«Ich glaub, ich bin schwanger»

Eine Carte Blanche von Christina Varveris*.

Das Thema «Schwangerschaft» wird Kolumbien offener diskutiert: Christina Varveris am Kitesurfen.

Das Thema «Schwangerschaft» wird in Kolumbien entspannter diskutiert als in der Schweiz: Christina Varveris am Kitesurfen.

Das haben sich meine Eltern anders vorgestellt. Die Tochter verliebt sich in Kolumbien, und ein Jahr später kommt die Nachricht: Ihr werdet Grosseltern. Na ja, manchmal stimmts einfach, und dann gehts auch ganz schnell.

Nun, ich lebe jetzt also seit eineinhalb Jahren in Cartagena, Kolumbien, und bin nun im achten Monat schwanger. Zum ersten Mal schwanger sein ist ja an sich ein Erlebnis, aber hier in Südamerika kommen noch andere kulturelle Erfahrungen dazu, die einen das eine oder andere Dogma überdenken lassen…

Diesen Satz zum Beispiel, haben Sie in der Schweiz bestimmt noch nie gehört: «Ich nehm kein Bier, ich glaub, ich bin schwanger.» Wer «glaubt» sie sei schwanger, hat in der Schweiz sicher erst mal Sodbrennen, ihr geht es nicht besonders, sie war gerade erst krank und kann darum nicht trinken oder sie ist auf Diät. Aber ganz bestimmt gibt sie nicht an, sie «glaube», sie sei schwanger.

In Kolumbien ist das anders. Schon beim leisesten Verdacht trompeten die Mädchen die Beinahe-News in die Welt. Und wenn man sie dann nach ein paar Wochen beim Trinken sieht, dann wars halt dann doch nichts mit der Schwangerschaft.

Im achten Monat.

Christina Varveris im achten Monat.

Eine Freundin hielt mich mit ihren Verdachtsmomenten, dem Arzttermin und der freudigen Nachricht «Confirmado! Ich bin schwanger» quasi in Echtzeit auf dem Laufenden. Als ich ihr sagte, wie wir in der Schweiz mit solchen News umgehen – also mal schön die heiklen drei Monate abwarten und schweigen –, meinte sie schulterzuckend: «Wenns nicht klappt, dann klappts halt nicht, das ist die Natur.»

Da hat sie recht. Die Schweizerinnen allerdings auch. Rund 50 Prozent der Schwangerschaften gehen in den ersten drei Monaten ungewollt zu Ende. Die Dunkelziffer muss gar um einiges höher sein. Und wer will schon allen erklären, dass man sein Baby wieder verloren hat?

Darüber machen sich die Kolumbianer kaum Gedanken. Vielleicht sind sie auch deshalb so locker im Umgang mit der Schwangerschaft, weil wohl kaum eine die besonderen Umstände mehr als ein paar Wochen verheimlichen kann. Als ich in der fünften Woche war – selber hatte ich erst vor 4 Tagen herausgefunden, dass das Ausbleiben der Periode eine tiefer gehende Ursache hat –, meinte schon ein Kollege: «Dieser Bauch ist schwanger.» Und als ich das freudige Ereignis dann so in der 10. Woche verriet, meinte ein anderer, dass er das schon lange wüsste. «Man sieht das einer Frau an», sagte er, als sei es selbstverständlich.

Zweifel ob den aufmerksamen Kolumbianern überkamen mich allerdings bei dieser Episode: Unsere Nachbarin erwischte meinen Mann, als er leicht schwindelig stolperte. Offenbar ist Schwindel in Kolumbien Anzeichen für eine Vaterschaft. Tatsächlich war meine Mens damals überfällig, und wir hatten den leisen Verdacht, dass es schon eingeschlagen hat. «Du wirst Vater», sagte sie. «Ja», meinte er offen, wie es diesbezüglich die Kolumbianer sind. Allerdings wars zu diesem Zeitpunkt ein Fehlalarm. Meine Regel setzte ein paar Tage später ein.

Nun habe ich keine Mens mehr. Dafür einen Bauch. Und ich bin um ein paar Infos reicher. Denn hier wird einem viel anvertraut. Namensprozesse zum Beispiel werden mit der Allgemeinheit geteilt, Pro und Kontra gesammelt, bis man zum richtigen Namen durchgedrungen ist.

In der Schweiz wird häufig nur schon aus dem Geschlecht ein Geheimnis gemacht. Aber wen kümmerts, ob es nun ein Mädchen oder ein Junge wird, und sowieso, ob man es heute weiss oder erst in ein paar Monaten? Sogar den meisten Eltern ist es egal, behaupten sie, «Hauptsache es ist gesund».

Und dann die Geheimniskrämerei bezüglich des Namens. In der Schweiz kenne ich nur eine Mutter, die mir den Namen ihres Kindes vor der Geburt verraten hat. Manche wollen nicht, dass man ihnen dreinredet, andere mögen es, ein Geheimnis mit dem Partner zu haben. Oder will man nicht, dass die schwangere Nachbarin einem die Idee klaut? Wenn Letzteres, sollte man doch möglichst gross rumposaunen, wie das Kind heissen wird, sodass sich niemand traut, den Namen wegzunehmen.

Ich sehe keinen Grund für ein Geheimnis und drum hier, ganz öffentlich: Mein Kind wird Cataleya heissen, falls es ein Mädchen wird. Beim Bubennamen sind wir uns noch nicht sicher. Saain vielleicht, in der Sprache der Wayúu (Ureinwohner Kolumbiens) bedeutet das Herz. Meinen Eltern gefallen die Namen.

cv150x150*Christina Varveris ist freie Journalistin. Sie lebt in Cartagena, Kolumbien, wo sie mit ihrem Partner die Kiteschule En Colombia Kitesurf betreibt. Im Dezember kommt ihr erstes Kind zur Welt.

 

 

42 Kommentare zu ««Ich glaub, ich bin schwanger»»

  • Anja sagt:

    Schön geschrieben 🙂

    Ich habe die drei Monate auch nicht abgewartet, was aber mehr daran lag, dass ich selber erst nach 2 1/2 Monaten merkte, dass ich schwanger war… und da ging die Botschaft dann schnell herum 🙂

    Ich ging mit dem Geschlecht und den Namen sehr offen um, da hätte ich mich sowieso verplappert und ich verstehe auch nicht,wieso das so geheim sein soll.
    Meine Brüder haben ganz offen ihre Meinung zum Namen (Noah) gesagt und mich teilweise auch aufgezogen, aber ansonsten habe ich nur positive Rückmeldungen erhalten.

  • Henriette sagt:

    Erfrischend natürlich, einfach wunderbar. Wir könnten uns ne Scheibe davon abschneiden. So vieles noch ist ganz „natürlich“, wir haben es nur verkopft.

  • TheSwissMiss sagt:

    Ich finde es sehr interessant zu hören wie in anderen Kulturen mit dem Thema umgegangen wird. Eigentlich finde ich es gut wie es die Kolumbianer machen und gleich herausposaunen „Ich glaube ich bin schwanger“. Sicher ist es nicht toll ein Baby zu verlieren aber wie sie gesagt haben, es ist eben auch normal und passiert oft und je offener mit dem Thema umgegangen wird umso einfacher für alle. Geheimhalten unter allen Umständen, finde ich auch irgendwie etwas mühsam.

  • Reisender sagt:

    Nichts zum Thema, aber herzliche Grüsse nach Cartagena. Leider war ich nur kurz dort, bevor die Stahlratte auslief. Für mich ist Kolumbien das schönste Land mit der herzlichsten Bevölkerung, welche ich in Südamerika gefunden habe. Drei Monate Kolumbien waren zu kurz um alles zu sehen. Es lohnt sich diese Land in die Ferienplanung aufzunehmen! Bienvenidos en Colombia!

  • Chris sagt:

    Techn. Möglichkeiten sind heute gross. Doch, ist pränat. Diagnostik immer nötig ? Resultate sind bis heute fast immer Empfehlungen ungesicherter Wahrscheinlichkeiten. Wovor existiert eine Angst ? Mit Kommunizieren der Schwangerschaft wird die ersten 3 Monate gewartet. Wovor existiert eine Angst? Bekannterweise macht die Natur oft nicht nur gerade Wege…..Eine.Enttäuschung zu kommunizieren liegt heute nicht mehr drin. Das passt nicht zum Bild einer erfolgreichen Person oder Paares in der CH. Es gilt sich nichts anmerken zu lassen und zu verbergen. Da macht uns Kolumbien als armes Land was vor!

  • Jacques sagt:

    Schwanger? Hatte ich auch schon befürchtet, nachdem Frauen mich, als „jeune homme“ verführt hatten, aber da war ich noch sehr jung. Zum Glück hatte ich einen guten Hausarzt: Alors Jacques, Du hast aber auch ein Hirn – und kannst „normal“ denken.
    Ich anwortete: natürlich, aber ob diese Frauen das auch wissen…“. (Logo: Kind ist Kind).

  • Katharina sagt:

    Eine erfrischende Schilderung.

    Viel Glück!

    Dass einige den leisen Hauch der Antönung, Schweizer mögen es etwas lockerer nehmen, zum Anlass nehmen, das sei eine unangebrachte Kritik, können Sie ja übersehen. Es ist deren wunder Punkt, nicht Ihrer.

  • Dusan Jarotta sagt:

    …Hi Christina, sympathischer Beitrag. Pass auf ,Volleyball im achtem Monat geht auch in Kolumbien nicht(-:
    Alles bestens und geniese es. Dusan

  • 13 sagt:

    Noch etwas zur Geheimniskrämerei: Ich kenne in meinem Umfeld niemanden!!!, dem betreffend des Geschlechts nicht mind. einmal ein er/sie rausgerutscht ist. Wenn man genau hinhört und sich achtet, merkt man bei jedem, was es gibt. Ich finde das lustig und wette mit mir selber, wie lange es geht. Wenn ich es dann gehört habe, schmunzle ich, verrate aber nie etwas. Das ist Sache der Eltern, auch wenn ich es nicht verstehe. Meine Empfehlung an alle, die das Geheimnis wirklich unbedingt bewahren wollen: Sagt in Eurem Umfeld einfach, ihr wüsstet es nicht, man hätte es nicht erkennen können;-)

  • Dominique Felder sagt:

    „Rund 50 Prozent der Schwangerschaften gehen in den ersten drei Monaten ungewollt zu Ende. Die Dunkelziffer muss gar um einiges höher sein. “

    Nimmt mich mal wunder woher diese Zahl kommt…tatsaechlich sind es eher 10-25% je nachdem welche Studie man zur Hand nimmt

  • Bernerin sagt:

    Die Verschwiegenheit bezüglich Schwangerschaft in der Schweiz liegt wohl auch an der breit gesträuten Missgunst 🙁

  • Bettina sagt:

    Ich war zweimal in Kamerun schwanger. Dort spricht man nicht über Ungeborene, das bringt Unheil über das Kind. Ich war nie in der Schweiz schwanger, und kann nicht vergleichen, aber es hat mir schon gefehlt, ausser mit meinem Mann mit niemandem live über das Baby zu reden.

  • Louis Fink sagt:

    Manchmal ist es auch ganz schön als Paar ein kleines Geheimnis zu haben, als alles sofort herauszuposaunen, sei es direkt, per twitter, facebook oder was auch immer.

  • Eni sagt:

    Schön, wenn man so behütet durch die Schwangerschaft gehen darf und sich alle darüber freuen. Aber ob das auf Kolumbien im Allgemeinen zutrifft möchte ich bezweifeln. Viele Menschen sind sehr arm und die Gewissheit bald einen Esser mehr am Tisch zu haben ist nicht immer eine freudige Nachricht, zumal wohl in der Unterschicht auch die Sterberate bei Kindern hoch ist.

    ps bei meinem 1. Kind wussten wir das Geschlecht, beim 2. nicht und beide Male habe ich mich genervt, dass ich dauernd bedrängt wurde, das Geschlecht und die Namen preiszugeben.

  • michael sagt:

    also, einmal aus dem nähkästchen erzählt – meine tochter johanna war bis zum 8. monat trotz mehrfacher ultraschalluntersuchungen ein junge. ein monat vor der niederkunft sagte die frauenärztin dann auf ein mal – das es ein recht lebendiges mädchen sei… daher haben wir beim zweiten kind gänzlich auf diese info verzichtet. also macht es jeder wie er es will, namen und geschlecht der welt mitteilen oder nicht. da gibt es keine masstäbe für.

  • Ursula sagt:

    Ich liebe das Land Kolumbien und dies aus verschiedenen Gründen.
    Was für eine herrliche Stadt ist Cartagena.

    Bin äusserst überrascht, dass nun mal auch eine Swiss Lady im LatinoStil sich frei über solche Situationen äussert und erst noch public… Viele CH Damen sind noch allzu verklemmt aber dies scheint sich nun doch zu ändern.

    Grüsse und herzliche Glückwünsche von einer „alten Dame aus der Schweiz“

  • Wüthrich sagt:

    Wunderschöner Artikel!

  • 13 sagt:

    Oh, danke für diesen Bericht! Ich habe neben der Schweiz auch ein zweites Heimatland und die Unterschiede fielen mir extrem auf. Während mich aus dem anderen Land öffentlich in Facebook fragten, was es gibt und wie es heissen wird, nervte sich gleichzeitig eine schwangere Kollegin darüber, dass sich ihre Schwiegermutter erlaubt hatte, nachzufragen.;-) Andere Länder, andere Sitten. Ich persönlich mag das offene, entspannte lieber. Und selbst bei meiner Fehlgeburt war es mir lieber, wussten einige Bescheid und standen mir beiseite, als dass ich allen etwas hätte vorspielen müssen.

  • soledad quartier baez sagt:

    Wenn die Autorin nicht schwanger wäre, müsste man mitüri annehmen, sie hätte was genommen. Aber wahrscheinlich soll man denken, wie cool und entspannt das Leben (der Oberschicht) in Kolumbien ist und wie verklemmt die Schweizer mit unseren Sitten rund um die Schwangerschaft und ums Kind sind. Wie chic, dass man dem Kind einen Indianernamen geben will, wenn es ein Junge wird! So bleibt wenigstens etwas übrig von diesen der Ausrottung anheim gegebenen Völkern – obwohl es in Vervaris Familie wahrscheinlich kein Indio-Blut gibt, dagegen verwahrt sich nämlich die lateinamerikanische Oberschicht!

  • Louie König sagt:

    Also diesem Leser ist eigentlich klar, was dieser Beitrag mitteilen will. Sie zeigt die kulturellen Unterschiede zwischen Kolumbien und der Schweis, bezüglich des Themas Schwangerschaft. Und es geht hier nicht darum etwas schlecht zu machen oder etwas anderes hochzuloben. Es sind einfach Feststellungen, nichts weiter. Ich verstehe nicht, was Ihnen hier genau fehlt.

  • Peche sagt:

    tina….ich habe nach 6 (!!!!!)Wochen nachdem ich mein Freundin kennengelernt habe, erfahren : du wirst Papa.
    13 Jahre später sind wir immer noch zusammen, Sohnemann wohlauf und zwischendruch noch umgezogen nach Mallorca und 2 Geschäfte aufgemacht.
    Schönes Wochenende (der ist das jetzt nicht mehr möglich…….)

    • tina sagt:

      oh ich habe mich getäuscht, mein beitrag wurde nicht verstanden. tja, dann wünsche ich jedenfalls hier nochmals viel viel glück, sowohl der blogtexterin und familie, wie auch weiterhin peche

  • diva sagt:

    cooler artikel. da funktionieren die instinkte noch. wir können ja nicht einmal mehr einen schnupfen oder einen verdorbenen magen ohne gott in weiss diagnostizieren, wie denn eine schwangerschat? obwohl es eben genau so ist, wie der eine im artikel erwähnte mann sagt:«man sieht es einer frau an!»
    ich glaubte auch ich sei schwanger, hörte sofort zu rauchen auf, und das unmittelbar nach jener nacht wo es eingeschlagen hatte, und…
    … es war so!
    ja, liebe schweizerin etwas mehr ausbildung eurer verkümmerten instinkte wäre gar nicht so schlecht!

  • tststs sagt:

    Ein mir bekanntes Pärchen – Schwiizer Fübüs wie im Bilderbuch notabene – sind jetzt auch in anderen Umständen. Die gingen so offen damit um, dass sogar das „Scharf Schiessen“ vorab angekündigt wurde. Die werdenden Eltern können nämlich diese Heimlichtuerei auch nicht verstehen, es sei doch das Schönste auf der Welt… Geschlecht ist auch schon bekannt… Name wurde noch nicht gefunden 😉

    PS: Was ist das für eine immer schlimmere Unsitte, den Namen des Kindes schon fix vorab zu bestimmen? Man muss doch das Menschlein erst einmal sehen…

    • Elisabeth sagt:

      Bei Deinem PS musste ich schmunzeln: ich, mit dem ersten Kind, eben geboren, auf dem Bauch, der Arzt sagt: wie heisst es denn? Und ich: ich muss es zuerst einmal anschauen.

      • tststs sagt:

        🙂 Ist doch so… Es ist ja nichts dagegen einzuwenden, dass man schon vorab einmal die Lieblingsnamen diskutiert; aber es geht doch sämtliche Individualität flöten, wenn schon vorab klar wird, das wird jetzt ein kleiner Jööööstin (resp. Cindy Scheiään). Es ist ja anscheinend so, dass in einigen Spitälern schon beim Eintritt der Name des Kindes angegeben werden muss!

    • Cybot sagt:

      Wieso auch nicht. Wir diskutieren auch manchmal Namen, obwohl wir erst in 1-2 Jahren Kinder wollen. Wenn es erst mal soweit ist, hat man bestimmt noch genug andere Dinge, über die man sich den Kopf zerbrechen kann.

    • alien sagt:

      um Gottes Willen. jeeeedem das seine. seid verdammt nochmal nicht so dogmatisch. ist ja zum kotzen.

  • Herbert sagt:

    Wär doch auch mal interessant, das gleiche Szenario aus Sicht einer Kolumbianerin in der Schweiz zu lesen. Vielleicht wäre sie dann begeistert, wie bei uns oftmals Verwandte bezüglich Geschlecht auf die Folter gespannt werden, wie die Freude anschliessend umso grösser ist. Oder wie sich werdende Eltern weniger vom Umfeld in der Namensgebung manipulieren lassen. Möglicherweise sind wir ja doch nicht so verklemmt wie’s in diesem Artikel dargestellt wird – sondern leben einfach eine andere Kultur.

    • Ylene sagt:

      Persönlich finde ich das Gehemnis, das ein paar wenige (die meisten nicht) in meinem Bekanntenkreis um das Geschlecht machen, blöd. Beim Namen kann ichs verstehen. Bei meinem zweiten Kind war ich zufälligerweise mit einer Kolumbianerin im gleichen Spitalzimmer. Sie war begeistert wie sicher die CH für Frauen war, wie höflich die Männer die Frauen behandeln und dass niemand Gratiszeitungen aus der Box klaut und die dann selber verkauft – resp. auch dass die Mehrheit der Velos am Bahnhof am Abend auch tatsächlich noch dort ist. (Sie stammte halt nicht aus der Oberschicht)

      • Sportpapi sagt:

        Viele machen doch gar kein Geheimnis ums Geschlecht, sondern wissen es schlicht gar nicht.

      • Ylene sagt:

        Das ist korrekt, die sagen aber auch, dass sie es nicht wissen – und nicht so ein pseudo-mysteriöses „wir wollen es nicht sagen.“

    • 13 sagt:

      Ist es denn manipulieren? Diese „Individualität“ der Eltern ist doch genau so typisch mitteleuropäisch wie die Geheimniskrämerei. In anderen Ländern (auch in Ost- und Südeuropa) ist ein Kind, das auf die Welt kommt, ein Kind der Sippe oder sogar des Dorfes. Da redet zwar jeder rein, es kümmert sich aber auch jeder, was manchmal überlebenswichtig ist. Das fehlt hier leider häufig, wenn ich sehe, wieviele junge Eltern alleine dastehen. Dafür liegen alle Entscheidungen einzig bei ihnen. Alles hat zwei Seiten und ja, es sind andere Kulturen, ein Verklemmtsein lese ich nicht heraus.

  • Vanessa sagt:

    Hallo Christina, ich bin per Zufall über deinen Artikel gestolpert. Wir haben gemeinsam studiert.
    Sehr interessanter Artikel. Ich bin im 5. Monat und wir erwarten unser 2. Kind. Ich liebe diese Geheimniskrämerei über Geschlecht und Namen. Heute gibt es kaum Überraschungen – warum das Umfeld nicht noch ein paar Monate im Ungewissen lassen?
    Ich wünsche Euch alles Gute und toi toi toi
    Vanessa

  • Karin sagt:

    Ich gratuliere nur einfach ganz herzlich!!
    Schwanger zu sein und bald ein Baby zu bekommen ist doch einfach nur wunderschön, egal ob in der Schweiz, in Kolumbien oder wo auch immer auf der Welt…

    Toi toi toi für die restlichen Tage und einen tollen Start mit dem kleinen Menschli wünsche ich Christina und ihrem Partner! Das Weihnachtsfest dieses Jahr wird bestimmt einmalig 😉

    Karin

  • Mättu sagt:

    Haha… Muste Lachen beim Lesen dieses Artikels…

    Ich (Papi von 2 Töchtern) und meine Partnerin haben bei beiden Kindern relativ früh von der guten Hoffnung (jawohl, es gibt die Redewendung!) berichtet und auch die Qual der Namenswahl war ein relatives offenes Thema und wir haben damit regelmässig unseren Freundes- und Familienkreis überfordert.

    Warum auch nicht? Mir passt diese ewige Geheimnistuerei nicht. Was ist dabei? Lebensfreude! Warum soll man das nicht mit seinem Umfeld teilen?

    Alles Gute der Autorin zum baldigen Nachwuchs y que le vayan bien!

    • Cybot sagt:

      Seh ich genauso. Mein Bruder hat auch nichts verraten, obwohl er und seine Frau schon früh zumindest das Geschlecht wusste. Hab nie verstanden was dieses Getue sollte und auch die restliche Familie war meiner Meinung.

  • Luise sagt:

    Viva Colombia! Man nimmt dort alles ein bisschen leichter. Schön finde ich auch, dass frau auch einfach schwanger werden und sein kann ohne dass unendlich lang diskutiert wird, ob es jetzt der richtige Moment sei. Alles Gute!

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