Vier Wochen Vaterschaftsurlaub für alle!
Ein Papablog von Matthias Kuert Killer*

Heute ist der Wunsch der Väter, von Anfang an eine wichtige Rolle zu spielen, Normalität: Vater mit seinem Kind. Foto: normalityrelief (Flickr)
«Schämen Sie sich!», schreibt mir Frau Gerber per Mail. Wofür? Weil ich mich beruflich für vier Wochen Vaterschaftsurlaub einsetze, aus Überzeugung. Ich bin selbst Vater zweier Söhne und war nach beiden Geburten mehrere Wochen zu Hause. Nicht für Urlaub, denn es waren anstrengende Wochen. Meine Partnerin war nach zwei Notfall-Kaiserschnitten nicht nur erschöpft, sondern auch nur beschränkt mobil. Windeln wechseln, den Neugeborenen schaukeln, schlafen im Zweistundenrhythmus, kochen, den Haushalt schmeissen, meine Partnerin unterstützen, körperlich wie psychisch – danach wieder zu arbeiten, war wie Erholung.
Es war alles andere als Ferien, aber für unsere Familie waren diese Wochen unglaublich wichtig. Das erste Kind hat unsere Familie neu formiert – davor waren wir ein Paar, danach eine Familie. Das zweite Kind stellte uns vor die neue Herausforderung, bereits ein Kleinkind zu Hause zu haben, das auch seine Ansprüche stellte. Diese Wochen waren aber auch für mich selbst etwas sehr Schönes, denn Vatergefühle entwickeln sich durch eine starke Beziehung zum Neugeborenen. Diese Gefühle konnte ich dank der Präsenz und Zeit entwickeln. Aus purem Glücksgefühl wird so Verantwortungsbewusstsein. «Gebt doch den Vätern diese Möglichkeit», entgegne ich also Frau Gerber im Geiste.
Beim zweiten Kind hatte ich Glück: Zwei Wochen Vaterschaftsurlaub wurden mir vom Arbeitgeber gewährt. Solche Arbeitgeber haben die wenigsten. Fakt ist, dass in der Schweiz ein frischgebackener Vater gesetzlich lediglich einen Tag freibekommt. Dies im Rahmen eines «üblichen freien Tags» (OR, Art. 329 Abs. 3), wie etwa bei einem Umzug. Das ist weit weg von den heutigen Realitäten. Wie soll denn das praktisch funktionieren nach der Geburt, wenn der Vater weg ist, liebe Frau Gerber? Wir erwarten im Sommer unser drittes Kind. Es gibt sicher Momente im Familienleben, in denen man auf mich verzichten kann. Die Zeit nach der Geburt gehört nicht dazu: Wer soll denn meine Partnerin unterstützen, unsere Buben betreuen, Essen kochen, den Haushalt erledigen? Klar ist es möglich, die Spitex kommen zu lassen und die Grosseltern einzuspannen. Und ich bin dann nach einem Tag mal weg? Eine spezielle Auffassung von Selbstverantwortung.
Aber Frau Gerber hat auch dafür eine Lösung: «Dann nimmt man halt Ferien», schreibt sie. Aber Ferien dienen der Erholung. Und mit Erholung hat ein Vaterschaftsurlaub eben nicht viel zu tun. Und den Rest des Jahres schlägt man sich dann übermüdet durch die Arbeitswelt? Ausserdem stellt sich die Frage, ob wir wirklich in einer Gesellschaft leben wollen, die eines der grössten Lebensereignisse gleich honoriert wie einen Wohnungsumzug. Ich komme in Fahrt: Die tiefere Scheidungsrate, wenn die Kinder gemeinsam betreut werden. Die bessere Entwicklung des Kindes, wenn es tragfähige Beziehungen zu beiden Elternteilen aufbaut. Die Bereicherung für die Väter und die Entlastung für die Mütter. Das spricht doch alles für einen Vaterschaftsurlaub.
«In meinem Job ist das leider nicht möglich», höre ich immer wieder von Vätern, wenn es um Teilzeitarbeit geht. Mit den vier Wochen Vaterschaftsurlaub – verteilt auf 20 einzeln bezogene Arbeitstage – hätten solche Männer wie auch ihre Chefs die Möglichkeit, Teilzeitarbeit überhaupt mal zu testen und bei guten Erfahrungen definitiv auf Teilzeitarbeit umzustellen.
Aber letztlich geht es mir nicht nur um rationale Argumente. Entweder wollen wir eine Gesellschaft sein, in der es normal ist, dass es Väter von Beginn an braucht oder eben nicht. Für mich ist völlig klar: Es gehören (fast immer) zwei zu einem Kind. Sie sollen die erste Zeit nach der Geburt zusammen meistern können – wohlverstanden mit sehr willkommener Unterstützung. Ich will als Vater präsent sein nach der Geburt. Und ich bin weder der erste noch der einzige. Heute ist der Wunsch der Väter, von Anfang an eine wichtige Rolle zu spielen, Normalität. Genauso normal, wie es keine grosse Sache mehr ist, dass beide Elternteile Erziehungsverantwortung übernehmen. Von Beginn an dabei sein und auch dabei bleiben. Oder schauen Sie gern Serien, von denen Sie den Anfang verpasst haben und von denen Sie später jeweils nur die Zusammenfassung zu sehen kriegen?
Für einen Vaterschaftsurlaub braucht es nicht mehr Steuergelder. Vier Wochen Vaterschaftsurlaub sind mittelfristig ohne Beitragserhöhungen aus der Erwerbsersatzordnung finanzierbar – wie der Mutterschaftsurlaub und der Militärersatz. Heute werden weniger Militärdiensttage geleistet, dadurch bleibt mehr Geld im «Kässeli». Die Rechnung ist einfach: Väter gehen heute weniger ins Militär, dafür sind sie etwas mehr bei den Kindern. In der Summe wird es nicht teurer.
Ein Vaterschaftsurlaub sorgt für Ruhe in der Familie in einer hektischen Zeit, hilft den Frauen in der postnatalen Rekonvaleszenz, führt zu verantwortungsvolleren und präsenteren Vätern, ist für Arbeitgeber mit einer Versicherungslösung gut umsetzbar und kostet den Steuerzahler erst noch nicht mehr Geld. Ich sehe wirklich nicht ein, wofür ich mich schämen sollte, Frau Gerber.
* Matthias Kuert Killer (37) ist Leiter Sozialpolitik bei Travailsuisse, dem unabhängigen Dachverband der Arbeitnehmenden. Er arbeitet wie seine Partnerin Teilzeit und lebt mit seiner Familie in der Nähe von Bern.
174 Kommentare zu «Vier Wochen Vaterschaftsurlaub für alle!»
Super Papablog! Vielen Dank für diesen Beitrag, hab ihn gleich an meinen Mann geschickt! Auch er musste Anfangs viel frei nehmen um mich nach Notfallkaiserschnitt zu unterstützen. Ein Vaterschaftsurlaub ist das einzig richtige.
4 Wochen Vaterschaftsurlaub sind nett; bei der Diskussion geht allerdings vergessen, dass Engagement der Väter nicht nur in den ersten Lebenswochen erforderlich ist, sondern bis zum Abschluss der Berufsausbildung, d.h. Im Minimum die nächsten 20 Jahre. Niederschwellige Unterstützung bei der Betreuung von Säuglingen und Kleinkindern gibt es zur Genüge und ist von einer Person zu bewältigen, bei der Begleitung von Teenagern ins Erwachsenenleben brauchst es mindestens zwei, doch dann ist der Vater oft nur noch begrenzt verfügbar.
Da ist ja jetzt Besserung in Aussicht mit dem gemeinsamen Sorgerecht. Damit der getrennt lebende Vater nicht nur auf Abruf ‚verfügbar‘ ist, sondern am Leben seiner Kinder teilhaben darf.
Also ich finde diese Idee nicht nur toll, sondern eine absolute Notwendigkeit. Obwohl ich bei einem sehr modernen Arbeitgeber beschäftigt bin, haben wir nur 2 Tage „Vaterschaftsurlaub“.
Aufgrund meiner angsparten Ferien blieb ich nach der Geburt unserer Zwillinge 4 Wochen zu Hause. Das waren wahrscheinlich meine 4 anstrengstendsten Wochen, aber mit die schönsten, die ich mir vorstellen kann.
Und NEIN, Babies schlafen nicht immer. Und nur den Haushalt in diesen 4 Wochen am Laufen zu Halten, war eine Herkules Aufgabe. Dank unserer überragenden Hebamme haben wir den „Turn-around“ geschafft.
und sie meinen es werde später weniger anstrengend?
Klar, 4 Wochen. Und die Mehrkosten holen wir über eine Lohnsenkung rein oder?
Nein, bitte lesen. Das Geld ist schon vorhanden in der EO.
Oh, ein Goldesel? Gut zu wissen…
Vielen Dank, Herr Killer, für diesen wunderbaren Beitrag! Es ist gut, dass die Schweiz Männer/Väter wie Sie hat!
aber erschreckend, dass so viele Kommentare den Anspruch auf einen Vaterschaftsurlaub als nicht selbstverständlich betrachten
Ja, es ist traurig bei wie vielen Leuten es anscheinend immer noch im Hinterkopf präsent ist, dass die Kinderbetreuung in erster Linie die Sache der Mütter ist. Dabei fällt mir persönlich absolut nichts ein, was Väter nicht genauso gut machen können wie Mütter (ausser natürlich die Geburt und das Stillen).
@Jane Doe: Kaum jemand, der sich hier gegen einen Vaterschaftsurlaub äussert, wird sich dagegen wenden, dass die heutige Mutterzeit auch zumindest teilweise von Vätern bezogen werden könnte. Und viele, ich inbegriffen, finden keineswegs, dass Kinderbetreuung Sache der Mutter ist. Hätte meine Frau gewollt, hätten wir im Sommer unsere Rollen getauscht. Ich, und offenbar viele weitere (und wohl eine Mehrheit in der Schweiz) finden einfach, Kinder zu bekommen ist auch unsere private Angelegenheit. Und wir nehmen Ferien, wenn wir zu Hause sein möchten.
Im Sinne der Gleichstellung müssten eigentlich auch die Väter den bestehenden Mutterschaftsurlaub beziehen dürfen. Dessen Finanzierung ist ja schon geregelt. Der Name müsste dann aber geändert werden. Und über dessen Kürze müsste sicher geredet werden.
Aber ich finde auch, dass ein Arbeitnehmerverband sich vermehrt für flexiblere Arbeitsmodelle einsetzen sollte.
Solche punktuellen Initiativen für 4 Wochen als Beispiel gehen die Problemstellung nicht ganzheitlich an. In deren Häufung ermüden sie dann das stimmende Volk.
Die Gleichstellung ist in diesem Fall nicht möglich, weil die Väter nicht gebären und deshalb kein Arbeitsverbot haben.
Das hindert aber nicht daran, die Regelungen so anzupassen, dass beide Eltern die so wichtige Zeit nach der Geburt gemeinsam – und auch flexibel – mittragen können.
Da finde ich es etwas Hypocrisie, auf den biologischen Unterschied zu pochen.
Katharina, ich bin Ihrer Meinung. Natürlich ist des Gebären und Stillen nun mal den Frauen vorbehalten, für ALLES ANDERE was danach kommt, sollten die Väter genauso Verantwortung übernehmen wie die Mütter, es sind ja schliesslich auch ihre Kinder.
Nach dem Arbeitsverbot (das nota bene dem Schutz der Frauen dient) würde noch genug Zeit bleiben, 4 Wochen den Vätern abzutreten. Wenn man denn wollte.
„Natürlich ist des Gebären und Stillen nun mal den Frauen vorbehalten, für ALLES ANDERE was danach kommt, sollten die Väter genauso Verantwortung übernehmen“
Grundsätzlich einverstanden, aber wann genau beginnt für Sie diese „nach dem Stillen“-Phase? Noch mehr als die Ablehnung des Vaterschaftsurlaubes, schockiert mich die Forderung, den eh zu kurzen Mutterschaftsurlaub aufzuteilen, v.a. wenn man weiss, wie stillunfreundlich so mancher AG ist. Schade dass die optimale Ernährung des Kindes immer noch so wenig zählt.
@13: Ich meinte nicht zeitlich NACH dem (Ab)Stillen, sondern eher was übers Stillen hinausgeht z.B. Windeln wechseln, baden, Schoppen geben, trösten usw.
Mein Mann hatte 4 Wochen bezahlzer Vaterschaftsurlaub (Er musste sich einfach für 1 Jahr verpflichten zu bleiben) und ich war sehr sehr dankbar für seine Unterstützung – welche ich beim 2. Kind nach einem Kaiserschnitt auch brauchte! Und diese Zeit war kein Zuckerschlecken für mein Mann aber sehr sehr wertvoll!
Danke, danke, danke! Diesem Artikel stimme ich voll und ganz zu und zwar als Mutter und Frau, welche 80% arbeitet.
Teilt doch einfach den Mutterschaftsurlaub entsprechend auf: 4 Wochen für den Vater, der Rest für die Mutter! Kostet niemanden mehr und bringt allen etwas!
Das ist eine Fehlüberlegung. Erstens kostet es durchaus mehr, da Männer immer noch mehr verdienen als Frauen. Zweitens ist die Zeit nicht nur für das Kind, sondern auch für die Mutter. Je nach Geburt(sverletzung) kann die Heilung dauern und die Milchproduktion muss sich einstellen. Ich habe beim ersten Kind nach 10 Wochen gearbeitet und es ging einigermassen. Beim zweiten wäre ich wohl mit pflotschnassen Oberteil im Büro gesessen. Das konnte mir mein Mann nicht abnehmen.
@alam: Das V in AHV heisst Versicherung, haben Sie das noch nicht mitbekommen?Also, sogar die Bezeichnung sagt, dass ich hier etwas versichere, nämlich meine Rente. Ich habe nie behauptet, dass ich damit meine Rente finanziere, ich sage lediglich, dass ich damit meine Rente bezahle. Das Finanzierungsmodell ist nicht meine Angelegenheit.
10 Wochen reichen mir als Mutter eben nicht. Eigentlich reichen auch die heutigen 14 Wochen bei weitem nicht, aber hier die Väter und Mütter gegeneinander auszuspielen, fände ich das allerletzte.
@alam: „Eigentlich reichen mir auch die heutigen 14 Wochen bei weitem nicht…….“, wieviel solls den sein, am besten 18 Jahre, oder noch lieber 30? Das ist genau der Punkt, weshalb ich bei derartigen Begehren grundsätzlich Nein stimme, es hört nie auf! Gewisse Leute haben endlos Ideen, wie sie auf Kosten der Allgemeinheit leben könnten.
Dann wollen Sie doch bestimmt auch nicht auf Kosten der Allgemeinheit die AHV beziehen?
@alam: Ich erkläre es Ihnen gerne nochmals, ich werde nicht auf Kosten der Allgemeinheit die AHV beziehen. Ich bin auch zufrieden, wenn man mir meine eigenen Beiträge mit banküblichen Zinsen zurückerstattet, da kriege ich nämlich mehr. Also nix mit „die Allgemeinheit zahlt Ihre AHV“.
@ Joerg Hanspeter: Auch ich werde es Ihnen gerne noch einmal erklären: Mit Ihren AHV-Beiträgen haben Sie nicht Ihren eigenen Lebensabend sondern den der vorherigen Generation finanziert, also sozusagen Ihre Kindheit zurückbezahlt. Was Sie meinen ist die 2. und allenfalls die 3. Säule, die man für sich selber anspart. So funktioniert nämlich unser 3-Säulen-System. Haben Sie das noch nicht mitbekommen?
@Joerg Hanspeter: Für einen gut verdienenden (ab 100’000.- Jahreseinkommen) mag es zutreffen, dass er sich seine eigene AHV finanzieren könnte (sofern er nicht zu alt wird und dieses Einkommen schon in jungen Jahren erzielt…). Alle anderen (und davon gibts ein paar!) sind froh, dass wir dieses System des Umlageverfahrens haben und der Bund (durch direkte Steuern, MwSt.-Prozent, Alkohol-, Tabak- und Glücksspielabgaben) die AHV-Beiträge mit ca. 25 Prozent unterstützt. Sonst würde es nicht für alle aufgehen, da wir nicht auf die nötigen 40 Mia. (Stand 2012) kämen!
@Bernhard: Ich habe ja eigentlich nichts gegen unser System der AHV, ich habe es nur satt, dass mir gewisse Leute dauern um die Ohren hauen, dass ich angeblich die AHV auf Kosten ihrer Kinder beziehe, was einfach nicht stimmt. Ihre Kinder werden die AHV vielleicht einmal finanzieren, das ist aber nicht meine Schuld, das Umlageverfahren wurde nicht von mir erfunden.
14 Wochen ist schon fast lächerlich wenig für die Mutter alleine und dann soll man das nochmals kürzen? Alle Länder um uns herum haben viel bessere Lösungen gefunden. Am besten wäre es wie bei manchen unserer nordischen Nachbarn: mind. 6 bis 9 Monate Elternzeit, von der der Vater ein festgelegtes Minimum beziehen muss. Aber davon ist die ach so fortschrittliche Schweiz noch Jahre entfernt.
Sehr geehrte Jane Doe
Bei unseren Nordischen Nachbarn ist die Steuerquote auch über 50%! Natürlich kann man dann die Mama 9 Monate finanzieren, oder gratis zum Zahnarzt etc. Tatsache ist doch dass es den meisten „stinkt“ 50 Rappen von jedem verdienten Franken an den Staat abzugeben. Wie sehen Sie dass?
Herr Valentin, ja, ich würde es tatsächlich vorziehen, mehr Steuern zu zahlen, dafür keine Krankenkassenprämien, Kita-Gebühren usw. und viele Verbilligungen zu erhalten. Und da die nordischen Länder, z.B. Dänemark, in punkto Zufriedenheit der Bürger auf den Ranglisten immer ziemlich oben rangieren, stinkt es wohl doch nicht allen so gewaltig so viel abzugeben… Ich sage ja nicht, die Schweiz sollte das ganze Steuer- bzw. Sozialsystem umkrempeln, aber wenn wir uns als eines der reichsten Länder der Welt Dinge wie den Gripen leisten können, dann doch wohl auch einen Vaterschaftsurlaub!
Ausserdem, Sie vergessen: Wenn es einfacher wird, Kinder und Karriere zu vereinbaren, dann haben 1. mehr Leute (mehr) Kinder und 2. mehr Frauen gehen arbeiten oder arbeiten in höheren Pensen und zahlen höhere Steuern, was beides wiederum den Wohlstand des Staates fördert…
Frau Doe
Ich bin in vielen Punkten mit Ihnen einig! Über Militärausgaben müssen wir nicht streiten. Da bin ich „dunkelrot“! Ich hab schon beim FA18 nein gesagt.
Das mit den hohen Steuern klappt jedoch nicht überall soo toll. Meine Kollegin in Bern bezahlt über 3 Monatslöhne Steuern, und trotzdem müssen wir unseren „Griechen“ über 1 Mia. jährlich hinterherwerfen!?
Und dass mit der Kita ist ehrlich gesagt auch nicht so transparent. Hier in Zürich kostet jeder Platz 20T-CHF/Jahr zusätzlich zu dem Elternbeitrag! Das ist in etwa der Betrag 3 Steuerzahlender Mütter.
Ich weiss weder wie bei uns noch in Skandinavien wie die Steuern im Detail gehandhabt & umverteilt werden. Ich wollte nur sagen, dass es ok ist, höhere Steuern zu zahlen, wenn gewisse Leistungen dann „inbegriffen“ sind. Und ein moderner Staat sollte es m.M.n. jungen Familien möglichst vereinfachen, Kinder und Job unter einen Hut zu bringen & Leistungen für Familien sollten selbstverständlich ein Teil des Sozialsystems sein, wie eben in Skandinavien. Wenn das nicht so ist, gibt es einfach immer weniger Kinder, wie z.B. in Japan, dann haben wir igendwann alle ein Problem, auch die Kinderlosen.
@Jane: Also was die Zufriedenheit anbelangt: In der kürzlich veröffentlichten Glücksstudie der UNO rangierte die Schweiz ebenso wie die skandinavischen Länder auf den ersten zehn Rängen.
…
Ich möchte nicht soviel Steuern zahlen, wie die Schweden, wo die Gesamtsteuerbelastung die siebthöchste in ganz Europa ist. Ja, mich reuen 50 Rappen Steuern für jeden sauer verdienten Franken!
…
Würden die Unternehmen und die Reichen wieder mehr Steuern bezahlen, dann wäre die Finanzierung einer angemessenen Elternzeit (und auch der Sozialwerke) weniger ein Problem.
Man sollte drei Wochen Vaterschaftsurlaub erhalten, und dafür im Jahr der Geburt keinen WK leisten (Vaterschaftsurlaub gilt als Diensttage). Ausserdem ist ein Kind in die Welt setzen ja wohl der grösste Dienst am Vaterland…
Damit wäre 1. die Finanzierung erledigt 2. wäre das Militär überflüssige Mannsstunden los und 3. würde es wahrscheinlich mehr Kinder geben 🙂
Wenn es dadurch mehr Kinder gäbe… die Ärmsten.
Ausserdem sind wohl WKs, in dem Alter, wo die meisten Vater werden, nicht mehr so häuffig.
Man sollte nicht immer Sachen, die nichts miteinander zu tun haben verknüpfen. Militär ist das Eine, Kinder etwas Anderes
?!?
Und wieso zahlt dann die EO (Erwerbsersatzordnung) den Verdienstausfall beim Militärdienst und beim Mutterschaftsurlaub?
Glaube Sie versuchen mit markigen Aussagen Dinge zu trennen, die der Gesetzgeber bereits verknüpft hat…
nowhere
Warum Vermischung? Es geht bei der Finanzierungsfrage in erster Linie um Staatsfinanzen und wenn Geld ein nicht unbeschränkt, vorhandenes Gut ist, müssen wir eben die Prioritäten abwägen. Wenn man für A mehr Geld braucht, muss man es irgendwoher nehmen und warum nicht beim B, welches eh nicht wirklich sinnvoll und dazu extrem familienfeindlich ist.
Wieso das denn? Beides ein Kapmpf an der Heimatfront
nur weil etwas JETZT verknüpft ist, heisst es nicht, dass es gut ist.
Der Autor ist übrigens 39, wohl kaum im WK- Alter
In einer kinderbewussten und kinderreichen Gesellschaft wäre die Forderung schon lange umgesetzt. Die Schweiz ist aber eine arbeitsbewusste, kinderarme Gesellchaft.
Jeder Mann muss 270 oder 390 Diensttage leisten und erhält dafür Geld aus der EO – über diese Kosten wird nicht mal ansatzweise diskutiert. Aber wenn ein Mann 10% dieser oft sinnlos abgesessenen Zeit für sein Kind einsetzen möchte – und dafür eine soziale Absicherung erhalten möchte, dann soll das aus finanziellen Gründen nicht gehen?
Sehe ich genau so, Jürg Oberli. Danke für diese klare Ansage an Augenwischerei der Gegner die nicht müde werden uns Eltern einen Bären aufzubinden und von Privatsache zu plappern. Privat ist nur der Akt und die Entscheidung zu einem Kind, nachher ist es eine gesellschaftspolitische Angelegenheit wie Bildung etc wo der Staat ja das Sagen hat.
Die Alternative zur Milizarmee wäre ein Berufsheer. Darüber wird immer wieder mal diskutiert. Billiger wird es aber nicht.
Nein, nein und nochmals nein, kein weiterer Ausbau des Sozialstaates. Die Schweiz hat jetzt schon Mühe, die bestehenden Sozialsysteme einigermassen zu halten, für Schönwetter-nicetohave-Lösungen besteht wirklich kein Anlass.
Nice to Have… man kann das auch so auslegen. „Die Schweiz“ könnte das schon finanzieren und das Bedürfnis wäre sicher da. Sie verkraftet ja auch 260 Diensttage als AdA.
Oh ja. Die Schweiz hat so grosse Mühe die Sozialsysteme zu halten, dass sie eines der reichsten Länder der Welt ist…klar doch. Das wir so schlecht dran sind, ist reine Stammtischpolemik, die dafür sorgt, dass die Wirtschaft in die eigene Tasche wirtschaften kann.
Und weiterer Ausbau? Wann genau fand denn der letzte Ausbau statt? Ich lese immer nur Abbau, Abbau, Abbau, natürlich ausser beim Militär und den eigenen Löhnen, um dann plötzlich ganz überraschende gute Abschlüsse zu präsentieren. Bern hat es vor Kurzem gut vorgemacht.
@13: Wo, ausser beim Militär, haben Sie in letzter Zeit einmal einen Abbau erlebt? Ich meine nicht einer reduzierte Ausgabensteigerung, sondern wirklich eine Reduktion.
Googeln Sie ASP Bern. Abbau bei Schulen, Spitex, Altersversorgung, Psychiatrie und Prämienverbilligungen. Angeblich aufgrund eines riesigen Defizits in der Kantonskasse und einem sehr schlechten Abschluss 2013. Komischerweise wurde nur wenige Wochen nach der Abstimmung im Grossen Rat ganz „überraschend“ verkündet, man hätte falsch gerechnet und der Kanton schliesst mit einem Plus ab.
Aber ich korrigiere: Wir haben ja vor Kurzem mit der Ablehnung des Mindestlohnes den Sozialstaat ausgebaut. Wir zahlen Leuten nämlich lieber Sozialleistungen, als die Firmen zu zwingen, die Löhne zu zahlen.
Gut, ich habe nachgelesen. Ob am richtigen Ort gespart wurde, weiss ich nicht, nachhaltig scheint es mir jedenfalls nicht zu sein. Auf Ihre Alternativen für den finanziell nicht gerade gut dastehenden Kt. Bern wäre ich gespannt.
Ich bin nicht der Überzeugung, dass der Kt Bern finanziell wirklich so schlecht dasteht. Eine Abspeckung des Grossen Rates wäre ein Thema. Vermehrte Gemeindezusammenschlüsse ein zweites. Und bei der Schule könnte schon gespart werden, aber bitte richtig. Nicht durch Belastung der Stadtschulen, die eh schon einen schwierigen Stand haben, sondern indem endlich damit aufgehört wird, die Kleinstschulen zu jedem Preis erhalten zu wollen. Tradition in aller Ehren, aber wenn ich von Emmentaler Schulen mit 10-12 Schüler höre, frage ich mich schon, ob 1000 Berner Schüler dafür leiden müssen.
Überhaupt wäre Zentralisierung für einen Kanton mit den Strukturen wie es sie in Bern gibt, ein wichtiges Thema. schon die Führung der Sozialämter der Kleinstgemeinden sind ja eigentlich lächerlich. Krankenhäuser in Bern selber, sollten vermehrt die Kompetenzen verteilen, anstatt dass jeder alles anbietet, auch wenn die Standorte nur ein paar Kilometer entfernt sind. Es gäbe da schon einiges, was meiner Meinung nach optimaler laufen könnte. Und dann läge auch ein Vaterschaftsurlaub drin 😉
Naja, das sehen dann die Kantone, die mittels Finanzausgleich den Kt. Bern subventionieren, vielleicht etwas anders. Dass der Rat sich gerade in diesem Moment die Bezüge erhöht, ist politisch ungeschickt, schlägt aber finanziell kaum zu Buche. Gemeindezusammenschlüsse scheitern immer wieder. Bisher ist das nur in GL gelungen. Ob es finanziell etwas bringt, ist auch unklar. Für mich gehört das Gemeindehaus ebenso wie die Schule nach Möglichkeit ins Dorf. Ich denke nicht, dass da in Bern viel Geld einzusparen wäre.
Zur Zentralisierung: Ich glaube, lokale Strukturen haben auch Vorteile. Wenn an der Gemeindeversammlung das Budget fürs nächste Jahr besprochen wird, die Stellenausweitung zur Sprache kommt, die RPK Stellung bezieht, die Bevölkerung Mitsprache hat, dann sorgt diese Transparenz auch für eine gewisse Mässigung.
Auf der anderen Seite habe ich erlebt, wie der Kanton in Zürich den Gemeinden vorgeschrieben hat, die Zivilstandsämter zusammenzulegen. Damit, dass ich nun im Nachbardorf heiraten musste, kann ich leben. Gespart wurde aber nichts, im Gegenteil.
Denn für die Zivilstandsbeamtin, die keine Stelle im neuen gemeinsamen Amt erhielt, wurde umgehend eine neue Stelle geschaffen als „Kommunikationsbeauftragte“ (unter anderem).
Ich denke nicht, dass der Finanzausgleich ein gutes Kriterium für die Beurteilung der Situation von Bern gilt, zumal der Kanton auf Bundeshauptstadt da halt auch das eine oder andere zu tragen hat, was nicht nur kantonalen Interessen entspricht. Aber was die Gemeindezusammenschlüsse und die Zentralisierung angeht, sprechen die bisher erfolgten eigentlich eine ziemlich klare Sprache. Es geht dabei nicht nur um Kosten, sondern auch um Qualität. Über Gemeindeversammlungen lässt sich streiten. Ich persönlich halte sie für überholt, v.a. da das Publikum kaum die Gemeindebevölkerung repräsentiert.
@13: Ich sehe gerade nicht, welchen Nachteil Bern daraus entsteht, dass es Bundeshauptstadt ist. Aber gut, Zürich würde dieses Bürde sonst schon übernehmen…
Gemeindeversammlungen sind gelebte Demokratie. Dort stimmen die Leute, die im Dorf nicht nur wohnen, sondern leben, die sich engagieren, die sich interessieren, und die eben auch bereit sind, mal etwas Zeit für die Dorfpolitik zu investieren. Ich fühle mich von diesen Leuten bestens repräsentiert. Und wer nicht will, hat halt gehabt. Politik soll da stattfinden, wo die Betroffenen wohnen!
@ Sp
Zürich ist in etwa so repräsentativ für die Schweiz wie die von mir erwähnten ü60-jährigen für die Bevölkerung der Gemeinde. Ich bin trotz der Kosten der Meinung, dass die Schweiz nicht nur von einer Stadt und einer Sprache repräsentiert werden darf. Ich mag Zürich, aber es ist für mich nicht die Schweiz.
Politik findet in erster Linie auf der Strasse statt, nicht in verstaubten Turnhallen und genau darum geht es. Ich bin in einer der grössten Gemeinde aufgewachsen und die einzelnen Dörfer lebten von den Menschen, die sich da einsetzten. Da spielte die zentrale Verwaltung keine Rolle.
Jetzt lebe ich in einer viel kleineren, bestehend aus einem Dorf (4000 EW). Und doch erlebe ich hier das Gleiche: Leute, die im Dorf etwas bewirken, Anlässe organisieren, Angebote schaffen etc. sind nicht unbedingt diejenigen, die ich an der Gemeindeversammlung sehe. Im Gegenteil. Diese wollen handeln, nicht sprechen. Die Gemeindeversammlung dient eher dazu, den Missmut gegen einzelne loszuwerden, ohne selber etwas zu tun. Ein Podium für manche Leute. Mal davon abgesehen, dass das Durchschnittsalter bei ca. 60 liegt und Männer stark übervertreten sind. Das ist nicht das Dorf in dem ich lebe.
@13: Es ist aber die zentrale Verwaltung oder eben die Gemeindeversammlung, die bestimmt, ob ein Schulhaus gebaut wird und wie es aussehen soll. Ob es eine Turnhalle gibt dazu. Ob es mehr oder weniger Polizisten im Dorf hat, neue Spielplätze. Ob es etwas kosten darf, das Dorf lebenswert zu machen, oder ob der Steuerfuss um jeden Preis gedrückt werden soll. Am Stammtisch wird nichts entschieden.
Dass an der Gemeindeversammlung vorwiegend ältere Männer sind, liegt ja wohl zuletzt an denen. Aber wer sich nicht interessiert, darf sich dann auch nicht beklagen, wenn es nicht so läuft, wie gewünscht
Ansonsten nehmen wir offensichtlich einfach Widersprüchliches wahr. Ich kenne die Mehrheit der Leute an der Gemeindeversammlung. Und doch, in meinem Dorf sind es die, die auch sonst etwas bewegen. Die vielleicht in einem Verein tätig sind, dann in einer Kommission mithelfen, sich in ein Amt wählen lassen.
Aber natürlich gibt es auch viele Engagierte (vor allem auch Frauen, leider), die sich engagieren. Sich beklagen, dass ihre Arbeit nicht wertgeschätzt wird, das gewünschte Budget nicht gesprochen wird. Aber an der Abstimmung waren sie nicht dabei, denn da sind nur alte Männer…
Und hier noch ein aktueller Nachtrag zum Thema: http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Frauen-verlieren-oft-das-Herzblut/story/15049185
Sehr schön Dan Bourque… genauso ‚vorgestrig‘ wie die erwähnte Frau Gerber! Schämen Sie sich doch auch mal ein bisschen.
Dabei hat der Autor des Artikels so viele schöne Varianten bereits vorgestellt. Gut so. Weiter so. Wider der geschlechterspezifischen Diskriminierung – egal welcher Couleur.
Wenn Sie 90 sind, fänden sie es vielleicht auch „nicetohave“ wenn ihnen ein heutiges Kind hilft. Wenn zu viele Leute so denken wie sie, ist dann aber trotz all dem Geld das Sie haben keiner da.
Immer nur nach dem Staat schreien und Wünsche, Wünsche, Wünsche…
Seit dieser Woche dürfen Frauen 1,5 Stunden pro Tag auf Kosten des Arbeitgebers stillen und er muss ihnen „soviel Zeit einräumen wie nötig“. Meine Frau ging nach dem Mutterschaftsurlaub wieder arbeiten und hat deshalb nur noch in der Nacht gestillt, am Tag gabs den Schoppen. Und ich hatte bei der ersten Geburt einen, bei der zweiten 3 Tage frei. Danach habe ich tagsüber gearbeitet und in der Nacht kaum geschlafen. Waren, vor allem bei unserer Erstgeborenen (Schreikind), mühsame Monate, aber das Leben ist kein Ponyhof.
Besser wären eine Woche mehr Ferien für alle, ob mit oder ohne Kind. Die kann dann jeder persönlich einteilen. Gerade direkt nach der Geburt ist eine zusätzliche Person zuhause eher eine Balstung (nach meiner persönlichen Erfahrung) als eine Hilfe, das das Baby sowieso meist schläft.
Später wäre eine Entlastung nötiger (auch nach meiner persönlichen Erfahrung), aber dann sind die Kinder halt vielen zu anstrendend…
Mich nervt auch jeweils due Aussage, dass es heute eine erzwungene ‚vaterlose‘ Gesellschaft ist, früher war das viel eher der Fall.
Nachtrag: Zum Thema AHV und Schulkosten.
Man sollte es eben so betrachten, man bezahlt AHV für sich. Und man bezahlt mit den Steuern zurück, was die eigene Ausbildung gekostet hat. Deshalb zahlen auch kinderlose Steuern für Schule etc.
Das aber asynchron, als Kredit oder Abzahlung, so betrachtet kann sich EIGENTLICH keiner benachteiligt fühlen.
Ich kann es kaum glauben, wie wenig Verständnis für das Prinzip der „Sozialversicherung“ herrscht – nicht nur bei Ihnen „nowhere“. AHV zahlt man eben gerade NICHT für sich ein. In Sachen Altersfinanzierung wäre das die Pensionskasse.
In die AHV zahlt man für sich nur ein, wenn man Kinder aufzieht (denn diese zahlen dann nach Ihrer Pensionierung Ihre AHV). Und damit wären wir auch wieder so halb beim Thema…
Wollen wir wirklich nichts ändern, weil ja früher alles noch viel schlimmer war ?Ob der Vaterschaftsurlaub direkt nach der Geburt oder bis zum 2., 3. oder 4. Geburtstag des Kindes eingezogen werden soll, ist ja gar noch nicht festgelegt. Und wer ihn nicht einziehen will, muss ja nicht.
Richtig. Es sagt niemand, es müsste sofort sein, aber ich habe meinen Mann noch nie als belastende zusätzliche Person zu Hause betrachtet, sondern als ein gern gesehenes Familienmitglied. Er ist auch nicht nur als Entlastung gedacht, sondern eben als ein Mitglied dieser neuen Ordnung. Anstrengend sind die Kinder v.a. dem, der sich dem Umgang nicht gewöhnt ist. Das ist aber genau der Kritikpunkt: Die Frau richtet sich zu oft das Leben zu Hause mit den Kindern ein und der Mann ist ausser zum Geldbeschaffen zu oft überflüssig. Dass das zum Bruch führt, ist reine Logik.
Ich wusste schon ein paar Monate vorher, wann etwa die Geburt ist, man kann die Ferien ja einigermasen planen wie es einem passt.
Das auch für die folgenden Jahre, da bringt ein Vaterschafturlaub‘ nicht viel, aber eine Woche mehr Ferien für alle viel.
Eine Woche mehr Ferien hat etwas zu tun mit der Wettbewerbsfähigkeit des Arbeitgebers auf dem Arbeitsmarkt. Das regelt sich mittelfristig selber. Aber mit dem Vaterschaftsurlaub hat es eben gerade nichts zu tun. Den Vaterschaftsurlaub braucht es trotzdem.
@nowhere: Auch wenn ich davon ausgehe, dass ich meine Schule zurückzahle, fühle ich mich benachteiligt. Ich denke, dass ich meine Schulkosten schon längst zurückbezahlt habe und trotzdem muss ich noch Steuern bezahlen. Zusätzlich fühle ich mich benachteiligt weil das nicht alle tun, das Zurückzahlen. Sie sehen, Ihre Argumente sind nicht wirklich stichhaltig und bieten schon gar keinen Grund, weshalb ich jetzt auch noch Zusatzferien für alle Väter mitfinanzieren soll.
Ich bin ja für eine Woche mehr Ferien für alle, nicht einfach für Väter.
Zur ‚Rückzahlung‘ der Ausbildung. Tendeziell ist es so, dass Leute mit teuren Ausbildungen (zb Medizin) mehr vrrdienen, also mehr Steuern zahlen. Dass das nicht vollständig aufgeht ist klar, Steuern etc. sollen ja auch ausgleichend wirken.
Ich bin nach Geburt unserer ersten Tochter 4 Wochen nicht zur Arbeit gegangen weil ich es schlicht und einfach nicht einsehen konnte, wieso ich mit einem neugeborenen Kind und einer unerfahrenen Mutter zuhause genau einen Tag der Arbeit fernbleiben darf. Schliesslich wird da das ganze Leben auf den Kopf gestellt und man steht vor völlig neuen Herausforderungen. Sorry, 1 Tag ist ein NoGo. Dafür ist mir das Vatersein eine zu ernste Sache. Ich kann jedem angehenden Vater diesen Monat nur empfehlen, auch wenn er nicht vergütet wird. Das Outcome nachher ist unglaublich. (Kann man das vom WK sagen?)
Bravo! Alle die etwas anderes schreiben haben entweder keine kinder, das eltern-sein nicht begriffen oder werden es spätestens mit 80ig auf dem sterbebett begreifen: hätte ich doch mehr zeit mit meinen kindern verbracht…
Selber mutter. Und glücklicherweise mit einem papa zuhause der dabei ist!
Lieber Herr Sutter
Genau so sollte es sein! Sie wollen sich und Ihrer Familie diesen Monat gönnen und sehen für sich den Nutzen. Und dies ohne eine Forderung an den Staat nach der Finanzierung zu richten!
Ich und viele in Vaeter in unserem Buero haben nach dem Wochenbett zwei Wochen Ferien genommen. Es war eine super schoene Zeit. Ich frage mich nur wie ein geregelter Vaterschaftsurlaub von vier Wochen finanziert werden soll. Bald ist ein Jahr vorbei, ich habe noch keinen Tag richtige Ferien gemacht. Freizeit heisst zurzeit fuer uns einfach mit der Kleinen zusammen und fuer sie da sein. Wenn eine Initiative mit vernuenftiger Finanzierung ansteht werde ich es gerne studieren.
Sag ich doch: Anrechnen an die WKs und Finanzierung über EO. Damit erhalten wir den Vaterschaftsurlaub und sparen erst noch Geld.
Die WKs mit mit 30 Jahren aber durch…
Da der Staat das ohnehin nie erlauben wird und die Wirtschaft wahrscheinlich wieder dunkelschwarz malen wird empfehle ich einen privaten Fonds einzurichten und einen unbezahlten Urlaub anzukündigen.
Das wird genau so wenig Chancen haben.
Ich höre schon die KMU’s, die erklären, dass sie UNMÖGLICH 4 Wochen auf einen Mitarbeiter verzichten können, weil ansonsten die ganze Firma Konkurs geht. Im Normalfall sind es die Gleichen, die erklären, dass es UNMÖGLICH geht, dass dieser Mitarbeiter auf 80% reduziert oder wenn eine Mitarbeiterin 30 Minuten im Betrieb stillt/abpumpt. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, aber wo der Wille fehlt, wird sich auch kein Weg finden lassen….
stimmt eigentlich, was machen die gleichen Betriebe, wenn einige als AdA unterwegs sind, geschweige Offiziere sind?
Also das mit der tieferen Beziehung zum KInd, weniger Scheidungsraten, ….. ist hypothetisches bla bla. Ausserhalb der Arbeitszeit und übers Wochenende gibt’s immer noch genügend Gelegenheit, Zeit mit dem Kind zu verbringen.
Fakt ist aber auch, spätestens beim zweiten Kind ist man entweder auf fremde Hilfe angewiesen oder muss Ferien nehmen, die dann im Rest des Jahres fehlen, denn jemand muss ja die älteren Kinder hüten, wenn die Mutter im Spital ist und meist auch in den ersten Tagen zu Hause. Beim ersten Kind 3 Tage und ab dem 2. Kind, 2 Wochen Vaterschaftsurlaub wären daher mein Vorschlag
Warum kürzen Sie jetzt schon? Wir müssen ja froh sein, wenn von der Maximalforderung von 4 Wochen am Schluss überhaupt etwas übrig bleibt.
Unrealistische Forderungen kann es passieren dass sie komplett versenkt werden und man am Schluss überhaupt keinen Schritt weiter ist. Die zwei Wochen ab dem 2. Kind waren in etwa das was ich damals wirklich gut gebrauchen hätte können und vermutlich auch dem Arbeitgeber unter dem Strich genutzt hätte, da über alles gesehen wohl leistungsfähiger gewesen wäre.
Im Vergleich zur max. Forderung, 4 Wochen für alle ab 1.KInd, würde mein Vorschlag nur einen Bruchteil kosten. Zudem müsste man den Begriff ältere Kinder noch eingrenzen, es dürften nur betreuungspflichtige ältere Kinder zählen.
Und was kommt als nächstes? 2 Jahre Elternurlaub für alle? Absoluter Bullshit! So eine dumme Idee kann ja nur von einem Gewerkschafter kommen. Mindestlohn und andere sozialistische Rezepte lassen grüssen. Schaut doch mal nach Frankreich rüber, da sind alle gewerkschaftlichen Utopien realisiert worden und wo steht das Land jetzt? Möchte einer da drüben mal einen Job suchen gehen? Ich vermute, dass unsere Linken nie einsehen wollen, dass dies einen Zusammenhang hat.
„Hast du keine Argumente mehr, versuche es mit einer Übertreibung“
Schau besser nach Skandinavien, ok?!
Lieber Herr Killer
Sie haben soeben den besten Beitrag verfasst, den ich jemals auf TA gelesen habe. Chapeau! Sie sprechen einem jungen Vater (und Militär-Abschaffer) aus dem Herzen.
Erschreckend ist nur, wie ignorant die Kommentare en gros sind. Damit habe ich nicht gerechnet. Die Fakten sind doch klar: weniger Scheidungen, bessere Entwicklung, etc. In diesem Bereich werden massive Kosteneinsparungen vorgenommen. Scheidungen sind für Familien etwas vom Teuersten. Ich bin sicher, dass diese Faktoren in all diesen Kosten-Nutzen-Analysen des Vaterschaftsurlaubs nicht einkalkuliert wurden.
Natürlich nicht, weil das alles nicht so wichtig ist, wie der Geldbeutel des Arbeitgebers und der Wirtschaft *ironieoff*
weniger Scheidungen wegen 4 Wochen mehr Ferien? Selten so gelacht…,,,,, wir alle hätten 1 Wo mehr Urlaub haben können und die Mehrheit hat dagegen gestimmt. Wo waren da die Eltern??
weniger Scheidungen wegen 4 Wochen mehr Ferien? Selten so gelacht…,,,,, wir alle hätten 1 Wo mehr Urlaub haben können und die Mehrheit hat dagegen gestimmt. Wo waren da die Eltern??
Ich bin auch für weniger Scheidungen. Aber was hat das mit Urlaub zu tun?
Für Vaterschaftsurlaub habt Ihr meine volle Unterstützung! Väter sind genauso wichtig wie Mütter (ok, ausser meinetwegen in den ersten 9 Monaten). Es würde der Gleichberechtigung dienen, wenn auch die Männer einen Vaterschaftsurlaub von ein paar Wochen hätten (und die Frauen im selben Alter pensioniert würden). Bleiben Sie bitte dran!
Übrigens darf ich in den Genuss kommen, 2 Wochen Vaterschaftsurlaub zu beziehen. Ich habe auch schon andere Mütter vertreten. Jetzt darf das jemand für mich machen. Das Leben ist ein geben und nehmen – auch bei der Arbeit.
Ich bin absolut dafür, dass Menschen die sich gegen eine Familie entscheiden und sich aus der Verantwortung ziehen. den AHV beitrag ihrer nichtvorhandenen Kinder mitbezahlen. So, jetzt dürfen sie mich steinigen…
Ps: Politisch bin ich alles andere als ein Sozi.
@Daniel Hofstetter: Als kinderloser Single bezahle ich über Steuern jetzt schon kräftig mit für die aktuellen Kinder (Schule usw.). Meine AHV-Rente habe ich selber bezahlt, Ihre Kinder werden dem Staat vielleicht bei der Finanzierung helfen, mehr nicht. Das die AHV über ein Umlagesystem finanziert wird, ist nun wirklich nicht meine Schuld. Mir wäre es übrigens lieber, der Staat gibt mir sämtliche AHV-Beiträge inkl. banküblicher Zinsen zurück, dann kann ich auf eine AHV-Rente locker verzichten.
Sie bezahlen die Ausbildung der Menschen, die die ganze Arbeit für Sie machen, wenn Sie das mal nicht mehr können.
Könnte es auch sein, dass sie mit ihren aktuellen Steuren einfach ihre Ausbildung finanzieren? Oder was glauben sie, wer hat ihnen damals die Schule ermöglicht? Sie zahlen nicht für die aktuellen Kinder, sie zahlen ihre Ausbildung zurück, dank der sie überhaupt zum Steuerzahler wurden.
Das AHV-Geld ist in der Tat völlig unnötig beim Staat.
Ganz genau, alam. Was genau bringt es Pflegeleistungen selber bezahlen zu können, wenn niemand da ist, den man fürs pflegen bezahlen kann. Kinder sind keine Privatsache, auch wenn es manche reut, das Geld dafür auszugeben.
Ein Umlagesystem, dass mit Vollgas auf eine Wand zufährt. Nur wills keiner sehen. Was denken Sie denn, wer die Ausgleiche für die Babyboomergeneration übernehmen wird, wenn deren Pensionsalter da ist? Die Einwanderer, welche grösstenteils nur sehr geringe Beiträge und das sehr viel später im Leben als Einheimische tun? Aber mit denen würde ich eh nicht rechnen, die Politik tut gerade alles dafür, dass Ecopop angenommen wird.
Konsequenterweise müssten dann alle Eltern von Kindern, welche unsere Gesellschaft nur Kosten -siehe Carlos – mit Extrasteuern und verzicht auf einen AHV Teil belastet werden.
@Joerg, im Alter werden sie die naechste Generation benoetigen…
@Martin: Das ich die nächste Generation im Alter vielleicht einmal brauche ist kein Grund dafür, dass mir heute der grösste Teil meines Einkommens abgenommen werden soll.
Unglaublich die Kommentare hier. Ich hoffe sie werden alle mal keine Rente erhalten, in ihrer Wohnung vergammeln und keine medizinische Versorgung erhalten. So egoistisch ist unsere Gesellschaft bereits, dass wir uns dagegen wehren, eine Familiengründung attraktiver zu machen.
Ich bin 32 Jahre alt. Wir haben uns lange überlegt: Wollen wir Kinder? Warum sollen wir uns das antun? Aber schlussendlich verzichten wir jetzt künftig gerne auf einigen Luxus, um die Vorteile einer Familie geniessen zu dürfen. Ich will nicht mit 55 aufwachen und mich fragen, warum ich mir das Leben so bequem gestaltet
Richtig! Und das Wort Urlaub sollte dringend ersetzt werden in diesem Zusammenhang, denn es ist aus der Sicht eines Arbeitgebers entstanden zu grauen Vorzeiten im letzten Jahrhundert. Es ist kein Urlaub, genau richtig erkannt. Es ist aufreibende Tag-/Nachtarbeit in einem völlig neuen Bereich. Tritt man einen neuen Job an, nennt sich sowas Probezeit mit erhöhter Anspannung, ob man es gut macht und bleiben kann oder ob man gefeuert wird. Vater bleibt man für ewig. Ich schlage deshalb vor, es MutterZEIT bzw. VaterZEIT oder eben ELTERNZEITzu nennen. Das entschärft bereits etwas den Neidblick
Sehr gut ge- und beschrieben. Vielen Dank! Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Genau so haben wir es bei unserem ersten Kind erlebt. Meine Frau pflegen und ein neues Wesen in unserer Mitte willkomen heissen. Alles neu und z. Teil auch anstrengend aber enorm spannend und schön – aber meilenweit weg von allem was erholsam ist.
Ich habe in meinem Leben weit über ein halbes Jahr Militärdienst geleistet Niemand hat geklagt, dass das kostet. Da werden ein paar Wochen wohl sicher nicht ins Gewicht fallen. Zumal wir nicht alle ein bis zwei Jahre ein Kind bekommen :- )
Doch, hier. Ich beklage mich, was das gekostet hat 😉 Die Klage geht aber nicht an Sie, sondern an den Staat, der Sie dazu „zwang“. Und finde diese Kosten im Gegensatz zum Vaterschaftsurlaub extrem überrissen (wir bezahlten ja nicht nur die Erwerbsabwesenheit, sondern auch Unterkunft, Essen, Kleider und Beschäftigung) und v.a. völlig unnötig.
@13: Machen Sie eine Intiative zur Abschaffung der Armee. Eine weitere. Bis dann müssen Sie wohl damit leben, dass grosse Mehrheiten die Bedrohungslage in der Schweiz etwas anders sehen als Sie und bereit sind, diese Kosten zu tragen.
Nein, ich habe resigniert. Falls aber doch, würde ich die nächste Initiative etwas rechts-freundlicher vorschlagen. Nach dem Motto: Alles ist privat, der Staat hat nichts zu melden. Also schaffen wir das Militär ab, aber lockern unsere Waffengesetze, so dass jeder die Möglichkeit hat, sich ein Gewehr und Handgranaten (vielleicht sogar einen Gripen?) zu besorgen und sein eigenes Haus und die Kinder, die er ja freiwillig wollte, zu beschützen. Warum sollte das Aufgabe des Staates sein? Natürlich nur für gebürtige Schweizer und nicht etwa für die kriminellen Ausländer. Wetten, es funktioniert?
@13: Da verstehe ich nicht, was Sie uns mitteilen möchten. Nein, öffentliche Sicherheit gehört zu den wesentlichen Punkten, in denen der Staat eine wichtige Funktion hat. Beginnt mit Polizei, Feuerwehr und Sanität, und endet bei der Landesverteidigung.
Der Autor findet es offenbar eine grosse Selbstverantwortung, wenn er auf Kosten der Allgemeinheit bei der Geburt eines Kindes Vaterschaftsurlaub bezieht. Wieso muss die Allgemeinheit schon wieder für die Wünsche und den Komfort Einzelner aufkommen, hört das nie mehr auf. Der gute Mann hat Ferien, die er dafür einsetzen kann und die Mutter der Kinder ist auch nicht für das nächste halbe Jahr arbeitsunfähig, Schwangerschaft soll ja angeblich keine Krankheit sein.
Kinder SIND die Allgemeinheit von morgen! Ihr ganzes Geld nützt Ihnen nichts, wenn Sie alt sind und niemand da ist, der die ganze Arbeit macht für Sie.
Solche Leute wie SIE machen sicherlich meine Arbeit nicht und was ich mit meinem Geld mache wenn ich alt bin geht SIE auch nix an.
Ich bezahle lieber dann, wenn ich eine Leistung brauche, als dass mir heute schon der grösste Teil meines Lohnes abgenommen wird für ander Leute, aus welchen Gründen auch immer. Sicherlich wird ein Teil dieser Leute vielleicht irgendwann mal etwas für mich leisten, wenn ich nicht mehr kann, aber nur vielleicht.
joerg hanspeter: eo ist die erwerbsersatzordnung. wenn man krank ist, zahlt die krankenversicherung des arbeitgebers. die allermeisten schwangeren arbeiten ganz normal bis zur geburt. nach der geburt hat man als mutter erstmal erwerbsarbeitsverbot (!!!). wir leben in einem land, in dem vieles wovon die allgemeinheit (also die meisten) profitieren von allen finanziell getragen werden. kinder gehen zum beispiel gratis in die volksschule. auch wer nur zu fuss geht bezahlt die ganze strasse, das opernhaus und das doofe fussballstadion
Sehr gut geschrieben. Denn Sie sprechen gleich drei wichtige Punkte an, wenn auch einen nur indirekt. Erstens ist der Ausdruck Urlaub eine Frechheit, für Männer und Frauen und es gibt gute Gründe, warum es in anderen Ländern Karenz oder Familienzeit heisst. Es ist nämlich ganz klar kein Urlaub.
Zweitens die Rolle der Väter, die immer noch als ein nice to have angeschaut wird. Gut sieht man dies nach Scheidungen. Rund 20% der Scheidungskinder haben gar keinen Kontakt mehr zu den Vätern und die Behörden tun nichts. Frei nach dem Motto, schon wenn es klappt und wenn nicht, eben nicht.
@13, bin gleicher Meinung wie Sie. Aber zum Ausdruck „Urlaub“: Ja, die ersten Wochen mit einem Baby sind tatsächlich kein Urlaub. Aber finden Sie, dass die ganzen 14 Wochen gleich anstrengend waren? Meine Erfahrung war dass es nach ca. 6 Wochen besser war. Also natürlich nicht gerade eine relaxte Zeit, aber weniger anstrengend als arbeiten. Hier ein Kafi in der Stadt, da ein Besuch bei den Großeltern, Spaziergänge etc lag alles drin. Empfand diese Zeit dann tatsächlich als Urlaub.
@ Lea
Für mich war der zweite Teil gleich anstrengend, weil das Geschäft das Gefühl hatte, ich langweile mich ja eh und könnte täglich nur schnell ein Tel führen, Mails lesen etc. Dazu die Kolliken des Kindes.
Aber es geht hier nicht um die Anstrengung, sondern um die Wertschätzung. Nach Ihrer Logik sind Hausfrauen/-Männer im Dauerurlaub und Teilzeitarbeitende im Teilzeiturlaub. Das erachte ich als ein gesellschaftlich gefährliches Bild.
@13:
Nein nein das ist gar nicht meine Auffassung. Nur denke ich dass ein Baby in diesen Wochen noch weniger anstrengend ist als ein Kleinkind (außer Schreibaby). Sie schlafen in dieser Zeit sehr viel, man muss ihnen noch keinen Zmittag kochen, Büechli erzählen etc. Aber klar, irgendwann zieht es an und dann ist für mich die Kinderbetreuung definitiv kein Urlaub!
Und ja Sie haben Recht, es geht nicht nur um Anstrengung sondern auch um Wertschätzung.
@ Lea
Meine Tochter schlief als Baby tagsüber nur 20 min. am Stück 😉 aber ich beklag mich nicht, denn sie schlief nachts mit 2 Monaten durch. Bei meinem Sohn hatte ich daneben noch so eine Büechli-erzählen und Mittagessen-kochen Kind 😉
Nein, im Ernst. Es war eine tolle Zeit und ich habe sie mehrheitlich genossen, v.a. aber auch weil mein Mann oft da war. Aber es war eine Riesenumstellung in der Familie und sich darauf einstellen kann man sich besser mit der ganzen Familie. Ist einer mal draussen, entsteht häufig ein Bruch, welcher Folgen haben kann.
Schön, wenn sie nach den ersten 6 Wochen Zeit fanden zu „käfelen“ und Freundinnen in der Stadt zu treffen. Ich fände meinen stressigen Büroalltag allemal relaxter als mein jetziger mit 12 Wochen alter Tochter!
Präsente Väter sind kein Muss.
Drittens ist in der Schweiz die Wirtschaft, das Geld schlicht und einfach wichtiger als der Mensch selber. Da brauchen wir nichts schön zu reden, die Abstimmungsresultate der letzten paar Jahre zeigen ein klares Bild. Die Schweiz hat es weit gebracht, aber zu welchem Preis. Darum bin ich auch hier nicht optimistisch.
Dass es nicht finanzierbar wäre, ist nichts als eine faule Ausrede. Mein Vorschlag wäre: 4 Wochen Vaterschaftsurlaub, der an die WKs angerechnet werden kann. Schadet weder dem AG noch den Staatsfinanzen und bringt uns mehr als das jassen im WK.
Genau! Das unterschreibe ich sofort und wäre der faire Beitrag an die Gesellschaft und absolut bezahlbar. Im WK wird Zeit vergeudet wie es aus zahlreichen Berichten immer wieder heisst und das bezahlen wir einfach ohne Vorbehalte. Weil es immer so war und nicht infrage gestellt werden darf? Es ist höchste Zeit darüber zu diskutieren und dann zügig vors Volk zu bringen.
Ähm, es war kürzlich vor dem Volk. Das Volk sprach sich mit über 70% fürs jassen aus.
Ich meinte damit die 4 Wochen VaterZEIT, welche an die WKs angerechnet werden könnten sowie die Finanzierung No. 13.
Pfff! Geht doch mal ins Militär, statt zu spotten. Aber, ganz nebenbei: Wie sollte da etwas an die WKs angerechnet werden können, wenn doch die meisten Männer deutlich nach 30 Jahren Kinder bekommen? Das ist übrigens mit ein Grund, weshlab ich durchaus auch eine Dienstzeit für Frauen befürworte. Sie haben dafür meist genauso Zeit wie die Männer auch. Und es gibt durchaus Sinnvolles zu tun.
@ Sp
Ich spotte nicht, sondern kritisiere und das ganz klar, denn ich finde es unmöglich, wieviel Geld für einen angeblichen Heimatschutz versenkt wird, der erstens für die Lage der Schweiz unnötig ist und zweitens im Ernstfall eh kaum etwas bringen würde. Schon nur die ganzen Schiessübungen sind einfach Wahnsinn. V.a. wenn ich dann von Befürwortern höre, wie unwichtig die Zeit mit einem Kind ist. Ein Nice-to-have. Und diesen Blödsinn noch auf Frauen auszuweiten ist eine tolle Idee. Noch mehr Geld für noch Unnötigeres? Warum auch nicht. Darf man dann auch die Kinder mitnehmen?
@13: Noch einmal: Eine Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer hat immer wieder bekräftigt, dass es eine eigene Armee, eine Landesverteidigung braucht. Die grosse Diskussion ist eigentlich nur, ob dies in einem internationalen Verbund, oder autonom passieren soll. Darauf zu hoffen, dass immer andere für uns die Arbeit machen, das passt mir jedenfalls überhaupt nicht. Die Ausweitung eines Dienstes auch auf die Frauen wäre eigentlich nicht einmal eine Diskussion wert, sondern heute selbstverständlich und verfassungskonform. Eltern mit Kindern dürfte man dafür gerne wieder befreien…
Kein Problem, Herr Killer. Übernehmen Sie die Verantwortung für Ihr Tun und nehmen Sie einfach 4 Wochen unzezahlte Ferien. Diese Möglichkeit sollte meiner Meinung nach gesetzlich verankert werden.
Natürlich wäre en Vaterschaftsurlaub auch durch die Sozialwerke finanzierbar. Aber es ist Augenwischerei, den Lesern erklären zu wollen, dass dies ohne höhere Abgaben funktionieren könnte! Unsere schweizerisches System basiert auf dem Prinzip der Eigenverantwortung. Genau darum geht es uns besser als unseren Nachbarn!
Da ist es wieder, diese verbotene Vermischung von zwei Themen 🙂
Bei uns heisst es übrigens sowieso nicht Urlaub, sondern Ferien. Und in den Geburtsjahren meiner Kinder hatte ich wirklich andere Sorgen, als in die Ferien zu gehen. Entsprechend habe ich meine Freitage so genommen, dass ich in den ersten Wochen zumindest bei Bedarf zu Hause sein konnte. Weil es mir wichtig war, und meiner Frau geholfen hat. Aber ich brauche doch niemanden, der mir das finanziert!
Gut geschrieben Herr Killer. Leider werde ich den Eindruck nicht los, dass unsere Gesellschaft mit allen Kräften versucht, die Väter fern zu halten, damit wir anschliessend darüber jammern können, wie wenig sie sich engagieren. Ferien dienen der Erholung. Das ist nicht nur so daher geredet, das steht sogar im Gesetz. Ihr Arbeitgeber könnte Sie sogar dafür belangen, wenn Sie Ihren Urlaub nicht zur Erholung verwenden.
Es gibt noch viel zu tun im schweizerischen Familienrecht und insbesondere im schweizerischen Familienverständnis.
Das Familienverständnis und das Menschenbild der Schweizer ist erschreckend, fernab von elementaren sozialen Grundsätzen. Alles wird auf Kosten reduziert, als wenn es auf die paar Rappen für den Vaterurlaub ankäme.
Wobei ich von der Idee genau so wenig halte, wie von Teilzeitarbeit.
…die „paar Rappen“ für den Vaterschaftsurlaub…in Ländern, wo die Mutter 2 Jahre Mutterschaftsurlaub und der Vater auch noch ein paar Monate drauf kriegt, werden bekanntlicherweise über 50% Steuern direkt vom Bruttolohn abgezogen, um das alles finanzieren zu können. Bei 6000.- Bruttolohn bliebe mir dann noch 3000.- Prost! Die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung, der mittlere Mittelstand, würde schichtenmässig absteigen und könnte dann den wohlverdienten Vater- und Mutterschaftsurlaub direkt beim Sozialamt kassieren (sprich: Vaterschafts- oder Mutterschaftsbeihilfe).
Evi, dann erwähnen Sie doch bitte auch noch, was alles der Sozialstaat zB in Skandinavien mit den 50% (es sind eher 30%, aber das ist ja Nebensache beim subjektiven Teufel an die Wand malen, gell) anbietet? Oder wissen Sie das nicht so genau u hauen mal tüchtig in die gleiche Kerbe wie alle GegnerInnen rundum?
Es gibt vergünstigte Wohnungen und Energiekosten, vergünstigten öV, vergünstigte KK-Prämien (wenn überhaupt!) und Arzt-/Zahnarztrechnungen, vergünstigte Kitas und noch vieles mehr! Unter dem Strich bleibt dort wohl mehr übrig Ende Monat, als mit einem künstlich hohen Lohn wie hier.
Und noch etwas ist in diesen ‚hohen Steuerabzügen‘ enthalten: mehr Freizeit, denn in Skandinavien gilt das 3-Phasen-System was 8h Schlafen – 8h Freizeit – 8h Arbeit bedeutet. Ab 16h ist Türeschliessen und ab in die Freizeit. Und diese Länder stehen bei Befragungen immer auf den ersten Rängen bei der Zufriedenheitsskala. Ich empfehle Ihnen dringend etwas mehr Bedacht beim Plazieren von Kommentaren zu solch wichtigen Themen, Eva.
@WS: Ich kenne Schweizer, die sind ins gelobte Land gezogen. Und Schweden, die hierhergekommen sind, weil sie ihre Lebensart zu Hause nicht leben konnten. Jedem das Seine. Aber zwei Mal das Gleiche erscheint mir unnötig.
Dann ziehen sie das doch konsequent durch und verlangen, dass Elternsein zu 100% als Arbeitszeit anzuerkennen sei, möglichst während 18 Jahren pro Kind. Mit gut gestaffelter Empfängnis kommen sie dann locker bis zur Rente durch.
@Widerspenstige: Natürlich bleibt da mehr, für einen Teil der Bevölkerung, für den anderen Teil aber wesentlich weniger. Die Selbstverantwortung wird dadurch nicht unbedingt gefördert. Ich bezahle schon genug für andere, irgendwann muss Schluss sein.
Zu allen Argumenten könnte man noch hinzufügen: Ein Vaterschaftsurlaub würde indirekt auch für mehr Gleichberechtigung bei der Jobsuche sorgen – denn das alte Argument, das zwar häufig nicht mehr laut ausgsprochen wird aber doch noch in den Köpfen ist: „Da stelle ich doch lieber einen Mann ein, der wird nicht schwanger und fällt dann nicht aus“, würde doch zumindest deutlich deutlich gemindert, da ja dann ein Mann auch eine Weile lang „ausfallen“ würde!
Wir haben ja ein Recht auf 4 Wochen Ferien. Ich finde es bedenklich, das man heute nur noch dann etwas sinnvolles macht, wenn man vom Staat dafür eine Belohnung kriegt. Das hat man vielleicht bei Kindern so gemacht, aber irgendwann sollte man Erwachsen werden und selber Verantwortung übernehmen und das am besten, bevor man Kinder kriegt.
Also nur wegen dieser 4 Wochen „Belohnung“ wird bestimmt Mann Vater.
Sie werden tausend Gründe finden, warum ihr Vaterschaftsurlaub so wichtig ist. Fakt ist, dass sie sich dieses neuerliche Sozialgadget von den Steuerzahlenden finanzieren lassen wollen (interessant ihre saloppe Aussage, dass sich das mittelfristig aus der EO begleichen lässt, was nichts anderes heisst, als dass langfristig die Arbeitnehmer höhere Beiträge bezahlen werden). Wenn ihnen das so wichtig ist, dann gibt es noch den unbezahlten Urlaub, dies nur so als Denkanstoss! Teilzeitarbeit, Kinder, ‚modern‘ leben, das scheint ihnen wichtig zu sein. Zahlen tun die Anderen! Danke!
Und was glauben Sie, wer ein anderes Sozialgadget bezahlt, nämlich Ihre AHV? Das sind die künftigen Steuerzahler, so es sie denn noch gibt. Was mehr als fraglich ist, wenn wir zunehmend in eine ICH-Gesellschaft abdriften. Da wird sich mittelfristig keiner mehr dafür einsetzen, dass es Kinder gibt – viel zu anstrengend. Diese Kinder, dass sind dann mal die „Anderen“ die Ihre AHV bezahlen.
Danke für ihre engagierte Antwort! Darf ich noch anfügen, dass ich erstens noch längst nicht Rentner bin (aber nochmals danke, dass sie sich um meine Rente sorgen) und zweitens selber das Geschenk zweier Kinder erleben durfte. Und zwar ohne diese ‚Wohltaten‘, die jetzt offenbar für das Wohl einer Familie absolut unerlässlich sind. Und trotzdem sind wir in unserer Familie nicht ‚ich‘, sondern ‚wir‘. Und können den mit Familiensinn und Kindeswohl verbrämten Egoismus erkennen!
Die EO sind nicht Steuergelder sondern Lohnbeiträge.
Und jetzt das Killer-Argument, dem auch ich zustimme: Tiefere Scheidungsraten, wenn Kinder gemeinsam betreut werden, wie Ihre Hypothese lautet ?!? – Im ZEIT -Artikel wird explizit von einem erhöhten Konfliktpotential gesprochen, wenn Vater und Mutter den ganzen Tag zwecks gemeinsamer Babybetreuung „aufeinander hocken“. Viele Väter beklagen sich, dass ihnen die Mütter ihre ganz eigenen Vorstellungen überstülpen wollen, wie Haushaltsführung und Babybetreuung zu bewältigen sei. Väter gehen also „trotz allem“ arbeiten, damit die Konflikte ausbleiben!
@Evi: Mein Mann blieb die ersten 4 Wochen nach der Geburt zu Hause. Es stimmt eben genau nicht, dass die Frauen dann den Männerj zeigen, wie sie mit dem Baby umzugehen haben. Mein Mann hatte die Möglichkeit seine eigenen Erfahrungen bezüglich Babypflege, füttern, anziehen, was tun bei Weinen etc. zu machen. Wir machten diesen Schritt also quasi auf gleicher Augenhöhe. Fazit: er macht gewisse Dinge zwar anders als ich aber die Erfahrung hat gezeigt dass es auch so funktioniert. Eine wichtige Erkenntnis für Mütter, dass es nicht nur einen richtigen Weg gibt- und ihren Mann ständig belehren muss.
@Lea: Das freut mich aber für ihre Familie. Ich rezitiere nur die Aussagen, die ich in der ZEIT-Recherche gelesen habe. Ausserdem bestätigen mir einige Männer in meinem Umfeld, dass Frauen es zwar sehr begrüssen wenn Männer 50% der Haus- und Familienarbeit übernehmen, dann aber doch überall rummeckern, wenn das Kind nicht adäquat angezogen oder mit McDonalds gefüttert worden ist. Ich hoffe ja auch, dass ich nicht zu diesen Müttern gehöre!
Meine Erfahrungen decken sich mit Leas. Mein Mann war zwar nicht gleich zu Hause, aber arbeitete im Spätdienst, so dass er den grössten Teil des Tages da war. Erst einen Monat nach Geburt konnte er dann 2 Wochen Ferien nehmen, da er diese vorher ankündigen musste. Ich sah in der Zeit einen klaren Unterschied zu Freundinnen, so der Mann sofort oder schnell wieder zur Arbeit ging. Kaum weinte das Kind, wurde es dem Mann abgenommen bzw. er gab es „zurück“, Windeln durfte er vielleicht mit 3 Monaten ohne Aufsicht wechseln, den Kinderarzt kennt er gar nicht etc. Von Gleichberechtigung keine Spur…
die konflikte kommen ja von der grossen umstellung. wenn man die konflikte nicht austrägt, schleichen sich abläufe ein und verfestigen sich, die eher je länger je schwieriger lösen kann. konflikt heisst doch einfach sich neu arrangieren und neue wege suchen. konflikte sind nichts schlechtes, ohne würde sich kaum etwas ändern
@ Tina
Ja, aber neue Wege suchen sich doch einfacher, wenn beide „Konfliktpartner“ anwesend sind, als wenn jeder mit seinem Groll alleine ist.
ja natürlich, so war das gemeint. ich bin auf jeden fall für einen bezahlten langen vaterschaftsurlaub, oder einen elternurlaub, der so eingeteilt werden kann, wie es den eltern recht ist. damit der start als familie gut gelingt
Ich habe Sie schon richtig verstanden, wollte nur daran anhängen;-)
Lieber Herr Killer,
Haben Sie den ZEIT-Artikel diese Woche über die 14-montige Elternzeit in Deutschland gelesen? 5 Milliarden jährlich wird durch solch lange bezahlte Elternzeit ausgegeben, man will so die Familienbeziehung stärken, das moderne, geteilte Teilzeitfamilienmodell fördern und die Kinderzahl steigern. Die Ziele wurden nicht erreicht. Die Väter nehmen – aus verschiedensten Gründen – ihre Väterzeit nicht in Anspruch. Ihnen wird am Arbeitsplatz gekündigt.
Bin dagegen..warum eigentlich sollten wir kinderfreien Personen immer alles finanzieren?
Wenn wir sowas wie eine Lebens-Freizeit, sagen wir mal 4 Wochen für jeden, bezahlt über EO, machen würden, dann wäre es wenigstens fair. Jeder könnte dann mit diesen 4 Wochen machen, was er will. Die einen würden ihn für verlängerten Mutterschaftsurlaub, Die anderen eben für Vaterschafsturlaub und die dritten für ein sabatical nutzen.
Nun, die kinderfreien Menschen finanzieren jetzt, die anderen finanzieren über ihre Kinder die Zukunft. Scheint mir eigentlich ein ziemlich fairer Deal zu sein oder?
Wir könnten natürlich auch einfach die AHV nur noch an Menschen ausrichten, die mit Kindern auch dazu beitragen, dass die AHV bestehen bleibt. Wäre das auch eine Lösung für Sie?
Oder die AHV nur noch an Personen bezahlen, die 45Jahre zu 100% einbezahlt haben? Die Max AHV liegt bei 2000.–\Mt. Geht man von einer Lebensdauer von durchschnittlich 10J nach der Pension (mit ca 67) aus, sind das 280’000. Das können sich die meisten selber ansparen wenn sie dafür keine AHV und co bezahlen müssten.
Die AHV ist ein schlechtes Argument. Das geht offensichtlich nicht auf. Nicht, wenn man das dann konsequent durchrechnet. Aber Kinder haben ist eben auch nicht eine Investition, und soll auch nicht als solche betrachtet werden.
Ganz einfach, weil Vaterschaftsurlaub nicht Freizeit ist.
Ja ne is klar.. warum müssen „wir“ gesunde Menschen mit so hohen KK-Prämien immer alles bzw. die kranken Personen finanzieren? Warum müssen „wir“ junge Menschen immer alles bzw. die alten Menschen finanzieren?
So in etwa ist Ihre Überlegung.
Ich unterstütze die vier Wochen Vaterschaftsurlaub.
Und wer genau bezahlt Ihre AHV wenn sie mal 64+ sind? Eltern übernehmen eine gesellschaftlich notwendige, und wunderschöne, aber extrem anstrengende (siehe hier: http://blog.tagesanzeiger.ch/mamablog/index.php/38017/eltern-sind-die-wahren-vielarbeiter/) Arbeit. Sie scheinen keine Kinder zu haben, nur dies kann eine solche Argumentation begründen. Selber bin ich Vater von drei kleinen Kindern und weiss, dass die Zeit zu Hause ganz sicher nicht mit „Freizeit“ gleichgesetzt werden kann. Sie ist viel eher massiv anstrengender als die „richtige“ Arbeit. Ohne uns Eltern sterben wir aus.
Weshalb muss es ein bezahlter zusätzlicher Urlaub sein? Das Recht, Ferientage zu beziehen, sollte eigentlich reichen. Und nein, es kostet nicht nichts. Denn haben wir in der EO zu viel Geld, könnte man die Abzüge dafür reduzieren.
Sehr gut! In unserer Gesellschaft braucht man nicht einen längeren Mutterschaftsurlaub, sondern die Förderung von Teilzeitarbeiten für Väter (aber auch Mütter!) und Vaterschaftsurlauben! Für die Familie wäre eine grosse Unterstützung!
Ich bin absolut einverstanden mit Ihrem Kommentar. Ich verstehe den Author genauso, aber ehrlich gesagt: ich habe auch keine Lust permanent zuerst alle werdende und danach fernbleibende Mütter und danach auch noch die Väter zu vertreten. Dass ein Vaterschaftsurlaub anders „honoriert“ werden soll wie ein Wohnungsumzug finde ich genauso schwachsinnig. Allerdings ist ein unbezahlter Urlaub doch hier eine schöner Konsens. Denn – Vater werden, daheim bleiben und auch noch das ganze Gehalt verlangen, dass finde zuviel verlangt.
Ja, es muss ein bezahlter zusätzlicher Urlaub sein. In den Ferien soll sich der Arbeitnehmer erholen, was er im Vaterschaftsurlaub nicht kann. Für die EO wird uns ein viertel Prozent unseres Lohnes abgezogen. Ist das wirklich so viel, dass man es kürzen muss?
Bitte entschuldigen Sie meinen forschen Unterton, ich will Ihnen nicht zu nahe treten, aber: Es hat ja keiner von Ihnen verlangt dass Sie Vater werden. Und für Ihren Post von weiter unten: DOCH es IST Freizeit. Was Sie in Ihrer Zeit in welcher Sie nicht am Arbeitsplatz sind tun, das ist Ihre Sache. Ob Sie nun Vater werden oder nach Neuseeland zum Trekking fahren für einen Monat…
Ich bin nicht Vater sondern Mutter. Die Zeit nach der Geburt sehr schön aber auch Schwerstarbeit für uns und die Väter. Wenn Kinderhaben Privatsache ist, warum zahlen dann unsere Kinder auch Ihre AHV? Das wiederum soll dann nicht mehr „Privatsache“ sein.
In der EO hat es genügend Geld und jetzt werden Gelder frei nach dem Gripen-Nein! Das dürfte wohl selbstredend sein, dass diese Gelder endlich(!) in eine gesellschaftskonforme Familienpolitik fliessen sollten, welche sträflich vernachlässigt wurde. Die Scheidungsraten sprechen eine deutliche Sprache, wo Not an der Familie herrscht (ja, ich passe das Wort ‚Not am Mann‘ entsprechend gerne an 😉
Wir haben zum Gripen nein gesagt, weil wir das Geld nicht unsinnig ausgeben möchten. Da wird gar nichts frei. Was gesellschaftskonforme Familienpolitik sein soll, weiss ich nicht. Wenn es das ist, was ich meine, wurde das doch an der Urne abgelehnt. Bereits grundsätzlich. Wäre es noch konkret um Geld gegangen, wäre es noch viel deutlich bachab. Und was das Ganze mit den Scheidungsraten zu tun haben soll, ist mir vollends schleierhaft. Wenn man dort etwas „bewegen“ möchte, dann wäre wohl eher ein Rück- statt ein Fortschritt angebracht. Ohne dass ich das wollen würde…