Wenn Kinder nicht schlafen können
Schlaflose Nächte von Kindern sowie Eltern sind überaus häufig. Das haben zahlreiche Reaktionen auf den Blog über die Hilfe von Nacht-Nannys gezeigt. Etliche Eltern schrieben in Kommentaren von monate-, ja gar jahrelangen Schlafproblemen ihrer Kinder: Die Kleinen würden in der Nacht immer wieder erwachen und nach den Eltern schreien. Eine Leserin namens Lucie berichtet, dass ihr acht Monate alter Sohn bis zu 20-mal in der Nacht komme. Sie wisse nicht mehr weiter. «Wir haben ALLES versucht», schreibt sie.
Ein Mann, der sich mit solchen Fällen täglich auseinandersetzt, ist der Kinderneurologe Silvano Vella. Der Arzt schätzt, dass etwa zehn Prozent der Schweizer Kinder unter Schlafstörungen leiden. Noch vor zehn Jahren seien es bloss halb so viele gewesen, sagt er. Die Gründe sowie allfällige Lösungen dafür erläutert er in einem Interview.
Herr Vella, weshalb schlafen Kinder schlechter als noch vor zehn Jahren?
Weil sich ihr Verhalten verändert hat. Die meisten betroffenen Kinder sind gesund. Sie haben keine organische Störung, die sie nicht schlafen lässt, sondern klar verhaltensbedingte Schlafstörungen. Unser gesellschaftliches Verhalten, wie sich Kinder beschäftigen und was man mit ihnen macht, hat sich komplett verändert. Das hat unter anderem mit dem Multimedia-Angebot zu tun.
Sind also die technischen Geräte dafür verantwortlich?
Auch, aus diversen Gründen. Hat ein Kind Geräte im Zimmer, möchte es meist auch damit spielen. Das verzögert das Einschlafen. Die Beschäftigung mit Games, Playstation oder Handy hindert das Hirn daran, zur Ruhe zu kommen. Es macht deshalb das Einschlafen schwieriger. Hinzu kommt, dass speziell LED-Bildschirme von Laptop oder Smartphones mit einem hohen Anteil an blauen Farbtönen strahlen. Sie wirken auf das Hirn anregend.
Wie lange vor dem Zubettgehen sollte ein Kind nicht mehr mit elektronischen Geräten spielen?
Bis eine Stunde davor. Das Kind braucht die Zeit, um von einem angeregten Zustand ruhig und entspannt zu werden.
Wie siehts mit Bewegung aus? Körperliche Aktivität macht auch müde.
Ja, doch die sollte tagsüber stattfinden, am besten nach der Schule. Abends regt sie an.
Nehmen Eltern den Schlaf ihrer Kinder zu wenig ernst?
Teilweise ja. Dass Kinder ausreichend schlafen, hat vor allem mit den Eltern zu tun. Sie sind es, die die Strukturen vorgeben. Dem sind sich viele Eltern zu wenig bewusst. Einschlafen ist kein reines Abschalten, sondern ein Prozess. Damit Kinder entspannt einschlafen können, müssen sie schon viel vorher zur Ruhe gekommen sein. Dafür müssen die Eltern sorgen.
Was raten Sie zu tun?
Eltern sollen darauf achten, wie sie sich am Abend mit den Kindern verhalten. Rituale sind enorm wichtig. Sie geben den Kindern Sicherheit und helfen ihnen, sich zu entspannen. Die Rituale sollten allerdings abgeschlossen sein, bevor das Kind zu Bett geht. Die Gutenachtgeschichte soll man vorher zu Ende erzählen. Die Kinder müssen lernen, alleine einzuschlafen. Im Bett müssen sie schlafen und nicht mehr unterhalten werden. Das ist enorm wichtig.
Weshalb ist das so wichtig?
Damit sie in der Nacht, wenn sie aufwachen, auch alleine wieder einschlafen können. So verbinden sie Einschlafen nicht mit Streicheleinheiten und Vorsingen.
Wie wirkt sich Schlafmangel bei einem Kind aus? Abgesehen davon, dass es müde ist?
Es kann es zu Herz-Kreislauf-Problemen führen oder zu Problemen beim Wachstum. Das kommt daher, weil der Körper zu wenig Wachstumshormone bilden kann. Doch auch Stoffwechselstörungen sind die Folge. Weil der Körper gestresst ist, schüttet er mehr Adrenalin aus. Das wiederum beeinflusst den Zuckerstoff- und Fettstoffwechsel, das Kind nimmt zu. Auf geistiger Ebene fehlt die Erholung. Man kann gelernte Dinge schlechter verarbeiten. Im schlimmsten Fall kann es zur Abnahme des Intelligenzquotienten führen.
Das klingt alarmierend. Ab wann können solche Folgen eintreten?
Sicher nicht nach ein paar schlechten Nächten. Das Problem ist, dass es keine Langzeituntersuchungen dazu gibt. Man weiss also nicht genau, wie lange es braucht, bis Körper und Hirn dekompensieren.
Wie erkennen Eltern, dass ein Kind konstant übermüdet ist?
Das Spezielle bei kleinen Kindern ist, dass sie nicht träge werden, wenn sie müde sind – sondern hyperaktiv. Sie probieren damit gegen das Einschlafen anzukämpfen, indem sie sich in Bewegung halten. Sie wollen spielen, nichts verpassen. Und dann behandelt man sie wegen dieser Unruhe und stempelt sie als ADHS-Kinder ab.
Sogenannte ADHS-Kinder sind also womöglich einfach müde?
Genau. Es gibt viele Kinder, die erst einmal als hyperaktiv gelten. Doch später findet man heraus, dass die Unruhe vor allem mit der Müdigkeit zu tun hat. Kommt hinzu, dass hyperaktive Kinder sowieso schlechte Schläfer sind. Es ist also ein Teufelskreis.
Was ist mit Babys und ganz kleinen Kindern? Auch sie schlafen teilweise enorm schlecht, sind abends jedoch nicht sonderlich aktiv oder am Handy.
Auch Verdauen ist ein anregender Prozess und lässt Babys nicht schlafen. Viele Eltern denken, die Kinder brauchen direkt vor dem Zubettgehen sowie in der Nacht eine Mahlzeit, also einen Schoppen. Doch das ist unnötig. Sobald Kinder Brei-Mahlzeiten essen, brauchen sie in der Nacht nichts mehr.
Was raten Sie Eltern noch?
Ein guter Tipp ist, wenn man dem Kind vor dem Zubettgehen etwas überzieht und mit ihm zehn Minuten an die frische Luft geht. Das macht schläfrig, weil der Körper die Wärme dem Hirn und Brustbereich entzieht und sie stattdessen an Hände und Füsse abgibt. Schläft das Kind in einem Stoffschlafsack, kann es ihm manchmal zusätzliche Sicherheit geben.
162 Kommentare zu «Wenn Kinder nicht schlafen können»
Sehr spannender Artikel mit einem umfangreichen Wissen, gibt’s weitere Artikel zu dem Thema? *Daumen hoch
Grüße aus Berlin
Hey leute!!!
vielleicht könnt ihr mir helfen meine sohn 14 monate alt weiß in der nacht einfach nicht wie er liegen soll er ist immer ur müde würde gerne schlafen kann aber nicht dreht sich im bett hundert mal um und es dauert immer ewig bis er dann wirklich eingeschlafen ist er schläft dann ein paar stunden (2-3 stunden) und das selbe spiel geht von vorne los!! vielleicht habt ihr einen tipp für mich!!
toller Artikel
da macht man sich wahnsinns gedanken über die schädlichkeit von medienkonsum, elektronischen geräten und elektrosmog, dabei sterben jährlich 7 millionen menschen an luftverschmutzung (siehe tagi vom 25.3.) und kein einziger an elektrosmog. 6 mio sterben an freiwilligem nikotinkonsum. aber auf autos steht kein fetter abschreckender warnhinweis. ja ich weiss, das kann man nicht vergleichen. ich wundere mich einfach über die verhältnismässigkeit
Hm. Wenn ich über Krebs nachdenke, komme ich auf Rauchen. Wenn es um Übergewicht geht, werden wir über Bewegung und Ernährung sprechen. Und hier geht es nicht um Todesfälle, sondern Schlafprobleme bei Kleinkindern. Und diskutiert wird der dafür möglicherweise entscheidende Grund. Alles zu seiner Zeit.
ich fand, es sei zeit, den hinweis auf schädigung und verhältnismässigkeit an der stelle einzuwerfen, sonst hätte ich es nicht getan
Das kann man glauben, oder es sein lassen. Meine medizinalstatistische Ausbildung lässt mich wissen, dass das nur überschlägige Schätzungen sind. Aus Gründen der Mitteleinwerbung rechnen alle sog. Experten sehr grosszügig.
dann würde mich jetzt brennend interessieren, was denn eine weniger grosszügige einschätzung wäre.
wo liegen denn wohl die experteninteressen wenn es um schädigung durch medienkonsum geht?
ich lese schon mein leben lang vor dem einschlafen. man könnte sagen, ich habe nie gelernt, einfach so ins bett zu liegen und selbständig einzuschlafen. ich kann mich nicht erinnern, jemals wach im bett gelegen zu haben, und mir zu wünschen, ich könnte schlafen. warum sollen meine kinder wach ins bett liegen und krampfhaft einschlafen versuchen? warum sollen sie nicht eine geschichte hören zum müde werden?
Was genau ist ihre Aussage? Von welcher Verhältnismässigkeit reden Sie überhaupt?
verhältnismässigkeit von diesem ewigen täglichen geschrei, wie schädlich medien für kinder seien, gegenüber wirklichen echten konkreten schädigungen, über die sich gar niemand aufzuregen scheint. oder auch ohne den vergleich: als ob es früher keine bücher gegeben hätte, und die nicht den selben effekt gehabt hätten auf kinder in vielen belangen, wie heute medien.
Ok, da haben Sie recht. Ich las den Ar t ike l vor allem in Bezug auf schlechten Einfluss oder negative Einwirkung konkret auf das Einschlafen bezogen.
ja. darauf ging ich mit meinem einwurf bezüglich lesen vor dem einschlafen ja ein. der gedanke mit der verhältnismässigkeit war ein weiterführender, und etwas weiter zu denken finde ich nicht verkehrt
…ob man da wohl mal zu einem Ende kommt? Kleine Kinder kleine Sorgen, grosse Kinder grosse Sorgen…oder auch nicht!!Wenn die Kinder mal erwachsen sind, sich als Erwachsenen fühlen, sich dennoch an eine schöne Kindheit im Eltern- oder eigenen Bett erinnern, Geschwister haben oder auch nicht, sich auf ein selbständiges Erwachsenenleben vorbereiten und sich gerne an die eigene Jugend erinnern, kann man sich sagen,es ist gut so. Auch sie werden alles wieder anders machen. Nehmen wir uns doch nicht so wichtig. Dieses ellenlange hin u her erscheint mir etwas lächerlich…
Ich frage mich beim durchlesen schon, wie viele der Mütter hier, die all diese Probleme schildern zu mind 80 oder mehr Prozent berufstätig sind. Ehrlich gesagt, ich höre all diese Probleme immer nur von Müttern die wenig oder gar nicht arbeiten. Unser Nachwuchs, knapp 3, seit Beginn 100% in der Krippe zeigt all diese Schwierigkeiten nicht. Wir haben keine Zeit zum alles ihm so gerecht zu machen wie es sich ein Kleinkind aus der momentanen Stimmung vorstellt, dass es sein sollte. Und auch wenn ich sie habe, die Zeit, denke ich das ist einfach nicht richtig.
Am Woende kann er in der Früh gerne zu uns ins Bett kommen, wir kuscheln dann alle zusammen und tollen herum. Aber geschlafen hat er nie in unserem Bett. Bitteschön, auch ich als Mensch oder wir als Eltern haben ein Recht auf „unser“. Wo steht geschrieben, dass der Nachwuchs plötzlich alles für sich mitbeanspruchen darf? Ach ja, ich Rabenmutter…
Sie sprechen mir aus der Seele! Natürlich muss man Abstriche machen wenn man Kinder hat und sein Leben entsprechend anpassen. Aber Kinder müssen auch lernen, dass sich nicht immer alles nur um sie dreht und dass sie nicht das Zentrum, sondern ein Mitglied der Familie sind, und dass die Bedürfnisse der anderen Familienmitglieder ebenso wichtig sind.
Schön gesagt! ich mag das Wort „Mitglied“ an der Stelle besonders.
pixel, ich arbeite 80%, kein partner, dafür ein kind mehr, und ich habe zeit für meine kinder (sie waren nie mehr als an 3 tagen teilzeit-fremdbetreut). ein kind hatte massiv schwierigkeiten, das andere nicht. die schwierigkeiten des einen entstanden also weil ich zeit habe? und das andere kind hatte keine schwierigkeiten, weil ich so viel arbeite? 😀
tina, ich habe eine pauschale Aussage gemacht zu einer pauschalen Beobachtung. Ich habe keine Behauptung aufgesetzt. Ihre spezifische Situation kenne ich nicht. Ich finde aber Ihre Aussage, so wie sie dasteht nicht sehr schlüssig. In meiner Aussage möchte ich meinen Eindruck aufzeigen, der in die Richtung geht, dass oftmals bei Müttern, die in einem höheren Pensum arbeiten der Fokus nicht so extrem auf dem Nachwuchs liegt und man auch nicht immer die Zeit und Muse hat, alles nach dem Junior auszurichten.
ah, keine behauptung, dann ist ja gut. es las sich so: wer keine zeit hat weil er viel arbeit, hat kinder ohne „solche“ schwierigkeiten
Sie lasen es so, werte Tina. Und ich lese bei Ihnen Gehässigkeit.
ja, behauptungen im stil von „ich mache es richtig und habe darum keine probleme“ machen mich tatsächlich hässig, aber hier war ich eigentlich nicht gehässig
Der Punkt, Tina, ist ja genau der: hier im MB kann man es nie so platzieren, ohne dass es grundsätzlich irgendwie interpretiert wird und zwar meistens negativ. Grundsätzlich müsste man gar nichts interpretieren, sondern einfach nur lesen. Eine Behauptung steht da nicht. Eine Behauptung liest sich in Sätzen wie: ich behaupte, ich bin mir sicher, ich weiss, etc. Alles andere ist eine Annahme oder schlicht eine Aussage. Aber schon klar, jetzt bin ich in Ihren Augen bereits wieder besserwisserisch. Fakt ist, mich nervt diese Gegebenheit mindestens genauso wie Sie umgekehrt die quasi Behauptungen.
nein, das fand ich sehr erleuchtend und sympatisch, danke.
hat denn meine erste antwort die anfänglich gestellte frage etwas beantwortet? 2 total total verschiedene kinder zu haben, kann einen das leben bezüglich „oh mein gott was habe ich falsch gemacht“ schon erleichtern.
und sorry fürs nerven
Sie nerven mich überhaupt nicht. Ich hab schon verstanden, was Sie sagen wollten, und Sie werden nicht die Einzige sein, der es so ergeht oder ergangen ist. Ich muss an der Stelle ev etwas präzisieren: ich habe ein Kind und habe die beschriebenen Parallelen bei Müttern mit auch nur einem Kind (damals zumindest) erlebt. Meist waren das Bekannte oder Freundinnen mit Kind in derselben Entwicklungsphase wie unseres. Mir ist bewusst, dass natürlich Kinder selbst sehr unterschiedlich sind – kein Thema! Aber mir fiel eben auch die Überfürsorge auf.
Ich denke mir auch, dass zwei Kinder eine neue Dimension reinbringen und manches, was vorher womöglich ganz selbstverständlich funktioniert hat, geht aufs Mal nicht mehr. Mir selbst ist auch bewusst, dass ein neues Familienmitglied eine phasenweise erschwerte Situation mitbringen kann. Und dann revidiere ich womöglich ganz schnell meine eingangs aufgeführte Meinung. Aber ich glaube, bei uns bleibts auch bei einem 😉
„Sind also die technischen Geräte dafür verantwortlich?
… Hat ein Kind Geräte im Zimmer, möchte es meist auch damit spielen. Das verzögert das Einschlafen. Die Beschäftigung mit Games, Playstation oder Handy hindert das Hirn daran, zur Ruhe zu kommen. Es macht deshalb das Einschlafen schwieriger. Hinzu kommt, dass speziell LED-Bildschirme … mit einem hohen Anteil an blauen Farbtönen strahlen. Sie wirken auf das Hirn anregend“
Dazu fehlen belegende Studien, und so wie ich es aus eigener Erfahrung sehe, spielt die besprochene Altersgruppe der Kinder nicht mit solchen Geräten.
Somit nur eine Behauptung.
Klar, nur eine Behauptung. Aber wir gehen doch einig, dass die sozial ausgelösten Probleme, ich sage jetzt extra nicht Krankheiten, das Spektrum bestimmen. Masern und Grippe kriegt man leicht weg, den Rest gibt es gar mehr, dank Impfungen. Aber induziertes Fehlverhalten, wie es z.B. ADHS ist, hat soziale Ursachen, in Arabien oder Afrika kennt man das nicht.
Oder man merkt es einfach nicht. Weil es auch keine Rolle spielt.
ML: ob man an depressionen leidet oder an den auswirkungen von adhs ist wirklich vom umfeld abhängig. viele depressive könnten prima philosophen abgeben, wenn diese rolle in der gesellschaft platz hat. und ein adhs würde wohl kaum bemerkt, geschweige denn stören, wenn dieses stillsitzen und am stück konzentrieren müssen auf dinge, die man sich nicht selber ausgesucht hat, nicht wäre
Das meine ich ja, Tina. Die Toleranzschwellen sinken ständig durch Konformitätsdruck. Übervorsichtige Eltern laufen den Kinderpsychiatern die Sprechzimmer ein, weil das Kind mal ein wenig zu viel gezappelt hat oder etwas unaufmerksam war.
Die Ärzte wieder wollen sich nicht mit diesen Eltern auseinandersetzen und dann gibt es eben die chemische Keule. Wenn man dann ein Kind erst mal an Psychopharmaka gewöhnt hat, hat das gar keinen Antrieb, das Verhalten mit Willen zu beeinflussen. Man erlebt manchmal dramatische Heilungen nur durch Absetzen von psychoaktiven Substanzen, auch bei Erwachsenen.
ML: Esfragt sich zuallererst, was oder wann es sozial ausgelösten Probleme sind oder durch die neueste Version des DSM nun indizierte Diagnosen sind, die vorher nicht vorhanden waren. Einer der wichtigsten Mitwirker an früheren Versionen hat sich genau deshalb ja öffentlich davon distanziert.
ADHD, also die echten Fälle, haben ihre Ursache in einer Variation der Gehirnstruktur bzw. Neurochemie (genetisch) und Umweltfaktoren (Ernährung). Die sozialen Faktoren sind dann einerseits Auslöser (nicht Ursache) und wie das Umfeld mit den Symptomen umgeht.
ML,2: Wegen Impfungen: Da gehen Sie mMn auf die Chemtrail Schiene. Insbesondere angesichst der Tatsache, dass wir hier in Kalifornien dank Impfverweigern nun vermehrtes Auftreten von Krankheiten haben, die schon lange eliminiert waren, zu sehr hohen Kosten für die Behandlung zulasten der Allgemeinheit. Das meiste zu Risiken von Impfungen gehört in die Domäne der Pseudowissenschaft. Selbst die nachweisbaren Risiken bei einigen Impfungen sind aus epidemologischer Sicht sehr klein. Das sollten Sie als ausgebildeter Arzt eigentlich wissen, nicht?
Weiter ist es so, dass zu Elektrosmog zahlreiche Untersuchungen über die letzten 20 Jahre gemacht wurden und nie eine schädliche Wirkung nachweisbar war, ausgenommen eine bestimmte Form von Krebs im Gehöhr und angrenzende Gehirnregionen bei extrem langem und häufigem Gebrauch von Handys.
Elektrosmog kann also auch unter Hoaxes abgebucht werden. Erstaunlich, dass ein promovierter Neurologe darauf überhaupt eingeht.
Dass, wie er sagt, Ueberflutung der Sinne zu Schlafstörungen führt, stelle ich aber nicht in Widerrede. Seine Anleitungen dazu sind sicher wertvoll.
Erschreckend, wie manche unemotional über Kinder und vorallem Babies wie über Objekte reden. Wieso bekommt jemand Kinder, wenn er nicht bereit ist vorerst Einschränkungen in Kauf zu nehmen. Kinder haben Bedürfnisse. Vorallem braucht es liebe und Aufmerksamkeit. Frau montessori fand dafür, finde ich, ein gutes Maß. Hilf dem Kind es selbst zu tun. Kinder müssen alles lernen. So auch Menschen, die durch Krankheit oder Unfall nichts mehr alleine können. Dann ist Menschlichkeit und Einfühlsamkeit gefragt. Wieso soll das eine Erzieherin für viele Kinder besser als eine Mutter können?
Ja das finde ich auch. Vor allem da die ‚Erzieherinnen‘ in den hiesigen Krippen meist junge Girls sind, die -wenn ich sie auf der Strasse mit den Kindern sehe (und ich sehe viele davon)- zutiefst gelangweilt wirken, genervt auch manchmal und meist völlig uninteressiert, ohne Empathie für das Kleinkind. NIEMALS würde ich mein kleines Fleisch und Blut in die Hände solcher sogenannter ‚Erzieherinnen‘ geben. (Für Muttis Liebling, der ja ständig Afrika und Arabien als Vergleich bringt – ich denke dort erziehen vor allem Verwandte mit und nicht ‚Erzieherinnen (lach) in Krippen.)
Um ein Kind erziehen, braucht man ein ganzes Dorf (afrikanisches Sprichwort). Das ist natürlich noch besser Krippe/ Kindergarten. Wichtig ist doch nur, dass die laienhafte, meist überforderte Mutter mit dem armen Kind nicht allein bleibt und es (Zuwendungs-) verwahrlosen lässt.
Ich würde mal näher untersuchen lassen, ob Kinderwagen mit Gesicht nach vorne in den ersten Monaten oder sogar vor dem 1. Geburtstag nicht schädliche Auswirkungen auf gewisse Gehirnströme des Kindes auslöst. Auch das Warten am Zebrastreifen mit Kindernase praktisch im Fahrtwind vorbeirasender Autoabgase u Reizüberflutung! Ich kann es nicht verstehen, dass dieser Umstand bisher kaum eine Studie wert war geschweige denn ein Umdenken. Ein Kleinkind braucht während seiner enormen Entwicklung in den ersten Monaten vorallem Nestwärme bei Bedarf und wenig Elektrosmog in seinem Schlafzimmer. 🙄
Ich glaube ja, dass Kinder im Kinderwagen mif freiem Blick auf die Umwelt zu viel offeneren, weitsichtigen Menschen heranwachsen. Das wäre sicher mal eine Studie wert! Ernsthaft: Wie soll eine solche Studie aussehen? Was könnte denn da gemessen werden?
Was gemessen werden könnte, wurde ja hier eine Auslegeordnung mit verschiedensten Meinungen gemacht. Sind Kinder ruhiger oder weniger anfällig auf Reizüberflutung mit entsprechenden Schlafstörungen, wenn sie erst nach dem 1. Geburtstag z.B. in einem Kinderwagen mit ungefiltertem Frontalblick in die weite Welt hinaus blicken? In was für einem Umfeld wachsen ruhige und durchschlafende Kleinkinder auf? Diese werden von einer Statistik nie erfasst, weil diese nirgends in einer Arztpraxis behandelt werden müssen.
P.S. Ob so ein Kinderwagen mit Frontalblick bei Dir etwas genützt hätte…? 😀
@WS: Die Frage ist nicht, was wir gerne wissen würden, sondern wie man das messen kann. Da müsste ja praktisch eine Zwillingsstudie her. Wobei das ja auch nicht geht, da die Kinder im Doppelwagen in eine Richtung schauen. Was ich aus der Erfahrung mit meinen Kindern weiss: Es wurde dringlich ersehnt, aus der Wanne endlich in die Sitzposition zu kommen, und eben etwas vom Geschehen mitzubekommen. Die Mutter haben sie ja schon im Liegen gesehen, das hat aber offenbar nicht mehr gereicht. Und zudem: immer rückwärts fahren stelle ich mir aus eigenem Erleben in den SBB nicht so toll vor.
Guter Punkt, Widerspenstige. Das füllen wir unsere Kinder täglich mit Reizen aus, ohne ihnen eine Rückzugsmöglich wie das Angesichts eines geliebten Menschen, zu ermöglichen und wenn sie dann gestresst sind und Schlafprobleme haben, dann ist es die Schuld der Eltern, die ihnen Nähe gewähren? Komische Welt….
Zu den Kinderwagen: Nicht nur die Abgase und Reize sondern auch die Menschenmessen, wo es für das Kind toll sein muss, mehrheitlich Hintern zu sehen oder anderen in den Schritt zu starren. Wer sitzt schon gerne, wenn alle rundherum stehen? Ich bekäme da Platzangst.
@13: EIn Kinderwagen ist ein geschützter Raum. Meine Kinder schlafen (schliefen) beispielsweise auch gerne darin, auch zu Hause. Ansonsten sind die Kinder selten den ganzen Tag in Menschenmassen, und selten den ganzen Tag im Kinderwagen. Zu Fuss kann man aber natürlich auch nicht verhindern, dass grössere Menschen um sie herum stehen.
Mir gefällt die Vorstellung, dass echte Menschen „geschützte Orte/Rückzugsmöglichkeit“ für meine Kinder darstellen einfach besser, als wenn es ein Stück Stoff oder Plastik tut. Tut mir ja auch nicht weh, sie umgekehrt zu fahren. Zu Hause im eigenen Garten schliefen sie auch viel im Kinderwagen. Auswärts gelegentlich, aber fast immer gegen uns gedreht. Einzige Ausnahme war bei uns im Dorf mit wenig Reizen, Verkehr und Menschen, wenn der Kleine die Grosse beim Velofahren beobachten wollte. Zu Fuss wollen sie darum gerne hochgenommen werden, wenn zu viele Leute herumstehen. Ich kann das verstehen
Ich liess unsere 3 Schlafplätze geopathologisch ausmessen. Das Resultat war für uns sehr ernüchternd. In unserem Fall waren wir umgeben von starker Strahlungenbelastung. Die agressivsten, die uns Eltern und unseren damals 2-jährigen Sohn über 2 Jahre vom Schlaf und Durchschlaf abhielten sind die WLAN der Nachbarn.Selber hatten wir nie solche Geräte aktiviert. Wir baten alle Parteien, die Geräte abends und nachts bitte abzuschalten und siehe da: alles schläft tief und fest….! Der Weg ist steinig aber es lohnt sich. Wir wünschen allen viel Erfolg auf der Suche nach entspannten Nächten.
Das kenn‘ ich auch, allerdings von der anderen Seite her – unsere grundsätzlich freundlichen, aber ziemlich esoterischen Nachbarn baten ebenfalls darum, dass ich meinen WLAN Sender jeweils ausschalte, da er bei ihnen zu Kopfschmerzen, Schlafstörungen etc. führe.
„Kein Problem“ antwortete ich und liess das Teil natürlich weiter laufen… seither geht es den Nachbarn viel besser… 😀
Placebo-Effekt nenn man das doch;)! Wobei ich schon glaube, dass solche Geräte zu Schlafstörungen etc führen können. Als junge Erwachsene, noch zu Hause wohnhaft, litt ich plötzlich unter nicht erklärbaren Ein- und Durchschlafstörungen und Verspannungen. Ein „Heiler“ gab mir den Tipp, den Funkwecker nebenan auf dem Nachttischen fortzuräumen und im Büro haben wir sämtliche Geräte wie Drucker, Fax und Kopiergerät damals anders hingestellt, zum Teil auch „ausgelagert“ in andere Räume. Vorher war alles imselben Raum, wo ich von morgens bis abends arbeitete. Es ging sofort besser! Ich glaube daran.
Ich denke nicht, dass gutes Ein- + Durchschlafen bei Kleinkindern mit Erziehung zu tun hat, sondern va einfach mit Pech, wenn die Kinder Mühe damit haben und Glück, wenn es auf Anhieb klappt. Unsere Kinder haben mit wenigen Ausnahmen schon früh, relativ gut ein- und durchgeschlafen. Lange hatten auch wir Familienbett, mittlerweile schlafen die Kinder (7 + 5,5) entweder in ihren Betten, zu zweit in einem der Kinderbetten und hin und wieder auch mal wieder bei uns. Der Bub brauchte lange (bis ca. 6,5) Einschlafbegleitung. Hat uns nie gestört, Hauptsache alle 4 schlafen gut und fest, egal wie :).
Bei kleinen Kinder kann auch über den Schoppen oder bei grösseren Kindern das vermeiden von Mittagsschlaf das Einschlafverhalten am Abend verändert werden.
2/2 Tja, leider nicht. Er hat noch kein Nacht durchgeschlafen, wacht zwischen 4 und 20 mal nachts auf, kann ab Mitternacht nicht mehr ohne Mami und Papi schlafen, macht schon mal um 5 Uhr Tagwacht… Mich macht diese Interview hässig. Da werden Rezepte verkauft, die längst überholt sind (Kinder brauchen ab 6 Monate keine nächtliche Nahrung mehr? Woher will er das wissen?), und Eltern grossen Druck aufsetzen (Kinder müssen alleine einschlafen? Warum schläft dann meine Nichte 11 Stunden durch, nachdem ihre Eltern ihr jeden Abend die Hand halten zum Einschlafen?).
Ach je das kenne ich zur Genüge. Unser Kleiner war noch mit jährig in der Nacht z.T. bis zu 5 Stunden wach und wollte nicht mehr schlafen und hat geweint. Schlafprotokoll, festes Einschlafritual, genügend Aktivität tagsüber etc. haben nichts genützt. Bis dann an der Jahreskontrolle ein starker Reflux (Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre) festgestellt wurde. Nachdem wir nun ein Medikament dagegen geben ist er wie ein anderes Kind und v.a. schläft er seither 11 Stunden durch! Habt ihr sowas schon mal abgeklärt?
Merci für den Tipp – ja, wir haben das abgeklärt, wie auch alle anderen möglichen Krankheiten. Das einzige, was hilft, ist striktes Aufteilen der Nächte zwischen Mami und Papi, und das ewige Mantra „es wird irgendeinmal besser sein“…
Hallo Mirabelle
Unser „fall“ wurde im Blogg thematisiert, ich hätte exakt das gleiche schreiben können wie du. Auch mich hat die „Expertenmeinung“ hässig gemacht. Der kleine sitzt mit 8 Monaten weder vor der Glotze noch vor dem Tablet. Wir sind wann immer möglich draussen, schmusen sehr viel. Wenn ich schreibe, wir haben ALLES ausprobiert, meine ich damit genau das. Wir (auch ihr) sind keine Idioten, die die gängigen Empfehlungen nicht schon 100 gelesen haben. Und unser Problem sind auch nicht zu hohe Erwartungen. Unser Problem ist schlicht und einfach brutalster Schlafmangel.
Liebe Lucie, der Fehler ist die Überversorgung. Man nimmt das Kind zu keiner Zeit in sein Bett, dann lernt es ganz schnell zu schlafen. Nur wenn man Fehlverhalten anbietet, wird es genutzt. Auch Babys haben schon mentale Fähigkeiten.
Die heutigen Eltern behandeln ihre Kinder wie Rohdiamanten. Das muss wohl auch sein, wenn man nur 1 oder 2 bekommt. Bei 5 Kindern können auch 1 oder 2 sterben. Da weint man einmal und das war es dann.
Die Kinder sind genau wie immer, nur die Eltern verhalten sich grundsätzlich falsch. Entartete K-Selektion nenne ich das, zu wenig Kinder, zu viel Aufmerksamkeit.
Muttis Liebling hat recht. Schön konditioniert die Rohdiamanten……meine Schwester hat Zwillinge. Da hatte sie gar keine Zeit bei beiden lange guliguli zum Einschlafen zu machen. Kind ins Bett. Musik etc aufziehen. Gute-Nacht-Kuss und raus. Beide schlafen alleine. Ich empfehle das Buch „wieso Kinder zu Tyrannen werden“.
Unsere Kinder, der ältere ist fünf, kommen jede Nacht mindestens einmal und wir machen bereits seit Jahren alles, was der Experte empfiehlt und sogar noch mehr. Was nun?
Ich denke es gibt Kinder, die sind empfindsamer als andere. Es kann durchaus sein, dass ihre Kinder Albtraeume haben, von denen sie aufwachen, und deshab bei Ihren Schutz suchen. Schwer zu beurteilen, denn sie erinnern sich selten an die Traeume. Das koennen Veranlagungen sein, die man einfach akzeptieren muss. Ich denke es ist wichtig, dafuer Verstaendnis zu zeigen und kein grosses Tamtam daraus zu machen.
1/2 Mein Sohn ist zwei Jahre alt. Er hat in seinem Leben noch kein Game gespielt, schaut nie fern und ist den ganzen Tag in Bewegung, draussen und drinnen. Er geht jeden Abend zur selben Zeit ins Bett, nach einem festen Ritual. Er schläft problemlos und zufrieden im eigenen Bett ein, manchmal mit mir an seiner Seite (ja, er bekommt meine Nähe, wenn er sie braucht), manchmal ohne. Bis jährig hat er nachts Milch getrunken, mittlerweile braucht er höchstens einen Schluck Wasser.
Gemäss Herr Vella sollte mein Sohn also schlafen wie ein Stein, oder?
Wir haben unsere Kinder nachts auch ins Bett kriechen lassen, damit dann friedliche Ruhe einkehrte statt x-mal aufzustehen – als Ausnahme. Schliesslich brauchten wir unseren Schlaf um tagsüber fit zu sein im Berufsleben. Es gab auch Zeiten, da wechselte ich einfach das Bett und schlief im Kinderzimmer weiter wenn im Ehebett kein Platz mehr war. Auch legte ich mich oder mein Mann zum Einschlafen nach dem Guat-Nacht-Ritual zu einem Kind, wobei ich regelmässig dabei ebenso einschlief. ABER: wenn immer möglich das tief schlafende Kind zurück ins eigene Bett tragen u Nachtlicht im Gang anlassen. 😀
Das Unschöne am Expertentum ist ja, dass sich diese Leute häufig ihr Fachwissen erwerben, weil sie sich mit ‚Problemstellungen‘ auseinander setzen. Primär sind aber weder Kinder, noch alles was mit Kinder zu tun hat ein Problem oder problematisch. Extremsituationen, die berühmten ‚Ausreisser‘ mögen zu problematischem Verhalten etc. führen, mit dem sich dann ein Experte auseinander setzen kann. Den Rest gleich zu Pathologisieren oder vorbeugend schon mal ein ’so sollte man es machen-Schema‘ vorzugeben ist unangebracht. Kinder werden schließlich von alleine groß, die können das recht gut.
Merkt dieser „Experte“ überhaupt, wie er sich selber widerspricht? Kinder müssen lernen, selber einzuschlafen, sie sollen einschlafen nicht mit Streicheleinheiten verbinden, ab Breialter (wahrscheinlich bei der Steinzeitpädagogik ab dem 4. Monat) brauchen sie nachts nicht mehr…
Dann möchte ich doch gerne wissen, warum früher und auch heute noch in vielen Teilen der Welt, wo häufiges stillen bis ins Kleinkindalter auch in der Nacht und Co-Sleeping normal waren/sind, viel weniger oder sogar kaum Schlafstörungen vorhanden sind? Oder auch: Warum schläft ein Kind im Tragetuch viel besser/länger?
Aber natürlich war es einfacher zu sagen, das heutige gesellschaftliche Verhalten sei schuld, um dann genau das heutige gesellschaftliche Verhalten zu empfehlen, das aus irgendeinem Grund das Ziel hat, aus Säuglingen Erwachsene zu machen und vom stetigen Druck geprägt ist, etwas zu verpassen, wenn man nicht bis spätestens dem ersten Geburtstag alles wichtige lernt. Etwas nachdenken wäre da wohl zuviel verlangt. Dafür reichte die Zeit wohl nicht, Hauptsache man hat irgend etwas gesagt und ist in der Presse.
Nachdenken ist nicht mehr. Universitäten werden an den Drittmitteln gemessen, die sie einwerben, nicht an wissenschaftlicher Leitung. Man muss medial präsent sein, das zählt. Zitatquoten zählen, obwohl klar ist, das die richtigen Spitzenleistungen von der Masse gar nicht bewerten können.
Deshalb taugt ja auch, so nebenbei, direkte Demokratie nicht.
Ich bin überzeugt, der Experte hat sehr intensiv nicht nur nachgedacht, sondern auch geforscht. Und er muss sich ja um die Säuglinge in unserem Umfeld kümmern. Ich weiss nun nicht, ob man aus einem Kleinkind gleich einen Erwachsenen macht, wenn man ihm beibringt, selbstständig einzuschlafen. Vielmehr öffnet man ihm auch Türen, so dass er bald auch mal bei den Grosseltern, bei Freunden, usw. schlafen kann. Und das meine ich nicht zur Entlastung der Eltern. Obwohl bei diesem Thema die Bedürfnisse der Eltern durchaus auch eine Rolle spielen dürften, auch wenn das nicht mehr so trendig ist.
Meine Kinder haben trotz Familienbett beide bereits im ersten Altersjahr auswärts geschlafen, sogar in der Stillzeit und tun es auch heute problemlos. Übrigens da auch mal im eigenen Bett, je nachdem wie der „Babysitter“ mag. In der KITA schlafen sie auch alleine ein, zu Hause nicht. Und das gleiche erlebe ich bei vielen Kindern in meinem Umfeld. Dass man Kinder durch einen solchen Umgang von sich abhängig macht, wird oft als Argument genommen, ist aber schlicht und einfach falsch. Bei genauer Forschung wäre man da auf einiges mehr gestossen.
@13: Jetzt erscheinen mir aber eher Ihre Aussagen widersprüchlich. Wenn die Kinder ohne Probleme allein einschlafen können, wenn Mami/Papi nicht da ist (was nicht selbstverständlich ist), weshalb geht es denn zu Hause nicht? Tatsächlich erlebe ich eher Mütter, die dem Babysitter das Tragtuch erklären (etc.), weil das Kind sich das eben so gewohnt ist.
Ich bin gespannt, was denn da „genaue Forschung“ an neuen Erkenntnissen hätte bringen können.
@ Sp
Aus dem gleichen Grund, warum ein Kind, das bei Mami einschlafstillen will, trotzdem auch bei Papi einschlafen kann. Mein Kinder wollen zum einschlafen ein Elternteil oder eine sehr vertraute Person (ist bei uns z. Bsp. meine Mutter) dabei haben. Das ist für sie am schönsten und wenn sie da ist, wollen sie nicht darauf verzichten und verstehen da auch eine Zurückweisung nicht. Diese täte weh. In der KITA gibt es keine solche Person, was dann ok ist. Mami ist abends wieder da. Kinder verstehen in vielen Bereichen, dass die Regeln nicht immer gleich sind. Auch hier.
Ich selber schlafe am Besten nah bei meinem Mann. Ist er nicht da, suche ich mir nicht einfach einen anderen, sondern kann natürlich alleine schlafen. Aber das fällt mir viel leichter, wenn er wirklich nicht da ist, als wenn er noch TV schaut und einfach keine Lust hat, gleichzeitig schlafen zu gehen. Das macht mich je nach Stimmung traurig. Nun bin ich erwachsen und kann abstrahieren, dass er eben noch nicht müde ist, keine Lust hat oder was auch immer. Ein kleines Kind kann das nicht. Es kann sich nicht in andere hineinversetzen und bezieht das auf sich, als Zurückweisung. Das will ich nicht
@13, ich glaube, das ist beste Gedanke hier. Kinder sind ja bis 3 Jahre egozentrisch. Es gibt die Mama und ggf. den Papa, aber die empfinden sie als Umwelt. Das hat noch keine Personalität. Mit so etwa 3 kommt die kleine Pubertät, dann empfinden sie Mama, Papa, Nachbarn und Freunde als selbstständige, von ihnen unabhängige Wesen.
Ihre geistreichen Beiträge zeigen, dass Sie sich viel näher an Kinder anfühlen können, als z.B. ich. Obwohl ich meine sehr gut erzogen habe.
So richtig ist das nicht mit der Gleichstellung. Männer und Frauen haben einen anderen Zugang zu Kindern.
Hey 13
Wenn du alles sooo viel besser weisst, dann gib doch bitte zu jeder der obigen Fragen deine Antwort.
Bin gespannt.
Ich weiss nicht alles besser. Aber ich bin schlau genug, um offensichtliche Widersprüche zu merken. Und ich könnte den einen oder anderen Autor nennen, der die Fragen besser beantworten könnte. Ich gehöre nicht dazu.
Ich sehe da keine Widesprüche. Der Experte hat nichts davon gesagt, dass die Kinder in vielen Teilen der Welt besser schlafen. Das ist Ihre Aussage, und ich bin da nicht überzeugt. Und wenn, dann wären da noch ganz viele andere Faktoren aufzuführen, wie etwa komplett andere Lebensbedingungen. Zum Beispiel das Fehlen von Multimedia, wie angeführt. Aber vielleicht sollten Sie ja auch auf dem harten Boden oder auf dünnen Matten schlafen, offenbar hilft es?
Dass das Kind im Tragtuch besser schläft, glaube ich gerne. Aber in der Nacht? Liegen Sie nun 12 Stunden daneben?
Ja, ich lag und liege auch heute noch teilweise 8 Stunden neben meinem Kind in der Nacht. Das Tragetuch war ein Argument dafür, dass Kinder nicht zwangsläufig besser schlafen, weil sie alleine einschlafen können. Eher das Gegenteil. Ich teile seine Meinung betreffend Bewegung und Multimedia völlig. Aber das kulturell-gesellschaftliche Verhalten anprangern, um dann gleichzeitig natürliche Vorgehensweisen, wie ein Kind zum einschlafen bringen oder auch nachts etwas zum trinken zu geben, geht für mich nicht auf. Denn das Verweigern des Trinkens und der Nähe sind gesellschaftliche Verhaltensweisen
Meine Kinder schlafen 10-11 Stunden, ich 6. Das ist nicht so kompatibel. Das Einschlafen war meiner Meinung nach ja auch gar nicht der Hauptpunkt oben. Da gibt es ja noch die, welche ihre Kinder ins Auto packen. Unser älteste schlief jeweils am besten im rumpelnden Kinderwagen. Das aufgeführte Problem war das selbstständige wieder einschlafen, wenn das Kind in der Nacht aufwacht. Denn sonst muss man die Prozedur immer wiederholen, und macht, nebenbei, das Kind von sich und gewissen Abläufen abhängig. Trinken soll es immer dürfen – Wasser aus Schoppen oder Trinkflasche.
Nebenbei hat das Tragetuch ja auch negative Seiten: Gut, man kann den Schlaf erzwingen, gerade wenn das Kind übermüdet ist oder aufgeregt. Es schläft aber eher zu lang, und das gesamte Schlafbedürfnis wird deswegen ja nicht grösser. Es ist schwierig, das schlafende Kind aus dem Tuch zu nehmen und abzulegen – war für mich aber notwendig, da ich sonst im Sommer sehr schwitzte. Zuletzt: Irgendwann ist es vorbei mit Tragtuch. Das Umgewöhnen wird dann nicht einfach. Unser zweijähriger war jedenfalls schon lange nicht mehr im Tuch, höchstens in der Rückentrage beim Wandern.
Das selbständige Einschlafen in der Nacht hat mit dem Einschlafen abends zu tun. Wenn ein Kind es abends nicht lernt, wird es auch in der Nacht schwierig, die Frage ist, wann und ob man das vom Kind verlangt. Der rumpelnde Kinderwagen ist für ein Kind der Ersatz zum getragen werden, wo es eben nicht so tief und fest schläft, sondern in einem natürlich Dämmerungszustand ist. Ich hätte deshalb auch noch nie die Erfahrung gemacht, dass ein Kind, dass tagsüber im Tuch lange schläft, nachts nicht schlafen kann. Es ist ein anderer Schlaf, aber nicht schlechter. Meine Kinder haben auch schon ganze
Tageswanderungen durchgeschlafen und hatten trotzdem keine Schlafprobleme. Und das, was Sie angewöhnen nennen, nenne ich späteres Abgewöhnen. Jedes Kind wird mind. 9 Monate getragen, dann gewöhnt man es ihm nach der Geburt ab oder eben nicht. Meine Erfahrung ist, dass das bei einem 2-3jährigen einfacher geht, weil es von alleine passiert. Mein zweijähriger wird noch teilweise getragen, er schläft auch in der Trage/Tuch, max. eine Stunde, dann will er runter. Als Säugling schlief er bis zu 4 Stunden.
Trinken würde ich heute auch Wasser geben, aber mit 6 Monaten braucht es noch (Mutter)milch.
@13: Eben, der rumpelnde Kinderwagen ist ein Ersatz zum getragen werden. Entsprechend musste ich in seltenen Fällen auch morgens um 4 wieder mit dem Kinderwagen hinaus, weil der Sohnemann selber den Schlaf nicht mehr finden konnte. Kein Problem, aber anders wäre es schöner gewesen. Mit etwas Glück und Erfahrung haben wir das bei den beiden jüngeren besser geschafft.
Weiter freuen wir uns über jeden Schritt zur Selbstständigkeit, den unsere Kinder machen. Selber laufen, sich selber anziehen, selber einschlafen. Ohne Zwang, aber von uns gerne unterstützt.
Säuglinge, Kleinkinder, Primarschüler, Teenies kann man doch nicht einfach über den gleichen Kamm scheren. Dafür muss ich nicht Neurologin sein.
Bei Mami und Papi im Bett schläft jedes Kind tief und fest. Somit sind weder Kind noch Eltern übermüdet. Die 13 jährige Tochter schläft mittlerweile alleine :-), aber unser 6-jährige braucht diese Nestwärme noch…..
Warum jedes Erziehungsproblem totreden? – ich bin für pragmatische Lösungen…
Die 13 jähr. schläft mittlerweile allein! Der 6 jähr. braucht diese Nestwärme noch?
Und das nennen sie pragmatisch lösen? Na ja!
Ich hätte gar kein Platz mehr zum schlafen mit 3 Kinder zwischen 1 und 4. Zum Glück schlafen unsere Kinder problemlos. Zudem weiss ich besseres zu machen im Bett als über 6 Jahre ein Kind dabei zuhaben….
Betten gibt es in verschiedenen Grössen und für alles andere ausser schlafen, braucht man kein Bett…etwas Kreativität wäre gefragt.
Ah ja, immer dieser Zwang zu Kreativität. Klar, das Kinderbett wäre ja frei…
Ohne irgendjemandem zu nahe treten zu wollen. Aber ich kann diese tollen Geschichten von Sex im Freien, auf dem Küchentisch, auf dem Boden usw. einfach kaum glauben. Mag ja mal toll sein. Aber als Dauerzustand? Und wie häufig kommt das dann wohl noch vor?
@ Sp
Kein Zwang, ein Vorschlag. Ich habe keine der von Ihnen genannten harten Unterlagen vorgeschlagen, das waren Sie. Es gibt aber auch Sofas, Gästebetten, jeder wie er mag. Und was die Häufigkeit mit dem Ort zu tun haben soll, erschliesst sich mir nicht. Mal davon abgesehen, ist die frühe Elternschaft doch eher selten die Zeit, wo man am häufigsten Sex hat. Aber es kommen bessere Zeiten und auch das Bett kriegt man mal zurück. Ob 6 Monate oder 6 Jahre kommt auf ein ganzes Leben nicht darauf an.
@13: Ich habe aber jetzt ein Sex-Bedürfnis, und nicht in sieben Jahren. Und natürlich kommt es häufiger zu Sex, wenn die Eltern abends gemeinsam zufrieden im Bett liegen und Zeit für sich haben.
@ Sp
Das Zeit für sich haben, erachte ich aber wichtiger als zusammen im Bett liegen, was ja beim Familienbett auch so ist. Da gibt es ja auch Mann und Frau in einem Bett, halt einfach noch Kinder dazu. Unsere lagen darum auch nie in der Mitte. Die Sexualität verändert sich mit dem Elternsein, das ist denke ich normal. Man hat ja unabhängig von der Schlafsituation keine Zeit das halbe Wochenende im Bett zu verbringen. Dass das Familienbett aber nun einen Einfluss hat oder sogar dafür sorgen würde, dass Bedürfnisse nicht erfüllt werden, kann ich nicht bestätigen.
Dass sich die Sexualität mit dem Elternsein verändert, kann ich nicht bestätigen…
Ich kann das auch nicht bestätigen, aber das liegt wohl daran, dass es im Elternbett eben Eltern und nicht noch Kinder hat :-O
Ja, da sollte eine Grenze sein. Kinder gehören nicht ins Ehebett. Es gibt sogar medizinische Studien, die das für fatal halten. Es ist eben nicht alles so, wie man es empfindet. Heutige Kinder werden durch Überversorgung stark beschädigt.
@ ML
Warum heute? Ich bin über 30 und schlief bei meinen Eltern, mein Mann auch. Wir sind ganz gut rausgekommen. Und wir haben/hatten beide jüngere Geschwister, was heisst, dass der Sex vorhanden war.
@ SP/Bäppu
Nur kurz zu Klarstellung: Verändert heisst nicht verschlechtert. Man hat weniger die Möglichkeit spontan zu sein, nützt die Zeit, die man hat aber auch intensiver. Ich persönlich kann zudem sagen, dass die Schwangerschaft und Geburt mein Körpergefühl verändert hat, was es besser macht. Schlechter als früher ist es ganz sicher nicht, trotz Familienbett. Dieses hatte keinen Einfluss.
Liebe 13, wenn Sie über 30 sind und kleine Kinder haben, dann sind Sie nicht so mein Ansprechpartner. Als ich 30 war, war meine Tochter 9 und mein Sohn 8. Als gut qualifizierter Arzt kann ich auch jedem nur raten, egal ob Mann oder Frau, mit 30 das Kinderkriegen einzustellen. Das ist genetisch nicht verantwortbar.
2/ich weiss ja, das es heute so grässliche Vorstellungen von menschlicher Reproduktion gibt. Darum hat sich ein eigener Geschäftsbereich entwickelt, den ich nicht zur Medizin zähle.
Wir Ärzte haben eine Aufgabe, Leiden zu mindern. Aber nicht soziale Probleme auszuräumen oder Bequemlichkeit zu parieren. So was wie Reproduktionsmedizin ist für mich inakzeptabel. Mit 18 – 21 hat jede Frau die 98% Chance, ganz normal und komplikationsfrei ein Kind zu bekommen. Danach sinkt diese Chance recht rasant. Deswegen sollte man das nicht tun. Vor der Berufswahl sollte die Klärung des Kinderwunsches stehen.
@ ML
Hihi! Falls es sie beruhigt: ich habe beide Kinder vor der angeblich magischen Grenze von 30 Jahren. Nicht gerade mit 18-20 Jahren, aber völlig komplikationslos mit 26 und 29. Können wir jetzt wieder zusammen sprechen? Wobei ich mich frage, ob das überhaupt anzustreben ist, irgendwie passe ich so schlecht in Ihre Schubladen….
Ich würde nicht wollen 6 Jahre mit meinem Mann keine Privatsphäre mehr zu haben….Ein befreundetes Paar hat letzthin auch zugegeben seit 7 Jahren keinen Sex mehr zu haben (seit Geburt des zweiten Kindes). Die Frau hat keine Probleme da keine Lust…der Mann hingegen schon. Da fragt man sich schon. Man mutiert doch nicht zu Geschwistern nur weil man Kinder hat. Und alle die sagen das sei nicht so schlimm. Doch. Ist es. Dann ist es nämlich keine richtige Beziehung mehr. Punkt. Ich gebe Sportpapi recht. Es kommt eher zu Zärtlichkeiten wenn man zusammen im Bett ist.
Doch, wenn die Kinder in unserem Bett schlafen, dann sind die Eltern übermüdet. Weil die Kinder die Angewohnheit haben, sich in der Nacht in alle Richtungen zu drehen. Deshalb haben wir uns darauf geeinigt, die Kinder bis 6 Uhr konsequent zurückzutragen, wenn wir von ihnen aufwachen. Das hat sich bestens bewährt, die schlafen umgehend weiter.
Beide Kinder schlafen im Familienbett (4m breit) und wir sind kein bisschen übermüdet. Da hat jeder Platz und kann sich drehen, wie er will.
@Manuela: Jedem das seine. Ich habe drei Kinder, die hin und wieder auch mal zu uns kommen. Und dann gerne auch mal quer am Kopfende liegen, die Füsse irgendjamndem ins Gesicht strecken, die Elbogen ausfahren, usw. Da reicht ein Meter mehr eher nicht mehr aus. Aber manchmal ist es ja auch schön, wenn sie da sind.
@ Manuela
Wow, 4m ist sehr komfortabel. Wir hatten lange 2,5 zu viert und das war toll. Nun haben wir nur noch Teilzeit-Familienbett und nur 1.80, aber auch das geht gut. Wäre es dauernd würden wir wieder anbauen. Unser Erfolgsrezept ist aber zur Zeit ein Doppelbett für die Kinder. So kuscheln sie gemeinsam und kommen weniger. Wenn sie aber kommen, sind sie herzlich willkommen.
@ SP
Haben sie nicht mal geschrieben, es sei alles eine Frage der Einstellung? Warum gilt das hier nicht?
@13: Weil wir nicht arme Leute sind, die zum Co-Sleeping gezwungen sind. Wir haben Alternativen. Müsste es, würde es gehen. Aber es muss ja nicht, und bringt bei uns niemandem etwas. Nebenbei – ich komme mit sehr wenig Schlaf aus. Ich trage die Kinder vor allem zurück, damit meine Frau nicht übermüdet ist.
@13: Weil wir nicht arme Leute sind, die zum Co-Sleeping gezwungen sind. Wir haben Alternativen. Müsste es, würde es gehen. Aber es muss ja nicht, und bringt bei uns niemandem etwas. Nebenbei – ich komme mit sehr wenig Schlaf aus. Ich trage die Kinder vor allem zurück, damit meine Frau nicht übermüdet ist.
Was hat jetzt ein Familienbett mit der finanziellen Lage zu tun?
Man kann ja die Kinder im eigenen oder Familienbett schlafen lassen, wie man mag. Darum geht’s nicht. Aber den ‚Tipp‘ meine Kinder allein einschlafen zu lassen, wenn sie doch offensichtlich kuscheln wollen, finde ich falsch. Wie schnell ist die Kuschelzeit vorbei. Das verkürze ich doch nicht auch noch freiwillig.
@ SP
Hätten Sie aufgrund Ihrer finanziellen Situation die Möglichkeit in einem anderen Zimmer als Ihre Frau zu schlafen? Wenn ja, warum schlafen Sie neben ihr (schliesse ich aus Ihrem Kommentar)? Es gäbe doch Alternativen.
@13: Weil wir es beide so wollen.
Die höchste Scheidungsrate ist im 7. Ehejahr, wenn die Frau, die man mal attraktiv fand, zum Muttertier mutiert ist. Man muss eine Grenze finden. Kinder sind wichtig, aber nicht das Wichtigste.
Ein Erwachsener so ab 20 Jahre braucht 2 Dinge, eine Familie mit Kind und einen gesichertes Einkommen. Praktikanten werden nicht erwachsen und Kinderlose auch nicht. Eine Frau, die nur Mutter ist, hätte ich nie gewollt.
Eine Frau, die das Kind mit ins Bett bringt, auch nicht. Aber das hatten wir nicht.
Meine Frau war kein Muttertier. Die hat nach der Stillperiode sofort jeweils wieder gearbeitet.
Was soll denn das Kind bei dem 20jährigen bewirken? Es soll ja ihrer Meinung nach sofort in staatliche Obhut übergehen, ist ja „Allgemeingut“ (ihr Wort). Somit gibt es ja auch keine direkte Verantwortlichkeit der Eltern für das Kind.
@Vontobel, das eine schliesst das andere nicht aus. Kinder werden am Wochentag 8 Stunden professionell und öffentlich betreut und sind dann 16 Stunden und das ganze Wochenende zu Hause.
Ich kann mir nicht vorstellen, das 90% der Frauen in der Lage sind, ihre Kinder vernünftig zu betreuen. Das kann eine ausgebildete Erziehern mit grossem Abstand besser.
Wer seine Kinder liebt, lässt sie nicht bei der Mutter verblöden. Aber das ist hier ja wieder ein finanzielles Problem. Meine Tochter in Berlin zahlt 100 Euro pro Kind, weil völlig klar ist, das Krippe eine staatlich subventionierte Leistung ist
Und noch was, ML: Sie sollten sich ihre Statistiken nicht aus Hollywood-Filmen holen: Das Scheidungsrisiko (Scheidungsrate ist an dieser Stelle so oder so der falsche Begriff) ist, je nach Quelle, im 3. bis 5. Ehejahr am grössten, sicher aber nicht im verflixten 7. 😉
@ SP
Schade, zählt der Wunsch des Kindes nicht gleichviel oder noch mehr.
13: Erfüllen Sie jeden Wunsch ihrer Kinder? Und halten Sie das für eine gute Strategie?
ML, wenn 90% der Mütter nicht fähig sind, ihre Kinder vernünftig zu betreuen: warum sie dann überhaupt zurückgeben in die Familie?
@Vontobel, die meisten Frauen können ihre Kinder schon betreuen, aber so richtig ist es nicht. Fakt ist, 30% der Kinder sind psychisch auffällig und 10% sind psychiatrisch behandlungsbedürftig. Das gab es vor ein paar Jahrzehnten noch nicht. Da waren das vielleicht 3%, die auffällig wurden, aber sind eben in normalen Familien mit Grosseltern und vor allem mit Geschwistern aufgewachsen.
@ Franz von Tobel
Nicht alle, aber ich spare mir die notwendigen Kämpfe mit meinen Kindern für wirklich wichtige Sachen auf. Wenn Gefahr oder ein Schaden droht oder wenn mein Nutzen davon, mich durchzusetzen, wirklich gross ist. Ob sie alleine schlafen, gehört für mich nicht dazu. Ich halte nichts von Diskussionen um des Diskutieren willens und um zu zeigen, wer der Chef ist.
@13: Mit meiner Frau sind wir uns einig. Mit den Kindern wären es zwei unterschiedliche Bedürfnisse, bei denen wir meiner Meinung nach einen guten Kompromiss gefunden haben. Ausserdem wollen meine Kinder nicht in unserem Bett schlafen. Zumindest nicht generell. Sie träumen eher vom eigenen Zimmer (da sie jetzt zu dritt wohnen, was sie aber doch meist auch sehr schätzen).
Ich bin zwar auch nicht mit allen aussagen einverstanden aber ok. Unsere Kleine hat uns auch einige schlaflosenächte gebracht.
Nachdem meine Frau folgenden Artikel im Internet gefunden hat, war uns einiges klar. Seit dem haben wir nie wieder Probleme gehabt. Das schlimmste ist aber wenn der Druck von aussen kommt „ach dein kind schläft immer noch nicht allein?“ Dieser Stress überträgt sich auch an das Kind, aber lesen Sie den folgenden Artikel.
http://www.nestling.org/der-traum-vom-durchschlafen/
WIchtig lassen Sie sich von anderen (Familie, Freunde) nicht stressen.
Grundsätzlich sollte man sich mit niemanden, ausser Fachleuten beraten. Dieser Konkurrenzdruck, mein Kind ist das feinste stört das Eltern- Kind Verhältnis.
Wir haben unsere Kinder ein wenig so wie Unkraut aufwachsen lassen, Freunde und auch meine Mutter hielten das für falsch. Da gab es dann auch mal Störungen, aber am Ende sind beide im oberen 1%, was Beruf und vor allem Sozialverhalten angeht. Und meine Tochter macht es genau, die lässt die Kinder einfach laufen, erkennt aber zeitig, wenn si sich verlaufen. Lieber weniger als zuviel Zuwendung.
@ ML
Das eine schliesst doch das andere nicht aus. Man darf bedürfnisorientiert nicht mit Erdrückung verwechseln. Mein Motto ist eigentlich immer da zu sein, wenn ich gebraucht/gewünscht werde. Wann nicht, dann eben nicht. Übertragen auf den Schlaf: meine Kinder wählen ihren Schlafplatz selber und wenn immer möglich auch die Schlafenszeit. Leider geht das seit dem Kindergarten nicht mehr ganz. Aber das heisst, dass ich eben genauso akzeptiere, wenn sie bei uns schlafen wollen. Ich zwinge sie nicht dazu, zwinge ihnen aber auch nicht ihr eigenes Bett auf.
Probleme gibt es, wenn sich meine Bedürfnisse (Zeit für mich alleine, noch etwas erledigen, Zeit mit dem Partner) nicht mit denjenigen der Kinder (länger aufbleiben, Zeit mit Mami) decken, aber das sehe ich weder als Schlafproblem der Kinder an noch als Druck, mich aufzugeben und völlig ihnen anzupassen, sondern eben ein Familienproblem, das eine Kompromisslösung verlangt.
Grundsätzlich sollte man sich zuerst mit seinem Kind beraten, denn was immer sich auch die Eltern ausdenken – wenn die Kinder nicht mitmachen wollen oder können, nutzt alles nix. Danach sollte man sich z.B. an seine Eltern wenden – jemand mit Erfahrung, dem man vertraut. In Extremsituationen KANN man sich an Fachleute wenden. Die wissen leider nämlich auch nicht mehr, als alle anderen auch.
Ich persönlich neigte bereits zu Beginn der 1. Schwangerschaft dazu, mich von Fachleuten für jegliche Kinderangelegenheit freizuhalten. Dafür verstehe ich mich seither mit meiner Mutter wieder besser.
Fachleute wissen nicht mehr als alle anderen? Wofür sind sie denn Fachleute? Also ich benötige in den meisten Lebenslagen Fachleute, die besser Bescheid wissen als ich und mir helfen. Und ich bin selber ein Fachmann, und weiss in meinem Gebiet sicher mehr als die meisten. Weshalb soll das ausgerechnet in diesem Gebiet nicht so sein?
Ja, ich bin auch ein ‚Experte‘ auf meinem Gebiet. Nur ist der Teil über Neuroentwicklung (mein Gebiet), den man ‚weiß‘ noch so unendlich viel kleiner, als das was man noch nicht weiß, dass ich bei meinem ‚Wissen‘ gar nicht von Wissen sprechen möchte, sondern eher von ‚man hat da heute eine Idee, wie das eventuell funktionieren könnte…‘ Wenn einer weiß, wie was geht, dann werd ich immer misstrauisch… Darum betrachte ich Experten generell eher als Besserwisser, statt als Wissende. Das wären dann nämlich weise Menschen und von denen gibt’s wahrscheinlich weniger als von den Experten.
@Manuela: Neuroentwicklung scheint mir da aber doch ein etwas spezielles Gebiet. Tatsächlich bin ich froh, wenn die Experten da erkennen, dass sie noch nicht viel wissen (und die vielen tollen Aussichten vielleicht noch in weitere Ferne liegen, bzw. nicht realisierbar sind). Andere Gebiete haben aber doch schon etwas mehr Tradition, etwas mehr gesammelte Erfahrung. Auch wenn auch da Fortschritt häufig nur ein Ausschlagen des Pendels in eine andere Richtung darstellt.
Also liebe Manuela, ich habe auch mal Medizin studiert und über Neurophysiologie diplomiert. So richtig mit Elektroden im Gehirn rumstochern, natürlich bei Tieren. So undurchsichtig ist das nicht.
Was wir heute wissen ist, dass es nicht reicht, die Nervenzellen zu verstehen. Es gibt tatsächlich eine Seele und die kann man nur naturwissenschaftlich nicht ergründen.
Jaja, wenn jemand mit ‚ich hab da auch was studiert und über was diplomiert‘ etc kommt, dann sollte man so schnell wie möglich das Weite suchen.Eine hübsche Urkunde ist zwar ein offizielles Dokument, aber es besagt noch nicht einmal, ob man wirklich kapiert hat, was man da ‚geforscht‘ hat. Ich sprech da aus Erfahrung. Selbst Professoren tun sich damit schwer, ihr ‚Wissen‘ zu hinterfragen. Und im Übrigen ist Elektrophysiologie so eine Sache – Interpretationssache und extrem schwierig. Ich hab nur wenige Elektrophysiologen kennen gelernt, von denen ich behaupten würde, die wissen wovon sie reden
SP, ja aber der nette Herr Doktor Experte da oben ist doch im Gebiet Neuentwicklung tätig, oder seh ich das falsch?
„…beide im oberen 1%, was Beruf und vor allem Sozialverhalten angeht.“… WAS SOLLTE ICH MIR DARUNTER VORSTELLEN?
@Norma Wehrli, die sind beide Künstler, der Sohn hat Deutschlands Malerei auf Weltausstellung in Shanghai gezeigt und die Tochter hat 2 Theaterstücke für Kinder und Jugendliche geschrieben und inszeniert, für die sie mit dem Grimme- Preis nominiert war.
@Manuela: Richtig. Er bleibt aber ja auch sehr im Allgemeinen und wagt sich nicht auf die Äste, dünkt mich.
@ bender
Sehr schön gesagt und ein toller Artikel. Mir hat das Buch von Elisabeth Pantley „Schlafen statt schreien“ die Augen geöffnet, nicht nur was den Schlaf anbelangt, sondern bei so manchen anderen Bereichen. Es ist nicht zwangsläufig das Kind, das ein Problem hat. Auch der kulturelle Aspekt ist nicht zu unterschätzen: ich möchte mal ein Naturvolk sehen, bei dem die Menschen 7-10 Stunden am Stück schlafen. Das würden sie wohl kaum überleben. Haben die alle Schlafprobleme?
Wie sichert sich nun ein Säugling / Kleinkind welches noch nicht selber gehen kann das Überleben indem es nicht durchschläft? Es wäre ja besser bei einer allfälligen Bedrohung einfach weiter zu schlafen weil die Eltern wohl mehr ausrichten können als das weinende Kind. Der Lärm ist eher kontraproduktiv für ein langes Leben.
Das mit dem Durchschlafen glaube ich, es ist wohl mehr eine kulturelle Errungenschaft, dass man das überhaupt kann. Goethe soll nur 3-4 Stunden am Tag geschlafen, obwohl oder vielleicht, weil er Alkoholiker war. Trotzdem war er ein Genie. Da sieht auch mal, wie die Dinge auseinander liegen. Für mich ist ein Goethe mehr als 1000 anständige Büro- oder Industrieangestellte.
Normale Menschen gibt es viel zu viele, die erziehen ihre Kinder zu Funktionstrottel, die ordentlich am Schreibtisch oder der Werkbank arbeiten, Steuern pünktlich bezahlen und irgendwann merken, huch ich bin tot.
Nur nicht so hart, M’s Liebling – man kann auch ein stinknormales Leben führen und es geniessen! Ich hatte eine sehr abnormale Kindheit aus diversen Gründen und geniesse mein normales Leben heute als Erwachsene. Allerdings habe ich dieses frei gewählt und bin so ziemlich jederzeit in der Lage, daraus auszubrechen, wenn es ein muss. Und ich wähle viel von dem normalen Zeug bewusst und nicht automatisch. Ich geniesse es sozusagen, ein Wolf im Schafspelz zu sein, so lebt es sich ganz gut.
Ach, jetzt bin ich von der eigentlichen Message abgekommen: ein normales Leben ist ein Privileg, auch wenn es vielen am Bewusstsein dafür fehlt. Und darum streben das die meisten, bewusst oder unbewusst, auch für ihre Kinder an. Simple as that. Trotzdem wird es immer welche geben, die der Norm nicht entsprechen, auch das ist normal. Und ob da die Eltern tatsächlich so viel Einfluss darauf haben, das bezweifle ich. Wir sollten das alles generell viel unverkrampfter sehen. Es chunnt, wie’s chunnt!
Und eben, man weiss ja auch nie, was sich hinter der aufgesetzten Normalität so alles verbirgt… Und nur weil Goethe ein Genie war, war er wohl damit auch nicht glücklicher… Ok, hat er gelebt – aber zu einem hohen Preis! Was ist jetzt daran so gut? Wenn der Preis fürs Genie an einen Zwang zum Alkohol gekoppelt ist, dann verzichte ich gerne darauf. Auch für meine Kinder.
@ Bäppu
Ich denke, Hilfe herbeizurufen ist die einzige Chance, die es hat, wenn es überleben will. Das das Schreien eines Kindes in den Erwachsenen Beschützerinstinkt auslöst, ist seine einzige Rettung, teilweise auch in erwachsenen Tieren, nicht nur Menschen. In Erwachsenen, denen das nicht aus kulturell-gesellschaftlichen Gründen abtrainiert wurde.
@ML: Es gibt ja ganz viele Manager, Politiker, usw., die behaupten, mit sehr wenig Schlaf auszukommen. Meist unterstützt durch irgendwelche Drogen. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass sich das auch in ihrem Wesen äussert. Mag sein, dass die Kreativität nicht darunter leidet (kann ich aber kaum glauben). Die Sozialkompetenz, der Umgang mit anderen Menschen, Toleranz und Geduld aber ganz sicher.
@Nina, ‚Normal‘ ist wohl nicht zu klären. So Sie sich beschreiben, klingt mir das nicht wirklich normal, aber Sie empfinden es so. Ich habe vor paar Jahren in einem Buch über Bevölkerungsmedizin geschrieben, es gibt 3 Gründe, in medizinische Behandlung zu kommen.
Am häufigsten ist das Altern, was ja normal und keine Krankheit ist.
Am zweithäufigsten sind soziale Artefakte, so was wie Neurosen, Burn Out.
Am seltensten sind die echten Krankheiten, also Herzinfarkt, Krebs, usw. Die habe ich als differentiale und biographie- unabhängige Abweichung von der Norm definiert. Aber was ist Normal?
@SP, da gebe ich vollständig recht. Es gibt ja so eine Kultur der ständigen Verfügbarkeit. Politiker und Manager legen bewusst Termine in die Nacht. Die könnten auch tagsüber sein, aber so kommt es besser.
In der Zeitung steht dann ´In einer Nachtsitzung‘ wurde ein Eilbeschluss gefasst‘. Wenn der dann daneben ging, kann man ja sagen, es war Nacht und wir alle übermüdet.
Ich denke mal. es gibt keinen administrativen Beruf, der es notwendig macht, mehr als 8 h zu arbeiten. Für Leute die richtig arbeiten, also Pflegekräfte, Ärzte, Polizei und Feuerwehr ist das was anderes.
Ärzte? Seit wann gilt denn Golf als „richtige Arbeit?“
Herr Vontobel, das werden Sie spätestens merken, wenn Sie einen Herzinfarkt oder einen richtigen Unfall haben. Das, was Sie dann bekommen, kann kein Konzernmanager oder Politiker leisten. Lassen Sie sich doch mal von einem Manager den Blinddarm rausnehmen. Das endet tödlich. Aber wenn Sie eine Appendizitis haben und nicht operiert werden, endet es auch tödlich. Und nun können Sie sich aussuchen, wer wichtiger ist, der Landarzt aus dem Appenzell oder der CEO einer Grossbank.
Mal ganz abgesehen davon, dass ich kein Freund der Manager-Kaste bin: Wenn ich einen Herzinfarkt habe, werde ich merken, dass Golf richtige Arbeit ist? Hä?
Und den Blinddarm holt mir notfalls auch der Landarzt oder sogar ein Veterinär raus, da braucht’s keinen überbezahlten und schlechtgelaunten (weil in der Golfpartie unterbrochenen) Halbgott in Weiss dazu.
Ja Vontobel, den Blinddarm holt auch jeder Veterinär heraus, aber irgendwann wird es komplizierter. Es gibt einfache Sachen, die erstaunlich hoch honoriert werden. Aber eben auch Kompliziertes. Der Notarzt auf der Strasse hat kein Spital im Hintergrund, der muss e9infach reagieren. Und wenn er das richtig macht, ist mehr getan, als was ein Politiker oder Manager jemals kann.
Den Notarzt auf der Strasse muss ich auch nicht vom Golfplatz holen – und den meine ich auch nicht.
Auf der anderen Seite: Obs gut herausgekommen wäre, hätte man Politiker wie z.B. Lincoln, FDR oder Churchill durch irgendwelche Ärzte ersetzt (weil die ja richtig arbeiten, im Gegensatz zu den Politikern)..? Ich weiss es nicht…
@Vontobel, Politiker oder Manager arbeiten nicht. Ärzte und viel mehr Pflegekräfte tun das.
Ich werd bestimmt nicht aufhören mit meinen Kindern zu kuscheln bis sie eingeschlafen sind. Die schlafen beide super. Also bei so einigem geh ich mit dem Herrn Experten nicht einig. Aber das muss ich ja auch nicht. Ich kann ja bei meinen Kindern machen, was ich will.
Die Empfehlung geht vermutlich auch v.a. an die Eltern, deren Kind oder Kinder aus irgendeinem (…) Grund nicht schlafen. Es ist ein generisch theoretischer Ansatz, keinen Handlungsbedarf zu haben, wenn alles in Ordnung ist, es sei denn man spricht von Proaktivität durch vermutete Verschlimmerung eines aktuellen Zustandes. Aber dieser Fall lässt sich bei Ihnen ja ebenfalls ausschliessen.
Das geht mir genauso. Weil meine Kinder mittlerweile gut schlafen, muss ich mich nicht zwingend an solche Vorgaben halten. Aber ich kann. Ich frage mich allerdings, ob Eltern, die ALLES probiert haben, heute viel Neues erfahren haben? Aber vielleicht hilft es ja einfach, sich gewisse Punkte wieder einmal in Erinnerung zu rufen.
Mein „neuer“ Punkt war: Geschichten erzählen, Rituale, ausserhalb des Bettes abschliessen, damit das selbstständige Einschlafen erlernt werden kann. Guter Punkt.
Eltern, die ALLES probiert haben, haben nicht nur nichts NEUES erfahren, sondern fühlen sich einmal mehr latent schuldig, weil die Eltern gemäss dieser Expertenmeinung verantwortlich sind für die Schlafstörungen (zuviel Multimedia, zuviel „Hilfe“ beim Einschlafen, zuviel Nahrung abends und nachts). Dass Kleinkinder nachts mehrmals aufwachen und manchmal schlecht einschlafen ist schlicht NORMAL – diese Erkenntnis hat mir persönlich am meisten geholfen.
Eben es ist normal und deshalb reagiert man nicht drauf. In der ganzen bisherigen Menschheitsgeschichte, von den letzten 60 Jahren abgesehen, habe Frauen alle 1.5 Jahre geboren und die meisten Familien haben in einem Raum gelebt. Da kann man nicht auf jedes Hüsterchen achten.
Main Sohn, der Zweitgeborene war auch ein Schreikind. Den habe ich in die Küche geschoben und 3 Tagen hatte sich das erledigt. Auch Säuglinge haben schon gute psychologische Fähigkeiten. Die merken, wenn sie Zuwendung bekommen und dann wird das instrumentalisiert.
„man“ = Sie. Meinem Wesen und Charakter enspricht es absolut nicht, meinen Sohn nächtelang (oder wie in Ihrem Fall tagelang) schreien zu lassen. MEIN Mutterinstinkt sagt mir, dass mein Kind meine Nähe braucht und es ok ist, wenn ich mich oft und gerne mit ihm beschäftige. Das Schlimmste, so viele Kinderpsychologen, ist unauthentische Erziehung. Ich finde Ihr Bild vom manipulativen Säugling halt etwas traurig.
Sie können natürlich nicht mit Ihren Kindern machen, was Sie wollen. Auch wenn man hier die eigenartige Einstellung pflegt, dass Kinder Privatsache sind. Sie sind es nicht, Kinder sind Allgemeingut. Deswegen hat auch der Staat die Pflicht zur Vollversorgung, aber das will man hier aus egoistischen Gründen nicht.
Ansonsten kann ich dem Kollegen nur zustimmen. Viele Kinder sind zuwendungsverwahrlost. Die bekommen zu viel Aufmerksamkeit, schon weil ihre gelangweilten Hausfrauenmütter nichts besseres zu tun haben.
Kinder gehören in Kindereinrichtungen und Frauen an einen Arbeitsplatz.
Nee, meine Kinder, meine Verantwortung, meine Entscheidungen.
Ja ich weiss, in verschiedenen Industrieländern werden Kinder als Privatsache gesehen. Aber im übergrossen Teil der Welt ist das nicht so und da wird auch nicht auf jeden Schrei oder Schluckauf reagiert.
Mittelfristig klärt sich das. Die mitteleuropäischen Frauen kommen so auf 1.45 Bruttofertilität, die Araberinnen und Afrikanerinnen auf 4-5. Da kann man sich die Prognose ausrechnen. In 200 Jahren gibt es kaum noch Hellhäutige. Aber es ist ja alles privat, jeder denkt nur an den eigenen Hintern.
Und was ist daran so schlimm, wenn es dann keine Hellhäutigen mehr gibt?
@Manuela, daran ist nichts schlimm. Eher das Gegenteil. Das i klassische Evolutionstheorie. Das Ungeeignete stirbt aus und das Vitalere überlebt.
Erzählen Sie mal einer Zentralafrikanerin, die mit 17 das 1. Mal schwanger war und mit 26 Jahren 5 Kinder hatte, etwas von Burn Out. Die hält Sie für bescheuert. Damit hat die Frau auch recht.
Die Frau hat ein Zuwendungspensum und das muss sie auf 5 Kinder verteilen. Dafür sind wir auch konstruiert. Und jetzt kommen die Luxusfrauen, die mit 1 oder 2 Kindern überfordert sind. Die schütten die Energie von 5 Kindern auf 1-2 und drangsalieren sie damit.
ML: Privatsache ist es hierzulande nur was finanzielle Belange betrifft. Bei allen anderen Angelegenheiten gilt frohes und aktives Mitreden, auch als Reinreden bezeichnet. Grundsatz: jede(r) weiß es besser, als man selbst.
Manuela: die Frage ist Ihr Ernst??
@Pixel, das weiss ich ja. Das empfindlichste Köperteil des Schweizers ist sein Geldbeutel. Soviel Unmoral wie hier kannte ich vorher nicht, obwohl ich in 5 Ländern für längere Zeit gelebt habe.
Wenn hier ein Spitaldirektor seinen Jahresbericht gibt, kommen da Patienten nicht vor, nur Umsatz und Gewinn.
Ich habe schon mehrfach belegt, dass man die Leistung des Gesundheitswesens mit der Hälfte des finanziellen Aufwand bringen könnte, also 30 statt 64 Mrd. Franken. Das wissen auch alle Fachleute, aber das würde alle Akteure hart treffen. Auch die Fachleute. Deshalb geht das so weg.
Warum nur finde ich es nicht erstrebenswert, als 7. oder 10. Kind einer Afrikanerin auf die Welt zu kommen?
@alam, weil sie wohstandsverweöhnt sind. Im richtigem Leben kann es das nicht. Die Welt hat einen Wert und mehr kommt nicht zu. Wenn da einer 3-mal mehr verbraucht, als ihm zusteht, hat ein anderer 3-mal weniger. Es gibt keine Wertschöpfung durch Arbeit, es gibt nur Wertausschöpfung. Aber da sind wir inzwischen an der Grenze, wer heute reich wird, macht das auf Kosten von 10 oder sehr viel mehr Armen.
Wohlstand ist unmoralisch.
@ML: Ich frage mich gerade, wie Moral zu Ihren Überzeugungen passt.