Sportferien für Skimuffel
Skifahren ruiniert. Nicht nur die Natur, die natürlich auch, nein, auch die normal verdienende, normal grosse Familie. Für sie sind Skiferien ein finanzieller Super-Gau. Sicher, man kriegt auch was für sein Geld. Für uns nebelgeplagte Flachländer ist es ein Segen, mal ein paar Sonnenstrahlen zu tanken, den Vitamin-D Haushalt zu pimpen und ein paar Züge saubere Luft in unsere Smog-Lungen zu lassen. Trotzdem: Nicht jeder kann und will aus den Sportferien Skiferien machen. Darum gibt es nachfolgend ein paar Tipps für Skimuffel, Sparfüchse und andere Menschen, die nicht über die Berge herfallen werden in den kommenden zwei Wochen.
- Farbentag: Bestimmen Sie mit Ihren Kindern eine Farbe, welche das Motto des Tages sein soll. Nun versuchen alle, möglichst nur Dinge zu tun, die dieser Farbe entsprechen. Das fängt an bei der Wahl der Kleider und geht weiter über Spiele und Geschichten und Filme, die an dem Tag erlaubt sind. Meine absolute Lieblingsdisziplin ist das Essen. Lebensmittelfarben sind natürlich nicht erlaubt, Ehrensache. Tipp: Grünes ist für Feiglinge, aber Blau oder Schwarz … probieren Sie es aus!
- Gemeinsam Tiere zeichnen: Das können Sie entweder im Zoo tun, was meist eher teuer wird – mit Eintritt, Pommes zum Zmittag und dem obligaten Abstecher in den Zooshop. Oder als Gratisvariante: im zoologischen Museum Zürich. Dort hat es meist nur wenige Leute und die Objekte halten garantiert still.
- Ein Picknick (z.B. eine dicke Suppe in der Thermosflasche) im nächtlichen Wald: Das ist romantisch und etwas unheimlich. Wem es zu fad ist, der erzählt beim Znacht noch eine gute Geistergeschichte. Sie werden staunen, welche Wirkung ganz einfache Geschichten im dunkeln Wald entfalten können. Auch bei hartgesottenen Gemütern.
- Ferienkurse: Im Moment sind fast alle Anmeldetermine abgelaufen bei den offiziellen Kursen von Schulamt und Co. Aber man findet noch immer zahlreiche kleine und liebevoll gestaltete Kurse von privater Seite. Einer, der mir besonders gefällt, ist ein Kurs, bei dem Kinder Theater spielen, Masken bauen, filmen und fotografieren. Er wird bereits zum zweiten Mal angeboten und eignet sich für 8- bis 11-Jährige. (Hier gibt es Bilder und Inhalte vom letzten Kurs. Mehr Infos zu Daten und Anmeldung unter info@lajoyosa.ch.)
- Mumientag: In der Bibliothek einen Stapel Bücher über die alten Ägypter holen und dann sich oder alte Puppen (evtl. aus dem Brockenhaus) mit Binden oder WC Papier und Tapetenkleister in schöne Mumien verwandeln. (Tapetenkleister in Pulverform gibt es im Baumarkt. Er ist viel angenehmer und geruchsärmer als so genannter Fischkleister.) Wer will, baut dazu noch Pyramiden aus Karton oder Lehm. Das ganze kann man mit Goldfarbe und Hieroglyphen bemalen.
- Blinder Nachmittag mit Essen in der «blindekuh» Zürich oder Basel. In diesen Restaurants ist es stockdunkel und enorm spannend, aber auch anspruchsvoll und nicht für alle Kinder geeignet. Das Besondere: Man darf das sehbehinderte Servicepersonal Dinge fragen, die man schon immer über das Blindsein wissen wollte. Wer das Gelernte umsetzten will, hängt daheim eine blinde Stunde mit Augenbinde an – wie finde ich das WC, wie komme ich an ein Glas Wasser, was kann man überhaupt spielen und tun, wenn man nichts sieht?
- Traumhäuser erfinden: Erinnern Sie sich an die Zeit, als Sie noch Traumhäuser gezeichnet haben? Ohne daran zu denken, dass Sie diese niemals werden finanzieren können und dass alles wirklich Ausgefallene in der Schweiz eh verboten ist. Vergessen Sie all das mal wieder für einen Moment und zeichnen Sie mit Ihren Kindern Traumhäuser. Wer Lust hat, holt sich dafür in der Bibliothek Bücher mit Villen und Wohnhefte. Für Game-Fans: «Minecraft» ist nur eines der Games, bei denen man allein oder zu mehrt ganze Traumhauslandschaften erschaffen kann. Achtung: Weltflucht-Suchtpotential.
- Ein Ausflug in den Sommer: Das Papillorama in Kerzers zeigt eine eindrückliche Auswahl an tropischen Schmetterlingen, Nachttieren und Pflanzen.
- Nicht nur für Technikfans: Das Technorama in Winterthur bietet schon kleinen Kindern viel Spannendes. Bei vielen Experimenten ist es nicht nötig, sie wissenschaftlich zu verstehen, um darüber zu staunen und sich daran zu freuen. Für die etwas Grösseren bietet das Technorama viele kleine Workshops an, die auch für jene Kids interessant sind, die nicht von der Sorte «Jugend forscht» sind (zum Beispiel Seife oder Schokolade herstellen).
Natürlich gibt es noch die Kunsteisbahnen und Hallenbäder. Aber letztere finde ich so nervig und ungemütlich, dass ich sie nicht empfehlen kann. Das muss ich auch nicht. Die meisten Kinder schlagen es eh ganz von selbst vor. Und Sie können Ihrem Schicksal danken, wenn Sie wenigstens nicht im Alpamare landen.
86 Kommentare zu «Sportferien für Skimuffel»
Und warum mal ein „Nichtstun-Tag“ einlegen mit ausschlafen bzw. etwas länger schlafen, in den Tag hineinleben, ganz ohne Plan und Vorbereitung? Je nach Lust und Laune und Wetter die Kinder packen, spazieren gehen, in den Wald, neue Spielplätze in der Umgebung entdecken oder auch mal zu Hause einen gemütlichen DVD- oder Gesellschaftsspieletag einlegen und das „Dolcefarniente“ geniessen ;). Es braucht in der Regel wenig um den Kindern etwas zu bieten. Denn meistens sind sie mit wenig zufrieden. Sie dürfen sich auch mal langweilen, denn Langeweile fördert die Fantasie und bringt auf neue Ideen.
Wer das Ferien und Bildungszenrum Salecina besucht – kann das zu sehr moderaten Preisen von unter 70.– CHF je Nacht machen. www / salechina punkt ch
Dafür kriegt man dann keinen Hotelservice aber mit ein wenig Engament ist allen gedient. Für Kinder ist es extrem günstig.
Ein Kurztrip mit Übernachtung in einer Jugendherberge bringts auch. Am besten mit mehreren Familien zusammen. Und dann zwei, drei Tage das Freizeitangebot am Ort geniessen.
Ich war jahrelang nicht mehr auf den Schis, nun anfangs Januar das erstemal mit der ganzen Familie im Engadin. Ein tolles Erlebnis und eine Aktivität, die ALLEN (Alter: 10, 17, 47 & 52) Spaß machte. Das ist viel Wert! Ja, skifahren mit Familie ist teuer, deshalb liegen Skiferien halt nicht jedes Jahr drin. Aber Winterferien in den Bergen sind auch ohne Skifahren toll. Es gibt soviele andere Aktivitäten wie Eislaufen, Schlitteln, Schneemann bauen, Wandern etc..Das tollste für mich: die Bergluft! Fühle mich jedesmal aktiviert und verjüngt. Also, ich kann es nur allen empfehlen: ab in die Berge!
Und noch ein ganz simpler, aber immer wieder lohnenswerter Tipp: LEUTE BESUCHEN! Alte Freunde in der Romandie, die Grosseltern auf dem Land, vielleicht sogar Verwandte im Ausland oder was weiss ich – und nur schon die Nachbarn von nebenan! Das bringt Abwechslung und schweisst alte Bande neu!
Der Botanische Garten der Uni Zürich hat 3 Tropenhäuser mit „Masoala Halle Klima“ – aber gratis. Und wer mal Pause vom üblichen Pommes Zmittag will, am Hiltl Buffet gibts für die Kids Schoggi Mousse und Früchte und für die Mama’s viel Leckeres! Ist zwar auch nicht günstig, aber dafür Fein und gute Qualität.
Und was ist mit den Papas (diesmal ohne Deppenapostroph…)?
Die bringt man nicht ins Hiltl.
Ich bin auch kein Skifan und es gibt höchstens Tagesausflüge in den Schnee. Was aber auch cool ist, sind die vielen alten Burgen und Schlösser in der Schweiz. Lenzburg als Beispiel. Da könnten meine Kinder Tage verbringen;-)! Für solche, die doch noch gerne baden, aber das Alpamare zum fürchten finden, kann ich das Gitterlibad in Liestal empfehlen. Ist natürlich nicht vergleichbar, aber der Spassfaktor ist da.
schlösser sind im winter geschlossen.ab 1.april wieder geöffnet…
Ups, das wusste ich nicht. Das in Burgdorf ist offen, es gilt wohl nicht für alle;-)
Flugzeugmuseum in Duebendorf.
Kinder in der Schweiz haben ein Recht darauf, Skifahren zu lernen. Damit sie dann einmal selber entscheiden können, ob sie Freude daran haben. Und gerade die ersten Schritte müssen noch kein Heidengeld kosten (die nächsten dann allerdings schon, leider). Insofern sind Skilager dann eine gute Alternative. Zumal es in vielen Gemeinden dazu auch Zuschüsse gibt.
Und etwas Besseres als Hallenbäder können Sie den meisten Kindern bei schlechtem Wetter kaum bieten. Muss ja nicht das Alpamare sein (zumal der Säntispark für kleinere Kinder sowieso besser ist).
Und wenn es für die Kinder auch nach 3 obligatorischen Skilagern immer noch eine lästige Pflicht ist, vor denen es sie graust? Dann müssen sie nochmals 4 mal gehen, bis es ihnen dann endgültig verleidet ist. Selber entscheiden?
Dann gehen sie halt nicht mehr. Aber die Freude kommt auch mit dem Können.
Das Skilager, in den Schukferien notabene, ist obligatorisch? grauslig, echt.
Ist es, Katharina. Sobald die Eltern das Kind angemeldet haben…
und wenn die eltern es nicht angemeldet haben? ist mir schon klar, dass nach der anmeldung hinzugehen ist, platz ist ja vielleicht rar.
ich frage, weil alam oben schreibt, drei solcher lager seien obligatorisch.
Meine Kinder LIEBEN Lager. Das ist sicher sehr individuell.
Nein, nicht 3 sind obligatorisch, sondern 7 insgesamt, zumindest bei uns. Sie finden in der Schulzeit statt. Da ist nichts mit abmelden.
@Katharina: Es gibt üblicherweise keine obligatorischen Lager in den Ferien. Gemeint ist wohl eben, dass die Eltern die Kinder wohlmeinend geschickt haben.
Und wenn das Kind partout nichts von Schnee wissen will, Alam? So war das bei mir. Schnee und ich ist wie Katze und Wasser. Als 8 Jährige war ich einmal auf Skiern. Ausser auf dem Hintern den Hügel runterrutschen war nichts. Das Heuldrama können Sie sich denken. Naja. Das heisse Bad am abend, das mir meine mama machte, war dann aber besonders angenehm.
@Katharina: Ja, so eine war ich auch, und bin es heute noch. Da gibt es keine Ausnahmen. Alle müssen mit und alle müssen „Freude dran haben“, dass sie das müssen dürfen.
@Katharina: Ich wollte auch nichts von Französisch wissen. Aber war halt ein Schulfach, das mich sieben Jahre hochintensiv begleitete. Und für meine Zukunft erst noch relevant (im Sinne einer Gefährdung) war. So ist es halt mit Schulfächern.
Würde meinen Kindern gerne das Skifahren beibringen, nur wie und wo am besten?
In Oesterreich! Um einiges günstiger! 🙂
Nein, ernsthaft: im Zürcher Oberland gibt es tatsächlich noch kleinere Lifte und Skigebiete, die ideal für die Kleinen sind. Und in den letzten Jahren hatte es jeweils sogar Schnee. Und zahlbar ist es auch noch.
Falls sie eher im Westen wohnen: z.B in Les près d’orvin und auch sonst hats im Jura viele kleine Skilifte und im Jura hats meist auch Schnee (heuer aber nicht so…). Das ist dann auch nicht so teuer. Im Berner Oberland empfiehlt sich die Elsigenalp für Kinder.
Ich lass das solange wie vermeidbar, sein, da ich selber eine völlige Übersdosis an Skifahren in meiner Kindheit hatte.
Gleiches gilt für das Berner Oberland, sollte es hier Nicht-Zürcher geben 😉
Wildberg? Ober Yberg? Parpan? Kommt natürlich sehr auf den Wohnort und das Alter der Kinder an.
Also alles, was proletenhafter ist als St. Moritz kommt gar nicht in Frage.
Hehe alien, Engelberg ist aber sehr schön. Und der Titlis soll vielen Skifahrern ja gefallen.
Kat checkt meine Ironie. Findi guet.
Das sehe ich definitiv anders. Jede Familie ist anders und ich kenne einige, die nicht Skifahren können und denen es nichts fehlt. Auch kenne ich solche, die es erst später gelernt haben und sie haben keinen Nachteil. Wer sonst sportlich ist und Wir fahren beide nicht und haben uns gesagt, wir schauen mal, ob irgendwann in der Schule ein Interesse von ihnen kommt. Dieses Jahr hat es sich für unser KIGA-Kind zufällig ergeben, dass es 5 Tage gehen konnte. Jedes Jahr wird das wohl kaum der Fall sein. Dafür schwimmt es gut und geht jedes Jahr mehrere Wochen ans Meer, was ja nicht alle haben.
@13: Ich spreche aus eigener Erfahrung. Wir verbrachten jeden Sommer am Meer, die Tage beim Skifahren kann ich hingegen an einer Hand abzählen. Trotzdem habe ich es natürlich gelernt, irgendwie. Aber natürlich nie so, wie die, die praktisch im Schnee aufgewachsen sind. Meine Kinder sollen es mal besser haben. In gewissen Grenzen natürlich, denn wir haben auch weder Zeit noch Geld noch Lust um den Winter ständig im Schnee zu verbringen.
meine nachbarin ist überhaupt nicht sportlich, hat aber mitte 40 skifahren gelernt.
Und wenn Sie jedes Jahr 3 Wochen beim Skifahren gewesen wären, aber wie so manche in meinem Umfeld, mit 15 das erste Mal Meer gesehen hätten, hätte ihnen vielleicht etwas anderes gefehlt. Jedem ist etwas anderes wichtig und ja, es kann sein, dass sich die Interessen der Kinder und Eltern nicht decken. Aber so lange die Kinder klein sind, leiten wir halt sie mehr an als umgekehrt. Wenn ihr Interesse kommt, werden wir es ihnen ermöglichen, sofern es geht. Mitgehen aber kaum. Als ein Recht sehe ich es trotzdem nicht, eher ein Privileg. Ich habe übrigens als Kind fahren gelernt wegen der Lager und
stand seither nie mehr auf den Brettern. Ich mag keinen Schnee und keine Kälte und die Vorstellung, eine von meinen wertvollen 4 Wochen Ferien im Winter zu nehmen, ist für mich nicht besonders attraktiv. Da reicht mir der Grund: „was ist wenn meine Kinder irgendwann vielleicht gerne mit Freunden fahren würden“ nicht. Sie können es ja dann gerne lernen. Vielleicht wollen sie dann Windsurfen oder Segeln oder im Chor singen und machen mir den Vorwurf, dass ich auch das nie mit ihnen gemacht habe. Alles geht einfach nicht und solange sie eben so klein sind, bestimme eben ich.
@13: Es ist ein Privileg, das ist richtig. Und natürlich leiten wir unsere Kinder an, wenn sie klein sind. Mein Anspruch ist aber auch, ihnen dabei so viele Welten wie möglich zu öffnen, und so wenig wie möglich zu verbauen. Persönlich habe ich den Sommer auch lieber wenn es um die Ferienplanungen geht. Prägung halt. 🙂
Alternativ Kinder ins Skilager „schicken“.
Mir tuen Leute leid die nicht Ski/Snowboard fahren können. Ich gehe zwar selber nicht sonderlich viel aber die paar Tage im Jahr möchte ich nicht missen. Ganz egal obs ein Ausflug mit der Familie, Kollegen oder den Arbeitskollegen ist. Es ist Schade wenn eigentlich sehr gesellige Leute an derartigen Anlässen nicht richtig Teilnehmen können weil Sie nie Skifahren lernten.
Aber ja, es ist „erstaunlich“ Teuer…
Ich musste auch viele Jahre ins Skilager, weil es obligatorisch war. Trotzdem mag ich es bis heute nicht. Es gibt so viele andere Hobbys und Sportarten, die genauso gesellig sind.
Das Skilager war bei uns nie obligatorisch sondern freiwillig in den Sportferien.
Ich selber ging nie, meine Vater war begeisterter Skifahrer daher waren das Familienferien.
Das Lager hat aber vielen meiner Klassenkameraden viel Spass gemacht, manche zogen es auch den Skiferien mit Ihren Eltern vor. Einmal wär ich ins Skilager gegangen, aber da waren Snowboards noch nicht erlaubt wegen Begründungen wie: „zu langsam“, „brauchen zu viel Patz auf der Piste“ u.s.w…. Die Lehrer konnten sich noch gar nicht vorstellen, dass Snowboarder wunderbar auch einem Skifahrer hinterherfahren können 😉
Ich muss Ihnen nicht leid tun, lala. Ich bin bisher gut durchs Leben gekommen, ohne Ski zu fahren. Und gesellig bin ich immer noch und, soviel ich weiss, leide ich nicht unter einem ‚Mangel an Anlässen‘.
Erwachsene sind etwas anderes als Kinder oder Jugendliche. Wenn allle sportlichen Jugendlichen an den Wochenenden miteinander boarden gehen, ausser einem, der das nicht kann, ist es halt schon nicht so toll.
Sportliche Jugendliche können im Flachlandwinter auch biken
@alam: Gute Idee. Nicht wirklich billiger, aber gut. Nur: Das eine tun, das andere nicht lassen. Und am Schluss entscheiden die Jugendlichen sowieso selber, worauf sie Lust haben. Ein 15jähriger, der zum ersten Mal auf Ski steht, hat aber definitiiv den Anschluss verloren.
Nun ich bin in den Bergen aufgewachsen, nicht Skifahren oder Snowboarden zu können, tönt für uns etwa gleich, wie „ich kann nicht schwimmen“. Sowas hab ich erst kennengelernt, als ich in die Stadt zog. Für mich ist immer noch jeder Winter, an dem ich es nicht auf die Piste schaffe, eine verpasste Gelegenheit.
Schwimmen ist überlebenswichtig, Skifahren nicht. Velo fahren wäre meiner Meinung nach wichtiger. Die Mehrheit der Kinder „verpasst“ es heutzutage, richtig Velo fahren zu lernen.
Okay, dann halt Velofahren, ja, das Beispiel ist besser…
Ich habe das mit dem Velofahren auch schon gehört. Aber in Tat und Wahrheit fahren doch unsere Kleinkinder viel früher und viel besser Velo als wir früher, Likeabike unc co sei Dank. Nur lässt man sie dann ewig lang nicht auf die Strasse und wundert sich dann, wenn sie sich im Strassenverkehr nicht zu recht finden.
Ist ja völlig ok, Reto B/Sp. Aber diesen Satz ‚jeder Schweizer muss Skifahren können‘ kaufe ich nicht. Dass die Kinder in Skilager geschickt wurden und es gelernt haben, reicht mir völlig. Die Entscheidung müssen sie selber treffen, ob sie das fortsetzen oder nicht, ob sie wirklich für den Rest ihres Lebens Spass dran haben, ist dann nicht mehr meine Sache.
Mich stösst seit langer Zeit vor allem das Davor und Danach ab – dieser ungeheure Aufwand, bis man erst mal auf der Piste steht, die Menschenmassen und nicht zuletzt einfach die Kosten. Aber ein Dogma draus machen? Nö.
@Caro: „‘jeder Schweizer muss Skifahren können’ kaufe ich nicht. Dass die Kinder in Skilager geschickt wurden und es gelernt haben, reicht mir völlig. Ziemlich widersprüchlich… Ja, ein-/zwei Mal Skilager reicht völlig, wenn dieses nicht erst in der Oberstufe angesetzt wird. Alles weitere sollen dann die Jugendlichen selber entscheiden.
Meine Kinder fahren leidenschaftlich Ski und Snowboard, aber seit sie etwa 12 Jahre alt sind, gehen sie in Lager und ich muss nicht mehr mit. Ich kann sehr gut skifahren, aber ich hasse Kälte, Anstehen an Liften, Drängeleien und Käseschnitten-Nasse-Socken-Atmosphäre. Irgendwann hat es mir keinen Spass mehr gemacht. Ewige Warterei, bis man oben ist, dauernd jemand zwischen den Beinen oder Ellbogen in den Rippen, dann das Gedudel überall, und in fünf Minuten schon wieder unten anstehen. Gut, ich übertreibe, aber nicht sehr. Dazu dann die Kosten. Das war’s dann.
Ja, das Gedudel nervt echt. Die heutige Skifahrerei hat nicht mehr viel mit Natur und Sport zu tun, eher mit Warenhaus.
Welches Gedudel?
Die Erinnerungen an ständiges Warten und Anstehen zeigen nebenbei auch, dass man länger nicht mehr da war. Natürlich gibt es Ausnahmen. Aber mittlerweile sind die Kapazitäten an vielen Orten so gross, dass man zwar nicht mehr anstehen muss, dafür gefährlich viele Leute auf der Piste sind.
Wer Ruhe sucht, kann ja immer noch Skitouren machen…
Länger nicht mehr da? Also vor zwei Wochen war da jedenfalls noch Gedudel…
Mein Kind darf nämlich ein paar Stunden bei einem richtigen Skilehrer nehmen (inkl. Gedudel). Im Skilager gibt es nämlich keine richtigen Skilehrer. Die obligatorischen Schulskilager sind nämlich nur für die Kinder lustig, die es bereits vorher gelernt haben.
@Alam: Bei Ihnen gibt es obligatorische Skilager?
In der Regel haben die natürlich keine Profi-Skilehrer dabei (aber vielleicht den einen oder anderen Sportlehrer). Aber doch erfahrene Jugend-und-Sportleiter, die in Leistungsgruppen durchaus guten Unterricht bieten. Für sehr wenig Geld.
Sicher halten die sich alle für passable Skilehrer, aber sie sind es nun mal nicht. Sei ehrlich, kennst du irgend ein blutiges Anfängerkind, das in einem Schulskilager richtig Skifahren gelernt hat? Ich nicht.
@alam: In den Skilagern, die ich geleitet habe, konnen am Schluss alle zumindest einigermassen Skifahren. Ich selber habe in den Skilagern fahren gelernt, ich war nie in einer Skischule. Abenso Snowboard im Snowboardlager als blutiger Anfänger. Aber ich war auch noch nie in einem obligatorischen Lager mit unmotivierten Kindern.
Wer eine Suppe aus der Thermoskanne auch nicht so romantisch findet, der kann sie auch im Pfadikessel über dem Feuer kochen. 😉 Dazu noch ein paar Fackeln und Teelichter aufstellen. Fondue wäre eine Alternative. Was aber am nächtlichen Wald etwas unheimlich sein soll erschliesst sich mir nicht, das kenne ich nicht. Wahrscheinlich ist es weniger der Wald, sondern die unheimlichen Fantasien in Frau Fischers Kopf. Und unsere Kinder waren einfach schon zu oft nachts im Wald ohne Geister, als dass sie an solche Geschichten glauben würden. Das ist was für Unerfahrene, nicht Hartgesottene. 😉
– Lassen sie die Kinder im Matsch herumspringen.
– Suchen sie zusammen Tierspuren in nasser Erde oder Schnee, bestimmen sie sie und spielen sie die Tiere nach, was haben sie da gemacht, usw.
– Lassen sie die Kinder Hütten bauen. Es ist Holzschlagzeit, der Förster wird sehr wahrscheinlich Tannenäste liegengelassen haben.
– Geniessen sie die Abwesenheit von Mücken, Bremsen und Zecken. 🙂
– Machen sie ein Schnitzprojekt (Taschenmesserbuch von Victorinox, siehe auch YT-Kanal).
„Es ist Holzschlagzeit, der Förster wird sehr wahrscheinlich Tannenäste liegengelassen haben.“ Ja, genau! Für Kinder die schönste Zeit im Wald. Einfach Kleider anziehen, bei denen es nichts ausmacht, wenn die Harzflecken nicht mehr rausgehen.
Harzflecken: Einfrieren, das gröbste abkratzen. Ist es nur wenig, gleich zum nächsten Schritt: Fleck mit Fett (Öl/Butter) behandeln, über Nacht einziehen lassen. Anschliessend evtl. mit fettlösendem Mittel vorbehandeln und ab in die Wäsche. Bisher blieb noch kein Harzflecken zurück. Bei Harz an den Händen hilft Öl (wohl selten dabei) oder Asche. Viel Spass. 🙂
@Teilzeitpapi
Es gibt schöne Wälder und es gibt unheimliche, bedrohliche Wälder. Auch als Mann hat es mich schon geschaudert.
Der Seitenhieb gegen die Autorin ist unnötig.
Toll wenn es Ihnen nichts ausmacht wenn es Nachts im dunkeln Wald neben ihnen kräftig raschelt, es könnte ein Hirsch sein oder vielleicht ein Wildschwein..
Die meisten Frauen vermeiden es, alleine in den Wald zu gehen, tagsüber.
Sollte kein Seitenhieb sein, es ist mir einfach fremd und ich kann es nicht ganz nachvollziehen (ausser jemand hat halt Kopfkino). Habe ich zu wenig Horrorfilme geschaut, die im Wald spielen? Klar werden viele Tiere nachts aktiv, aber warum soll ich deren Rascheln unheimlich finden, mich fürchten? Bei uns gibt es ja keine Löwen. Bezieht sich das „schöne und unheimliche Wälder“ auf „helle und dunkle Wälder“? Liegt es an Licht und Raum? Jeder Wald ist auch (bei uns) ein kleines bisschen gefährlich (hängende tote Äste, Bakterien und Viren).
Wow, toll, dass wir auch in der Schweiz einen Rambo haben! Also, dass ist hier nicht eine Frauenrunde, wo sie den Macho raushängen müssen. Sobald die Wahrnehmung eingeschränkt ist, fühlen wir uns weniger sicher. Dies ist auch der Fall, wenn wir uns in ungewohntem Gebiet aufhalten. Wenn Sie jetzt nicht gerade im Wald aufgewachsen sind, und ich meine das wörtlich, sinkt einfach ihr Wohlfühlfaktor, beim einen mehr, beim anderen weniger, aber keiner ist davon unberührt.
Ja, es liegt am Licht und an der fehlenden Übersicht. Die Angst vor dem Dunkeln ist völlig normal, das hat nichts mit Gefährlich zu tun.
Abgesehen von den Bäumen droht die grösste Gefahr im Wald von den Zecken. Auch Verbrechen gibt’s praktisch keine im Wald.
Hui, jetzt werden mir noch Rambo und Macho angehängt… weil ich mich zu jeder Jahres- und Tageszeit im Wald wohlfühle. Ich will noch kurz auf die Wald vermeidenden Frauen eingehen. Ich vermute mal, da steht die Angst vor Vergewaltigung dahinter. „Ein Missbrauch durch einen Fremden, ob in einem Waldstück oder in einer Tiefgarage, ist eine bei jeder Frau präsente Angst. Es sind die Fälle, über die in den Medien groß berichtet wird. Diese Angst aber, sagen die Expertinnen vom Frauennotruf, die Missbrauchopfer betreuen, ist in der Öffentlichkeit überrepräsentiert – denn die meisten…
Vergewaltigungen finden im Verwandten- oder Bekanntenkreis statt. „Eigentlich ist nicht das Waldstück, sondern die eigene Wohnung oder die des Partners der gefährlichste Ort für eine Frau“, …“ http://www.sueddeutsche.de/muenchen/vergewaltigungen-wo-es-wirklich-gefaehrlich-ist-1.1852780, so gesehen müsste eigentlich das eigene Zuhause unheimlich sein… Verletzungen durch Wildschweine sind auch superzahlreich, aber wer findet den Verkehr mit seinen Opfern unheimlich? Irgendwie irrational, oder ich bin es…
Teilzeitpapi, der Wald ist einer der schönsten Plätze der Erde, dass sich hier einige Hirsche angegriffen fühlen, sollten sie Natur und teilzeitpapi einfach lächelnd vermerken….:)
– Tierbeobachtungen: Ohne Laub sind die Tiere nun leichter zu beobachten. Z.B. Vögel, auch wenn nicht mehr alle bei uns sind. Rehe können an einigen Orten auch tagsüber gesehen werden. Für längeres Ansitzen Schlafsack mitnehmen. Sehr geeignet und für die Kinder eindrücklich sind z.B. Gemsen, die auch im Aargau, Solothurn und Baselland vorkommen. Ist ganz anders als ein Wildpark. Die Kinder lernen Achtsamkeit, Konzentration, bewusstes Bewegen und leise sein. Je nach Alter im Voraus unbedingt sagen, dass eine Beobachtung nicht sicher ist. Dafür besteht über längere Zeit Spannung. 😉
Teilzeitpapi…Gemsen???? Als ehemalige jägerstochter kann ich nicht glauben das sie diese in den Niederungen finden, da müssen die Kidds Schulter gepackt werden und hoch hinauf befördert werden…..
Liebe Irene, Jägerstocher hin oder her, es gibt Gemschi bis ins untere Emmental. Tatsache.
Ja, das wissen einige nicht. 😉 Im Internet findet man die Stellen, wo man gute Chancen hat, sie zu sehen. Meist bei Felsen, da fühlen sie sich wohl. Ich glaube, fast alle stammen von Auswilderungen. Es gab sie aber früher natürlicherweise im Mittelland, hat man anhand alter Knochen in Höhlen feststellen können. Hirsche hätten wir im Mittelland auch mehr, wenn sie wie früher ihre Wanderungen machen könnten. In Österreich halten die Jäger die Hirsche im Winter an einigen Stellen sogar in Hirschgatter, weil die Wanderrouten verbaut sind (und verhungerte Hirsche unschön u. keine Trophäe sind).
Ich sag’s ja immer, man lernt im Leben nie aus…unteres Emmental ….:)
Gute Tipps, Danke. Von meiner Seite als Gotti noch ein Vorschlag: Ein „Bähnchentag“ Das war immer ein ganz tolles Erlebnis. Einfach eine Tageskarte lösen für alle Zonen und los geht’s. Abwechselnd darf jeder Beteiligte einmal sagen, in welches Gefährt (Bus, Tram, Zug, (Limmat)Schiff, Polybahn, SZU, Postauto etc.) man einsteigen darf. Dann ist der nächste dran. Manchmal ging das nur ein paar Stationen so und dann weiter mit dem nächsten Transportmittel. So entdeckte man neue Orte. Dazwischen gab es spontane Halte, wo man sich verpflegte. So ein „Wünschitag“ war immer der absolute Hit vom Gotti.
cool!!!
Wirklich super Vorschlag. Danke Marienkäfer 🙂
Jetzt wäre das Wetter gerade auch ideal für eine Velotour oder zum Wandern. Ich wundere mich immer wieder, wenn die einzigen auf weiter Flur sind. Und im Sommer stehen sie einander auf die Füsse…
Hehe, dann sind wir uns unterwegs noch nicht begegnet. 😉 Wir wandern auch das ganze Jahr. Auch Nebel hat seinen Reiz, v.a. wenn es herumziehende Nebelfetzen sind. 🙂
Wir verbringen die Sonntage dieses milden Winters meist irgendwo rund um den Chasseral, bei gutem Wetter winken wir den Skifahrern im Berner Oberland zu und geniessen die Ruhe. Ganz alleine sind wir allerdings selten.
Der Wald im Winter ist eh schön und bei Sonnenschein gibts warme Plätze welche im Sommer kühl bleiben.
Ansonsten mag ich den Tipp vom Tierzeichnen, ich hoffe, dass ich meine Buben, wenn sie dann mal grösser sind, für solches begeistern kann.
Das Beste, was ich je machte: Last Minute auf die Kanaren, ab 300 die Woche pro Person. Wärme, Sonne. Leider einen missmutigen Mann, der lieber Schnee hat, an der Seite. Den Kindern gefiel’s…
Shame on you!
Wenn das Alpamre nicht so teuer wäre, würde ich gerne öfters hin gehen, die Kinder lieben es, ich finde es auch ganz unterhaltsam, nur das Essen ist …
Ich war letzten Sommer das letzte mal im Alpemare.
Preis Leistung stimmt einfach nicht.
zu Teuer, die hälfte der Bahnen waren geschlossen zum vollem Preis.
Alles war sehr schmutzig und das Essen ungen…
Ich war vor geschätzten 25 Jahren das letze aber nicht das einzige Mal im Alpamare.
Erhalte jedoch kontinuierlich Infos von anderen Familien, @Peter Antwort ist die Regel, Danke.
Bekomme den Eindruck es hat sich in den Jahren nichts geändert, ausser Anlagen und Preise.
Immer noch gleich wäggi Feeling und das zu gesalzenen Preisen.
Macht mich somit gar nicht an. Defintiv.