Die ungesunde Seite der Emanzipation

Frauen haben mit den Männern gleichgezogen, auch punkto ungesunder Lebensführung: Eine Frau telefoniert und raucht. (Foto: Flickr GordonsPictures)
Wir Frauen können heute fast alles, Emanzipation sei Dank. Wir dürfen abstimmen, uns wählen lassen, können gar Bundesrätin werden. Uns steht frei, wie wir unser Leben leben wollen. Wir arbeiten, studieren, tingeln durch die Welt. Wir rauchen und trinken, haben Sex, nehmen die Pille, treiben ab oder leben enthaltsam. Wir entscheiden uns in unserem Leben für Kinder oder auch nicht. Sind wir Mutter, können wir zusätzlich einer bezahlten Arbeit nachgehen. Weil wir können, wollen – und häufig auch müssen.
Wir sind froh, haben unsere Mütter und Grossmütter für die Gleichberechtigung gekämpft. Durch sie wählen wir Frauen unsere Rolle vermehrt selbst. Es gibt nicht mehr das typische Männer- oder Frauenleben. Vieles ist gesellschaftlich akzeptierter.
Das hat allerdings zur Folge, dass wir uns auch in Bezug auf Krankheiten immer mehr angleichen. Nicht bloss die Geschlechterrollen vermischen sich zusehends, auch die damit verbundenen spezifischen Beschwerden. Vormals typische Männerleiden, wie Burnout, Lungenbeschwerden oder Herz-Kreislauf-Krankheiten, sind heute auch Frauenleiden. Weil Frauen sich nach der Welt der Männer richten – und das ungesunde Verhalten von Männern übernehmen. Mediziner werten dies als negative Folge der Emanzipation.
So leiden heute Frauen zwischen 40 und 59 Jahren am häufigsten an einem Burn-out. Vor über zehn Jahren ordneten Ärzte die Krankheit – auch Erschöpfungsdepression genannt – noch eher berufstätigen Männern zu. Grund dafür mag sein, dass Frauen, insbesondere arbeitstätige Mütter, wegen der Mehrfachbelastung häufig einem konstanten Stress ausgesetzt sind. Ob Haushalt, lebhafte Kinder und zusätzlich ein anspruchsvoller Job: Frauen fordern von sich heutzutage alles – und im Sinne des Multitasking der Powerfrau oft auch alles gleichzeitig. Sind die Frauen zudem geschieden, sind sie oft gezwungen, viel zu arbeiten. Gleichzeitig bewältigen sie das Leben als alleinerziehende Mutter.
Viele Frauen sind deshalb am Limit und bekommen gesundheitliche Probleme. Denn während kurzfristiger Stress die Leistungsfähigkeit steigert, kann lang anhaltender Stress krank machen. Konzentrationsschwierigkeiten, Schlaf- und Kreislaufprobleme sind die Folge, sowie ständiges angespannt sein. Oder etwa ein Burn-out – oder Herzinfarkt. Heute sterben Frauen im Durchschnitt fast so oft an einem Herzinfarkt wie Männer. Gemäss Medizinern hängt dies in erster Linie mit dem Rauchen zusammen – eines der Hauptrisiken für einen Herzinfarkt. Doch auch wer unter konstantem Stress steht, riskiert eine Herzkrankheit.
Auch die Anzahl Lungenleiden steigt bei Frauen stetig an. Den Ärzten bereiten speziell die jungen Frauen Sorgen. Studien aus Skandinavien zeigen, dass junge Frauen heute oft schon mit 14 oder 15 Jahren beginnen zu rauchen. Onkologen befürchten bei diesen Frauen ein erhöhtes Krebsrisiko. Anders bei den Männern. Bei ihnen hat eine Trendwende stattgefunden. Laut Bundesamt für Statistik gingen bei den Männern die Fälle von Lungenkrebs in den letzten fünf Jahren um acht Prozent zurück.
Schade können wir Frauen nicht besser mit den relativ neu gewonnenen Freiheiten umgehen. Jetzt gilt es zu lernen, die eigenen Ressourcen richtig einzusetzen – und auf sich selbst zu achten. Planen wir also auch mal etwas freie Zeit für uns selbst ein. Dauernder Stress ist ungesund. Es braucht genauso Zeiten der Entspannung. Ob dies mittels Nichtstun, Yoga oder bei einem Kaffee mit der Nachbarin geschieht, ist einerlei. Weniger Dinge in einer gewissen Zeit zu erledigen ist mehr. Das sollten wir uns zwischendurch bewusst machen. Es kann doch nicht sein, dass wir innert derart kurzer Zeit so viel gestresster und kränker sind.
In Bezug auf die Lebenserwartung liegen die Frauen gegenüber den Männern übriges noch immer leicht vorne. Frauen leben heute im Durchschnitt vier bis fünf Jahre länger – der Abstand zu den Männern wird aber kleiner.
82 Kommentare zu «Die ungesunde Seite der Emanzipation»
Nun ja, nur mal so eine Frage: wie wird Burn-Out etc. denn bei Hausfrauen diagnostiziert? Die fehlen ja nicht im Job, müssen kein Arztzeugnis bringen, sondern mogeln sich so durch. Ich kenne jedenfalls ein paar, die an den Anschlag kommen, depressive Phasen haben, Pillen einwerfen oder trinken. Das wird dann schön vertuscht. Tatsache ist: gerade Hausfrauen, gerade wenn sie eine anspruchsvolle Ausbildung hatten, leiden öfter, als zugegeben, und häufig halt auch unter Bore-Out. Bloss zeigt man das nicht, da eine Mutter a priori restlos glücklich und ausgefüllt zu sein hat.
P.S.: die harten Männer geben im Job nicht zu, dass sie überfordert sind, und bei den richtigen Frauen sind es die Hausfrauen, die vorspielen, alles im Griff zu haben.
Born-Out wirkt sich verschieden aus, ich zum Beispiel hab einfach weitergemacht, bis wirklich nichts mehr ging. Ich konnte nicht mehr schlafen, der ganze Körper tat einfach weh, Schmerzmittel halfen nichts, der Rücken war total verspannt, ich weinte nur noch und hatte Todesangst. Noch vor fünf Jahren hätte ich nie sowas gedacht, sondern auch eher man kann sich doch zusammenreissen, das geht schon, bis einfach nichts mehr geht. Darum seid bitte barmherzig mit denen die es trifft.
Und lastet es nicht dem „Feminismus“ (wasimmerdasauchsei) per se an.
Euer Körper interessiert sich nicht dafür, unter was für eine -Ismus Ihr ihm welchen Schwachsinn auch immer verkaufen wollt.
Es geht uns allen zu gut.
Wir haben alles und das macht das Leben etwas langweilig. So suchen wir uns neue Aufgaben, Herausforderungen und Risikos zum eingehen.
Unser Leben hier ist mehrfach abgesichert und wir haben keine zugeschriebene Aufgabe, was auch unsere Wertvorstellung von uns selber schwer beeinträchtigt. Wie können wir in einem solchen System in dem wir so ersetzbar sind unseren Wert aufbauen? Der Druck unsere Masken gerade zu halten und mit dem Durchschnitt mitzuhalten erlegen wir uns selbst. Wir haben viel unsichtbare Grenzen, aber verlieren zunehmend an Respekt und Mitgefühl.
Willkommen in der Wirklichkeit, emanzipierte Frauen – das Leben ist kein Ponyhof. Jahrelang glaubten sich die Frauen genetisch den Männern überlegen, weil sie länger leben – sehr wahrscheinlich liegt es eher daran, dass die Frauen bis anhin geschont wurden.
Ich traue solchen Studien nie so richtig über den Weg. Wenn ich daran denke, was meine Grossmutter und Urgrossmutter alles machen musste – also weniger Arbeit neben den Kindern hatten die bestimmt nicht. Vielleicht ist es vielmehr der Druck alles gut machen zu müssen/wollen der uns stresst als die Arbeit an sich. Wenn man schon von „Statistik“ reden will – ich meine gelesen zu haben, dass wir noch nie so viel „freie Zeit“ hatten wie in den letzten Jahrzehnten. Irgendwie passt das für mich alles immer schwer zusammen.
Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass viele Frauen sich in Domänen vorwagen, die halt Männersache sind und sie im voraus die Folgen falsch einschätzen.
nichts läuft da falsch. Sondern das sind die Konsequenzen eines Lebens ohne Netz und doppeltem Boden.
Selbständig, unabhängig, mit mehr Risiko: das drückt auf die Pumpe.
Das Einzige was die Emmanzipation gebracht hat, ist dass die Arbeitgeber keine existenzsichernden Löhne mehr bezahlen müssen, so dass Frau dazuverdienen MUSS. So hat der Arbeitgeber für 1 Lohn 1.5 Mitarbeiter und kann mehr in die eigene Tasche scheffeln. Früher wurde solches Vorgehen als Sklaventreiberei bezeichnet und heute nennt man es Frauenrecht.
Kommt halt immer darauf an, was man womit vergleicht. Wenn heute eine Frau mit 80 einen Herzinfarkt hat und man sie vergleicht mit einer Frau aus der letzten oder vorletzten Generation, die mit 80 nicht mehr am Leben war, dann gibt es ganz klar mehr weibliche Herzinfarkte. Trau keiner Statistik, die du nicht selber interpretiert hast.
„Studien aus Skandinavien zeigen“ ist in etwa das gleiche wie Popcorn von Zweifel. Ich bevorzuge das frisch gemachte. Kann sein, dass deswegen die heutige Karusselvorstellung nicht so anlaufen will.
Zum Rauchen: Ich glaube ganz einfach nicht, dass da eine genderunterschied besteht. Es ist aber so, dass das Rauchen bei jungen Leuten wieder zugenommen hat, trotz aller Kampagnen dagegen.
Re Rauchen: Ichweissjanicht. Gerade bei jungen Leuten (und nicht nur bei denen) ist Rauchen ein Teil vom Balzverhalten. Ist nunmal ein einfacher Anknüpfungspunkt um mit mehr als Worten zu kommunizieren. Und da sind nun doch die Rollen immer noch sehr unterschiedlich.
Allerdings sehe ich da eher ein Zusatzmotiv für Frauen, zum Glimmstängel zu greifen.
HP, einige Zahlen:
UK: Prävalenz 20-24 Jahre alt, 30% männlich, 28% weiblich.
USA: Prävalenz 25 – 44 Jahre alt mit 22%, davon 22% männlich, 17% weiblich, 32% native, 45% nur mit Hauptschulabschluss.
DE: Prävalenz: 20-25 Jahre alt mit 45 %, davon 61% männlich, 39% weiblich.
Widerlegt im Grundsatz obige Aussagen im Hauptbeitrag. Besonders die Zahlen zu Deutschland sagen das Gegenteil aus.
Zu USA ein Fehler, nicht davon 22% m und 17% w etc., sondern von der Gseamtbevölkerung.
Rauchen ist ein auch übergeordnetes Verhalten. Eine Prostituierte hat mir mal gesagt, dass sie Kunden hat, die ihr beim langsamen Inhalieren zusehen wollen. Da laufen ganz andere Mechanismen.
Es gibt sicher Mittelstandsbürger, die gesund sein wollen, obwohl sei gar nicht wissen, was das ist, sie meinen krankheitsfrei.
Krankheit ist ein medizinischer, Gesundheit ein kultureller Begriff. Rauchen, Trinken, Polygamie sind Formen von Kultur, welche höherwertiger als Gesundheit sind. Es gab in der Zivilisationsgeschichte bisher auch nur wenige Momente, in denen das anders gesehen wurde.
Heute morgen hatten ein paar jüngere Frauen über Ihre Kollegin abgelästert, anscheinend hatt diese mit 16 Jahren ein Burn out und wurde zu 50% krankgeschrieben….Da frage ich mich, was unsere ärzte eigentlich noch Wert sind, wenn die schon bei so einer Jungen Frau, solch ein Schwachsinn verzapfen¨!….
Klar bin kein Arzt aber ich kann noch logisch denken!
Der Vergleich hinkt, denn Männer sind überhaupt nicht emanzipiert.
Tja, vielleicht müssen die Damen heutzutage mehr arbeiten oder haben gar Stress, den Lebensunterhalt sicherzustellen. Etwas, das Männern immer schon zugemutet wurde.
giovanni, wo und wann war das exakt nochmals, dass frauen sich durchfüttern lassen konnten? so zwischen den 70ern und den 90ern? in den reichsten ländern?
Das dürfte klar sein, dass ausser Haus arbeitende Mütter in die Burn-out-Falle fallen. Dieser Spagat wird ja keinem Vater zugemutet über längere Zeit. Da springt dann schnell die eigene Mutter oder Eltern im Ruhestand ein oder eine Nachbarin hat erbarmen etc. Eine berufstätige Mutter MUSS sich abgrenzen lernen, sonst geht sie vor die Hunde! Das habe ich am eigenen Leib erfahren und fast zu spät bemerkt, dass ich am Limit laufe mit Geschäft, drei Kindern und Hausarbeit. Da habe ich gelernt zu delegieren wo immer möglich und mir Inseln zu schaffen im Alltagsstress. Kurzferien nehmen lohnt sich!!
Da hättest du, liebe Widerspenstige, besser von den Männern lernen sollen. Delegieren ohne schlechtes Gewissen heisst das Zauberwort. Und wo liegt das Problem, wenn die eigenen Eltern oder Nachbarn einspringen? Beides funktioniert wunderbar bei uns. Nirgendwo steht geschrieben, dass eine Mutter ständig zu 100% sämtliche Aufgaben allein meistern muss. Diesen Druck machen sich die Frauen selber.
Und wenn es die Frau nicht selber merkt sollte es der Mann zumindest merken und die Frau in den Urlaub schicken – alleine wenn es sein muss. Sozusage den Rücken freihalten für die individuelle Erholung. Finde ich persönlich super und wird in unserem Freundeskreis auch gelebt. Auch am Wochende kann das gut klappen. zB. SA oder SO ist eine Person zwar Anwesend, aber nicht für Haushalt oder Kinder zuständig und kann eigene Pläne schmieden. Dies kann auch den Kinder richtig kommuniziert werden. Aber eine externe Auszeit kann dies natürlich nicht ersetzen.
@WS: Es ist nun aber nicht so, dass die Frauen/Mütter nun viel häufiger als Männer in die Burn-out-Falle tappen. Sondern sie ziehen langsam nach und sind bezüglich Überlastung/Herzinfarkt und weiteren gesundheitlichen Folgen von Stress langsam fast gleich belastet wie die Männer längst.
Bei beiden Geschlechtern ist es allerdings eine Minderheit, die so am Anschlag läuft. Und bei beiden ist es grösstenteils selbst verschuldet. Zum Leben braucht es keinen 70-Stunden-Job. Und schon gar nicht, wenn da auch noch Kinder sind.
Nur das sich das Leben weitgehend entfremdet hat, deshalb kein Selbstverschulden zu sehen ist. Charakterlich instabile Personen lassen sich vom Leistungsdruck einer sich als Leistungsgesellschaft verstehenden Gemeinschaft einfangen.
In der aktuellen ICD- Nomenklatur kann man Burn- Out nicht als Hauptdiagnose verschlüsseln. Burn- Out ist kein eigenes Krankheitsbild, es ist ein Nebenbefund der Depression.
Ein Kriterium der WHO für Krankheit ist es, dass der Befund weltweit zu finden ist. Burn- Out gibt es aber nur in den entwickelten Industriestaaten. Depression überall.
Ich glaube der Grund ist ein rein statistischer und hat nichts damit zu tun, dass Frauen vermehrt ein Männerverhalten an den Tag legen.
Es gibt nun mal ein gewisses Risiko, an einer depressiven Episode zu erkranken. (Burnout und Depression ist von Krankheitsbild ja praktisch das selbe). Da Burnout im Geschäftsleben eher akzeptiert wird als eine Depression, wird die Zahl an Burnoutfällen bei Frauen ansteigen, solang die Zahl von Frauen im Geschäftsleben ansteigt. Umgekehrt ist eine Depression gesellschaftlich vielleicht bei einer Hausfrau ein kleineres Problem als ein Burnout.
Hallo James, ich hatte im Alter von 31 Jahren ein Burnout und kann daher Folgendes sagen: Depression ist eine Folge/ein Symptom des Burnout. Daher verstehe ich auch, dass es für nicht betroffene gleich aussieht. Die Ursachen und die Behandlung sind jedoch unterschiedlich (ich war zusammen mit an Depression erkrankten Personen auf einer Station in der Klinik). Ich kann daher auch sagen, dass weder Burnout noch Depression gesellschaftlich breit akzeptiert werden. Bin aber auch der Meinung, dass dies so bleiben soll, damit die Krankheiten nicht bei faulen Leuten in Mode kommen!
Als Sebstbetroffene sind Sie für die gesellschaftliche Stigmatisierung depressiv- oder burn-out-Erkrankter? Das ist ja erstaunlich. Sind Sie denn für die Aufrechterhaltung des krankmachenden Wirtschaftssystems? Wie Sie wissen, wirkt der Leistungsdruck krankheitsfördernd und die Stigmatisierung nährt zusätzlich die Depression. Denken Sie mal darüber nach.
Burn-Out IST eine Ausprägung von Depression.
„Weil Frauen sich nach der Welt der Männer richten „… da wird im Absatz oben noch die Selbstbestimmung und Unabhängigkeit der Frau gepriesen „Frauen können heute fast alles…“ (müssen aber nicht). EIn paar Zeilen weiter unten dann wieder das alte Rollenbild: Die Opferrolle. Ja, die Männer sind schuld, wenn die Frauen krank werden. Danke, nun fühle ich mich kein bisschen schlechter. Irgendwie muss da in gewissen Köpfen, trotz aller Emanzipation, noch ein ziemliches Durcheinander herrschen. Aber schätze daran sind vor allem die Männer schuld.
Lieber Urs, das sehe ich überhaupt nicht so. Es geht im Blog nicht darum, jemandem die Schuld für die steigenden Krankheitszahlen zu geben, sondern vielmehr, aktuelle Tatsachen darzustellen und darüber zu diskutieren. Jeder, ob Mann oder Frau, ist zu einem grossen Teil für seine eigene Gesundheit verantwortlich.
LIebe Frau Braun, Verantwortung für seine Gesundheit kann man nur in einem sehr bescheidenem Ausmass übernehmen. Sport treiben und gesund ernähren sind nur die Spitze einer Pyramide, welche historisch gewachsen ist (öffentliche Hygiene). Es reicht aber ein GAU und das alles wird hinfällig. Derzeit kommen ca. die Hälfte unserer Morbidität aus der selbst geschaffenen artifiziellen Umwelt, die nieman individuell beeinflussen kann, deren gesellschaftliche Bewältigung aber hartnäckig verweigert wird.
Das kommt in Ihrem Blog aber nicht zum Ausdruck, wie Sie diversen kommentaren hier entnehmen können.
Die auffälligen Unterschiede in Morbidität und Mortalität zwischen Mann und Frau haben wir schon zu meinen Studienzeiten diskutiert. Diese scheinen genetischen Faktoren geschuldet. Mann und Frau sind eben alles andere als gleich, wir wollen sie ja auch nicht gleich haben, sondern nur gleiche soziale und politische Chancen einräumen.
Das sich die Geschlechtermorbidität annähert, hat im wesentlichen mit dem Lebensverlängerungsprozess zu tun. Die postklimakterische Frau hat micht mehr den Hormonschutz der Jüngeren und gleicht damit eher einem Mann als eine Frau vor den Wechseljahren.
Mich verblüfft immer wieder die Tiefe des Geschlechtergrabens in CH. Es scheint hier tatsächlich in nennenswerter Anzahl Männer zu geben, die Angst vor selbstbestimmten Frauen haben und sich nicht genieren, dass etwas verbrämt zuzugeben. Aber auch Frauen, die eine Emanzipiertheit pflegen, welche auf dem Niveau der ‚emma‘ von 1992 stehen geblieben ist.
Auch scheint mir, korreliert dies mit der mir ebenfalls unverständlichen Islamophobie, resp. der generellen Ausländerfeindlichkeit des Durchschnittsschweizers, der ohne Feindbild nicht leben, bzw, seinesgleichen nicht finden kann. Jämmerlich.
Ja und was ist wohl das Feindbild des heisigen Quoten Ossis?
Ich persönlich habe auch ein Problem damit, da ich Frauen sehr schätze aber viele Frauen eben gar keine Frauen mehr sind, sondern Männer in der Frauenhaut zumindest vom Verhalten her und sie kleiden sich u.a. für die Arbeit inzwischen auch sehr „männlich“. Ist halt sehr langweilig das langsam aber sicher alle „gleich“ sind. Diese herangezüchteten egoistischen Roboter haben leider keinen Charme mehr…auf beiden Seiten.
Soeben hat mir meine Tochter diesen Artikel geschickt, nachdem wir ein Wochenende im Kleinbus in der Natur zusammen verbracht haben. Wir haben uns in den Gepflogenheiten der Kinderbetreuung vor dreissig Jahren und heute ausgetauscht.
Mein Schwangerschaftsurlaub dauerte gerade 6 Wochen…..
Ich freue mich, wenn ich junge Mütter während ihres Urlaubs in Parks in bunten Gruppen von Frauen und Kleinkindern picknicken sehe, diese Kontakte sind sooo wichtig. Die Mann-Frau-Frage erhebe ich gerne aus der Polarität in die Einheit einer Mensch-Frage. Wohlwollend Christina
Tja liebe Frauen. Da seht ihr mal, wie gut ihr es bisher hattet. 😉
Finde der Blog greift viel zu kurz, denn es geht wohl weniger um die Gender-Frage, denn um allgemine Verhaltensweisen und Lebenseinstellungen. Ueberhaupt wird die Geschlechterfrage viel zu wichtig genommen.
Besonders nervig finde ich, dass der Blog tönt, als ob die Männer schuld an den „neuen Frauenleiden“ seien.
Ja, und was mich auch befremdet ist, dass „wir Frauen“ nun nicht ungesund leben sollten – niemand soll das.
Warum nicht einfach ein Plädoyer für einen gesunden Lebensstil schreiben?
Weil niemand weiss, was gesunder Lebensstil ist. Weil vordergründige Primitivismen, wie viel Bewegung und restriktive Ernährung angeblich gut sein sollen, obwohl wir alle inzwischen den Begriff des ‚Joggertod‘ und die Störungen zwischen Anorexie und Bulämie kennen.
Die Krankheit der Zeit ist die Suche nach einfachen Lösungen.
die emanzipation der frau ist per se ungesund.
auch für die männer?
😉
könnte man meinen. der „boomerang“ ist aber letztlich für die frau einschneidender; nur haben dies viele (frauen) noch nicht ganz bemerkt; bzw. es wird verdrängt.
Hui, da sitz ich mit Zigi auf dem Balkon und lese solch einen Artikel – ja, was soll ich nun? Dass Rauchen nicht gesund ist weiss Mann wie Frau, die Zeiten wo es für Frauen noch „unschicklich“ war zu rauchen sind so lange her, dass ich da keine Verbindung zur „Emanzipation“ machen kann, da sind wohl andere Elemente mitverantwortlich dass heute mehr Frauen rauchen.
Zum Ausgleich an mein schändliches Verhalten als Männerfrau mach ich nun einen schönen „Sonnengruss“…
@Hexe: Vielleicht haben verheiratete Männer gar kein längeres Leben, vielleicht kommt es ihnen nur länger vor 🙂
„Nichtstun, Yoga oder bei einem Kaffee mit der Nachbarin“, wie geil. Sollten wir uns als Beitrag zu Emanzipation auch angewöhnen.
So ein Unsinn! Frauen hatten auch früher Herzinfarkte, nur wurden diese nicht als solche erkannt, weil die Medizin sich nur nach dem männlichen Organismus orientierte. Das beginnt sich nun zu ändern mit der Gender-Medizin. Auch wenn vielleicht heute mehr Frauen als Männer rauchen, machen sie das mit einer gesünderen Ernährung wieder wett. Männer sterben früher, weil sie nicht auf ihren Körper achten und sich ungesund ernähren – jedenfalls die, die keine Frau haben, die sie betüttelt. Wie wir ja gelernt haben, haben verheiratete Männer eine deutlich höhere Lebenserwartung als unverheiratete.
Das mit der längeren Lebenserwartung stimmt so nicht. Sie müssen an die Relativbewegung von zwei Zügen denken. Sehen Sie einmal einen Zug an sich vorbeifahren und einmal nicht, so kommt ihnen die erste Bewegung schneller vor. Sprich: Verheiratete Leben nicht länger, es kommt ihnen nur länger vor!!!!
Das mit der gesunden Ernährung würde ich nicht unterschreiben, wenn ich sehe wieviele junge Frauen am Arbeitsplatz zusammenklappen usw… weil sie ZUWENIG essen ! Keine Seltenheit übrigens.
„Schade können wir Frauen nicht besser mit den relativ neu gewonnenen Freiheiten umgehen.“ Frauen sind letztlich eben doch nicht die besseren Männer.
Kommt mir etwas simpel vor, zudem unseriös. Gab es eine Kontrollgruppe lebenslang nicht berufstätiger Frauen? Als hätten Frauen früher und unter anderen gesellschaftlichen Umständen an keinen Krankheiten gelitten! Aber die Schlussfolgerungen passen zum aktuell beliebten Emanzipations-Bashing. Allgemeine gesellschaftliche Missstände bestimmten Gruppen und Entwicklungen zuzuschreiben war schon immer einfacher als nach komplexen Ursachen zu forschen, die möglicherweise mehr mit Umwelteinflüssen- und Vergiftung zu tun haben als manche wahr haben möchten.
„Allgemeine gesellschaftliche Missstände bestimmten Gruppen und Entwicklungen zuzuschreiben war schon immer einfacher als nach komplexen Ursachen zu forschen….“
Warum kommt mir da z.B. die Schwarzer in den Sinn?
Es ist schlicht und einfach die tumbe Menschheit, nicht „Emanzipationsbashing“ oder „Männerhetze“ oder „Ausländerhass“ oder …
Nicht nur bei der Gesundheit passen sich Frauen an, auch bei der Hygiene und dem Benimm. Was bei uns Männern in den letzten Jahren eher besser geworden ist (meine Meinung), haben Frauen ausgeglichen mit müffeln manchmal gar stinken und vulgärem, primitivem „unter der Gürtellinie“-Geschwätz mit dem sie vielleicht meinen es sei „männlich“ oder mache sie tough (taff im Dummdeutsch).
Habe ich auch bemerkt und sehr schade gefunden. Die Frauen wissen gar nicht wieviel Weiblichkeit ihnen dadurch verloren geht.
„Vormals typische Männerleiden, wie Burnout, Lungenbeschwerden oder Herz-Kreislauf-Krankheiten, sind heute auch Frauenleiden. Weil Frauen sich nach der Welt der Männer richten – und das ungesunde Verhalten von Männern übernehmen.“
Es ist eben verheerend, wenn Frauen vom Pfad des Natürlich-Weiblich-Guten abkommen und sich nach dem Quell alles Bösen, der – (Atem stockt) – Welt der Männer – (Wolfsgeheul, Donnerschlag) – richten.
Das Natürlich-Weiblich-Gute finde ich ja besonders herzig. Frauen können einfach besser heucheln als Männer.
Ich denke, man sollte die Diskussion von der Geschlechter-Frage loslösen und mal überlegen, was in der Gesellschaft so falsch läuft, dass wir uns auf Teufel komm raus selbst kaputt machen, wieso wir ständig unter Stress und Druck von allen Seiten stehen. Obwohl wir heute wesentlich länger leben könnten, haben wir uns eine Kultur und Lebensweise geschaffen, die verhindert, dass wir dies auch auf eine gesunde und erfüllte Art und Weise tun können. Immer mehr, schneller, billiger, besser als die anderen etc., scheint nicht die Antwort zu sein.
Tja was läuft in der Gesellschaft falsch? Vor allem sind unsere Ansprüche zu hoch. Richtig, vor einigen Jahrzehnten hatten die Leute viel weniger Stress. Aber sie lebten auch anders. Kein eigenes Zimmer für jedes Kind, kein PC, Smartphone, keine Ferien im Hotelpalast in der Karibik sondern in der Ferienwohnung im Berner Oberland, keine Rundum-Krankheitsbetreuung, etc…. Wer seine Ansprüche zurückschraubt könnte auch sein Arbeitspensum reduzieren, würde stressfreier leben. Aber er müsste halt auf viele komfortable Errungenschaften verzichten.
Das denke ich jeweils, wenn das Argument kommt, eine Familie könne heute von einem Einkommen nicht leben. Die Frage ist, wie.
Wir haben uns diese Gesellschaft nicht geschaffen, sie wurde und bereitet. Kapitalismus braucht Überproduktion und Überkonsumption.
In den 60’er und den 7“er wurde noch argumentiert, dass wir alle im Zuge der Rationalisierung weniger arbeiten müssen und mehr Zeit haben, die Resultate des effektiveren Arbeitens zu geniessen. Tatsächlich ist das Umgekehrte passiert, immer weniger Menschen arbeiten immer mehr, produzieren nutzlosen Kosumplunder, runieren die natürlichen Ressourcen, u.a. sich selbst, die psycho- soziale Mensch.
Alles nur, damit Zinsen und Renditen gezahlt werden können.
@Stefan
Keine Ahnung, was in der Gesellschaft „falsch“ läuft. Aber das auch immer diese blöde Gesellschaft an allem schuld sein soll! Jeder der dieser Meinung ist, könnte auch heute noch leben wie vor ein paar Jahrzehnten und hätte dann vielleicht auch ein geringeres Risiko an Burnout zu erkranken. Aber wer will das schon? Jeder ist seines eigenen Glückes Schmid!
Und ich dachte immer, Frauen würden so viel mehr leisten als Männer. Und jetzt lese ich, dass sie erst jetzt nachziehen, und deshalb erst jetzt ähnlich überlastet wie die Männer? Naja.
Aber zurück zum Thema: An sich haben ja Männer wie Frauen heute so viel Freizeit wie noch nie, wenn man die paar wenigen Super-Manager, Ärzte usw. einmal ausser Betracht lässt. Aber es steigen halt die Ansprüche, auch an die Freizeit. Und daran, nicht nur einen Job, sondern irgendwie auch noch eine SINNvolle Tätigkeit auszuüben. Das mit dem Rauchen ist allerdings einfach Nachvollzug, und sinnlos!
Der Artikel ist jetzt doch etwas gar naiv.
WIllkommen in der Realität ausserhalb des weiblichen Wohlfühl-bubbles. Mit gleichen Rechten kommen auch die gleichen Lasten.
oje. jetzt dachte ich, wenn ich als frau saufe, arbeite und rauche wie ein mann (?) könne mir das nichts schaden. ich werde klage einreichen
Da fehlen doch noch ein paar Punkte der Ungleichheit, wie z.B. ungleichberechtigung beim Rentenalter, Lohnunterschiede, Militärpflicht, Vater/Mutter-schafts Urlaub (man vergleiche mit skandinavien) etc. Die Emanzipation ist noch nicht am Ziel!
Lieber Herr Meier, das Militärpflichtargument ist am letzten Wochenende gestorben. Ihr Männer hattet es in der Hand, die Wehrpflicht abzuschaffen. Selbst schuld, wenn ihr euch von dem Verein nicht emanzipieren könnt 😉 Beim Übrigen gebe ich Ihnen absolut recht!
„Ihr Männer hattet es in der Hand, die Wehrpflicht abzuschaffen. “
*snrk*
wenn sie wüssten wieviele frauen nachwievor dafür stimmten ihre söhne in die armee zu schicken, eine schande. aber zeigt immer wieder die kleingeistigkeit des durchschnittschweizers. genauso wie solche aufzählungen, ihr dürft und wir nicht. wer mit offenem herzen durch diese welt geht, sieht jeden tag aufs neue wieso wir dringend eine 180° wende brauchen. von den männern erwarte ich da nicht sehr viel, sofern wir sie nicht fast alle nochmals für 2-3 jahre zur schule schicken (der mensch und seine umwelt, gefühle wie weiter? etc.), aber frau hat noch vor 15 jahren anders gefühlt und gedacht.
@Andrea: Ah ja? Bin dann gespannt, wieviele Frauen und Männer wie gestimmt haben, wenn die Statistik rauskommt. Aber ich würde hier wetten, dass der Frauenanteil bei den Ja-Stimmern höher war und bei den Nein-Stimmern tiefer im Verhältnis zu den Männern.
Ausserdem würde die Wehrpflicht für Frauen nie durchkommen. Dank den Frauen…
Vielleicht war ja das Frauenstimmrecht schuld?
@Andrea
Sie argumentieren ja fast so, als hätten die Frauen kein Stimmrecht!
Vielleicht wollte ja die Mehrheit der Männer die Abschaffung der Wehrpflicht, aber die Frauen haben dagegen gestimmt. Wäre interessant zu wissen, ob es hier Unterschiede zwischen den Geschlechtern gab.
Eigentlich Schade, dass manche Frau die gleich kaputte Art leben will um das Gefühl zu haben glecihberrechtigt zu sein,
Unter Emanizaption verstehe ich, dass die Frau eigentlich weit über dem stehe würde.
Mutter der Natur oder das weibliche Prinzip hat durch die Gesellschftliche Aktzepanz ein bisschen verloren gegangen.
Meine hohe Meinung von den Frauen als Mann hat mit den Jahren eine Entäuschung erleben dürfen….
Da sind bestimmt die Männer dran schuld, oder zumindest verantwortlich. Wir müssen unbedingt mehr Staatsgelder für die Gesundheit der Frau ausgeben, oder es zumindest bei den Männern kürzen. Damit die Frau weiterhin länger lebt als der Mann.
Was soll dieser Unsinn?
you made my day
Ich weiss nicht, aber irgendwie bin ich als Mann schon fast ein bisschen stolz darauf, dass der männliche Lebensentwurf immer eine Vorbildwirkung für Frauen hatte, die sich emanzipieren wollen. Sie haben zwar mit allen möglichen Mitteln gegen alles, was sie als männlich empfunden haben, angekämpft (aus welchen Gründen auch immer), aber letztendlich schien das männliche, bzw. das Mannsein als solches offenbar immer eine grosse Faszination auf sie auszuüben- eine Faszination, notabene, die ich nie so ganz teilen konnte: Willkommen in der Wirklichkeit, liebe Frauen, frei sein ist anstrengend!
Sie haben da wohl etwas falsch verstanden – Frauen haben nicht gegen „das Männliche“ angekämpft, was auch immer das sein mag – der Artikel geht ja gerade auch darauf ein, dass sich die Grenzen zwischen männlich und weiblich verwischen – Frauen haben gegen die Diskriminierung angekämpft. Sie haben sich gegen eine Ideologie gestellt, nicht gegen Menschen. Zudem ist es so, dass die Gesellschaftssysteme von Männern erfunden wurden. Wir können nicht von heute auf Morgen neue Systeme erfinden, also heisst es, sich diesen männlichen Systemen anzupassen, sie ggf. aufzuweichen.
sie ggf aufzuweichen? na dann beginnen wir endlich damit. das ist etwas was ich der frauenbewegung schon lange vorwerfe, ihr habt den bullshit der männer einfach übernommen. naja noch ist ja nicht aller tage abend. ich würde mich auf jedenfall freuen, mit den frauen und vielleicht ein paar weiteren männern, die endlich einsehen, dass es so nicht weiter gehen kann, das system zu ändern. dieses verbrechen sollten wir so schnell wie möglich beseitigen.
@Manuel: Es ist wohl etwas gar einfach, einfach alles dem „System“ anzukreiden. Wir sind selbst Schuld, weil wir (zu) hohe Ansprüche haben. Beginnen sie zu sparen: Kleine Wohnung (zB 5 Personen in 3-Zimmer-Wohnung), Warme Kleidung oder Holzsammeln statt Ölheizung, selbst Gemüse anpflanzen, kein TV, PC, Smartphone, Ferien auf Balkonien, etc
Wenn sie das machen, dann sehen sie, wieviel Geld sich sparen lässt, sie könnten problemlos ihr Arbeitspensum reduzieren…
Aber allen Komfort und eine stressfreie Arbeit, das geht nicht…
Zeigen Sie mir bitte auf, wie der weibliche Gegenentwurf zur ‚männlichen‘ Gesellschaft aussehen soll, sara. Umreissen Sie ihn mir bitte zumindest grob skizzenhaft. Ich glaube übrigens nicht, dass Frauen immer nur passive Statistinnen auf der Weltbühne der zivilistorischen Entwicklungen gewesen sind und Männer ganz alleine die Hauptrolle inne hatten. Das klingt mir gar zu iedologisch verbrämt. Und nach einem heimlichen Davonstehehlen aus jeder Verantwortung.