Wir glauben an alles
Ein Gastbeitrag von Martina Marti*

Sie glauben ans Christentum und an Traditionen: Vater und Kinder gehen nach dem Festgottesdienst im bayrischen Waakirchen mit Palmbuschen über eine Wiese. (Keystone, Oliver Lang)
Ich würde mich als sehr konsequente Mutter bezeichnen. Allerdings mit einer grossen Ausnahme: Mein Mann und ich sind vor Jahren aus der Kirche ausgetreten, unsere Kinder wachsen konfessionslos und im freien Glauben auf – und trotzdem feiern wir regelmässig christliche Feiertage. Wie jetzt gerade Ostern. Auweia! Ich sehe vor meinem geistigen Auge (darf ich das überhaupt noch sagen?) bereits die bissigen Kommentare von gläubigen Katholiken. Wohl zu Recht. Denn mein persönlicher Sündengang ist nicht ganz ohne.
Meine Taufe war wohl das Einzige, was ich in der Kirche schweigend über mich ergehen liess. Dem folgenden Religionsunterricht konnte ich bereits nichts mehr abgewinnen und jagte lieber in Sirup getränkte Brotkrumen (der Zvieri war das Beste!) durch die Gegend. Heute denke ich, dass meine Kinderseele für Geschichten von einem Retter, der blutüberströmt und mit nageldurchbohrten Händen am Kreuz starb, schlicht zu zartbesaitet war.
Die Konfirmation und die dazugehörenden Kirchengänge absolvierte ich mit Ach und Krach, Mini-Kopfhörer im Ohr und einem jugendlichen Ziel: fette Geschenke absahnen. Mit dem Erwachsen- und Bewusstwerden meiner eigenen Glaubensrichtung war der Kirchenaustritt die logische Konsequenz. Wie auch der Traum von einer Eheschliessung in der freien Natur. Und die Geburt unserer Kinder ohne Taufe. Letzteres nicht ohne Bedenken: Meine einzige konfessionslose Schulfreundin wurde für ihren «fehlenden Glauben» jahrelang verspottet. Das wollte ich meinen Kindern nicht zumuten.
Doch gottlob hat sich das Blatt in den letzten Jahren gewendet: Im Jahr 2012 waren 21,4 Prozent der Bevölkerung konfessionslos. Fast doppelt so viele wie im Jahr 2000. Tendenz steigend. In der Klasse meiner Tochter besucht gerade mal die Hälfte den Religionsunterricht. Die Glaubensrichtungen sind durchmischt, was von allen Seiten akzeptiert und respektiert wird. In meiner Glaubenswelt eine Grundvoraussetzung: Akzeptanz und Respekt gegenüber «dem anderen».
Dies versuche ich auch meinen Kindern zu vermitteln: Vor Weihnachten spielen sie mit Krippenfiguren. Ihre Grossmutter praktiziert seit Jahren eine meditative Form von Yoga. In unserem Wohnzimmer dominiert ein Buddha im XL-Format. Vor jedem Einschlafen bedanken sie sich für das Schöne, das sie erleben durften und geben Sorgen ins Universum beziehungsweise ihren Schutzengel ab. Jede Glaubensrichtung hat für mich schöne Seiten – und meine Kinder kennen die jeweiligen Hintergründe.
Auf Prüfungsstand war ich allerdings letzte Woche, als meine Tochter beim Mittagessen prahlte: «An Ostern ist Jesus gestorben, weil man ihn ans Kreuz genagelt hat.» Ihr kleiner Bruder schaute sie erschrocken an: «Aber das macht doch mega weh! Mami, stimmt das?» Bingo. Da war sie wieder: meine Lieblingsgeschichte. Ich würgte die Bratkartoffel runter und antwortete kurzatmig: «Ja, viele Menschen glauben das.» Vier betroffene Kinderaugen schauten mich an – und ich fügte rasch hinzu: «Ob das wirklich so passierte damals, weiss niemand. Doch viele glauben daran.» Meine Achtjährige kombinierte blitzschnell und fragte mich, ob auch ich daran glaube. Ich bin für konsequente Ehrlichkeit und erwiderte deshalb: «Nein, ich glaube nicht daran.» Pause. Und dann fragte meine Tochter: «Muss ich das denn jetzt schon wissen, an was ich glauben will?» Glücklich darüber, auf dem für mich persönlichen richtigen Erziehungsweg zu sein, erkläre ich ihr, dass sie ihr ganzes Leben Zeit hat, um alles Mögliche kennen zu lernen – und auch, um ihren persönlichen (Glaubens-)Weg zu finden.
Welchen Stellenwert hat der Glaube in Ihrer Familie?
* Martina Marti ist freie Journalistin und Psychosoziale Beraterin in eigener Praxis für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, www.martinamarti.ch. Sie lebt mit ihrem Mann und den gemeinsamen Kindern (Jg. 06 und 09) in der Nähe von Zürich.
185 Kommentare zu «Wir glauben an alles»
Ich würde Kritik noch aus ganz anderen Lagern erwarten, aber das Katholiken Bashing ist ja grad so in. Aus meiner Sichts gibt über ihre religiöse Erzienhung nichts Bissiges zu bemerken. Sie grenzt nicht aus (ausser die Katholiken), trägt sorge zur Schöpfung. Mir persönlich gefällt der Spruch von Paulus: „Darum prüft alles, und das Gute behaltet“. Das dürfen ihre Kinder ja genaus erleben.
Naja, die Katholiken grenzen ja auch ganz gerne aus: Homosexuelle, Geschiedene, ledige Mütter, Frauen ganz allgemein…
Es gibt Menschen, die grenzen aus. Aber die gibts in allen Gruppierungen. Leider.
Das mag so sein, allerdings ist der Prozentsatz an „ausgrenzenden Menschen“ in manchen Gruppierungen halt höher als in anderen – z.B. wird der Ku Klux Klan vermutlich auch über einen höheren Prozentsatz an Rassisten verfügen als die Bürgerrechtsbewegung.
1) Glaube. Wissen. Der Versuch, hier eine Dichotomie herzustellen, langweilt.
2) Die christlichen Werte. Die Werte, die damit gemeint sind, stammen aus dem Judentum und von den Stoikern. Das Christentum hat den Menschen mit der unsäglichen Erbsündenlehre vielmehr ENTwertet.
3) Es geht nur darum, ab und zu einen Abschnitt aus der Bibel (z.B. aus dem Psalter oder der Bergpredigt) zu lesen und sich Gedanken zu machen, was das für die persönliche Lebensführung bedeuten könnte. Begriffe wie Heulen, Zähneklappern, ewiges Feuer, nicht sterbender Wurm usw. können getrost übersprungen werden.
Dass Jesus am Kreuz gestorben ist, ist so ziemlich das einzige, was historisch verbürgt ist. Daran „glauben“ muss niemand, es ist geschehen und somit eine Tatsache. Anders verhält es sich mit der Auferstehung an Ostern, daran kann man glauben oder eben nicht.
Wo ist das bitte historisch verbürgt? Und nein, ich meine jetzt nicht die Bibel…
Die Römer schrieben praktisch alles auf, so auch das ein Jesus genannter gekreuzigt wurde. Das ist Tatsache, den Rest kann man glauben oder nicht!
Religion und Kirche sind m.E. lediglich da, um die Leute klein zu halten, sie zu erziehen, Dogmen zu unterwerfen. Ausserdem wird da immer das Getrenntsein zur Schöpfung vermittelt. Der Schöpfer und die Schöpfung ist mit und in uns, die Kirchen sind in Ordnung für Leute, die das zu ihrem Wohlergehen benötigen. Aber bitte nur für diese, und ansonsten geschieht „jedem nach seinem Glauben“! In der Tag. Wer an Himmerl und Hölle glaubt, kommt dann halt auch in Himmel oder Hölle, überspitzt formuliert. Die Bibel wurde eh gekürzt, zB die Freundin von Jesus, Maria M., hat einen kurzen Auftritt dort.
Irgendwie beschleicht mich langsam das Gefühl, die Atheisten seien zur Zeit die grössten Missionare. Warum eigentlich? Wenn man der festen Überzeugung ist, dass etwas so in Ordnung ist, warum dann die stetigen Fragen, Diskussionen und Rechtsfertigungen? Warum dann die grosse Auseinandersetzung mit etwas, dass es gar nicht gibt? Und warum ist es so störend, dass andere eben etwas glauben? Ich sehe zwei Möglichkeiten: a) der Mensch braucht einen Glauben an etwas und hat er ihn nicht, sucht er ihn oder b) man diskutiert einfach gerne, Inhalt ist egal. Auf wen was zutrifft, weiss jeder selber.
Das ist längst soziologisch ausdiskutiert. Die Spezies Mittelstand sieht sich von allen Seiten bedrängt und betreibt Abgrenzung. Menschen, die Gelassenheit im Glauben finden, sind das Feindbild per se für jene, die meinen, sich einer Wettbewerbsgesellschaft aussetzen zu müssen und für die Gehetztsein zum Statussymbol geworden ist.
Vor dem Coop wartet die Wachturm-Tante, auf dem Parkplatz hinter dem Coop der Zeugen Jehovas Bus, vor der Migros verteilt einer Bibeln, und 200m weiter warten die Pickelgesichter der Bewegung Plus. Das IKEA Restaurant ist wieder mal von der ICFlern gemietet, in der Markthalle findet die Get Ready night statt, die Adventisten wollen auf unserer Kinder aufpassen, das Sommerlager wird von der Pfimi organisiert und am Abend klingeln zwei grinsende “Bleichmäuse“ mit Schishafeschnitt an unserer Türe um uns die frohe Botschaft zu übermitteln. Missionierende Atheisten? Fehlanzeige.
Haha, genau so ist’s – danke. 🙂
Entweder übertreiben Sie masslos oder leben ganz weit weg von mir. Bei uns kommen einmal im Monat die ZJ, laden zu einer Veranstaltung ein, was wir ablehnen, und das war’s. Dagegen wurde ich mehrfach Zeugin davon, wie sich diejenigen in meinem Umfeld, die in die Kirche gehen, sei es kath., freikirchlich und muslimisch rechtfertigen mussten. Insbesondere interessant finde ich aber, wie denn etwas, was es gemäss der eigenen Überzeugung gar nicht gibt, derart spannend sein soll, um sich lange damit auseinanderzusetzen. Ich finde Gespräche über Marsmenschen und die Zahnfee zum gähnen….
@13 wenn es so langweilig ist, warum schreiben Sie dann hier zu dem Thema etwas???
Welches Recht haben Vertreter etablierter Religionen und gewisser Sekten, Minderheiten innerhalb der Gesellschaft pauschal zu verunglimpfen und arglose Kinder mit unwissenschaftlichen Blödsinn (Kreationismus) zu indoktrinieren? Solange dies stattfindet, ist es das gute Recht aufgeklärter engagierter Bürger, diesem Wahn öffentlichkeitswirksam entgegenzutreten.
Ich bekenne:
Ich bin CHRIST.
Und als solcher Theologe.
Und als solcher Dogmatiker.
Und ich staune immer wieder, wenn’s um ein „christliches“, ich sage bewusst NICHT „religiöses“ Thema geht,
wie da von links und von rechts einander Halbwahrheiten, Glaubenssätze und persönliche Überzeugungen einander um die Köpfe geschlagen werden.
HIER!
Und ALLE sind sich sicher, dass sie ……. ach!
HIER!
Und da wundern sich alle? viele? dass dort draussen, ihr wisst schon was ich meine.
Wo’s doch nicht mal HIER gelingt?
Auch KRIEGE fangen mal klein an!
Ich weiss, dass auch ich mich immer wieder auf diese Spiele einlasse,
doch wenn Frau M. sagt, IHRE Kinder wüchsen denn im „FREIEN GLAUBEN“ (heisst: in IHREM Glauben) auf, aber weil NICHT christlich halt eben SO schaurig frei? , oder „die Geburt unserer Kinder ohne Taufe.“ – als wenn die Taufe zwingend mit der Geburt verknüpft wäre?
Ich meine, irgendwie werden da ja schon einige ganz bösartige Pfeile abgeschossen?
Und GOTTLOB (?) jawoll, DAS sagt sie, seien jetzt ja SO VIELE SO GUT weil konfessionslos.
GOTTLOB!
NEIN, mich interessiert’s ganz und gar nicht, wer was weshalb glaubt oder auch nicht.
Ich habe auch noch nie und werde hoffentlich auch nicht wen blöd anquatschen, wegen des Glaubens.
Und ich bin stets offen gewesen für alle Menschen wo mit mir haben reden wollen.
Oh ja, meine MIT-Christen mag ich sehr wohl kritisieren, aber da spielen wir ja dasselbe Spiel?
Aber wenn ICH blöd angemacht werde, von bekennenden NICHT-Christen, bloss weil ich CHRIST bin?
Und das ist glaub IN, hier, leider?
Und wenn mir wer, wo keine Ahnung von Epistemiologie hat, vorwirft, ich wisse nichts von Erkenntnistheorie??
Und schliesslich möchte ich noch was sagen,
mit einem Spruch meines theologischen Father-in-mind, Karl Barth:
und der geht mutatis mutandis SO:
Toleranter sollten sie sein,
diejenigen wo von uns Toleranz fordern!
@fufi
Ich stimme Ihnen als Ungläubiger zu. Von den Moslems wollte mich noch keiner totschlagen, auch wenn ich denen gesagt habe, dass ich nicht an Gott glaube. Da kam, wie auch von Christen, allenfalls ein herablassendes „Gott wird Dir den Weg noch zeigen“. Aber wie manche angeblich ungläubige Menschen Glauben, Religion oder sogar wie Sie auch zurecht betonen nur religiös besetzte Bräuche oder Gläubige angreifen, ist kaum mehr von der Inquisition zu unterscheiden. Die sind in einem heiligen Krieg gegen Religion.
Die militantesten Nichtraucher.sind oft ehemalige Raucher.
Für mich war und ist es sehr wichtig, dass ich religiös erzogen wurde. Nicht streng dogmatisch, aber ich habe am Ende meiner Schulzeit alle wichtigen Bibletexte gekannt und ich meine, die Grundidee hinter dem Christentum verstanden zu haben. Auch wenn ich mich jetzt in den Augen von vielen hier als „Spinnerin“ oute – ich hatte als Kind und Teenager Erlebnisse, bei denen sich Gott mir gezigt hat. Dafür bin ich unendlich dankbar. Ich weiss nicht, ob ich heute voller Gottvertrauen wäre, wenn ich ihn erst als Erwachsene kennenglernet hätte.
Das ist auch der Grund, warum mir die Atheisten und vorallem die Suchenden, diejenigen die den Budda im Wohnzimmer und den Schutzengel im Schlafzimmer haben, zum Teil leid tun. Es ist einfacher durch das Leben zu gehen, wenn man auf Gott vertraut. Nur eben, auch diese Vertrauen muss zuerst „aufgebaut“ werden, man muss dafür Gott kennenlernen und ihn als Freund an der Seite haben wollen.
Für mich hat diese (v.a. evangelikale) Vorstellung eines „persönlichen Gottes“, der einerseits allmächtiger Weltenschöpfer und -lenker ist, andererseits „Freund an der Seite“ von Lieschen Müller, mit einem offenen Ohr für all ihre persönliche Probleme, ob gross oder klein, sehr naiv.
Da gehe ich sogar einen Schritt weiter, ich empfinde dies nicht als naiv sondern als arrogant. Wiso soll dieser Gott Zeit und Resourcen für Lieschen Müller und ihre vergleichsweise einfachen Sorgen Zeit haben, solange Krieg, Hunger, Rassismus etc. auf unserer Welt herrscht. Ich habe schon Personen erlebt die tatsächlich der Ansicht waren der liebe Gott erhört meine Gebete und so erhalte ich wieder eine Arbeitsstelle. Von Seelsorgern hört man dann oft bei Naturkatastrophen etc. die Wege des Herren sind unergründbar. Also sind doch nicht alle gleich vor Gott?!
Und wieso wären Sie dann evtl. nicht so voller Gottvertrauen, wenn Sie „Gott“ erst als Erwachsene kennengelernt hätten? Vielleicht, weil Sie dann schon längst alles hinterfragt hätten? Wo wäre das Problem?
Meine Kinder sind katholisch und obwohl ich vieles verurteile, was in der Vergangenheit durch diese Kirche verbrochen wurde, denke ich nicht einmal daran aus der Kirche auszutreten. Ich vermittle meinen Kindern Werte die ich als christlich empfinde: Hilfsbereitschaft, Grosszügigkeit und Toleranz bis zu einem gewissen Grad.
Und alle, die sich hier über den christlichen Glauben echauffieren: denkt mal darüber nach, welcher Quelle all die Hilfsorganisationen entsrpiessen! Die jüdischen und islamischen Kirchen halten sich was Nächstenliebe angeht nämlich vornehm zurück.
das stimmt so natürlich auch wieder nicht, aber ja, ich finde auch, dass die kirchen eine extrem wichtige soziale rolle haben. meine grossmutter, ihr leben lang reformiert und kirchengängerin, hat mit über 90 zu den neuapostolen gewechselt, weil die ihren schäfchen so gut schauen. das kann ich bestätigen. bin sehr dankbar, dass sie sie so oft besuchten und abholten für die kirche. das hätten die reformierten pfarrer so nicht geboten.
Und was bitte stimmt daran nicht?
Ich kann bei Besten Willen nicht nachvollziehen warum z.B. die Hilfsbereitschaft von Christentum gepachtet worden sein soll. Ja denken sie den wirklich alle Nichtchristen könnten nicht Hilfsbereit sein? Na dann fahren sie mal in Länder die explizit nicht Christlich sind wie z.B. Norwegen oder Japan. Auch in Israel habe ich äusserst Hilfsbereite Nichtchristen kennen gelernt. Auch Ihre “Toleranz, bis zu einem gewissen Grad“, lässt tief blicken, denn bei homosexuellen härt die Toleranz der Katholiken auf – siehe Katechismus.
Welches muslimische Land hat denn nach einer Katastrophe je finanzielle Hilfe geboten?
Toleranz bis zu einem gewissen Grad: die hört bei mir tatsächlich da auf, wo ich in meinem eigenem Umfeld von andersgläubigen bedrängt werde.
Homosexualität: ist mir einerlei, mag es einfach nicht, wenn ich in einem Speiselokal zusehen muss wie 8 Lesben sich fast auf dem Tisch v……..
Meine Güte Eni, in was für Darkrooms verkehren Sie bitteschön? Oder haben Sie sich zufällig an den Christopher Street Day verirrt?
Ich als Atheistin wehre mich entschieden, dass Religionen allein Moral für sich gepachtet haben sollen. Die gleichen Religionen, die damals «Hexen» verbrannt, Wissenschaft für des Teufels hielt; heute noch Muslime Anders- und Nichtgläubige verfolgen sowie Schwule, Aposthate und «Ehebrecherinnen» töten, das soll die Moral der Religionen sein? Anstand, Respekt, Ethik, Nächstenliebe, dafür brauchts keine Religionen. Kinder sollten von Religionen ferngehalten werden.
Aber ich lehne niemanden ab, weil er/sie an etwas glaubt. Glaube ist für mich etwas persönliches, worüber ich mir als Aussenstehende kein Urteil erlaube.
Ich bin in den 70ern ungetauft aufgewachsen und weder deswegen noch aus anderen Gründen je gehänselt worden. Zeitweise habe ich Gspänli zum katholischen „Unti“ begleitet, aber schnell damit aufgehört, weil der Pfarrer gerne Schenkel getätschelt hat. Wie das gemeint war, weiss ich nicht, mich hat es jedenfalls gestört.
Heute glaube ich an gar nichts. Ich bezeichne mich als Agnostikerin, werde aber zunehmend zur Atheistin. Die Kirchen mit ihren Verfehlungen und Ränkespielen, sowie die rechthaberisch-fundamentalistischen Ansichten mir persönlich bekannter Theologen wirken zusätzlich abschreckend.
Ich feiere alles und glaube an nichts, alles glauben geht nicht.
Besser anderes mitfeiern als das andere ausschliessen, verurteilen.
Jede Religion enthält Weisheiten, befriedigt Bedürfnisse der Gläubigen, die Ähnlichkeiten sind viel bedeutender als die Unterschiede. Ich verbrenne für meine katholische und meine reformierte Grossmutter in einem buddhistischen Tempel ein paar Räucherstäbchen und lade diese zu den von meiner Frau bereitgestellten Gaben an die Verstorbenen gedanklich ein. Wo ist bitte der Unterschied zum Gedenkgottesdienst?
Warum ein Buddah im Wohnzimmer? Irgendwie ist das im Westen so eine Mode. Hier in Asien selber kenn ich aber niemand, der das hat. Man hat dafür einen Schrein, wo man den Verstorbenen gedenkt.
Von mir aus kann es durchaus als Normal bezeichnen. Herr Stams letzter Beitrag „Wahr ist, was mir guttut“ ist in dem Fall wohl eine interessante Ergänzung. Das einzige was man an diesem „glauben an alles“ aussetzen kann, ist wohl der hedonistische Touch.
Über die religiöse Erziehung verfügen von Gesetzes wegen die Eltern (Art. 303 Abs. 1 ZGB). Dennoch ist es heutzutage sehr wichtig, dass die Eltern ihrer eminenten Verantwortung gewahr werden und ihre Kinder von jeglicher religiösen Indoktrination (z.B. Religionsunterricht) und namentlich von jeglichen religiösen Initiationsriten (Taufe, Erstkommunion, Knabenbeschneidung, usw.) fernhalten. Die Kinder können dann ab 16 selbst entscheiden. (Hat ein Kind das 16. Altersjahr zurückgelegt, so entscheidet es selbständig über sein religiöses Bekenntnis, Art. 303 Abs. 3 ZGB.)
Und am besten kann es entscheiden, wenn es von gar nichts eine Ahnung hat. Oder etwa nicht? Sie Indoktrinieren als Atheist nicht weniger als die viel geschmähten Fundi-Freikirchler. Und als Protestantin nehme ich mir immer noch die Freiheit, zu lesen, zu denken und für mich zu nehmen, was mir richtig erscheint.
Befürworter der Erwachsenentaufe müssen keine Atheisten sein. Oder war etwa ausgerechnet der evangelische Theologe Karl Barth, der für die Wassertaufe eine mündige Glaubensentscheidung voraussetzte, ein Atheist?
Sorry, Herr Germann
Bevor Sie den Barth zitieren, nun ja, aufgrund Ihres Kommentares mochte ich meinen:
Lesen Sie sich doch bitte zuerst mal ein, in die Barth’schen Schriften.
Insbesondere dort, wo er vom Heiligen Geist spricht.
fufi: Danke für die in ihrer konstruktiven Art typische Antwort eines ausgebildeten Theologen. Ich werde mich hüten.
Sorry, Thomas!
Nimm meine ehrlich gemeinte Entschuldigung!
„Die Kommentare von gläubigen Katholiken“ – als Protestant hat man offenbar gar keinen Begriff mehr davon, was Glaube wirklich heisst. (Die Spinner die sich in den Fundi-Freikirchen finden vielleicht mal ausgenommen). Glaube und die religiöse Praxis jenseits öder Wortgottesdienste mit Bibelfernen texten scheint was für katholische Kirchgänger zu sein, als Protestant hat man heute bestenfalls noch die Möglichkeit Dietrich Bonhoeffer à gogo zu hören.
Übrigens, der Islam hat ein cleveres Prinzip in Sachen Religion für Kinder: Kinder haben keinen Glauben, nur Erwachsene gehören zu den Gläubigen.
«Muss ich das denn jetzt schon wissen, an was ich glauben will?»
ist der Kernsatz, bzw. die Kernfrage. Und meine Antwort ist ein dezidiertes Nein. Erstens muss niemand und zweitens kommt der Eindruck, zu müssen, von peer pressuring, wie Sie es ja kurz skizzierten. Sich da sorgen zu machen, was andere meinen, hänseln, oder mit Missachtung abstrafen, ist nicht zielführend. Das erzieht Menschen nur dazu, sich damit, was andere von ihnen denken mögen, fremdbestimmen zu lassen.
«Welchen Stellenwert hat der Glaube in Ihrer Familie?»
Ich lebe in einer Welt, die vorwärts schauen muss. In dieser besteht die Hoffnung auf eine Gemeinschaft, die aus vielen Wurzeln entstanden ist. Ich möchte meinen Kindern die Freiheit lassen, selber zu entscheiden, wie und mit welchen ihrer Wurzeln sie sich identifizieren wollen. Also nehme ich ihnen diese Entscheidung nicht vorweg ab, sondern lasse sie selber sich in diese Entscheidung hineinwachsen. Ich bin nur die Gärtnerin des frühen Abschnitts ihres Lebensweges.
Als solche nähre ich ihre Neugierde und Beobachtungsfähigkeit und ihren anscheinend angeborenen Skeptizismus, der sich mit Fragen über alles öfter äussern wird, als mir lieb ist.
Und wie machen Sie das? Indem Sie I Kindern gar nichts von den Wurzeln erzählen? Irgend einmal kommt jemand, der weniger zartfühlend mit den Kinderseelen umgeht. Und dann hören sie zum ersten Mal vom Unkraut. Nur dass Ihnen niemand sagt, dass es Unkraut ist.
Annalena, Katharina hat das schön ausgedrückt. Können Sie vielleicht nicht verstehen, aber ich denke heute, dass es vielleicht der schwierigere Weg ist, den Kindern nicht schon in sehr jungen Jahren die Religion der Eltern aufzuzwingen – wer sagt etwas darüber, dass ihnen nichts von ihren Wurzeln erzählt wird? Ihnen die Freiheit zu geben, selber zu entscheiden, natürlich auf der Basis des genetischen und kulturellen Erbes, aber dann mit Blick und Neugier nach aussen ist natürlich nicht so einfach wie ihnen, ohne dass sie einen Einfluss haben, das Fertiggericht vorzusetzen.
Warum soll ich als Nichtgläubiger keine Ostereier suchen und keinen Weihnachtsbaum aufstellen? Was haben Ostereier und Weihnachtsbäume mit dem Christentum zu tun?
Naja, solange es OSTER-eier sind und WEIHNACHTS- oder CHRIST-bäume haben sie glaub schon was zu tun mit dem Christentum?
Aber es steht Ihnen natürlich frei, am ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefärbte Hühnereier zu verstecken und zu suchen, oder am 25. Dezember einen geschmückten Tannenbaum ins Wohnzimmer zu stellen und ein paar Geschenke darunter zu legen!
Und selbst wenn ein Brauch mit dem Christentum zu tun hat, wieso sollte man sich nicht beteiligen, wenn man möchte?
Atheismus heisst nicht, dass man alles Religiöse in der Welt ablehnt, es heisst definitionsgemäss lediglich, dass man nicht an Gott glaubt und praktisch meist, dass man generell nicht an Übernatürliches glaubt.
Sie wollen etwas feiern, sie sind dabei erwünscht, tun sie’s! Rechtfertigen müssen sie es nicht.
Ich glaub irgendwie nicht, dass ich was Gegenteiliges gesagt habe?
Glaub!
Soll doch jeder feiern, was erodersie will.
Aber es soll NIEMAND mir auf die Zehen treten,
weil ICH mich GETRAUE Ostern zu feiern!
@ Vollenweider
Sol invictus! – Der Beiname jedes römischen Kaisers, der was auf sich gehalten hat und wo später, als das Christentum Staatsreligion wurde, auf den JC gechanged wurde!
Sonnenwendefeste gab’s dagegen schon längst vor den Römern!
Oder meinen Sie, ein mit Lichtern bekehrzter Tannenbaum hätte tatsächlich was mit Caligula (zum Beispiel) zu tun?
Oh, da haben die VorVorVorForderen denn auch schon ein entsprechendes Wissen gehabt!
Ach ja, Frau I.A.
Aber irgendwie, also ich weiss echt nicht wie man „religiös“ sein kann und dabei gleichzeitig alles „übernatürliche“ ablehnen will?
Bitte um Aufklärung!
Genau, meine Lieben, der Fünfer und das Weggli und die Bäckersfrau dazu. Warum kreieren Sie nicht eigene Feste? Zum Beispiel einen atheistischen Familientag mit Geschenken am 14. Februar? Oder eine vegane Festtafel für Nichtgläubige am 1. November? Weihnachten (Geburt Christi) und die Osterzeit (Kreuzigung und Auferstehung) sind nun mal christlich besetzt. Ihr dürft ruhig mitfeiern, aber leugnet die Basis nicht.
Die Basis des sogenannten Weihnachtsfests ist der Dies Natalis Solis Invicti – der Geburtstag des unbesiegten Sonnengottes. An welchem Tag Jesus von Nazareth geboren wurde, weiss niemand. Und Ostern ist das jüdische Pessah – die Feier zum Auszug aus Ägypten.
Es ist deshalb schon etwas fragwürdig, wenn Christen Atheisten Vorwürfe machen, wenn die ihre Feste feiern und mit anderen Inhalten füllen.
Sehr richtig, Herr Vollenweider. Zumal die meisten Atheisten, die ich kenne, durchaus anerkennen, dass die meisten von uns in einem christlich-jüdischen Kulturkreis geprägt worden sind. Als Atheistin habe ich meine Kinder nicht taufen lassen, sie aber sehr wohl der Religion ausgesetzt. Und wir haben uns das Recht genommen, auch Weihnachten und Ostern zu feiern, von dem uns nächstenliebende Christen wie Annalena gern ausschliessen würden, denn die meisten haben durchaus vorchristliche Ursprünge und sind längst Teil unserer Kultur geworden. Das, was Sie das Füüfer und s’Weggli nennen, nenne ich
/2 die individuelle Freiheit, den Sinn des eigenen Lebens selber zu finden. Das könnte durchaus auch ein Entschluss zum Eintritt in eine christliche Kirche sein, das ist zu respektieren. Meine Kinder jedenfalls bewähren sich hervorragend – sie sind neugierig, kritisch und offen für vieles, was wir ihnen durch eine ‚Zwangstaufe‘ vielleicht vorenthalten hätten.
Als fundamentalistischer Velo-Taliban mit ca. 30 Fahrrädern aller Art glaube ich selbstverständlich an das fliegende Spaghettimonster, wobei auch meine Kinder – bevor sie richtig gehen konnten – die harte Veloschule der Pastafarians durchmachen mussten: Papi trampt für drei und die Kids haben das Gaudi im Anhänger.
Glauben heisst nicht wissen. Gläubig sein heisst, nicht wissen zu wollen.
Meinetwegen, aber NICHT GLAUBEN heisst keineswegs WISSEN!
Was mich betrifft, als ausgebildeten Theologen, ich könnte wohl Physik, Chemie und Biologie in der Sek A unterrichten.
Und Erkenntnistheorie und Kognitionspsychologie auch auf etwas höherer Stufe.
Weil ich glaube, dass ich das weiss!
Sie könnten das unterrichten mit der Begründung „Weil ich glaube, dass ich das weiss!“? Und sie wollen eine Ahnung von Erkenntnistheorie haben? Ernsthaft?
Eine Wissenschaft (z. B. die Theologie), die keine Beweise erbringen kann, verdient nicht als Wissenschaft bezeichnet zu werden. Theologie steht meiner Meinung nach auf derselben Stufe wie Astrologie und ähnlicher Humbug – es ist allein eine Frage der Zeit, bis auch die Theologie von den Universitäten verschwindet (wo in dunkleren Zeiten ja selbst die Astrologie zu den Wissenschaften zählte). Der Prozess ist zwar langsam, aber wenigstens im Gange.
Das entscheidende am Wissen ist, dass man es beherzigt und anwendet. (Konfuzius)
Es wird noch die Zeit kommen, wo u.a. Astrologie, Numerologie und ähnliche metaphysische Weisheiten an Unis wieder zugelassen werden. Der Prozess ist zwar langsam, aber er ist im Gange… 😀
@ Frau I.A.
Besten Dank!
Sie geben mir Gelegenheit, wieder mal Bertrand Russel zu zitieren, wo in Zeilen 17 – 19 (von Anfang an!) in meiner Ausgabe DAS DA sagt:
„…… dass wir lange nachdenken müssen, bevor wir wissen, was wir glauben dürfen.“
Und er schreibt das unter dem Titel „Erscheinung und Wirklichkeit“, im Büchlein „Probleme der Philosophie“.
Äxgüsi, Frau I.A.:
DAS IST ERKENNTSTHEORIE!
@ Markus Schneider
Dann müssten ja wohl die meisten Fächer, wo an der Uni gelehrt werden, als unwissenschaftlich abqualifiziert werden, insbesondere ALLE so called „Geisteswissenschaften“.
Aber auch die Naturwissenschaften, weil deren Bewise beruhen darauf, dass eine Theorie durch ein (wiederholbares!) Experiment bestätigt wird. Und damit wird bloss „bewiesen“, dass eine Theorie unter den Bedingungen des Experimentes das richtige Ergebnis vorhersagt.
Aber dass damit auch „die WAHRHEIT“ „gefunden“ sei, DAS kann KEINE Theorie und KEIN Experiment bestätigen.
Sie sagen: „Glauben heisst nicht wissen“
Wenn ich es nicht weiss kann ich höchstens hoffen oder darauf Vertrauen. An etwas Glauben heisst daran festhalten und sich sicher sein, somit muss ich zuerst wissen, dass ER existiert bevor ich daran Glauben kann. Das Wort Glauben im christlichen Kontext hat nichts mit für wahr halten zu tun. Das Problem ergibt sich aus der Übersetzung.
Da der Platz hier nicht reicht, lesen Sie doch bitte hier weiter: http://de.wikipedia.org/wiki/Glaube
Und übrigens glaube ich – obwohl Christ – auch NICHT daran, dass dieser JvN an Ostern gekreuzigt wurde.
Weil gekreuzigt wurde er am Freitag zuvor.
Wenn schon würde ich denn schon eher glauben, dass er an Ostern von den Toten auferstanden ist.
Und das ist nämlich recht unorthodox, weil ziemlich weiblich vor sich gegangen
l
Weil, meine ich, wenn das Christentum irgendwie zu unserer Kultur gehört, wie da mehrfach gesagt wir, dann müsste ja sowas kulturell zumindest halbgebildetes auch den Unterschied kennen zwischen Karfreitag und Ostern. Konfirmandenunterricht hin oder her.
Und wissen, was die Christen an Pfingsten feiern, und was es mit der Fronleichnamsprozession auf sich hat.
Wenn’s zu unserer Kultur gehörte, meine ich, solltens die Kulturellvollen doch eigentlich wissen?
Die kleine Tocher fragt, ob Jesus an Ostern gekreuzigt wurde, nicht die Mutter, lesen sie etwas genauer. Oder bezeichnen sie implizit ein achtjähriges Kind als nicht mal „kulturell zumindest halbgebildetes [sic]“, wenn es nicht eine detaillierte Unterscheidung zwischen Karfreitag und Ostern macht?
Und was in Cthulus Namen meinen sie bez. der Wiedergeburt Christi mit „weil ziemlich weiblich vor sich gegangen“?
Selber besser lesen Frau Adler. Die Antwort der Mutter ist kulturell halbgebildet, weil falsch. Und das weibliche an der Auferstehung Christi ist die Tatsache, dass Er sich als erster Person Maria Magdalena gezeigt hat. Maria Magdalena und „die andere Maria“ machten sich auf den Weg, den Leib des Herrn zu salben, wie es nach dem Tod der Brauch war. Die Jünger hatten Angst und hielten sich verborgen. Nicht so die Frauen. Sie haben Ihn erkannt und den Jüngern berichtet davon. Und die habens wieder einmal nicht geschnallt. Aber ehrlich, ich denke nicht, dass Sie das wirklich interessiert.
Das Weibliche an der Auferstehungsgeschichte ist das Erkennen von wissenschaftlich nicht Belegbarem als Teil des Lebens. Wer schon einmal die Hand eines sterbenden Angehörigen oder lieben Menschen gehalten hat, weiss, was ich damit antönen will. Die Atmosphäre im Raum lädt sich auf sonderbare Weise mystisch auf und Zeit und Raum verschwinden…
Und ich dachte immer, Christen seien nächstenliebend. Wieder so ein Irrtum.
Christen sind genau so leidenschaftlich und debattierfreudig wie alle anderen. Sie sagen nicht blutleer und schlapp ja und Amen zu allem und jedem. Wenn mir jemand auf die Zehen tritt, sage ich AU. Damit müssen Sie rechnen Herr Steiner.
Ich gehe mit Ihnen einig, dass Toleranz gegenüber Allem eine grundlegende Basis ist für verschiedene Religionen und dass jeder Mensch sich eines Tages mit seinem Glauben und den verschiedenen Dogmen auseinandersetzen muss. Persönliche
Ueberzeugung kann auch nicht von den Eltern oder anderen Vorbildern übernommen werden. Da wir aber in einem christlichen Land wohnen, (und die Gesetzesgrundlagen schlussendlich von den 10 Geboten ausgehen) … würde ich schon in diesem Sinne mit meinen Kindern daüber diskutieren -nicht nur Osterhasen suchen und Weihnachtslieder singen.
/2 widersprüchlich sie damit umgehen? Wer hat das Recht, sich hier zum Richter aufzuschwingen?
Jaja, ein XL-Buddha im Stübchen und eine Madonna-Miniatur im Schlafzimmer, grad neben dem Kraft-Kristall von Lanzarote.
Und zum Einschlafen gibt’s indianische Meditationsmusik gespielt von anatolischen Derwischen jüdischer Herkunft.
Ihr wollt NICHTS glauben, aber ihr kauft grosszügig ein, im Shopping-Center der „Religionen“.
Und dabei haltet ihr euch für „religionskritisch“, unabhängig, selbstbestimmt und eifach guet.
Äxgüsi, aber mängisch meine ich, ihr seid eingach feige!
Zu feige, um zu dem zu stehen, dass und woran ihr nämlich glaubt.
Und viel zu feige, um wirklich NICHTS zu glauben!
Treffend gesagt, fufi, das ist halt der Zeitgeist! Wenn es mal härter wird rennen sie wieder unter das Dach der Kirche!
Sehr interessant, fufi. Und da haben wir es wieder: Ungläubige, die den Gläubigen ihre angebliche Angst vor dem Leben vorwerfen und Gläubige, die, wenn ich Dich richtig verstehe, fufi, zu feige sind, zu einem Glauben zu stehen. Dass da noch ein ganz weites Feld dazwischen ist, dass Sinnsuche, egal wie sie sich gestaltet, durchaus nicht nur immer bequem und online und per Katalog geschieht – das blendest Du aus?
Bei mir kommt bei diesen Gelegenheiten immer wieder die Frage hoch: wer hat darüber zu bestimmen, wie Menschen ihren Glauben gestalten, wie sie zu Antworten kommen, wie stimmig oder
NIEMAND, Carolina, jedenfalls KEIN Menschenwesen!
Aber ebenso soll sich KEIN Menschenwesen aufspielen, wegen SEINEM achsobesonderen Glauben!
Und sich gar BESSER fühlen als andere, oder „auserwählter“ oder was noch viel Bescheuerteres!
ich stimme Carolina zu. Ich bin kein solcher Shopper. Aber fufi, Sie gehen doch auch nicht ins Yoga, oder? Dieses Omm und Uhm und innere Mitte Gequassel ohne wirklich zu verstehen, worum es eigentlich geht. Finde ich schlimmer, als Deko-Shopping.
Warum? Warum kann ich nicht einen Buddha aufstellen, wenn es mir gefällt? Ins Yoga gehen, ohne dass mir alle Einzelheiten der Lehre bekannt sind? Eine katholische Kirche aufsuchen, ohne ‚Mitglied‘ zu sein? Weil es mir vielleicht einfach gut tut? Mir wohl dabei ist? Was ist daran verwerflich? Es sind ja genau die Kirchen, denen wir immer wieder vorwerfen, sich in private Bereiche einzumischen, in denen sie nichts zu suchen haben – warum machen wir es dann, in dem wir die individuellen ‚Vorlieben‘ als ‚Religion light‘, als ‚Lifestyle‘, als lächerlich heruntermachen?
Carolina, aus meiner Sicht kann man das ja alles, es ist lediglich eine Frage der persönlichen grundsätzlichen Einstellung, wie oberflächlich oder vertieft man sich jeweils mit Sachverhalten auseinandersetzt. Ich persönlich sehe nun auch keinen Mehrwert darin, einen Buddha aufzustellen, wenn mir die Religion an sich bspw fremd ist. So hübsch sind die kleinen dicken Männer nun auch nicht.
Ich habe auch Mühe mit diesem Religionen-Shopping. Grund dafür ist meiner Meinung nach die Tatsache, dass Religionen die Spiritualität annektiert haben. Viele Menschen wissen als Konsequenz davon nicht, dass man Spiritualität leben kann ohne sich selber vorzulügen, es gebe unsichtbare Mächte im Himmel oder 9-köpfige Elefantengötter.
@fufi: Der Buddha steht im Artikel, wobei nicht steht, ob er Deko ist oder ob die Autorin Buddhistin ist. Alles andere sind nur ihre Unterstellungen (lesen sie den Artikel noch mal, vergleichen sie mit ihrem Kommentar).
Wieso es per se feige sein sollte an mehrere Dinge zu glauben müssten sie mir erklären. Dass ein signifikanter Teil derjenigen, die sich als Atheisten sehen in Wahrheit aus Angst doch an diverse andere Sachen glauben würden, müssten sie erst belegen.
Menschen Feigheit aufgrund eigener Vorurteile zu unterstellen… von einer erwachsenen Person darf man mehr erwarten als das.
Man nehme einen Löffel Judentum, eine Prise Islam, vermenge das Ganze mit einem Löffel Christentum und zum Abrunden schmeisse man noch etwas Buddhismus dazu, aber immer nur das, was einem gerade passt. Das Schwierige, Unangepasste, Unverständliche bleibt selbstverständlich aussen vor. Und so stricke man sich seine eigene Wohlfühlreligion. So geht das nicht. Religion ist für mich da, Antworten zu finden zu Fragen der Schuld, der Vergebung, des Leidens, besonders des Leidens der Unschuldigen. Also für lauter unbequeme Fragen. Mit manchmal unbequemen Antworten. Nichts für Feige, Frau Adler
Annalena, genau solche Stellungnahmen begreife ich als Frechheit – es steht niemandem zu, die Sinnsuche anderer in irgendeiner Weise reglementieren zu wollen. Ich nehme mir die Freiheit, ‚zu shoppen‘, denn als freier Mensch (bzw freigewordener, nämlich von einer bestimmten Kirche) stössen mir genau diese Vorurteile sauer auf. Mein Prinzip ist, dass ich Sie glauben lasse und Ihren Glauben ausüben lasse, wie Sie das für richtig halten – das ist privat und geht mich nichts an. Aber dasselbe Recht kann ich einfordern, ohne als ‚Lifestyle-Gläubiger‘ bezeichnet zu werden. Menschen ihren ureigensten
/2 Weg abzusprechen, weil sie sich nicht an kirchliche Vorgaben halten, ist verwerflich und widerspricht jeglichem Toleranzgebot.
fufi, ich verstehe Deinen Einwand, vorallem wegen dem XL-Buddha im Wohnzimmer.Wer sich schon mal in einem buddhistischen Tempel aufgehalten u eine Zeremonie miterlebt hat, wird niemals einen Buddha als Dekogegenstand respektlos aufstellen wollen. Es gehört dazu ein buddhistischer Schrein, das sog. Geisterhäuschen oder ein Ort der Stille mit den entsprechenden täglichen Ritualen wie frisches Wasser im Schälchen bereit stellen, etwas Essbares etc. Mein Mann ist nicht praktizierender Buddhist und wir haben keinen Buddha einfach so in der Wohnung plaziert. Oder wäre ein XL-Kreuz als Deko denkbar?!
Das XL-Kreuz als Deko steht auf jedem besseren Schweizer Hügel…
@ Franz V.
Naja, auf einigen Hügeln mag sowas ja noch stehen, wenn’s die Atheisten noch nicht weggesprengt haben.
Aber nur auf solchen wo kein Bähnli rauffährt und keine Strasse raufführt.
Weil auf DIESEN Hügeln stehen heute so Fresstempel, wo ein TripleX-$-Sign verehrt wird.
Das ist nämlich glaub auch so ne neumödische Religion.
Fufi, die Triple-$$$-Religion und das Christentum – die haben sich schon immer sehr gut verstanden, oder nicht?
Da muss ich dir leider recht geben.
Aber es hat immer wieder so Abtrünnige gegeben,
zum Beispiele meine Lieblingsheiligen
Christophoros (ich meine den HEILIGEN!)
und Franziskus!
Und das macht’s zum Schluss ja irgendwie auch aus, meine ich?
Christophoros (ich meine den HEILIGEN!)
Ja aber, die sind doch beide heilig, oder? Der grösste Christophorus aller Zeiten, Beschützer von Besitzenden und Reichen, der zu Fuss die Steuerhölle durchquerte, und sein Sidekick, der zweitgrösste Christophorus, Schutzpatron der verstaubten Knochen und Hüter des ewigen Grinsens…
Oder gibt’s da am Ende noch einen dritten..?
Niemand muss ein schlechtes Gewissen haben, wenn er nicht glaubt und trotzdem verschiedene kirchliche Feiertage feiert. Die meisten ‚kirchlichen‘ Feiertage wurde von den christlichen Kirchen nicht erfunden, sondern nur okkupiert. Feiern zum Frühlingsbeginn, zur Geburt, zum Erwachsenwerden, zur Ehe und beim Tod gab es schon immer und unabhängig von Religionen. Wir müssen diese wichtigen Feste und Feiern einfach noch etwas religionslos weiter entwickeln.
Eigentlich ist dieser Artikel im völlig falschen Blog. Hier wird von gläubigen Christen und Atheisten über das Sein oder Nichtsein von Gott doziert. Wäre ein Thema für Hugo Stamms Blog.
Wir sind hier aber im Mamablog und Frau Marti schreibt über die Erziehung ihrer Kinder. Das gläubige Christen versuchen, ihre Kinder christlich zu erziehen ist logisch. Das nicht Gläubige dies nicht tun, ist vermutlich ebenso klar.
Ich bin Atheist und es war mir schlicht unmöglich unser Kind christlich zu erziehen. Aber wie Frau Marti haben wir Weihnachten gefeiert. Inkonsequent! Da gebe ich ihr völlig recht!
@Moser: und warum feiert ihr Weihnachten, dass ist mir auch bei Frau Marti nicht klar. Ihr glaubt an nichts religiöses, dass ist voll ok, eure Kinder wünschen sich doch Eltern die zu ihren Überzeugungen stehen, oder sehe ich das falsch? Das ist doch jetzt ein Beitrag von mir zur Kindererziehung, bin gespannt auf die Antworten!
Weil Weihnachten in die Kultur der Menschheit übergegangen und sich vom Ursprung gelöst hat.
Umgekehrt haben die Evangelisten das heidnische Ostern übernommen und wahrscheinlich ist auch der Weihnachtstermin von einem römischen Sonnenkult übernommen, übrigens Jahrhunderte nach Christi Geburt.
Soviel Alleinstellung hat das Christentum nun auch wieder nicht.
Hr. Frederic
Weil eure Kinder (leider immer noch die Merheit),unsere Kinder „hänselt“, mobt, ausschliesst und quält weil sie z.Bsp. nicht getauft sind! Kinder potenzieren die Intolleranz ihrer Eltern aufs grausamste. Darum erfüllen wir nichtgläubigen Eltern auch solche gesellschaftlichen konventionen die uns eigentlich zuwieder sind. Bei mir z.Bsp. sämtliche relig. Rituale. Meine Tochter (23) hat das gut „überlebt“ und ist, zu meiner Freude, Heute seeehr kritisch allem „hokuspokus“ gegenüber.
Hr. Valentin um 13:50:
Umgekehrt ist auch gefahren! Selber sind mir hauptsächlich Kinder aus Evangelikalen Keinkirchen bekannt, die leiden mussten, die haben mir oft leid getan. Man tritt also aus der Kirche aus, nimmt was man will und spart Steuern. Haben Sie Bekannte z.B. aus Kroatien/Herzegowina? Wenn es mal eng wird, Krieg und so, rennt man schnell wieder unter das Dach der Kirche, dann ist die Kirche wieder gut genug. Atheisten, wollt ihr eure Erkenntnisse nicht mal in Bosnien verbreiten z.B.? Eure Lebensart ist eine „Schönwetter“ Lebensart, hoffen wir alle, dass das gute Wetter anhält.
@Frederic: Wir feierten Weihnachten nie als ein religiöses Fest! Wir feierten es in erster Linie so, wie es in vielen Familien gefeiert wird. Ein Fest wo die Familie zusammen ist und sich gegenseitig beschenkt.
Den Vorwurf der Schönwetter-Lebensart kann ich allerdings nicht gelten lassen. Ich bin nicht religiös aufgewachsen, habe Zeit meines Lebens nicht an Gott geglaubt. Habe mir sehr viele Gedanken zu dem Thema gemacht, kam aber bis zum heutigen Tag zum selben Schluss. Das dieser Schluss nicht mit ihrer Überzeugung korrespondiert, ist mir klar und ist auch ok so. Jeder nach seiner Façon!
Hr. Frederic 14:09
Ich musste Ihre Replik 2x lesen, hab das konstruktive nicht gefunden?!
Denken Sie im ernst dass wenn das „Wetter umschlägt“ irgend ein höheres ichweissnichtwas jemandem hilft? Dass währe auf jeden Fall eine Premiere 🙂 Und natürlich ist meine eine Schönwetter Lebensart! Ich bin zufrieden und lebe glücklich. Vorallem brauche ich keinen drohenden Zeigefinger. Schauen Sie. Der Sinn des Lebens ist der wie aller biologischen existenzen. Ob Grasshalm, Tier, Fliege oder Mensch: Erhaltung der eigenen Spezies! Und nicht anderes! Höhrt auf unsere existenz sooo wichtig zu nehmen.
Zudem Frederic: Als Atheist habe ich nicht die geringste Absicht, irgend jemanden von meinen Erkenntnissen zu überzeugen. Missionieren und Bekehren mag im Christentum und im Islam verbreitet sein oder sogar Dogma sein. Ich sehe darin ein Grundübel der Religionen.
Und ganz nebenbei bemerkt. Ich bin verheiratet mit einer Frau, die zeitweise in einem Kriegsgebiet gelebt hat. Sie ist auch Atheistin!
Moser/Valentin:
Selber kenne ich einige junge Kroaten, teils auch aus der Herzegowina, ihre Religiosität hat mich immer wieder erstaunt, aus Erzählungen weiss ich, dass in den 70`ern dort fast nur noch ältere Frauen in die Kirchen gegangen sind. Erstaunlich, oder? Das gleiche in Serbien oder auch unter den Muslimen. Natürlich seit gerade Ihr resistent für solche Sachen. Wenn ihr denkt, es geht nur noch in die Richtung Atheismus, könntet ihr euch nach meiner Meinung eben täuschen!.
Moser/Valentin:
Selber kenne ich einige junge Kroaten, teils auch aus der Herzegowina, ihre Religiosität hat mich immer wieder erstaunt, aus Erzählungen weiss ich, dass in den 70`ern dort fast nur noch ältere Frauen in die Kirchen gegangen sind. Erstaunlich, oder? Das gleiche in Serbien oder auch unter den Muslimen. Natürlich seit gerade Ihr resistent für solche Sachen. Wenn ihr denkt, es geht nur noch in die Richtung Atheismus, könntet ihr euch nach meiner Meinung eben täuschen!.
@Frederic: Hab ich mit einem Wort erwähnt, dass es nur noch Richtung Atheismus geht? Ich denke auch überhaupt nicht, dass es so ist. Ein Grossteil der Menschen wird den Halt durch den Glauben an etwas Höherem weiterhin brauchen. Das ist für mich auch absolut ok! Wie ich bereits erwähnte: jeder glaubt, was er glaubt! Ich plädiere auch dafür, dass jeder jeden glauben lassen soll, was er glaubt! Würden nämlich alle so denken, wären uns viele Kriege erspart geblieben.
Hr. Frederic 14:46
Hatten Sie einen „Fensterplatz“ in Geschichte? In den 70er war Jugoslavien ein komunistisches Land und Religion verboten (Marx: Religion ist Opium fürs Volk). Da gingen nicht mal Ihre alten Frauen ungestraft in die Kirche! Natürlich bekennen sich heute die Bürger in ex – Jugoslavien zu ihren versch. Kirchen. Das hat nichts mit dem Krieg zu tun.
Valentin: nun ja, die Geschichte gelesen zu haben und sie wirklich zu kennen, sind zwei Paar Schuhe. Titos Macht nahm nach den 60ern ziemlich ab und war schwerpunktmässig der komm Partei gewidmet. Natürlich gab es Katholiken – ich selbst wurde in Zagreb getauft. Der Krieg hat auf jeden Fall den Gottesglauben bestärkt, war die Kirche doch der einzige Ort, wo man die Gemeinschaft unter während der Zeit der Feinde noch spürte und der einzige Ort, wo noch Hoffnung zu holen war, wo man sich noch an was halten konnte. Soviel zum Thema. Ansonsten: ich bin auch Atheistin.
Ich sehe darin überhaupt nichts Inkonsequentes. Weihnachten und Ostern sind ein Haufen zusammengewürfelter Bräuche aus den letzten 4000 oder so Jahren. Oder in welchem Psalm versteckt denn der Hase in der Bibel die Eier?
Der Ursprung von Weihnachten ist nicht Jesus Geburt, sondern das Lichtfest am kürzesten Tag des Jahres. Es ist schön im kalten Winter am Ende des Jahres mit seinen Liebsten zusammen zu sein, gut zu Essen und sich Geschenk zu machen. Das sind ausreichend Gründe, Weihnachten zu feiern.
Warum sollte man um die Wintersonnenwende nicht ein immergrünen Baum in ins Wohnzimmer stellen und ein paar Kerzen gegen die Kälte und die Dunkelheit anzünden? Und ein paar Geschenke machen doch immer Freude. Was ist daran so Christlich?
Hr. Valentin 15:24
Die Kirchen und der Kirchenbesuch waren in Jugoslawien laut Wikipedia in den 70er nicht verboten! Ausserdem war Jugoslawien bei den „Blockfreien“. Danke für den „Fensterplatz“!
„laut Wikipedia“ !?!? Ich bitte Sie! Sich auf Wiki zu berufen ist ihre letzte Waffe? Sie haben doch keine Ahnung was es heisst (hiess) sich in einem Komunistisch regierten Land religiös zu entfalten. Religion war ein Staatsfeind und wurde gnadenlos unterdrückt! Was immer irgendwelche picklige Buben auf „Wikipedia“ schreiben. Aber ihr benutzt heute Wiki sogar unreflektiert für Eure Doktorarbeiten.
Skepsis gegenüber Wikipedia ist legitim. Aber immerhin ist es eine überprüfbare Quelle.
„Sie haben doch keine Ahnung“ ohne Begründung ist dagegen nur Arroganz.
Liefern sie oder schweigen sie.
Valen tin: nun ja, die Geschichte gelesen zu haben und sie wirklich zu kennen, sind zwei Paar Schuhe. Tit o s M acht nahm nach den 60ern ziemlich ab und war schwerpunktmässig der kom m P ar te i gewidmet. Natürlich gab es Kat h o l ik en – ich selbst wurde in Za g r eb geta uf t. Der K ri eg hat auf jeden Fall den Go ttes gl au ben bestärkt, war die Kir che doch der einzige Ort, wo man die Gemeinschaft unter sich während der Zeit der Fei nd e noch spürte und der einzige Ort, wo noch Hoffnung zu holen war, wo man sich noch an was halten konnte. Soviel zum Thema. Ansonsten: ich bin auch Ath eis
Die Bibel ist ein sehr komplexes Buch, historisch gewachsen, sehr spannend, wenn man das Buch zu verstehen sucht. Gleichzeitig ist es ein Glaubensbuch und bringt unser Leben in einen grösseren Sinnzusammenhang. Es gibt darin wertvolle Geschichten und Berichte von Glaubenserfahrungen, Krimis, Geschichten von menschlichen Abgründen und der Hoffnung, dass die Gerechtigkeit sich durchsetzen wird. Es ist ein Hoffnungsbuch und nur mit ihr im Untergrund darf man diese Geschichten auch Kindern zumuten. Sie lernen, dass das Leben Facetten hat von dunkel bis hell und dass Gott sagt: Fürchte dich nicht!
Was für ein Sinnzusammenhang bitte? Dass jeder Mensch, egal welchen Glaubens, der diese Geschichten nicht glaubt in die Hölle kommt? Dass jemand für die Sünden anderer sterben musste? Warum eigentlich? Wenn der allmächtige Gott vergeben wollte, hätte er das auch ohne ein menschliches Blutopfer tun können. Ist er ein Blutopfer-Fetischist? Fürchte Dich nicht? Aber bitte, dieser Gott, der wegen jeder Unzulänglichkeit wie ein beleidigter psychotischer Choleriker ausrastet und alles vernichtet ist zum fürchten. Dies soll ein gutes Buch sein?
Ja, wer diese Geschichten kennt und sie nicht glaubt, wird es sehr schwer haben in den Himmel zu kommen. Es gibt jedoch keine Garantie dass nur durch das Glauben der Geschichten das Tor zum Himmel offen steht. Zuletzt entscheidet alleine Gottes Gnade wer wo landet. (Welcher Trainer lässt einen Spieler spielen der nie im Training war und in der Öffentlichkeit schlecht über den Club gesprochen hat?)
Gott hat seinen eigenen Sohn geopfert um die Kluft der Sünde zu überbrücken. Somit hat Gott selber vergeben.
Was bringt Sie zur Annahme, dass Gott ein beleidigter psychotischer Choleriker sei?
Was bringt Sie zur Annahme, dass G0tt ein beleidigter psychotischer Choleriker sei?
Die ganzen blutigen, völlig überrissenen Strafaktionen im AT, vielleicht?
Bravo frau marti!
Da ich in einer“Multikulti“-Familie(blödes Wort)hineingeheiratet habe,spielt sich Religion und Glauben vielfältig ab.An der „Heiligkeit“in der Sache ändert dies nichts.Glauben ist eine Haltung,unabhängig von der religiösen Ausrichtung.Ich bin seit Jahrzehnten auch der Kirche ausgetreten und feiere trotzdem Weihnachten,obwohl mit heidnischen Elementen befrachtet. Warum?Spiritualität darf, muss aber nicht,rituelles Erinnern beinhalten,auch als eine Art „Leitlinie“ persönlicher Ansichtsweise.Die Erinnerung an einen spirituellen Führer kann man feiern wie es einem passt, evtl.sogar am 24.Dezember
Dass Jesus gekreuzigt wurde ist eine historische Tatsache und keine Glaubensfrage.
Ich mein die Souvenir Läden in Lourdes.
Und dass er wiederauferstanden ist auch?
Das war doch der Osterhase, den sie ans Kreuz genagelt haben oder was hat der Hase an Ostern zu suchen….
oder waren es die boesen Roemer die den Juden Jesus schuldig gesprochen haben.
Gruss von Bacchus und hoch die Tassen.
Quatsch! Jesus ist keine historische Figur. Keiner seiner Zeitgenossen hat ihn erwähnt.
Bitte Geschichte etwas genauer studieren, er ist von 2 Historikern erwähnt worden, u a. von Josephus Flavius, der die Kreuzigung dieses Wanderpredigers erwähnt. Zudem ist das ganze Umfeld, das die Bibel in diesem Zusammenhang beschreibt archäologisch nachgewiesen worden Also mit Sicherheit keine Erfindung seiner Zeitgenossen..
Josephus Berichte halten einer kritischen historischen Prüfung keineswegs stand! Es gibt keinerlei direkte Beweise für die Existenz von Jesus! Prediger und Sektenführer gab es damals zu Hauf und sie wurden auch dutzendweise gekreuzigt, jedoch sind Hinweise auf Jesus sämtlich nachträglich von Christen in die ursprünglichern Berichte eingetragen worden!
Fragt sich nur, WER dieser Jesus war…Gekreuzigt wurden bestimmt auch noch einige mehr zu jener Zeit und danach. Es obliegt in der alleinigen Projektion eines jeden selbst wie stark man dem Glauben glauben möchte.
Das froehliche Basteln am (eventuell) tieferen Sinn. Ist wohl eine Art Aufloesungserscheinung jeder Kultur. Aber die wollen wir ja auch nicht… Bloss Unterhaltung, plus hier und dort einen Hafenkran. Unser tiefer Glaube richtet sich zunehmend auf TECHNIK. Scheinbar rational, ist sie zum Inhalt unseres Glaubens geworden. Glauben versucht immer, eine BESSERE Welt zu schaffen. Die sehen wir nur noch als technisch erreichbar…
Alles andere, Kultur, Religion, Tradition faellt unter Ironie. Grund verlegen zu schmunzeln. Was weg ist, im Denken, ist eben weg. Bleibt nor noch Zynismus – und Technik?
als konvertierte katholikin muss ich mich gegen ihre aussage, über die «bissigen kommentare von katholiken zu ihrem artikel wehren. ich verbrachte mehr als die hälfte meines bisherigen lebens in der vielgelobten «freiheit» der reformierten kirche, wo es nur um zwänge und äusserlichkeiten ging und selbst die gottesdienste mit einer verbissenheit abgehalten wurden, dass man selbst im sommer eine daunenjacke in der kirche brauchte, und…
… und ich habe nirgends soviel fröhlichkeit und offenheit und echte herzlichekit erlebt, wie bei den katholiken und bissigen bin ich bis jetzt keinen begegnet.
Die Reformation ist die Theologie des Kapitalismus. Luthers Mäzen war Lukas Cranach der Ältere, dem zu der Zeit >50% der Immobilien in Wittenberg gehörten und der sein Kapital mit einer Manufaktur für Heiligenbilder erworben hatte.
Die Kaufleute wollte Kreditgeschäfte machen, das verbot die katholische Kirche, also musste eine Gegenbewegung her. Luther hat das erst nicht richtig verstanden und sich später gegen die Instrumentalisierung verwahrt. Erst Calvin hat diesen Teil der Reformation beendet und damit einen Teil der schweizerischen Identität, die Geldgeschäfte, begründet.
Da fällt mir ein Satz ein, den ich geren zitiere: DIE MENSCHHEIT GLAUBT HEUTZUTAGE ALLES, WAS GESCHRIEBEN WIRD…ES DARF NUR NICHT IN DER BIBEL STEHEN!
Was wäre, wenn dieser Satz in der Bibel stünde? Würde dann die Welt ob des Paradoxons explodieren?
🙂
In sachen Religion gibt es keine Grautöne. Nur schwarz oder weiss! Dieses „Wunschkonzert“ geht mir richtig auf den Senkel. Wenn in der Bibel die Rede von zölibat, keinen Priesterinnen etc. ist, kann auch der Franz nichts daran ändern. Was soll dieser Wunsch nach modernisieren/individualisieren? Für mich persönlich ist das glauben an irgend etwas höheres, übersinnliches völlig abwegig und unbegreiflich, aber, ich respektiere den Wunsch anderer nach Führung. Das Leben ist so ja auch einfacher, wenn man nicht selbst lernen/entscheiden muss.
Wenn in der Bibel die Rede von zölibat, keinen Priesterinnen etc. ist, kann auch der Franz nichts daran ändern.
Franz hier – wo genau in der Bibel ist die Rede von Zölibat, keine Priesterinnen etc.?
Die Kirche und der Glaube sind Heimat für die Ängstlichen und Sicherheitsbedürftigen
Sehr geehrte Frau Marti, ich habe ein ganz ähnliches Gefühl wie Sie zur eindrücklichen „christlichen Legende“. Dass Christus gestorben ist, weil man ihn ans Kreuz genagelt hat, kann eine symbolische Legende sein. Aber, dass täglich in unserer Zeit Menschen durch andere Menschen zu Tode gequält werden, ist eine Tatsache, die unseren Kindern nicht vorenthalten werden darf.
Für uns alle sind Religionen und Glauben sehr schwierige Themen. Aber sehr aufschluss- und hilfreich sind die Botschaften der Mutter Gottes von La Salette, Lourdes und Fatima. Aber man muss sich für das „Studium“ dieser Botschaften Zeit nehmen und sie gründlich studieren. Wer sich diese Mühen nicht genommen hat, kann in religiösen Fragen überhaupt nicht urteilen und mitreden. Wer sich aber damit befasst, dem werden die Augen aufgehen und vieles, was sich in den letzten zwei Jahrhunderten auf dieser Welt abgespielt hat, wird ihm klar werden. Es gibt einen Himmel und leider auch eine Hölle.
Fürs Protokoll: Jesus ist an Ostern auferstanden. Ich persönlich denke, dass es ist wichtig, dass Kinder die Basis ihrer Kultur verstehen, die hier im Abendland nun mal christlich ist. Aufgrund dieses Wissens kann man auch die anderen Kulturen verstehen, die Gemeinsamkeiten, die Unterschiede. Ob sie an die ihnen vermittelte Religion glauben wollen, ist eine andere Frage. Doch wie soll man sich entscheiden können, wenn einem gar nichts davon erzählt wird? Sie selektieren ja auch in anderen Lebensbereichen vor, z.B. die Sprache. Wieso also nur die religiöse Erziehung weglassen?
Religiöse Erziehung im Kindesalter ist eben so wichtig wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Über Glauben kann man, wie Sie und viele es hier sagen, später nachdenken. Aber man versteht nichts, wenn man Religion, hier in Mitteleuropa das Christentum nicht wenigstens im Ansatz versteht.
Das z.T. absurde Denken der Schweizer kann man ohne den Einfluss von Calvin und Zwingli gar nicht begreifen.
möge man mich heftig in den hintern treten, wenn ich eines tages irgendwo hin gehe und dermassen herablassend über die menschen dort denke. geschweige denn mich äussere. respekt für andere denkweisen und lebensarten ist mir wichtig, das bringe ich meinen kindern bei. das halte ich auch für typisch schweizerisch
Danke tina!
Tina, ist typbisch schweizerisch hier nicht eigentlich typisch christlich?? Das ist ja genau die Botschaft die Jesus vermitteln wollte: Liebe deinen Nächsten wie dich selber. Oder in deinen Worten „respektiere und toleriere dein Gegegenüber so wie es ist“.
Wie im Supermarkt. Ich nehme mir von allem etwas, aber bitte nur das was mir gefällt, Spass macht und ja nicht belastend ist. Schutzengeln, (die könnten sich mal als hilfreich erweisen), Wünsche und Sorgen ans Universum abgeben, (wie praktisch), Christkindlein in der Krippe (ja Weihnachten macht Spass), – Jesus am Kreuz ne bitte nicht, den hats nicht geben… Da hab ich schon Mühe. Entweder glaube ich daran, an Jesu Geburt und feiere das, oder ich glaube nicht daran, – dann lass ich es aber bleiben. Aber ich finde es super Heranwachsende den Glauben für sich suchen zu lassen, der ihnen zusagt
Ja , so sehe ich es auch, jeder bastelt sich seinen eigenen Glauben. Dabei sollte man doch beachten, dass der Kreuzestod das am besten dokumentierte Ereignis im Leben Jesu war, auch vom römisch-jüdischen Historiker Josephus Flavius erwähnt… Das was man glaubt sollte man wenigstens konsistent und intellektuell vertreten können, auch wenn es unbequem ist, gewisse historische Gegebenheiten zu akzeptieren.
dass der Kreuzestod das am besten dokumentierte Ereignis im Leben Jesu war
Seufz… auch wenn’s hier andauernd behauptet wird – wahrer wird die Aussage dadurch auch nicht.
Jesus als historische Person ist im besten Falle arg umstritten.
@ Franz: Ja aber wenn doch die Existenz von Jesus von allen drei grossen Weltreligionen nicht bestritten wird, dann wird er wohl gelebt haben. Ob er wirklich Gottes Sohn war oder nicht, das darf jeder für sich selber entscheiden.
An Ostern fand die Kreuzigung statt? Das tut weh….
Das Kind hat vom Tod gesprochen, nicht von der Kreuzigung, bitte genau lesen! Mit einer Kreuzigung ist man noch nicht Tod, wie man gerade in den Philippinen sehen konnte.
Oje, auch falsch…. da fass ich mir schon an den Kopf….
Jesus starb laut Bibel am Freitag an der Kreuzigung, an Ostern ist er auferstanden….
Na ja. Die Kreuzigungs-Geschiche stimmt ziemlich sicher. Wenn nicht mit dem erwähnten Protagonisten, dann sicher mit vielen anderen.
Selbst von kritischen Historikern wird es heute als Fakt angesehen, dass Christus am Kreuz gestorben ist. Wo sich die „Geister“ scheiden, ist bei der Frage der Auferstehung. Aber auch hier ist der Fall eigentlich einfach, denn sowohl die Juden wie die Römer hatten ein fundamentales Interesse daran, den toten Körper von Jesus Christus präsentieren zu können, nachdem die Jünger Jesu bezeugten, dass Chritus auferstanden ist – jedoch konnten sie es nicht, da der Körper, welcher durch römische Soldaten bewacht in einer Grabkammer eines Mitglieds des jüdischen Sanhedrins lag eben nicht mehr dort war
Tja, Herr Geiser, was ist wahrscheinlicher? Dass der Körper – sämtliche physikalischen Gesetze ignorierend – auferstand oder, dass irgendwo bei der Weitergabe dieser Geschichte, die erstmals ca. 100 Jahre nach den eigentlichen Ereignissen zu Papier gebracht wurde, ein Fehler passierte, bzw. ein wenig übertrieben wurde?
Herr Amstutz, das ist ja genau das Entscheidende, wenn Jesus Christus der war, für den er sich ausgegeben hat – nämlich Gott – dann hat sich das Thema mit der Wahrscheinlichkeit erledigt, denn Wunder unterliegen bekanntlich nicht den Gesetzen der Wahrscheinlichkeitsrechnung.
Folgende Ereignisse wurden durch Zeitzeugen (u.A. Tacitus (55-120A.D, und Josephus 37-97A.D)) festgehalten:
– Jesus wurde unter Pilatus gekreuzigt
– seine Nachfolger beteten ihn als Gott an & bezeugten bis in den Tod, dass Jesus auferstanden war
Die Zeit für das Entstehen von Legenden und Übertreibungen war viel zu kurz
Josephus und Tacitus sind keine Zeitzeugen, sie waren zum Zeitpunkt der angeblichen Kreuzigung noch nicht mal auf der Welt.
Der Josephus Text gilt als, wenn nicht komplett gefälscht, so zumindest schwer „überarbeitet“.
Guter Artikel. Meine Religion ist das Menschsein, sicherlich geprägt vom Christentum, gepaart mit jüdischen Einflüssen und abgeschwenkt mit buddhistischen Weisheiten. Nächstenliebe, Scharfsinn fürs Leben und das Zulassen vom Leben selbst….anstrengend doch für mich das richtige….
Frau Marti, Sie glauben nicht an eine übergeordneten Macht, oder? Konsequenterweise wünschen Sie sich für ihre Kinder auch einmal keine Hochzeitszeremonie mit einem Gelöbnis, weil das macht ja dann keinen Sinn. Schon ihre Feiern zu Weihnachten und Ostern machen für mich keinen Sinn. Auch ein konsequentes Leben nach seinen Erkenntnissen kann für Kinder ein Vorbild sein, so gesehen sind Sie für mich kein Vorbild.
Oh Heinz du hast rein gar nichts begriffen, aber nett mal stänkern. Frau Marti und viele andere sind weltoffen und nehmen andere Meinungen (und Religionen) an.
Sie sind konsequent, konsequent engstirnig. Hilfts:-)?
Was hat konsequent mit dem Verbleiben in der Kirche zu tun? Wir halten es ganz ähnlich mit der Religion, sind auch aus der Kirche ausgetreten, feiern aber die christlichen Feiertage. Das Meditative Yoga lassen wir hingegen weg. Toleranz ist wichtig, ob es hingegen in jeder Glaubensrichtung schöne Seite hat, bezweifle ich. Aber dies zu sagen gehört wohl heute zum guten Ton. Was ich hingegen gar nicht verstehe, sind ihre unglücklichen Erklärungsversuche zur eigenen bzw. ursprünglich aufgezwungenen Religion. Warum hier so verklemmt und blockiert? Schon mal darüber nachgedacht?
Liebe Frau Marti, Danke für Ihren Beitrag. Vieles, was Sie erlebt und auch entschieden haben, ist mir als bald 80-Jährigem sehr vertraut. Ein Unterschied besteht zwischen Kirche und Glaube. Die Kirchen kann man weg lassen. Sie sind eine Jahrtausend-Schande. Glaube bildet sich aus dem ab, was in heiligen Schriften steht: Hindus (Bhagavad-Gita), Buddha, Juden- und Christentum. Entscheidend ist das eigene Innere. Dieser Weg nach Innen stellt höhere Ansprüche als Glaube an Rituale und Regeln. Ihr Verhalten als Mutter/Vater ist wesentlich.
Frau Marti, wenn Sie ihre Kinder für die Zukunft mit Toleranz vorbereiten wollen, schlage ich ihrer Familie für die Sommerferien einen zweiwöchigen Aufenthalt in einem Aussenbezirk von Marseille vor. Sie sind in der Nähe des Meeres, es ist schön dort, kulturell interessant und sie können alle sehen, wo ihre Modernität enden wird. Allerdings sollten Sie ihren Kindern vorher etwas über die Scharia erzählen und über das Leben in einer Gegend, in die sich die Polizei nicht mehr hin traut. So bereitet man Kinder auf die Zukunft vor, mit der REALITÄT!
@Heinz Stucki. Sie sehen das klar. Ich lebe grossen Teils in Frankreich und bestätige Ihre Feststellung. Die Realität, von der Sie sprechen, ist nicht die Folge des Glaubens. Die Kirchen als starre und unspirituelle Institutionen sind dafür (mit-)verantwortlich. Im Mittelalter (ca. 1000 n. Chr.) lebten in Spanien, Frankreich Muslime, Juden und Christen in Akzeptanz und gegenseitigem Respekt nebeneinander. Kirchlichen Führern passte dies nicht. Folge: Kriege! Das ist die eigentliche Realität!
@Schumacher: Das mit dem friedlichen Zusammenleben hat es sicher einmal gegeben, aber auch nicht ewig. Wenn es so friedlich UND wirtschaftlich Erfolgreich ist, ändert es sich nicht, die Leute währen ja blöd. Jugoslawien war einmal ein zumeist unreligiöser, multikultureller Staat. Wenn er wirtschaftlich erfolgreicher gewesen währe, gäbe es Jugoslawien heute noch.
Ich glaube auch nicht an das, was in der Bibel steht. Trotzdem erziehe ich meine Kinder christlich, mit Bibelgeschichten, wir beten abends und sie besuchen kirchlichen Unterricht (der übrigens nichts mit dem zu tun hat, wie er vor 25 Jahren gegeben wurde, Frau Marti…). Dies aus folgenden Gründen: Christentum ist Basis unserer Gesellschaft , Kinder sollen wissen warum gewisse Leute taufen, was Weihnachten ist und Auffahrt. Ob’s sies mal selber glauben, ist mir egal, aber das Wissen ist wenigstens da. Und wichtig: Ich will nicht anderen Religionen hier komplett das Feld überlassen.
ich möchte vor allem auf den letzten Abschnitt des Artikels eingehen im Zusammenhang mit ihrem ersten Satz. Es gibt sehr viele historische Beweise für Gegebenheiten in der Bibel die man nicht glauben muss, sondern sehr wohl auch als Tatsache annehmen darf ( wie der Tod von Christus am Kreuz). Ich denke diese Tatsache muss nicht als Märchen abgetan werden an das Menschen glauben. Glauben muss man an den Sinn des Todes, nämlich dass Christus für die Sünden der Menschen gestorben ist und jedem der daran glaubt ewiges Leben gibt.
Lieber John! Glauben „muss“ man an gar nichts! Man glaubt, oder man glaubt nicht! Man kann nicht zu einem Glauben gezwungen werden!
Als historische Tatsache annehmen darf man übrigens, dass ein jüdischer Wanderprediger, durch die Römer am Kreuz hingerichtet wurde. Dass dieser Mann ein Messias war, wurde erst viel später weiterverbreitet. Das Christentum galt noch bis ins 4. Jahrhundert als eine jüdische Sekte. Und die Verbreitung des Christentums als eigenständige Religion kam wohl erst durch Kaiser Konstantin zustande, der aus sehr rationellen Gründen das Christentum zur Staatsreligion erhob.
Das ist korrekt, daran glauben MUSS man nicht, das ist freiwillig, es war in dem Sinn gemeint, dass eines Fakt ist und das Andere Glaube.
Es ist aber wichtig für Kinder zu wissen, was in der Bibel oder einer Religion historisch fundiert ist und wo diese Historizität nicht vorhanden ist um sich auch aufgrund von Fakten für einen Glauben entscheiden zu können, denn jeder glaubt schlussendlich etwas. Glaube darf man durchaus mit Wissenschaft in Verbindung bringen. Die Bibel spricht beim Glauben von Vertrauen auf die Aussagen und davon diese zu prüfen, das tun muss jeder selber.
Ich bezeichne mich auch gern als nichtgläubigen Katholiken. Man muss an gar nichts glauben, den in den Evangelien beschriebenen Jesus gibt es auch in den Geschichtsbüchern und er wurde gekreuzigt. Er war einer von Tausenden Messias- Anwärter, die damals durch den vorderen Orient wanderten, nur das seine wichtigsten Anhänger (Petrus, Paulus)nach seinem Tod nach Griechenland gelangten und Kontakt zu deren Religion und Philosophie bekamen.
Daraus ist das Christentum entstanden und dieses ist neben Judentum und Islam immer noch das philosophisch am höchsten stehende Geistesgut der Menschheit.
Mit der Bibel kann so ziemlich jede Extremposition begründet werden, bspw Sklaverei, Zwangsheirat von Frauen, (Massen-)Mord von Ungläubigen, etc.
Das mit dem philosophisch hochstehend gilt im besten Fall für Teile des NT. Aber da die Textsammlung selbst den Anspruch erhebt, das Wort Gottes zu sein, kann man es nur als Gesamtes akzeptieren bzw ablehnen.
den in den Evangelien beschriebenen Jesus gibt es auch in den Geschichtsbüchern und er wurde gekreuzigt.
Soso… da wäre ich aber sehr an den nicht-evangelischen, historischen Quellen interessiert, die diesen J.C. erwähnen…
Liebe Kirchenpflegerin.Das stelle ich mir etwas traurig vor, etwas zu tun, das einem eigentlich egal ist. Die Kirche unterstützt mit geistlicher Begleitung Menschen auf dem vom Glauben geprägten Lebensweg und stiftet Gemeinschaft unter Menschen denen ihre Liebe zum barmherzigen Gott eben alles andere als egal ist. Daraus entsteht viel Nutzen. Eigenartigerweise gerade dadurch, dass gläubigen und suchenden Christenmenschen ab und an die Gnade vergönnt ist, sich selbst egal sein zu können. Davon muss Ihnen doch iin der Kirchenpflege schon mal etwas zu Ohren gekommen sein?
Liebe Chrizzly
Meine Aufgabe in der Kirchenpflege ist es, mit den uns anvertrauten Steuergeldern das Angebot zu sichern, welches die Gemeinde für ihren Zusammenhalt braucht, zu schauen dass das Geld für die Seniorenarbeit etc reicht und dass die Gläubigen zu ihrer Seelsorge und ihren Gottesdiensten kommen und den Kindern professioneller kirchlicher Unterricht erteilt wird. Ich stehe völlig hinter der Organisation „Kirche“, weil sie m.E. wichtige gesellschaftliche Aufgaben übernimmt, aber dafür muss ich die Bibel nicht wörtlich nehmen oder gar an den „Erlöser“ Jesus glauben.
Frau Marti, man kann nicht an alles glauben, wie sie in Ihrem Titel schreiben. So wie man nicht gleichzeitig dem Links- und dem Rechtsverkehr „huldigen“ kann, kann man nicht gleichzeitig dem Christentum UND dem Buddhismus „huldigen“, es schliesst sich aus. Entweder man glaubt an eine „übergeordnete Macht“ (Christentum), oder man glaubt dies explizit nicht (Buddismus)!
Lieber Herr Frederic, den Titel hat die Redaktion gesetzt, nicht die Autorin.
Es ist ja schon interessant, wie Theisten mit dem Glauben umgehen. Entweder glaubt man an Jesus, dann liegt man richtig, oder man glaubt an Budda, dann liegt man falsch. Herr @Steven Frederic, man kann absolut sowohl als auch. Jesus war ein Prophet und Budda war ein Prophet. Jesus ist genau so viel wie auch so wenig Gottes Sohn, wie Sie und ich – sofern man überhaupt an einen Gott glaubt. Jesus als Gottheit entstand erst ca. 345 nach Chr. und ist somit eine Erfindung des Menschen. Es steht Ihnen, Herr St.F. in keiner Weise an, Frau Marti zu belehren!
@Peter S.: Erstens habe ich nirgends geschrieben was richtig ist oder falsch, einfach beides geht nicht, da bleibe ich entschieden dabei. Zweitens sagt Budda, es gibt nichts, keine übergeordnete Kraft, das Christentum geht von einer übergeordneten Macht (Gott, Dreifaltigkeit) aus. Wie bitte kann man GLEICHZEITIG glauben dass es etwas gibt und dass es das nicht gibt? Ich habe Respekt sowohl für Christen als auch für Buddhisten, keinen Respekt habe ich für Leute die beides sein wollen.
Sicherlich eine typische Haltung die da von Frau Marti berichtet wird, sie will nicht an der Gemeinschaft der Gläubigen nicht teilhaben, muss sie auch nicht. Bei ihrer „Lebensbeichte“ stellen sich dann allerdings für mich einige Fragen. Als erstes frage ich mich. warum ist es für Frau Marti so wichtig, dass der Anteil der Leute die nicht mehr in der Kirche sind, grösser geworden ist? Nach ihrer Aussage müsste es sie doch gar nicht interessieren wie andere mit der Religiosität umgehen. Beim Buda der „Grossmutter“ ist sie stolz, würde dort ein riesiges Kruzifix stehen, schämte sie sich!
Spiritualität als Selbstoptimierung hat spätestens dann ein Ende, wenn es angesichts von Alter, Krankheit und Tod nichts mehr zu optimieren gibt. Zudem: klar haben die Römer Menschen gekreuzigt. Klar werden immer noch Menschen gefoltert. Beschützt werden die Kinder einzig vor dem Erlösungsgedanken, die reale Brutalität der Welt wird ihnen dank Internet noch vor der Ausschulung klar.
Der XL Buddha und der Osterhase sind eher Zeichen einer Ignoranz und billiger Pseudospiritualität, die ausser dem Preis des Buddhas nichts kosten darf.
Wegen fehlenden Glauben verspottet ? Gibt es sowas ? Mir scheint eher, dass da jemand wegen der Nichtanerkennung seines persönlichen Glaubens an das Nichts enttäuscht ist. Wirklich gläubig sind ohnehin nur wenige. Jetzt stehen sie da, die XL – Buddhas und die Apostel der Weltlichkeit, sie stehen da mit leeren Händen und haben keinen Trost zu verkünden, außer den des Kommerzes und der Illusion dass alles relativ ist.
In unserem gesättigten Europa wird niemand wegen seinem (Un)Glauben verfolgt, und dort wo man wirklich verfolgt wird gibt er wenigstens Hoffnung.Eher greift man hier Gläubige an .
„warum ist es für Frau Marti so wichtig…“
Die Antwort steht bereits im Artikel: „Das wollte ich meinen Kindern nicht zumuten.“
BRAVO Frau Marti, ich find es sehr gut, wie sie das machen. Zwei Punkte sind mir dennoch aufgefallen. Der Titel ihres Artikels “Wir glauben an alles“ ist natürlich kaum richtig. Denn sie sind keine Gläubigen, so wie ich ihren Artikel verstehe. Und dann ist da noch die Sache mit dem Respekt. Warum soll man Religionen und Gläubige denn respektieren? Respekt ist etwas das man sich verdienen muss. Allein das Christentum hat ein 2000 jährige Blutspur durch die Geschichte gezogen, da mag ich diese “Looser-Religion“ einfach nicht respektieren. Tollereien ja, aber respektieren sicher nicht.
Sie Respektiert den Willen der Leute, nicht die Religion. Ihre Einstellung müssten Sie sich hinterfragen, Andreas Müller, Sie stellen die Taten von Leuten über die Religion, da liegt der Fehler. Über die „Looser der Geschichte der Sowietunion“, dies mit einer bewusst atheistischen Haltung, werde ich mit Ihnen wohl kaum einig werden.
lieber herr müller
der titel hat die redaktion gesetzt und trifft tatsächlich nicht auf unsere familie zu.
einen sonnigen tag, martina marti