Kreditkarten für Jugendliche: Einstiegsdroge oder Übungswerkzeug?

Mit der Prepaid-Karte können Jugendliche keine Schulden machen: Eine junge Frau in Sydney läuft an einer Kreditkartenwerbung vorbei. (Foto: Reuters/Daniel Munoz)
«Cornèrcard ködert Teenies», titelte die «SonntagsZeitung» Ende März empört. Grund für die Aufregung: Eine neue Karte fürs bargeldlose Bezahlen, die sich explizit an Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren richtet. Völlig gaga, mögen Sie nun denken. Doch es handelt sich bei der von Valora (k kiosk, Press & Books) und Cornèrcard lancierten Karte nicht um eine normale Kreditkarte, sondern um eine Prepaid-Karte. Will heissen: Die Karte muss zuerst mit Geld aufgeladen werden, bevor sie als Zahlmittel eingesetzt werden kann.

Gehören inzwischen einfach zum Alltag: Kreditkarten. (Keystone)
Schulden können die Jungen mit der neuen Karte also keine machen. Ist kein Geld mehr vorhanden, kann es auch nicht ausgegeben werden. Zudem dürfen Eltern, Göttis und andere Geldgeber maximal 2500 Franken jährlich auf die Karte laden – wir reden hier also nicht von Zehntausenden von Franken, welche die Jugendlichen plötzlich zur freien Verfügung hätten. Trotzdem kritisiert die Budgetberatung Schweiz die Karte gegenüber der SoZ: Solche Karten sollten ihrer Meinung nach nur von Leuten genutzt werden, die «ihre Finanzen mit einer Ausgabenkontrolle im Griff haben», wird Präsidentin Ursula Grimm-Hutter zitiert.
Ich sehe die Sache deutlich entspannter. Natürlich wurde die Prepaid-Karte von Cornèrcard ganz offensichtlich als Einstieg in die Kreditkartenwelt lanciert, die Jugendlichen sollen damit angefixt und als spätere Kreditkartenkunden gewonnen werden. Aber seien wir ehrlich, wünscht sich nicht jeder junge Erwachsene sowieso früher oder später eine eigene Kreditkarte, dieses Symbol des erwachsen und unabhängig Seins? Und ist es dann nicht besser, wenn er den Umgang mit der Karte vorgängig hat trainieren können? Im geschützten Rahmen, ohne Schuldenfalle? Genau ein solches Übungsfeld bietet die neue Karte, die genau genommen ja nicht anders funktioniert als die mit Geld aufladbaren Geschenkkarten, die man mittlerweile in jedem Laden bekommt – und die von der ganzen Verwandtschaft ohne irgendwelche Bedenken an Teenies verschenkt werden, damit diese selbständig und nach ihrem eigenen Geschmack shoppen gehen können.

Täuschend echt: Die Prepaid-Karte von Valora.
Der einzige Unterschied zur Geschenkkarte besteht darin, dass die Prepaid-Kreditkarte überall einsetzbar ist. Das macht sie aber keineswegs gefährlicher, sondern höchstens praktischer. Und zu einem besseren Übungswerkzeug. Denn wer mal hier, mal dort ein paar Franken liegen lässt, verliert schneller den Überblick, als wenn er nur in einem einzigen Laden einkauft. Und ist vermutlich überrascht, wenn die Karte zum ersten Mal null Franken anzeigt. Er wird aber mit der Zeit ein Gespür dafür bekommen, wie viel er tatsächlich ausgibt – und so auf den Umgang mit der echten, aus unserem Leben nun mal nicht mehr wegdenkbaren Kreditkarte vorbereitet.
Und noch einen Vorteil bietet die neue Möchtegern-Kreditkarte: Sie sieht täuschend echt aus. Wer also bloss ein bisschen angeben will vor den Kollegen mit seiner Mastercard, kann dies künftig auch mit der Prepaid-Version tun. Und riskiert dabei nicht mehr, als wenn er einen H&M-Gutschein kaufen würde.
Oder sehen Sie das völlig anders?
92 Kommentare zu «Kreditkarten für Jugendliche: Einstiegsdroge oder Übungswerkzeug?»
Nun ja, ich würde mal sagen der vernünftige umgang mit Geld bei Kindern liegt bei den Eltern, wenn ich meinen Kindern erkläre wie man mit Geld umgeht, wie man es ausgibt und auch erst wieder verdienen muss, dann kann das schon klappen. Außerdem braucht mans manches Mal, ich denke da an meinem Sohn der sich mit 18 dann die erste yuna für eine Reise geholt hat – und damit auch gut umging, denn bei prepaid ist ja der Vorteil, man kann nur ausgeben was man hat. Aber wie gesagt, das erfordert auch erlterliche Ratschläge und Gespräche.
Die Idee einer prepaid Kreditkarte finde ich persönlich ganz toll, weil hierbei das Risiko, sich zu verschulden, praktisch ausgeschlossen wird. Außerdem lernen vor allem auch Jugendliche meiner Meinung auf diese Weise schnell und einfach den Umgang mit Geld ohne dabei immer Bargeld bei sich haben zu müssen. Meine beiden Kinder (16 und 18) besitzen beide eine Yuna Card und achten seitdem viel besser auf ihre Ausgaben, denn wenn auf der Karte einmal nichts mehr drauf ist, wars das mit dem Shopping Vergnügen 🙂
Aus lauter Begeisterung über die Bezahlmöglichkeit per NFC-Karte werden viele das Kleingedruckte überlesen: dass nämlich bei jedem Aufladen – ausser beim ersten Mal – 4 % Gebühren vom aufgeladenen Betrag fällig werden. In dem etwas dümmlichen Prospekt für das Kärtli wird hauptsächlich darauf hingewiesen, dass man damit ja sooo bequem zahlen könne. Ein weiterer vermutlich sehr erwünschter Nebeneffekt ist, den Leuten das Bargeld abzugewöhnen. Der Inhaber der NFC-Karte wird als Überflieger dargestellt, der easycool sein Kärtli zückt während der Rest plump im Portemonnaie kramt.
Den Umgang mit Geld frühzeitig lernen finde ich äusserst wichtig. Nicht erst in der Jugend, sondern bereits in der Primarklasse sollen die Kinder den Umgang mit Geld lernen. In der Klasse unser Nachbarskinder, hatten die Kleinen einen Morgen lang eine Veranstaltung (Potz Tuusig hiess es). Ein Teil ist für den Unterricht in der Schule konzipiert und Eltern können mit ihren Kindern das in der Schule das behandelte zu Hause mit einem Bilderbuch, mit integriertem Ratgeber für Eltern, nachbearbeiten. Das fand ich super und sehr lehrreich.
Im Zusammenhang mit Kreditkarten muss ich sowieso immer an die Griechen denken, die ich schon vor bald 20 Jahren für die absoluten Rohrkrepierer hielt, wenn´s um Vorstellungen von Geldwirtschaft allgemein und Dienstleistung im Speziellen ging.
Schier unglaublich, mit welcher Selbstverständlichkeit die bereits präsentierte Rechnung in Restaurants wieder verschwand, sobald die Kreditkarte gezückt wurde. Die kam dann wieder mit 10%igem Aufschlag zurück… Und katzbuckelnden Erklärungen à la „you know… in Greece it is like that if you pay with Visa“.
Dabei war denen vollkommen Wurscht, dass
sie Riesenlogos aller Kreditkartenunternehmen auf ihren Wänden prangen hatten.
Verbindliche Regeln, die eingehalten werden sollten?! Abmachungen, die für alle gelten?
– Nie gehört!
Aber sich zu ungeheuren Gesten des Beleidigtseins aufschwingen, wenn ich meinte, wir könnten ja gerne mal schnell bei der Visa-Nr anrufen, ob das wirklich ganz normal für ihre Partner sei, 10% drauf zu schlagen, wenn nicht bar bezahlt würde.
Über diese als „normal“ geltende überall verbreitete Art, sich Regeln nach Gutdünken aus zu legen, war mirdie Verrottung Girechenlands längst klar.
KK sei Dank!
😉
Ich habe mir (mit 29j) vor kurzem meine erste Kreditkarte geholt. War sozusagen dazu gezwungen weil man im Urlaub ohne CC ja kaum mehr einen Mietwagen bekommt.
Ich kann einfach nicht verstehen, was an dem System für den Konsumenten so gut sein soll… Maestro-Karte funktioniert doch einwandfrei, und ist für Läden und Konsument unterm Strich sowieso noch günstiger. Raten Sie mal zu welcher CC ich mich habe hinreissen lassen… Genau, eine Prepaid! Aber sicher nicht die von Valora (sauteuer zum aufladen, und elende Jahresgebühr) sondern die Hauseigene von meiner Raiffeisenbank. Kosten: 25.-/J
Ich seh’s genauso wie die Budgetberatung: gar nicht gut. Viele Kids haben eh keine Ahnung, wie schwer verdient Geld ist – ein Plastikkärtchen gibt ihnen keinen Bezug zu Geld, das fällt ja uns Erwachsenen häufig schon schwierig. Eine Bekannte von mir hat sämtliche Karten zurückgegeben und ich halte es auch so: einzig die Postcard wird verwendet: wenn ich sparen muss, zahle ich bar – ich hole mir quasi 20er Noten weise das Geld jeden zweiten Tag, so weiss ich genau, was ich zur Verfügung habe. Mit der Karte ist schnell sehr viel weg und dann der Monat noch lang, und das ist auch mit Prepaid so.
Aber die Kids, die nicht verstehen, wie schwer verdient Geld ist… die verstehen es doch auch nicht besser in Nötli- oder Münzenform!
Das Problem ist doch wohl woanders zu verorten!
Ich musste mir grad (von deren Eltern!) versichern lassen, dass hierzulange – 500-700 km weiter östlich also – Kids die Matur bestehen können, ohne %-rechnen zu können! Wie sollen die überhaupt schnallen, was Wucherzinsen sind?
Mit dem Sex lebts sich wie zum Mittelalter – beim Ausrauben auch…!
Hä?!
Esperanto, vielleicht?
Grundsätzlich kann wohl festgestellt werden dass es mit dem Thema nur-ausgeben-was-wirklich-da-ist,
und dann noch die Fixausgaben miteinkalkuliert,
nicht wirklich auf Erfolgskurs steht, obs nun an Prepaid oder Kreditkarten oder den Konsumkrediten liegt,
zuviele wollen offenbar einfach zu viel und segeln sich rechenschaftslos durch…
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Auch-wer-kein-Geld-hat-schraenkt-sich-nicht-ein/story/13991012
zielgruppe no. 1 des komerz ist die jugend. prepaid-optionen sind hier wohl die besten alternativen; andernfalls kann das erwachen böse werden.
Ich z.B. habe Junior im Teenager-Alter durch folgendes Projekt das Bankenwesen nahegebracht: Ich war Bank, Ratingagentur und Gerichtsvollzieher in Personalunion. Junior bekommt monatliches Taschengeld bedingungslos. Darüber darf er Kredite (max. 1 Monatsgeld) beziehen, rückzahlbar in 6 Monatsraten zu 2% (AAA-Rating) an der Quelle abgezogen. Natürlich fällt er darauf rein und bezieht grad mal volles Kreditlimit. Die nächsten sechs Monate waren übel (es gab nur 83% Taschengeld…) mit harten Eltern-Sohn-Streitereien, aber auch heilsam denn das Prinzip „Kredit“ hat er definitiv begriffen…
der post des tages!!!!! 😆
Super, das gefällt mir, WB. Wie alt war Junior da? Aber ich wage mal zu behaupten, dass viele, viele Erwachsene das Prinzip Kredit auch erst richtig begreifen, wenn es in die Hose gegangen ist. Deswegen gehören solche Grundprinzipien der Wirtschaft für mich in die Schule – und zwar nicht als Schulfach, sondern z.B. als Vortragsreihe.
Für mich gehören die grundlegenden Dinge des menschlichen Lebens/Zusammenlebens wie Körperhygiene, Anstand und Höflichkeit, sexuelle Aufklärung und eben auch der Umgang mit Geld definitiv in den Zuständigkeitsbereich der Familie. Die Schule ist für die schulischen Fertigkeiten verantwortlich. Sie wissen schon, Mathematik, Grammatik, Französisch und solche Dinge…
@ WB: Respekt, die Idee ist gut!
@Valeria: Und wie sollen die Eltern, die diese Dinge selbst nie gelernt haben, sie ihren Kindern beibringen? Diese Einstellung führt lediglich dazu, dass immer weniger Kinder die Sachen lernen.
@ Cybot:
Ja, es gibt es bedauerlicherweise sehr viele Eltern, die ihren Kindern einige grundlegende Dinge nicht mit auf den Weg geben, bzw. geben können. Aber ernsthaft: Ist es wirklich Aufgabe der Schule, diese Defizite zu beseitigen?
@Valeria:
leider schon, bspw dann wenn die Gesundheit anderer gefährdet wird-
Thema Händewaschen nach dem WC…
@ Brunhild Steiner:
Nach dem Gang auf’s WC die Hände zu waschen, mag vielleicht „gruusig“ sein, gefährlich ist es definitiv nicht. Sie könnten sogar die WC-Brille ablecken und es würde nichts passieren. Ihre PC-Tastatur ist Nährboden für mehr und gefährlichere Keime. Und mich schaudert es jedes Mal, wenn ich sehe, wie jemand in seine eigene Hand niest. Ekelhaft.
Interessanter Link zu diesem Thema: http://www.beobachter.ch/natur/forschung-wissen/gesundheit-medizin/artikel/quiz_wo-lauern-die-meisten-keime/
…öhm… ich meinte natürlich: Nach dem Gang auf’s WC die Hände NICHT zu waschen…
@Valeria:
wurden da privat und öffentliche Sitze in denselben Topf geschmissen?
Kann ich mir schlecht vorstellen, vor Fäkalbakterien sollte man glaub schon nicht allzuviel Nonchalance an Tag legen, auch wenn Haltegriffe im ÖV oder Tastaturen noch mit gröberem Geschütz auffahren….,
wie man „niest“ würde ja eben auch in die Kategorie „wird zuhause gelernt und ist danach kein Thema mehr“ gehören, doch kriegen wir Tag für Tag demonstriert auf was wir uns diesbezüglich noch verlassen können- manchmal nicht vertrauenserweckend viel…
Händewaschen auf dem WC soll man also auch in der Schule lernen? Was bleibt denn eigentlich am Schluss noch, wofür die Schule nicht zuständig sein soll? Aber gut, wenn dann bald die Tagesschule für alle bis 18 Uhr eingeführt wird, muss die Zeit ja irgendwie genutzt werden…
Wozu soll eigentlich ein Artikel mit der Überschrift „Kreditkarten für Jugendliche“ gut sein, in dem es gar nicht um Kreditkarten geht? Wenn man von „Prepaid-Karten“ statt von „Kreditkarten“ reden würde, wären die Kritiker wahrscheinlich längst verstummt.
In der heutigen Zeit kann man manche Dinge schlicht gar nicht mehr bar bezahlen, auf Bargeld kann man mittlerweile öfter verzichten als auf eine Karte. Irgendeine Lösung für Jugendliche braucht es da einfach, wer eine bessere kennt, darf sich ruhig melden.
Angeben mit Kreditkarten ist so was von out. Das einzig positive an diesen Karten ist, dass damit keine Drogen gekauft werden können.
ich kann bei lindt&sprüngli aber mit kreditkarte bezahlen. 🙂
Legale Drogen sind aber käuflich… Alkohol, Zigaretten etc. etc. etc….. Das einzig positive ist wohl, dass wir uns weiterhin auf Konsum einstellen, verschulden und somit den uns gebotenen Standart das ganze Leben lang nacheifern!
Alles soll per Kreditkarte bezahlt werden, gegen einen kleine Entgelt natürlich. Damit zocken die Kreditkartenfirmen wieder einmal mehr auf Kosten der Händler ab. Wenn man bar bezahlt, erhält der Verkäufer den vollen Betrag. In des USA wird man aber schräg angeschaut wenn man eine 20er Schein zückt, darüber gleich verhaftet.
Da man z.b. im Google Playstore ohne Kreditkarte nichts kaufen kann, ist so eine Prepaid-Kreditkarte für Kinder sehr zu begrüssen. Noch lieber wäre es mir als Vater natürlich, wenn man dirkekt Google-Guthaben kaufen könnte (wie z.B. für iTunes).
Meine Kinder können über meine Kreditkarte etwas runterladen, die Nummer nehmen wir dann wieder raus, und sie zahlen es mir von ihrem Sackgeld
Ist für mich eine absolut gute Sache. Mal ganz ehrlich, wenn sie eine App runterladen wollen, dann geht das am besten mit einer Kreditkarte, wer SBB-Billete per Handy will, braucht eine Kreditkarte usw. Problematisch finde ich, dass Bekannte Studenten und Studentinnen (die weit über 20 sind) auch keine Kreditkarte kriegen, da sie weniger als 3000 Fr. monatlich Einkommen haben. Genau mit solchen Einkommen hat man keine 2500 Franken vörig, die man mal eben auf eine Sperrkonto einzahlen kann, falls man dann mal dringend einen Flug oder ein Billet braucht. Die Überweisung dauert ja auch Tage.
Und übrigens, genau in diesem Sinne finde ich es erzieherisch sehr schlecht, einem Kind dann Geld auf die Karte zu laden. Genauso wie ich meinem Kind nicht einfach die Prepay Handykarte laden würde. Die Ausgaben sollen gegeneinander abgewiegt werden und wer sein Geld im Ausgang oder an der Chilbi verchlöpft hat, der soll dann halt einen Monat lang bei anderen Sachen sparen.
Genau mit solch einem Einkommen muss man auch keinen Flug oder Billet lösen, dass 2500 Franken kostet, wenn man nicht bereits soviel Geld besitzt.
Es geht darum, dass das Geld an einem Ort ist, an dem es stets verfügbar ist. Wenn nun eine Anschaffung nötig ist, sagen wir mal ein Haushaltsgerät für etwa 400 Franken, so gibt es die Möglichkeit, dies im Geschäft für 440.- zu kaufen, oder im Internet für 360.-. Letzteres aber nur mit Kreditkarte. Jetzt wäre es gut, wenn dort schon sagen wir mal 500 Franken drauf sind, damit man gleich bezahlen kann. Jemand mit unter 3000 Monatseinkommen hat aber eher nicht 500.- an einem Ort geparkt, wo er nur eingeschränkt hinkommt. Ein VISA-Bezug hat mich letztesmal >10 Franken gekostet.
Das Symbol des erwachsen Werdens ist mit Sicherheit und niemals eine Kreditkarte! Solche Symbole sind Abitur, Ansehen und geistige Erfolge. Kapital verbrauchen das man als junger Mensch nicht selbst verdient hat endet im Kaufrausch um mit halten zu können und somit im Schuldensumpf. Da haben Banken ein neues Vor-Kredit-Geschäft für Jugendliche entdeckt.
Abitur is fürn Arsch 🙂
Das sagen alle die den Sinn und Zweck der persönlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Freiheit nicht verstanden haben. Meistens handelt es sich um Jugendliche die als Erwachsene gegen die erfolgreiche Gesellschaft demonstriert. Mit der Bemerkung, dass Bildung ‚für den Arsch‘ ist, müssen sie noch viel einstecken und lernen.
Ich hab nicht gesagt Bildung generell is fürn Arsch… Ich hab mein humanistisches Gymnasium mit guten Noten abgeschlossen, mittlerweile auch ein Studium. Aufm Jobmarkt hab ich gemerkt, dass ein Abi oder die Matura absolut nix bringt. Es ist ein Türöffner (zu gewissen höheren Ausbildungen), per se aber nicht nützlich als Statussymbol. Persönlich bringt es viel, eine gewisse Denke, die damit einhergeht, aber ein Symbol finde ich, ist es nicht.
Ich finde es erschreckend, dass man heute bald gezwungen wird, eine Kreditkarte zu besitzen! Da zum Beispiel Bestellungen im Internet nur noch per Plastikgeld bezahlt werden können! ( Ist mir selber mit einem Weihnachtsgeschenk, das ich für meinen Mann kaufen wollte, passiert! Zum Glück konnte ich das Gleichwertige anderswo auf Rechnung kaufen! ) Mir persönlich ist die Bargeld-Variante einfach viel sympathischer! Und unsere Kinder werden, solange wir noch ein Wörtli mitzureden haben, ihre Wünsche auch mit Bargeld finanzieren!
„Aber seien wir ehrlich, wünscht sich nicht jeder junge Erwachsene sowieso früher oder später eine eigene Kreditkarte, dieses Symbol des erwachsen und unabhängig Seins?“
Der Wunsch besteht und soll demgemäss möglichst auch erfüllt werden. Nicht erwachsen sein ist allem Anschein nach ein Mangel der unbedingt behoben werden muss. Arme Kinder………und Jugendliche……………
Nichts neues. Es ist ja keine Kreditkarte an sich. Sie wird ja aufgeladen und nur dieser Betrag kann bezogen werden (also keine Schulden). Der Vorteil ist daran einfach, dass man sie immer und überall verwenden kann, wo auch normale Kreditkarten funktionieren.
Alle Banken bieten diese Möglichkeit auch schon lange an. Bei den Kantonalbanken muss man diese sogar beziehn, wenn man ein Jugendpaket möchte.
Genau, das Problem ist dass vorallem im Handy, Internet und App Bereich viele Dinge nur mit Kreditkarte bezahlt werden können. Das war damals für mich der Grund sich (endlich) eine solche Karte anzuschaffen. Ansonsten kam ich mit EC direct und Postcard in ganz Europa klar.
spricht eigentlich nichts dagegen, solange die eltern das konsumverhalten sowie die ein- und ausgaben mit den jugendlichen regelmässig besprechen.
Weshalb sollten die Eltern das tun? Sackgeld hat man doch gerade, um Geld zu haben, dessen Verwendung nicht mit den Eltern besprochen werden muss. Ebenso wenn es um den eigenen Lohn geht (abzüglich dem, was zu Hause abgegeben werden muss). Da ist es doch toll, wenn sich die Jugendlichen nicht verschulden können, und die Eltern auch da keine Angst haben müssen.
?
sorry, niemand kommt mit einem buchhalterischen empfinden zu welt. da sehe ich schon die eltern in der pflicht, den kindern den umgang mit geld beizubringen, das kann selbst eine prepaidkarte nicht; für mich teil der erziehung.
@Marie: Ja, meinem Fünfjährigen bringe ich momentan bei, was er im Laden für sein Geld bekommt. Und wie lange er sparen müsste, um das eine oder andere „grössere“ zu kaufen. In zwei Jahren wird er es dann vielleicht sogar begreifen…
Aber noch einmal: Eigenes Geld ist eigenes Geld. Ich werde mich hüten, mit meinen Kindern Ein- und Ausgaben zu besprechen, bzw. diese zu kontrollieren. Zumindest solange sie mir ihrem Geld auskommen (was sie ja müssen…). Etwas anderes ist es, wenn sie mit ihrem Geld auch gewisse Ausgaben tätigen müssen (Versicherungen, Steuern, was weiss ich).
…muss alles gelernt sein. spätestens bei der ersten steuererklärung kommen sie nicht drumherum, aufzuzeigen wieviel man monatlich ausgeben und zur seite legen muss, damit ende des monats wenigstens noch ein kinobesuch (zbsp) inkl. getränk drinliegt. das bringen sie ihrem 5jährigen ja noch nicht bei.
SP, ich glaube kaum, dass Marie so gemeint hat, dass man ewig die Kontrolle über das Ausgabenverhalten der Kinder behält. Ich sehe das zwar auch so, dass die Jugendlichen ihr Taschengeld zur freien Verfügung haben sollen, habe aber sehr wohl immer ein (spionierendes) Auge darauf gehabt, ob da Gefahr im Verzug ist. Und meiner eigenen Erfahrung als Kind und jetzt als Mutter nach gibt es fast keine ‚bessere‘ Lektion, als sie auch mal auf die Nase fallen zu lassen und sie dann nicht einfach so aus dem Elend herauszubezahlen. Aber ein Verständnis dafür, was Geld wert ist, dass es nicht auf Bäumen
/2 wächst und in der Regel hart verdient werden muss, gehört mMn sehr wohl zur Erziehung und Verpflichtung der Eltern. Wenn man allerdings sieht, wieviele Erwachsene die grösste Mühe haben, mit Kreditkarten verantwortungsvoll umzugehen, keine Ahnung haben, was ein Ueberziehungskredit kostet etc, dann wäre tatsächlich zu überlegen, ob das zum Schulfach gemacht werden sollte oder in die Hauswirtschaftskunde einfliessen sollte.
@beide: Ich habe ja sehr klar gesagt, dass man den Umgang mit Geld lernen muss. Schrittweise, altersgerecht. (aber bitte nicht auch noch in der Schule. Man kann nicht jeden gesellschaftlichen Misstand der Schule in Auftrag geben, die hat genug mit ihrem Kerngeschäft zu tun!).
Ich sage nur: eigenes Geld ist eigenes Geld. Über das kann man frei verfügen, denn sonst ist es a) nicht eigenes Geld und b) lernt man es nie. Schulden machen ist aber etwas ganz anderes, für Kinder und Jugendliche eigentlich meist „verboten“. Aber das kann man mit einer Prepaid-Karte ja eben gerade nicht.
SP, Du spaltest Haare. Und ich rede ja nicht von einem ganzen Fach in der Schule, sondern davon, dass so etwas Essentielles wie wirtschaftliches Haushalten sehr wohl in ein bereits vorhandenes HW-Kunde einfliessen muss – ich persönlich halte das für wichtiger als ein Haus putzen zu können.
Nein, Carolina, keine Haarspaltereien. Wir diskutieren eine „Kredit“-Karte, deren Vorzug es gerade ist, dass man damit keine Schulden machen kann. Und ihr sprecht von „Gefahr in Verzug“, was doch offensichtlich nur dann zu befürchten ist, wenn es um Schulden machen geht, oder? Also meiner Meinung nach sprecht ihr schlicht am Thema vorbei.
Zum anderen: wirtschaftlich haushalten ist ja dann noch einmal etwas anderes. Und es wird teilweise auch gelernt, wenn die Schüler/innen im Kochkurs z.B. selber einkaufen gehen müssen (mit Budget). Aber Grundhaltungen sollten zu Hause erworben werden.
Das hat Marie ja gesagt, dass diese Form der prepaid-Karte für sie akzeptabel sei, wenn das Ausgabenverhalten der Jugendlichen aber auch sonst ein Thema zu Hause ist…… Und auch wenn es über das Thema hinausgeht, ist dieser Einwand doch völlig einleuchtend. Dass Grundhaltungen zu Hause erworben werden sollten, ist auch einleuchtend, aber, wie Du selber weisst, eben auch oft genug Theorie – sonst bräuchten wir ja keinen Sexualkunde-, Religions-, Sport und Haushaltskundeunterricht. Verantwortungsvolle Eltern würden nämlich selber dafür sorgen, dass hier informiert wird.
Weisst Du, wie das in England läuft, SP? Ich habe erlebt, dass ein Schuldenberater zu einem Vortrag eingeladen wurde und den Schülern ein bisschen aus seiner Praxis erzählt hat. Das war z.T. so drastisch, dass wir alle, auch wir Erwachsenen, danach vieles anders gesehen haben. Wirtschaftliches Grundwissen, allein schon die Unterscheidung zwischen prepaid, Debit und Kredit ist nämlich auch in informierteren Kreisen durchaus nicht selbstverständlich.
@Carolina: Ob das monatliche Taschengeld nun auf eine Prepaidkarte geladen oder in bar ausbezahlt wird, macht auch nicht so den grossen Unterschied. Man lernt den Umgang mit Geld jedenfalls nur, wenn man auch Geld zur Verfügung bekommt. Und auch mal reinrasselt, in einem gewissen Rahmen. Noch einmal: da ist eine Ausgabenkontrolle durch die Eltern kontraproduktiv. Aber bitte, ihr dürft das auch gerne anders sehen.
Zum zweiten: Ich glaube nicht an die Wirkung von solchen Schulprogrammen, ausser sie sind relativ umfangreich. Aber auch da geht ohne Vorbild/Mitwirkung der Eltern sehr wenig.
Na ja, da hast Du ja mit anderen Worten das bestätigt, was ich sagte, oder? Allerdings glaube ich, als Nichtlehrerin, überhaupt nicht an die Wirkung von ‚umfangreichen‘ Schulprogrammen – wie in anderen Bereichen unser durchorganisierten und -kontrollierten Welt braucht es Ideen, vielleicht pensionierte Banker, eben Schuldenberater oder Staatsanwälte, Grosseltern und Eltern, die ihre Erfahrungen in kurzen, kernigen Vorträgen bringen – das wirkt auf Jugendliche viel mehr als gähnend langweilige Wirtschafts’vorlesungen‘.
@Caro: Wenn ich bestätige, was du sagst, aber doch den ganzen Tag schon immer das gleiche sage, dann frage ich mich doch, weshalb wir denn eigentlich diskutieren müssen. Weshalb konntest du mir denn nicht einfach recht geben?
Die UBS bietet eine solche Prepaid-Kreditkarte für alle Altersgruppen schon länger als Teil des Basisangebots an.
Wir haben es wie die Eltern von Lisa gehalten: unsere Kinder erhielten mit 14 alle eine Postcard, auf die wir das Taschengeld überwiesen, die aber nicht überzogen werden konnte. Was besser ist, ob die Corner Card oder die Postcard, muss man pragmatisch anschauen: was wird an Zinsen gutgeschrieben, was an Gebühren erhoben? Die Postcard lässt sich später umwandeln, so dass Zahlungen online gemacht werden können. Genau das tut unser Nachwuchs nun. Mit der Corner Card geht das nicht. Die ist dafür praktischer für Zahlungen im Ausland (jedenfalls die erwachsene Version).
Die Karte wäre wohl auch für viele Erwachsene sinnvoller als eine echte Kreditkarte. Was mich zur Frage bringt, weshalb es in der Schweiz noch keine Visa/MasterCard Debitkarten gibt, also Karten, die wie Kreditkarten aussehen und an (fast) all den Orten eingesetzt werden können, wo man sonst Kreditkarten benötigt (z.B. im Internet). Der Betrag wird dann direkt vom Konto abgebucht und die Karte funktioniert nur, wenn genügend Geld vorhanden ist. In vielen anderen Ländern sind solche Karten erhältlich oder sogar der Standard und machen damit den Besitz echter Kreditkarten weniger zwingend.
Weil sich das für die Anbieter wohl nicht im selben Masse lohnt…
Genau so funktionieren die „Kreditkarten“ der Migros und Coop, eine Buchung wird erst gegen das Konto Checked, wenn da kein Geld drauf ist, wird die Zahlung rejected…
Wirklich? Meine Coop Supercard Plus Kreditkarte macht das nicht… aber ich wäre interessiert an einer Karte, die das tatsächlich macht.
Für mich ist dies dasselbe wie eine Debit-Karte (Maestro, Postcard), welche es für Jugendliche ab 12 Jahren seit Jahrzehnten bei allen Banken und meist umsonst zum Jugendsparkonto gibt. Damit kann überall bargeldlos bezahlt werden, bis kein Geld mehr auf dem Konto ist (oder die Limite erreicht). Mit einem entscheidenden Unterschied: Debitkarten können nicht online eingesetzt werden, ein Bedürfnis das heute nun mal besteht. Auch Online-Shopping will gelernt sein, und unter Umständen geschieht das Einkaufen im Internet sogar (preis)bewusster als beim Kaufrausch im Laden.
@Pasquale:
der Unterschied besteht für mich in der fehlenden Kontoverwaltung, ein Konto, und zu jedem Jugendsparkonto stösst irgendwann ein normales Lohnkonto, resp das Jugendsparkonto wird in ein anderes Gefäss überführt, hat für mich irgendwie viel mehr „Hand&Fuss“ als eine wiederaufladbare Karte.
Um zu lernen die eigenen Finanzen Monat um Monat einzuteilen und zu planen ziehe ich ein richtiges Konto (mit dazugehörender Karte) einem Geschenkkartensystem entschieden vor.
Was meinen Sie mit fehlender Kontoverwaltung?
@Sportpapi:
dass ich in einem prepaid-System einfach fröhlich vor mich hin konsumieren kann, besonders wenn ich noch von dermassen dummen Erwachsenen umgeben bin die mir immer schön die Karte aufladen- im Gegensatz zum Konto welches Unterlagen produziert die sortiert werden müssen etc und wo ich mich viel mehr am Tisch mit den Zahlen befassen muss (oder müsste im Idealfall).
@BS: Prepaid ist doch wie das volle Portemonnaie. Wenn es leer ist, ist fertig mit dem fröhlichen Konsumieren. Ausser natürlich, ich habe dann „dumme Erwachsene“, die das Portemonnaie wieder füllen. Aber das ist ein anderes Problem.
Beim Konto erhalte ich längst keine Kontauszüge mehr, bzw. nur noch online. Sortiert wird ebenfalls nichts, ist ja alles online verfügbar. Hingegen erhalte ich von der Kreditkarte eine monatliche Abrechnung. Und ich habe auch da online Zugang und kann laufend alles überprüfen. Ich sehe die Differenz nicht. Leer ist leer. Die Frage ist: was dann? Ist man konsequent?
Beim Prepaidsystem, jedenfalls so wie das oben beschrieben ist, sehen Sie das Geld eben nicht, und das finde ich für Jugendliche nicht ideal. Ich messe dem echt-erleben, also das Geld sichtbar haben und in die Finger nehmen, abzählen, Rückgeld erhalten etc da einfach mehr Wichtigkeit zu. Und eine normal-Kontoführung finde ich immer noch was anderes als Rechnungen von der Kredtikartenfirma.
@BS: Bargeld verstehe ich. Das hat wirklich noch eine ganz andere Bedeutung. Mit den Kontoauszügen kann ich wie gesagt nicht folgen. Die sehen wohl identisch aus, wenn sie dann einmal im Monat hereinkommen oder online angesehen werden können.
Bei uns im Geschäft zwischen Jahrgang 80 bis 94 sind 90% der Schuldner. Leider können viele Jugendliche und Junge Er. nicht mit Geld umgehen….. Es ist in einem Konsumland wie in der Schweiz echt ein Tabuthema…
Das hat aber mit dieser Debit Card kaum etwas zu tun. Da machen mir die Werbungen im sinne von: „Kann ich mir dieses Motorad leisten? Kleinkredit!“ mehr Sorgen (keine Ahnung von wem, aber sehe ich ab und zu auf Postern). In meinen Augen gibt es einen wesentlichen Unterschied ob man einen Kredit unter die Leute bringt oder ein neues Zahlungsmittel.
Ein Banker sagte mir klar und deutlich: Es geht um nichts anderes als die Jugendlichen als zukünftige Kunden zu gewinnen, die bei uns später im Berufsleben zu Kreditnehmern werden. Somit warten danach viele Jugendliche darauf, dass sie endlich was tolleres kaufen können. Das Geld muss raus in die Gesellschaft. Als Gespartes nützt es weder der Bank und auch nicht der
Wirtschaft. Es ist ein grosser Unsinn.!
Diese „Kreditkarte“ ist ja eigentlich nichts anderes als Bargeld. Nur kann es nicht so leicht geklaut werden. Wenn nun auch die Drogendealer sich ein POS-Terminal zulegen, ist eigentlich nichts dagegen einzuwenden. Eine klassische Win-Win-Situation. Die Kiffer und die Dealer müssen nicht mehr Bargeld mit sich rum schleppen und haben auch gleich einen lückenlosen Nachweis zu Handen des Steueramts.
Keine Win-Win Situation. Es ist eine Lose-Lose-Situation, der Konsument bezahlt Kartengebühren, der Händler Transaktionsgebühren. Dazu kommt Verzugszins.
Bargeld ist das nicht.
Und wieder einmal taucht der Irrtum auf, dass Bargeld transaktionen kostenlos wären…
1. Zeit ist Geld – Kartentransaktionen sind bereits schneller als Bargeld und mit den neuen ‚touch-only‘ Systemen noch viel schneller.
2. Bargeld muss zuerst ‚beschafft‘, transportiert und in die Kasse ‚gerüstet‘ werden. danach kommt es zu Verlusten (Falschgeld, Schwund, Diebstal , falsches Wechselgeld, etc) und schlussendlich muss es wieder zur Bank transportiert und ‚entsorgt‘ werden.
3. Bargeld steigert die Überfallwahrscheinlichkeit (Überwachung, Versicherung, etc)
Ja, ich sehe das ziemlich anders: 1. die erste und beste Art zu lernen, wie man mit Geld umgeht, ist Bargeld (gefolgt von persönlich gemachter Arbeit :-))
und 2. Kreditkarten braucht kaum einer. Ich benutze sie nur um Online-Käufe zu tätigen, ansonsten ist das ein „sich in die Tasche lügen“, da man eh nicht mehr Geld ausgeben kann, als man hat. Wozu dann also täglich gebrauchen?
Das interessiert mich: Zu 1.: Warum? Es ist sicher die einfachste Art, mit Geld umgehen zu lernen. Aber warum die beste? Eben deshalb?
Zu 2. Ich verwende die Kreditkarte auch im Restaurant oft. Und für Internetkäufe. Und in seltenen Fällen für normale Einkäufe, aber nur bei grossen Beträgen, welche die Limite der Postcard überschreiten. Kommt ziemlich selten vor. Aber auch wenn Kreditkarte drauf steht: Auf Pump habe ich noch nie etwas gekauft, mein Konto war nie überzogen.
lg, aryu
Eine Prepaid-Karte kann keine Kreditkarte sein – und umgekehrt. So einfach ist das. Deutsche Sprach schwere Sprach?
Hm. Aber man kann offenbar damit eben diese Online-Käufe tätigen, die man nur mit Kreditkarte kann (leider!). Also wer liegt denn da nun falsch?
Letztendlich ist´s nun mal einfach eine neue Form von Geld. Ob uns das passt oder nicht.
Wahrscheinlich werden anno dazumal auch schon genügend Menschen Probleme mit diesem neumodischen Papiergeld-Zeugs (das ja eigentlich gar nichts Richtiges ist… Wie wir spätestens jetzt tatsächlich wieder sehen!) gehabt haben. So wie einst schon das Radio oder die Eisenbahn als Vorwegnahme des Untergangs des Abendlandes galt.
Wichtig ist also weniger die Form des Geldes, als das man – wie Lisa – kapiert, um was es dabei geht und auf was man achten muss.
Ich bin mir nicht so sicher wie glücklich ich über diese Nicht-mehr-Wegdenkbarkeit sein soll-
und sehnlichst herbeigewünscht hab ich mir so eine Karte nie.
Sehe sie eher als kürzlich getätigte Zwangsanschaffung um sich nicht mehr mit Traveller-Cheques oder nicht durchführbaren Onlinekäufen abfinden zu müssen.
Und hochlobe jeden Anbieter der immer noch auf Rechnung versendet!!!
Wieviele Erwachsene besitzen eine Kreditkarte die sie für täglichen Zahlungsverkehr benutzen?
Ich benötige meine Kreditkarte eigentlich nur um Ferien zu buchen oder ab und zu mal etwas übers Internet zu bestellen. Ich würde aber sagen, ich brauche sie weniger als einmal pro Monat.
Ich habe seit ich dreizehn bin, also seit vier Jahren, eine PostCard, was ja eigentlich auch eine Art Prepaid-Karte ist. Über das Geld auf meinem Konto kann ich frei verfügen. Zu Beginn hatte ich Ende Monat jeweils nicht mehr allzu viel Geld auf dem Konto, aber inzwischen habe ich überhaupt keine Mühe mehr, mit dem Geld umzugehen. Ich bin meinen Eltern sehr dankbar dafür, dass sie mir das nötige Vertrauen entgegengebracht haben und mir dadurch ermöglicht haben, den Umgang mit Geld zu lernen. Eine richtige Kreditkarte, inklusive der Möglichkeit, Schulden zu machen, würde ich aber nicht wollen.
Danke übrigens für dieses Statment aus jener Generation, die den Kindern, um die es im MB gehen sollte, wohl näher ist (als wir alten Säcke).
😉
Ein wenig am Thema vorbei, doch würde mich interessieren: Weshalb der fast zwanghafte Drang sich selber mit abwertenden Bezeichnungen zu betiteln bei der Kommunikation mit Jugendlichen?? Ich sehe das so oft. Nimmt man /frau an, dass der Jüngeren uns in Gedanken ausschliesslich als alten Sack betitelt? Und auch wenn dem so wäre- weshalb diese Bezeichnung auch noch selber übernehmen?? Schulden wir uns selber nicht ein bisschen mehr Liebe und Respekt?
Ich weiss ja nicht, welcher Generation Gabi denn ist. Aber auch bei mir war die Postcard die Karte, die ich für die ersten Ferien so mit 16 bestellt hatte. Damals bekam man dazu gleich noch 10 Schecks gedeckt zu maximal 300 Franken mit, konnte aber gut auch schnell wieder ein neues Scheck-Heft bestellen. Wer noch im Plus war, konnte auch am Automaten immer den Maximalbeitrag von 500 Franken abheben. Ich habe schon damals ausgerechnet, dass ich mich locker um 5000 Franken verschulden könnte, wenn ich gewollt hätte.
Nein; zu Postcards bin ich tatsächlich erst viel später gekommen.
Traveller Ch. waren das höchste der Gefühle (und recht viel cash)
Hehe. Viel Cash war bei mir nie… 🙂
Das sehe ich auch so. Ich hatte seit ich 16 war (also seit 7 Jahren) eine Debitkarte der Kantonalbank, also eine, die nicht überzogen werden konnte. Ich sehe nicht ganz ein, wozu es Kreditkarten überhaupt braucht. Abgesehen von Angeboten in Onlineshops, die keine andere Zahlungsmöglichkeit haben, hätte ich noch nie ein Bedürfnis danach gehabt. Geld für Konsumgüter hat man, oder nicht. Was anderes als Häuser auf Kredit kaufen, erscheint mir schlicht dumm. Oder wozu braucht man das?
Auto Mieten im Ausland geht meist nicht ohne eine Kreditkarte.