«Den Job tausche ich nur mit Ottmar Hitzfeld»

Was sind die Freuden und die Ärgernisse eines Lehrer-Alltags? Heute schreibt ein junger Lehrer, weshalb er seinen Beruf mit fast niemandem tauschen würde. Und dass der Lehrerberuf mit jenem eines Fussballtrainers durchaus Parallelen aufweist.  Themenwoche Schule, letzter Teil.

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Lehrer aus Berufung: Florian Reichen vor seiner Klasse in Thierachern BE.

Ich erledigte Administratives, traf mich mit Speziallehrkräften, wertete die Rückmeldungen von den Schülerinnen und Schülern aus dem letzten Schuljahr aus. Ich richtete das Klassenzimmer, überarbeitete die Jahresplanungen, machte mir Gedanken zum Unterricht. Um dann, zu guter Letzt, mit einer meiner Lieblingsbeschäftigungen zu beginnen: dem konkreten Planen des Unterrichts. Diese Tätigkeit ist sehr vielseitig, denn wir Klassenlehrer auf der Primarstufe unterrichten die meisten Fächer selbst.

Jetzt, nach all den Vorbereitungen der letzten zwei Ferienwochen, freue ich mich über den Schulstart. Endlich geht das neue Schuljahr wieder los. Diese Situation vergleiche ich gerne mit derjenigen eines Fussballtrainers vor einer neuen Saison. Man weiss zwar, dass man gut trainiert hat und bestmöglich darauf vorbereitet ist. Aber eine kleine Unsicherheit bleibt trotzdem immer.

Ich mag die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern der Mittelstufe. In meiner fünften Klasse sind die Kinder zwischen zehn und elf Jahre alt. Ich erlebe sie als lernwillig, wissbegierig und als äusserst spontan und fantasievoll. Sie verhalten sich noch immer mehr wie Kinder als Jugendliche. Mich nervt einzig, wenn die Schülerinnen und Schüler nicht gut zuhören, aber dieses Phänomen kennen ja wohl auch alle Eltern…

Man hört zwar immer wieder, wie schwierig es als Lehrer heutzutage sei, doch das sehe ich überhaupt nicht so. Ich würde meinen Beruf als einen der Schönsten überhaupt bezeichnen. Genau wie jenen des Fussballtrainers. Die Gründe weshalb ich meinen Job so toll finde, sind zahlreich. Er ist abwechslungsreich. Ich habe grosse Freiheiten in der Arbeitsplanung. Kann selbständig arbeiten. Jeder Arbeitstag ist zudem anders: Ich treffe immer wieder auf neue Situationen und Herausforderungen.

Die viel diskutierte Zusammenarbeit mit den Eltern ist für mich nicht schlimm. Klar ist sie herausfordernd und natürlich gibt es sie, die mühsamen Elterngespräche. Trotzdem überwiegen für mich die positiven Rückmeldungen. Dass es in unserem Beruf jedoch auch Schattenseiten gibt, ist unbestritten. Am mühsamsten ist, dass unsere Arbeitsbedingungen so stark von der Politik abhängig sind. Man hat teils den Eindruck, dass jede Politikerin und jeder Politiker auch ein Schulexperte sei und ohnehin alles besser machen würde. Da staune ich manchmal schon, was gewisse Gross- und Nationalräte von sich geben, ohne im geringsten etwas mit der Schule zu tun zu haben. Ich erkläre einem Elektriker ja auch nicht, wie er die neuen Kabel in meiner Wohnung zu verlegen hat.

Wenn genau diese Politiker, wie in diesem Jahr der Berner Grosse Rat, ihren Lohn um ein X-faches erhöhen und in der gleichen Session uns Lehrerinnen und Lehrern bescheiden, dass das Geld für eine Lohnerhöhung leider nicht vorhanden sei, dann nervt das schon gewaltig.

Dennoch möchte ich mit niemandem die Arbeit tauschen – ausser vielleicht mit Ottmar Hitzfeld. Fünf Mal im Jahr eine Woche lang Trainings leiten, daneben ab und zu Fussballspiele auf der VIP- Tribüne anschauen und dabei Millionen garnieren. Das wär’s.

Obwohl… Diese Vorstellung ist wahrscheinlich genauso falsch, wie jene, die viele Menschen von uns Lehrerinnen und Lehrer haben: dass wir wenig arbeiteten, zwölf Wochen im Jahr Ferien hätten und dabei noch fürstlich entlöhnt würden. Wie auch immer. Ich freue mich sehr auf dieses Schuljahr.

Exif_JPEG_PICTUREFlorian Reichen, 30, ist seit fünf Jahren Primarlehrer. Er unterrichtet eine 5./6. Klasse in Thierachern BE und wohnt in Thun.

53 Kommentare zu ««Den Job tausche ich nur mit Ottmar Hitzfeld»»

  • Roshan sagt:

    „Künstlich geschaffene Heterogenität” finde ich eine Kernaussage, die mehr sagt als wohl beabsichtigt. Sie verneint die einfache Realität, dass unsere Welt heterogener und durchmischter geworden ist und einige wohl einer Nostalgie einer Leitkultur frönen, und die Ablehnung der Ausgrenzung durch die politisch Entscheidenden als Ursache der durch ihre eigene Haltung erzeugten Friktionen mit ‚den Anderen‘ darstellen.

    • alien sagt:

      Hm, Du hast sicher Recht, aber Du musst das anders formulieren, so muss man Deinen Satz fünf Mal lesen und genau untersuchen, bis man Dich versteht. Dass Du klug bist, musst Du niemandem beweisen.

    • Sportpapi sagt:

      Wie bitte? Und nein, da musst du gar nichts hineininterpretieren. Wenn ohne Zwang (zu wenig Schüler) aus pädagogischen Gründen jahrgangsübergreifende Klassen geschaffen werden, dann sind wir gerade bei „künstlich geschaffener Heterogenität“.

  • peter huber sagt:

    ..das Ganze muss ein Fake sein!!
    Ein Lehrer, der nicht jammert – gibts das überhaupt noch???!!

    ah ja..Klassengrösse..wir waren 30 Schüler in einer Primarklasse..wir habens alle überlebt und sind heute voll im Berufsleben 🙂

    • Brunhild Steiner sagt:

      @peter huber:
      abgesehen davon dass heute ein bisschen mehr gefordert wird als bloss „überleben“,
      gehe ich davon aus, dass die gesammelten Unterschiedlichkeiten in ihrer ehemaligen Klasse,
      was mitgebrachte Voraussetzungen von einzelnen Schülern betrifft,
      wesentlich kleiner waren als das eben heute je nach Gebiet der Fall ist-
      und diesen Fällen verträgt es grössere Klassen nicht.

      • alien sagt:

        Es sind die Konservativen, die oft nicht sehen (und nicht sehen wollen), dass sich die Zeiten geändert haben und ändern, schneller als je zuvor. Aber, ehrlich gesagt, ist das ja genau eine Definition von „konservativ“.

  • David sagt:

    Schön, dass jemand sagen kann, dass er Spass an seinem Beruf hat. In diesem Sinne: Viel Spass im neuen Schuljahr.

  • tststs sagt:

    Habe auch gerade meine neuen Pappenheimer kennengelernt (Stufe 10.Schuljahr) und freue mich auf ein weiteres interessantes und auch für mich lehrreiches Jahr!
    Der grösste und beste Vorteil übrigens am Lehrerberuf sind mMn nicht der gute Lohn, die selbstständige Arbeit oder das Wissen, etwas wirklich Sinnvolles zu tun, sondern die Tatsache, dass ich nicht mit Erwachsenen arbeiten MUSS, sondern mit Jugendlichen (und Kindern) arbeiten DARF!!! Die sind zig Mal ehrlicher, direkter und angenehmer als die allermeisten Erwachsenen…

    • alien sagt:

      Du bist aber ein Erwachsener, oder? Also ist diese Aussage nicht ehrlich? Also sind die Kinder auch nicht ehrlich? Was denn nun? Ich komme in logische Abgründe bei Dir!

      Seklehrer ist toll. Möchte ich auch sein.

  • TheSwissMiss sagt:

    Ein guter Bericht und eine solche Lehrperson wünscht sich wohl jedes Kind. Bis jetzt hatten wir auch immer Glück und die Kinder waren in der Primarschule stets sehr gut aufgehoben und man merkte auch dass es den Lehrern Spass macht. Jetzt stand grad der Wechsel zur Oberstufe an und der Druck der da auf einmal ausgeübt wird, finde ich schon etwas erschreckend. Ich frage mich, muss das so sein? In einer so entspannten und guten Klassenatmosphäre wie dies in der Primarschule meist war, lernt es sich doch viel besser.

  • Sportpapi sagt:

    Interessant finde ich es, dass nun ein Lehrer aus dem beschaulichen Berner Oberland zu Wort kommt, und für einmal nicht aus dem Kanton Zürich. Der Verdacht liegt nahe, dass die Aussagen dann vielleicht etwas anders herausgekommen wären…
    Aber ansonsten ist es schön, solche Lehrer zu hören.

    • Brunhild Steiner sagt:

      …insbesondere wenn jener, nicht zu Wort gekommener
      in einer Klasse mit höherer Belegung als „eher hoch“ unterrichten müsste…

    • xyxyxy sagt:

      eben
      es wäre ja schlimm, wenn hier nur negatives über die Schule verbreitet wird
      so, dass solche die noch keine Kinder haben in Angstzustände versetzt werden

      ich empfinde die heutige Schule sehr positiv, besser als die unsere damals …. bis jetzt

    • Carolina sagt:

      Warum, SP? Im ‚beschaulichen‘ Zürcher Oberland kann ich Dir auch einige Lehrer nennen, die mit grosser Freude und grossem Enthusiasmus arbeiten, sich aber auch darüber im klaren sind, dass sie einen Spagat zwischen Anforderungen und Möglichkeiten leisten müssen – wie übrigens in den meisten anderen Jobs auch.

      • Sportpapi sagt:

        @Carolina: Ich war schon in Sportlagern mit jahrgangsübergreifenden Klassen aus dem Berner Oberland. Das war kein Vergleich mit denen, die ich als Sportlehrer in belasteten Zürcher Gemeinden kennenlernen „durfte“. Das Unterrichten war in Zürich definitiv anspruchsvoller, manchmal wohl auch frustrierender.

      • xyxyxy sagt:

        ich gebe SP insofern recht – dass, das allerwichtigste Kriterium ist WO die Schule ist, bzw. wie sich eine Schulklasse zusammensetzt. Ich habe das jetzt allerdings (noch harmlos da Chindsgi) miterlebt und kenne mehrere Lehrer, die während ihres weitergehenden Studiums in verschiedenen Regionen Unterricht gaben. „Wie Tag und Nacht“ ihr einhelliges Urteil.
        Hat allerdings weniger mit Kantonen zu tun, sondern eben Regionen oder Quartieren. Nur das ist dann ein anderes Thema und dieses Thema möchte man nicht in der Öffentlichkeit diskutieren.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @xyxyxy:
        das sollte man aber dringendst!!!
        Denn die notwendigen Massnahmen um auf der (ich überspitze) Nachtseite Licht,
        resp ein bisschen Entspannung reinzubringen, lassen sich ohne Kosten nicht verwirklichen,
        also grundsätzlich kleinere Klassen etc usw in Gebieten wo eben nicht schon ein allgemeiner Konsens,
        bezügl. „in die Schule gehen und was man da so alles tut oder eben nicht tut“ und weit auseinanderliegende Voraussetzungen bestehen.

      • Papa aus Überzeugung sagt:

        Nicht wahr, SP, wenn man einen zufriedenen Lehrer findet, muss sofort ein Haken gefunden werden. weshalb nur? Ein Trainer darf sagen, er sei zufrieden mit dem Job, nicht aber ein Lehrer. Das ist doch krank!

      • Roshan sagt:

        Dann nennt doch die Quartiere und Orte, wo es schwierig ist, statt sich mit „möchte man nicht in der Öffentlichkeit besprechen“ herauszureden. Solches besagt ja nur, dass Ihr anscheinend nicht so frei sagen wollt, was Ihr meint. Entweder politischer Meinungsdruck oder, dass das was Ihr meint eben dem Nichtzerrbild der Nation ausserhalb entspricht. Ziemlich doppelbödig und Ihr wisst genau was ich meine.

      • Bruno Menzi sagt:

        @ „Papa aus Überzeugung“: Sehe ich nicht so. Er will glaub eher erklären, dass es verschiedene Regionen/Situationen und damit auch verschieden zufriedene und begeisterte Lehrer gibt, und dass man in diesem Fall einen motivierten, glücklichen Lehrer in einer guten, ihm passenden Situation interviewt hat. Dass es auch anderes gibt erfährt man dann aber erst mit den verschiedenen Kommentaren dazu.

      • Sportpapi sagt:

        @Papa aus Überzeugung: Wenn überhaupt, dann war das eine Kritik an der journalistischen Arbeit. Aber eigentlich nicht einmal das.
        @Roshan: Die Probleme sind bekannt. Worauf willst du hinaus?

      • alien sagt:

        Die Probleme sind in der breiten Öffentlichkeit NICHT einfach so bekannt. Was bekannt ist, sind die stereotypen Schuldzuweisungen der Rechten („zuviele Ausländer, geifer, geifer, heckheckheck!“). Die Ursachen der Probleme sind ja mannigfaltigst, und man darf sich die Sache jaaa nicht zu einfach machen. Ich kenne sehr gute Ausländer, die in der Schule keine Probleme hatten, und ich kenne Schweizer, die ganz grundlegende Anforderungen knapp erfüllten.

      • alien sagt:

        Ich selbst war ja auch ein halber Ausländer, und das hat mir keinerlei Probleme gemacht (im Gegenteil, ich wurde sogar manchmal als Brücke zu Ausländerkindern eingesetzt).

      • gabi sagt:

        Na, alien?

        Wieder mal ganz feste an Allem vorbei gelesen, was SP – selber auch kein lupenreiner Blut und Bodeneidgenosse, by the way – hier schreibt.

        Ich bin auch ein halber Ausländer.

        Und?

        Enthebt mich das von der Verantwortung in Zusammenhängen zu denken? – Geschweige denn, aufs tatsächlich Geäusserte ein zu gehen???

      • Sportpapi sagt:

        „kein lupenreiner Blut und Bodeneidgenosse“. Ich?

  • brigitte b. sagt:

    lehrer mit dieser einstellung kann man sich für seine kinder nur wünschen. sie müssen aufgrund ihrer leistung und einstellung wohl auch viel weniger oft mühsame elterngespräche führen…. wenn dann auch noch die gleichbehandlung der schüler klappt sind alle zufrieden und dann ist die schulzeit für alle parteien eine gewinnbeingende zeit.

  • Brunhild Steiner sagt:

    Und, ganz aktuell, es hängt eben doch Einiges an der Klassengrösse!!!
    (@Sportpapi!)
    http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Klassengroesse-ist-das-Hauptproblem/story/25454326

    Was nützen die schönsten Formulierungen/Vorgaben wenns im realen Leben nicht durchgesetzt wird?
    Weil nicht mehr Schulzimmer oder die entsprechenden Stellen zur Verfügung gestellt werden?
    Weil man lieber bis über die Schmerzgrenze auffüllt als mal „viel zu tief“ zu sein?
    Ich bin jedenfalls über das Resultat überhaupt nicht überrascht
    sondern bemängle genau das schon lange.

    • Sportpapi sagt:

      @BS: Sie haben auf meine Hinweise damals nicht reagiert. Wäre noch schön. Sie sehen im Artikel, dass der neue Befund offenbar überrascht. Weil die Klassengrössen seit vielen Jahren stabil sind, über die Jahrzehnte massiv gesunken sind. Offenbar ist es heute aber viel schwieriger, eine grosse Klasse zu führen. Neben disziplinarischen Problemen sind offenbar die „neuen“ Anforderungen bezüglich Elternkontakt, neue Lernformen („individualisierter Unterricht“) bei zunehmender Heterogenität (Integrative Schule) das Problem, das nun zu dieser Forderung führt. Wie von mir bereits mehrfach erwähnt.

    • Sportpapi sagt:

      Und, aus dem Artikel: „Im Schuljahr 2011/12 lag die durchschnittliche Klassengrösse im Kanton Zürich bei 19 Kindern im Kindergarten, bei 20,8 in der Primarschule und bei 18,7 in der Sekundarschule. Diese Grössen sind im nationalen Vergleich eher hoch – insbesondere in der Primarschule. In den europäischen Ländern liegt der Durchschnitt bei knapp 22 Schülern pro Klasse.“ Offenbar muss der Aut or auch noch einmal zur Schule… 🙂 Oder Mittelwert und Median klaffen einfach weit auseinander.

    • Sportpapi sagt:

      Lehrerpersönlichkeit: Mich hat das fasziniert: http://www.srf.ch/sendungen/reporter/ein-schulmeister-tritt-ab

      • gabi sagt:

        Danke für den Link, SP.

        Einmal mehr: Regeln. Verbindlichkeit. Berechenbarkeit.

        Doch da darf schon dran erinnert werden: Damit scheinen grad auch Lehrer an sich – Spät68erphänomen? – einige Mühe zu bekunden, wenn ich an die Berichte eines Lehrer-Freundes denke, der mir vom der JeKaMi-Verhalten der Lehrer bei hochoffiziellen Sitzungen der Lehrerkörpers berichtet (spätkommen, rauslaufen, rauchpausen, untereinander plaudern, etc.)

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Sportpapi:
        die neuen Herausforderungen welche kleinere Klassengrössen fordern würden
        sind so neu nun auch wieder nicht!

        Und: wir haben bei allen drei Kindern GRÖSSERE Klassen als eigentlich vorgeschlagen erlebt!
        Also die noch höhere Variante als „eher hoch“.
        Bleibt mir zu wiederholen:
        weder die betroffenen LehrerInnen noch mich überrascht der Befund.

      • Carolina sagt:

        Es war schon immer so: an die Lehrer, die schliesslich unsere Kinder durch einen wesentlichen Teil ihres Lebens begleiten, stellen wir höhere und manchmal unerfüllbare Erwartungen als an, sagen wir, den Pöstler. Ich persönlich fand es immer normal, richtig und fürs weitere Leben wichtig, dass unsere Kinder auch Lehrer haben, die ihnen (oder uns) nicht passen, die man sich vielleicht in der freien Wildbahn nicht unbedingt als Freunde aussuchen würde. Die Klagen unserer Kinder ignorieren wir meistens, ganz bewusst. Ausnahme (und das ist wirklich bei den drei Kindern bisher nur ein einziges Mal

      • Carolina sagt:

        /2 geschehen): Bösartigkeit und eklatante Ungerechtigkeit. Da mischen wir uns massiv ein. Wenn man Lehrer als einen normalen Querschnitt der Bevölkerung sehen kann, mit allen positiven und eben auch negativen Aspekten, lernen die Kinder auch, dass das zum Leben gehört: sich mit völlig andersartigen Menschen zu arrangieren und auch mal selber zu kämpfen bzw Widerstand zu leisten.

      • Sportpapi sagt:

        BS: Da ich die Situation an der Schule Ihrer Kinder nicht kenne, halte ich mich an die veröffentlichten Kennzahlen. Insofern geht es Ihnen ja offenbar weniger um durchschnittliche Klassen (bzw. das, was die meisten Kinder erleben), sondern um die Maximalzahlen.

    • Francesca sagt:

      Natürlich hängt viel an der Klassengrösse – schon alleine, weil die Kinder häufig reden und nicht still sitzen müssen, wie früher, auch jederzeit aufs Klo dürfen etc.. Das lenkt viele Kinder ab und geht nur in nicht zu grossen Klassen. Auch die Integration von behinderten Kindern kann für die andern problematisch sein, wenn noch eine weitere Betreuungsperson im Unterricht ist, die mit dem besagten Kind ja spricht.

      • xyxyxy sagt:

        Ist ja wohl nicht schwer zu begreifen: je heterogener die Klasse und je weniger autoritativ die Unterrichtsmethode – umso weniger Kinder können gleichzeitig betreut werden

      • Sportpapi sagt:

        Eben. Genau das sagte ich doch oben. Am Schluss diskutieren wir über zu grosse Klassen, statt über künstlich geschaffene Heterogenität. Und verlangen mehr Mittel, statt einfach mal zu hinterfragen, ob mit dem eingesetzten Geld (und die Bildungsausgaben steigen laufend!) nicht vielleicht doch mehr „Ertrag“ erzielt werden könnte.

  • Papa aus Überzeugung sagt:

    Einen solchen Lehrer wünsche ich für meine Kinder.

  • Karrierefrau sagt:

    Danke für diesen Text, Herr Reichen! einerseits ermöglicht er Diskussionen zu verschiedenen Themen, andererseits einen einfühlsamen Blick in einen schönen Beruf. Danke!!

    • gabi sagt:

      Aber – um im Bild des Vergleichs zu bleiben – wie viel Spass oder Verdruss er bereitet, hängt schon auch ein Wenig vom Potential, dem Können und Wollen der „Mannschaft“ ab.

      Ich wage zu bezweifeln, dass Herr Reichen – dem ich das von Herzen gönne! – an jeder Schweizer Schule (bzw. in jeder Schweizer Stadtschule) derart Freude an seinem Beruf hätte.

      • tststs sagt:

        Gegenargument: ein- und dieselbe Mannschaft kann beim einen Lehrer brav und strebsam sein, beim nächsten Lehrer sind sie der reinste Sauhaufen…
        Und was jeder Schüler sofort merkt: ob der Lehrer gerne vor den Schülern steht! Und das spricht (fast) jeden Schüler an, egal ob irgendwo im Emmental oder im Kreis 4 😉

      • gabi sagt:

        Stimmt. Aber würde ich eher als ergänzende Beobachtung beschreiben, denn als Gegenargument.

  • Brunhild Steiner sagt:

    🙂 ist auf dem Bild eigentlich die ganze Klasse zu sehen? Würde mich jedenfalls freuen wenn das im Kanton BE die durchschnittliche Klassengrösse darstellt. Verschafft den LehrerInnen und den Kindern viel mehr Luft! 🙂

    • Sportpapi sagt:

      Klassengrösse vergleichbar mit Zürcher Verhältnissen. Aus der Homepage: „Eckdaten: Im Schuljahr 13/14 besuchen 220 Kinder die Primarschule und den Kindergarten in der Kandermatte. Diese sind eingeteilt in 3 Kindergarten- und 9 Primarschulklassen, welche als zweistufige Mischklassen geführt werden.“

    • Dan Rifter sagt:

      War auch mein erster Gedanke ..

      Als Kontrast könnte man einen Primarlehrer aus Schwamendingen fragen, der 24 Kids unterrichtet, von denen 3 deutsch als Muttersprache haben.. wobei Migrationshintergrund im Vergleich zu den überehrgeizigen, sich immer einmischenden „Tiger Mum mässigen“-Eltern noch das wesentlich kleinere Übel ist..

      Vielleicht etwas klischiert und vereinfacht .. aber ist doch so!

      • tststs sagt:

        Mit grösster Wahrscheinlichkeit (Ausnahmen bestätigen die Regeln), wird er auch dort seinen Job gern machen. Die meisten Lehrer empfinden ihren Beruf nämlich als Berufung und nicht um irgendwelche Klischees zu bestätigen…

      • tststs sagt:

        Und bitte, man beachte, dass man auch einen anstrengenden Beruf gerne machen kann 🙂

      • schildchrötli sagt:

        Das war vielleicht gut gemeint, aber ungeschickt ausgedrückt…
        Was bitteschön ist denn an „Migrationshintergrund“ per se ein Übel???
        Viele Kinder mit Migrationshintergrund können sich sehr gut anpassen, haben keine nervige Anspruchshaltung und sind nicht darauf angewiesen, dass sie immer mit etwas oder durch jemanden beschäftigt werden müssen.

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