Schafft die Gymiprüfung ab!

Eine Carte Blanche von Ralf Margreiter*.

Mamablog

Wer sich vorbereitet, ist im Vorteil: Mittelschüler während einer Prüfung. (Bild: Keystone)

Das Gymnasium sehen immer mehr Eltern als wichtige Stufe auf dem Weg in den Bildungshimmel. Die Plätze sind so begehrt wie noch nie. Heute regelt der Kanton Zürich den Zugang über eine Aufnahmeprüfung. Bestehen oder nicht wird damit für viele Väter und Mütter zur Schicksalsfrage. Sie wollen schliesslich das Beste für ihr Kind. Entsprechend gross ist die Bereitschaft, alles für diesen Bildungserfolg zu tun.

Die Volksschule, die alle Kinder nach ihren Fähigkeiten und Neigungen auf nachfolgende Bildungsstufen vorbereiten soll, erfüllt diesen Grundauftrag heute in den Augen vieler Eltern offenkundig nicht mehr genügend. Was die Gymivorbereitung angeht, bestehen im Kanton Zürich markante Unterschiede zwischen den Gemeinden. Oft hängt sie vom persönlichen Engagement der Mittelstufenlehrerinnen und -lehrer ab. Für die individuelle Verbesserung der Aufnahmechancen im Gymnasium hat sich darum eine florierende Bildungsindustrie etabliert: Sie bietet Eltern, die sich das für ihre Kinder leisten können und wollen, Vorbereitungskurse gegen bare Münze an. Wer mit dem Aufbau der Prüfung vertraut ist, hat einen klaren Wettbewerbsvorteil im Kampf um die begehrten Plätze. Das ist, wie wenn beim Lauberhornrennen nur die vermögenden Athleten die Strecke vorgängig besichtigen und am Training teilnehmen könnten. Im Skizirkus würde das kaum als fair durchgehen. Und beim Gymnasium?

Der Zürcher Regierungsrat und die Bildungskommission des Kantonsrats haben vorgeschlagen, öffentliche und kostenlose Vorbereitungskurse für alle interessierten Schüler einzuführen. Eine Parlamentsmehrheit wollte davon allerdings nichts wissen. Das Grundproblem bleibt: Wenn der Prüfungserfolg teilweise käuflich ist, hat ein Teil der Besten keine Chance aufs Gymnasium. Das heutige Aufnahmeverfahren mit Prüfung stärkt also weder die Chancengleichheit, noch ist es volkswirtschaftlich effizient.

Die Gymiprüfung ist abzuschaffen! Andere Kantone kommen bestens ohne aus. Sie ist auf Kurzzeitleistung ausgerichtet, auf die in Vorbereitungskursen gezielt, aber wenig nachhaltig trainiert wird. Die langfristige schulische Leistung tritt dabei in den Hintergrund. Das ist falsch. Vornoten, eine Empfehlung der abgebenden Lehrperson oder ein allgemeiner kognitiver Fähigkeitstest, am sinnvollsten in Kombination, würden eine verlässliche Grundlage für die Selektion bieten. Denkbar, aber kontroverser wäre der freie Zugang zum Gymnasium. Soll die Chance packen, wer will und sich dazu in der Lage fühlt. Entscheidend ist ohnehin die Probezeit.

Die Ungleichheit, dass manche Schüler private Förderkurse besuchen und andere nicht, bliebe. Doch diese würden nicht mehr auf eine einmalige Höchstleistung abzielen, sondern auf längerfristigen Schulerfolg. Vor allem würde der Zugang zum Gymnasium sinnvoller geregelt. Wer einmal drin ist, hat immerhin die Chance, es aus eigener Kraft zu packen, die er sonst vielleicht gar nicht erhält.

Sowohl die individuelle Gerechtigkeit wie auch der volkswirtschaftliche Nutzen sprechen für eine solche Lösung. Sie ermöglicht, die Begabungen, auf die der Kanton Zürich wirtschaftlich wie gesellschaftlich angewiesen ist, besser auszuschöpfen – im Sinne einer liberalen Leistungsgesellschaft. Heute sind die Gymnasien sowohl Bollwerke der Bildungsprivilegierten als auch Selektionsmaschinen, die zuverlässig dafür sorgen, dass gesellschaftlicher Status und wirtschaftliche Perspektiven vererbt werden. Maturität heisst Universität heisst bessere Chancen auf höheres Einkommen. Natürlich geht es beim Gymnasium nicht allein darum. Aber wer das bestreitet, macht sich oder anderen etwas vor.

Ein faireres Aufnahmeverfahren bringt nicht mehr Schülerinnen und Schüler ans Gymnasium, sondern die richtigen, ohne Prüfungsvorbereitungsdoping.

Mamablog*Ralf Margreiter ist Zürcher Kantonsrat der Grünen und Präsident der parlamentarischen Kommission für Bildung und Kultur.

301 Kommentare zu «Schafft die Gymiprüfung ab!»

  • Mike sagt:

    So ein Schwachsinn. Die alle-Menschen-sind-gleich Phantasie basiert auf reinem Wunschdenken der Sozis. Wie es Grosse und Kleine, Dicke und Duenne gibt, gibt es Gescheite un Dumme. Selektion braucht es, um die Spreu vom Weizen zu trennen. War schon immer so, wird immer so sein. Wenn alle ins Gymnasium gehen koennen, wird einfach dort selektioniert. Oder spaeter an der Uni. Diese Pruefungen sind noch wesentlich schwerer als die Gymi-Aufnahmepruefung. Habe selber studiert und doktoriert und eben: ich kann bei so einem hirnrissigen, nicht durchdachten Vorschlag nur verwundert den Kopf schuetteln

    • Tim Widmer sagt:

      Der Auto sagt ja nicht dass alle ins Gymnasium gehen sollen.Sondern nur dass keine Chancengleichheit herrscht. Und dies ist momentan ja offenbar der Fall, wenn begütete Eltern ihren Kindern einen Vorteil verschaffen können. Und eine Prüfung ist nun mal nur eine kurze Momentaufnahme, oder hatten Sie während Ihrer Studienzeit nie einen schlechten Tag, wenn gerade Prüfung war, die dann Ihre Fähigkeiten nicht richtig wiederspiegeln konnte? Man könnte ja den Notendurchschnitt während der Mittelstufe als Kriterium nehmen, dieser hängt ja nicht nur von einem Lehrer und einem Fach und einer Prüfung ab

  • Blanche Wu sagt:

    och ja Empfehlung des Lehrers. Sehr gut. Dann hat der etwas gegen einen Schüler und er wird eben nicht umbedingt empfohlen. Vor allem wenn er auf der Kippe steht. Mit der Prüfung kann er selber seine Leistung und sein Wille zeigen auch wenn die Vornoten und Empfehlung schlecht waren. Denn evt. schafft er es ja mit der Prüfung. Mit Empfehlungen würde man es dann eben nicht schaffen. Ausserdem hat man dann in der Uni, etc. auch Prüfungen wo man auch durchfallen kann…soll man diese auch abschaffen?

  • Aus meiner Erfahrung am Gymnasium Thun: Die Thuner Schüler besuchten das Progymnasium und kamen dann prüfungsfrei in den Gymer. Die andere Hälfte der Schüler stammte aus dem halben Berner Oberland. Sie alle mussten die Eintrittsprüfung machen. Was war die Folge?

    Ich habe mich dreieinhalb Jahre lang bis zur Matura gelangweilt, bis die Thuner den Schlustoff aufgeholt hatten, den unsereins schon bei der Eintrittsprüfung können musste!

    Man stelle sich vor, Kreti und Pleti kämen einfach so gratis in den Gymer: Bis zur Matura könnten die Schüler dann genug lesen, schreiben, rechnen, um grad so gäbig eine vierjährige Lehre machen zu können. Die Unis müssten ihr Niveau noch weiter nach unten regulieren.

  • susileu sagt:

    bin im kreis 4 in zürich aufgewachsen und war meist die einzige schweizerin in der klasse. durch die ganze schulzeit hindurch hatte ich nur lehrer die katastrophal unterichteten, teils sogar angezeigt gehört hätten. ich sollte nach der 6. klasse ditekt ins gimi gewechselt mit meinem notendurchschnitt. da ich probleme mit meinem damahligen lehrer (schläge, anfassen, exibitionismus) hatte, meinte er damals ganz offen, er habe meine noten im zeugnis absichtlich gesenkt, so dass ich in die real geschickt werde. nie gab es eine sek/gimi förderung oder unterstützung, nur verhinderug, auch später.

  • Roger Keller sagt:

    Scho mal überlegt, dass man dank den bilateralen Verträgen mit der EU seinen Hochschulabschluss in einem anderen EU Land ganz einfach und ohne Selektion erwerben und hier ganz einfach umschreiben und anerkennen lassen kann? Ich schlage Italien dazu vor, wenn man sich auskennt, kann man den ganz einfach dort erwerben, ohne lästige Mathe, Selektions- und andere Probleme (statt Kursgeld besser Diplomarbeitsgeld bezahlen). Und schliesslich jammert die Schweiz ja, wir hätten zuwenig Akademiker, die Qualität der Ausbildung wird anscheinend auch hier nur selektiv an uns Schweizern angewandt.

  • Sportpapi sagt:

    Wenn ich die Studien der letzten Jahre in Zürich verfolge, sehe ich, dass man mit Erfahrungsnote und Prüfung recht gut fährt. http://www.nzz.ch/aktuell/startseite/gymi-pruefung-funktioniert-1.2894363

  • Florian Baumann sagt:

    Man müsste den Stellenwert vom Gymnasium dringend abwerten. Zudem sollte es nicht mehr als Vorbereitung zur Universität vorausgesetzt werden. Viel mehr müsste man den Zugang zu den Unis über eine abgeschlossene Berufslehre mit Berufsmaturität regeln. Ich denke, dass nur Leute mit einem Praxis orientierten Denken sich überhaupt einen Reim auf den Inhalt von einem Studium machen können. Damit würde sich auch die Frage, ob Prüfung oder nicht Prüfung, in Luft auflösen.
    Ich stelle mir dabei immer die Frage, welcher Schüler sich beim Eintritt ins Gymi überhaupt bewusst ist, was er studieren will.

  • Philipp Löpfe sagt:

    Prüfungsfreier Zutritt ins Gymnasium? Super Idee, dann gibt es bald 50er Klassen an den Gymnasien, das Niveau wird bei mehr Schülern nach unten angepasst (siehe Evamar 2 Studie von Franz Eberle) und bald müssen die Unis ihren Zugang beschränken, weil sie nicht alle Maturandinnen und Maturanden schlucken können. Wenn ich es mir recht überlege, wohl doch nur eine Furzidee.

    • David Lienert sagt:

      Im Kanton Luzern besteht die Übertrittsprüfung ans Gymnasium schon lange nicht mehr. Dennoch verharrt die Maturandenquote hartnäckig unter 20%. Im Klartext: Wir haben gar nicht alle Kunden, die wir potentiell haben könnten. Hätten wir sie, wären die Klassen dennoch nur unwesentlich grösser als heute. Ein geografisch weitergefasster Blick zeigt, dass dieses Argument einfach nicht stichhaltig ist.

  • Shiri sagt:

    ihrer Kinder stecken. Dies ist jedoch keineswegs ein Problem der Gymiprüfung sondern zieht sich durch die ganze Schul.- und Ausbildungszeit und hat meiner Meinung nach stark gesellschaftlichen Charakter. Da müssen wir ansetzten, nicht an der Gymiprüfung an sich.

  • Shiri sagt:

    Das Gymnasium ist und bleibt eine Institution für lernschnellere Kinder und Jugendliche. Das schweizerische Schulsystem ist so aufgebaut. Die heute bestehende Durchlässigkeit ist jedoch bei weitem gross genug, um auch „langsameren“ Kindern die Möglichkeit auf eine akademische Laufbahn nicht zu verwehren.
    Gymnasiasten müssen sowohl die Fähigkeit zu kurzzeitig abrufbaren Höchstleistungen, als auch zu längerfristigen konstant guten Leistungen zeigen. Daher macht die Kombination von Prüfung und Probezeit durchaus Sinn.
    Falsch sind die Unmengen, die Eltern heutzutage in die Nachhilfe

  • Pixel sagt:

    „Was die Gymivorbereitung angeht, bestehen im Kanton Zürich markante Unterschiede zwischen den Gemeinden. Oft hängt sie vom persönlichen Engagement der Mittelstufenlehrerinnen und -lehrer ab. “ das ist nicht nur in der Gymivorbereitung so, sondern auch bei Einbürgerungen und noch vielen anderen Themen so. Vielleicht sollte die Schweiz mal ihr Wesen überdenken? Vielleicht ist die gute alte Vetterliwirtschaft mittlerweile überholt.

    • Sportpapi sagt:

      Hä? Wer sollte denn bei den Einbürgerungen mehr persönliches Engagement zeigen? Wie kommen Sie das auf Vetterliwirtschaft? Und was erwarten Sie eigentlich von den Mittelstufenlehrern? Haben Sie im Jobprofil, dass Sie potentiellen Gymischülern noch unzähligen Nachhilfestunden geben müssten – und das gleiche natürlich, bereits viel früher, für die schwächeren, die um Sek A oder Sek B kämpfen. Und den Kindern, die in die Klasse gegeben werden, ohne dass sie ein Wort deutsch können, mit denen sollten sie noch zusätzliche Sprachstunden machen, mit den Bewegungsgestörten Turnstunden, usw.

      • pixel sagt:

        Sie können doch Analogien herstellen. Ich kann auch schreiben: Es ist typisch für die CH, dass ich mit drei Umzügen innerhalb des Kantons bereits zum dritten Mal einen anderen Müllsack kaufen muss.

      • pixel sagt:

        Oder: es ist typisch für die Schweiz, dass ein- und derselbe Ausländer in jener Gemeinde in Uri nicht dieselben Chancen hat eingebürgert zu werden, wie in anderer Gemeinde in Basel. Als Beispiel. Oder dass meine damalige Schulkollegin im Aargau von Kanti sprach und beim Umzug nach Zürich von Gymi sprach.

      • Sportpapi sagt:

        Föderalismuskritik, nennt man das wohl. Ist aber eher eine andere Ebene. Im Bildungsbereich haben Sie meine Zustimmung. Trotzdem: Nur weil sich ein Lehrer persönlich sehr engagiert, kann man das nicht von allen erwarten.

      • pixel sagt:

        nicht grundsätzlich, sp. Es kommt a) auf die grösse des Staates und die einzelne „Zersplitterung“ drauf an und b) in gewissen Themen eben auch sehr stark auf die Funktionsweise der einzelnen Personen. Wobei a) und b) gewissemassen auch abhängig voneinander sind. Je grösser der Grad der Zersplitterung, desto stärker können sich Einzelpersonen pesönlich einbringen. Was die Lehrer anbelangt, da haben Sie sich wohl irgendwie aufgrund der Sensibilisierung zum Thema irgendwie angesprochen gefühlt. Dabei war es ausser dem Zitat nichts, was sonst noch darauf hingewiesen hat.

      • pixel sagt:

        Ich halte mich da aussen vor, weil ich zum Schulwesen an sich, wie ich meine, zu wenig beitragen kann. Unser Kleiner ist noch weit davon entfernt und meine Schulzeit liegt knapp zwanzig Jahre zurück und persönlich verbindet mich sonst nichts oder niemand mit dem Thema. Was ich aber grundsätzlich meine ist, dass ein Lehrerberuf ein Beruf wie jeder andere ist. Eine Stelle ist eine Hülle, ähnlich einem Kleidungsstück, das so unterschiedlich getragen wird wie die Person die da drin steckt es eben formt.

      • Sportpapi sagt:

        @@Pixel: Natürlich habe ich mich auf das Zitat bezogen. Wobei ich nach wie vor nicht weiss, wie Sie die Brücke zu „Vetterliwirtschaft“ schlagen können. Ich sehe als Verbindendes Ihrer Gedanken eben diesen Förderalismus, den Sie wohl heute wieder einmal verfl uch en möchten. Mit der Einbürgerung haben Sie wohl recht, da es sich (auch) um ein Schweizerisches Bürgerrecht handelt. Sackgebühren und Benennungen können aber gut lokal oder regional unterschiedlich sein. Weshalb nicht?

      • Sportpapi sagt:

        @Pixel: Ist ein Lehrerberuf wie jeder andere? Die Idee, dass sich zusätzlich zu dem, was wohl in ihrem Jobprofil steht, für verschiedene Kindergruppen engagieren sollten, spricht aber eher dafür, dass es sich wohl mehr um eine Berufung, als um einen Beruf wie jeder andere handeln sollte. Da bin ich auch einigermassen einverstanden damit. Wenn damit dann auch die entsprechende Wertschätzung verbunden ist.

      • Pixel sagt:

        Ich bin bei Ihnen Sp. Aber ich möchte nicht werten und bisweilen habe ich keine Erwartungshaltung an Lehrer, was sich aus dem vorangehenden Statement von mir ergibt. Grundsätzlich finde ich es schön und das schon erstrebenswert, wenn jede/r aus dem Beruf eine Berufung machen kann oder eh schon eine solche darin sieht. Wo man seine persönliche Abgrenzung gegenüber dem offiziellen Arbeitnehmerverhältnis machen will, muss jede/r für sich selbst herausfinden. Was, wie ich mir vorstellen kann, grade im Lehrberuf ein unglaublicher Balanceakt ist.

      • Pixel sagt:

        Sp, die Vetterliwirtschaft entsteht ganz automatisch da, wo die erwähnte „Zersplitterung“ (i.S. Des Föderalismus) zu klein ausfällt. Dass ich heute einmal mehr die Schweizer Gesinnung verf l u ch e, können Sie sich ja gut vorstellen 😉

      • Sportpapi sagt:

        Gesinnung, Pixel? Ich finde, wir haben heute eine ideale Lösung gefunden. Nun kann nämlich jeder Kanton das tun, was seine Stimmeberechtigten wünschen. So sollte es doch sein, oder? Oder müssen wir wieder irgendwelche Appenzeller zu ihrem Glück zwingen?

      • Sportpapi sagt:

        Und ich weiss immer noch nicht, was Sie mit Vetterliwirtschaft meinen. Für mich ist das irgendetwas zwischen Vitamin B und Korruption. Meinen Sie womöglich etwas ganz anderes damit?

  • andreas furrer sagt:

    bildung ist selektion und dressur, das fängt lang vor der gymifpüfung an und ist mit dem kauf eines eigenheims noch lang nicht fertig.

    • Hermann sagt:

      Genau richtig. Jeder noch so dumme Akademiker fuehlt sich besser als der hart arbeitende und nur halbsoviel verdienende Handwerker. Weil er einmal eine Gymipruefung bestand? Da kommt dann noch der Vasellaeffekt dazu, man fuehlt sich berechtigt zu weiss ich was Absurdem, weil man eben sich ist.

    • Pixel sagt:

      Dies bitte nur bis zu einem bestimmten Alter. Bildung ist langfristig rein persönliches und genuines Interesse an eigenem geistigen Wachstum.

  • Peter Meister sagt:

    Hier gibt es folgendes zu bedenken:
    a) auch Vornoten hängen klar vom Elternhaus und zusätzlicher Förderung (Nachhilfe) ab
    b) Schulnoten verschiedener Schulen und Lehrpersonen sind schlecht zu vergleichen
    c) das Verstehen des ganzen Sek I Stoffes wird an einzelnen Prüfungen nicht geprüft, an der Aufnahmeprüfung jedoch schon
    d) ein gar freier Zugang zum Gymnasium würde zuerst zu überfüllten Klassen und bei Nichtbestehen der Probezeit zu einer gebrochenen Schulkarriere führen

    deshalb, lassen wir das unperfekte System wie es ist

    • Mamama sagt:

      Ich würde noch ein e) anfügen: Es gibt noch so was wie Intelligenz – und zwar diejenige, die ich mangels besserer Definition als eine bezeichnen würde, die eben bei dem, was das Gymnasium als Schule will, zum Tragen kommt: Schnelle Auffassungsgabe, vernetztes Denken, Abstraktionsvermögen, auch Phantasie – und wenn das gepaart ist mit einem gewissen Sitzleder und Beharrlichkeit sowie dem Willen, einer Sache auf den Grund zu kommen, sind wir bei den 5 (oder so) %, welche auch an der Uni weiterkommen (und daran Freude haben). Herkunft ist nicht alles!

  • Prüfungen gehören nun mal zum Leben. Faire Prüfungen geben ein gutes Bild über die Fähigkeiten von Kandidaten. Abschaffen? Nein, aber eine faire Bewertung muss garantiert sein.

  • Urs sagt:

    Bei uns gab’s damals für alle nach der Primarschule die „Sek-Prüfung“, an welcher entschieden wurde, ob man nun in die Real (Sek ll), in die Sek (Sek l) oder in die Kanti (Gymnasium) kam. Die Prüfungsresultate waren so ziemlich 1:1 ein Spiegel der vorangegangenen schulischen Leistungen; daran änderte auch Büfflen und Nachhilfe nicht viel. Wieso diese m. E. sehr gute Testverfahren abgeschafft wurde, bleibt mir bis heute ein Rätsel.

    • alien sagt:

      Man wollte die Methode verbessern. Oder, in Ingenieurssprache: Man wollte etwas flicken, was nicht kaputt war. Schlechte Idee.

      If it ain’t broken then don’t fix it.

      • Urs sagt:

        Pikantes Detail: Nachhilfe konnten sich auch damals schon nur die reicheren Familien leisten. Bei uns Normalos galt das aber als „Bschiss“. Geholfen hat es den Wenigsten; also wurden sie an private Gymis ohne Aufnahmeprüfungen geschickt, die aber den Ruf hatten, dass die Zahlkraft der Eltern dort eine grössere Rolle als die Leistungen der Zöglinge spielte. In meiner Klasse haben es nur zwei an die Kanti geschafft; einer davon ich. Wir stammten beide aus der Arbeiterschicht und hatten einen Migrationshintergrund. Schien also beides an der Sekprüfung keine wesentliche Rolle gespielt zu haben..

      • alien sagt:

        Also, Schüler, die nicht irgendwie was drauf haben, faulen früher oder später raus. Insoweit ist das System „Mittelschule“ nicht so falsch. Dass es aber so gross auf die Herkunft ankommt, dass die Tochter eines Exkosovaren so viel weniger wahrscheinlich eine Kanti besuchen kann als der Filius von Dr. von Wattenwyl, das muss schon korrigiert werden. Ich kenne so eine Tochter, und die hat ausser Liebe von zuhaus wenig mitgekriegt. Und jetzt erkämpft sie sich ihren Weg via Real auf die Kanti.

    • Urs sagt:

      Ich bin mir eben gar nicht so sicher, wie stark Dinge wie Mobbing oder Migrationshintergrund sich auf die Leistungen der Schüler auswirkt. Oder besser gesagt, es wirkt sich nicht bei allen gleich aus. Ich wurde wegen meiner Herkunft oft gemobbt und verprügelt; ich wurde deswegen nach der Schule oft regelrecht „abgepasst“. Das hat mich aber nur dazu angespornt, diesen Idioten zu zeigen, dass ich mehr drauf hab als sie. Und dann gab es bei uns Arztsöhne und Direktorentöchter, die so gar nicht in die Fusstapfen ihrer Eltern treten mochten und ihre Jugend am Bahnhof herumhängend verbracht haben.

  • Katharina sagt:

    Soll das Gymnasium Garant für eine breite Allgemeinbildung aller sein, soll es als Vorbereitung für eine akademische Laufbahn via Universität sein oder Schule für besser talentierte, was immer das heissen mag? Das müsst Ihr entscheiden. Oder eben durch die freie Schulwahl der Bevölkerung die Wahl dazu lassen. Nur bin ich mir sicher, dass die letzte Variante nicht im Sinn des Textes ist , bzw.. die dahinter stehenden politischen Kreise.

    • Muttis Liebling sagt:

      Schule und dazu zähle ich auch das Gymnasium, hat nur zwei Ziele: Allgemeinbildung und lernen zu Lernen.Akademische Laufbahn ist etwas für die absolute Minderheit, maximal 3% der Maturanden. Viele andere studieren zwar irgendetwas, aber akademisch sind Medizin, Betriebswirtschaft oder Maschinenbau nicht, dass ist Berufslehre auf leicht höherem Niveau.

      • alien sagt:

        HIER bin ich definitiv nicht einverstanden. Medizin ist nichts Akademisches?? Da lachen ja die Hühner (ja, auch die in der Mark Brandenburg…!) Maschineningenieure sind Maschinenzeichner auf LEICHT HÖHEREM NIVEAU? Pffffrrrrrhuahahahahaaaaaaaaaaaaa! Ich sag Dir jetzt nicht, wie Du Dich wieder unlächerlich machen kannst, das schaffst Du sicher allein.

      • Muttis Liebling sagt:

        Medizin habe ich selber studiert, arbeite in dem Beruf und habe ausser meiner eigenen Doktorarbeit noch mindesten ein Dutzend anderer geschrieben. Wissenschaft ist das nicht, es ist Kunsthandwerk. Für die Patienten ist das auch gut so,
        Wissenschaft ist das, was Wissen schafft. Wissen ist nicht Aufzählung von dem, was jeder beobachten kann, wenn er nur genug Zeit dazu hat. Was anderes machen Mediziner nicht.
        Wissen ist Theorie über Empire. Nicht beobachten, sondern vorher wissen. Vorher weiss man z.B., dass die Kartierung des Genoms ûnd die Simulation des Gehirn medizinisch nichts bringt.

      • alien sagt:

        Gutes Kunsthandwerk IST Wissenschaft, weil man sehr viel WISSEN muss, um gut darin zu sein. Ich will natürlich lieber einen leidenschaftlichen Kunsthandwerker, der meine lädierte Hüfte operiert als einen Künstler, der seine ästhetische Idee implementieren will, wie ein schöner Gang mit meiner Hüfte auszusehen hat. Das hat schon ein Künstler erledigt, er heisst Evolution (oder nach Belieben Gott oder Schöpfung), aber einen Arzt will ich da nicht haben.

      • alien sagt:

        Du bist übrigens Dissfälscher? Tststs, Dr. Liebling.

      • Muttis Liebling sagt:

        Man nennt das Ghostwriter. Ist in CH auch sehr gefragt, nicht nur bei Medizinerm. Und -Rinnen, nicht zu vergessen.

      • alien sagt:

        Ich weiss. Keine sehr angesehene Beschäftigung. Wolltest Du nicht lieber Klavier im Puff spielen oder bei der Weltwoche schreiben? Das wär wenigstens was…

      • Muttis Liebling sagt:

        Im Puff Klavierspielen würde ich gern, wenn ich Klavierspielen könnte. So singe ich da nur ab und an und spiele Gitarre dazu.
        Es ist nicht ehrenrührig, auf die Schwächen seiner Kultur einzugehen.
        Ich befasse mich nicht mit kleinen Zielen. Wenn die Kultur es systematisch zulässt, dass es Bordelle und Ghostwriter gibt, dann bin ich auch dabei. Das ändert sich erst, wenn ich Signale empfange, nicht von Personen, sondern eben von der Kultur, dass dies nicht gewollt ist. Diese Signale empfange ich aber nicht, nur das Gegenteil Ich will nicht besser sein, als das System, welches mich umgibt.

    • Sportpapi sagt:

      @Katharina: Was das Gymnasium in der Schweiz in erster Linie bietet, ist der Zugang zu den Hochschulen. Der Abschluss muss also von einem gewissen Wert sein. Was hat das mit Schulwahl zu tun?
      @Alien: ML hat völlig reicht. Man kann natürlich in den genannten Studiengängen wissenschaftlich arbeiten. Und erhält natürlich auch eine Schnellbleiche. Die wenigsten werden aber anschliessend Wissenschaftler. Und natürlich gilt eine Mediziner-Diss wissenschaftlich eher nicht so viel.

      • Katharina sagt:

        SP gibt mir eine autoritaere Antwort, wenn ich die konkrete Frage in den Raum stelle was IHR mit dem Gymi wollt – als Kondensation des Haupttextes. Tia. so kommen wir tatsaechlich nicht weiter.

        Was das Gymi zu meiner Zeit bezweckte, ist mir schon klar….. Und sicher war es eine Frage der gesellschaftlichen Klasse. Aber es werden hier konkret Fragen in den Raum gestellt. z B ob das Gymi Garant fuer die breite Allgemeinbildung der Schweiz sein soll, was im internationalen Vergleich der Hauptvorteil ist, was den Standort betrifft.

      • Katharina sagt:

        Andere haben auf das sehr vorteilhafte duale System hingewiesen, welches mit meiner Frage zusammenhaengt.

      • Sportpapi sagt:

        Autoritär, Katharina? Es ist die einzige Antwort, die im Moment gültig ist. Alles weitere kommt dann vielleicht noch dazu. Ob und wie viel Allgemeinbildung sein soll, wird im Moment heftig diskutiert. Spätestens seit es die BMS gibt, die ebenfalls zum Studium befähigt. Seither müssen sich Maturanden langsam auch ein bisschen do oof vorkommen, dass sie so viel Zeit in Allgemeinbildung investierten, während andere statt dessen konkrete Berufserfahrung sammeln und trotzdem verlangen, dass ihr Abschluss als gleichwertig anerkannt wird. Wobei: wertig ist ok, aber eben nicht gleich.

      • mila sagt:

        Katharina, die traurige Antwort ist, dass breite Allgemeinbildung nicht mehr geschätzt wird, auch nicht von den Allgemeingebildeten selber (für mich wäre die BMS jedenfalls keine gleich-wertige Alternative gewesen). Wie Pixel weiter unten bemerkt hat, ist (Allgemein-)Bildung langfristig rein persönliches und genuines Interesse an eigenem geistigen Wachstum; die Gesellschaft und insbesondere die Wirtschaft vermag ihren (Eigen)Wert nicht mehr zu erkennen.

  • Katharina sagt:

    „Ein faireres Aufnahmeverfahren bringt nicht mehr Schülerinnen und Schüler ans Gymnasium, sondern die richtigen“ – oder wohl eher die passenden, was das politische Spektrum betrifft, oder nicht? Ehrlichkeit, bitte.

    „Das heutige Aufnahmeverfahren … noch ist es volkswirtschaftlich effizient.“ Dazu fehlt die Erklärung Ihrerseits.

    • Muttis Liebling sagt:

      Wer sind die Richtigen? Ich bin seit je her der Meinung, dass 90% aller Neugeborenen das Zeug zu Intelligenz und Schönheit haben. Zu Hässlichkeit und Dummheit wird man erzogen, da sind die Schweizer Weltmeister. Was ich hier an überkontrollierten, fremdgesteuerten Menschen sehe, kennt kein Analogon.
      Lasst Eure Kinder laufen, die meisten finden ganz allein den Weg. Erziehung ist Hüllkurve, nicht Entscheidungsfixierung. Aufnahmeprüfungen fürs Gymnasium sind etwas total Schwachsinniges. Fördert nur die Selbstreproduktion einer selbsternannten Pseudoelite.

      • alien sagt:

        Ich finde ML heute ziemlich vernünftig.

        Ich will Prüfungen (der unbestimmte Artikel im Deutschen fehlt halt) nicht abschaffen, ehrlich gesagt, aber DIEJENIGEN, die heute angewendet werden, durchaus. Ich verstehe nicht, warum die pädagogische Forschung nicht schon lange viel bessere prüfungensansätze erfunden hat. In der Didaktik sind sie ja auch seit vielen Jahrzehnten enorm umtriebig, oder nicht?

      • Jürg sagt:

        ML: Tut es eigentlich weh, so zu hassen?

      • Pixel sagt:

        Jürg, diese Frage stelle ich mir im MB regelmäßig, allerdings eher bei anderen Teilnehmern und zu anderen Themen.

      • Muttis Liebling sagt:

        Eine Eigenart der Schweizer ist es, öffentlich und privat nicht trennen zu können. Hassen und Lieben kann ich nur privat, also nicht hier. Hier bemühe ich mich um Sachlichkeit und um Emotionslosigkeit.
        Wenn man schweizerische Medien zur Kenntnis nimmt, stellt man fest, dass das Wort ‚Emotion‘ ca. 3x häufiger als üblicher Weise benutzt wird. Da steckt der unbedingte Wunsch dahinter, Systemisches auf Privates zu reduzierem. Sytemfehler möchte der Schweizer, die Schweiz nicht.

      • Pixel sagt:

        Interessanter Ansatz ML von der Definition „hassen“ und „lieben“. Man kann durchaus auch nicht privat oder personenbezogen hassen. Auch wenn ich dieses Wort überhaupt nicht gerne mag und für mich auch nie anwende. Ich hasse nicht. Aber man kann die Banker hassen, die Strukturen hassen, die Gehälter hassen, die Städte hassen, die Bauern hassen, die Feministinnen hassen. Bitte, alles willkürlich gewählte Beispiele.

      • Muttis Liebling sagt:

        Pixel, dass würde ich vehemente Ablehnung nennen. Gegenüber Bankern, dem US Präsidenten oder Managern globaler Konzerne verhalte ich mich politisch, bzw. strategisch. In meinem Organspendepass liegt ein Zettel, dass diesen Personen eine Organspende von mir zu verweigern ist.
        Bei Personen, die ich privat hassen könnte, z.,B. jemand, der mir eine Frau wegnimmt, würde ich nie so weit gehen. Das Wort Hass ist zu schwach, um meine politischen Aversionen auszudrücken.

      • Sportpapi sagt:

        @ML: Und ich dachte, Intelligenz sei grösstenteils angeboren. Wenn ich gewusst hätte, dass ich meine Jungs nur „laufen lassen“ müsste, statt sie zu erziehen, damit sie zu erfolgreichen Menschen heranwachsen (wenn sie nicht vorher von einem Auto überfahren werden), hätte ich das sicherlich getan. Hätte mir/uns viel Arbeit erspart.
        Aber ja, wir sollten wirklich auf Aufnahmeprüfungen verzichten, und die Sache einfach laufen lassen. In so einem Klassenzimmer haben auch 100 Platz. Und wer sich langweilt, oder nicht mehr mitkommt, der wird sicher bald freiwillig wieder gehen. So geht das!

      • mila sagt:

        Wissen Sie, ML, irgendwie hört sich das für mich nach Robbespierscher Terreur-Logik an. Zumindest ansatzweise.

      • Jürg sagt:

        ML: „Zu Hässlichkeit und Dummheit wird man erzogen, da sind die Schweizer Weltmeister.“ Das klingt in der Tat wahnsinnig sachlich.

      • marie sagt:

        …ab und an hat er doch emotionale ausbrüche, was der beweis ist, dass er menschliche züge hat 😉

      • Muttis Liebling sagt:

        Danke marie, ich gebe meinem Meister weiter, dass man mich manchmal sogar für einen Menschen hält. Ist aber alles nur Software.

      • marie sagt:

        …zuviel mcluhan gelesen ml? (nicht böse gemeint)

      • Beno sagt:

        ML

        Liebe Grüsse aus der vormaligen DDR…der Ort, wo man zu Sanftheit und Edelmut erzogen wurde 😆

      • Muttis Liebling sagt:

        marie, wenn man mal etwas weiter denkt, bin ich im MB nur Software. Ich reproduziere mich hier ja nicht als Person, sondern als Haltung. Dieses Flache, welches den Zeitgeist beherrscht, möchte Meinung gern mit Person identifizieren. Das hat den taktischen Vorteil, über die Person die Meinung anzugreifen, wenn es gegen die Meinung kaum Argumente gibt.
        Als Persom finde ich nur im Privatleben und in ausgewählten berufllichen Situationen statt. Sonst bin ich Software.

      • marie sagt:

        ach ml! ist doch immer das gleiche hier: „wenn du nicht mit mir einig bist, dann bist du gegen mich“. auch wenn ich ihren unmut auf mich ziehe; nur software sind die bloggenden für mich nicht. denn ich kommuniziere nicht gerne mit maschinen.

      • Muttis Liebling sagt:

        Umgekehrt marie, die alle hier gestalten sich nur als Menschen mit meist schwach ausgebildeter Haltung. Deswegen geht es ja meist über die Person.

      • marie sagt:

        ja, das persönlich werden nimmt überhand – werde versuchen weniger zu bloggen, denn privat kenne ich das zbsp nicht und will auf meine alten tagen damit nicht anfangen.

    • Muttis Liebling sagt:

      SP. Du bist der ungewollte Meister der Nebensätze hier. ‚wenn sie nicht vorher von einem Auto überfahren werden‘.
      In der Bemerkung kondensiert der Zeitgeist. Objektiv ist es nicht schlimm, wenn 3 von 5 Kindern vom Auto überfahren werden, subjektiv ist es eine Katastrophe. Wenn es nur ein oder zwei Kinder gibt, dann auch objektiv.
      Wir müssen uns immer die gleiche Frage und nur eine stellen. Was wollen wir?
      Ich bin in diesem Fall für 5 Kinder mit 2.5 Verlusten und der individual- humanistische Ansatz ist für 1.4 ohne Verlust. Das muss man entscheiden, nicht blockiert endlos diskutieren.

  • Nick Martin sagt:

    Als ich in der Schule war, konnte man ohne Empfehlung für ein halbes Jahr ins Gymnasium. Bewährte man sich, so konnte man bleiben solange man eben mithielt. – Ich war auf der vorgymnasialen Mittelstufe ein schlechter Schüler, im Gymnasium schon besser, wo ich die Probezeit und dann auch die folgenden Jahre überstand. Die Uni habe ich mit einem Sechserschnitt abgeschlossen. Im neuen System wäre ich nicht ans Gymnasium gekommen, was nicht heisst, dass man nicht auch ohne Uni glücklich werden kann. Man sollte sie aber nicht alleine denjenigen vorbehalten, die mit 12 besonders folgsam waren.

  • Markus Sennheiser sagt:

    Mit der Gymi Prüfung wird in der Schweiz eindeutig die Institution Lehre geschützt.Was eigentlich an und für sich keine schlechte sache ist.die kehrseite der Medaille ist dass wir jährlich Akademiker importieren müssen. Das italienische system gefällt mir etwas besser und ist etwas fairer.Denn dort gibt es 6 arten von Gymnasien indem jeder fachtalentierte und motivierter sein platz findet. Die hürden der staatlich gestaltete allgemeine Aufnahmeprüfung ist dafür nicht so hoch angesetzt.In der Schweiz muss aber das KIND schon ziehmlich früh ein Multitalent sein. in DE ist es ähnlich wie Italien

    • RB sagt:

      Ich habe die Schule bis zur Matur in Italien besucht und garantiere Ihnen aus eigener Erfahrung, dass das italienische Modell in keiner Hinsicht besser ist als dasjenige der Schweiz. Der Umstand, dass man nach der obligatorischen Schulzeit ausser dem Gymnasium keine weiteren nennenswerten Ausbildungsmöglichkeiten hat, ist eine Katastrophe und führt dazu, dass sehr viele eigentlich ungeeignete Leute das Gymnasium besuchen. Das duale System muss unbedingt bewahrt werden und ans Gymnasium sollen nur die Geeigneten und Gewillten.

  • Marco A. sagt:

    Das 1×1 der gängigsten Verdrehungen Schweizer Schüler/Eltern: 1) „Ich habe nicht gelernt auf die Prüfung.“ Wahrheit: ich habe mir den Kopf zermartert, bis ich es auf die Reihe gekriegt habe. 2) „Unser Sohn möchte aufs Gymi. Wir überlassen ihm die Wahl.“ Wahrheit: unser Sohn soll aufs Gymi, sonst bezahlen wir ihm den anschliessenden Auslandaufenthalt nicht. Er hat die Wahl.“ 3) „Zu unserer Schulzeit war Nachhilfe kein Thema.“ Wahrheit: schon zu unserer Schulzeit war Nachhilfe einThema, aber man hielt sich bedeckt, weil die Nachbarn denken sollten, dass es unsere Kids aus eigener Kraft schaffen.

  • Peti sagt:

    Genau, Zulassungsprüfungen abschaffen. Und an die Uni auch freier Zugang für alle. Chancengleichheit für alle. Das macht die Schweiz noch attraktiver. Wir garantieren jedem studienwilligen Menschen Zugang zu einem Studienplatz. Die Schweiz als Universität Europas. Bezahlen ? Wer soll all die Studenten und Studienplätze bezahlen?

    Kein Problem, für die Kosten kommen all jene auf, die das jetzt fordern. Sie sind dann vermutlich die einzigen die noch arbeiten, weil alle andern an der Uni sind :- )

  • Oliver Seiler sagt:

    Der Autor und viele Kommentatoren gehen davon aus, dass diese Kurse noetig sind, um die Pruefung zu bestehen. Tatsaechlich ist es nicht schwierig, sich mit einer Investition von nichts anderem als Zeit optimal vorzubereiten. Diejenigen, die diese Kurse wirklich brauchen, fliegen in der Regel in der Probezeit raus.
    Das Schweizer System ist einmalig meritokratisch.

  • Marco A. sagt:

    Lernen ohne zu verstehen heisst die Devise innerhalb des CH-Schulsystems. Funktionierende Roboter werden herangezüchtet. Gute Soldaten, ohne Eigeninitiative risikoscheu und hörig. Zugegeben, der Weg über die Berufslehre hin zum Meistertitel und weiter in die Selbständigkeit führt längst nicht immer zu wirtschaftlichem Erfolg und Freude am Job. Bei mir hats bestens funktioniert. Ich würde mit keinem Akademiker im Hamsterrad tauschen wollen :-)…

  • Paolo sagt:

    Vornoten und Empfehlungen der Lehrpersonen als Kriterien für den Übertritt ins Gymnasium sind genau diejenigen Faktoren, die am meisten zu einer „Vererbung vom gesellschaftlichem Status und wirtschaftlicher Perspektive führen“. Dies, weil bei den meisten Lehrer in den allermeisten Fällen Vorurteile massgeblich eine Rolle bei der Bewertung der Schüler spielen.
    Mehr oder weniger objektive Prüfungen durch massgeblich Subjektive Lehrer-Bewertungen zu ersetzen ist so ziemlich das ungerechteste und dümmste, was man „unterprivilegierten“ Kindern antun kann.

  • Joe Müller sagt:

    In ein paar Jahren wird die Umstellung unseres Bildungssystems auf das angelsächsische System vollzogen sein: es wird eine Zweiteilung der Gesellschaft geben: auf der einen Seite die „Absolventen „(viele davon von Mickey Mouse „Universitäten“ mit Masterdiplomen in „XY-Management, Hauptsache die Quote stimmt im internat. Vergleich) und auf der anderen Seite die „Loser“, die es nicht geschafft haben und sich jegliches Weiterkommen gleich abschminken können. Das lustige ist, dass die Leute das ja so gewollt haben und immer mehr „Bildung“ fordern.

    • Reto Stadelman sagt:

      Was Sie ansprechen ist das Ranking. Das Ranking wird immer entscheidender werden. Eine Uni mit tiefem Ranking wird trotz guter Ausbildung für negativ gehalten. Ja ich glaube leider auch das es so weit kommt…

      • Sportpapi sagt:

        „trotz guter Ausbildung“. Das kann stimmen. Denn Universätäten werden erstaunlicherweise nicht an ihrer Ausbildung gemessen. Zumindest nicht an ihrer Grundausbildung (Bachelor/Master).

  • Pippi Langstrumpf sagt:

    Unser Bildungssystem krankt an der Ideologie der homogenen Lerngruppe, die Schwache aussortiert, damit die Guten vorankommen. Das ist aber längstens überholt, da sind sich Erziehungswissenschaftler einig. Schüler in skandinavischen Schulen, den europäischen Spitzenreitern der internationalen Vergleichsstudie, werden nach Prinzipien unterrichtet, welche in den Steiner Schulen seit über 80 Jahren praktiziert werden. In Skandinavien bleiben die Kinder neun Jahre lang im Klassenverband. Die späte Auslese ist ein Erfolgsgeheimnis, in Skandinavien wie in den Steiner Schulen.

    • Sportpapi sagt:

      Immer mehr kommt man in der Schweiz zur Einsicht, dass unser Bildungssystem an der Ideologie der heterogenen Lerngruppe, des individualisierten Unterrichts krankt. Weil es dazu führt, dass man die guten Schüler einfach sich selber überlässt, weil man genug zu tun hat mit all jenen, die die bereits den Grundlagenstoff nicht begreifen und/oder noch ganz viele andere Probleme in die Schule tragen, die auch besser in kleineren Gruppen gelöst würden. Als Folge verabschieden sich die „Eliten“ einfach aus der Volksschule, wenn sie das können.

      • Pippi Langstrumpf sagt:

        Die Tatsachen in skandinavischen Ländern – den europäischen Spitzenreitern der internationalen Vergleichsstudien – sprechen für sich, wir können uns diese Diskussion sparen.

      • Reto Stadelman sagt:

        @Langstrumpf
        Beide haben Recht. Sie und Sportpapi. Die Frage ist: Wer hat mehr recht? Die Kultur in skandinavischen Ländern lässt sich schwer auf angelsächsische Länder oder auch die Schweiz übertragen. Und in denen, aber auch Asien etc. hat eben Sportpapi recht. Dort meldet sich die (Finanz-)Elite einfach von der Volksschule ab, unabhängig davon ob dies schlecht für die Gemeinschaft ist oder nicht. Tja, so ist unsere individualisierte Welt eben. Und da Sportpapi in 90% der Kulturen der Welt recht hat, stimme ich Ihm zu. Er hat „mehr“ Recht.

      • Widerspenstige sagt:

        Beide haben bis zu einem gewissen Teil recht. Dass der Klassenverband innerhalb neun Jahren gefestigt wird u sich Synergien ergeben zwischen den guten u den schwachen Schülern ist ein grosses Plus FÜR das Skandinavische Erfolgsmodell. Hier werden elementare Pfeiler für eine soziale u tolerante Gesellschaft gesetzt, welche sich solidarischer verhalten gegenüber dem Mitmensch. Dadurch entsteht dann ein transparenter Sozialstaat mit mündigen BürgerInnen, welche mehr Lebensqualität für Alle ermöglichen u nicht nur für Einzelkämpfer bzw. Narzisten. Nicht zu verwechseln mit Sozialismus.

      • Widerspenstige sagt:

        Es ist gut möglich, dass in der Schweiz der goldene Mittelweg Anklang finden könnte: mehr Gemeinsamkeit u Solidarität üben bereits in der Grundschule u weniger Druck und Konkurrenzkampf fördern via Prüfungen u Notendruck.

        Welche Gesellschaft wollen wir eigentlich hervor bringen?

        Noch schneller, noch besser, noch mehr Arbeit, noch mehr Druck, noch mehr psychisch Kranke, welche dem Stress u Druck nicht mehr gewachsen sind nach kurzer Zeit im Arbeitsleben? Ich weiss sehr wohl, dass die Konkurrenz zB aus Asien den Druck heftig erhöht. Aber eine Ellbogen-Gesellschaft verkümmert schneller.

      • Katharina sagt:

        „Aber eine Ellbogen-Gesellschaft verkümmert schneller.“ warum ist es dann so, dass mir dieses Land wie eine Ansammlung retardierter vorkommt? Einem Land des Konformismus und vorgetäuschter Solidarität?

      • Muttis Liebling sagt:

        Haben wir wieder einmal fast die gleiche Diagnose, Katharina? Retardiert ist allerdings knapp daneben. Politisch und sozial unreif ist treffender. Die Solidarität ist nicht vorgetäuscht, die ist schon echt, aber endet an der Dorfgrenze.
        Wäre CH ein Patient, würde ich dem die F44 geben und hier laufen auch überdurchschnittlich viele mehr oder weniger ausgeprägte F44- Typen rum. Nur das Fettpolster Wohlstand hält das alles am Leben. Aber vielleicht schaffen sie es noch, eine soziale und politische Identität zu entwickeln. Ansonsten wird es bald recht duster.

      • alien sagt:

        Weil Du die falschen Leute kennst, Kat!!!

      • alien sagt:

        F44 ist etwas hart, ML, come on.

    • Lars Peters sagt:

      Apfel mit Birnen vergleichen, ein X für ein U halten und Sandinavien mit der Schweiz gleichstellen. Plötzlich gibt es dann gute und schlechte Schüler, Steinerschulen und Pisa-Studien. Und am Schluss gibt es sogar noch Erziehungswissenschaftler, die sich einig sind…!
      Die vermeintlich Schwachen kommen auch an; nicht nur die Guten. Sie finden einen anderen Platz. Dieser ist an sich weder besser noch schlechter, als der der Guten. Krank ist nicht das Bildungssystem. Krank ist die Meinung, der jeweilige Platz, der einem zusteht, sei schlecht.

    • Katharina sagt:

      Ich kann die ganze permanente Hochlobung Skandinaviens nicht mehr hören. Diese ‚internationalen‘ Vergleichsstudien machen Aussagen, die von vorne herein definiert sind und die Taxonomie der Befragung entsprechend gebaut wurde.

      Skandinavier sollen die glücklichsten Menschen des Planeten sein? Das kann ich nicht glauben.

      • Katharina sagt:

        Oder andersherum gesagt, da hier ja spezifisch auf erfolgreiche Schulsysteme verwiesen wird:

        Wie ist Schulerfolg als System messbar?

        Warum ist es so, dass die USA, die in jenen Studien hinten ist (oder genauer konsistent etwa auf Platz 20) dennoch die besten Universitäten hat und einen innovativen Output hat (was messbar ist), der in anderen Grössenordnungen ist als alle anderen? Kann es sein, weil es landesweit standardisierte Prozesse für die Aufnahme an die Universitäten gibt?

      • Muttis Liebling sagt:

        Das ist der gleiche Unterschied wie zwischen Breiten- und Spitzensport. Skandinaviens Sozial- und Gesundheitssysteme, die untereinander noch recht unterschiedlich sind, zielen auf Breite, die USA auf Spitze.
        CH taumelt zwischen den beiden Polen, einerseits herrscht das Champignon- Prinzip, zeigt sich ein heller Kopf, wird er abgeschnitten, andererseits lässt man auch Breite nicht zu, z.B. durch Zulassungsbeschränkungen zu Bildungswegen. Die wollen hier keine Elite und haben dennoch eine, nur dass die sich nicht über Leistung definiert.

      • alien sagt:

        Ja, ML, so ist es. Es läuft einiges falsch hierzulande.

      • Sportpapi sagt:

        @ML: Die Schweiz ist also eines der schlimmsten Länder der Welt. Und weder gesellschaftlich, noch wirtschaftlich konkurrenzfähig. Wir sollten bei den USA und Deutschland Nachhilfe nehmen…

      • Sportpapi sagt:

        @Katharina: Die USA hat die besten Universitäten. Und eben auch ganz viele andere. Da müssen sich die Schweizer Universitäten und ETHs jedenfalls nicht verstecken.

      • Muttis Liebling sagt:

        SP, die Schweiz ist sicher komkurrenzfähig. Nur, ob Konkurrenzfähigkeit etwas lobens- und erhaltenswertes ist, wage ich zu bezweifeln.
        Mir ist bezüglich Staat Soziales und politisch Kohärentes lieber.

      • Carolina sagt:

        ML: vielleicht werden Sie bei Gelegenheit mal konkret und sagen Sie uns doch mal, welches Staatsgebilde dieses ’sozial und politisch Kohärente‘ verkörpert oder zumindest diesem nahekam?

      • Sportpapi sagt:

        @ML: Ihre Ansicht ist ja nicht neu. Nur: offenbar ist man in der Schweiz mit dem Leben in einem gewissen Wohlstand zufrieden bis glücklich. Und strebt nicht schwierigere Lebensverhältnisse an, nur um – was denn eigentlich – damit zu erreichen? Armut ist sexy? Oder was?

      • Katharina sagt:

        „Da müssen sich die Schweizer Universitäten und ETHs jedenfalls nicht verstecken.“ ja ja whatever. es gibt auch lausige Unis in der CH. etwa der rote pest brutkasten UZH…. 😉

        Bei der ETH kommt es auf die Abteilungen an, teilweise weltspitze (e.g. bio), teilweise fuer das von der oeffentlichkeit ausgegebene geld lausig (e.g. computer wissenschaften, wovon ich einiges verstehe).

        Im der ETH angeschlossenen militaerischen bereich … grmpffff.

        darum ging es nicht, sondern um die hochlobung eines anderen systems. ich sagte immmer, die schweiz war dumm, ihr weltbestes schulsystem umzubauen.

      • Katharina sagt:

        wo die EPFL zb absolut heruasragend ist ist robotik und kuenstliche intelligenz. das wird selbstverstaendlich in diesem haus auf einem low level gehalten, weil die konsequenzen davon politisch nicht opportun sind. ditto thematisch verwand die handhabung von technologie im bereich prostetik und neuronale schnittstellen. forschung, welche der tradition von bester feinmechanik sehr zudient.

      • Reto Stadelman sagt:

        @Katharina
        Auf welchen Grundlagen Sie die ETH „Computerwissenschaften“ beurteilen, bzw. negativ beurteilen, würde ich ja jetzt mal gerne wissen 😉 Meine Einsicht sind 4 Informatikstudenten und ich habe ehrlich gesagt anderes von Ihnen gehört was die Ausbildungsqualität angeht 😉 Aber vielleicht überraschen Sie uns alle ja mit einem Lehrstuhl an der ETH? Oder einem politischen Mandat das Ihnen solche Einblicke gewährt? 😉

      • Sportpapi sagt:

        @Katharina: Der Bereich Bio war aber lange Zeit auch ein Forschungs- und weniger ein Ausbildungsbereich: Sprich: ganz viele Forschungsprofessoren, die kaum Lust haben, ihre Zeit auch noch mit Unterricht zu vergeuden… Auch hier muss man sich halt überlegen, was man will.

  • Frank Feller sagt:

    Beim prüfungsfreien Übertritt werden in den Goldküstengemeinden am Zürichsee von 24 Kindern 18 ans Gymnasium gehen, nach dem Motto «Probieren kann man doch mal.» Und das Business mit den unsäglichen Vorbereitungskursen und der ganze Hype wird sich einfach in die Probezeit verlagern. Darum alles so lassen. Dazu kommt, dass Kinder, die wirklich ins Gymi gehören, mit einigen wenigen Vorbereitungsstunden auskommen, wie sie auch bisher schon von den meisten Gemeinden angeboten wurden.

  • Lukas Christen sagt:

    Das moderne Leben in einer auf Wachstum und Wettbewerb basierendem Wohlstand ist voller Prüfungen, Hürden und Wettkämpfen. Das ist zwar einerseits lästig und raubt Kräfte und Komfort. Andererseits ist es der Preis, der für einen solche Luxus zu bezahlen ist. Je klarer und unmissverständlicher junge Menschen das erkennen und erlernen müssen, desto besser.
    Natürlich möchten gewisse Kreise das nicht. Das ist legitim. Doch auf Wohlstand verzichten wollen genau diese Kreise nicht. Das ist dann nicht mehr legitim. Das ist dann einfach nur noch peinlich. Also: Gymi-Präfung unbedingt beibehalten!!!

  • Abschaffen sollte man nicht die Gymiprüfung sondern Politiker wie Margreiter, die alljährlich vor den Gymiprüfungen die alte Leier von der nicht existierenden Chancengleichheit herunterbeten. Chancengleichheit heisst nicht, dass alle ins Gymi gehen, sondern dass jeder dort seinen beruflichen Platz findet, wo seine Stärken und Vorlieben liegen. Unser Bildungssystem ist so durchlässig, dass alle die Chance haben, ihr Potential auszuschöpfen, wenn sie willens sind, die dafür nötigen Anstrengungen auf sich zu nehmen.

  • Josh Bridges sagt:

    Das Gejammer ist einfach lächerlich. Schliesslich ist seit Einführung der MAR-Matura – trotz der nachträglichen Reform – das Maturaniveau bedenklich gesunken. Kampfeltern, die Gymnasialeintritt und Matura-Zeugnisse mit Anwälten erzwingen sind u.a. dafür verantwortlich, aber auch dafür, dass ihre begriffsstutzigen Kinder nachher Geschichte, Deutsch, Psychologie und Kunstgeschichte studieren müssen – zu etwas anderem sind sie nicht in der Lage – und sich nachdem Studium direkt beim Arbeitsamt melden können. Brauchen kann sie niemand – nicht einmal am Kebabstand.

  • Roberto Manzini sagt:

    Es muss auch nicht jeder ans Gymi. Ich glaube es muesste eher wieder ein umdenken stattfinden, statt immer Studium und Gymi zu foerdern, sonst werden wir genau wie viele andere laender alle haben die ans gymi gehen, aber keine die eine lehre, handwerklichen beruf etc mehr ausueben. Ich bin selbst ans gymi und habe die Uni gemacht. Sobald man ins arbeitsleben kommt, merkt man was fuer ein geschuetzter rahmen das gymi war,kann rebellieren, seine meinung sagen, das meiste was sonst nicht geht. Ich weiss nicht ob diese tendenz so gut ist, dass immer alle eine Matura haben muessen und ein Studium..

  • bruno sagt:

    (Aufnahme-)Prüfungen finde ich absolut angemessen, wenn diese den Schülern (und Eltern) mit hoher Wahrscheinlichkeit Gewissheit geben: er packt es! Um dies einschätzen zu können, reicht aber die Prüfung von reinem Schulwissen nicht aus, das zudem mit teuer eingekauftem Nachhilfeunterricht auf das entsprechende Niveau gebracht wird.So verliert die Prüfung viel von der prognostischen Aussagekraft. Alle Formen von Intelligenz sind heute bestens durch entspr. Tests beurteilbar, auch Willensstärke, Kreativität, Durchhaltevermögen etc., ohne dass diese vorher trainiert werden können:fairer/ehrlicher

  • Christian Duerig sagt:

    Die beste Erziehungsnovelle ist: „Anne Of Green Gables“ von Lucy Maud Montgomery. Die Verfilmung mit Megan Follows ist so grossartig, dass „Anne with an E“ weltbekannt wurde. „Anne“ diente Astrid Lindgren für „Pipi Langstrumpf“, und Johanna Spyri wurstelte daraus „Heidi“. Das Originial „Anne“ erreichen die beiden nie ! Leider ist die deutsche Synchronisation sehr schlecht.
    Mit „Anne“ lernen Sie, sich dem Wettbewerb zu stellen. Kinder selber wetteifern miteinander. Chancengleichheit ist ein Hirngespinnst.
    Googlen Sie nach „Anne“ und nach „Megan Follows“. Lernen Sie vom Wettkampf. Er ist überall

    • Urs sagt:

      „Ann“ als Inspiration für „Heidi“? Eher vice versa.. Die beiden „Heidi“-Romane erschienen in den Jahren 1880 und 1881, während die „Ann“-Romane erst ab 1908 herausgegeben wurden. Die „Heidi“-Romane wurden bereits 1899 ins Englische übersetzt und erfreuten sich innert kürzester Zeit im gesamten englischen Sprachraum äusserst grosser Beliebtheit; es ist also gut möglich, dass Lucy Maud Montgomery sie kannte, als sie die „Ann“-Reihe zu schreiben begann.

      • alien sagt:

        Tsts, Urs, Du legst Dich mit *Regie, Schalmeienklänge bitte* #9834 Christian #9835 Duerig an. Christian Duerig weiss, where it’s at. Er ist ein sogenannter Checker. Auf gut Deutsch: Er checkt es. Was? Alles, you name it.

  • Viktor Steinmann sagt:

    Dank Bologna und Globalisierung sind wir heute so weit, dass nur noch Leute mit Matura und Studium einen guten Job ergattern können. Deshalb ist die Sekundarschule und eine Lehre nichts mehr wert und wir müssen die Kinder, koste es was es wolle, ans Gymi pushen… schöne neue Zeit.
    Vielleicht sollte man, statt sich über die Gymiprüfung zu nerven, mal darüber nachdenken, wem das Bologna-System eigentlich Vorteile gebracht hat.

  • peter keller sagt:

    kostenlos? da meint die gute dame wohl einfach: „toll, ein anderer bezahlt“…nämlich der steuerzahler…

  • B. Müller sagt:

    Die Aufnahmeprüfung ist von allen Selektionsmethoden die fairste. Im Kanton Bern – zumindest in den Gemeinden, die ich kenne – erfolgt heute die Zulassung aufgrund der Empfehlung der Lehrer. Die Entscheidungskriterien sind wenig transparent und von Schule zu Schule verschieden. Sie sind oft nicht messbar (z.B. persönliche Einschätzung des Lehrers) und damit für Schüler und Eltern nicht nachvollziehbar. Dass auch Faktoren wie persönliche Sympathie, Beruf des Vaters usw. eine Rolle spielen, ist leider offensichtlich. Eine Prüfung legt für alle die gleiche Messlatte, das Ergebnis ist überprüfbar.

  • Reto Stadelman sagt:

    Menschen sind nunmal verschieden. Ich habe die Matur mit 13 nicht ins Auge gefasst und wollte gar nicht an die Aufnahmeprüfung. Meine Eltern akzeptierten das. Erst als die Lehrzeit sich dem Ende zuneigte wusste ich mit Sicherheit und aus eigenem Antrieb: Ich will mehr! Also habe ich die Matur nachgeholt und voila, habe ebenfalls einen Studienabschluss in der Tasche. Das Bildungssystem ist heute durchlässig genug. Noch durchlässiger muss es gar nicht werden. Eine Abschaffung der Prüfung bringt nicht viel. Ohnehin entscheiden andere soziale Kriterien ob jemand die höhere Bildung packt oder nicht

  • alam sagt:

    Kompetenzen lassen sich nicht mit Aufnahmeprüfungen messen. Dabei kann man höchstens Wissen abfragen. Weil dieses Wissen aber in der Regel lediglich auswendig gelerntes Wissen ist, ist es eben genau nicht das richtige Instrument zur Beurteilung ob jemand für die akademische Laufbahn geeignet ist oder nicht.

    • Felix T sagt:

      Als Gymnasiallehrer kann ich ihnen versichern, dass ihr Einwand falsch ist (Kompetenzen lassen sich sehr gut mit Tests messen). Ausserdem ist er belanglos, da Wissen ebenso geprüft werden muss. Es spricht der Laie, der Kompetenzen als den Gral betrachtet und Wissen verachtet. Beispiel: Achten sie einmal auf die grammatikalischen Ergüsse in diesem Forum. Kompetenzen gehören an eine Berufsschule oder in eine Lehre, nicht in den Lehrplan für Mittelschulen!

    • Sportpapi sagt:

      Sagen Sie das dann aber auch den Hochschulen, wo wieder nur auswändig gelerntes Wissen abgefragt wird. Mit Multiple Choice…

    • alam sagt:

      Leider enden oft genau die Leute als Gymnasiallehrer, denen es trotz Gymnasium selber nicht zum Akademiker gereicht hat.

      • Sportpapi sagt:

        Akademiker? Wissenschaftler? Nach meiner Erfahrung wissen die künftigen Lehrer bereits anfangs Studium, wohin sie wollen.

  • Widerspenstige sagt:

    Ich teile die Meinung im Artikel u möchte eine einheitliche Lösung für alle Kantone sehen. Es ist einfach unfair, wenn in einem Kanton der prüfungsfreie Übertritt angeboten wird u in meinem Kanton strengere Regeln gelten. Mit Wehmut denke ich an unsere beiden Söhne, welche fast nicht die Aufnahmeprüfung wegen mangelnder Vorbereitung von seiten Lehrkräfte in der Sekstufe schafften. Beide hatten Mühe mit den Sprachfächern – vorallem Französisch! – u schafften es besser mit einem teuren Lernstudio. Heute sind beide an der ETHZ im Studium u gehen ihren Weg. Wir sind froh, interveniert zu haben.

    • Josh Bridges sagt:

      Das System wurde so konzipiert, dass einseitig mathematisch-naturwissenschaftlich begabte Schüler fast keine Chance haben. Hinter dem ganzen Konzept stehen Tausende von Geisteswissenschaftlern mit pädagogischen Zusatzausbildungen, die sie benötigen, damit man sie wenigstens in einem Schulhaus oder in Schulbehörden und Gremien gebrauchen kann. Dort allerdings auch nur ganz eingeschränkt. Unnötig zu sagen, dass diese ihr ganzes Leben noch nie einen Franken in der Privatwirtschaft verdient haben.

    • Sportpapi sagt:

      Was hätten denn die Lehrkräfte mehr anbieten sollen und vor allem müssen als ihren Unterricht?

    • Widerspenstige sagt:

      Mehr Hilfe zur Selbsthilfe wäre schon mal ein Ansatz gewesen. Kam dazu, dass der Oberstufenlehrer für Französisch die Aussprache zuwenig übte, weil er dafür weniger geeignet war. Wir Eltern haben uns nach einer verpassten Aufnahmeprüfung für den ältesten Sohn gewehrt beim Schulrat, es gab div. Sitzungen mit den betroffenen Lehrkräften, eine Prüfungsvorbereitung für alle anzubieten, wie sie in umliegenden Gemeinden bereits mit gutem Erfolg durchgeführt wurde. Hier wurde ich aktiv u fragte nach in den Gemeinden, damit eine Basis zur Diskussion stand. Der betroffene Lehrer war zuerst uneinsichtig

      • luftibus sagt:

        irgendwie passt das nicht zusammen.
        würde die aufnahmeprüfung abeschafft, hätten wir im ersten halbjahr der gimizeit vielleicht fünf oder sechs mal mehr schüler. die räumlichkeiten sind nicht da, die lehrer nicht, die qualität stimmt nicht. und die vermögenden schicken ihre kids auch dann in die nachhilfe. aso kein gewinn.
        hilfe zur selbtshilfe lernt niemand in den gimivorbereitungskursen, die arbeitstechniken erwirbt man sich in der regel vorher. und sonst ist s da eh zu spät.

      • Peter Meister sagt:

        Tut mir sehr leid, dass Ihre sehr fähigen Söhne die Aufnahmeprüfungen aufgrund schlechter Lehrer fast nicht bestanden haben.

      • Sportpapi sagt:

        Hm. Der Lehrer war also in einem Fach schlecht. Und fühlte sich nicht zuständig für die zum Lernstoff zusätzlcihen Prüfungsvorbereitungen (=Nachhilfeunterricht). Ich nehme an, er ist uneinsichtig geblieben…

  • Oliver sagt:

    stimmt doch überhaupt nicht, oder hat sich da etwas geändert? also zu meiner zeit galten die vornoten zu hälfte und zur anderen hälfte die prüfung. mit einer guten vornote hatte man scho mehr als die halbe miete. und wer sich vom lehrer benachteiligt fühlte oder was auch immer, der konnte dann an der prüfung beweisen, dass er es doch drauf hatte. stimmt doch gar nicht, dass es auf diesne einen tag ankommt? so strengt man sich schon davor an in der schule. wo führt das denn hin? nach der probezeit fällt dann die hälfte durch und man entlässt dann das übriggeblieben lehrpersonal?

  • Amélie Müller sagt:

    Die Abschaffung der Aufnahmeprüfung fördert die Chancengleichheit in keinster Weise, im Gegenteil. Die Schulnoten lassen sich nur bedingt vergleichen. Studien belegen ganz klar, dass die Zuteilungsentscheide der LP von der sozialen Schicht der Herkunftsfamilie beeinflusst sind. Ausserdem lassen sich auch Zeugnisnoten mit Nachhilfestunden pushen. Schaut mal nach ZG oder BE!
    Das Problem sind die unterschiedlichen Prüfungsvorbereitungskurse, nicht die Prüfung an sich. Jetzt könnte man die Prüfung ja so gestalten, dass es sich weniger darauf üben lässt, das wäre mal ein erster Schritt.

  • Rainer Maria Rilke sagt:

    Schafft die Autoprüfung ab

    Belgische Verhältnisse auf den Strassen, in den Schulen?
    Aber Hallo?

  • Ralph Schehle sagt:

    Wenn eine/einer nicht genug intelligent ist, die Gymiprüfung zu bestehen, dann hat er auch nicht verdient das Gymnasium zu besuchen. Er/es nimmt nur einem Qualifizierteren den Platz weg. Man sollte Jugendlichen ruhig eine stressige Prüfung zumuten können, und muss nicht nach Möglichkeiten suchen, der/die doch noch mit jedem Mittel reinzudrücken. Wir sind nicht im Zeitalter von Trophäenabgabe ohne entsprechende Leistungen. Es gibt ja noch viele andere Berufe, welche ohne Gymi erlernt werden können und wo man vielmals erst noch besser verdient, nach absolvierter Ausbildung.

  • Hansli sagt:

    Ich versteh absolut nicht warum immer nur von Intelligenz gesprochen wird. Jeder durchschnittlich begabte kann ans Gymi, ist alles eine Sache der Übung. Das zeigen auch die Erfolge der Nachhilfe. Wer danach nach dem Studium im Beruf erfolgreich ist, entscheidet ebenfalls nicht nur die Begabung. Dazu muss nicht jeder der gute Noten hat ans Gymi. Wichtiger ist für jeden Spass am gezählten Weg zu haben. Nur dann hat jemand dauerhaft erfolg haben. Und egal welcher Weg gewählt wird, Fleiss und Ausdauer sind überall Voraussetzung.

    • alien sagt:

      Hm, weisst Du was, Hansli, alles klein zu schreiben ist ein durchaus akzeptabler Weg, Grossschreibfehler zu vermeiden. Du hast mit dem Wort „erfolg“ durchaus erfolgreich begonnen. Leider lässt Deine Konsequenz zu wünschen übrig (so werde ich den nächsten Aufsatz korrigieren, wo jemand ein Wort klein statt gross schreibt, that’s fun like this).

  • Pink sagt:

    Ich finde die Gymiprüfung richtig und wichtig, ein schulisches Kuschelsystem bringt nichts. Kinder müssen irgendwann lernen, Prüfungen abzulegen und mit Druck umzugehen – und da auch für die Gymiprüfung Vornoten zählen, ist auch alles halb so wild. Vorbereitrungskurse finde ich allerdings wichtig, ohne ist die Prüfung (zumindest war das bei mir im Kanton ZH damals so) kaum zu schaffen. Es muss eine Auslese geben, das Resultat ist sonst eine System wie in vielen unserer Nachbarländern mit 60% Maturitätsquote und Numerus Clausus etc. an Universitäten – dann lieber von Anfang an eine gute Lehre!

  • Patrick Frei sagt:

    Selten so einen Käse gelesen. Am besten schaffen wir einfach alle Prüfungen und Leistungsbeurteilungen ab und jeder kann mitmachen, wo er will. Mal im Ernst: Leistung wird belohnt und wer die ganze Primarschule lang nicht besonders gut war, muss auch nicht ans Gymi und wird es auch mit Vorbereitungskursen nicht durchhalten. Und wer motiviert ist und gescheit, der wird auch die Prüfung schaffen. Alles andere ist linksgrüne Romantik und Jekami.

    • Eni sagt:

      Es sind wohl eher Sie, der Käse schreibt. Die Vorbereitungskurse kosten ein Vermögen, das kann sich eine normale Arbeiterfamilie nicht leisten. Es darf nicht sein, dass ein Gymibesuch von den Finanzen der Eltern abhängig ist. Nur der Notendurchschnitt darf entscheidend sein.

      • Mario Cipollina sagt:

        Wer sagt denn, dass man wirklich unbedingt teure Gymi-Vorbereitungskurse braucht? Die früheren Aufnahmeprüfungen kann man gratis und franko aus dem Internet herunterladen, sogar mit Lösungen. Wenn man selbständig mit diesen Aufgaben übt, kostet das keinen Cent. So habe ich das seinerzeit auch gemacht, und zwar mit Erfolg – ich kam auch aus einer armen Familie und wir hätten uns auch sicher keinen Gymi-Vorbereitungskurs leisten können.

      • Sacha Saxer sagt:

        Die Vorbereitungskurse sind auch nicht wirklich nötig. Viel wichtiger wäre es, in der Primarschule wieder der Mathematik ein angemessenes Gewicht zu geben. Mittlerweile stehen Deutsch, Englisch und Französisch der Mathematik gegenüber. Sprachlich weniger versierte Schüler haben also grad mal ein Fach, mit dem sie die drei andern Noten wieder kompensieren können. Und die Wirtschaft wundert sich, wo die Ingenieure bleiben.
        Mit einem Notendurchschnitt von über einer 5 klappt es auch ohne Vorbereitungskurse und darunter wird’s auch mit Kurs schwierig am Gymi.

      • alien sagt:

        Naja, eigentlich sollte viel mehr entscheidend sein als Noten, gewonnen durch Prüfungen. Eigentlich sollte entscheidend sein, wie gut jemand etwas weiss, kann, versteht, anwenden kann, wie gut er darüber reden und schreiben kann, wie gut er es jemandem vermitteln kann. Das meiste davon wird in normalen Prüfungen nicht gelehrt. Ich sehe immer noch häufig Prüfungen, deren Fragen aussehen wie in „Wer wird Millionär“. Breaking news: KEIN EINZIGER Nobelpreisträger ist das geworden, weil er sich derartige Fragen gestellt hat. W-Fragen (wie es Journalisten sagen) sind ein guter Anfang.

      • Eni sagt:

        Die Tatsache ist, dass Schüler die keine Gymivorbereitungskurse besuchen gleich null Chance haben. Da es nämlich mehr Gymi-Interessenten als Gymi-Plätze hat ist eh schon von vorneherein klar, dass eine hohe Durchfallyquote nötig ist, damit es keine Überbelegung gibt. Das Problem ist nun, dass die Vorbereitungskurse bessere Prüfungsdurchnitte hervorbringen, was wiederum den Durschnitt nach oben treibt und im nachfolgendem Jahr die Vorbereitungen noch strenger wird, was wiederum den Durchschnitt nach oben treibt und im nachfolgendem Jahr……………. usw usw

  • Me sagt:

    Nur vor der Gymiprüfung Unterstützung für alle anzubieten, ist sinnlos – es beginnt bereits viel früher. Erfolgsentscheidend ist, ob sich das Umfeld überhaupt für die schulischen Leistungen interessiert, man jemanden hat, der einem auch mal weiterhelfen kann etc (ich hatte nie Nachhilfe und studiere). Mein Übertritt war eine Empfehlung, die sich aus der Note und der Lehrerempfehlung (Arbeitsverhalten) in mehreren Fächern zusammensetzte. Wer die Empfehlung nicht erhielt, konnte sein Glück an der Prüfung versuchen. Aber Empfehlungen sind leider nicht immer neutral…

  • Eva van Beek sagt:

    Ich finde es bedenklich, dass man damit Geld macht! Im Aargau war das zu meiner Zeit so: Am Ende von 4 Jahren Bezirksschule (eine Art Vor- oder Untergymnasium) gab es für alle eine Abschlussprüfung. Wer in die Kantonsschule wollte, der musste einen gewissen Notendurchschnitt erreichen. Sonst konnte man sich die Matur abschminken. Ich habe geschwitzt, aber finde das in Ordnung. Die Konkurrenz (auch mit der Globalisierung) ist härter geworden. Es ist leider so. In anderen Ländern sind die Regeln z.T. viel unerbärmlicher. Prüfungen gehören dazu. Aber es soll unentgeltlich Hilfe geboten werden!

    • Widerspenstige sagt:

      Genau, Eva! Entweder soll in allen Kantonen unentgeltlich Prüfungsvorbereitung angeboten werden auf Sekstufe oder es soll ein schweizweiter prüfungsfreier Übertritt an die Kantonsschule zur Regel werden. Die Probezeit dort selektiert jeweils automatisch die Besten u lässt die Schwachen nochmals die Sekstufe wiederholen oder das erste Gymijahr. Auch in der Kanti dürften die Möglichkeiten zu mehr Flexibilität dh Wechel oder Kombination zwischen Schwerpunktfächern gelten (oder wo besteht das bereits?). Wer Schwerpunkt Latein wählt u musisch begabt ist, sollte Fächer kombinieren dürfen.

      • Katharina sagt:

        „Die Probezeit dort selektiert jeweils automatisch die Besten“ das zweifle ich an. Es fördert nur Gesinnungsgaengelei, Lehererwillkuer und Mobbing. Anonimisierte Pruefungen die landesweit gleich sind und Probezeiten mit externer Review durch unabhaengige Leute sind mMn die einzigen Wege, Fairness zu erreichen.

      • alien sagt:

        Probezeit ist ein schlechter Massstab, um die Kinder zu messen. Es werden in der Probezeit vielleicht total 30 Prüfungen durchgeführt, wenn es hoch kommt, und davon sind vielleicht 10 wirklich wichtig und entscheidend. Und diese 10 Prüfungen sollen geeignet sein, über die Geeignetheit eines Menschen für eine akademische Laufbahn zu entscheiden? Das halte ich für sehr falsch und ungeeignet. Die Aufnahmeprüfung ist auch so eine Prüfung. Eine Krücke.

        Wir sollten wissen, dass Prüfungen nur schlechte Hilfsmittel sind dafür, Menschen zu messen. Ein Mensch ist soooo viel mehr als seine Leistung in

      • alien sagt:

        einer Prüfung.

  • Marc Goldinger sagt:

    Dann können wir ja die Autoprüfung auch gleich abschaffen. Die ist inzwischen auch so teuer, dass sich nur noch priviligierte diese leisten können…

    • Ali Ferkous sagt:

      und „der Brief“ eigentlich ein Menschenrecht darstellt, wie unsere Bundesrichter nächstens sicher feststellen werden.

  • Chlöisu sagt:

    Ich habe die Prüfung vor wenigen Jahren bestanden. Ich war zu faul um im vorderen Semester zu lernen und durch Empfehlung des Lehrers ins Gymi zu kommen.
    Gelernt hatte ich in den letzten 2 Wochen vor der Prüfung (eine war ich im Skilager, die darauf folgende in den Skiferien). Die Prüfungen habe ich bestanden. Ich war der einzige der ca. 8 Schüler von meiner Schule der bestanden hat. Ich war der typische Gymeler: Faulenzen, chillen und vor der Prüfung alles ins Kurzzeitgedächtnis stopfen

    Das Quarta hat mir dann gezeigt was das Gymi bedeutet (s. adjektive oben) und ich begann eine Lehre 😉

  • Pippi Langstrumpf sagt:

    Vor einiger Zeit gab es eine Untersuchung, welche klar aufzeigte, dass nichts so entscheidend ist für den Schulerfolg eines Kindes wie seine Herkunft. Wir sind weit entfernt von Chancengleichheit. Übrigens soll die Herkunft in keinem andern europäischen Land so entscheidend sein wie bei uns, nur in D ist es ähnlich.
    Prüfungen für alle, anonymisiert, oder provisorischen Zugang für alle, welche ins Gymi wollen, wären wohl erste Schritte, um mehr Gerechtigkeit zu schaffen. Und kostenlose Nachhilfe resp. begl. H’aufg. für alle, welche es brauchen, auch für den Türkenbub und das Mädchen aus Afrika

    • Pippi Langstrumpf sagt:

      Womit wir wieder bei den Tagesschulen sind. Für mich sind sie der Schlüssel, um Kinder optimal zu fördern. Nicht ab der ersten Klasse, aber ab der Mittelstufe, wenn sie ganze Nachmittage rumhängen und nicht wissen, was sie mit sich anfangen sollen. Tagesschulen, wo auch Musikunterricht und Sport erteilt wird, in spielerischer Athmosphäre, ohne Druck.

      • Sportpapi sagt:

        Aha. Statt dass Kinder ihre (bewegte) Freiheit geniessen dürfen (du nennst das herumhängen) sollen sie nun rundumbetreut und gefördert werden? Sportunterricht statt Freizeit?

      • mila sagt:

        Kinder aus dysfunktionalen Verhältnissen sind hinsichtlich ihrer Ausbildungs- und Berufschancen tatsächlich besser mit einer Tagesschulen-Struktur bedient, die ihnen hilft, durch Hausaufgabenbetreuung und Zusatz-Unterricht allfällige Defizite aufzuholen. Als – böse gesagt – mit dem Herumlungern vor dem Fernseher oder auf der Strasse.

        Anders formuliert: auf die sinnvolle Freizeitgestaltung käme es – wenn schon – an. (Dazu empfehle ich einmal mehr Malcolm Gladwell, Outliers, und David Brooks,The Social Animal zur Lektüre.)

      • Eva van Beek sagt:

        Vielen Dank Frau P.L.! Das ist sehr schön gesagt. Es gibt dazu Studien aus der Schweiz, die zeigen, dass sich Lehrer und Lehrerinnen in der Schweiz gegenüber Schülerinnen und Schüler mit ausländischem Namen tendenziell diskriminierend in der Notengebung verhalten(im übrigen habe ich das selber mit ein, zwei Lehrern zu meiner Zeit erlebt, auch wenn damals die Zuwanderung noch nicht so gross war – oder vielleicht gerade deswegen) Anonymisierte Prüfungen und kostenlose Nachhilfe, das sind Schritte in die richtige Richtung.

      • Pippi Langstrumpf sagt:

        Ja Frau van Beek, die Diskriminierung trifft aber nicht nur ausländische Kinder. Kinder aus akademischen Verhältnissen werden besser beurteilt, ebenso wie Kinder aus bestimmten Wohnvierteln. Lehrer/Innen sind parteiisch, nicht immer absichtlich. Um alle von diesem Druck zu befreien, braucht es andere Strukturen, wenn es an der Uni möglich ist, anonymisierte Prüfungen zu machen, ist es auch an der Volksschule möglich.

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Kinder aus „dysfunktionalen“ (ein Lieblingswort?) Familien würden sicher von Tagesschule profitieren. Noch mehr, wenn man sie gleich ganz aus diesen Familien entfernen würde, oder? Ernsthaft jetzt: Im Grundsatz sind sich da ja wohl alle einig. Nur nicht darüber, was denn nun unter „dysfunktional“ zu verstehen ist. Wer bestimmt das? Und was, wenn die Familien nicht einsichtig sind, zwingen wir die Kinder dann in die Tagessschulen (und sonstigen Förderangebote). Oder müssen dann alle Kinder da hin, damit wir den wenigen nicht sagen müssen, was wir von ihnen erwarten?

  • Peter Huber sagt:

    Vor etwa 5 Jahren gab es eine Statistik für Basel, die aufgezeigt hat, dass ca. 90% der KV-Stifte das Gymi abgeschlossen haben. Wieso werden die teuer durch Gymi geschleust, um dann doch nicht zu studieren?

    • tina sagt:

      wegen der allgemeinbildung finde ich das schon in ordnung. die verschafft einem die möglichkeit, zusammenhänge wie die welt funktioniert besser zu verstehen, das ist wichtig

    • Ali Ferkous sagt:

      90 %? Zürcher Eltern, hört die Signale, ab nach BS und das leidige Thema Gymi-Aufnahmeprüfung ist vom Tisch! 😉

      Im übrigen finde ich es nicht schlecht, wenn jemand erst das Gymi macht und sich anschliessend für einen Beruf entscheidet – in DE gibt’s einige davon, die werden nicht die schlechtesten Handwerkermeister und im Gegensatz zur CH, wo sich alle, die auf 3 zählen können, für den akademischen Weg entscheiden, gibt’s in DE dadurch mehr schlaue Handwerker. Volkswirtschaftl. gesehen eine gute Bildungsinvestition, Uni-Tubbeli gibt’s auf der ganzen Welt, fähige Handwerker sind weltweit rar

      • tina sagt:

        ali ferkous: ist das jetzt nicht ein bisschen elitär? nicht akademiker = handwerker. maturand mit handwerkerlehre = handwerkmeister? so läuft das schon nicht. wer die meister prüfung ablegen will muss im beruf erstmal gut sein und sich dort spezifisch weiterbilden. und zum anderen gibt es ja wohl eine menge berufslehren die mit handwerk nichts zu tun haben

      • Pierre sagt:

        @Ali: Zum Verblöden muss ein Zürcher nicht nach Basel gehen 😉

      • Ali Ferkous sagt:

        tina, habe natürlich vergessen: Nicht-Akademiker mit Matura = in aller Regel Bürogummi – aber dafür braucht man das KV nicht wirklich, was ich aus eigener Erfahrung (KV + Matura auf dem 2. Bildungsweg) beurteilen kann … und wenn man die Matur geschafft hat, fallen einem einige Fächer an der Meisterprüfung doch einiges leichter als den Kolleg/inn/en, welche via Lehre/BP den Weg zum eidg. Diplom angetreten haben. Ich denke, Matur + Handwerk sind einiges komplementärer (ergänzen sich um einiges besser) als andere nicht-akademische berufliche Wege.

    • Sportpapi sagt:

      Diese Statistik würde ich gerne sehen, Peter Huber. Das stimmt so definitiv nicht.
      @Ali: Wie ist schon wieder die Maturandenquote in der Schweiz und in Deutschland?

      • Ali Ferkous sagt:

        kann den Zusammenhang zwischen Maturandenquote in der Schweiz und Deutschland und einer möglichen Alternative zum Studium nicht wirklich ausmachen, Sportpapi. Hingegen gibt es langjährige Studien, die für die Schweiz nachweisen, dass der wirtschaftliche Berufserfolg (= „Lebenssalär“) bei Maturanden, welche anschliessend arbeiten statt studieren gegeben ist, während man bei den meisten anderen Berufswegen, inkl. Studien, im Durchschnitt nur eine schwache Korrelation zwischen Ausbildung und Lebenssalär feststellbar ist: Ospel, „Schrauben“-Würth + andere haben’s ohne Matur und Studium geschafft..

  • Arnold P. sagt:

    Mit der Aufnahme ins Gymnasium ist es aber nicht getan. Ein Lehrling verdient in den 4 Jahren nach der Schule etwas. Und auch als Student ohne Ausbildung ist es nach dem Gymnasium nicht einfach, da haben es die Wohlhabenden leichter. Berufslehre machen, 3 Jahre Berufserfahrung sammeln und dann in Deutschland ohne Matur an die Uni. War mein Weg und ich würde ihn jederzeit wieder gehen.

    • Carolina sagt:

      Meine Erfahrung ist anders: wenn der Student ‚ohne Ausbildung‘ in der CH nicht gerade den VR-Posten erwartet, hat er gute Chancen in der privaten Wirtschaft, auch heute noch eine Festanstellung zu bekommen. Da ein Studium in der CH immer noch einen hohen Wert hat, da nicht schon fast selbstverständlich wie in DE, wird vielen Uni-Absolventen ein relativ hoher Vertrauensvorschuss entgegengebracht.

  • Pierre sagt:

    Selektion abschaffen geht nicht, die Matura würde dadurch wertlos.
    Mein Vorschlag zur Chancengleichheit: (1) Aufnahmeprüfung landesweit vereinheitlichen, nur Multiple Choice Fragen am PC und überall zum gleichen Zeitpunkt durchführen. (2) Vornoten erübrigen sich und können abgeschafft werden. (3) Vorbereitungskurse werden durch die landesweite Standardisierung der Prüfungen günstiger und für alle erschwinglich (zB. Online-Kurse zu Hause). Somit wäre dann weniger das Geld, sondern eher Intelligenz und Zeitaufwand eines Gymi-Aspiranten entscheidend. Aber eben, Lehrer und Kantönligeist sind stur.

    • Carolina sagt:

      Finde ich jetzt überhaupt nicht gut, denn es gibt genügend Schüler, die auf einem Gebiet besonders begabt sind, dafür auf einem anderen wenig. Ich habe das immer wieder gesehen, dass z.B. ein Schüler musikalisch oder mathematisch ein Talent ist, dafür aber keine Aufsätze schreiben kann (oder umgekehrt). Ich möchte nicht, dass aus dem Gymi Generalisten kommen, die ein bisschen von allem können, sondern Schüler, die ihre Talente nutzen können, ohne dass Allgemeinwissen komplett verkümmert. Bei der Beurteilung eines solchen Schülers spielen Vornoten eine wesentliche Rolle.

      • Carolina sagt:

        /2 Der Gang aufs Gymi darf aber auf keinen Fall von der finanziellen Lage der Eltern abhängig sein – ich wäre dafür, dass jede Schulgemeinde Prüfungsvorbereitungen anbietet, wer mehr braucht oder wünscht, müsste dann allerdings bezahlen. Wir haben uns vor Jahren mal mit anderen Eltern zusammengetan und zwei Mädchen, die eindeutig aufs Gymi gehörten, aber deren Eltern sich keine Prüfungsvorbereitung leisten konnten und, wie das auf dem Dorf so sein kann, beiden abrieten, überhaupt anzutreten, anonym über die Schulgemeinde das Lernstudio finanziert. Hat sich gelohnt!

    • Pierre sagt:

      Carolina: Irgendwo muss man einen generellen Mindeststandard zum Gymi-Eintritt setzen und es geht darum, dass für alle die gleichen Regeln gelten. Die Zukunft eines minderbemittelten jungen Menschen darf doch nicht von der Willkür der Schulbeamten abhängen, erst recht wenn wir keine freie Schulwahl haben. Ich bleibe dabei: Die nicht-standardisierte Vornotenvergabe muss abgeschafft werden, damit Chancengleicheit unter den Aspiranten herrscht. Später im Gymi ist es sowieso so, dass einer mit guter Musiknote zB. eine schwache Deutschnote kompensieren kann und seine Wahlfächer strategisch auslegt.

      • Pierre sagt:

        Carolina: Das Gymi ist meines Wissens dafür da, um auf das wissenschaftliche Hochschulstudium vorzubereiten. Dazu braucht es kein musikalisches Talent. Solche Schüler müssen sich im normalen Gymi einfach durchbeissen können und dann aufs Konservatorium übertreten. Oder sich direkt fürs Liceo artistico bewerben, wo Sie gegen ihresgleichen um Studienplätze konkurrieren können.

      • Carolina sagt:

        Pierre, ich halte die gewünschte Chancengleichheit, die Sie anstreben, für lobenswert, allerdings ist mir dieser eine Punkt, die Abschaffung der Vornoten, nicht Recht. Standardisierte Gymi-Prüfung (kantonal ist das ja jetzt soweit) ist völlig in Ordnung und ich halte auch ein für alle erschwingliches Vorbereitungssystem für gut. Aber ich gebe eben zu bedenken, dass weniger durchaus fürs Gymi gemachte Schüler durchs Netz fallen würden, wenn bei einer Prüfung, die nur knapp daneben ging, Vornoten zu Rate gezogen werden könnten. Das würde für mich auch Sinn machen angesichts der Probezeit. Aus

      • Carolina sagt:

        /2 eigener Erfahrung weiss ich, dass hier manchmal Zehntelpunkte bzw -noten über Bleiben oder Abgehen entscheiden und das halte ich für unsinnig. Vornoten geben einen guten Hinweis darauf, ob jemand das Potential hat, sich ggfs am Riemen zu reissen bzw für den Verbleib auf dem Gymi zu kämpfen. Standardisiert hört sich immer gut an, kann aber eben auch, sehr strikt angewandt, dazu führen, dass keinerlei Abweichung mehr geduldet wird, was unter Umständen einem Kind nicht gerecht wird. Habe es selber erlebt, dass ein Kind wegen einer halben Note (in Kunst!) die Probezeit nicht bestand und abgehen

      • Carolina sagt:

        /3 musste (gleichzeitig klagten andere Eltern ihren Sohnemann bei gleicher Notenlage wieder ins Gymi hinein). Das ist auch eine Form von Willkür – da ist es mir lieber, ein Gremium könnte in solchen Fällen, unter Hinzuziehung der Vornoten und transparent, von einer strikten Standardbeurteilung abweichen (oder eben nicht).

      • Pierre sagt:

        Carolina: Mit den Vornoten bezwecken Sie also eine Art Aufweichung der Zulassungs-Hürde und Ausweitung der Rekursmöglichkeiten bei ungenügenden Leistungen. Für die Aufnahmeprüfung finde ich Vornoten weiterhin ungerecht, da deren Vergabe nie standardisiert werden kann und dadurch erfahrungsgemäss zB. Migrantenkinder leicht vom Gymi ferngehalten werden können. Um nach bestandener Aufnahmeprüfung bei Nichterreichen des Schnittes am Gymi bleiben zu können, dazu kann man von mir aus Vornoten berücksichtigen damit jeder eine 2. Chance erhält, wenn er/sie es braucht.

  • Anton Keller sagt:

    Wegen der Chancengleichheit wurde auf Aufgaben während der Volkschulzeit verzichtet. Dabei wurde durch diese Massnahme genau das Gegenteil bewirkt: nur die Reichen können das Lernstudio bezahlen, das eben die fehlenden Aufgaben aufgibt und korrigiert.

    Wenn niemand kontrolliert, ob der Lehrplan eingehalten wird, ist ein Lernstudio unerlässlich. Wenn während der Schulzeit etwas gar nie behandelt wurde, so kann der Schüler nichts dafür, dass dieser schlecht abschneidet.

    Wenn Lehrer für Prüfungen Fotokopien aus Lehrbücher erstellen, übern die Lernstudios genau mit diesen.

    • alien sagt:

      Bei uns gibt es Hausaufgaben. Ich habe das Gefühl, Hausaufgaben gehören zur Schule wie Lehrer, Schulhäuser, Schulhausplätze, Schulfreunde und Prüfungen.

  • Pippi Langstrumpf sagt:

    War es je anders? In meinem Jahrgang (Kt. BE) damals gab es zwei, welche ins Gymnasium gingen: Die Tochter des grössten Unternehmers im Ort und der Sohn des Arztes. Sie waren nicht die Klassenbesten. Die Klassenbesten waren drei Mädchen, zwei aus einfachen Verhältnissen, Vater Fabrikarbeiter. Die eine ging dann ins Seminar, wurde Primarschullehrerin, die andere machte das KV. Die dritte war die Tochter eines Zahnarztes aus Jugoslawien, sie zogen weg und sie ging später in ein privates Gymnasium.

    Es ist bekannt, dass in BS und in der Romandie die Hürden viel tiefer sind, Kantönligeist……

    • Ali Ferkous sagt:

      😀

      Pippi – Bildung ist eine kantonale Aufgabe, deshalb gibt es nur einige wenige Bundeslehranstalten – auch Staatskunde und Lesen (der Verfassung) gehören zum kantonalen Lehrauftrag, das Maturzeugnis, die Universitäten und Fachhochschulen sind i.d.R. kantonal…, nur die Berufsbildung wird unter eidgenössischer Aufsicht durch die Kantone vollzogen.

      Man braucht keine Kantone, wenn man alles eidgenössisch regeln will, dann reichte ein von Bern eingesetzter Präfekt, der die Verwaltung und die Polizei führt.

  • tststs sagt:

    Ich kann mich nur meinen Vorschreibern anschliessen:
    Diese Akademisierung muss gestoppt werden!
    Wer bereits vor (!!!) dem Gymi Unterstützung braucht, ist dort definitiv am falschen Platz. So wie nicht jedermann einen feinen Geschmackssinn haben kann um Koch zu werden oder das handwerkliche Geschick für den Schreinerberuf, ist nicht jedes Gehirn für diesen Bildungsweg gemacht (schon gar nicht in der Pubertät).
    Was aber viel schlimmer ist, ist der Rattenschwanz:
    1) Die guten Sek-A-Schüler werden zu den schlechten Gymelern
    2) Die guten Sek-A-Schüler fehlen für die „schwierigeren“ Lehren

    • tststs sagt:

      3) Diese Lücke muss durch die guten Sek-B Schüler gefüllt werden (die dann in die Sek A nachrutschen)
      4) Das Niveau aller Klassen wird nach unten gezogen.
      5) Die Lehre verliert weiterhin an Prestige, anstatt dass ihr endlich die Wertschätzung zukommt, die sie eignetlich verdient!

  • Als wir die Matura absolvieren mussten, das war vor Jahrzehnten, wäre es
    niemandem eingefallen, sich durch Zusatzkurse darauf vorzubereiten, zudem
    gab es solche noch gar nicht. Seither hat sich die Bevölkerungszahl der Schweiz
    verdoppelt, die Zahl der Gymeler verzehnfacht. Kann Begabung sich der-
    massen vervielfachen? Das glaubt doch keiner ernsthaft. Die Leistungsan-
    forderungen sind auch nicht anspruchsvoller geworden, im Gegenteil, das
    weiss ich als langjähriger Experte an Maturitätsprüfungen.

    • marie sagt:

      gymer hat mit begabung nichts zu tun. es ist hauptsächlich fleiss.

    • Carolina sagt:

      Dann bleibt noch die Möglichkeit, dass die Primarschule nicht mehr so auf das Gymi vorbereiten wie zu Ihrer Zeit? Das Lernstudio ist tatsächlich zu einer Selbstverständlichkeit geworden – und ich lebe nicht an der Goldküste, sondern in einem Dorf im finsteren Wald 😉 Natürlich unterstützt man den Status quo, wenn man seine eigenen Kinder hinschickt, aber da passt man sich als Eltern einfach an. Ich finde es übrigens sehr, sehr wichtig, dass spezielle Begabungen nicht durch das Raster Gymi-Prüfung fallen. Wir haben oft gesehen, vor allem, seitdem es die Maturarbeit gibt, wie unglaublich

      • Carolina sagt:

        /2 kreativ und talentiert die jungen Leute sind – z.T. werden ihre Arbeiten bis ins Ausland anerkannt. Und genau das sollte ein Gymi sein. Viele von denen können aber vielleicht keine Aufsätze schreiben oder sind grottenschlecht in Mathematik, dafür begnadete Musiker – da finde ich es wichtig, dass sie nicht deswegen durch eine standardisierte Gymiprüfung fallen und als Eltern würden wir da auch das Lernstudio benutzen, um den Schüler über diese Hürde zu bekommen.

    • brunner franz sagt:

      nagel nicht nur auf den kopf getroffen, sondern gleich total eingeschlagen

  • Marc Schinzel sagt:

    Ihr Ansatz, Herr Magreiter, verwechselt Ursache und Wirkung. Ob Aufnahmeprüfung oder Vornoten für den Übertritt ans Gymnasium zählen, ist sekundär. Entscheidend ist die Vorbereitung der Schüler(innen) durch einen guten Volksschulunterricht. Dessen Qualität garantiert Chancengleichheit, nicht die Senkung der Übertrittsanforderungen ans Gymnasium. Die Idee eines Gymnasiums „für alle“ ist elitär und naiv. Elitär, weil andere Ausbildungen abgewertet werden, die wir stärken müssen. Naiv, weil das gymnasiale Leistungsniveau sinken würde, was nicht im Sinne der Hochschulen und der Berufswelt ist.

  • Samuel sagt:

    Die Gymiprüfung ist ein bewährtes Instrument, um die Schülerschaft auf die Gymnasiums-„Tauglichkeit“ zu messen. Herr Margreiter, Sie wollen (echt) kein System, in dem nur die Empfehlungen der Lehrerschaft zum Übetritt berechtigt. Dann wäre die Chancengleichheit vllt. noch tiefer (?), da leider auch Lehrpersonen nicht vor Stereotypen gefeit sind (Arztsohn=Gymnasiumsempfehlung,Arbeitertochter=zur Sicherheit mal keine Empfehlung). Die Chancengleichheit kann nur verbessert werden,wenn vermehrt in die Frühförderung investiert wird. Die kostenlosen Vorbereitungskurse können m.E. aber auch helfen.

    • Micaela sagt:

      Dem muss ich zustimmen. Mir fehlte bspw. die Empfehlung wegen „fehlendem Leistungswillen“ (was eigentlich bedeutet hat, dass mich der Lehrer nicht ausstehen konnte). Hatte aber gute Vornoten und die Prüfung bestanden, die Matur gemacht und ein Studium abgeschlossen (und nein, keine Förderungskurse etc. absolviert). „Harte“ Prüfungen muss man doch immer wieder absolvieren (LAP bei Lehrlingen, Abschlussprüfungen bei Weiterbildungen etc.).

  • Ali Ferkous sagt:

    Nicht zu Ende gedacht, Ralf Magreiter – schafft auch gleich die Matura und das Gymi ab – Italien mach es vor: lässt alle bis 19 an die Mittelschule gehen und prüfungsfrei an die Uni übertreten… Ein interessanter Beitrag von jemandem, der phil. I studiert hat (aus etwas, dass für uns Ingenieure eine Freizeitbeschäftigung ist, machen andere ein Universitätsstudium…) und als KV-Stabsmitarbeiter die berufliche Bildung fördern sollte. Mir bleiben weitere Worte weg.

    • Andreas M Müller sagt:

      „aus etwas, dass für uns Ingenieure eine Freizeitbeschäftigung ist, machen andere ein Universitätsstudium“. Wow, dieses Statement zeigt doch wiedereinmal, dass auch ein Hochschulstudium nicht vor Ignoranz schützt. Ali Ferkous, Sie haben wohl wirklich das Gefühl, dass ein phil. I Studium (ich gebrauche Singular, da wahrscheinlich Ihrer Ansicht nach, eh alles das selbe ist!), ein bissl dicke Bücher lesen und schlau daherreden ist. Was sollen denn da Geistes- und Sozialwissenschafter über Ingenieure sagen? „Wow, um eine Waschmaschine zu reparieren machen andere ein Hoschulstudium?“

  • Rolf sagt:

    Ich bin über den tendenziösen Text entsetzt. Unter dem Deckmäntelchen des liberalen soll der Zugang zur Maturität jedem offen sein… Der Satz: „Heute sind die Gymnasien sowohl Bollwerke der Bildungsprivilegierten als auch Selektionsmaschinen, die zuverlässig dafür sorgen, dass gesellschaftlicher Status und wirtschaftliche Perspektiven vererbt werden.“ verrät des Autors marxistische Denke. Die Schweiz und insbesondere der Kt. ZH hat ein super Bildungssystem, das dem lernwilligen Schüler alle Pforten offen hält. Kurzfristiges (erkauftes) Wissen wird in der Probezeit schonungslos offengelegt!

    • alien sagt:

      Vielleicht, nur, wenn die guten, aber armen Kids gar nicht in die Kanti kommen, dann können sie sich in der Probezeit auch nicht bewähren.

    • baur sagt:

      und was passiert mit denjenigen, die nicht die chance der probezeit erhalten???

    • tina sagt:

      alien und baur: die beweisen in der sek dass sie es packen und gehen prüfungsfrei (? glaube ich jedenfalls) nach der 2. sek.

      • baur sagt:

        das mit prüfungsfrei stimmt nicht. aber ja, die option 2-3 jahre sek sollte nicht vergessen gehen.

  • May sagt:

    am besten schaffen wir doch gleich alle prüfungen ab. auch die bolonia reform, dann haben auch alle in der Geschäftswelt die gleichen chancen. und man wird nicht nur nach theroetischem wissen beurteilt, welches man in den entscheidenden stunden (brünzeln) konnte, sondern auch nach fähigkeit auch ohne briefli.

    • alien sagt:

      Die HR-Leute wären TOTAAAAL überlastet. Die können die Bewerber ja schon heute nicht einschätzen. Wenn Kandidat A auf einem Notenblättlein eine 5 hat und Kandidat B nur eine 4.5, wird A genommen, denn er ist ja ein deu tig besser. Oder?

  • Bruno Meyer sagt:

    Das kommt nicht in Frage. Wenn wir schon erfolgreich im Beruf sind und überdurchschnittlich viel Steuern bezahlen müssen als andere Eltern, dann wollen wir, dass unser Kind auch aufs Gymnasium kommt. Bei Chancengleichheit, bzw. wenn das Finanzielle der Eltern keine Rolle mehr spielen sollte, z.B. dadurch dass wir uns Förderkurse für unsere Kinder leisten können, dann haben unsere Kinder gerinere Chancen. Wozu zahle ich dann mehr Steuern?

    • alien sagt:

      Bruno Meyer, der lebende homini lupus.

      Wenn Deine Kinder schlechtere Chancen als andere haben, wenn es nicht drauf ankommt, dass Du reicher bist als ihre Eltern, dann sind Deine Kinder halt die unfitteren, das Gegenteil von „survival of the fittest“ ist halt „dying out of the unfitter“. Deine Kinder sind die unfitteren, und solche will ich an der Kanti NICHTsehen, auch wenn ihr alter mehr Klotz hat als die Kinder der Schlucker, die gefälligst an die Kanti kommen sollen.

  • zählrahmen sagt:

    in unserer heilen welt, zählt fast nur das geld.

  • brunner franz sagt:

    hat sich darum eine florierende Bildungsindustrie etabliert—interessant, dort wo sich den linken und grünen symphatische, gewinnbringende „industrien“ bieten, da habe ich noch nie was von störend gelesen–in einer leistungsgesellschaft wie wir es sind, braucht es unabdingbar eine selektion–dass da nicht immer alles perfekt zu und her geht, ist in der natur der sache (ich glaube nicht, dass x-tausend junge das gymi nicht schaffen, weil die eltern keine nachhilfe bezahlen können)–wenn ich jedesmal „schreien“ wollte, wenn bei selektionen was gegen mich lief!

    • alien sagt:

      Moment, brunner: Sind Vorbereitungsschulen, die von den Linken und Grünen betrieben werden, nun schlecht, da von den falschen Leuten, oder sind sie gut, da sie den Kindern in der Selektion helfen oder sind sie schlecht, da sie die Selektion „verfälschen“, von denen, die sich selbst motivieren können und denen, die einfach schlau sind, hin zu denen, denen ein Schubs über die Hürde hilft?

      • brunner franz sagt:

        lieber alien–brauchen sie einen schub? lesen sie meinen text nochmals, satz fur satz, vorallem den erstenn–dann kommen sie schon drauf was ich meine

      • Peter Meier sagt:

        Satz für Satz? Das ist bloss ein Satz…
        P.S.: Den Punkt finden Sie unten rechts.

  • Peter Gerber sagt:

    Die Gymiprüfung für Kinder in der Pupertät ist eine perverse Idee aus der Erwachsenenwelt.
    Sie zerstört die Entwicklung der Kinder, weil wichtige Teile dieser Zeit (Ca 1 Jahr) mit unnötigem Druck von Eltern, Lehrer und Gesellschaft besetzt wird. Dieses zerstörte „Jahr“ prägt lebenslänglich.
    (PS: bin gerade involviert)

    • alien sagt:

      Meine erste „grosse“ Prüfung war die Matur, davor bin ich dank leidlicher Vornoten einfach so durch gesegelt. Das war immer nett, und es hat mir nicht geschadet. Wer aber schlechte Vornoten hatte, musste an die Prüfung, und das war schon stressig. Von einem „zerstörten Jahr“ zu sprechen halte ich für absolut übertrieben. Die Maturprüfung ist ja viel schwieriger, und da lernt man auch nicht ein Jahr drauf, oder?

      • adlerauge sagt:

        Der Druck kommt wohl vor allem von den Eltern. Der gesellschaftliche Druck wird nur als solcher wahrgenommen von den Eltern. Und ein Druck von Seiten der Lehrer? Wenn es so was gibt, dann sind das sicher nur Einzelfälle.

    • tststs sagt:

      Solange Sie Ihrem Kind gegenüber das Jahr als „zerstörtes“ betrachten, nagt es sicherlich negativ…

    • Marcel Schmid sagt:

      @gerber. und was glauben sie, wieviel Druck im Gymnasium, an der Universität und später nach erfolgtem Abschluss eventuell in einer Kaderposition auf Sie zukommen wird?…. Sie werden sich mit Freude zurückerinnern. Und wenn 16-jährige, angeblich reife und entwickelte Jungendliche schon bald Autofahren möchten, kann man wohl kaum von einer, durch eine Prüfung nachhaltig zerstörte Entwicklung bei KINDERN sprechen…

    • Carolina sagt:

      Sie sind involviert als Vater oder als Prüfling? Ich habe das als Mutter mehrmals mitgemacht (auch wegen nicht bestandener Prüfungen nach der 6. Klasse) und verstehe, dass es wirklich eine Gratwanderung sein kann zwischen hohem Druck beim Kind und aufs Leben vorbereiten. Für pervers halte ich jede Art von Prüfung nur dann, wenn sie komplett gegen den Willen des Kindes erwartet wird. Ansonsten kann man sich auch einfach mal sagen als Eltern, dass die Welt nicht untergeht, wenn die Prüfung nicht bestanden wird – diese Gelassenheit strahlt auf das Kind aus und macht einiges leichter.

    • Brunhild Steiner sagt:

      @Peter Gerber:
      das verstehe ich nun gar nicht, ist Ihr betroffenes Kind in der Sek und will selber ins Gymi?
      Oder ist 6.Klässler und will ins Langzeitgymi?
      Wenn es das Kind selber will, dann sind wir Eltern in der Verantwortung dafür zu sorgen, dass sich unser Kind nicht fehleinschätzt- nur super Noten sind nämlich nicht alles was es fürs Gymi braucht.
      Wenn es wirklich will und unter Druck steht sind wir gefordert abzuwägen bis wohin der Druck gehen darf und Alternativen aufzeigen. Im uneinsichtigsten Fall ist unsere Entscheidungshoheit gefragt

      • Brunhild Steiner sagt:

        2/
        es ist nämlich ebenfalls unsere Verantwortung wenn sich ein Kind aufgrund von was-auch-immer-da-in-seinem-Untergrund-abläuft-und-es-anzutreiben-scheint, von uns ungehindert und ungeschützt an die Wand fährt!
        Ebenfalls betroffen von Gymi… aber nicht bereit Kinder da opfern zu gehen…

  • Nicolas Pidoula sagt:

    Das eine tun und das andere nicht lassen! Irgendwann muss auch der junge Mensch den Übergang von der Schulwelt in die reale Welt der Arbeit gehen. Lernberichte sind hilfreich, Jahresleistungen auch. Sie geben Sicherheit. Aber das Erlebnis, unabhängig vom vertrauten Setting in einer andern Welt bestehen zu müssen, gehört zur Grunderfahrung des Erwachsenwerdens. Wir müssen unsern Kindern diese Erfahrung zumuten. Und wie manche richtig anmerken: Bei einer Prüfung müssen alle genau gleich durch, und es hilft, einen Mindeststandard einzuhalten. Sonst nivellieren wir aus psychologischen Gründen nur.

    • Carolina sagt:

      Schön gesagt. Da stimme ich Ihnen uneingeschränkt zu. Und Eltern können sehr wohl ihren Teil dazu beitragen, dass Kinder diesen Herausforderungen gewachsen sind, in dem sie ihnen das Gefühl geben, hinter ihnen zu stehen, ihnen vertrauen und nicht eigene Erwartungen und Hoffnungen über das Kind wahrmachen wollen, sondern wirklich die realistische Entwicklung des Kindes im Auge haben.

  • Herbert Hegner sagt:

    Als Sekundarlehrer kann ich nach 10 Jahren und ettlichen Aufnahmeprüfungen folgendes sagen: Das Leben besteht immer aus Prüfungen. Wer ans Gymi und dann an eine Hochschule will, muss diese Prüfungen bestehen können. Meine Frau als Tierärztin musste auch zweimal an die Aufnahmeprüfung, damit sie merkte, dass es ohne eisernen Willen, Disziplin und Fleiss nicht für den Numerus Clausus reichen würde. Chancengleichheit gibt es nicht, auch Intelligenz (was immer das ist und ob fair oder nicht) ist nicht auch gleichmässig verteilt. In der Schweiz gilt: wer will, kann.

  • Florian sagt:

    Dieser Vorschlag ist ja totaler Blödsinn, weil dann praktisch alle Eltern ihren Kinder ein „Ausprobieren“ aufdrängen würden – von den Ressourcen her ein völlig falscher Anreiz. Zudem müssen Filter sein ansonsten verliert das Gymnasium/Universitäten an Qualität. Man hat übrigens x-Chancen, die Matur zu absolvieren. Ich habe die Prüfung erstmals mit 22 erfolgslos probiert, mit 24 hats dann geklappt (die Erwachsenenmatura ist übrigens gratis) und ich komme an der Uni nicht schlecht mit…. vorher Lehre mit BMS – Muss sagen Gymi und BMS sind vom Anspruch her kaum vergleichbar!!!

  • Sofia sagt:

    Ich finde die Aufnahmeprüfung einen guten Massstab und soll nicht abgschafft werden.
    Zusätzlich bin ich auch der Meinung, dass ein Kind, welches ins Gymi gehört, die Aufnahmeprüfung auch ohne überteuerten Vorbereitungskurse besteht. Wer zuerst jenste Vorbereitungsprüfungen durchführen muss, damit er ja alles auswendig weiss, ist im Gymi nicht am richtigen Ort.

    Gewisse Eltern sollend endlich mal verstehen, dass ihr Kind vielleicht nicht zu klug für s Gymnasium sind oder einfach nicht in dieses System passen. Es gibt Kinder die sind zwar Klug aber besser dran mit einer Berufslehre.

  • Musterschüler sagt:

    Die Probezeit ist die viel aussagekräftigere Hürde als die Prüfung, weil sie, anders als die Prüfung, nicht auf Kurzzeitleistung ausgerichtet ist. Wer es nur mit teuren Kursen durch die Prüfung schafft, wird wohl kaum lange durchhalten. So gesehen könnte man die Prüfung wirklich abschaffen. Bleibt nur das Problem, dass dann am Anfang der Probezeit sich 40 Schüler ein Klassenzimmer teilen müssten.

  • Matt Kimmich sagt:

    Frage an diejenigen, die eine (evtl. strengere) Prüfung befürworten: wieso ist eine Prüfung ein sinnvollerer Massstab als die schulische Leistung während dem letzten Jahr? Ich bin einverstanden, es macht nicht unbedingt Sinn, jeden ins Gymnasium zu lassen – aber welchen Mehrwert hat die Prüfung gegenüber einer längerfristigen Bewertung, bei der es weniger um das kurzzeitige Büffeln und die Ausnahmesituation Prüfung geht?

    • Joseph Müller sagt:

      Weil damit die Voraussetzungen für alle gleich sind. Schliesslich macht jeder Lehrer andere Prüfungen und unbewusst fliessen wohl auch Sympathie/Antipathie ein; zudem hängen Niveau und Noten immer auch von der Klassenzusammensetzung ab, da ja keine standardisierten Tests gemacht werden. Auch die Wirtschaft stellt bei Bewerbungen für Lehrstellen immer weniger auf die (zu) wenig aussagekräftigen Noten ab, sondern verlangt den standardisierten Multi-Check.

    • Pierre sagt:

      Sie irren sich: In kürzerer Zeit unter Druck mehr Information aufnehmen und verarbeiten können als ein anderer ist eben genau DIE Definition der Intelligenz. Darum bringen so Idiotien wie Vornoten und Lehrer-Empfehlungen rein gar nichts ausser nepotistischen Ungerechtigkeiten. Die Arbeit eines Primarlehrers ist das Lehren und nicht Gymi-Selektion zu machen, für letzteres gibt es die Aufnahmeprüfung.

  • blackball sagt:

    Aber aber, Herr Herr Margreiter. Warum so regressiv? Schaffen wir doch gleich alle Prüfungen ab, damit auch die Dümmsten und Faulsten die Intelligenteren und Fleissigeren auf ihr Niveau herunterziehen und sie dann mit ihrer Erfahrung schlagen können (s. auch „Das Rudolf Steiner-Prinzip“).

    Sollte tatsächlich die von Ihnen gewünschte neue Schulordnung eintreten, wünsche ich allen viel Vergnügen. Der zu vermittelnde Stoff müsste wieder nach unten angepasst werden, damit auch wirklich jeder „es aus eigener Kraft“ packen kann. Diesen volkswirtschaftlichen Nutzen müssen Sie mir jetzt erklären.

  • Elena sagt:

    Grundsätzlich finde ich die Prüfung gut. Das siebt die heraus, die nur ins Gymi wollen, weil sie nicht wissen was sonst. Die fliegen dann erfahrungsgemäs (Freundeskreis) eh raus. Die anderen hingegen, die ein klares Ziel vor Augen haben, die nehmen erfahrungsgemäs (auch Freundeskreise und Freunden von Freunden etc.) den Finger aus dem Ar*** und bringen die erforderte Leistung .
    Ich bin 19 und NICHT im Gymi, aber der grossteil meiner Freunde sind oder waren es. Darunten gibt es die, die schon immer irgendein Studium machen wollten und die, die fliegen, weil sie nur durch den Unterricht kaspern

  • Hansli sagt:

    Für mich ist die Aufnahmeprüfung weder besser noch schlechter als jede andere Selektion. Ein grosser Vorteil hat die Prüfung jedoch gegenüber der Empfehlung des Lehrers. Das verhindert Schleimerei als Schulfach.

    • Pippi Langstrumpf sagt:

      Ja, das ist wirklich ein ganz entscheidender Vorteil. Mein Sohn hatte damals keine Empfehlung – zu wenig brav – schaffte dann aber die Aufnahmeprüfung, die als sehr anspruchsvoll gilt, als einziger seiner Klasse, ohne Privatunterricht. Bei Empfehlungen läuft es oft so, dass die Braven, die Angepassten als Belohnung den Vorschlag fürs Gymi bekommen.

      • tststs sagt:

        ähm ja, ist ja auch logisch. Der grösste „Intelligenz“-Unterschied zwischen Gymelern und Seklern ist die Konzentrationsfähigkeit. Ein guter Gymeler kann einen ganzen Tag aufmerksam zuhören und den Stoff sofort verarbeiten. Und ich kann es nur nochmals betonen: nicht alles sind dafür geeignet (resp. zu so einem frühen Zeitpunkt in der Pubertät)!

  • *sigh* sagt:

    Der Bauer frisst nicht was er nicht kennt. Gilt auch für den (internationalen) Chef. Wenn dieser nur BS und MAS kennt wird er kaum auf Arbeitnehmer mit Berufslehre/Maturität und zusätzliche nicht vom internationalen Bildungswesen anerkannte Weiterbildungen setzen sondern auf den „Akademiker aus seinem Stamm“.

    Wer will den Eltern verdenken, dass sie ihre Kinder der „Globalisierung“ anpassen wollen?

  • nina sagt:

    Ich habe die Gymi pruefung bestanden, meine Freundin nicht!!!
    Das war vor 20 Jahren!!! Heute ueben wir den Gleichen Beruf aus!!!
    Darin besteht die Chancen Gleichheit!!!
    Mein Bruder ging ans Gymi, sein heutiger Business partner machte eine Lehre bei der Bank. Beide haben Wirtschaft studiert. Heute sind beide Topverdiener!!
    Das ist Chancen Gleichheit!!!
    Ich wohne heute in Australien!!! Da kuemmert sich niemand um Chancen Gleichheit!!! Entweder Du schickst Deine Kinder in die Privatschule oder sie haben keine Chance!!!
    Es gibt lediglich EINE leistungsabhaengige oeffentliche Highschool!!!!

  • beat sagt:

    Im Gegenteil! Die Eintrittsprüfung ins Gymnasium sollte massiv schwieriger werden, damit wirklich nur die anfangen können, die es das nötige geistige Rüstzeug haben. 10% der Schüler im Gymnasium reicht auch vollends aus, um das Thema Akademiker abzudecken. Das Gewerbe und die Industrie würden sich so auf besser qualifizierte Auszubildende freuen. Auch das Thema der teuren Vorbereitungen wäre dann vom Tisch, denn innerhalb ein paar Monaten kann das „nicht vorhandene“ nicht durch Vorbereitungskurse aufgeholt werden.

    • Lin sagt:

      Genau meine Meinung

    • Muttis Liebling sagt:

      Gewerbe und Industrie sind zukunftsfähig? Warum behaupten dann alle, das Bildung unser wichtigste Ressource ist? Es wird in absehbarer Zeit fast nur noch intelligenzintensive Berufe geben und da markiert die Matura den unteren Rand.
      Deshalb bin ich auch für den unbeschränkten Zugang zum Gymnasium ab einem bestimmten Notenschnitt und genügend Studienplätze. Man kann doch nicht immer nur dem Ausland die Akademiker abjagen, zumal die dann noch ungern gelitten sind.

      • tststs sagt:

        Es ist wichtig, dass eine Gesellschaft weiss, wie Brot chemisch zusammengesetzt ist, was seine Historie ist, sein Nährwert, seine Auswirkungen auf den Körper. Aber genauso wichtig ist es, dass es Menschen gibt die
        – Weizen säen und ernten können
        – Weizen mahlen können
        – Aus Mehl Brotbacken können
        und zwar in der Praxis, nicht nur in der Theorie
        🙂

      • Carolina sagt:

        Ja genau, ML, so wie in DE bereits geschehen – als Folge davon ein völlig abgewertetes Abitur, das bekanntermassen im In- und im Ausland nicht mehr viel gilt, Universitäten, die überflutet werden von Möchte-gern-Wissenschaftlern und eine Dienstleistungsgesellschaft, die das Wort ‚Dienst‘ nur vom Hörensagen kennt. Denn alle haben ja eine höhere Ausbildung, werten damit implizit alles Nicht-Akademische ab. Ich weiss ja nicht, in welcher Sci-Fi-Welt Sie herumtoben, aber Industrie, Gewerbe und Dienstleistungssektor sind das Rückgrat einer Gesellschaft, die auf- und nicht abgewertet werden müssen.

      • Muttis Liebling sagt:

        Die Landwirtschaft ist industrialisiert, die Industrie arbeitet mit Robotern und mit immer weniger werdenden Aufsichtspersonen. Brot wird von Maschinen gebacken, der Handel findet im Internet statt.
        Die Zeit, in welcher man Menschen zum Herstellen von Produkten und zum Handeln dieser braucht, geht dem Ende entgegen. Die Innenstädte verändern sich entsprechend, wir sehen das doch täglich. Auch die Buchläden verschwinden.
        Für den Menschen bleiben die kreativen Tätigkeiten: Kunst, Wissenschaft und vor alem Software entwickeln. Alles andere übernehmen Maschinen.

      • tststs sagt:

        Brave new world?

      • Carolina sagt:

        Ja ja ja – wieder so wahnsinnig alltagstauglich, Ihr Post……

  • Brunhild Steiner sagt:

    Immerhin, ein ganz klein wenig vorwärts scheints ja zu gehen und die Probezeit wurde abgeschafft.
    Und viel früher wurde die zentrale Aufnahmeprüfung eingeführt, was ebenfalls ein Fortschritt zur „lokalen Prüfung“ war.
    Ganz grundsätzlich sehe ich den Hauptproblempunkt darin, dass das ganze System an jeder Kantonsgrenze wechselt.
    Zwar ist die Maturität eidgenössisch, aber wie und wann mensch an diese „eidgenössischen Abschluss-erteilende“ Schule kommt sehr unterschiedlich.

    • hh sagt:

      Die Probezeit wurde überhaupt nicht abgeschafft, sondern verlängert (von Ende November auf Ende Januar)! Der Stress dauert somit länger und diejenigen, welche sie nicht bestehen, müssen in die Sek zurück in eine Klasse, welche sich bereits längstens als Gemeinschaft gefestigt hat.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @hh:
        nein, wenn die Schüler knapp sind kommt beim ersten Zeugnis das Provisorium, jedenfalls wenn ich das richtig verstanden habe, die Schüler sind in einem ganz normalen ersten Semester so wie auch in den Sekundarschulen. Der riesen Druck in wenigen Wochen genügend Noten hinzubringen um zu einem vernünftigen Durchsschnitt zu kommen entfällt somit. Und das ist ein riesiger Unterschied zur vergangenen Probezeit.

    • U. Knecht sagt:

      +1

  • Greatsheep sagt:

    Oh, ja nicht abschaffen! In der Klasse meines Sohnes gibt es Drei die wirklich qualifiziert wären für das Gymi aber 90% (oder deren Eltern) haben haben das Gefühl und den Anspruch sie gehören automatisch dorthin. Und da gibt es wirklich strunzblöde Gestörte darunter. Dank der Prüfung und dem Kriterium der Durchschnittsnote werden da (zum Glück!) schon einige abgeschreckt und andere ausgesiebt. Besser mal allen klar machen, dass wir ein sehr gutes duales System haben und auch wieder mal begreifen, dass auch „Hand“Werker und/oder „einfache“ Bürogummis wichtig und nötig sind.

    • alam sagt:

      Auch wenn Kinder nicht intelligent genug fürs Gymi sind, darf man sie nicht „strunzblöde Gestörte“ nennen!

      • blackball sagt:

        Sagt wer?

      • Lisa sagt:

        Sehr richtig, Alam. Von den „einfachen Bürogummis“ halten Sie, Greatsheep, ja offensichtlich auch äusserst viel. Der Ausdruck killt erfolgreich Ihre Folgeaussage, dass sie „wichtig und nötig“ seien.

  • tina sagt:

    was ich nicht ganz verstehe, ist, dass bei der gymiprüfungsdiskussion immer (!) komplett (!) ausgeklammert wird, dass man nach der 2. sek immer noch ins gymi wechseln kann, wenn man gut genug ist. auch nach der 3.
    danach hat man die möglichkeit der berufsmatura (–> hochschulzugang –> passerelle). oder die erwachsenenmatura (auch für berufstätige möglich). und das alles sind keine teuren privatschullösungen.
    manchmal sind es aber auch die kinder, die panik haben, ohne akademische laufbahn nur schlechte jobs zu bekommen, und der druck kommt nicht von den eltern

    • mila sagt:

      Ich sehe das sehr ähnlich wie Sie: Leistungswille (und -vermögen) setzen sich langfristig durch. Erkaufen kann man sich diese in teuren Vorbereitungskursen nämlich nicht. Anders formuliert: wer keine kontinuierliche Leistung im Gymi aufzubringen vermag, ist schnell weg vom Fenster – unabhängig davon, wer die Eltern sind. Und dann fängt eben für einige der Gang durch teure Privatschulen an, während andere sich wiederum über Berufs- oder Erwachsenenmatura für die (Fach-)Hochschule qualifizieren. Die Wege sind vielfältig, und vor allem: durchlässig.

      • tststs sagt:

        „wer keine kontinuierliche Leistung im Gymi aufzubringen vermag, ist schnell weg vom Fenster“ Jein. Ich habe so die Vermutung, dass dieselben Eltern, die ihre Kinder schon mit Vorbereitungskursen ins Gymi gepeitscht haben, wohl auch dann während der Ausbildung keinen Kosten und Mühen (sprich Nachhilfe, oder die von Ihnen genannten Privatschulen) scheuen werden, dass das Kind auf diesem Weg bleibt.

      • mila sagt:

        Sie werden es den begüterten Eltern kaum untersagen können, Nachhilfe und/oder Privatschule aus eigener Tasche zu berappen… Den Chancen-Zugang sehe ich aus den oben beschriebenen Gründen dadurch nicht prinzipiell beeinträchtigt.

      • Carolina sagt:

        Wir haben unseren älteren Kinder jeweils das Lernstudio finanziert – nicht, weil wir sie unbedingt durchs Gymi prügeln wollten, sondern weil jede von ihnen eine spezielle Begabung hat, die auf dem Gymi wunderbar gefördert wurde. Um aber die Fächer zu bestehen, in denen sie nur durch Fleiss Punkte machen konnten, haben wir das gemacht und es keinen Moment bereut. Ich würde aber Vorbereitungskurse von der Schulgemeinde für alle, die sie wollen, auch befürworten, denn gerade auf einem Dorf wie unserem ist es noch gang und gäbe, dass auch begabten Schülern das Gymi ausgeredet wird. Im

      • Carolina sagt:

        /2 wesentlichen gebe ich mila aber Recht: Kinder, die wirklich leistungswillig und -fähig sind, setzen sich heute viel besser durch als früher, als die Wege noch sehr viel undurchlässiger waren. Insbesondere bei Knaben sieht man immer wieder, dass es lange dauert, bis sich der Knopf löst, wie man so schön sagt. Eltern, die hier eine gewisse Gelassenheit aufbringen können, sind klar im Vorteil, weil dann irgendwann tatsächlich herauskommt, dass die Umwege wichtig und richtig waren.

      • mila sagt:

        Carolina, zu meinen Zeiten (…) gab es Angebote zur Prüfungsvorbereitung an den Schulen – sollte sich das geändert haben? Allerdings bin ich ein Stadtkind, und kenne mich mit den dörflichen Empfehlungs-Gepflogenheiten nicht aus.

      • tststs sagt:

        Naja, es gibt zwei Arten von Prüfungsvorbereitung:
        a) Vorbereitung im Sinne eines Bekanntmachens mit einem neuen Prüfungsmodus. Der Schüler soll schon vorab einmal ein solche Prüfung gesehen haben, damit er möglichst entspannt an die Prüfung gehen kann.
        b) Vorbereitung im Sinne von Wissensvermittlung; was während der Schule nicht gelernt wurde, wird nochmals vertieft.

        a) macht meiner Meinung nach Sinn; b) eher weniger…

      • Carolina sagt:

        mila, das kann dauern, komme mit nichts durch…..

      • Carolina sagt:

        Ist es das Wort Leistung? Knopf? Gelassenheit?

      • Carolina sagt:

        HALLO!!!!!!!! Gehe einstweilen mal in den Mittag.

      • mila sagt:

        Mich hat es andernorts erwischt – aber meine Mittagspause ist ohnehin vorbei.

    • mila sagt:

      …und gerade die Gymiprüfung sichert auch unbequemen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu, sich entgegen Lehrerempfehlung ans Gymi durchzuschlagen. Einmal mehr beklagen wir uns auf sehr hohem Niveau, verglichen mit dem vergleichsweise eingeschränkten Zugang zur (Fach-)Hochschule in anderen Ländern.

  • Joseph Müller sagt:

    Das Problem ist nicht primär die Prüfung, sondern die Tatsache, dass die Zürcher Volksschule ein Eigenleben führt und auch gute Schüler didaktisch nicht soweit bringt, dass sie die Prüfung ohne Vorbereitung und zusätzliche Uebungen bestehen können. So wird etwa das Schreiben von Aufsätzen nicht geübt. Musste das leider mit meinem Sohn erleben, der ohne die Vorbereitungen durch meine Frau (Aufsätze) und mir (Mathematik) nicht bestanden hätte. Alle anderen Klassenkameraden, welche an die Prüfung gingen, hatten Nachhilfe (Lernstudio, etc.). Und das im Schulkreis Zürichberg!

    • tina sagt:

      ehrlich? das ist sehr interessant, denn der züriberg hat ja am wenigsten sek b schüler, sah ich kürzlich in einer statistik. und ich glaube eben auch nicht, dass das zufällig am regional verbreiteten iq unter den kindern liegt. das heisst, am züriberg kommt man auch in die sek a ohne aufsätze schreiben zu lernen. erschreckend….überhaupt schien angesichts der statistik das meitli/buebe bevorzugungsproblem läppisch wenn ich die stadtkreise miteinander verglich. es ist nicht das geschlecht, es ist der wohnort

    • hobbyläuferin sagt:

      Das kann ich nicht bestätigen. Ich bin problemlos ins Gymi gekommen ohne lernen. Daran ist es in der Schulzeit dann aber gescheitert. Das fehlende Lernen….

      • tina sagt:

        das ist das los der rasend intelligenten ;-). dass sie nicht lernen zu lernen. aber auch das wäre lernbar und ist eine frage des engagements. andere sind nicht mit so einem hohen iq ausgestattet, bringen es aber durch engagement weiter als die, die dies nicht aufbringen aber bessere startbedingungen haben. ja, das ist es, was ich meinen söhnen so predige 😉

  • Dominik Mayer sagt:

    Der Bedarf an Akademikern ist in der Schweiz weiterhin sehr gross. Rechte Kreise schaffen es immer wieder gegen genau diese gut gebildeten Einwanderer Stimmung zu machen. Nun hätte auch die Schweiz die Chance die Zahl der Maturanden und damit der Uniabgänger zu vergrössern. Vielleicht könnte die Schweiz dann in Zukunft den Bedarf an Akademikern mehrheitlich selbst bewältigen.
    Es wäre sicher nicht der richtige Weg an der Gymiprüfung fest zu halten, denn die vertärkt soziale Unterschiede in der Schule auf ein nicht akzeptables Mass.

    • Andi sagt:

      Der Bedarf an Kinderbetreuerinnen, Pflegerinnen, qualifizierten Handwerker etc. ist aber auch sehr gross, vielleicht noch dringender. Wollen wir diese weiterhin „importieren“, mit allen sozialen Kosten?

  • Marina Trachsel sagt:

    Den Zugang zum Gymi über den Schulerfolg im ersten Gymisjahr zu regeln, wäre wohl wirklich die akkurateste Prüfungsart.
    Aber:
    Etwa die Hälfte der Schüler, die zur Gymiprüfung antreten, besteht diese. Nehmen wir also mal an, dass alle, die die Prüfung machen würden, prüfungsfrei ins erste Gymijahr eintreten.
    Dann gäbe es im ersten Jahr doppelt so viele Gymiklassen (Mit den entsprechenden Kosten und logistischen Herausforderungen), und nach einem Jahr müsste man diese Klassen zusammenlegen, und sich mit ca. 2000 (Kt.ZH) zurückgestuften Schülern befassen.
    Leider auch kein Königsweg.

  • Martin Mayer sagt:

    Im Nachhinein bin ich froh, dass ich damals die Gymiprüfung nicht geschafft habe. Auch wenn ich mich mit anderen vergleiche bin ich mit Berufslehre, BMS und Fachhochschule sehr gut gefahren. Die Berufslehren sind eindeutig eine grosse Stärke der Schweiz. Man sollte den Erfolg dieses Systems nicht aufs Spiel setzten weil viele Eltern ihr Kind aus Prestigegründen aufs Gymi schicken wollen.
    Von mir aus wäre es sogar besser das Gymi teilweise abzuschaffen. Eine Berufslehre täte jedem gut. Eintritt in die Uni wäre dann einfach nach Lehre und BMS.

    • hanswurst sagt:

      mit verlaub, das niveau einer bms ist mit dm einer matura nicht zu vergleichen. will nicht heissen dass leute mit bms nicht befähigt sein können an eine uni zu gehen, nur geht der stoff der an einer matura geprüft wird deutlich über denjenigen einer bms hinaus

      • Philipp Rittermann sagt:

        nur fehlt den maturanden häufig das praxis-denken. ich habe positivere erfahrungen gemacht mit Personen welche sich berufsbegleitendend aus-/weiterbilden.

      • Marc Noll sagt:

        @hanswurst
        Richtig, der Unterschied kann (und soll!) in zwei Semestern via Passerelle aufgeholt werden. Habe ich selbst so gemacht: BMS, Passerelle und heute Ing. ETH.
        Ein Hoch auf die Durchlässigkeit unseres Bildungssystems.

      • Reto B. sagt:

        Sehen sie, ich kenne for allem FH und ETH. An der Uni kommt mir das ganze eher wie Studieren a la Cumuluspunktesammeln vor. Wer an der ETH die Mathe und Physikauflagen schafft, der gehört da hin, der Rest wird aussortiert. Ob man da vorher eine Matura hatte bedeutet nur, wie viel Vorkenntnis man mitbringt, aber bringt fachspezifisch nur in den ersten paar Wochen was. Okay, Philosophie und Geschichte und Deutsch und das alles hatte der Werksstudent nicht so krass, aber hey, das braucht er als Techniker auch nicht!

      • Pippi Langstrumpf sagt:

        Die Gymeler haben auch deutlich mehr Zeit zum Lernen, Stifte arbeiten den ganzen Tag, gehen in die Berufsschule und machen – ganz nebenbei – die BMS. Ausserdem haben Stifte gerade mal 6 Wochen Ferien, Gymeler gut das Doppelte. Die Arbeitsbelastung kann man überhaupt nicht vergleichen, sie ist für Lehrlinge in einer anspruchsvollen Lehre viel höher. Wenn Gymeler am Abend und am Wochenende ein bisschen abhängen, weil sie die Woche durch an den Nachmittagen genug Zeit zum Lernen hatten, sitzen die ehrgeizigen Lehrlinge hinter den Büchern und arbeiten für die BMS.

      • Sportpapi sagt:

        Hanswurst hat ja nun mit seiner durchaus nicht wertenden Stellungnahme völlig recht. Und Pippi. Viele der mir bekannten Gymnasiasten (und das war schon bei mir so) brauchen ganz viel Zeit ihrer Freizeit, um sich auch etwas Geld zu verdienen, um mit den befreundeten Lehrlingen einigermassen mithalten zu können.

    • tststs sagt:

      Darf ich ganz frech unterstellen, dass Sie wohl dazumal noch nicht bereit waren (Pubertät, Gehirn spielt ein wenig verüüückt, nicht bös gemeint *g*)? Aber Sie betonen sehr schön, dass es in der Schweiz möglich ist, auch zu einem späteren, reiferen Zeitpunkt den gewünschten Beruf zu erreichen.
      „Eine Berufslehre täte jedem gut.“ Ich weiss, was Sie meinen, aber bitte bedenken Sie den Umkehrschluss: Auch einige Gymeler/Studis sind zu „dumm“ für gewisse non-akademische Berufe…

  • Emil Roduner sagt:

    Der Staat bereitet die Schueler doch bereits heute gratis auf die Gymipruefung vor, fuenfeinhalb Jahre lang!

    • hobbyläuferin sagt:

      Wer die Gymiprüfung nur mit viel ausserschulischem Lernen schafft, gehört nicht ins Gymi.
      Aber genau das ist auch das anschliessende Problem, es werden lernwillige Schüler herangezüchtet. Freidenken, individuelle Stärken fördern – denkste.

      • Philipp Rittermann sagt:

        wichtiger punkt . das vorherrschende denken, dass man nur mit einem akademischen titel karriere machen kann ist a) nicht richtig und b) wirtschafts-schädigend. Gerade in unserer Branche, (HLKKS), sind wir auf erfahrene und kompetente Personen angewisen, die anpacken wollen- und -können. genau da fehlts. der wasserkopf hilft uns im tagesgeschäft wenig bis nichts. es obliegt aber – nebst dem zeitgerichteten bildungssystem – auch den unternehmen, die jobs für dito gruppe wieder attratktiver zu gestalten. es kann nicht sein, dass wir hier in steigendem masse ausländische arbeitskräfte rekrutieren.

  • Werner Meier sagt:

    Nicht die Gymiprüfung ist abzuschaffen, sondern das verquere Denken der Eltern, aus den Sprösslingen unbedingt Akademiker machen zu wollen. Wir sehen es im Ausland, wir sehen es langsam hier: Teuer ausgebildete Ethnologen, Germanistinnen, Arabisten, Umweltwissenschaftler, you name it, die arbeitslos oder in einem Job enden, für den sie mehr schlecht als recht qualifiziert sind. Wir kennen das duale Bildungssystem, wo jeder intelligente Aspirant sich hocharbeiten kann. Bestimmt eine positivere Laufbahn als von oben nach unten seinen Platz zu suchen.

    • Josef Strässle sagt:

      Voll auf den Kopf getroffen und aus dem Herz zu Tausenden geschrieben.

      • alien sagt:

        Ja, also bitte „Herz“. Dass es zu viele Ethnologen gibt, ist klar. Das sind dann die Werbungsdesigner fürs Web, die sich zackig bewegende Schaukelpferde für die tutti.ch-Werbung im Mamablog machen. Wenn man Leute das machen lassen würde, was sie können, würden sich die Schaukelpferde so bewegen, wie sie das im wahren Leben tun. Was ist mit dem Sinus passiert?

    • Philipp Rittermann sagt:

      dito. wenn ich sehe, wieviele überehrgeizige eltern ihre unbegabten kinder durch ein Studium peitschen, kann das nicht die wahrheit sein. man macht die kinder kaputt und in der privatwirtschaft kann man die dann auch nicht brauchen. Ich sehe aber auch, wie begehrt – und auch anständig bezahlt – gute handwerker sind. zu meiner zeit gab es realschule, sek. und gymi und die aufnahmeverfahren waren realistisch genug, die kinder nach ihren stärken zu platzieren. wir müssen vom elite-denken hier wieder wegkommen.

    • Elena sagt:

      Sehe ich genauso. Das duale Bildungssystem muss genutzt, unterstützt und noch weiter bekannt gemacht werden. Ich w, 23J., Lehre inkl. technischer BM, Weiterbildung zur Marketingassistentin und Berufsbildnerin abgeschlossen und nun in einer Weiterbildung zur Marketing- & Verkaufsfachfrau (nebenberuflich, da ich 100% arbeite). Habe einen tollen Arbeitsplatz, massiv mehr Berufserfahrung als 5 Jahre ältere Uniabsolventen und bin topmotiviert mich hochzuarbeiten. Da ich auch mit einer Doppelbelastung umgehen kann.

      • Elena sagt:

        Die Lehrer bei uns in der Schule, haben uns alle auch ins Gymi gedrängt; „Wer es nicht ins Gymi schafft, steht verloren auf dem Arbeitsmarkt da.“ Was für ein kolossaler Unsinn, das -> so was <- immer noch in den Schulen verbreitet wird, ist meiner Meinung nach wirtschaftsschädigend. Jeder kann alles machen, wenn er ein Ziel vor Augen hat. Mein Bruder hat zuerst auch die Handelsschule inkl. BM gemacht und sich anschliessend für die Medizin entschieden, daher Pasarelle abgeschlossen und wird nun 2014 sein Medizinstudium abschliessen. Wer leisten will, hat immer die Möglichkeit dazu!

    • Cybot sagt:

      So ist es. Leider ist das leicht gesagt, wenn gleichzeitig dauernd die Anforderungen für einzelne Berufe erhöht werden. Ich erinnere mich an das Beispiel, von Kindergärtner/innen eine Matur als Voraussetzung zu verlangen. Dieser Schwachsinn müsste erst einmal aufhören.

      • Philipp Rittermann sagt:

        absolut. ein unausgewogenes bildungssystem schafft (wirtschaftliche) abhängigkeiten.

      • Sportpapi sagt:

        Die Anforderungen werden aber auch erhöht, weil man eben mehr Geld/Prestige haben möchte.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Sportpapi:
        das ist genau dieses verhängnisvolle, aufteilenden Denken, dass akademische Niveaus automatisch in eine soviel höhere Gehaltsklasse gehörten würden als andere. Kein Wunder reicht es nicht für angemessene Lohnerhöhungen wenn der Hauptteil für die Akad-Fütterung gebraucht wird…

      • Brunhild Steiner sagt:

        das „würden“ ist zuviel…

    • tststs sagt:

      Stimme mit Ihnen überein, ausser in einem Punkt: „die arbeitslos oder in einem Job enden, für den sie mehr schlecht als recht qualifiziert sind.“ Die von Ihnen genannten Phil-I-er sind überhaupt nicht überproportional arbeitslos. Sie finden sogar eher einen Job in der Privatwirtschaft, da sie nicht auf ein Fach spezialisiert sind; sie sind eigentlich über- und nicht unterqualifiziert (trotz fehlender Ausbildung im Beruf). Das Problem ist aber, dass sie eben den tatsächlich Ausgebildeten die Jobs wegnehmen…

      • tststs sagt:

        Wobei hier schon, hüstelhüstel, einmal zu betonen ist, dass wir hier auf hohem Niveau motzen. Trotz allen Mankos haben wir doch eine erstaunlich tiefe Arbeitslosenquote 😉

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