiker Sebastian Edathy. Auf seinem Computer wurden genau solche Fotos gefunden. Bilder also, die rechtlich in einem Graubereich liegen, weil sie nicht als explizit pornografisch gelten, aber dennoch von Pädophilen konsumiert werden. Der Deutsche Kinderschutzbund hat jetzt gefordert, die Herstellung und den Besitz solcher Fotos ebenso zu verbieten wie den Handel damit. Analog dazu wünscht sich die CVP auch in der Schweiz ein Verbot, «da bei solchen Bildern das Posieren und somit eine implizite Darstellung von Sexualität im Vordergrund steht».
Aus Sicht eines Pädophilen trifft die Aussage vermutlich ins Schwarze. Mit der Wahrnehmung der Eltern, die bloss ein Erinnerungsfoto ihres nackt durch den Garten hüpfenden Kindes schiessen wollen, hat sie hingegen nicht das Geringste zu tun. Und man fragt sich als Mutter oder Vater sogleich, ob man künftig bereits unter Verdacht gerät, wenn man sein Kind beim Planschen in der Badewanne fotografiert.
Natürlich wolle man Eltern nicht wegen jedes harmlosen Badiföteli in die Bredouille bringen, sagt CVP-Nationalrat Stefan Müller-Altermatt gegenüber dem «Blick». «Aber wenn ein Kind eindeutig posiert und gar noch eine gewisse Laszivität zum Ausdruck kommt, ist der Fall für mich klar: Werden solche Fotos veröffentlicht, gehört das geahndet.»
Während für Müller-Altermatt die Sachlage also völlig eindeutig ist, bleibe ich ratlos zurück. Denn wann bitte schön posiert ein Kind, wann nicht? Und wer definiert diese «gewisse Laszivität»? Ja unterstellt man dem Kind nicht sogar (wenn auch unbewusst) ein gewisses Fehlverhalten, wenn man von «eindeutigem Posieren» und «Laszivität» spricht?
Und setzt man nicht völlig am falschen Ort an, wenn man aus lauter Angst kindliche Nacktheit möglichst ganz aus der öffentlichen Wahrnehmung verbannen will? Ich bin zwar auch der Meinung, dass Bilder von nackten Kindern nicht auf Facebook gehören. Nicht bloss deshalb, weil die Fotos in die Hände von Pädophilen geraten könnten, sondern auch im Hinblick auf die Teenie-Zeit der Kinder. Aber wenn mir die CVP ernsthaft erklärt, dass «auch Kleinkinder einen Badeanzug brauchen in der Badeanstalt», dann geht mir das eindeutig zu weit. Kleine Kinder sind nun mal gerne nackt, und es gibt welche, denen man das Badehöschen noch so oft anziehen kann, fünf Minuten später rennen sie wieder fudiblutt über die Wiese. Dürfen die künftig nicht mehr in die Badi gehen mit ihren Eltern?
Diese ständige Angst vor dem Allerschlimmsten beginnt allmählich, unser aller Verhalten zu beeinflussen. Während wir vor ein paar Jahren noch darüber lachten, dass in den USA schon kleinste Mädchen im Bikini am Strand sitzen, sieht es in unseren Badis heute genauso aus. Die weibliche Brust gehört offenbar verhüllt, selbst wenn sie noch inexistent ist. Und will man sein Kind (im Badeanzügli!) in der Badi fotografieren, kommt sofort der Bademeister angerannt und ermahnt einen, die Kamera wegzupacken.
Und ich merke auch an mir selber, dass ich mich von dieser grassierenden Panik langsam anstecken lasse. So habe ich meine Tochter etwa schon etliche Male ermahnt, beim Einkaufen nicht ständig ihren nackten Bauch zu zeigen. Und mich gleichzeitig geärgert, dass ich die Verkrampftheit und Dauerpanik von uns Erwachsenen damit gewissermassen auf die Kinder projiziere. Ich habe mich auch gefragt, ob ich das Richtige tue. Denn würden die Kinder auf lange Sicht nicht viel entspannter mit ihrem Körper umgehen, wenn wir sie nicht ständig mit unserem angstgetriebenen «Das macht man nicht!» ausbremsen würden? Und sind unverkrampftere Kinder nicht viel besser in der Lage, sich im Ernstfall zu wehren oder sich Hilfe zu holen?
Was glauben Sie? Denken Sie, dass noch mehr Verbote unseren Kindern mehr Sicherheit bringen? Und begrüssen Sie die Forderungen der CVP, oder würden Sie sich dadurch vielmehr in Ihrer persönlichen Freiheit eingeschränkt fühlen?
193 Kommentare zu «Blütteln verboten, fotografieren ebenso»
in der heutigen „MEDIA“ zeit stelle ich mir vor dass in der oeffentlichkeit viel einfacher ist nackte kinder Heimlich zu fotographieren und ins netz stellen. Aus diesem grund duerfen meine grosskinder in der oeffentlichkeit nicht“ bluetteln“
Ich bedecke sogar das wickelkind wenn ich in der oeffentlichkeit die windeln wechsle. als ich meine kids grossgezogen habe war das kein thema fuer mich. (Kleinkinder).
…eigene geheimste Gelueste allein schon mit der Kolportation des Themas zu Teilen befriedigt sehen) permanent bedienen. Die Medien schueren die Aengste und die versteckten Beduerfnisse des Konsumenten sehr bewusst…und bedienen sie. Und sie (die Medien) stuerzen sich dann anschliessend auf die dann sich Raum und Stimme verschaffenden Aengste, die sie erst geschuert haben, und verwursten diese dann derart, dass im Ergebnis mit den Konsequenzen aus den Aengsten tatsaechlich Politik gemacht wird! Nicht die Politiker machen die Politik – und der Buerger schon gar nicht – …die Medien tun es!
@ka
Sie schrieben:
„Wir leben ganz gut mit diesem Risiko. Wieso gerade der sexuelle Übergriff ein so stark thematisiertes Schreckgespenst ist, ist eine interessante Frage? Vielleicht weil es so unberechenbar ist und wir denken, den Verkehr könnten wir als Individuum besser selber einschätzen?“
Der sexuelle Uebergriff ist deshalb ein derart immens thematisiertes Schreckgespenst geworden, weil die Medien es im Verlauf der letzten dreissig Jahre aus geldwerten Gruenden (das Thema verkauft sich einfach immer gut, weil die Konumenten sich entweder gerne gruseln lassen oder aber…
Müller-Altermatt kann noch lange sagen, man wolle die Eltern nicht in die Bredouille bringen. Wenn die Bestimmung erst mal im Gesetz steht, dann wird sie auch mit gutschweizerischem Perfektionismus durchgesetzt werden. Augenmass ade!
Wann kommt das Nacktverbot für Engelchen oder Putten in vorwiegend katholischen Barock – und Rokokokirchen.Das gibt Arbeit für Bildhauer und Stuckateure,all den vielen Engelchen ein Lendenschürzchen zu verpassen.Kunsthistoriker werden dann von der neuen Prüderie im frühen 21. Jahrhundert sprechen.
Vor etwa 15 Jahren wurde meine damals pubertäre Tochter im Strämu Thun von einem Mann angesprochen, ob er Fotos machen dürfe von ihr, sie könnte ein Model werden. Eine andere Mutter hat das mitbekommen und den Herrn verscheucht. Diese Fotos landeten in Afghanistan, gälten dort als Pornographie, so lautete das Gerücht. Ich weiss nicht, ob ein solcher Vorfall nun dazu benutzt werden könnte, ein Badiverbot für junge Mädchen ohne Begleitung eines männlichen Verwandten zu implementieren. Ich bevorzuge die Lösung von damals: Achtsam sein und eingreifen wenn nötig.
Irgendwann werden Shorts verboten und kurze Röcke – für Kinder. Dann wird Burka für Mädchen obligatorisch. Sie müssen von Brüdern begleitet werden… Wohin bewegen wir uns?
Macht aus „nichts“ noch die letzten Psychoten! Die mediale Szenerie lässt danken…!
Wer einem Kleinkind ernsthaft die Fähigkeit zu laszivem Verhalten unterstellt, sagt damit mehr über sich selbst aus als ihm lieb sein darf!
Ich denke dass zukünftige Kinder eine extrem schwere Kindheit vor sich haben werden. Auf der einen Seite sollen sie mit massiv übertriebenen Forderungen geschützt werden und auf der anderen Seite werden sie immer früher mit einer übertrieben zur Schau gestellten Sexualität konfrontiert. Ich weiss nicht ob ich das gut finden soll. Das erscheint mir zu einer recht gefährlichen Gratwanderung auszuarten.
Dem Reinen ist alles rein, dem Schwein ist alles schwein. Wer derart überrissen Forderungen stellt, gibt mehr über sich selber preis, als ihm lieb sein kann.
Wollen jene, die für mehr Kinderschutz plädieren, wirklich mehr Kinderschutz? Oder vielmehr ummanteln sie mit diesem Schlagwort Intentionen, die mit Kinderschutz wenig oder nichts zu tun haben? Mir ist dieser Kinderschutzwahn ziemlich suspekt. Inzwischen nicht weniger suspekt als der so genannte „Lebenschutz“, für den sich Abtreibungsgegner so vehement einsetzen (deren Verlogenheit bedarf ja keines Beweises).
Die CVP hat die Idee nicht zu Ende gedacht. Im Zeichen des „Fortschritts“ sollte der Titel diese Blogs auf Erwachsene ausgedehnt werden.
Denke ich (54) an meine Kindheit zurück, packt mich Wehmut. Auch damals hat es Missbräuche gegeben – keine Frage. Dafür aber nicht die heutige Paranoia. Inzwischen sieht es so aus, als gäbe es Pädophile an allen Ecken. Auch damals hat es sie gegeben (zum Beispiel in der katholischen Schule, die ich besucht hatte): Zu einer „Epidemie“ oder „kollektiven Angstneurose“ aufgebauscht hat man die Problematik aber nicht, aufgewachsen im Reagenzglas – schreckliche Vorstellung! – bin ich zum Glück auch nicht.
Wahrscheinlich war noch nie so viel Prostitution und so viel Pornographie so leicht zu haben wie heute.
Nicht zuletzt dank Internet. Gemäss unseren Staatsanwälten lässt sich da aber nichts machen. Sie haben wohl recht, denn mit all dem ist viel zu viel Geld verbunden … Eine moralische Rechfertigung haben sie uns dabei jedoch gegeben: Alles ist erlaubt, wenn beide Seiten einverstanden sind. Zudem haben diejenigen, welche für eine Aufrechterhaltung einer gewissen öffentlichen Ordnun zuständig wären, ganz geschickt von der eigentlichen Problematik abgelenkt, indem sie alle gegen alle aufhetzen.
Im Grundsatz wichtig, hier gewisse Regeln im öffentl. Raum vorzugeben wie ein Höschen im Vorschulalter für Mädchen wie Jungen u Fotoshootingverbot. Dass diese Badeordnung bei einigen Eltern sauer aufstösst, kann vorkommen. Öffentliche Plätze werden nun mal von Menschen verschiedenster Erziehungsmethoden und Religionen aufgesucht. Wem das zuviel ist, darf solchen Plätzen fernbleiben. Jede/r FotografIn weiss, dass zuerst um Erlaubnis gefragt werden muss, wenn Fremde abgelichtet werden möchten. Es geht beim Posing mE weniger um mögliche Wixvorlagen, sondern um Schutz von Persönlichkeitsrechten.
Die Initiative der CVP hat nichts, aber auch gar nichts mit uns Amerikanern zu tun. Es ist eine im Schweizer Rechtssystem entstandenen Initiative, die noch den Litmustest der Abstimmung bestehen muss. Dass dabei rechtlich gesehen keine klare Linien geozen werden, ist, wie Sie richtigerweise erwähnen, kritisch.
Auch die diversen Benutzungsordungen in Schwimmbädern, Schulen, usw, sind nur und ausschliesslich im rechtlichen und verordnungspolitischen Kontext jenes Landes verursacht. Schulräte, Elternräte, bzw die Gemeinden betreffend Schwimmbädern, sind Orte, wo die beteiligten direkt
in den Versammlungen einfluss nehmen können.
In dem Sinn erhebe ich einsoruch gegen Ihren Spin, Frau K, und auch andere, die von yankee spleens reden, dass das ganze irgendwas mit uns zu tun hat.
Weder sind wir massstab dafür, wie Ihr Eure Gemeinden gestaltet, noch seid Ihr Massstab dafür, wie wir unsere Gemeinden gestalten.
Aber wenn Eure Verbotswut derart ausrasted, dass ein Kleinkind in der Badi die hier portierten Probleme verursachen soll, frage ich mich schon. Stimmt das überhaupt?
Katharina, wenn in einem Land wie der USA die Strafe für das Zurechtweisen eines leichtsinnig vors Auto gerannten Kindes drastischer ist als die Strafe fürs Totfahren desselben Kindes, ist wohl was krank in der Rechtssprechung.
Absolut einverstanden. Massstab soll immer der gesunde Menschenverstand des Durchschnittsbürgers sein. Man kann doch nicht einfach alles verbieten, was irgendwo irgendwen auf dieser Welt in Wallung versetzen könnte. Damit gewinnt diese enorm kleine Minderheit an seltsam gepolten Menschen auf perfide Art und Weise ja eine enorme Bedeutung, indem wir ständig in unserem Alltag auf deren Sichtweise Rücksicht nehmen. Sie gewinnen, wir verlieren – und sind daran aber selbst schuld. Zudem: seltsame Macken haben fast alle. Diese sind aber nur dann ein Problem, wenn sie anderen Menschen Schaden zufügen
Bei uns in der Badi ist im Wasser auch für Kleinkinder Hosen oder Winderpflicht (wegen Stuhl), aber wenn die Kleinen nackt auf der Wiese rumflitzen sagt der Bademeister nichts. Klar können sich irgendwelche Kreaturen daran aufgeilen, aber wer will denn schon dauernd an solches denken?
Die Autorin bricht eine Lanze gegen Prüderie und bezeichnet sie Posing-Fotos als „Graubereich“. Was mit dem deutschen Politiker passiert ist, finde ich eine absolute Sauerei. Man hat Kinderpornografie gesucht und keine gefunden, damit hätte der Fall erledigt sein müssen. Findet man bei einer derartigen Hausdurchsuchung Sachen, die nicht illegal sind, dann hat die Polizei darüber absolutes Stillschweigen zu bewahren, ja, das Ganze dürfte nicht mal in einem Rapport erwähnt werden, egal ob man das jetzt persönlich gut oder schlecht findet. Polizisten mit eigener Rechstauslegung sind gefährlich.
All die Argumente gegen eine solche Bestimmung, die hier genannt werden, sind so grundsätzlich nicht falsch. Das wichtigste Argument wurde bisher aber nicht genannt. Mit dieser Idee werden einmal mehr Ursache und Wirkung verwechselt. Mit dieser hier zutage tretenden Denkweise wird das unschuldige Opfer zum (Mit-)Schuldigen eines der abscheulichsten Verbrechen. Die gleiche Denkweise liegt zugrunde, wenn z.B. behauptet wird, dass sich die Frauen nur nicht zu offenherzig anziehen müssten um nicht vergewaltigt zu werden. Das ist einfach nur dumm!
Geht endlich zum Irrenarzt, das Schreiben im Blog hier wird euch nicht weiterhelfen.
Wie meinen?
Ich finde diese ganze Hysterie bedenklich.
Da wird den Kindern auf Grund ihres Körpers eine Art von Verantwortung / Schuld zugeschoben, die mich so ein wenig an die Selber-schuld-Dialektik erinnert, welche in Vergewaltigungsfällen von gewissen Kreisen gerne hervorgeholt wird.
Ein Tschador schützt vor Übergriffen nicht, genauso wenig schützen wir unsere Kinder, wenn sie in der Badi eine Badehose tragen müssen. Prävention muss an einem anderen Punkt ansetzen.
Natürlich ist die Omnipräsenz von Kameras ein Problem. Aber ist das nicht ein Spiegel der Überwachungsgesellschaft, in der wir leben?
ich stimme ihnen ganz zu. Solche Gesetztes Vorschläge sind grosse Schaumschlägerei, schaukeln eine vermeintliche Sicherheit vor, die es im Leben einfach nicht gibt. Erziehen wir unsere Kinder zu selbstbewussten, starke Menschen so geben wir ihnen das beste Rüstzeug mit, einem Übergriff zu entgehen, oder im schlimmsten Fall damit umgehen zu können.
Und nun mal ganz provokativ: Wenn ein Pädophiler sich an den Badi-Föteli aufgeilt, wer genau kommt dann zu Schaden?
Es ist ein sehr sehr unangenehmes Gefühl, zu wissen, dass eine grössere Community Fotos von dir besitzt, teilt, ja vllt. sogar verkauft und sich daran aufgeilt, und man damit nie einverstanden war. Ein diffuses, unangenehmes Gefühl, durch die Strassen zu laufen, und zu denken „Ob mich wohl jemand erkennt?“, das sich bis zu irrational paranoiden Ängsten steigern kann. Dazu muss man eben wissen, dass es solche Bilder von einem gibt, oder eben es braucht einen anderen Auslöser. Es wird immer leichter, Personen auf Fotos zu identifizieren.
Vielleicht steht irgendwann die Polizei vor der Tür, und meint, sie hätten Bilder ihrer Kinder (oder gar von Ihnen) auf einer Festplatte gefunden, und möchten nun wissen, ob Sie Anzeige erstatten wollen.
Es ist dasselbe dumpfe Unbehagen, wenn man sich fragt, wo die persönlichen Daten eigentlich liegen, oder wer sonst noch alles ungefragt mit Ihren informationen hausieren geht. Eine Verletzung der Privatsphäre.
@ Jana: Das war keine Antwort auf die Frage.
Naja, ich möchte nicht, dass sich irgend jemand an Fotos von meinen Kindern aufgeilt, aber ich will ehrlich gesagt auch nicht darüber nachdenken. Schaden tut solches wohl erst, wenn man weiss, dass sich da jemand an Fotos meiner Kinder aufgeilt. Bei meinen Fotos wäre mir solches glaube ich wenigstens egal.
Ich verliere den Durchblick, wenn noch mehr Regeln und Verbote aufgestellt werden. Statt noch mehr Regeln sollten die Strafen verschaerft werden, laengere und unbedingte Haftstrafen.
Hi Martin,
heisst das vielleicht, dass Sie hier in -D- gerne us-amerikanische Verhaeltnisse haetten? Falls ja – finden Sie nicht, dass das dann ein unbedingter Ausdruck der Resignation vor der eigenen Hilflosigkeit und eine Hinwendung zu einer Radikalitaet waere, die immer gerade die Menschen fordern, die sich einbilden, von ihr nie als Leidtragender betroffen werden zu koennen? Wollen Sie tatsaechlich in einem Staat leben, der ueber ein Prozent seiner Bevoelkerung wegsperrt, Knast verhaeltnisse wie im Mittelalter pflegt und Langzeitstrafen verhaengt, die alleine bezueglich ihres Umfanges an
Laecherlichkeit nicht zu ueberbieten sind? Informieren Sie sich doch mal darueber, was in der BRD eigentlich als regulaerer Strafvollzug vorgesehen ist, vergleichen das dann damit, was aktuell gerade fuer ‚Zustaende‘ dort herrschen und stellen das dann Ihrer Forderung nach Strafverschaerfung gegenueber. Sie werden staunen!
Aergere Strafen nuetzen gar nichts! Selbst die Todesstrafe ist als Abschreckung voellig ungeeignet.
Es gibt andere Loesungen…aber dafuer ist die Bevoelkerung unseres Landes noch nicht bereit – wenngleich sie an ihnen definitiv nicht vorbeikommt.
Bagoas
Irgendwie ist diese Diskussion an mir vorbei gegangen, und das wird auch so bleiben. Als Baby trug Junior Badewindeln oder ab und zu auch nichts, heute als Vierjähriger kommt er gar nicht auf die Idee, sich in der Öffentlichkeit blutt zu zeigen. Und das ist auch nicht nötig. Seine Nacktheit kann man an Orten pflegen, wo sonst niemand ist. Aber zusätzliche Verbote braucht es bestimmt nicht.
Sexuelle Übergriffe sind wie Terrorismus: Sie passieren unerwartet und zerstören unsere grundfesten Überzeugungen und versetzen und für Jahre, ja Jahrzehnte in Angst und Schrecken. Und genau wie bei der Terrorgefahr werden wir blind für die Spirale, die uns am Ende alle unter Generalverdacht stellt und unsere Freiheit grundsätzlich immer weiter beschneidet. Nicht (nur) die/der Pädophile wird bestraft, sondern wir alle, das, was wir zu retten glauben (die Unbeschwertheit der Kinder z.B.), geht weiter verloren. Und als nächstes? Pädophile haben sicher auch Bilder von Kindern in Badekleidung.
Danke, @Jana, für diese klaren Wort. Dito an @Stefan W. Ohne es zu merken, werden wir zu Geiseln eines Denkens, das wir eigentlich vermeiden wollen.
Verdammt noch mal…das Erste, was Ihr tun muesst, um der Hysterie bezueglich des Kindesmissbrauchs und der damit verbundenen absehbaren Generalverdaechtigung Jedermanns, ein potentieller Missbraucher zu sein, Herr zu werden, ist, dass Ihr selber zunaechst mal deutlich in Eurem Denken, in Eurem Reden und in Eurem Schreiben zwischen Missbrauch und Paedophilie eindeutig trennt – und auch die Medien dazu zwingt, diesbezueglich korrekt zu trennen! Das tut Ihr naemlich nicht! Und das fuehrt dazu, dass Ihr auf der einen Seite einen ziemlich grossen Teil der Bevoelkerung (denn in jedem Menschen stecken durchaus paedophile Gefuehle unterschiedlicher Qualitaet und Quantitaet) voellig zu Unrecht diskriminiert, und andererseits fuehrt das dazu, dass Ihr Euch selber mit Eurer immer mehr wachsenden Hysterie komplett in die Pfanne haut. Aber…macht nur – Ihr bekommt Eure Gesellschaft schon kaputt…auf dem besten Wege seid Ihr schon!
Bagoas
Sie haben durchaus recht. Pädophile sind nicht dasselbe wie Triebtäter_innen, viele Übergriffe auf Kinder geschehen aus anderen Motiven, die nichts mit Pädophilie zu tun haben, und viele Übergriffe auf Kinder haben mehr mit Gewalt, Abhängigkeiten und Frustration zu tun. Aufgrund der begrenzten Zeilenanzahl in dieser Kommentarspalte ist es leider unmöglich, jederzeit die Korrekte Terminologie zu verwenden. Pädophile Menschen als eine ständige Gefahr einzustufen, war wohl der Beginn der Spirale.
tja, die meisten sind halt der Meinung, dass jeder Pädophile auch gleich ein Monster und Unhold ist. So einfach, diese Menschen in eine Schublade zu stecken, es sind ja immer die anderen. Aber was, liebe über ängstige Eltern hier, wenn dann plötzlich das eigen, herzige, unschuldige Kind eine solche Veranlagung hat?
Das grösste Gemeinsame von Terrorismus und Pädophilie sind die Seltenheit. Vom Blitz erschlagen zu werden, ist so wahrscheinlich, wie Opfer eines Terroranschlages, eines Vergewaltigers oder eines Pädophilen zu werden.
Das mit der Nacktheit hat auch keine Logik, kaum jemand hat Freikörperkultur bisher in Zusammenhang mit sexuellen Übergriffen gesehen. Im Gegenteil, da geht es eher langweilig zu.
Das sind wieder alles nur Aktionen von Politikern, die Billiglösungen zu populären Fragen liefern wollen. Fragen, die nur deshalb populär sind, weil sie medial aufgebauscht werden.
1. Ich denke, das Risiko, Opfer eines sexuellen Übergriffs zu werden, ist durchaus grösser als einem Terroranschlag zum Opfer zu fallen. Die grösste Gemeinsamkeit ist meiner Meinung nach daher vielmehr die Unkontrollierbarkeit. Egal, wie gut man sich schützt, was für eine nette Person man ist oder wo man sich aufhält, es trifft einen unvorhergesehen. Das ist ja das gefährliche, es zerstört das Gefühl, überhaupt irgendwo sicher zu sein. Aber all die Vorkehrungen, die wir treffen, um uns wieder sicher zu fühlen, verschlimmern das Problem.
2. Die gleiche dunkle Seitengasse wirkt nämlich um ein vielfaches gefährlicher (und nicht etwa sicherer), wenn wir dort Kameras oder Warnhinweise sehen. Und futsch ist die gefühlte Sicherheit. Wollen wir uns jetzt auch in jeder Badi und an jedem Strand unsicher fühlen? Fakt ist, Täter_innen finden immer einen Weg, egal, wie viel Angst wir haben. Das einzige was durch die Hysterie gesteigert wird, ist aber leider nur unsere Angst, und nicht unsere Sicherheit.
die Wahrscheinlichkeit in einen Verkehrsunfall verwickelt zu sein, ist viel grösser. Trotzdem entziehen wir uns diesem Risiko nicht, treffen nicht unzählige Vorsichtsmassnahmen, nein führen nicht einmal Tempo 30 in den Wohngebieten ein!! Wir leben ganz gut mit diesem Risiko. Wieso gerade der sexuelle Übergriff ein so stark thematisiertes Schreckgespenst ist, ist eine interessante Frage? Vielleicht weil es so unberechenbar ist und wir denken, den Verkehr könnten wir als Individuum besser selber einschätzen?
@Ka: genau diese Unberechenbarkeit und das Gefühl des Kontrollverlusts ist entscheidend.
ML, stimme dieser Analyse sogar zu, aber was ist denn nun das Gegenrezept? Was schlagen Sie denn vor, damit dieses wir-meinen-es-ja-nur-gut aufhört und als das durchschaut wird, was es wirklich ist? Nämlich eine Einschränkung der persönlichen Freiheiten und Diskriminierung einer ganzen Bevölkerungsgruppe.
Carolina, mein Gegenrezept ist so weit unten angesiedelt, so ursächlich, dass Du es nicht akzeptieren wirst. Man muss akzeptieren, dass es einen Schlamm gibt, in dem sich alles tummelt, was es so gibt. Wenn der Schlamm nicht überhand nimmt, lässt man den laufen, weil machen kann man gegen Singularitäten eh nichts.
Nur habe ich den Eindruck, dass der Kampf gegen den Schlamm benutzt wird, um den gegen wirkliche Probleme, in dem Kontext Sexualisierung der Lebenswelt, auszublenden.
Mein Rezept ist, beschäftige Dich nie mit Kleinkram. Nackige Kinderpopos sind Kleinkram.
2/ Carolina, wir wissen doch Beide, die, welche es gut meinen, sind im besten Fall beschränkt, meist aber handeln die unter dem Vorsatz Selbstdarstellung.
Schlimm finde ich vor allem, dass über solche Themen kaum noch eine rationale Diskussion möglich ist. Wer auch nur den Hauch eines Anscheins erweckt, irgendetwas relativieren zu wollen, wird mit lautstarker ehrlicher Entrüstung der Moralpatentinhaber sofort in die Ecke der KInderschänderversteher gesteckt. Und weil niemand da sein möchte, geht die öffentliche Meinung immer weiter in die Richtung der Extremisten. Es wird bei uns genau so laufen, wie in den USA, nur eben mit ein paar Jahren Verspätung.
woher wissen sie denn, wie es in den USA ist?
@G; Ich hab schonmal eine Zeitung gelesen.
Nöh, wird es nicht. Nur weil da ein paar Leute schreien, wird die Mehrheit nicht zu paranoiden Extremisten. Dafür ist Europa dann doch ein wenig zu wenig verlogen religiös.
Lustig, ich erinnere mich, wie meine Mutter sich geweigert hat, mir im Alter von acht, neun ein Oberteil zur Badehose zu kaufen. Sie sah darin ganz klar – wie ich heute auch – eine Sexualisierung des Kinderkörpers. Wir sollten uns vielleicht mehr Gedanken machen, was in unseren eigenen Köpfen abgeht, anstatt die Angst vor Pädosexuellen umstandslos zu bedienen.
Ich finde grundsätzlich auch, dass die Integrität der Kinder geschützt werden muss, aber dieser Fundamentalismus geht eindeutig zu weit, daher: Wehret den Anfängen!
In England hatten in viktorianischen Zeiten sogar die Stühle Röckchen an, damit man sich am Anblick von unbekleideten Stuhlbeinen nicht aufgeilte.
Wenn wir so weiter machen, sind wir dann bald wieder so weit, dass wir sogar unsere Möbel einkleinen müssen.
Und wenn wir nicht aufpassen mit dieser neuen Prüderie werden bald SVP-nahe Kreise die Burka fordern.
Irgendwie klingt das nach USA.
Regeln Regeln Regeln.
Damit auch ja keiner auf die Idee kommt, selbst Verantwortung zu übernehmen.
Genau, typisch USA, bloss noch mehr Gebote, Verbote, Regeln und Grenzen, ja keine Eigenverantwortung…Man kann wirklich alles übertreiben und in jedem einen potentielleN Triebtäter sehen. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, das muss ja nicht gleich so paranoiamässig sein. Meine Kinder liess Ich tatsächlich nicht einfach so in der Badi blütteln. Als Kleinkinder trugen sie da jeweils Badewindeln, finds hygienische. Und sie tragen seit je beim Baden Ober- und Unterteil. Dies nicht weil ich sie vor möglichen Triebtätern, sondern vor Sonneneinstrahlung beschützen will, es sind UV-Badekleider.
es heisst ganz klar, dass es strafbar sein soll, wenn ein nacktes Kind posiert und man das Bild VERÖFFENTLICHT. Und wenn jemand ein Foto seines nackten Kindes veröffentlicht, zB auf FB, hat er sowieso – excuse my french – einen an der Waffel. Und da ich schon genug oft erlebt habe, wie Männer ohne Kinderbegleitung sich in der Nähe von Kinderpools tummeln und die Kinder beglotzen, bin ich absolut pro Badhose – wäre das unnatürlich, würden wir alle nackt baden gehen. Zu Hause kann das Kind dann ja nackt sein und sein Körpergefühl geniessen, draussen gelten eben andere Regeln.
MÄNNER OHNE KINDERBEGLEITUNG!
Ich hoffe, Sie haben die Männer darauf angesprochen, und verbreiten hier nicht irgendwelche nicht erwiesenen Tatsachen? Und was ist mit den Frauen ohne Kinderbegleitung, die da vielleicht eine Bekannte gesehen haben, mit der sie sprechen wollten?
vor ca.3 jahren auf der bäcki: ein mann mitte 50 fotografiert die kinder im planschbecken. erst dachte ich mir nix dabei. dann bemerkte ich, dass er immer wieder andere fotografierte und nie ein kind (enkelkind, bekanntes etc.) zu ihm kam. ich hab noch etwas länger beobachtet und bin dann zu ihm hin und habe gefragt, was er hier genau macht. „nix verstehe“ hat er gemeint und sehr, sehr schnell sein rucksäckli gepackt und ist schneller verschwunden, als ich ihm richtig hätte hinterherfluchen können.
und ja, leider lassen immer wieder eltern ihre kinder nackt baden da, was solche typen anzieht.
@Lia: „….wäre das unnatürlich, würden wir alle nackt baden gehen.“
Echt jetzt? Ich finde es unnatürlich, bekleidet ins Wasser zu gehen, danach entweder nasse Textilien zu tragen oder sich jeweils umziehen. Und will man zum zweiten Mal ins Wasser, wieder die nasse Badehosen anziehen, wäähhh!
Die einzige Bekleidung im Wasser, welche irgendwie nützlich ist und nicht einfach nur nervt, ist ein Taucheranzug.
In der Badi oder am Strand trägt man etwas, je nach Alter und Schönheit mehr oder weniger, aber Textilien im Wasser ist Mumpitz, Prüderie!
@Lia: Was? Männer in der Badi? Das sollte man sofort verbieten. Man weiss ja, 100% der Täter sind Männer, also müssen 100% der Männer Täter sein oder?
‚Männer ohne Kinderbegleitung‘
Das ist jetzt aber was sehr wenig intelligentes, das sie hier in ihrem Männerhass von sich geben.
Missbrauch passiert zur grossen Mehrheit innerhalb des Familienkreises. Also wennschon, müssten sie ‚Männer IN Kinderbegleitung‘ fürchten.
@ Lia
Sorry, aber ich glaube, Sie erfinden da etwas. Und sowieso: warum beäugen Sie denn die Männer so genau? Wenn man nicht gerade unter Paranoia leidet, dann sieht man nicht hinter jedem Busch einen Vergewaltiger.
Mir wird schlecht. Ich habe mich bereits daran gewöhnt, dass ich als Mann sowieso unter Generalverdacht stehe und deshalb ein schlechtes Gewissen habe, wenn meine Tochter auf meinem Schoss sitzt. Aber dass der Generalverdacht noch verstärkt wird dadurh, DASS ich eine Tochter habe… ich bin sprachlos.
Lia, Sie sind genau das Problem, nicht die Lösung. Der Mann hat natürlich nicht nach seinem Sprössling geschaut oder zum Essen gerufen. Nein, er war ganz klar ein Päderast. Klar, Lia….
Mir fällt auf, dass sich alle empören, sich die wenigsten jedoch offen kritisch geben. So wie von clara müller beschrieben. Wenn mir eine Situation suspekt ist, dann frage ich nach. Zum Beispiel auf dem Spielplatz mit simpler Konversation: und welches der Kiddies ist ihres? Eltern seid präsent, jedoch nicht paranoid. Dies ist ein gewaltiger Unterschied. Lästern hintenrum auch um einiges bequemer, jedoch auch Feige.
Ich scheine mit meiner Meinung recht alleine dazustehen. Ich finde man sollte zwischen Recht und Sinn unterscheiden: Klar, ich habe das Recht im Büro mit Minirock rumzurennen, meine Tochter nackt auf Facebook zu posten, sie mit 16 in Strapsen in den Ausgang zu schicken oder im Trägershirt eine Kirche zu besuchen…..es ist schön, diese Rechte zu haben aber muss ich sie immer nutzen ? und kann ich dann – auch wenn die Chance klein ist – im Notfall mit den Konsequenzen umgehen ?
Wenn es um Verbote geht, dann ist die Diskussion um Recht oder Sinn eher müssig. Das läuft dann regelmässig darauf hinaus, dass man Verbote akzeptiert, weil sie doch nicht so schlimm, ja eigentlich nur quasi „gesunder Menschenverstand“ sind. Und doch sind es Verbote, welche unreren Alltag einschränken.
ich gebe ihnen recht. das ist aber genau der punkt: es kommt zur gesetzlichen regulierung, wenn die menschen den gesunden verstand eben nicht mehr nutzen……somit lassen wir immer der politik die platttform, gesetze zu schaffen, weil das individuum nicht mit der freiheit umgehen kann
@AnnaLu: Das stimmt nicht. Verbote werden erlassen, weil eine Minderheit danach schreit, und man der Mehrheit erklärt, das sei doch gar keine Einschränkung, sondern nur das, wie sie sowieso schon handeln. Am Schluss werden unsere Gesetze von Moralisten gemacht.
Anna Lu – wir leben in einer Zeit der Neo-Prüderie allem Pronokonsum zum Trotz (oder vielleicht gerade deswegen?)
Früher war es normal dass Kinder in der Badi trockene Badehosen anziehen. Heute tun sie das nicht einmal mehr in der Gemeinschaftskabine. Früher war es normal dass man im Hallenbad nackt geduscht hat – heute duscht 90% mit Badehose!!
Wem wir das alles zu verdanken haben, sei nun mal dahingestellt. Aber Tatsache ist, dass Politiker gerne alles Zwangsreglementieren. Dass damit der GMV abnimmt ist eindeutig.
.. natürlich schränkt der gesunde Menschenverstand den Alltag ein, und genau das soll er auch tun, denn sonst endet die Welt im Chaos. Anscheinend sind wir aber nicht mehr fähig, unseren Verstand zu nutzen, somit werden dann eben x Verbote aufgestellt, über die sich genau diejenigen, die sich um den GMV foutieren, wieder enervieren.
Wenn wir uns doch nur einig wären, was gesunder Menschenverstand ist. Für mich die einizige Definition: Jede/r meint, praktisch als einziger darüber zu verfügen…
Und nein: Gesetze braucht es nur da, wo sie zwingend notwendig sind. Und nicht da, wo wir fremden Menschen unsere (Moral-) Vorgaben aufzwingen möchten.
Nackte Kleinkinder in der Badi widersprechen also dem gesunden Menschenverstand (ich finde ja den österreichischen Ausdruck dafür sehr charmant: Hausverstand)? Oder wie kommen Sie zu Ihrem Hakenschlag von der Kinder-Badehose zum Minirock…?
Nur weil Vereinzelte in Kindern Sexobjekte sehen, sollten wir nicht quasi präventiv ihre Sichtweise einnehmen.
Ein- respektive über-nehmen.
Letzteres ging eigentlich an @AnnaLu.
Man braucht nicht einmal zu „Blütteln“…. in der eigentlich schönen Badi Rikon wurde mir verboten, meine beiden 12 und 13 Jährigen Kinder in der Badehose zu fotografieren, vom Bademeister persönlich, kaum hatte ich mein Telefon gezückt – ja wo leben wir denn? Anscheinend ist hier einmal etwas vorgefallen, ansonsten kann ich mir eine solch strikte und weltfremde Haltung nicht erklären. Leider schaffen es auch hier ein paar wenige (damit meine ich Glüschtler oder solche, die Cams in den Umkleidekabinen installieren), die Mehrheit zu ärgern oder zu nerven.
weltfremd? Können Sie beweisen, dass es Ihre Kinder sind? Oder dass Sie im Hintergrund nicht das nackte Kind einer anderen Person mitfotografieren?
Muss er das tatsächlich? Wenn Sie das verlangen, sind wir schon längst da angelangt, wohin wir nie sollten. Nämlich dass jeder Mann (ja, es sind ja immer Männer, Väter, Grossväter usw) sozusagen unter Generalverdacht steht. Grauenhaft!
Ja, Lia. Dort führt das hin- Jederman ein Täter…
Tschuldigung, Lia, aber das ist – gelinde gesagt – absoluter Schwachsinn. In einem entwickelten Rechtsstaat muss nicht der „Beschuldigte“ seine Unschuld, sondern dessen Ankläger die Schuld beweisen. Wahrscheinlich wären Sie nicht derart strickt, wenn es sich beim Photographen um die Mutter oder eine andere Frau gehandelt hätte.
Hm Domenico, obwohl es wohl schon irgendwie Sinn ergäbe, würde man strikt mit ck schreiben, tut man es nicht. Man schreibt es mit einem laschen k.
@alias: der Sache nichts beizufügen? Mit dem iPhone noch nie daneben gehauen?
Wie auch immer: wenn du in einer Fremdsprache meinen Deutschkenntnissen in die Nähe kommst, kannst du dich gerne wieder melden
Ich bin in unserer Gemeinde freiwilliger Bademaister und ich möchte hier mal meine Erfahrungen kund tun. Wir hatten diverse „Vorfälle“.
Der Vater fotografiert mit seinem Handy sein Baby im Planschbecken, nackt. Dann ruft die nächste Mutter im Planschbecken die Polizei. Riesen Tam Tam, der Mann war in der Gemeinde nur doch der Pädophile.
Ein Kind spielt nackt im Babybecken, kackt in das Wasser. Andere Eltern flippen aus, rufen die Polizei und schreiben der Gemeinde böse Briefe.
Um solche Dinge zu vermeiden, gibt es eben a) Schwimmwindel-Obligatorium und absolutes Fotoverbot.
hmmm das eine hat mit dem anderen nichts zu tun herr gretener, gegen ein schwimmwindel-obligatoriom spricht nichts, gegen ein fotoverbot allerdings schon finde ich…. generell lässt sich glaube ich sagen, dass viele Eltern heute überfordert sind oder die Sache zu gut machen wollen – anders kann ich mir die Hysterie im Umgang mit Kindern nicht erklären. Und anstatt die Frau zu rügen, welche einen solchen Aufstand macht, applaudieren die Leute noch, wenn der Mann „abgeführt“ wird… sich in so einer Situation für den „Schwächeren“ einzusetzen braucht sicher Mut, wäre aber vermehrt wünschenswert
Und da wundert man sich noch, dass uns immer mehr Polizisten fehlen… Ich hoffe doch sehr, die haben sich nach Klärung der Situation ungehend wieder verabschiedet.
Lieber Fred, es geht mir darum aufzuzeigen, dass es viele Leute gibt, die wenn sie etwas machen, überhaupt kein Problem darin sehen, aber wenn ihr Kind irgendwo im Hintergrund mitfotografiert wird, genau die gleichen sofort einen riesigen Aufstand veranstalten. In einer Badeordnung gelten eben diese Regeln, keine wirren persönliche Einschätzungen von was geht, und was eben nicht. Take it or leave it.
Bottom-Line wie im Kindergarten: Es gibt in der Badi weder nackte Kinder noch Fötele. Wie soll ein Bademeister sonst bei Streitigkeiten entscheiden? Fotos mit Winkel berechnen und beurteilen?
Sportpapi: Nein, Anwalt eingeschaltet….
ag: das ist genau der Punkt. Dem Bademeister ist längst kein Vorwurf mehr zu machen, denn er ist tatsächlich immer der, der dann ‚piggy in the middle‘ ist. Wie konnte es soweit kommen? Es deprimiert mich total, dass Eltern die Polizei rufen wegen solcher Dinge – aber genau das ist auch die Erfahrung, die ‚unser‘ Bademeister gemacht hat, die Lehrer machen und alle, die mit Kindern (und deren Eltern) zu tun haben. Immer mehr regieren Halbwissen, Anspruchsdenken und, Verzeihung, eine Art RTL-2-Dummheit das Handeln.
Da hilft es nichts: da muss man Stellung beziehen, in der Schule, im Kindergarten
/2 im Freundeskreis, auf dem Spielplatz. Und seine eigene Haltung und Verhalten als Eltern überdenken. Allerdings muss ich wirklich sagen, dass mich Ihr Post deprimiert.
@Fred: Sorry, aber ein Bademeister ist weder Polizist noch Ermittlungsbehörde. Wenn ich anfange würde, Urteile zu fällen auf dem Weg nach draussen, könnte ich sofort mit allem aufhören.
Liebe Carolina, es ist noch viel schlimmer. Ich war zur Zeit des Dutroux-Falles – als ganz junger Mann – Skilehrer für Intersoc in den Schweizer Bergen. Das war damals alles unproblematisch. Heute habe ich aufgeben, Eishockey-Trainer zu sein, habe aufgehört, Ski-Lager zu leiten. Nachdem ich mit grösster Freude ca. 500 Kindern das Ski fahren beigebracht habe, bestimmt 100 Kinder die Freude am Eishockey vermitteln konnte und 2 mal ein Kind vom Beckenboden gefischt habe, ist das echt frustrierend.
Aber jetzt mal ganz ehrlich (ich habe das schon am Anfang des Blogs an zwei Teilnehmer geschrieben): das bringt doch nichts, dieser Rückzug. Wäre es nicht viel besser, das Problem zu benennen? Verbündete zu suchen? Auf Gemeinde-, Schul- und Kollegen-Ebene? Ich weiss, dass sich das naiv anhört, aber ich bin/war auf Gemeindeebene tätig und weiss, dass die Mühlen zwar extrem langsam mahlen, aber meistens mahlen sie.
Wir können das doch nicht einfach so hinnehmen! Und ich weiss aus eigener Erfahrung, dass es doch einige Eltern gibt, die, wenn man sie mal herausfordert, das Ganze auch für
/2 ausgemachten Blödsinn halten.
Wie können Sie es als Mann hinnehmen, dass Ihnen ständig übelste Motive unterstellt werden? Ich weiss, wie ich mich nur schon fühle, wenn ich im Supermarkt dem Baby vor mir im Wäggeli zuzwinkere und die Mutter tut, als würde ich seine Entführung planen – daher kann ich mir diese geballten Vorverurteilungen ganz gut vorstellen. Aber es geht doch einfach nicht, dass man/Mann sich damit abfindet.
Liebe Carolina, ich habe mir diese Entscheide alles andere als einfach gemacht. Ich nahm jeweils 2 von 5 Wochen Ferien, um Ski- und Hockeytrainigslager zu leiten. Mit der allergrössten Freude, ich liebte es. Ich bekomme noch 20 Jahre später Postkarten aus allen Herren Länder von ehemaligen Schülern und Anvertrauten, bei einem belgischen Kind wurde ich sogar als Trauzeuge eingeladen, nachdem ein Kind dieser Mutter im Tunnel im Wallis verstorben war.
Bei uns in der Gemeinde zucken sie mit der Schulter und schauen wieder auf die Schlussabrechnung des Kiosks. Das ist wichtiger.
Caolina 2/: Ich bin der Typ Mann, mir strecken Kinder und ältere Frauen immer ihr Hände entgegen und brabbeln irgendwas. Und ich unterhalte mich gerne mit ihnen, das ist immer witzig.
Aber versuchen Sie das mal als Mann heute. Unlustig, ich sage es Ihnen. Völlig unlustig.
@ag
Ich finde das sehr deprimierend, dass unsere Gesellschaft so vernichtend mit motivierten Erwachsenen (vor allem Männern) umgeht. Immer wieder wird das Zitat gebraucht, es braucht ein ganzes Dorf um ein Kind zu erziehen. Zu einem ganzen Dorf gehören doch auch Männer, und zwar weitere als der Papi und ev. noch der Opa.
Ja, es braucht ein ganzes Dorf. Aber mit Mistgabeln und Kettenhunden, welche gegen den Nächsten Stimmung machen.
Wisst ihr alles besser, bravo, organisiert euch doch selbst. Ein Bademister muss sich alles gefallen lassen, inkl. strafrechtlichen Relevanz. Aber einen Nackfotografen der mit Teleobjektiv fotografiert, das ist dann schweizerische „Freiheit“ ist klar.
Dann meldet euch, macht das Brevet
carolina, ich finde nicht, dass kinderlose männer sich empören und verbünden müssen. wenn eltern finden, dass männer in kindertagesstätten, als bademeister, als lehrer und kindergärtner eine gefahr sind für ihre kinder, ist das ihr gutes recht. es steht mir als kinderloser mann nicht an, die eltern zu überzeugen, dass ihr kind männerkontakte und -vorbilder im alltag braucht. wer wäre ich denn. obwohl ich die pädophiIenhysterie absurd finde, ist eigentlich nicht der kinderlose mann das opfer. sondern die kinder der hysterischen eItern. da muss ein umdenken stattfinden.
Fabian: wer zu Kuckuck sagt denn, ich sei kinderlos?
Keine Ahnung :-p
Ich spreche nicht für dich, sondern für mich. Antworte der Caroline hier anstatt am Anfang des Blogs.
(Caroline schrieb: „Aber jetzt mal ganz ehrlich (ich habe das schon am Anfang des Blogs an zwei Teilnehmer geschrieben): das bringt doch nichts, dieser Rückzug. Wäre es nicht viel besser, das Problem zu benennen?“)
Fabian, ich habe am Anfang des Blogs auch gesagt, dass ich grosses Verständnis für Sie habe. Aber es empört mich auch, dass mit diesem Generalverdacht, der über den Männern zu schweben scheint, letztlich auch den Kindern geschadet wird, die, das halte ich für sehr wichtig, das männliche Element in ihrem Leben haben sollen.
Und, AG, ich behaupte auch nicht, dass ich alles besser weiss, im Gegenteil. Diese Misere macht mich ziemlich ratlos. Aber aus meiner Erfahrung heraus nutzt es in solchen Unrechtsituationen nichts, die Faust im Sack zu machen. Das war eigentlich alles….
In ein paar Jahren sind wahrscheinlich Burkinis nicht mehr umstritten sondern für alle Pflicht. Wer das nicht unterstützt, ist pädophil, wird es heissen.
Und wie es in allen Lebensbereichen ist: Zuerst lacht man in Europa über übertriebene Spleens der US-Amerikaner. Aber mit etwa 10 Jahren Verspätung wird es in Europa nachgemacht …
Wobei gerade in den islamischen Ländern (hier Ägypten) ist es sehr differenziert.
Kinder dürfen nackt oder in Bikinis rumlaufen. Auch bei Mädchen ist das kein Problem.
Aber sobald sie ca 13 oder 14 sind, dann müssen sie in den Burkini.
Ich habe das selber mal im Urlaub erlebt wie bei einer islamischen Familie der 5jährige Sohn nackt baden durfte, die ca 11 Jährige durfte im Bikini schwimmen, während die 13-jährige den Burkini tragen musste.
Wobei gerade in den islamischen Ländern (hier Ägypten) ist es sehr differenziert.
Kinder dürfen nackt oder in Bikinis rumlaufen. Auch bei Mädchen ist das kein Problem.
Aber sobald sie ca 13 oder 14 sind, dann müssen sie in den Burkini.
Ich habe das selber mal im Urlaub erlebt wie bei einer islamischen Familie der 5jährige Sohn nackt baden durfte, die ca 11 Jährige durfte im Bikini schwimmen, während die 13-jährige den Burkini tragen musste.
Wobei gerade in den islamischen Ländern (hier Ägypten) ist es sehr differenziert.
Kinder dürfen nackt oder in Bikinis rumlaufen. Auch bei Mädchen ist das kein Problem.
Aber sobald sie ca 13 oder 14 sind, dann müssen sie in den Burkini.
Ich habe das selber mal im Urlaub erlebt wie bei einer islamischen Familie der 5jährige Sohn nackt baden durfte, die ca 11 Jährige durfte im Bikini schwimmen, während die 13-jährige den Burkini tragen musste.
Meines Erachtens ist zum Glück die Sache mit der Nacktheit nur halb so schlimm wie viele meinen.
2. Teil:
Das ist in Rückschritt sondergleichen. Die sexulle Verklemmung die den Kindern dadurch antrainiert wird ermöglicht es dann den Pädophilen erst richtig sich die Kinder hörig zu machen. Schliesslich haben Ihnen schon die Eltern beigebracht, dass man über „die komischen Dinge zwischen den Beinen“ NIE sprechen darf.
Schützen wir unsere Kinder indem wir Ihnen vorleben, dass es am Körper keine Teile gibt, für die man sich schämen muss.
Das Thema Pädophhilie wird durch die CVP einfach missbraucht, um die gesellschaftlichen Umgangsformen wieder zurück in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts zu katapultieren. Kein einziger Pädophiler wird weniger Zugang zu Bildern nackter Kinder haben, nur weil ein paar Eltern verhaftet wurden, die es gewagt haben einen Schnappschuss Ihrer nackten Kinder zu machen.
Aber die Eltern müssen permantent auf der Hut sein. Schon der Zweijährigen Tochter muss man einbläuen, dass ein „Nippelblitzer“ die Eltern ins Gefängnis bringen könnte. ENDE ERSTER TEIL
Das erinnert mich an eine Geschichte, die ich vor über 20 Jahren in den USA erlebt habe: Zwei Kinder schnappen sich nach einem Bad (in der Badewanne) einen herumliegenden Fotoapparat und lichten sich gegenseitig nackt ab. Die Mutter kriegt davon nichts mit und reicht die Filmrolle später zum Entwickeln ein. Der Angestellte im Fotolabor meldet diese Fotos der Polizei, worauf der alleinerziehenden Mutter beide Kinder weggenommen werden.
Die Geschichte war etwa ein Jahr hängig, so lange waren die Kleinkinder von der Mutter getrennt.
Steuern wir auf eine ähnliche Rechtssituation zu?
Ich habe die letzten drei Tage in der Badi verbracht und ganz ehrlich wäre ein nacktes Kind wesentlicher weniger ausreizender als die Kinder-Bademode (insbesondere der Mädchen). Vielleicht sollte man sich zuerst einmal darüber Gedanken machen….da war zwischen „Bei einer erwachsenen Frau mit einer schönen Figur würde das toll aus sehen“ bis „selbst bei Erwachsenen wäre das billig“ alles dabei. Ich verstehe nicht, wie jemand sagen kann, nackte Kinder sind unerwünscht, aber diese knappen und völlig unpassenden Triangel-Bikinis, die nur von Schnürchen zusammengehalten werden, sind dann ok…
Und doch sage ich klar, meine Kinder sind in der Badi angezogen. Nicht so sehr wegen des Bademeisters, sondern weil es dem Zeitgeist entspricht. Ich sehe da auch nichts wirklich schlechtes daran. Man kann ja immer noch im Garten, an Flüssen, Seen etc. blütteln, wenn man das will. Aber damit sollte man es dann auch bewenden lassen. Dass man sein eigenes Kind nicht mehr fotografieren darf oder jeder, der ohne Kinder beim Kinderbecken unterwegs ist, verdächtig erscheint, geht einfach zu weit.
es kommt ja schon auf das Alter an, es gibt 1-/2-jährige Kinder die sich gerne immer wieder die Badehose ausziehen. Da immer sofort hinterherlaufen zu müssen, um sie wieder zu bekleiden, ist oft mühsam. Und dass schon die kleinsten Mädchen ein Bikinioberteil anhaben müssen, finde ich wirklich überflüssig. Ich sag es jetzt, auf die Gefahr hin, missverstanden zu werden: nackte Baby sind einfach süss. Ein bisschen Luft und Sonne am ewig eingepackten Pamperspopo tut der Haut gut! 🙂
Das stimmt. Ich selber kenne das Prinzip des ewig ausziehenden Kindes von meinen jetzt nicht, ausser bei Schuhen, aber das ist dann ihre Sache. Und wie gesagt, meine bekamen schon immer die Möglichkeit zu blütteln, einfach nicht unbedingt in der Badi.
Der Bikini ja oder nein, ist ein schwieriges Thema. Ich war immer der Ansicht, das Oberteil reicht, wenn man etwas zu verdecken hat. Dann kam mein 4,5 jährige und erklärte mir, alle Mädchen im Schwimmen hätten ein Badekleid und sie wolle nicht nur Badehose. Da das stimmte, kaufte ich ihr ein Badekleid. Tja, ein Jahr später, war dann der Bikini
ein Thema. Was nun? Wir machten den Kompromiss, dass sie welche haben darf, aber das Oberteil muss ein Top sein, oben gerade geschnitten und ein kindliches Muster. Das funktioniert bis jetzt sehr gut und sie weiss auch, dass es etwas anderes, also so einen richtigen BH oben, nicht gibt, bis sie wirklich einen Busen hat. Kinder orientieren sich eben nicht nur, an dem, was die Eltern sagen und ich versuche da eine Balance zu finden zwischen meinen Ansichten und der Wahlfreiheit der Kinder, halt inkl. dem Wunsch kein Aussenseiter zu sein.
Tja, das mit dem sexy Bikinioberteil bei Mädchen ist halt Zeitgeist… Was soll man da machen.
@ Sp
Eben. Lesen Sie: „ich versuche da eine Balance zu finden zwischen meinen Ansichten und der Wahlfreiheit der Kinder, halt inkl. dem Wunsch kein Aussenseiter zu sein“ (= Zeitgeist). Darum darf meine fast 6-jährige einen Zweiteiler (ich sage dem extra nicht Bikini, Tankini würde es eher treffen) haben, auch wenn es nicht notwendig wäre, aber keine Triangel-Körbchen im Leopardenmuster ;-).
@13: Eben. Zeitgeist ersetzt noch nicht, sich eigene Gedanken zu machen. Und wenn Zeitgeist als Vorschrift daher kommt, geht das eben zu weit.
@ Sp
Mit diesem Argument können sie die Anarchie einführen, denn alle unsere Gesetze beruhen auf dem Zeitgeist. Irgendwann war es auch gesellschaftlich völlig anerkannt Blutrache zu üben und wurde damit nicht geahndet. Ich bin der Meinung, der Zeitgeist legt gewisse Rahmenbedingungen fest, worin der einzelne seine Individualität ausleben darf. Wie eng diese sind, ist erneut eine Frage des Zeitgeistes (siehe Kommunismus mit eher engen Regeln, im Gegensatz zur Revolution und die Abschaffung solcher). Manche davon passen mir, andere nicht. Mit den Badehosen habe ich kein Problem.
@13: Unsere Gesetze danach abklopfen, ob es sie wirklich braucht, und dann 90% davon aufzuheben, erscheint mir nun nicht gerade die Einführung der Anarchie. Oder wenn wenigstens nur so viele neue Gesetze erlassen werden dürften, wie andere aufgehoben würden…
Wir müssen unser Leben nicht von Juristen bestimmen lassen!
@ Sp Zwei Fragen dazu:
a) Nach welchem Kriterium werden denn Gesetze in sinnvoll oder nicht sinnvoll unterschieden?
b) Wer entscheidet über die Kriterien?
b) die Legislative. Leider sind da zu viele Juristen mit dabei…
a) Hauptkriterium: Was passiert, wenn das Gesetz aufgehoben wird? Entsteht daraus ein Schaden, der nicht getragen werden kann?
Was haben sie nur gegen die armen Juristen? 90% davon arbeiten nur mit den Gesetzen und haben mit der Rechtssetzung nichts zu tun und unter ihnen gibt es Vertreter sämtlicher Parteien von Anhängern des Überwachungsstaates über Wirtschaftsliberalen bis hin zu Anarchisten, also „den Juristen“ gibt es kaum. Und die Legislative wählen sie selber. Offenbar scheint der Mehrheit (und nicht der Moralaposteln) die Wahl zu entsprechen.
Zu a) nochmals: Was wäre für Sie denn ein Schaden, der nicht getragen werden kann? Ein paar Tote? Ein Chaos in der Wirtschaft oder der Strasse? Was?
@13: Ich habe nichts gegen Juristen. Ich finde die Juristerei einfach ziemlich unproduktiv. Und ich wäre dankbar, wenn wir davon weniger benötigen würden. Wie übrigens auch Steuerberater, etc.
Zum anderen kann ich wenig Konkretes beisteuern. Ich weiss aber auch nicht, ob Gesetze dann etwas bringen, wenn sie in der Folge wieder interpretiert werden müssen. Und jede Instanz möglicherweise bei der Würdigung zu einem anderen Schluss kommt als die andere. Einfache Gesetze wie etwa Verkehrsregeln, bei denen es um die Gefährdung anderer geht, sind sicher sinnvoll.
Das liest sich jetzt eventuell gleich etwas schräg:
Was will man eigentlich damit verhindern? Dass es Pädophile gibt? Wen will man schützen? Das Kind? Für mich sieht das danach aus, dass man den Pädophilen vor sich selbst schützen will. Verhindern will, dass er sich aufgeilen kann, entweder durch den Blick, oder den Blick auf ein allfälliges Foto. Darum verbannen wir Jegliche Kinderbilder.
Achwas jetzt, das kennen wir doch. An einem anderen Ort auf der Welt stecken sie Frauen in Zelte, damit niemand sich an ihnen Aufgeilen kann. Und wir verurteilen das immer. Nur weil Kinder nicht für sich
selbst reden können versuchen wir etwas sehr ähnliches (Kinder nirgends wo mehr nackt, keine Bilder von Kindern, egal ob nackt oder nicht, die irgendwie den Schritt des Kindes zeigen könnten, keine lasziven Fotos mehr von 7 Jährigen Mädchen die erstmals mit ihrem Onkel kokettieren. Ja das gibt es!) einfach aus unserem Leben zu zensieren? Echt jetzt. Das ist das Resultat von unserer Aufklärung?
Wenn ein Mensch sich an einem Bild von einem Angezogenen Kind aufgeilen kann, wird er immer einen Weg finden. Warum sperren wir unsere Kinder dafür ein? Ist es das wirklich wert? Ich bin da zu liberal…
nein – das sollen wir uns nicht bieten lassen – und darum müssen wir zusammenstehen und diese CVP Initiative mit einem wuchtigen NEIN ablehnen und Politiker, welche solche vorschläge machen abwählen
ALLES was gegen unsere Liberale Werte geht müssen wir ablehnen.
Wir müssen uns nicht wegen Pädos zensieren und auch nicht wegen Religionsfanatikern, die keinen Spass verstehen und Sexualität als etwas böses ansehen. Allen diesen Minderheiten gehört ein klares NEIN vor die Tür parkiert.
!Wir lassen uns uns nicht von euch in ein Käfig von Angst und Verboten zwängen!
Ich bin schon sehr gespannt, wann wir aus den USA die erste Meldung erhalten, dass ein Kind bekleidet zur Welt gebracht werden konnte.
Genauo haben wir das bei uns in der Badi erlebt. Der Grossvater wurde ermahnt, als er den ersten Sprung des Enkels vom Sprungbrett fotografieren wollte. Und grosse Schilder weisen darauf hin, dass auch Kleinstkinder zum Baden eine Hose tragen müssen – aus „hygienischen Gründen“. Aber die Bademeister wollen halt einfach auf der sicheren Seite sein und sich keinerlei Vorwürfen aussetzen. Was mit einer solchen Grundhaltung aber passiert (die Vorgänge im Freibad sind ja nur ein Symbol), welche Botschaft wir den Kindern vermitteln, das wird offenbar nur selten hinterfragt.
Welche Botschaft wird denn vermittelt? Ich bringe meinen Kindern damit bei, dass es Orte und Zeiten gibt, wenn es ok ist, zu blütteln und an anderen, man mindestens die Geschlechtsteile bedeckt haben sollte, weil diese Teile natürlich sind, zum Körper gehören, aber die nun mal nicht jeder sehen muss. Zurückhaltung, keine Panik. Was daran so schlecht ist, erschliesst sich mir nicht.
Ich gebe SP vollumfänglich Recht. Warum sollen wir unseren Kindern beibringen, wegen Gefahren, die klein sind, wenn wir mal ehrlich sind, nicht mehr das Allernatürlichste der Welt zu tun, nämlich füdliblutt herumlaufen? Diese Grundhaltung des wir-sind-umzingelt-von-Pädophilen führt zu solchen Extremen wie SPs Beispiel, mein Beispiel mit dem Bademeister etc.
In den 15 Jahren, seitdem meine älteren Kinder in die Grundschule gegangen sind und heute, wo unser Kleiner geht, hat sich da Fundamentales gewandelt. Diese vorauseilende Gehorsam ist ein Unding. Viel, viel besser ist es, unseren
/2 Kindern beizubringen, dass sie sich wehren dürfen, dass es Stellen gibt, an die sie sich ohne Scheu wenden dürfen, wenn ihnen wirklich etwas zuleide geschieht.
Ich bringe meinen Kindern nicht bei, angezogen umher zu rennen, weil es von Pädophilen wimmelt, sondern weil es in unserer Zeit, in unserer Gesellschaft nun mal die Überzeugung herrscht, dass sich die Menschen, inkl. der Kinder etwas anziehen. Würden wir in Afrika leben, wäre es etwas anderes, auch wenn ich nicht denke, dass dort weniger oder mehr Pädophile zu finden sind. Das geht für mich in die gleiche Richtung, wie ich meinen Kindern beibringe, ein WC zu benutzen, obwohl das Pinkeln auf der Strasse wohl auch sehr natürlich wäre, mit Besteck zu essen, danke zu sagen etc.
@13: In unserer Gesellschaft herrscht die Überzeugung, dass (Klein-) Kinder sich in der Badi, am See, im Garten etwas anziehen? Ach ja? Und warum das? Und weshlab war das definitiv vor einigen Jahren noch anders?
Sie haben natürlich recht, sobald wir unterwegs sind, einkaufen gehen, ins Restaurant, dann zieht sich nicht nur der Papi, sondern auch die Kinder etwas mehr an. Zu Hause aber möchten meine Jungs, wenn man sie lässt und es warm genug ist (oder auch nicht), regelmässig so wenig wie möglich anziehen bzw. so viel wie möglich aus.
@ Sp
Darum ja in unserer Zeit, in unserer Gesellschaft. Ja, ich bin der Ansicht, es herrscht hier die Überzeugung, dass Kinder in der Badi etwas an haben sollten. Warum ist zweitrangig, es ist eine teils ungeschriebene, teil geschriebene Regel. Am See oder im Garten sehe ich das anders, da kann gibt es immer wieder Kinder, die blütteln und kaum jemand stört sich dabei. Zu Hause darf man eh herumlaufen wie man will.
13, es ist Ihnen natürlich unbenommen, Zeitgeist so zu definieren, wie Sie das für richtig halten. Ich habe lediglich – eben unter dem heutigen Thema – darauf hinweisen wollen, dass SP meiner Ansicht nach mit Recht darauf hinweist, dass die Botschaft, die wir unseren Kindern mit gewissen Verhaltensweisen mitgeben ist, dass sie überall von Pädophilen und Unholden umzingelt sind. Das zieht nach sich, dass Kinder nicht mehr unbefangen und kindlich sein dürfen, wie sie eben sind, weil ja irgendwo ein P lauern wird. Für mich ist das, als wenn ich meiner Tochter verbiete, den Fahrausweis zu machen,
/2 weil so viele Unfälle mit Autos passieren. Dass wir gewisse kulturelle Gepflogenheiten haben und unseren Kindern beibringen (ich stehe auch nicht so auf nackige Kinder ohne Windel in der Badi), ist völlig normal. Aber interessant ist, dass diese eigentlich völlig normalen Vorgänge heute immer sofort auf politische Korrektheit abgeklopft werden bzw auf ‚Prävention‘ – verbunden eben auch mit einer gewissen Vorverurteilung ganzer Gesellschaftsgruppen. Nur das meinte ich.
@ Carolina
Das habe ich verstanden. Aber meine Meinung dazu ist halt, dass jeder selber weiss, wie er mit seinen Kindern kommuniziert. Meine Kinder bzw. mein älteres Kind, beim Kleinen fängt es erst an, weiss, dass es böse Menschen gibt und auch, dass es Grenzen setzen muss und darf. Ganz ohne Panik. Es gibt sie, der Grossteil ist nicht so. Aber ich sage ihnen nicht, dass sie darum in der Badi nicht blütteln dürfen. Sondern „Schau, es sind alle angezogen, also bitte zieh Dir auch etwas an“. Das biete ich als Begründung an und finde sie für manche Situationen auch ok.
Und manche Situationen sind eben manche ausgewählte Situationen, was nicht heisst, dass man sich immer anpassen muss. Meine Kinder dürfen ihre Individualität ausleben, Sachen hinterfragen etc., aber in manchen Sachen (die vielleicht 1-2%) ausmachen, muss man etwas eben so machen, weil „man das so tut“.
Ich bin mittlerweile sehr allergisch gegen das ‚weil man das so (halt) tut‘. Langfristig erweisen Sie meiner Meinung nach damit Ihren Kindern einen Bärendienst. Auch wenn es vielleicht kurzfristig einfacher ist, sich in ein gesellschaftliches X-Schema einzupassen.
Ach Mila. Genau wegen solcher Kommentar meine Relativierung. Wenn Sie mich kennen würden, wüssten Sie, dass das „man tut das so“ für mich mehr als sparsam eingesetzt wird. Ich hinterfrage selber gerne Sachen vom Kinderwagen zu Genderrollen bis zur direkten Demokratie und ermutige auch meine Kinder zum selber denken, weshalb ich wenig verbiete oder befehle. Einer der Erziehungsziele, neben der Eigenständigkeit, ist aber die Sozialverträglichkeit und ich glaube kaum, dass ich meinen Kindern einen Gefallen tue, wenn ich ihnen diese nicht beibringe. Auch langfristig nicht.
Da bin ich wie gesagt, inzwischen einer anderen Meinung. Weshalb ist Sozialverträglichkeit erstrebenswert – weil man sich dann (vermeintlich) weniger ausgeschlossen fühlt? Einsam ist man trotzdem, weil man ’nur zum Schein‘ mitmacht und sich dabei ziemlich leer fühlt. Sie ersparen Ihren Kindern damit mitnichten Leid – sie zögern es nur hinaus.
Aber vielleicht drifte ich da zu sehr auf meine Eigenerlebnisse ab. Als Nicht-Mutter weiss ich es ja auch definitiv nicht besser.
@ Mila
V.a. weil meine Kinder nun mal in dieser Gesellschaft leben (müssen). Ich erleichtere es ihnen damit, dass ich ihnen aufzeige, welche Erwartungen bestehen. Ob sie diese erfüllen oder nicht, bleibt ihnen überlassen, wenn sie genug alt sind, die Konsequenzen a) abschätzen zu können und b) sie auch tragen zu können. Sie können das herauszögern nennen, woran es nichts schlechtes gibt, ein Kind muss nicht alles gleich als Baby erfahren, ich nenne es Schutz meiner Kinder. Frage: Würden Sie ihr Kind nackt in die Migros laufen lassen? Wenn nein, warum nicht?
@mila: Sie interpretieren da viel zu viel. Tatsächlich ist es für ein Kind am einfachsten, das zu tun, was man halt so tut. Ideologische Kriege der Eltern sollten nicht auf ihrem Buckel ausgetragen werden. Kinder machen da auch nicht nur zum Schein mit, sondern hinterfragen solche Regeln gar nicht unbedingt. Wenn Kinder sich abgrenzen möchten, dann sollten sie es wenigstens bewusst und aus eigenem Antrieb tun. Und da ist die Badehosefrage eines Kleinkindes wohl das falsche Gebiet.
Ein Kind tut seinen Eltern zuliebe vieles, oder hört zumindest auf sie. Und nicht die (Nicht-)Badehose ist ausschlaggebend, sondern vielleicht andere, spätere Gegebenheiten. Es ist ein schleichender (gesellschaftlicher) Prozess, man entfremdet sich dabei immer mehr. Oder war, sogar, nie ganz bei sich.
@mila: Hier geht es aber um die Badehose. Und früher oder später muss das Kind diese sowieso anziehen. Denn, da sind wir uns dann ja auch wieder einig – zumindest als Erwachsene „ziemt“ sich das nackt herumlaufen dann nicht mehr (obwohl ich das ja auch nicht so schlimm fände – ich glaube, Sie sehen das anders).
Ja, ich finde, wir sollten unseren Kindern genug Selbstvertrauen auf den Weg geben, damit sie eigene Wege gehen können. Wenn sie wollen. Aber nein, es muss nicht immer und um jeden Preis sein.
Korrektur zum ersten Teil:
… den Kindern selbst ihren natürlicherweise völlig ungezwungenen Umgang mit Nacktheit NICHT “wegzuerziehen”
(Fortsetzung) Da ging ein Kichern los: „Schaut mal, der ist ganz nackt…!“ undsoweiter. Erst jetzt bemerkte ich, dass die anderen verschämt in ihre Badetücher gehüllt waren. Deren Eltern haben wohl weit mehr Schaden angerichtet als es Nacktfotos jemals könnten!
Passen wir also auf, dass wir „das Kind nicht mit dem Bade ausschütten“ und die Entwicklung zu einer sexuell unverklemmten Gesellschaft hemmen, die in den 1960er Jahren begonnen hat.
Klar, dass Kinder vor Übergriffen geschützt werden sollen – allerdings nicht nur vor sexuellen! (Gewalt, wozu auch seelische Gewalt gehört, ist wohl weit häufiger.) Das allerwichtigste aber ist, den Kindern selbst ihren natürlicherweise völlig ungezwungenen Umgang mit Nacktheit „wegzuerziehen“.
Dazu ein eigenes Erlebnis aus meiner Kindheit: Meine Eltern waren zum Glück relativ „unverklemmt“. Als ich neu eingeschult war und unsere Klasse zum ersten Mal ins Schwimmbad ging, zog ich mich beim Umziehen natürlich ohne irgenwelche Hemmungen ganz offen nackt aus. (Fortsetzung folgt gleich…)
Ja, es ist eindeutig krank, dass wir uns von diesen 1% Pädophilen unsere Kultur vorschreiben lassen. Kinder blüttlen gerne und manchmal posieren sie auch. Und wir beginnen ihre Unschuld zu rauben, indem wir ihnen das verbieten, weil die kranke Wahrnehmung eines Pädos zur allgemeinen Wahrnehmung wird. Mit solchen Verboten sagen wir, die Wahrnehmung der Pädos wäre die richtige. IST SIE ABER NICHT!
Wir haben tatsächlich US-Verhältnisse, früher konnten die Kleinkinder noch nackt in der Badi rumtollen, heute kommt gleich der Badmeister angetrabt…
Ich war mit meiner 3 jährigen Tochter im Hallenbad. In einer Pause zog ich meiner Tochter den nassen Badeanzug aus und kramte in der Tasche nach einem Bademantel. Sofort kam der Bademeister und bat mich, das Kind bitte anzuziehen. Meine erste innere Reaktion war: Spinnt der ? Erstens ist das ein Kind und zweitens kann ich sowas als Mutter verantworten. Er erklärte mir dann, dass sie wöchentlich Gestalen in der Badi sehen, bei denen sie gewisse Zweifel an der Motivation haben. Das stimmte mich nachdenklich. Evt macht eine solche Massnahme eben doch ein Hallenbad sicherer ?
….es ist mir klar, dass das Grundproblem nicht gelöst wird, aber ein Hallenbad zB sollte nicht ein Anziehungspunkt für Menschen mit diesen Neigungen sein. Das 3 jährige Kind mit seiner Mutter ist sicher nicht das Ziel, aber es gibt auch 12jährige, die ohne Eltern dort sind, und um deren Sicherheit geht es.
Und was tun Sie nun für die Sicherheit der 12jährigen, wenn Sie einer dreijährigen die Nacktheit verbieten? Überhaupt muss man das Thema Sicherheit schon sehr strapazieren, wenn man sich überlegt, was denn diese möglicherweise präsenten Spanner wohl dem Kind antun könnten.
Aber Sportpapi, nun bin ich aber sehr enttäuscht über ihren Beitrag. Bisher habe ich sie als vernünftigen Menschen eingeschätzt.
Stellen sie allen Ernstes die Frage;
was denn diese möglicherweise präsenten Spanner wohl dem Kind antun könnten
wenn sie Papi sind; möchten sie dann das Bilder ihrer Tochter, ihres Sohnes als – entschuldigen sie bitte den Ausdrucl- Wixvorlagen oder Aufgeilbilder in gewissen Kreisen rum gereicht werden???????
Allen Ernstes???????
@Flo: Weder die Bilder meiner Kinder, noch meine eigenen. Aber es würde mir wohl auch nicht wirklich schaden, sondern mich viel mehr gewaltig verärgern. Schon gar nicht schadet es, wenn ich davon nichts weiss. Wesentlich ist: ich möchte nicht mein ganzes Leben in ständiger Angst vor solchen Gefahren verbringen.
genau diese defensive Haltung, dieses falsche Denken wird uns aller Freiheiten berauben, die wir in vergangenen Jahrzehnten mühsam erkämpft haben.
Kleine Minderheiten bestimmen das öffentliche Verhalten.
Wird dadurch ein Kind weniger missbraucht? NEIN.
Genauso wenig wie auch nur eine Frau weniger vergewaltigt würde, wenn man allg. Verhüllungspflicht vorschreibt. Das Gegenteil ist der Fall: je mehr man Nacktheit „kriminalisiert“ – umso mehr bekommen Täter den Glauben, ihre Gelüste wären rechtens.
Konsequent weitergedacht, müssten wir Frauen dann bald in der Burka rumlaufen.
Anna Lu: als wir jung waren, gab es die Grüsel in der Badi auch schon. Wir werden sie nie losbekommen, aber wir können, ja müssen unseren Kindern beibringen, wie sie mit den Gefahren der Welt umgehen sollen. Wenn wir sie in Watte packen, werden sie nicht mit dem Leben zurechtkommen und vorauseilender ‚Gehorsam‘ heisst, dass wir und unsere Kinder uns einschränken wegen ein paar A…..löchern.
Die Lösung wäre, dass ein Bademeister (der wahrscheinlich unter Druck von ein paar übervorsichtigen Eltern handelt) Rückhalt in der Gemeinde hat und dass es im Fall von wirklichen Gefahren für die
/2 Badenden eine Anlaufstelle gibt. Dass wir alle uns an der Nase fassen und uns überlegen, ob unser Bestreben, den Kindern möglichst jede Gefahr aus dem Weg zu räumen, nicht sehr kurzsichtig ist und, das finde ich das Wichtigste, im Bekannten- und Verwandtenkreis den ‚Mut‘ zu haben, die ewig Mahnenden, Uebervorsichtigen und vor allem alle Männer unter Generalverdacht stellenden darauf anzusprechen.
Als Sie jung waren hatten diese Grüsel aber noch kein Smartphone mit 8 oder 12 Megapixelkamera dabei mit der Sie Kinder fotografieren und anschliessend ins Netz stellen konnten. .
Das stimmt sicher und ich gehe mit Ihnen einig, dass das ganz eigene Gefahren birgt. Aber auch das ist unsere Aufgabe als Eltern: den Kindern beizubringen, dass sie ein Recht am eigenen Bild haben, so wie alle anderen auch; ihnen einen verantwortungsvollen Umgang mit FB, Twitter, Smartphone beizubringen etc. Das allerwichtigste, und das hatten mMn die meisten in ihrer Jugend nicht (ich nicht und meine Freunde von damals auch nicht), sind aber Eltern, zu denen Kinder kommen können, egal womit; die ihnen beigebracht haben, dass Drohungen ans Tageslicht gehören, die sich wehren können. Und von
Das stimmt sicher und ich gehe mit Ihnen einig, dass das ganz eigene Gefahren birgt. Aber auch das ist unsere Aufgabe als Eltern: den Kindern beizubringen, dass sie ein Recht am eigenen Bild haben, so wie alle anderen auch; ihnen einen verantwortungsvollen Umgang mit FB, Twitter, Smartphone beizubringen etc. Das allerwichtigste, und das hatten mMn die meisten in ihrer Jugend nicht (ich nicht und meine Freunde von damals auch nicht), sind aber Eltern, zu denen Kinder kommen können, egal womit; die ihnen beigebracht haben, dass Drohungen ans Tageslicht gehören, die sich wehren können. Und von
Da haben Sie völlig Recht, die Gefahren sind heute andere. Aber auch hier: das Kind mit dem Bade auszuschütten, weil die neuen Medien missbraucht werden können, halte ich für hysterisch. Vielleicht sollten wir uns auf unsere Aufgaben als Eltern besinnen: den Kindern beibringen, dass sie ein Recht aufs eigene Bild haben, ebenso wie sie das anderen zugestehen müsen (da müssen Eltern mit gutem Beispiel vorausgehen und dazu gehört für mich, keine Kinderfotos auf FB zu stellen – SP, ich kenne Deine Meinung); der verantwortungsvolle Umgang mit FB, Twitter etc muss erlernt werden und auch überwacht.
Aber das Entscheidende, und ich finde schon, dass sich hier auch etwas zum Guten gewandt hat, ist, dass immer Kinder von ihren Eltern vollen Rückhalt haben, dass ihnen beigebracht wird, dass sie in allen Situationen eine Anlaufstelle haben, auch Drohungen nicht für sich behalten müssen und sich wehren dürfen, wenn ihnen Unrecht geschieht. Das war zu meiner Zeit noch ganz anders: wir (und meine Freunde) hatten eher Eltern, an die wir uns nicht gewandt haben, weil sie sowieso gesagt hätten, wir sollten uns nicht so anstellen.
Sorry, aber warum das jetzt dreimal hier erscheint, weiss ich auch nicht….;-)
Danke, Caro, für den Hinweis auf meine Meinung. Bisher konnte mir einfach noch niemand sagen, wovor ich denn Angst haben sollte, wenn ich meine Kinder z.B. beim Sport oder beim Spielen auf FB poste.
Grundsätzliche Frage: weshalb ist es nötig, das eigene Leben (und das der Kinder) auf FB festzuhalten? Weil es so mitteilsam bequem ist? Ich sehe darin, ehrlich gesagt, keinen Sinn. Aber das ist eine persönliche Meinung, weshalb ich mich auch strikt von FB fernhalte.
@mila: Die Frage ist doch darin beantwortet, dass es eben jemand tut (und offensichtlich Grund dafür hat), und jemand anderer nicht. Jedem das seine. Wenn jemand ein paar Bilder aus den Ferien postet, ist das offensichtlich bequemer als allen Freunden eine Karte schreiben (auch wenn diese sich darüber vielleicht mehr gefreut hätten).
Letzteres kann ich mit Sicherheit mit ja beantworten. 😉
Man beobachtet „Gestalten mit zweifelhafter Motivation“?? Was denn, haben sie Hakennasen oder andere Hautfarbe? Mir scheint, mit solchen Sprüchen offenbart sich eine ganz andere dunkle Bodenschicht der Gesellschaft, die überhaupt nicht weniger wiederlich ist als Pädophilie.
Doch die gibt es, ohne Hackennase, dafür mit Schwimmbrille. Sie sind den Bademeistern meist bekannt. Eine Bekannte von mir arbeitet als Bademeisterin. Mann/Frau kennt seine Kundschaft. Richtig und wichtig in solchen Situationen, diesen wenigen Personen zu verstehen geben, dass man sie im Auge hat. Sicher nicht die Kinder einschränken.
es gibt zwei Dinge die ich erschreckend finde: erstens die „blöde Saumode“ der heutigen Zeit:
1. jede/r hat ständig sein Smartphon schussbereit und kann damit alles, jedes ungefragt aufnehmen und dann auch noch in’s Netz stellen,
2. der uneingeschränkte Drang vieler, sein privatestes Privatleben in der Oeffentlichkeit auszubreiten – also auch Foto der eignen Kinder, vorzugsweise nackt auf einem Fell.
Schon mal überlegt wie peinlich es den Kindern mal sein könnte das solche Bilder im Netz herumschwirren?
Das Problem liegt doch ganz woanders. All die Verbote bringen nichts, und das totschweigen des Themas ebenso wenig. Mir tun die Leute leid die diese Neigung haben, aber egal wie ihr euch anstellt, es gibt sie nunmal. Egal wie ihr eure Kinder bekleidet, sie werden diese immer attraktiv finden, weil so ist das bei den Erwachsenen auch. Oder schaut ihr dem anderen Geschlecht nicht dennoch auf den Körper, obwohl er bekleidet ist? Es gibt Gefahren für die Kinder – lernt damit zu leben und lernt die Kinder so zu erziehen, dass sie ein vernünftiges Misstrauen gegenüber Fremden haben. Thats it!
Mein Vornamenvetter der CVP ist gut für die schnelle Schlagzeile aber schlecht für ausgegorene Vorschläge. Diese Massnahme verhindert leider keinen einzigen Kindsmissbrauch! Eine solche Massnahme verhindert aber, dass wir Kleinkindern einen möglichst natürlichen Umgang mit ihrem Körper vermitteln können. Dem Kleinstkind wird bereits mit 1 bis 2 Jahren eine Scham antrainiert, die es noch nicht haben kann. Herr Müller, gilt das auch fürs öffentliche Windelnwechseln in der Badi?
ich glaube dass in der heutigen „medien zeitalter“ einfach selbverstaendlich ist die kinder in der oeffentlichkeit gemaees zu kleiden. meine kleinkinder vor 30 jahren habe ich in der oeffentlichkeit umgezogen und windeln gewechselt. jetzt meine grosskinder warden in der oeffentlichkeit zugedeckt wenn ich ihnen die windeln wechsle. ich moechte keine pics welche mir unbekante menschen von meinen grosskindern geknipst haben zb auf FB wieder erkennen. fast jeder/jede besitzt ein smart phone und es wird herumgeknipsed als wuerde es einen preis geben.
als wuerde es einen preis geben. – den gibt es bereits, in den Augen vieler ist es das höchste der Gefühle wenn seine Knipsereieen auf Youtube möglichst viel angeklickt werden – das ist d e r P r e i s ! Da gibt es ja nicht was zu blöd, primitiv, abstrus ist um angeschaut zu werden.
Der Modetrend der heutigen Zeit, der vor nichts Halt macht!
(1/2) Als (kinderloser) Mann bin ich ja eh die ausgeburt des Bösen in der Gesellschaft. Darf in Flugzeugen nicht mehr neben fremden Kindern sitzen, bin permanent einem impliziten Pädophilievorwurf ausgesetzt etc. Seit mehr als 10 Jahren geht jetzt diese Entwicklung. Wäre das vor 25 Jahren so gewesen, hätte ich wohl kaum 10 Jahre lang ehrenamtlich die Jugendriege geleitet. Irgendwie finde ich es jetzt erleichternd zu sehen, holt diese Entwicklung jetzt auch die ganz normalen unverdächtigen Mitglieder der Gesellschaft ein, nämlich die Familienmitglieder, Mutter und Vater. Jetzt können die…
(2/2) …die mitverantwortlich sind für diese Hysterie nach amerikanischem Vorbild, endlich selbst die Resultate ihrer jahrelangen Forderungen sehen. Kein Bluttsein mehr unverdächtig, kein nackter Kindsbauch mehr christlich genug. Jetzt lehne ich mich zurück, und schaue mit einer gewissen Genugtun, wie die jahrelangen Befürworterinnen dieser US-Gender-Moral-Hysterie selbst davon erfasst werden und sich rechtfertigen müssen.
@Fabian. Ich gehöre auch zu dieser degenerierten Spezie (kinderloser Mann in den 30gern) und bin absolut einig mit ihnen. Deshalb fläze ich stets in einer Badi rum, wo es keine Kinder hat. Nebst der relativen Ruhe gibts dort den Vorteil, dass man grundlos als Pädophiler gebrandmarkt wird. Unsere Gesellschaft ist auf abwegen. Der gesunde Menschenverstand scheint stetig und in erschreckendem Masse abzunehmen.
Ich kann Sie beide gut verstehen – und trotzdem meine ich, dass es keine Lösung ist, dass Männer wie Sie sich sozusagen ins Reduit zurückziehen. Für meine Begriffe wird dieser Trend des alle-Männer-stehen-unter-Generalverdacht immer weiter gehen, wenn nicht laut ausgerufen wird bzw immer wieder, zumindest im Bekannten- und Verwandtenkreis, dieses thematisiert wird.
Der Bademeister meines Sohnes im Schulschwimmen hat uns im letzten Schuljahr mitgeteilt, dass er aufhören würde, denn die rufschädigenden Unterstellungen könne er nicht mehr ertragen. Wir Eltern, die von diesen Vorgängen gar
/2 nichts gewusst hatten, haben uns zusammengetan und durch Versammlungen und ganz offenes Sprechen über die Vorwürfe im Raum (die sich allesamt als Hysterie herausgestellt haben) erreicht, dass er bleibt und in Zukunft Ansprechspersonen unter uns Eltern hat, damit es gar nicht mehr soweit kommt. Aber man muss darüber reden, man darf sich nicht einfach zurückziehen! Und ja, ich verstehe, dass es etwas vom Schlimmsten ist, wenn man unter so einem Generalverdacht zu leiden hat – aber durch Rückzug gibt man den Hysterikern Recht.
Die Kindergärtnerin unserer Kinder hat bei den Eltern Begleitpersonen für Wald und Schwimmunterricht gesucht. Und umgehend eingeschränkt, dass beim Schwimmen „natürlich“ nur Mütter mitdürfen. Denn die Kinder ziehen sich in einem Raum um…
Es ist der Alltag, der mir Sorgen macht. Dass offenbar über solche Ideen nicht einmal mehr nachgedacht wird, sondern das als „natürlich“, oder wie unten „Zeitgeist“ dargestellt wird.
Gut, dass es in Ihrer Elternversammlung @Carolina offenbar anders abgelaufen ist als andernorts:
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/41920
@ Sp
Falls Sie auf meine Bemerkung mit dem Zeitgeist anspielen, dann tun Sie mir unrecht. Ich habe einzig und alleine gesagt, dass ICH MEINE Kinder nicht in der Badi nackt herumlaufen lasse, weil ich finde, dass sie das nicht müssen, da es auch sonst niemand tut. Weil es entsprechend unserem Zeitgeist nicht gemacht wird. ABER einen Generalverdacht bekämpfe ich und finde es schlimm, wenn da nur Mütter dabei sein dürften. Meine Tochter hat einen Schwimmlehrer, der natürlich alle notwendigen Hilfsstellungen leistet. Wenn Papi sie bringt, geht sie in die Männergarderobe. Das ist für mich normal.
Falls Sie nicht mich meinten, tue ich Ihnen unrecht und entschuldige mich sogleich.
@13: Richtig, ich habe Ihren Ball aufgenommen und noch einmal aufgeworfen. Sie haben ja recht, dass man sich überlegen muss, wo Widerstand sinnvoll ist. Wir müssen nicht Rebellentum auf dem Rücken unschuldiger Kinder austragen. Andererseits ist es eben so, dass alle irgendwie jede Fehlentwicklung mit Zeitgeist erklären oder entschuldigen. „Wir durften früher noch, aber heute kann man das ja nicht mehr…“ Das tönt immer so fatalistisch, als müsste man wirklich jede Entwicklung (die zudem immer nur in eine Richtung zu gehen scheint) einfach hinnehmen.
Ich bin genau das Gegenteil, nämlich Mutter, sprich eine Frau und mit Kindern, damit ganz unverdächtig, auch wenn die statistische Wahrscheinlichkeit dass ich mein Kind misshandeln könnte vermutlich grösser ist, als diejenige, dass Sie eins kidnappen. Und doch kann ich jeden ihrer Worte unterschreiben, ausser dass man auch Mütter/Väter nicht unter Generalverdacht stellen sollte, an der Entwicklung mitverantwortlich zu sein. Es sind nicht alle gleich 😉
Ich schütze meine Kinder durch Aufklärung und Gesprächen mit ihnen. Und ich schaue, dass sie in der Öffentlichkeit der Gesellschaft
angepasst angezogen sind. Sie sind darum ausser beim Umziehen in der Badi nicht nackt. Das ist heute einfach so und ich kann damit leben. Aber ich rufe nicht die Polizei, wenn ein kinderloser Mann sie grüsst oder ihnen zulächelt, sondern freue mich darüber, dass es nette und offene Menschen gibt. Auch wenn ich gut verstehe, warum so mancher es lieber sein lässt, um nicht verdächtigt zu werden.
@Pascal
Ich handhabe dies genauso.
Die Forderungen der Kinderschützer werden immer verrückter. Es ist wohl bekannt, dass leicht bekleidete Menschen häufig weit sexier sind, als ganz nackte. Das Gesetz wird 99,99999% der Kinder nicht mehr beschützen, sondern allenfalls mehr gefährden, da dann diejenigen die solche Fotos konsumieren möchten dies einfach anderweitig tun.
Gesetze sollen dazu da sein den Normalfall zu regeln. Ein Nacktfoto eines Kindes ist im Normallfall harmlos.