Ein vier Wochen dauernder Alptraum

SCHWEIZ FRUEHLING

Eine Krebsdiagnose verändert die Sicht aufs Leben: Eine Mutter geniesst mit ihrer Tochter den Frühling, 20. Mai 2012. (Keystone/Salvatore Di Nolfi)

In dem Moment, in dem das eigene Leben bedroht ist, denkt man nur noch an sich selber. Meinte ich zumindest. Doch ich habe mich getäuscht.

Ich habe Anfang April die Diagnose Krebs bekommen. Schwarzer Hautkrebs. Die Dermatologin, die mir den Befund mitteilte, war offenbar wenig geübt im Überbringen solcher Nachrichten. Anstatt auf Heilungschancen zu fokussieren, redete sie irgendetwas von «sehr unglücklich gelaufen», Körper scannen und Immuntherapie und verabschiedete mich mit einem festen Händedruck und den Worten «Sie müssen jetzt kämpfen!».

Ich verliess die Praxis mit dem Gefühl, mein Todesurteil erhalten zu haben, wobei bloss der exakte Zeitpunkt der Vollstreckung noch unklar war. Trotzdem dachte ich in diesen ersten Horrormomenten keine Sekunde an mich selber, sondern nur an meine Kinder. Meine zwei Kleinen! Die dürfen eine solche Tragödie nicht durchmachen müssen! Sie brauchen mich doch! Ich kann sie nicht plötzlich verlassen – schon gar nicht jetzt, wo sie noch so jung sind.

Dinge wie der Kindergartenstart meiner Kinder, die bisher völlig selbstverständlich in meiner imaginären Lebensplanung standen, wurden plötzlich zu Optionen degradiert. Dieser kleine, schwarze Fleck auf meinem Bein verdunkelte von einem Moment auf den andern mein Leben und das meiner Familie. Dieser kleine schwarze Fleck, der während meiner beiden Schwangerschaften gewachsen war und sich verändert hatte. Womöglich hormonell bedingt, wie es später am Unispital hiess. Zwar gebe es keine entsprechenden Studien, doch sie würden solche Fälle oft erleben. Warum nur werden wir Frauen dann nicht sensibilisiert für das Thema, fragte ich mich, und beschloss in einem trotzigen «Nicht mit mir»-Moment, es dem Scheisskrebs zu zeigen und via Mamablog selber darauf aufmerksam zu machen.

Zwei Wochen nach der Diagnose wurde mein Tumor grossflächig herausgeschnitten und zusätzlich der Wächterlymphknoten entfernt. Dann hiess es weitere zwei Wochen aufs Resultat warten. Vier Wochen, in denen mein Mann und ich nach besten Kräften versucht haben, normal zu funktionieren – nur schon den Kindern zuliebe. Was vor allem mir bei weitem nicht immer gelungen ist. Wie auch, wenn man keine Ahnung hat, ob einem eine Behandlungsodyssee mit ungewissem Ausgang bevorsteht oder man einigermassen unbeschadet zurück in sein altes Leben darf?

Freunde und Verwandte haben immer wieder versucht, mich mit Positivmeldungen aufzumuntern. Doch die gut gemeinten «mein Freund hatte Krebs und hat noch fünf Jahre lang gelebt anstatt der prophezeiten drei Monate»-Geschichten bringen einen in solchen Krisen nicht weiter. Denn was sind schon fünf Jahre für eine 37-jährige Mutter? In fünf Jahren wird mein kleiner Junge noch nicht einmal zur Schule gehen und meine Tochter gerade mal acht Jahre alt sein. Fünf Jahre reichen nicht!

Dann gab es endlich Entwarnung: Der Krebs war nur lokal, hatte also noch nicht gestreut. Zwar ist die Gefahr laut Ärzten nicht ganz gebannt, es folgen engmaschige Kontrollen während der nächsten Jahre. Doch wir haben berechtigten Grund, optimistisch zu sein.

Zurück ins alte Leben also. Wenn auch nicht ganz. Denn so abgedroschen das klingen mag: Das Leben ist nicht mehr dasselbe. Ich werde mich vielleicht nie mehr so sicher fühlen wie zuvor. Und meine völlig gesunden Kinder wurden mit dem Ausbruch meiner Krankheit plötzlich zu «Menschen mit erhöhtem Hautkrebsrisiko», die sich ab Teenageralter jährlich durchchecken lassen sollen.

Trotzdem kann ich der Geschichte auch Positives abgewinnen. Ich geniesse jeden Tag mit meinen Liebsten noch mehr als zuvor, weiss die lustigen, unbeschwerten Momente noch mehr zu schätzen. Natürlich gibt es auch im «Lebensabschnitt danach» nervige Tage und Ärgernisse, die mich auf die Palme bringen – doch die verlieren jeweils ganz rasch wieder an Wichtigkeit. Denn alles in allem ist mein Leben ziemlich perfekt. Und ich habe vor, jede Sekunde davon zu geniessen.

68 Kommentare zu «Ein vier Wochen dauernder Alptraum»

  • Maria sagt:

    Ich verstehe die liebevolle Sorge um die eigenen Kinder angesichts einer solchen Diagnose. Umso mehr, wenn es Kleinkinder sind. Ich wünsche Ihnen alles Gute!

  • bitta sagt:

    ich habe seit meinen Schwangerschaften ebenfalls Muttermale, die sich stark verändert haben. Man bemerkt es, und verdrängt es. Da nun meine Vorgesetzte zur Kontrolle ging und gerade noch rechtzeitig ein bösartiges Melanom entfernen lassen konnte, habe ich mich nun auch zur Kontrolle angemeldet. Für alle, die unsicher sind, gibt es bis Ende Mai unter http://www.myskincheck.ch/muttermal.cfm Bilder seiner Muttermale einsenden und Experten beurteilen, ob eine Kontrolle nötig ist oder eher nicht.

  • Hermann sagt:

    Ich wünsche Ihnen, liebe Frau Kuster, das Allerbeste. Ich denke, ich weiss sehr gut, was in Ihnen vorgeht. Vor neun Jahren wurde meine Frau mit unheilbarem CBD diagnostiziert. Ich habe sie zu vielen MRIs gebracht, und sie Jahre lang betreut, doch die Voraussage des Todesjahres trat letztes Jahr ein. Ich studierte die Krankheit monatelang und suchte nach Fluchtwegen, die es nie gab.

  • Jeanette Kuster sagt:

    Vielen Dank für die zahlreichen guten Wünsche, über die ich mich sehr freue – so kann es ja nur gut kommen.
    Und danke auch allen (direkt oder indirekt) Betroffenen für das Teilen ihrer Erfahrungen. Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute, viel Kraft und positive Energie, um diese unheimlich schwierige Zeit durchzustehen und vor allem zu überstehen.

  • Jasmin21 sagt:

    Alles erdenklich Gute für Sie! Mir würde es genau gleich gehen….

  • TheSwissMiss sagt:

    Was für ein guter Bericht und so nötig in der heutigen Zeit in der Krebs schon fast allgegenwärtig ist. Ich bin zwar nicht persönlich betroffen doch seit meine Mutter an Brustkrebs erkrankt ist, mache ich mir natürlich auch Sorgen – vor allem um meine Kinder. Wir sprechen jetzt offen zu Hause über dieses Thema und auch darüber wie „unwichtig“ gewisse Dinge sind und wie wichtig es im Gegenzug dazu ist, das Leben zu geniessen im hier und jetzt. Ich wünsche Ihnen nur das Beste, viel Kraft und Mut für die kommende Zeit.

  • Simone sagt:

    Ich wuensche Ihnen alles Gute und danke Ihnen, darueber geschrieben zu haben.

  • Kim Müller sagt:

    krebs ist immer ein Schock. Ich bin im 6. Monat schwanger und meine Mutter liegt im Spital mit einem Gebärmuterkarzinom/sarkom, eine Chemo will sie nicht, um die restl. Zeit, die ihr bleibt noch geniessen zu können. Vielleicht müssen wir das alle lernen. Den Moment besser zu geniessen, für/zueinander Sorge zu tragen, weil man einfach nie weiss, wie lange man einander noch hat,

  • Bianca sagt:

    Ich wünsche Ihnen gute Freunde zur Unterstützung, viel positive Gedanken und Kraft im Umgang mit den negativen. Ich kann mir vorstellen, welches Tohuwabohu in Ihrem Kopf und Herz wütet, habe ich es doch auch erlebt. Aber einen Vorteil haben wir Mütter in solch einer Situation: Die Kinder fordern uns weiterhin, brauchen uns, bringen uns zum Lachen. Das hilft ungemein.

  • Widerspenstige sagt:

    Hier habe ich eine chin. Weisheit gefunden, die mir passend erscheint zum Thema:

    Wer andere erkennt, ist gelehrt.
    Wer sich selbst erkennt, ist weise.
    Wer andere selbst besiegt, hat Muskelkraft.
    Wer sich selbst besiegt, ist stark.
    Wer zufrieden ist, ist reich.
    Wer seine Mitte nicht verliert,
    ist unüberwindlich.

    (LAO-TSE)

  • alien sagt:

    Ach, Krebs, hatte ich auch schon. Das kommt und geht, im guten Fall mit einer Operation und Nachbehandlungen, im weniger guten mit dem Tod.

    • Frank Baum sagt:

      Na dann ist ja alles in Ordnung! Was ist schon dabei, wenn es ab und zu mit dem Tod einhergeht?

      • irene feldmann sagt:

        finde ich wirklich zynisch und geschmackslos….

      • Blitz Blank sagt:

        @irene feldmann

        wirklich?

        Ich finde es eher zynisch und geschmacklos den Tod aus dem öffentlichen Bewusstsein zu verdrängen.
        Sollen sich doch die Leichenwäscher etc. damit befassen, damit das seichte Leben ungestört seinen Lauf nehmen kann.

      • alien sagt:

        Seh ich auch so wie Blitz. Der Tod gehört zum Leben, wer sich damit nicht abfinden kann, der hat irgendwann ein Problem. Ich will nicht sagen, dass ich fröhlich gestorben wäre, aber es wäre wohl keine Riesenkatastrophe gewesen. Für meine Kinder wäre es hässlich gewesen sicher. Aber am Ende: That’s life. Oder eben death.

      • irene feldmann sagt:

        meine herren, ich äusserte mich über herrn frank baums eintrag, von wegen: was ist schon dabei, wenn es ab und zu mit dem tod einhergeht…….also bitteschön!!!

      • alien sagt:

        Das war schon deutlich zu flapsig, ich stimme zu.

  • Helga Hanson sagt:

    Mir erging es ähnlich wie Jeannette Kuster. Ein malignes Melanom 4 mm tief hatte meinen linken Oberarm geziert. Die Überlebensprognose war katastrophal. Eine Wächterlymphknotenbiopsie war nicht erfolgreich und somit war es unklar, ob das Melanom gestreut hatte; also ‚wait and see‘. Gekämpft habe ich nicht, aber mein Leben habe ich fast völlig umgekrempelt und darüber fast das Melanom vergessen. Umzug von Schottland zurück in mein Heimatland Süddeutschland. Heute nach 9 Jahren fühle ich mich pudelwohl und freue mich über jedes zusätzliche Lebensjahr. Good luck für die Zukunft Frau Kuster!

  • Dilek Demirel sagt:

    Auch von meiner Seite die besten Wünsche für Ihre Zukunft. Leider sind immer mehr Dermatologen, vor allem im privaten Sektor, primär auf Falten, Schönheit und Geld fokussiert anstatt auf ihre hippokratisch-ärztliche Seite, sprich, das einfühlsame Begleiten ihrer Patienten und dem Ermöglichen der aktuell bestmöglichen medizinischen Behandlung.

    • Rahel sagt:

      Mag sein, aber wir haben das auch nicht erwartet. Die Ärzte, v.a. die Spezialisten, sollen in erster Linie ihr Handwerk gut machen, die Infos, die wir wollen, die fordern wir selbst ein, und wie sie uns kommuniziert werden, ist für uns nicht relevant. Verständnis oder Empathie erwarte ich zuletzt, denn 1) sind wir eh nur ein Fall von vielen, 2) würden diese Eigenschaften ein seriöses Ausüben des Berufes verunmöglichen, 3) sind das auch nur Menschen, und ich möchte doch mal sehen, wieviele von uns mit Menschen in einer solchen Extremsituation kompetent kommunizieren können.

      • Lisa sagt:

        @rahel: doch, das kann und muss man lernen – es gibt auch viele gute beispiele, die dies belegen.

      • Valeria sagt:

        @ Dilek Demirel:
        Kommunikation gehört mittlerweile zu einem wesentlichen Bestandteil des Medizinstudiums, genauso wie die zunehmend aufkommende Fragestellung, ob alles, was möglich ist, auch durchgeführt werden soll.

        Verständnis und Empathie verunmöglichen in keinster Weise die Ausübung des Arztberufes, man lernt mit der Zeit, damit umzugehen. Trotzdem: Ich kenne keine Kollegen, denen es nicht zu schaffen macht, einer 40-jährigen Mutter mit 3 Kleinkindern und Pankreas-Ca mitzuteilen, dass Sie die nächsten Weihnachten wahrscheinlich nicht mehr erleben wird. Das ist und bleibt schrecklich.

      • Rahel sagt:

        Ja eben, Valeria, ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass die Kommunikation lausig war, und zwar von allen Spezialisten, mit denen wir es zu tun hatten – nur der Hausarzt hat das gut hingekriegt. Aber eben, ich hab’s ihnen nicht krumm genommen, da ich den Eindruck hatte, dass sie mit der Situation überfordert waren – gerade die Professoren waren ja schon doppelt so alt wie wir – auch für die war es hart, einem jungen Familienvater ehrlich Red und Antwort zu stehen.

  • maia sagt:

    Liebe Frau K. Erst mal Ihnen und Ihrer Familie alles Gute! Und bleiben sie auf jeden Fall dran. Mit diesem Thema ist nicht zu spassen! Ob schwanger oder nicht: Muttermale müssen regelmässig kontrolliert werden. Darauf wird ja immer wieder hingewisen (Zeitung, TV, Radio). Im Sommer gibt es immer wieder Aktionen, bei denen man die Muttermale spontan von Dermatologen kontrollieren lassen kann. Man/Frau muss ja schon fast Augen und Ohren schliessen, um nicht darauf aufmerksam werden. Da auch Männer daran erkranken können, ist mir nicht klar, warum Frauen noch mal spez. informiert werden müssen.

  • Felix Müller sagt:

    Ihre Berichte berühren und motivieren mich, all die kleinen, positiven Sachen im Leben zu schätzen. Viel Gutes betrachte ich zu oft als selbstverständlich „gegeben“ und hadere mit Sachen, die es einfach nicht wert sind. Ich wünsche Ihnen und allen Betroffenen von Herzen alles, alles Gute.

  • Blitz Blank sagt:

    Vielen Dank für diesen Artikel und auch von mir die besten Wünsche!

    Und doch:

    Erkrankt und gestorben wird immer… auch an diesem sonnigen Montag. Das weiss vermutlich auch die Dermatologin.
    Was kann der Tod der Teil des Lebens ist dafür, dass wir in immer erfolgreicher aus unserem kapitalistischen Fiebertraum verdrängen. Tod ist total normal und alltäglich und wird in jeder Sekunde praktiziert.

    Es betrübt mich zutiefst, dass wir als Individuen aber auch als Gesellschaft unsere Intelligenz und Fähigkeiten nicht dazu verwenden, unsere Endlichkeit in unser Leben zu integrieren.

    • Beat sagt:

      Verständlicherweise hängen die Menschen eben am Diesseits… Hier ist das, was man liebt, während niemand weiss, was einem im Jenseits erwartet. Es heisst, dass man jeden Tag viel mehr schätzen sollte. Manchmal könnte man darob verzweifeln, dass man das Leben doch nicht zu geniessen im Stande ist.

    • Rahel sagt:

      Der Tod mag für manche beängstigend sein, für mich ist er es nicht. Das Elend ist doch, dass man ein grosses Loch im Leben anderer hinterlässt. Was mit denen passiert, ist oft die eigentliche Tragödie.

      • Beat sagt:

        Wenn Sie Ende Juni alles loslassen müssten, was Sie heute haben, würde Ihnen das keine Mühe machen?

      • Rahel sagt:

        Doch, das Loslassen schon. Vor dem Todsein selber hab ich aber nicht viel Angst. Auch vor dem Sterben nicht, höchstens vor den Schmerzen dabei, wenn es welche geben sollte.

      • Beat sagt:

        Ich hätte vor dem Loslassen mehr Angst als vor den Schmerzen. Einerseits würden schlimme Schmerzen wohl gelindert und andererseits könnte man sonst immer noch Sterbehilfe in Anspruch nehmen. Ich hätte aber Mühe, meine Familie und Freunde hinter mir zu lassen und zum Beispiel nie mehr in den Wald zu gehen und die Natur dort erleben zu können.

    • Rahel sagt:

      Ach: und der Weg dahin, zum Tod, wenn er sich als lange Strasse des Leidens abzeichnet… Das macht mir mehr Angst, als der Tod an sich!

    • Brunhild Steiner sagt:

      @Blitz Blank:
      wissen Sie, manchmal passen diese Reflektionen und manchmal passen sie nicht so ganz,
      hier, unter diesem Thema, wo einfach mal die ganz persönliche Betroffenheit Raum haben darf,
      passt es weniger.
      Ansonsten könnten wir gleich alle Themen die sich mit Leid und seiner Bewältigung auseinandersetzen, sparen- paar Flugstunden in Süden leidets nämlich im Sekundentakt, wozu dann noch gross Worte drüber verlieren wenn dort die Kinder auf der Strasse ver… . So bisschen klingt diese Logik.

      • Brunhild Steiner sagt:

        2/
        „Tod ist total normal und alltäglich und wird in jeder Sekunde praktiziert.“
        und was nun genau müsste ich daraus schliessen?
        Ist nur angemessen über Krankheit und Leid zu schreiben, wenn der damit einhergehende Tod willkommen geheissen wird? Weil er von uns Kapitalisten so verdrängt ist? Und das beinah schon unfair ist?

      • Blitz Blank sagt:

        @Brundhild Steiner

        Sei meinen ich sei kaltherzig. Ich meine ich sei es nicht.

        Was ich daraus schliesse?
        Dass das Leben zu wertvoll ist, um es an allerlei sinnloses Zeugs zu verschwenden.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Blitz Blank:
        ich denke nicht dass Sie kaltherzig sind, aber hier, in diesem Kontext klingt es danach,
        denn Frau K verschwendet nicht ihre Gedanken an sinnloses Zeug,
        denn um sie und ihr Erleben, ihre Gedanken und Gefühle geht es hier ja.
        Theoretisches Drüberstehen passt nicht überall hin…

      • Blitz Blank sagt:

        @Brunhild Steiner

        Was kann ich tun, damit Sie mir glauben, dass die Autorin mein ganzes Mitgefühl hat, dass ich nicht darüberstehe und dass ich die Autorin nicht kritisiere?

      • Blitz Blank sagt:

        und nochmals @Brunhild Steiner

        Und ist es wirklich die Autorin, die jetzt so dringend unseres Mitgefühls bedarf?
        Wenn ich das recht verstanden habe besteht jetzt ja keine Gefahr mehr.
        Doch wahrscheinlich heute an diesem so schönen Montag hat ein Dermatologe wieder einen Patienten informieren müssen. Vielleicht ist heute auch jemand an schwarzem Hautkrebs gestorben und hat sich von seinen Liebsten trennen müssen und umgekehrt.
        Reicht es also aus der Autorin einfach alles Gute zu wünschen und zur Tagesordnung zurückkehren?
        Ich meine nein.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Blitz Blank:
        danke fürs Antworten, ich versuchs aus einer anderen Ecke-
        die Worte „Tod ist total normal und alltäglich“ haben mich hier einfach sehr gestört, für jemanden, ob nun Frau K oder LeserInnen, bricht bei einer solchen Diagnose jegliche Normalität zusammen, auch wenn Tod zum Leben gehört etc etc, empfand ich das eher in Richtung „tut nicht so, unser einziges Problem ist dass es für uns nicht mehr das Normalste der Welt ist“ und verletztend für alle die gerade in einer so herausfordernden Phase stehen. Und von dem her, trotz Richtigkeit, eben ein bisschen unpassend grad hier.

    • irene feldmann sagt:

      umsetzen ist ein prozess!

  • Cyril Meier sagt:

    „Sich nie mehr so sicher wie vorher fühlen“ Ich weiss nicht warum ich mich nach meiner Hautkrebs Diagnose nicht mehr sicher fühlte. Es war nicht die Angst vor dem Krebs, es war mehr Angst vor dem Leben. Während der ersten Operationen war ich sehr stark und auch zu Beginn der Immuntherapie. Ich musste jeden Tag aufs neue nehmen. Die Angst und das Loch kam als alles „vorüber“ war. Ich wundere ich sehr viel, wie ich jetzt wäre ohne den Hautkrebs. Liebe Betroffene lasst euch Zeit um zu Verarbeiten. Es sind nicht nur die Narben die Heilen müssen. Und anderseits sollte man auch einfach wieder Leben!

  • malena sagt:

    alles gute und viele erfreuliche befunde! 🙂

  • Mauri Moser sagt:

    alles alles gute, frau kuster. danke für diesen artikel, der mich zum nachdenken anregt.

  • Roshan sagt:

    Ihnen viel Glück. Erstaunlich, wie wertvoll unsere Zeit hier ist, und wie kurz eigentlich.

  • Teilzeitpapi sagt:

    Es freut mich sehr für Sie und Ihre Familie, dass es gut aussieht für Sie, Frau Kuster. Dieser Satz blieb bei mir hängen: „Ich werde mich vielleicht nie mehr so sicher fühlen wie zuvor.“ Sie hatten sich vorher „sicher“ gefühlt, weil sie besser verdrängen konnten, weil vorher immer die anderen krank wurden und starben. Bis man eines Tages zu den anderen gehört und man merkt, dass die „Sicherheit“ zuvor nur eine Illusion war.

    • Brunhild Steiner sagt:

      „Bis man eines Tages zu den anderen gehört
      und man merkt, dass die “Sicherheit” zuvor nur eine Illusion war.“

      gut zusammengefasst.

    • Widerspenstige sagt:

      Wir stehen alle auf unsicherem Boden, denn für alle tickt die Lebensuhr individuell…Genau deshalb sollte weniger Zeit für Motzen über andere, Pessimismus oder Frustration vertrödelt werden. Sich mehr als Gemeinschaft fühlen, als Mitglied einer im selben Lebensboot sich befindenden Gesellschaft.

  • Marusca sagt:

    Liebe Jeannette
    Ich freue mich von ganzem Herzen für Sie und Ihre Familie, dass Sie wieder gesund sind. Ich kann mir vorstellen, wie Ihnen allen zumute war in dieser schweren Zeit und hoffe ganz fest, dass Sie nie wieder so etwas erleben müssen. Für die Zukunft wünsche ich Ihnen alles erdenklich Gute und noch viele, viele glückliche und gesunde Jahre. All den andern, die mit einer schweren Krankheit konfrontiert sind, wünsche ich allzeit viel Kraft und dass sie niemals den Mut und die Hoffnung verlieren.

  • Mirjam sagt:

    Ja, ich kenne diesen Hammer auch. Brustkrebs. Und das mit 40 Jahren! Und was jetzt? Man denkt man sei im falschen Film. Ich und Krebs? Nein, das ist unmöglich! 5 Tage nach der Diagnose wird die linke Brust entfernt, alle Lymphknoten auch. Danach dutzende von Untersuchungen, 5 Operationen später dann noch die zusätzliche Diagnose Lymphdrüsenkrebs (Hodkgin Lymphom). Meine Familie braucht mich noch – die Kinder sind noch klein. Ein Testament wird verfasst. An die Zukunft denken – auch wenn die Zukunft nicht rosig aussehen könnte. Eine 40 jährige Seele in Körper einer alten Frau.

    • liebe mirjam, verliere nicht den mut!! jeden morgen wenn du deine familie siehst, hast du den grund den kampf gegen den krebs neu aufzunehmen. viel viel kraft wuensche ich dir!!!

    • Michèle sagt:

      Liebe Mirjam
      Deine Nachricht hat mich sehr betroffen gemacht, ich habe vor vier Jahren den gleichen Horror wie Du erlebt! Jeden Tag hoffe ich, dass ich keinen Rückfall erleiden werde, denke wie Du auch daran, dass meine Kinder mich doch noch brauchen und verstehe nicht, wieso das Leben so grausam sein kann. Ich hoffe, dass Du wieder gesund werden wirst und fühle mit Dir! Alles Liebe Michèle

  • Simon sagt:

    Als ich 17 Jahre alt war, wimmelte mich zuerst mein Hausarzt ab, mein „Muttermal“ untersuchen zu lassen. Nach mehrmaligem Drängen, entnahm er eine Gewebsprobe und sandte die ein. Resultat Positiv, Hautkrebs. Anschliessend folgte ein 3/4 jähriges Märtyrium in den Spitälern von Bern. Man vermutete Ablagerungen in den Lungenflügeln. Weitere OP’s folgten. Heute bin ich 38 Jahre alt. „Geheilt“. Vater von drei Kindern. Zurück bleibt eine grosse, hässliche Narbe am Bein. Das Ereignis ist Prägend fürs Leben. Wünsche dir viel Geduld, Kraft, und Zuversicht, das ganze zu Verarbeiten.

  • Mama sagt:

    Ich bin per Zufall auf diesen Artikel gestossen und war richtig froh diesen Artikel zu lesen. Mich selber hats mit der gleichen Diagnose während der Schwangerschaft erwischt. Ich musste mich entscheiden ob ich sofort operieren will oder abwarte, damit ich sicher mein Baby nicht gefärde. Auch ich hatte immer gedacht, dass in einem solchen Moment der Egoismus siegt. …aber nein, ich habe gewartet! Ich kann mir gut vorstellen, was in diesen Wochen alles bei Ihnen im Kopf abging. Und auch wenn die erste Diagnose nach der Ops gut ist – die Angst wird immer bleiben. Mir gehts zumindest so.

  • hans sagt:

    Alles Gute für die Zukunft!
    Es gibt nur eines: regelmässig zum Hautarzt gehen, wenn es sein muss eben mehrmals pro Jahr. Dann ist die Chance, dass ein metastasierendes Melanom entdeckt wird, eher gering.
    Eine histologische Gewebeuntersuchung braucht maximal 1 Woche!
    Entfernung der Sentinel-Lymphknoten ist gut, aber wenn schon gehören alle Lymphknoten in dieser Region entfernt.
    Ja, es ist nicht mehr so wie vorher, weil man sich vermutlich zum ersten Mal mit der Endlichkeit des Lebens beschäftigten hat müssen. Das würde den anderen Mitlesern auch gut tun. Was ist wichtig, was nicht!

  • xyxyxy sagt:

    Besten Dank für den Einblick. Das sind die wirklich wichtigen Themen des Lebens.
    Ihre Dankbarkeit ist das Wichtigste, das Sie aus allem mitnehmen können.

  • Claudia sagt:

    Einfach nur froh und dankbar, dass diese Geschiche so ausgegangen ist – ich bin immer noch sehr oft bei Dir in meinen Gedanken und kann mir vorstellen, welche Horrozeit Ihr durchgemacht habt!
    Vielen Dank für diesen ehrlichen Blog und von Herzen nur das Beste für Dich und Deine Familie, Cara! ♥
    herzlich, Claudia

  • Miriam sagt:

    Stellen Sie sich vor, wie das ist, wenn man diese Diagnose als Alleinerziehende mit Kindern kriegt…. Horror ist da nur der Vorname. Dies ist ein Thema, worüber mehr geschrieben werden müsste, denn was Sie erlebt haben – schwer genug – kriegt noch eine zusätzliche Schwärze, wenn Frau alleine mit Kindern dasteht. Abgesehen von mir selber, kenne ich viele andere, die das gleiche erlebt haben. Ich wünsche Ihnen volle Genesung, und dass Sie eines Tages Grossmutter werden dürfen, das ist, was ich mir wünsche.

  • Lotte Heinz sagt:

    Vielen Dank! Meine Mami hat während meiner Gymi Zeit den Brustkrebs besiegt..Als Tochter kann ich sagen,Familie hat einen neuen,wichtigeren Stellenwert bekommen als ich es je für möglich gehalten hätte.Auf einmal war nicht mehr klar,dass meine Mami überhaupt meinen Abschluss mitbekommt.Auf einmal merkt man,wie verletzlich man wirklich ist.Ich fand den Artikel aus einer anderen Muttersicht sehr spannend.Danke für das Teilen Ihrer Gefühlswelt.

  • Richi Schweizer sagt:

    Ja Frau Kuster, so eine Krebsdiagnose ist mehr als ärgerlich. Vor einem Jahr traf es auch mich. Kann mich noch gut an die Wut erinnern, über so ein paar lausige Krebszellen in meinem Körper. Auch wenn meine Kids schon erwachsen sind, möchte ich doch noch erleben, wie sie sich entwickeln und vielleicht mal eine Familie haben. Ich hab mir vorgenommen, wenn alles überstanden ist, mir einen Jaguar zu kaufen. Jetzt steht er in meiner Garage und lässt mein Herz jeden Tag höher schlagen. Bin materialistischer und egoistischer geworden. Gar nicht mal so schlecht,schliesslich lebt man nur eimal…

  • Rahel sagt:

    Liebe J.K., ich wünsche Ihnen nun beste Gesundheit und ein langes Leben! Uns geht es genau gleich. Gleiche Diagnose grad vor Ostern, mein Mann. Etwas jünger noch als sie, unsere Kinder genau wie ihre. Ich habe mich auch am meisten um sie gegrämt – aber nicht nur. Ich habe auch viel an mich gedacht, denn ich habe keine Ahnung, wie ich es alleine mit den zwei Kleinen schaffen sollte ohne meinen Mann. Er ist meine grosse Stütze. Aber wir werden um jede Stunde seines Lebens kämpfen. Wir haben das Pech – aber auch das Glück -, dass keine präzise Diagnose möglich war.

  • Bernhard sagt:

    Krebs ist etwas, was nur die anderen bekommen. Dies ist nicht ein bewusster Gedankengang, aber ein Gefühl – und dann kommt der Hammer! Ich habe diesen Hammer mit aller Wucht zu spüren bekommen, als meine Frau mit unserem vierten Kind im 7. Monat schwanger war. Nicht-Betroffene können wohl kaum erahnen, was diese Diagnose wirklich heisst.
    Heute gelte ich nach Operationen und mehreren Zyklen Chemo als geheilt (engmaschige Kontrollen) und habe das Riesenglück, meine Kinder aufwachsen zu sehen. Ich bin den Onkologen und dem Inselspital Bern unendlich dankbar und danke Gott für deren Kompetenz!

  • marie sagt:

    liebe frau k! ich wünsche ihnen viel kraft und ja, das leben erhält bei einer solchen diagnose einen ganz anderen wert. geniessen sie jede sekunde und tun sie, was sie für richtig halten.
    ihnen weiterhin alles gute und ihrer familie ebenso.

  • Brunhild Steiner sagt:

    Vielen Dank fürs Teilhabenlassen, da liegen äusserst anstrengende Wochen hinter Ihnen,
    und manche vermeintliche Sicherheit fehlt nun auch für die Zukunft.
    Ich wünsche Ihnen sehr, dass Ihnen die neuen, und nicht erwünschten Begleiter nie den letzten Boden rauben können,
    Sie und Ihre Familie sich immer ganz zuunterst gehalten wissen, besonders aber dass Ihnen Heilung geschenkt wird!
    Und das besondere Gefühl des überlebt-haben noch sehr lange anhält.

  • Widerspenstige sagt:

    Das ist hart, selber es erlebt zu haben und jetzt hier im MB uns alle darüber zu informieren, danke! Ein kleiner harmloser Leberfleck am Bein oder Arm oder sonstwo sollte also präventiv untersucht werden bei kleinster Veränderung. Keine Hysterie, sondern verantwortungsvolles Vorbeugen für Schlimmeres.

    Auch ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie alles Gute und vertrauen Sie weiterhin auf Ihren Optimismus. Ich rate Ihnen gerne mehr Greentea zu trinken, welcher freie Radikale aus dem Körper zu jagen versteht. Meine chin. Ärztin hat es mir sehr ans Herz gelegt.

  • Widerspenstige sagt:

    Das ist hart, selber es erlebt zu haben und jetzt hier im MB uns alle darüber zu informieren, danke Jeanette Kuster! Ein kleiner harmloser Leberfleck am Bein oder Arm oder sonstwo sollte also präventiv untersucht werden bei kleinster Veränderung. Keine Hysterie, sondern verantwortungsvolles Vorbeugen für Schlimmeres.

    Auch ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie alles Gute und vertrauen Sie weiterhin auf Ihren Optimismus. Ich rate Ihnen gerne mehr Greentea zu trinken, welcher freie Radikale aus dem Körper zu jagen versteht. Meine chin. Ärztin hat es mir sehr ans Herz gelegt.

  • mila sagt:

    Liebe Frau K., schön, wieder einmal von Ihnen zu lesen – und halten Sie an der neugewonnenen Lebenssicht fest. Ihnen und Ihrer Familie alles Gute.

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.