Buben und ihre Mütter

Ein Gastblog von Walter Hollstein*.

Sigourney Weaver und Henry Czerny im Fernsehfilm «Prayers for Bobby».

Die Mutterrolle wird heute verklärt: Sigourney Weaver und Ryan Kelly als Mutter und Sohn im Fernsehfilm «Prayers for Bobby» (2009). Foto: Lifetime

Die Mutter steht im Zentrum des kindlichen Daseins. Alle Erziehungswissenschaftler sind sich einig, dass die Bindung zwischen Mutter und Kind die psychologische Entwicklung des Menschen entscheidend prägt. Die Grundhaltung zum Leben, das Urvertrauen, die Basismuster von Liebe und Beziehung entstehen in der frühen Interaktion von Mutter und Kind. Umso traumatischer ist dann die notwendige Trennung von der Mutter.

Die Abhängigkeit von der Mutter und die natürliche Identifikation mit ihr repräsentieren in einem gesellschaftlich verordneten Sinne das Nicht-Männliche. Ob früher oder später – der Junge muss das Weiblich-Mütterliche abwehren und die gehabte Identifikation mit der Mutter aufbrechen. Die Einübung in die soziale Geschlechtsrolle ist daher beim Knaben viel schwieriger als beim Mädchen. Während es Mädchen lange gestattet ist, sich durch körperliche Nähe Bestätigung und Sicherheit zu holen, muss sich der Bub physisch und psychisch früh abnabeln.

Der Knabe wird von der eigenen, geliebten Mutter auf Distanz gehalten, weil er ja Mann werden muss. In dieser heftigen Ablösung wird für den Jungen die Mutter selbst zur ambivalenten Figur. Um Mann zu werden, muss der Junge plötzlich verleugnen, was er an Liebe, Vergnügen, Körpernähe und Geborgenheit mit der Mutter positiv verbindet. Die um der Männlichkeit willen erzwungene Loslösung von der Mutter provoziert auch die Angst vor dem späteren Rückfall in die Symbiose – zum Beispiel in der erwachsenen Beziehung zur Partnerin. Die Mutter als das erste Liebesobjekt des Buben wird damit entwicklungsgeschichtlich mit Gefühlen der Angst, der partiellen Ablehnung und manchmal sogar des Hasses besetzt. In diesem Prozess muss der Junge seine bis dahin erworbene Weiblichkeit exorzieren. Die Psychoanalyse weist seit langem darauf hin, dass die erzwungene Auflösung mit dem ersten Identifikationsobjekt die Urerfahrung des Männlichen ist. Als Beziehungsangst steht sie später im Hintergrund vieler männlichen Neurosen.

Es ist anzunehmen, dass der Bub erst im Augenblick erzwungener Loslösung ambivalente Gefühle für seine Mutter entwickelt. Er wird aus der Geborgenheit der Liebe herausgerissen und in die kalte, überdies – zu diesem frühen Zeitpunkt – unverstandene Männlichkeit geworfen. In dieser traumatischen Trennung wird die Mutter für den Sohn selbst zur «schizophrenen» Figur – gute Mutter, böse Mutter. Die Psychoanalyse spricht in diesem Zusammenhang von der männlichen Wunde. Das erste und wichtigste Liebesobjekt des Jungen wird damit entwicklungsgeschichtlich mit Gefühlen der Ablehnung besetzt. Der männliche Preis für diese Deidentifikation ist eine Ablehnung «weiblicher» Eigenschaften und eine bleibende Angst vor Nähe.

Der Bub verübelt der Mutter-Frau die «Double Bind»-Situation, in die sie ihn gestürzt hat. Daraus entwickelt er das Bedürfnis, jeder erneuten Symbiose mit Frauen vorzubeugen, um nie wieder das Trennungstrauma und die damit verbundenen Schmerzen spüren zu müssen. Probate Mittel der «Prophylaxe» sind Kontrolle und Dominanz. Sehnsucht und Angst bewegen ihn fortan in seinem Verhältnis zum anderen Geschlecht. Das traumatische Urerlebnis fordert seinen Wiederholungszwang. Neue Daten belegen, dass immer mehr junge Männer im besten heiratsfähigen Alter keine Beziehung mehr wollen, geschweige denn eine Heirat.

Die lebensbiografisch bedeutende Funktion der Mutter speziell für den Sohn wird unter den heutigen Bedingungen gesellschaftlich noch überhöht. Die allgemeine Verklärung der Mutterrolle bewirkt zum Beispiel, dass Gerichte den Müttern das Sorgerecht geben und nicht den Vätern, weil angeblich nur Mütter ihre Kinder richtig betreuen können. Dabei «hilft» die vulgärfeministische Demontage des Vaters, der ja «nur» Erzeuger ist und ansonsten eine Quantité négligeable. Verbindliche Vorbilder für Jungen fehlen nicht nur in den vaterlosen Familien, sondern in einem viel allgemeineren Sinne. Insofern ist das Wort von der «vaterlosen Gesellschaft» heute wahrer denn je. Entwicklung und Selbstverwirklichung von Mädchen und Frauen werden gesellschaftlich gefördert, nicht aber von Jungen und Männern. Das bleibt nicht folgenlos.

*Em. Prof. für politische Soziologie, u. a. Gutachter des Europarates für Männerfragen, Autor von «Was vom Manne übrig blieb» (2012). www.walter-hollstein.ch

131 Kommentare zu «Buben und ihre Mütter»

  • Nina Tanner sagt:

    Herr Hollstein kritisiert den Mutterkult, sehr gut. Aber was passiert dann? Da die Männer in seinen Artikeln allesamt als machtlose Opfer erscheinen, entsteht der Eindruck, dass es nur die Frauen richten können. Sie müssen endlich ihre wahre Bestimmung der selbstlosen Heiligen erfüllen, und die Männer und die Gesellschaft retten. Das ist Mutterkult in Reinform.

  • Sebastian sagt:

    Ein sehr… einseitiger Beitrag, der versucht, alle Mütter und Söhne in ein und dieselbe Schublade zu stecken. Etwas differenzierter (oder darf ich sagen „realitätsnäher“) dürfte es schon sein.

  • Thommen_63 sagt:

    Es scheint, dass die Arbeiten von Theweleit und Pilgrim bereits „vergessen“ worden sind, aus dem „letzten Jahrhundert“. Im betagten Alter hat ein österr. Autor über „Was Mütter ihren Kindern antun“ geschrieben… Kritik wird einfach mit der weiblichen Opferhaltung begegnet, um sie abzublocken. Aber Frauen müssen sich endlich der Verantwortung stellen, die sie gegenüber Kindern – vor allem männlichen – haben. Das zeigt sich an der Angst vor Gleichgeschlechtlichkeit in der Familie, der sich Väter und Mütter stellen müssten, sich aber strikt weigern. Die Kleinfamilie hat sich längst überlebt!

    • tina sagt:

      aha. frauen müssen sich endlich der verantwortung stellen? achwas, das haben wir frauen doch nie getan, da werden wir nicht mit so neuen mödeli anfangen….

  • Alberto sagt:

    Erst mal vielen Dank für diesen Beitrag. Dies ist ein Thema, das Aufmerksamkeit verdient. Allerdings scheint mir, dass der Autor zuwenig unvoreingenommen an das Thema herangeht: weshalb wird z.B. das gesellschaftliche Axiom, dass Männlichkeit „kalt“ sein soll, nicht hinterfragt? Hätten wir nicht weniger Probleme, wenn wir uns von solchen fixen Ideen lösen würden? Gabriel García Márquez schrieb dazu: „wir müssen lernen, hart zu werden, ohne dabei die Zärtlichkeit zu verlieren“. Das klingt doch schon viel besser. Kälte und Zärtlichkeit schliessen einander jedoch aus.

  • Stefan sagt:

    Zitat Herr Hollenstein: In diesem Prozess muss der Junge seine bis dahin erworbene Weiblichkeit exorzieren – gleich exorzieren?
    Die Abnabelung der Mutter ist doch ein natürlicher Prozess und nebenbei erwähnt auch kein Argument, dass gleichgeschlechtliche Paare keine Kinder haben/bekommen können/dürfen. In einem hat Herr Hollenstein aber Recht, die Selbstverwirklichung von Mädchen und Frauen werden gesellschaftlich gefördert, nicht aber von Jungen und Männern..

    • Miriam Hess sagt:

      ….könnte mal jemand ein Beispiel nennen inwiefern Mädchen und Frauen gesellschaftlich mehr gefördert werden als Jungen und Männer? Wenn man die Berufswelt betrachtet, sieht es meiner Meinung nach ganz anders aus.

      • rima sagt:

        …ja, das möchte ich auch wissen.
        ich verstehe nur bis zu einem gewissen punkt, dass der sohn sich von der mutter trennen muss. das muss die tochter ja auch vom vater. aber ok. der ist ja meist abwesend und die mutter immer anwesend. dann soll das Patriarchat gefälligst dafür sorgen, dass väter und söhne bessere Vorbilder haben. aber o.k. da ist ja noch die immerwährende liebende mutter, von der der sohn sich wieder trennen muss….

  • Sabrina sagt:

    Muttersöhnchen? Das kenn ich nur zu gut. Ich habe so ein Exemplar hier (Freund)

  • pixel sagt:

    für einmal fand ich Ihren Ar t ik el Herr H interessant und lesenswert. Die ganze Zeit über hab ich mich gefragt, was das Fazit sein wird, welches Sie daraus ziehen. Und dieses ist gleichermassen überraschend wie bemerkenswert:
    „Entwicklung und Selbstverwirklichung von Mädchen und Frauen werden gesellschaftlich gefördert, nicht aber von Jungen und Männern.“ Wie kommen Sie dazu, hier dann plötzlich diese Brücke schlagen zu müssen? Mein Fazit ist eher dieses: Es ist wichtig für Jungen, dass sie eine männl Figur als Vaterrolle an ihrer Seite haben.

    • tina sagt:

      naja, auch am diesjährigen zukunftstag (der früher vater-tochter-tag hiess) gibt es tolle projekte für mädchen (spiele programmieren!), und die jungs können – wie auch schon letztes jahr – wählen zwischen einem betreuungsberuf und lehrer…

      • Pixel sagt:

        Ach so. Ja das erklärt natürlich alles…

        Ich habe übrigens einen Buben zu Hause und seltsamerweise hege ich keinerlei Sorgen, dass er irgendwelche Benachteiligungen aufgrund seines Geschlechtes haben wird. Aber klar, wenn das Leben keine eigentlichen Probleme mit sich bringt, sucht man sich einfach welche!

  • Hanspeter Niederer sagt:

    „Umso traumatischer ist dann die notwendige Trennung von der Mutter.“ Nach wenigen Sätzen kommt schon der Dumpfbacken-Satz. Warum muss man sich von der Mutter trennen? Warum? Von einer Mutter, die Freude an der Entwicklung ihres Kindes hat und das Kind nicht zum eigenen Lebensprojekt macht, muss man sich nicht trennen, sondern kann lebenslang in intimer, dankbarer Verbindung bleiben. Kapiert, Muttersöhnchen Hollstein?

    • Lukas Weber sagt:

      Ein bisschen Anstand – bitteschön! Sie leisten sich einen Stil, den sie mündlich und direkt kommuniziert nicht wagen würden.

  • gabi sagt:

    Aber ich muss schon gestehen:

    Wenn DAS die tiefschürfenden Gedankengänge des Em. Prof. für politische Soziologie und. Gutachters des Europarates für Männerfragen ist, dann muss mann sich nicht wundern…

  • Hanna sagt:

    Mein Sohn und ich sind an diesem sensiblen Punkt (der Vater lebt nicht mehr). Mein Sohn braucht tatsächlich Abstand und viel Ruhe vor der Mutter (=mir:-). Das Schwierige daran war die Zeit, bis er mir klar machen konnte, was er braucht: viel Zeit und Freiraum mit seinen Kumpels und für sich, keine unnötige Kommunikation von mir (!), gleichzeitig muss ich innerlich präsent und für seine Anliegen offen sein. Seit ich das verstanden habe, haben wir ein sehr gutes Verhältnis. Er öffnet sich auch emotional und sucht geleg. Nähe. Schwierig wird es wohl,wenn Mütter dieses Distanzbedürfnis missachten.

  • Lea Früh sagt:

    Ach, ach der arme Junge muss Mann werden. Wer aber schreibt dem Jungen oder Mann vor, dass er Mann werden muss? Ist es nicht einfach eine Entwicklung, die das Kind macht, ob Mädchen oder Bub, zu Erwachsenen? Kann das Mädchen oder der Bub nicht frei wählen, was es als Erwachsen verkörpern will? Von wem wird es gedrängt in ein bestimmtes Muster zu schlüpfen, in das Muster der Frau oder des Mannes oder gibt es mal endlich analysierte Formen, die sich ganz Eigen entwickeln, ohne Konzept und Muster und Schablonen, in die sie rein passen müssen.

  • Adrian Humboldt sagt:

    Sehr geehrter Herr Hollenstein,
    Sie sollten Ihre Thesen etwas simpler und diffuser formuliern. Die hobbypsychologen und WIR-Eltern-Leser hier scheinen überfordert zu sein.

    • Roshan sagt:

      NOCH diffuser?

    • Alexander Paulinski sagt:

      Herr Humboldt, warum simpler – nur mehr konkret. In meinem Text habe ich sogar den Sartre bemüht, ok – der ist von gestern,
      aber Freud, Jung und Adler sind von vorgestern. Und was ist jetzt „moderne Psychoanalyse“ ? Geht die über theoretische Modelle hinaus. Um welchen „Weltgeist“ à la Hegel geht es da nun schon wieder? Die Sprache tönt mir zu soziologisch – oder zu alt-68-iger-isch. Und das Schlimmste – es langweilt. Nicht einmal etwas Biologisches ist drin. (Alexander von Humboldt war Naturforscher).

  • Roshan sagt:

    Ihre politische Sicht in Ehren die kann ich als eine, der ich nicht zustimme, stehen lassen.

    Aber Ihre Herleitung aus fabrizierten Tatbeständen, die keine sind und einer Korrelierung, die keinen ursächlichen Zusammenhang hat, ist so abenteuerlich, dass ich Ihren Beitrag trotz allem sogar gelesen habe.

  • D. Mühlemann sagt:

    Ich lese die verschiedenen Kommentare und frage mich, ob es wirklich so schwer sein kann auch den Mann als soziales Wesen geprägt von seiner Geschichte zu sehen.
    Die Zeit der einseitigen Betrachtung innerhalb der Geschlechter sollte wirklich vorbei sein. Die Emanzipation des Mannes beruht meiner Meinung nach genau auf dieser Anerkennung als soziales Wesen war genommen und ebenso wie die Frauen unterstützt zu werden.

  • Zora Mattis sagt:

    Dass Kinder sich irgendwann von den Eltern ablösen müssen ist völlig normal und gehört zur Pubertät dazu. Dass ein Junge weniger Liebe und Zärtlichkeit von der Mutter bekommen sollte, „damit er Mann wird“ ist hingegen eine überholte Vorstellung die noch aus verkrusteten Rollenbildern stammt. Dass die Mutter eine wichtige Person in der Beziehung zum Kind ist, kann sicherlich nicht verleugnet werden, sie ist jedoch kaum die einzige Quelle für Liebe und Zuneigung. Wenn Väter ihre Familien früh verlassen, kann das Bild des Mannes für das betreffende Mädchen ebenfalls erschüttert sein.

  • M. Kant sagt:

    Mein 1. Ehemann hat mich sitzen gelassen mit 2 kleinen Kindern (2 und 1 Jahr alt). Er hat mich ohne Aussprache wie Müll weggeworfen und durch eine andere Frau ausgetauscht. 10 Jahre später hat mich mein Sohn sitzen gelassen (mein 2. Mann hat 500 km weit weg eine neue Stelle gefunden) und hat mich durch eine Stiefmutter ausgetauscht. Ich wollte immer nur eine liebevolle Mutter sein, die ihrem Kind die Freiheit gibt, eine eigenständige Persönlichkeit zu sein, die respektiert wird. Ich habe meinen Sohn jedenfalls nicht auf Distanz gehalten. Bei uns ist es umgekehrt. Ich werde auf Distanz gehalten

  • Joelle sagt:

    Man könnte sagen, dass in umgekehrter Weise ein ähnliches Problem besteht. Das Frauenbild unserer Väter beeinflusst das eigene Frau-Sein.

  • Domink sagt:

    Da komm ich mir als alleinerziehner Vater eines Buben aber ziemlich daneben vor……

    • Alberto La Rocca sagt:

      Was meinen Sie zur Aussage „Alle Erziehungswissenschaftler sind sich einig, dass die Bindung zwischen Mutter und Kind die psychologische Entwicklung des Menschen entscheidend prägt“? Unter diesen Umständen können es die „unbedeutenden“ Väter mit der Erziehung gleich bleiben lassen 😉

  • Zora sagt:

    Der Artikel beginnt mit ‚die Mutter steht im Zentrum des kindlichen Daseins‘ und endet mit ‚Die lebensbiografisch bedeutende Funktion der Mutter speziell für den Sohn wird unter den heutigen Bedingungen gesellschaftlich noch überhöht‘
    Ja was denn nun?!
    Ausserdem: ‚Der Knabe wird von der eigenen, geliebten Mutter auf Distanz gehalten, weil er ja Mann werden muss‘? Das ist mir neu und wäre mir nie in den Sinn gekommen, meinen Sohn auf Abstand zu halten.
    Und wo steckt eigentlich der Vater die ganze Zeit?

    • M. Kant sagt:

      Heutzutage gilt immer noch das Wort „Muttersöhnchen“ als ein Schimpfwort. Für meinen Sohn ist es eine schlimme Vorstellung, als Muttersöhnchen bezeichnet werden zu können. Er hat regelrecht Angst davor. „Wann ist ein Mann ein Mann?“ fragt Herbert Grönemeyer in seinem Lied. Diese Frage scheint immer wieder aktuell zu sein und nach Antworten zu suchen …
      Als liebende Mutter empfinde ich diese Angst bedauerlich, aber ich respektiere diese Angst und gebe meinem Sohn die Möglichkeit auf Abstand mir gegenüber zu gehen, damit niemand ihm jemals diesen Vorwurf machen kann …

  • Lehar sagt:

    Mein Mann war jetzt 6 Monate Daheim und hat sich vorbildlich um unseren Sohn gekümmert, hat mir sogar im Haushalt geholfen. Für mich eine gutes Vorbild für unseren Sohn.
    Wiederum muss ich Francesca recht geben, an uns Frauen bleibt ja vieles hängen und so sind wir „gezwungen“ diese Aufgaben alleine zu meistern und es ist nicht recht uns die Schuld zu zu schieben, immerhin besteht „Eltern sein“ aus Frau/Mutter UND Mann/Vater.

    • Hanspeter Gantenbein sagt:

      sie loben Ihren Mann als wäre er ein Kind, sie sprechen nur aus der ich Perspektive, und für die Arbeit die sie dann selber machen sind andere Schuld.
      so etwas kann man aber auch nur schreiben wenn man auf Hilfe angewiesen ist und keine Ahnung hat wie man Verantwortung für das eigene Handeln übernimmt.

  • Gerda sagt:

    Möglicherweise wollen viele männliche und weibliche Heranwachsende das mütterliche Gesulze ab einem gewissen Alter nicht mehr. Ist auch naturgegeben.

  • Anna sagt:

    Weniger Psychologen und vielmehr eigene Intuition. Was heutzutage Familienmitglieder (Vater, Mutter, Kind) zu ertragen haben geht auf keine Kuhhaut mehr. Alles wird in Frage gestellt und kommentiert. Jungs sollen mit Puppen spielen, sowie Mädchen mit Autos. Mütter dürfen arbeiten (meist ist es ein muss) und vernünftige Alternativen die bezahlbar sind, sollten zur Verfügung stehen. Aber auch Mütter die bewusst zu Hause bleiben sollen nicht andauernd kritisiert werden. Väter sind bedeutend aufgeschlossener gegenüber ihrer Familien als früher. Somit ist so ein Mamablog das „überflüssigste“.

  • Francesca sagt:

    Ob Herr Hollenstein wohl auch seine Agressionen gegen das Weibliche auslebt, in dem er hier alles auf die Mutter und die Emmanzipation schiebt? Wo, Herr Hollenstein, ist das männliche Identifikationsobjekt, der liebende Vater, der übernimmt, der Männlichkeit vorlebt und als erstrebenswert erfühlen lässt? Wo sind sie geblieben, die Rituale, die den Mann zum Mann machen, den Jungen sich wichtig fühlen lassen, und doch noch Raum für Emotionalität einräumen? Heute werden die Jungs doch ins Leere gestossen, weil viele Väter in Larmoyanz verharren, statt sich um ihre Söhne zu kümmern. …

    • Francesca sagt:

      … Es sind nicht einfach die Frauen, die mit den Männern umspringen, es sind auch die Männer, die den Frauen alles überlassen, sie machen lassen, sich drücken, hinter Ausreden verstecken. Die Männer sind bequem geworden, und darunter leiden am meisten die Jungs. Keiner kann dominieren, wenn ihn der andere nicht dominieren lässt.

      • ich habe tatbestände beschrieben, wie sie die modoerne psychoanalyse herausgearbeitet hat – übrigens: vor allem die feministische psychoanalyse

      • dres sagt:

        Meine Güte, in welchem Umfeld bewegen Sie sich denn (zweiter Beitrag)? Aber mit dem Hollensteinschen Gejammer kann ich auch nichts anfangen… 😉

      • Zora Mattis sagt:

        Lieber Herr Holenstein

        Es gibt in der Psychoanalyse keine „Tatbestände“, sondern lediglich theoretische Ansätze. Indem Sie die männliche Unlust zum Heiraten nur auf die (anscheinend) gestörte Beziehung zu den Müttern zurückführen kommt ihr Ansatz zudem viel zu einseitig daher. Früher war der Vater übrigens nicht präsenter in der Kindererziehung. Ich hätte den meinen gern mehr zuhause gehabt, da ich mich mit ihm besser verstanden habe als mit meiner Mutter. Er dient mir auch mehr als Vorbild, auch wenn er ein Penis hat.

    • Antwort sagt:

      Haben Sie den Artikel aufmerksam gelesen? Aggressionen gegenüber dem weiblichen Geschlecht sind nicht zu finden. Und im letzten Abschnitt wird konkret die Abwesenheit von Vätern in der Erziehung kritisiert…

      • Adrian Humboldt sagt:

        Können wir bei der Diskussion mal die Frauen draussen lassen? Damit wir das Thema sachlich unter untereinander analysieren können. Danke.

      • Roshan sagt:

        „Weiblichkeit exorzieren, „verübelt der Mutter-Frau die «Double Bind»-Situation“, Symbiose mit Frauen, der es vorzubeugen gelte und Trennungstrauma sind keine Indizien für Misogynie?

      • gabi sagt:

        Vielleicht wollen Sie ja auch hier noch irgend eine Assoziation einfügen, die auch gleich Antisemitmsus bewiese?

        C´mon.

        Ich dachte, alleine eine diffuse Angst vor dem anderen Geschlecht, dürfe noch nicht als Hass gelten?

        Oder wie war das nochmal…?

        😉

  • Vaterunser sagt:

    Es scheint mir, dass insbesondere und auffällig viele Frauen immerzu meinen zu wissen, was gut für das männliche Geschlecht ist. Auch in der Erziehungsfrage sollte nach Gleichberechtigung gestrebt werden, nicht nur in Lohn-und Karrierefragen. Sonst müsste man in der Schweiz eine neue Qoute einführen: bei getrennten Paaren werden die Kinder nur noch zu 50% den Müttern (und sich selbst) überlassen.

    • daniela p. sagt:

      die quote müsste man aber konsequenterweise ab geburt, also vor trennungen, einführen. dann fände ich das auch nur logisch. und vor trennungen haben das die eltern ja in der eigenen hand. dass frauen die erziehung der kinder in die hand nehmen liegt eben an dem selbst gewählten „traditionellen familienmodell“. man sollte es verbieten 😉

      • Sportpapi sagt:

        Auch wenn wir mehr oder weniger in einem „traditionellen Familienmodell“ leben habe ich nicht das Gefühl, dass die Erziehung unserer Kinder nur in der Hand meiner Frau liegt. In einer „normalen“ Partnerschaft ist das doch ein gemeinsames, auch immer wieder abzugleichendes Anliegen.

      • daniela p. sagt:

        ja klar sportpapi, in der bestehenden partnerschaft geht das schon, dass ein elternteil 100% arbeitet und am feierabend doch noch für das kind da ist. nur bei der trennung muss man ja irgendwie aufteilen. wenn man in bestehender partnerschaft entscheidet, dass ein elternteil die erwerbstätigkeit weitgehend aufgibt, dann kann man nach der trennung nicht erwarten, dass sie nun plötzlich für ihren lebensunterhalt selber aufkommt. dann bleibt eben die familienarbeit weiterhin grösstenteils in ihrer hand, da man ja nicht mehr so gut gemeinsam kann, jedenfalls im streitfall

      • daniela p. sagt:

        entschuldigung: wenn man in bestehender partnerschaft entscheidet, dass ein elternteil die erwerbstätigkeit weitgehend aufgibt, dann kann man nach der trennung nicht erwarten, dass ER nun plötzlich für ihren lebensunterhalt selber aufkommt. dann bleibt eben die familienarbeit weiterhin grösstenteils in SEINER hand, da man ja nicht mehr so gut gemeinsam kann, jedenfalls im streitfall. und klar, der elternteil, der am meisten geld beigetragen hat, wird das auch weiterhin, denn sonst gibt es zu viele unsichere faktoren und die gerichte hätten nie ruhe

  • Juno sagt:

    Was für alte Zöpfe sind denn das?? ‚Während es Mädchen lange gestattet ist, sich durch körperliche Nähe Bestätigung und Sicherheit zu holen, muss sich der Bub physisch und psychisch früh abnabeln.‘ Also wirklich..
    und reichlich wirr dazu. Wenn die Mutter natürlicherweise der unersetzbare Mittelpunkt jedes Kindes sei, wie eingangs behauptet, wieso jammert Herr Hollstein dann über die fehlende Wertschätzung der Väter?
    Und Mädchen lösen sich nicht von ihren Mütter?
    Kopfschüttel..

  • R.Beer sagt:

    Ein Experte für politische Soziologie sollte sich nicht zu entwicklungspsychologischen Fragestellungen äussern. Sonst entstehen derartige pseudowissenschaftliche, psychoanalytisch-esoterisch angehauchte Texte wie obenstehender. Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem sehr relevanten Thema wäre hingegen äusserst interessant und erwünscht.

  • Manuela sagt:

    Ich will auch traumarisiert sein! Das ist Diskriminierung! Schliesslich hab ich auch eine Mutter! Und dass ich ein Mädchen geworden bin ist ja nicht meine Schuld, sonder die meines traumatisierten Vaters! Und überhaupt – eine Runde Trauma für alle!

    Mal ernsthaft, wäre ich ein Mann, würde ich mir durchaus stigmatisiert vorkommen vom guten Herrn H. Die meisten Eltern sind weder gewalttätig noch sonstwie schlecht für und zu ihren Kindern. Kann man das nicht einfach akzeptieren und sich darüber freuen?

    • Alexander Paulinski sagt:

      Werte Manuela,
      Sie können in meinem Text das Wort „Mann“ durch „Frau oder Mensch“ ersetzen – und dem Kontext entsprechend anpassen.
      Es könnte auch so stimmen – in der sog. Psychoanalyse, oder eben einer Strömung davon.

    • Hanspeter Gantenbein sagt:

      schade, Manuela. für einmal ist es kein Blog für sie oder ihr Geschlecht.
      vielleicht beim nächsten Mal. bestimmt.

  • Alexander Paulinski sagt:

    Dazu auch ein frühes Standardwerk der russischen Psychoanalyse : « Der dressierte Hund ». Kernaussage ; der Mann wird in die Welt geworfen – wie ein Hund ohne Knochen. Aber wer verwaltet diese Knochen? In der Regel die Mutter. So traumatisiert wendet der frustrierte Mann sich dann später lieber den Primaballerinas oder dem Wodka (Väterchen) zu – oder beidem und geht zur Partei.

  • Linda-Sue sagt:

    Ausser mit dem letzten Abschnitt kann ich herzlich wenig mit dem Text anfangen, was soll die erzwungene Loslösung von der Mutter sein? Und den Bub auf Distanz halten, dramatische Urereignisse ? Keine Ahnung was in anderen Familien los ist, oder ob das die Norm ist nach der die Psychologie praktiziert ? Warum muss sich ein Junge früh abnabeln ? Ein normaler Bub kann doch zwischen männlich und weiblich unterscheiden und BEIDES haben, wild mit Vätern sein und sich bei der Mutter (ruhig auch körperlich) trösten lassen. Bei mir wird kein Sohn gegen seinen Willen losgelöst oder auf Distanz gehalte

    • Carolina sagt:

      So funktioniert das aber mit dem lauten medialen Geklappere, Linda- Sue. Ein völlig natürliches Phänomen wird zu einem Problem hochstilisiert, aufgrund von einigen wenigen Extrem -Beispielen – oder wahlweise jemanden, von dem man mal gehört hat. Dann noch eine grosse Dosis Psychoanalyse (immer schön problemorientiert) und dann ziehen wir noch eine Schlaufe zu einem angeblichen Problem (hier junge Männer und ihre angebliche Beziehungsunwilligkeit) und dann haben wir wieder die Daseinsberechtigung der (wählen Sie:) Psychologie/Soziologie/Genderforschung bestätigt.

  • Carolina sagt:

    ‚Die lebensbiografisch bedeutende Funktion der Mutter speziell für den Sohn wird unter den heutigen Bedingungen gesellschaftlich noch überhöht‘. Wobei Sie dann munter genau dieses machen….
    Die Psychoanalyse, so wage ich zu behaupten, hat(te) einen Komplex mit dem Komplex Loslösung. Die völlig natürliche Ablösung junger Menschen von ihren Eltern gelingt ja in den allermeisten Fällen, vor allem heutzutage – dem gehen in der Regel nicht einmal mehr grosse Konflikte voraus.

    • Carolina sagt:

      /2 Damit die (angebliche – es ist ja eher eine vage Beobachtung, die wieder einmal flugs zum Trend erhoben wird) Bindungsangst junger Männer zu beweisen, halte ich für gewagt und viel zu eindimensional.
      Wenn man Ihren Erläuterungen noch die Ablösung von Mädchen von Ihren Vätern gegenüberstellen würde, müsste man meinen, die Geschlechter kämen heutzutage gar nicht mehr zusammen. Das ist natürlich nicht so, sondern, wie bei allen Generationen vor uns, ändern sich ständig die Rahmenbedingungen und vermitteln den Eindruck, es war noch nie so schwierig. Dabei ist das einfach das Leben.

      • Brunhild Steiner sagt:

        …ich wär ja schon froh wenn das Leben hier drin mal schlaufenfrei verlaufen würde…,
        ansonsten pflichte ich Ihnen bei, einmal mehr ein Sturm im Wasserglas…-
        fehlten nur noch tiefgründige Betrachtungen zur Frage wo bewusst-gewollte Singlefrauen einzureihen sind-
        schwerstes Trauma bezüglich nicht gut gelungener Loslösung vom ersten Liebesobjekt????

      • Carolina sagt:

        B, bin heute auch mehr in der Schlaufe als ausserhalb. Geben Sie nicht auf! Habe den Fehler gemacht, unseren Schreiberling (das korrekte Wort scheint auch indiziert zu sein) beim Namen zu nennen!

  • sabine sagt:

    Hollsteins These enthält viel Richtiges. Persönlich kenne ich mehrere Fälle von Männern, deren Leben stark von klammernden, eifersüchtigen, überlebensgrossen Müttern überschattet war – Mütter, die teils über alles geliebt, aber auch heimlich gehasst wurden. Mütter, die sich ständig in die Beziehungen der Söhne einmischen, kaum ein gutes Haar an den Freundinnenn/Schwiegertöchtern lassen, usw. kennen wir doch alle. C.G. Jung erwähnte einmal eine Mutter, die am Totenbett ihres früh verstorbenen Sohnes sagte: „Jetzt kann ihn mir wenigsten keine andere wegnehmen“. Das sagt alles.

    • Brunhild Steiner sagt:

      …und Töchter, deren Leben von Mutter und/oder Vater zur Hölle gemacht wurde
      kennen Sie keine?
      Fehlverhalten findet sich doch überall, diese ewige Klischeereiterei aus der Psycho-Kiste, als ob es nicht alle möglichen Varianten geben würde…

    • Carolina sagt:

      Hollstein stellt hier keine These auf, sondern vermischt, populistisch, verschiedene Themen – und, wie nicht zum ersten Mal, pathologisiert dann etwas, was zum Leben dazugehört, was wir alle durchmachen müssen, als Eltern, als Kinder: sich abzunabeln. Dass es dabei Extreme gibt, wie in allen Lebensbereichen, ist völlig klar – aber wirklich krankhaft, d.h. zu behandeln sind die allerwenigsten. Dass sich veränderndes Beziehungsverhalten zu allen Zeiten ein Thema war, wird komplett ausgeblendet bzw flugs als krank dargestellt. Mich stört nicht das Thema, sondern die Korrelationen, die H zieht.

  • gabi sagt:

    Wir alle sind bloss ein paar weiterentwickelte Tiere; ein paar abgehobene Primaten. Selbst Frauen!

    Wir benötigen offenbar Mütter. Wir benötigen Väter. Wir benötigen eine Gruppe, um Sozialverhalten zu erlernen und einzuüben.

    So, wie das unsere Verwandten im Tierreich auch brauchen (Waisenelefanten, die selber Gruppen bilden, sind z.B. eine ernste Gefahr und enorm aggressiv).

    Und wie im Tierreich auch, gibt es Unterschiede zwischen uns allen. Zwischen Kindern, zwischen Vätern, zwischen Müttern. Einige erfüllen ihre Rolle besser, andere schlechter.

    … Und mehr gibt´s dazu nicht zu sagen.

    • houdini sagt:

      hu, was du nicht alles weisst… waisenelefantengangs… hihi…

      (elefanteherden bestehen ausserhalb der paarungszeit nur aus kühen und jungtieren – spätestens in der „pubertät“ werden die bullen vertrieben – es handelt sich also, wenn schon, um junggesellengangs)

  • Teilzeitpapi sagt:

    „muss sich der Bub physisch und psychisch früh abnabeln.“

    „Der Knabe wird von der eigenen, geliebten Mutter auf Distanz gehalten“

    Das verstehe ich ehrlich gesagt nicht, warum das so sein muss. Ist jetzt Zärtlichkeit zwischen Eltern und Kindern verboten oder nur zwischen Eltern und Buben?

    Diese Trennung weiblich-männlich kenne ich so stark eigentlich nicht. Natürlich sind die Geschlechter unterschiedlich, aber im Sinne einer Ergänzung. Voneinander zu lernen, denn beide haben sowohl „männliche“ wie „weibliche“ Qualitäten.

    • Carolina sagt:

      Tja, Teilzeitpapi, mit Ihren Ueberlegungen treffen Sie genau den Kern der Sache. Wenn wir alle mal ganz ehrlich sind, sind diese angeblichen Unterschiede, diese Genderproblematik, dieses Zeitgeist-zu-Wichtigkeit-hochreden, nur herbeigeredete Endlos-Befindlichkeitsschlaufe. Um aber so richtig ein Thema zu haben, muss vorher unbedingt ein Opfer herbeigeredet werden, in diesem Fall ist es der arme junge Mann (bei anderen Themen die Frau/Mutter etc). Die Psychoanalyse, die ja nicht lösungs-, sondern problemorientiert ist, ist als Ausschmückung wunderbar geeignet, um das Thema zu überhöhen.

      • Carolina sagt:

        Im Grunde – und das wissen die meisten Menschen auch – ist das Ganze etwas zum Leben dazugehöriges: Kinder müssen sich abnabeln, manchmal gibt es Probleme, manchmal nicht. So sind halt alle Konstellationen ein wenig unterschiedlich, aber daraus krankhaftes Beziehungsverhalten in der Zukunft abzuleiten, geht für mich komplett an der Sache vorbei.

    • Teilzeitpapi sagt:

      Ich denke aber schon, dass einige geschlechtliche Sachen nicht so gut laufen, dass zuviel „eingeebnet“ wird, dass „männliche“ Eigenschaften teilweise verpönnt wurden, usw. Wieviele Jungs bekommen heute Probleme, wenn sie mit Pistolen spielen/kämpfen/Krieg spielen? Im Vergleich zu vor 50, 40, 30 Jahren? Das Beschützen von Familie und Land (mit der allenfalls nötigen Gewalt) war fast immer eine „männliche“ Aufgabe. Ob eine Gesellschaft gut fährt, indem sie dies dem männlichen Nachwuchs abgewöhnt? In der Hoffnung, dass diese Qualität nie gebraucht wird? Hoffentlich irren sie sich nicht.

      • Lea Früh sagt:

        Einige Mädchen spielen auch gerne mit Pistolen oder/und spielen gerne Räuber und Poli usw. Diese Geschlechtsanbindungen/-Vorstellungen sollten wir endlich mal über Bord kippen, sei es bei Jungs oder auch bei Mädchen.

  • Teilzeitpapi sagt:

    Da wird vieles angeschnitten. Das mit den fehlenden Vorbildern (bei Alleinerziehenden, in Kitas, Kindergarten und Schule) finde ich auch problematisch. Erinnert mich an die 53% der schwarzen Kinder in den USA, die 2011 ohne Vater aufwuchsen (www.nzz.ch/aktuell/wirtschaft/wirtschaftsnachrichten/manche-traeume-dauern-laenger-1.18140106). Wäre interessant zu wissen, wie stark der im Artikel erwähnte Gefängnisaspekt mitspielt und wie sehr anderes.

    • Teilzeitpapi sagt:

      Ich sehe ein ziemliches Paradox. Auf der einen Seite werden engagierte Väter bei einer Scheidung massiv benachteiligt bis hin zur Degradierung zum Bezahlerzeuger, andererseits übernimmt Vater Sozialstaat Kinder von verantwortungslosen Erzeugern wie hier beschrieben: http://ef-magazin.de/2008/07/05/379-kultur-der-unterschicht-die-unertraegliche-leichtigkeit-des-boese. Für Unterschichtfrauen kann es sich je nach Sozialsystem sogar lohnen, sich einen solchen Erzeuger zu angeln.

      • daniela p. sagt:

        die massive benachteiligung, die du ansprichst, besteht aus der einseitigen zuteilung der elterlichen obhut. das ist aber die folge des „traditionellen familienmodells“. das ist ja längst im umbruch, durch die emanzipation der frauen, die viel bessere ausbildungen haben inzwischen, so dass die eltern sich die erwerbsarbeit teilen können. wenn sie wollen. wollen sie aber offenbar nicht, jedenfalls nicht alle, mit eben dieser folge bei scheidungen.
        „die unterschichtfrau“?! inwiefern lohnen?

      • Sportpapi sagt:

        @Daniela: Es ist doch Gesetz, dass Obhut und Sorgerecht heute nur an eine Person geht, wenn darum gestritten wird. Beim Sorgerecht wird nun das gemeinsame zur Regel. Mit „traditionellem Familienmodell“ hat das aber gerade gar nichts zu tun. Auch wenn die beiden Ex-Partner sich alles genau 50:50 aufgeteilt hätten, würde die Frau zu 99 Prozent Obhut und Sorgerecht erhalten (und hätte erst noch das Recht, die Erwerbsarbeit umgehend aufzugeben).

      • daniela p. sagt:

        dass heute noch müttern grösstenteils im streitfall die obhut gerichtlich zugeteilt wird, liegt an dem weit verbreiteten traditionellen familienmodell, doch. wenn das endlich nicht mehr die norm ist, dann werden sich die gerichte dem umstand anpassen. bis dahin leiden alle unter jenen, die das „traditionelle“ lebten.
        oh nein, erwerbsarbeit kann nicht einfach hingeschmissen werden, aber ganz sicher nicht

      • Sportpapi sagt:

        @Daniela: Wie sollen sich die Gerichte anpassen? Sie müssen – müssten – heute schon eine Einzelfalluntersuchung machen und nicht irgendwelche „Normen“ berücksichtigen. Und solange die Mutter nicht mehr arbeitet als der Vater, wird das Gericht in der Regel immer das Sorgerecht der Mutter zusprechen. Das ist auch nicht falsch. Falsch ist nur, dass nicht schon immer die gemeinsame Sorge die Regel war.

      • Sportpapi sagt:

        Und doch, Daniela. Nach meinem Wissen, wenn bisher beide Partner 50 Prozent gearbeitet haben, und die Kinderbetreuung durch den Partner nun wegfällt (auch wenn er sie weiterhin leisten möchte), dann kann nach meinem Wissen die Sorgeberechtigte Person, also in der Regel die Mutter, die Arbeit reduzieren. Weil sie ja nun zusätzlich betreuen „muss“. Dies wohl, bis die Kinder mindestens 10 (7?) Jahre alt sind.

  • alam sagt:

    Ich sehe das genaue Gegenteil. Noch nie in den letzten paar hundert Jahren haben Väter so viel Zeit mit ihren Kindern verbracht wie heute! Sie betreuen ihre Kinder, während die Mütter Teilzeit arbeiten, dies auch in den meisten „intakten“ Familien. Aber auch die meisten getrennten oder geschiedenen Väter sehen ihre Kinder sehr oft und haben ein unkompliziertes Verhältnis zu den Müttern ihrer Kinder. Einmal mehr lässt der Mamablog diesen Professor absurde Theorien verbreiten.

  • Hans Peter Bernet sagt:

    Eine konfuse Geschichte, die uns der Professor der Soziologie hier auftischt, vorallem dort, wo er dann auch noch die „Psychoanalyse“ unverstanden bemüht: Als ob Trennungen a priori „Traumatas“ wären. Kein einziges Wort über die vielen fehlenden, oder „ungeeigneten“ Väter, die oft auf der anderen Seite der Ablösung des Jungen nicht mehr, oder „ungenügend“ vorhanden sind und die Dyade des Kindes mit der Mutter nicht mehr „aufbrechen“: Stattdessen oft Väter als „Freunde“, oder „verschwundene“ Väter via Scheidungen, oder – wie hier im Artikel- jammernde „Väter“ über die ach so bösen Frauen.

  • Philipp M. Rittermann sagt:

    richtige männer nabeln sich früh von der mutter ab, so ungefähr kurz nach der still-zeit.

  • Tobias Meyer sagt:

    Da haben wir sie wieder mal: Die Hollstein’schen Allgemeinplätze und Klischees. Warum nicht die Rollen als solche kritisch hinterfragen? Hollstein macht letztendlich denselben Fehler wie die frühen Feministinnen: Er verharrt in uralten Rollenbildern. Gähn.

    • Free sagt:

      @Tobias:
      Falsch. Naturgesetze sind keine „uralten Rollenbilder“ oder Klischees. DU machst hier den selben Fehler wie die Feministinnen.

    • Philipp M. Rittermann sagt:

      mag sein. aber die haben sich bewährt – im gegensatz zu den neuen, wie ad acta zeigt.

  • Sportpapi sagt:

    Ich sehe ja die Liebe zur Mutter und die damit verbundene Zärtlichkeit in offenem Widerspruch zur vorübergehenden Abwendung von allem „Weiblichen“, insbesondere auch von den Mädchen an sich. Ein Widerspruch unter vielen, der die Jungs aber keineswegs zu stören scheint.

    • Franz Pfister sagt:

      Eine gewisse Flexibilität ist uns Menschen ja zum Glück eigen, das hilft viele Umstände, z.B. den Widerspruch zum Trieb, zu verarbeiten. Dass dies aber durch eine „rein weibliche Aufzucht“ unnötigerweise verkompliziert und ggf. verunmöglicht wird ist leider Tatsache. Nochmals: Männliche Vorbilder/Erzieher brauchen die Jungs!

  • Daniel Küttel sagt:

    Was ist denn mit der heute oftmals zu beobachtenden, manchmal geradezu krankhaften Bindung der Frauen zu ihren Vätern? Keine Zeit mehr gehabt darüber etwas zu schreiben? Wenn Mütter dann mit einem Bullshit losquarken von wegen Mutterliebe und der erste Weg zur Liebe mit anderen Frauen, dann macht ihr euch etwas vor. Jeder Mensch ERLEBT seine eigene Liebe, egal wie der Mensch aufgewachsen ist. Was viel wichtiger ist, dass die Eltern vorleben wie wichtig Respekt, Zärtlichkeit, Vertrauen, Unterstützung sind, weil je mehr das ein Kind sieht, desto eher wird es das auch im eigenen Leben anstreben.

  • Hitz sagt:

    Es mag ja viel Wahres an dem sein, was Herr Hollstein da schreibt. Aber es geht dabei vergessen, dass das, was heute als allgemeiner Konsens gilt – nämlich sämtliche Vulgärweisheiten der Psychoanalyse zu übernehmen – im Prinzip bar jeglicher Wissenschaftlichkeit ist. Psychoanalyse ist mehr Glaubenssystem als Wissenschaft und daher mit kritischerem Blick zu würdigen.

    • houdini sagt:

      oder wie karl kraus schon wusste: „psychoanalyse ist jene geisteskrankheit, für deren therapie sie sich hält.“

  • Manuela sagt:

    Hä?

    • plop sagt:

      Ja du… Allerdings genoss ich die Dichte an Fremdwörtern pro Satz, ein kleiner „Wissens-check“….
      Ansonsten weiss ich jetzt, dass meine zwei Buben vielleicht mal grosse Probleme haben. Tja.

  • Brunhild Steiner sagt:

    hm…, ein bisschen abenteuerlich den angeblich wachsenden „Beziehungsunwillen“ darauf rückzuführen- was wissen wir denn schon von den „Beziehungsmotivationen/Beziehungswillen“ aller Männer die in einer sind? Da wirds auch „Unwillige“ darunter haben, bloss waren sie nicht konsequent genug.
    Und: was ist denn mit Töchtern die sich von ihrem „ersten“ Liebesobjekt distanzieren müssen? Hat das keine Folgen für spätere Beziehungen?
    Grundsätzlich steht es jeder Mutter und jedem Vater frei eine gesund-nahe-engagierte Beziehung aufzubauen, ohne sich Gedanken zu machen was andere wohl denken.

    • Muttis Liebling sagt:

      Beziehungsunwillen kommt aus den sozialen Randbedingungen. Kein Mensch ist von sich aus beziehungsunfähig. Aber wenn man eine derartig kranke Gesellschaft aufbaut, in der es nur um Ökonomie geht, in der ein Mensch für einen anderen wirtschaftlich verantwortlich sein soll, nur weil er den mal geliebt und geheiratet hat. So was kann nicht funktionieren.
      Heute und hier in CH würde ich auch keine Familie gründen, das täte ich nur noch in Osteuropa oder in Südamerika, da sind die Frauen auch viel schöner. Aber ich lass mich doch nicht für einen anderen erwachsenen Menschen verantwortlich machen.

    • Muttis Liebling sagt:

      Um ein selbstbestimmtes, halbwegs glückliches Leben zu führen, braucht es drei Dinge: Eine Partnerschaft, Kinder und eine eigenständig gesicherte soziale Existenz. Wenn eines von den dreien fehlt, läuft etwas schief.
      Abhängigkeit von Personen, wie sie im hiesigen Familienrecht festgeschrieben ist, ist total kontraproduktiv. Man muss einen Partner ohne jegliche offiziellen Konsequenzen verlassen können. Privat ist etwas anderes.
      Um überhaupt eine glückliche Beziehung zu erarbeiten, ist es wichtig, dass diese konsequenzlos ist. Wenn das nicht der Fall ist, wirken Randbedingungen.

      • Luise sagt:

        Das heisst, die meisten Leute sind unglücklich, weil sie mindestens 1 dieser „Bedingungen“ nicht erfüllen? Bei den meisten von uns läuft etwas schief. Liegt an uns selber, was wir daraus machen. Man kann natürlich auch eine falsch gelaufene Kindheit für alle Schwierigkeiten verantwortlich machen…

      • Muttis Liebling sagt:

        Der psychoanalytische Ansatz ist gar nicht so schlecht, nur Freud konnte vor knapp 100 Jahren nicht wissen, dass das Sozialgefüge so entartet. Vor 100 Jahren mag die biologische Kindheit Bedeutung gehabt haben, jetzt ist es das soziale und politische Umfeld, welches krank macht.
        Kein Mensch ist dafür geboren, wirtschaftlich interessant zu sein. Diese Fixierung auf Pseudowerte wie Geld oder irgendwie vorgestelltes Glück hat den Rest entwertet.

  • diva sagt:

    «Die Grundhaltung zum Leben, das Urvertrauen, die Basismuster von Liebe und Beziehung entstehen in der frühen Interaktion von Mutter und Kind.» diesen satz aus dem ersten abschnitt sollte man allen müttern um die ohren hauen, die meinen wegen ihrer «karriere» ihre kinder schon als babys von sich stossen zu müssen, indem sie sie nur in buggys rumkutschieren (womöglich ohne blickkontakt) und mit vier monaten schon in die krippe geben. diese trennung ist traumatisch, aber nicht jene, die das kind auf natürliche weise vollzieht, wenn man es sich in seinem tempo entwickeln liesse…

    • Juno sagt:

      jajaja, diva, wir wissen langsam, dass sie Krippen für das Schlimmste halten Es zeigt sich ja in Ländern wie zum Beispiel Frankreich wo fast alle von früh an extern betreut werden, dass dieses Trennungstrauma riesig sein muss. Eine ganze Nation traumatisiert! Oh weh!

    • phil sagt:

      Diva, es gibt Mütter und es gibt Mütter… ? Sind sie eine von denen? Eine differenzierte Diskussion bei einen Kaffe oder auf dem Kinderspielplatz wird wohl eher schwierig mit Ihnen – oder?
      Bei gewissen Müttern die ich kenne bin ich froh, wenn die Kinder rasch in die Krippe kommen und somit etwas ruhe habe vom Tag zuhause 🙂 Ach ja, ich denke der ich als Papa hab das Urvertrauen und die Basisliebe ebenso erfahren und dies festigt und entwickelt sich bei mir und meiner Frau stetig. Also, not a one „woman“ show.

  • Luise sagt:

    Die heutige Haltung, Buben daran zu hindern, ihre Männlichkeit zu erfahren, fördert das Finden einer gesunden Rolle denn auch gar nicht. Jungs müssen als solche angenommen werden und brauchen eine gesunde Identifikation mit Vaterfiguren und dem Männlichen. So können sie sich aus einer Position der Stärke später weiterhin der Mutter zuwenden. Die Erfahrung, dass sich die Beziehung zum Mami trotz einer gewissen (physischen) Distanz positiv verändert eröffnet den Weg zu Liebesbeziehungen mit Frauen.

    • Franz Pfister sagt:

      Das wäre der idealfall.
      Leider ist die Norm aber wie von Hollstein beschrieben: „Der männliche Preis für diese Deidentifikation ist eine Ablehnung «weiblicher» Eigenschaften und eine bleibende Angst vor Nähe.“ Dies wird im Laufe der Entwicklung noch durch die Peers verstärkt, weil sie alle auf der Suche nach Bestätigung des ihnen vorgelebten (aufgezwungenen) Modells sind.

      Hier können ihnen aber einzig die Väter (bzw. männliche Vorbilder) weiterhelfen. Dort muss die Gesellschaft den Hebel ansetzen!

      • Brunhild Steiner sagt:

        … diese Schlussfolgerungen finde ich einfach ein bisschen zusammengebastelt,
        was ist denn mit der Tochter und ihrem ersten Liebesobjekt, von dem sie sich distanzieren muss?
        Und warum kommt man überhaupt auf so Begriffe und hinterfragt lang-überliefertes Zeug aus der Psychoanalyse nicht mal genauso gründlich, wie man diese Vorstellungen verbreitet?

      • Franz Pfister sagt:

        Wann muss sich die Tochter von der „Mutternähe“ abnabeln lassen? Für einen Jungen wird das gesellschaftlich erzwungen. Der Vaterkomplex der Töchter wäre auch ein lohnendes Thema. Darum gehts hier aber nicht, der Fokus liegt auf den Jungs.

        Warum wohl kolportieren identitätsfindende Jungs so gerne Begriffe wie Schwächling, Weichei, Schwul, Mädchen etc um sich zu definieren bzw. abzugrenzen? Das sind alles Attribute die ein „echter Mann“ wie ihn Mutti (die Gesellschaft) verlangt nicht innehat. Ein Vater/Erzieher der diese Suche mit Hilfe von Anerkennung, Respekt, Ehrgefühl unterstützt fehlt oft.

    • Free sagt:

      @Luise:
      Der perfekteste Kommentar zu diesem Artikel. Mehr gibt es nicht zu sagen.

      • Luise sagt:

        Danke. Nur versteht wohl jeder etwas anderes unter Mannsein. Für mich ist es Stärke, Selbstbewusstsein, Durchsetzungsvermögen, weibliche Wesen (Mutter, Schwester, Frau) notfalls schützen und gleichzeitig liebevoll und weich sein. Aber wenn ich so um mich schaue habe ich oft das Gefühl, dass viele der heutigen jungen Männer fast zu Frauen mutieren.

  • Muttis Liebling sagt:

    Dieses Exorzieren der Geschlechterrollen wird je langweiliger, als man es lesen darf. Ich kenne fast nichts von dem oben Beschriebenen. Ich war der Sohn meiner Mutter, der Vater, immer da, stand in der zweiten Reihe.
    Jetzt ist meine Tochter meist die mir Vertrauteste, während mein Sohn seine Mutter gegen meine häufigen verbalen Angriffe vehement verteidigt.
    Meine Freizeit, auch die Pausen während der Arbeit, verbringe ich fast ausschliesslich mit Frauen, weil ich halbwegs vernünftige Gespräche führen will und mich alle Männerthemen grenzenlos langweilen.

    • Muttis Liebling sagt:

      Ich bilde mir auch ein, eine ganze Menge von Psychologie zu verstehen, kann aber nichts von dem oben Geschriebenem nachvollziehen. Es gibt Menschen in zwei Geschlechtern, die sich mehr ähnlich als fern sind. Das wenig Ferne ist gut und ist wie Sandpapier, die die Beziehung immer wieder aufraut, damit die nicht zu glatt läuft.
      Das überwiegend Ähnliche ist die Basis unserer Kultur, unserer Sozialität. Das Individuum ist ein Nichts, erst das Paar macht aus Rohmaterial Menschen. Da immer wieder Keile reintreiben zu wollen, ist so ziemlich das Allerletzte, egal, ob feministisch oder Penisträger.

  • daniela p. sagt:

    sorgerecht: bekommt im streitfall eben derjenige, bei dem die kinder in der obhut sind, was sinn macht. und die obhut wird nach „traditionellem familienmodell“ (das es gar nicht ist) verteilt. das ist ja nun zum glück dabei sich zu ändern

    • Sportpapi sagt:

      Das Sorgerecht wird in der Regel dem Mann entzogen, obwohl er doch im eigentlichsten Sinn nicht nur ein Sorgerecht, sondern eine umfassende Sorgepflicht für seine Kinder hat. Zum Glück ändert diese Praxis endlich!

      • daniela p. sagt:

        beim sorgerecht handelt es sich ja sowieso nur um absolut minimalste möglichkeiten sich einzubringen (zum beispiel das mitspracherecht bei grösseren operationen oder schulwechsel, also wohl maximal 10 gelegenheiten), viel wichtiger ist doch der direkte umgang mit dem ganzen spektrum an einflussmöglichkeiten.

      • Sportpapi sagt:

        @Daniela p. Richtig, es handelt sich um das absolute Minimum. Und es geht ja nicht nur um Mitsprache, sondern auch minimalste Informationen. Über Schulnoten. Über Krankheiten. Etc.

      • daniela p. sagt:

        und ebenso beinahe nebensächlich im richtigen leben wie diese 10 gelegenheiten wo das sorgerecht zum zuge käme, ist es mit der sorgepflicht, die sich ja sowieso nicht durchsetzen lässt, wenn jemand nicht von sich aus will.
        ob sich jemand um seine kinder kümmern kann/darf und das auch tut, kann rechtlich kaum geregelt werden. das klappt einfach nur wenn beide elternteile das aktiv praktizieren. wenn nur einer der beiden nicht will, klappt es nicht

      • Sportpapi sagt:

        @daniela p. Das aktive Verweigern von Zusammenarbeit und Umgang etc. sollte allerdings tatsächlich sanktioniert werden, schlimmsten Falls eben mit Entzug Obhut/Sorgerecht. Da sehe ich durchaus noch Potential.

      • daniela p. sagt:

        entzug von sorgerecht und obhut würde den kindern nur überhaupt nichts nützen und nur zur verschlimmerung führen.
        das recht auf information besteht sowieso, respektive die pflicht zu informieren

      • phil sagt:

        eine Art von unterlassung der Hilfeleistung.

      • Sportpapi sagt:

        @daniela: Der Vater ohne Sorgerecht erhält also im Spital und in der Schule Auskunft? Automatisch oder auf Anfrage? Zum anderen: Es ist ein Dilemma. Das Wissen, dass Verstösse aber sowieso keine Sanktionen nach sich ziehen, ist aber eben auch eine Einladung gerade dazu. Ich weiss nicht, was da besser ist.

      • daniela p. sagt:

        sportpapi, es gibt ein recht auf information, aber es gibt kein recht darauf, dass man nicht einmal nachfragen kann. schulen und ärzte sind ja wohl nicht in der bringschuld.
        sanktionen würden einfach dem kind, und um das geht es ja eigentlich, eher schaden und den konflikt zwischen den eltern verstärken. das ist nicht der einzige bereich, der nicht vom staat abgesichert werden kann.

    • Frank Baum sagt:

      Die Rechtslage in Scheidungsfällen ist extrem Männerfeindlich. Das gehört dringend korrigiert. Ein „INformationsrecht“ ist letztlich nichtssagend. Das gibt es sowieso. Die Informationspflicht wird oft genug mit den Füssen getreten. Hier gehören griffige Konsequenzen formuliert, wenn gegen die Recht des geschiedenen Vaters verstossen wird. Letztlich läuft das nur über den Geldbeutel. Das ist bei anderen Problemen ja genau gleich.

      • daniela p. sagt:

        die sorgepflicht wird auch oft mit den füssen getreten. es gibt keine handhabe dafür. die menschen haben einen weg eingeschlagen und es geht einfach nicht anders, als ihn verantwortungsvoll zu gehen.

      • Eni sagt:

        Mir stösst die Bezeichnung „Sorgerecht“ ziemlich sauer auf, wie wäre es, wenn man einsehen würde, dass es eine Sorgepflicht gibt, nur dass man als Kindsmutter diese Sorgepflicht vom Kindsvater nicht einfordern kann!

  • Das Buch „Liebe Mutter, du tust mir nicht gut – Söhne schreiben ihren Müttern“ kann ich Bubenmüttern als Lesestoff nur wärmstens empfehlen.

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