Provinzleben: Ja, gerne!

Über dem Nebel zu wohnen, macht gute Laune: Ein junger Mann posiert im Engadin vor einem Steinbockgeweih, 2006. (Bild: Martin Rütschi/Keystone)

Da mein Partner selber Stadtzürcher ist, kenn ich all die hämischen Kommentare nur zu gut, was denn das für eine Idee ist, in Chur oben zu leben. Ich für meinen Teil, aufgewachsen in den Suburbs, kann da nur einen Hochgesang auf die Provinz anstimmen. Hier zu leben bringt unglaublich viele Vorteile, der einzige Nachteil: Es gibt ein zu wenig breit gefächertes Jobangebot. Darum gehört für viele Pendeln zum Alltag. Doch das Positive überwiegt diesen Aufwand bei weitem. Fangen wir mal beim Praktischen an.

  • Ich bin schwanger und suche einen Krippenplatz. Im vierten Monat mach ich ein Telefonat und geh mir die Krippe anschauen. Sieht toll aus, ich melde das Ungeborene an und kann mir die Tage aussuchen. Im Sommer möchte ich gerne auf einen anderen Tag switchen: Kein Problem!
  • Die Kinderzulage beträgt im Kanton Graubünden 20 Franken im Monat mehr als etwa in Zürich. Nicht schlecht, oder?
  • Der Weg zum Frauenspital beträgt allerhöchstens 20 Minuten. Inklusive Stossverkehr. Für Schwangere ein Umstand, der ziemlich zur Sicherheit in den letzten Tagen der Schwangerschaft beiträgt.
  • Im Herbst oder Winter, wann immer der Sohnemann zu sprechen beliebt, wird er mich fragen «Du Mami, was ist das eigentlich für eine graue Wand da bei Landquart?» «Das ist Nebel», werd ich ihm dann sagen. Dort unten ist die Zwischenwelt, wo im Winter alles grau und düster ist, während wir hier Sonnencrème auftragen müssen.

    Mädchen pflücken in Safien Alpenrosen. (Keystone)

  • Wenige Schritte von unserer Wohnung entfernt geht das Brambrüeschbähnli auf  den Churer Hausberg. Bereits als kleines Baby ist der Sohn da jeweils mit uns in die Höhe gegangen, mit dem Schlitten in den Schnee. In wenigen Jahren wird er dort seine ersten Skifahrversuche machen, einfach so, an einem Nachmittag zum Beispiel.
  • Ich hab noch kein einziges Mal meinen Kinderwagen in ein Verkehrsmittel hieven müssen. In Chur selber kann ich alles per Pedes machen, hab den Bus noch nicht ein Mal gebraucht und mein Sohn ist bereits Allwetterfest.
  • Mein Kind wird wissen, dass die Milch nicht vom Tetrapak kommt, sondern von der Kuh. Und nicht nur das, er wird Kühe bereits gestreichelt haben und sich vielleicht sogar bei ihnen bedankt haben für die Nahrung.
  • Wenn wir schon bei den Tieren sind: Mein Sohn wird die Steinböcke in der Calanda-Wand über dem Rhein kennen, Murmeltiere und Hirsche ohne Schranken gesehen haben und er wird ebenso wie seine Mama damals, mit vor Staunen offenem Mund da stehen, wenn er erstmals einen kapitalen Hirschstier mit Bruch im Äser im Gras liegen sieht. Das Verständnis, dass das Fleisch nicht in der Metzgerei produziert wird, sondern von lebenden Tieren kommt, wird ihn auf seinem Weg begleiten.
  • In Sachen In-Mütter: In Chur wird auf dem Spielplatz kein Blick auf die Wagenmarke oder die Kleidung der Kids verschwendet. Hier zählt noch die Person, begeisterte Besucher aus Zürich können es fast nicht glauben, dass wir kein Vermögen ausgeben müssen für Kleidung und Accessoires.
  • Das Wichtigste überhaupt: Mein Sohn wird Bündnerdialekt sprechen. Das wird ihm viele Türen und Herzen öffnen, auf allen Ebenen.

Darum bleibt hier nur zu sagen: Viva la Grischa!

220 Kommentare zu «Provinzleben: Ja, gerne!»

  • Peter sagt:

    Jaja das mag ja alles stimmen. Dein Kind wird aber nie:

    tolle Angesagte Konzerte hören können
    in den -nicht Apreski- Ausgang gehen können
    Keine fremden Kulturen kennen lernen (nicht so wie in der stadt)
    links orientiert sein
    kulinarische erlebnisse
    frauen erlebnisse
    usw usw

    beides vor und nachteile. Ich bin für mein Leben gern im „Nebel“

  • Monsieur de Hummel sagt:

    Das mit dem Nebel und der Zwischenwelt ist allerdings ein Argument. Wie ich doch den Herbst, Winter, Frühling und den Grossteils des Sommers hier hasse. 😉

  • Wildkatze sagt:

    „Nur wenn Australien und Neuseeland von einer Flutwelle verschluckt werden, Europa von der Pest befallen ist und Afrika nach einer Alien-Attacke ausgelöscht wurde, ziehe ich nach L.A. – vorher nicht!“ – (Russel Crowe).

  • Pascal Sutter sagt:

    Hach wie schön, gestern mit dem gegröle der Besoffenen ins Bett und heute mit der Amsel aufgestanden

  • justme sagt:

    Katharina… @ 22. Mai 2012 um 03:18

    danke für den Support…, über die letzten 5 Jahre im Schnitt, auf 200MüM, 358 Tage Sonnenschein… und gute Freunde…, in einem Gebiet ohne Drogen…!!! Wunderbar und nochmals einen herzlichen Dank.

    • justme sagt:

      …, uuuups es sind 2000MüM…, nicht 200…!!!

      • Pascal Sutter sagt:

        Also es gibt auch ländliche Gebiete wo man die Popkultur, das Pflanzen spezieller Substanzen und die Pflege der uns allumfassenden Natur fast perfektioniert hat. Ein Segen für die Schweiz, dass sich die Hippies und die Bewegten den Randregionen angenommen haben. „Die Leute erleben hier ihre wilden Jahre. Später, wenn sie schon längst SVP wählen und irgendeinen Big-American-Grill im Garten stehen haben, fährt eines Tages der Anliker auf dem Velo vorbei, und sie rufen «Heeey Anliker!», während sie in irgendeiner doofen Hollywoodschaukel sitzen.“ http://goo.gl/VAoTv

  • justme sagt:

    Katharina @

  • Widerspenstige sagt:

    Es gibt doch nichts Schöneres als am Morgen früh vom Gezwitscher der Meisen geweckt zu werden (nebst anderen Annehmlichkeiten so ab und an…). Ganz zu Schweigen vom Bundspecht, der im nahen Wald seinem Tagewerk mit Hack-Hack nachgeht und die Amseln vor dem nahenden Unwetter hoch oben in den Wipfeln einer Tanne mit Inbrunst ihre Arie zum Besten gibt. Frische Luft tief einatmend geniessen wir das edle Landleben und möchten es nicht missen, nein.

    Die Landlady sagt dann mal ‚Guet Nacht mitenand‘ und gibt dem Fuchs noch seinen Happen und dem Hasen das Pfötchen….habt Ihr Sorgen Leutchen. 8)

    • Katharina sagt:

      Ich soll ja ne Meise haben, so goes the tale…. aber „nebst anderen Annehmlichkeiten so ab und an…“ – if you dream of a tall brunette, it might be me, but usually i do not stand on some branches and tweet. it would more likely be the encounter with a night owl, making eerie sounds in front of a pond. Naturally the pond being a symbol… waves, sounds, spiraling consciousness, you should know.

  • Hans Saurenmann sagt:

    @K, I-10 natuerlich habe die ganzen Staaten abgereist, uebrigens die ganze Welt ausser Sued-Amerika war mir zu gefaehrlich, und an der Ost Kueste von Florida gefaellt es uns ausgezeichnet seit ca. 25 Jahren, sonst ist die ganze Familie im AG zuhause, die Schweiz hat seine Reize, nur bin ich zu Alt um mit einem Zweierli zufrieden zu sein. Ein, zwei mal im Jahr genuegt mir, meine Holde muss sich um unsere Katzen und sonstigen Tiere kuemmern, und drei mal Bingo ist ein muss den Rest ist Nebensache, die Grosskinder truedel immer uebers Jahr ein das genuegt und stoert unseren Familienbetrieb nicht.

    • alien sagt:

      Heyyy, HANS ist unser Globetrotter vom Dienst, ein richtiger Jetsetter, jetzt aber, wow, haben wir derart wertvolle Mitglieder unter uns, welch Glanz in unserer bescheidenen Hütte…

  • Katharina sagt:

    ich mache eine Wette dass dies hier nie in Chur gespielt wurde:

    http://www.youtube.com/watch?v=tHBOZ-y-J14

  • justme sagt:

    Katharina @ 21.5 — 02:58 Schelmischer Ton

    …, köstlich amüsant geschrieben —- hab 40 Jahre in the USA gelebt, und kann Ihr Geschriebenes mit meinem ganzen Sein fühlen…, und dazu…, schmunzel-schmunzel galor 🙂

    • Katharina sagt:

      just me, sind sie die Strecke mal gefahren, also eben den I-10 quer durch? Also bei besagtem Schild plumpste mir schon das Herz runter. was wenn der wagen abserbelt?

      • justme sagt:

        Katarina…, nicht genau die ganz Strecke…, aber von Mexico City.., via Laredo…, San Antonio…, Huston…, New Orelans nach S.C., da gabs genügend von den „in the middle of nowhere…, dear God protect me, section“…, und Herzklopfen gabs gleichfals jede Menge…, speziell in Mexico…!!!

      • justme sagt:

        …, sorry, for misspelling your name…

      • Katharina sagt:

        Laredo…. und Nuevo Laredo…. ein inzwischen sehr gefährliches Gebiet. Leider, denn Mexiko macht sich ansonsten ganz gut, und Mexico City ist zum Glück sehr underrated. I don;t mind the typo, btw.

      • alien sagt:

        Wie ging das mit Mexiko schon wieder? Finger im Po oder so?

        Da lob ich mir ja meinen Zug, der sein Refueling laufend bekommt via Oberleitung.

      • Katharina sagt:

        Mexico ist ein sehr diverses, schönes und grosses Land mit vielen ausserordentlichen Leuten…alien.

      • alien sagt:

        Das ist mir doch klar. Ich machte hier ein Zitat eines Posts des unsäglichen Rittermanns.

  • Hans Saurenmann sagt:

    Welches Provinz Leben?Bin in 5 Minuten am Meer, habe Pfauen, Schlangen, Spechte, und anderes Getier, Alligatoren ueberall, Wildschweine, Rehe etc. einen grossen Schiffshafen, die NASA und Air Force in der gleichen Gemeinde, der Campus ist 20 Minuten away und Mickey Mouse eine Stunde, wuerde nie mit Chur tauschen, aber Zuerich ist ein ganz anderes Kaliber. Das ist wirklich eine Weltstadt mit einer Infastrukur wie es keine zweite auf dieser Welt gibt, das ist einfach eine Tatsachen,es Gruessli us em sunnige Cape Canaveral, sie wissen ja das ist Provinz aber shoppen koennen wir 24/7, und arbeiten

  • Eva sagt:

    Bring Deinen Kindern bitte bei, dass Alpenrosen geschützte Pflanzen sind, damit sich auch Deine Grosskinder daran freuen können (Bilderwahl ist etwas ungeschickt). Danke und geniesst das Leben ausserhalb vom Rummel!

  • Tom sagt:

    Seit wann ist Chur Provinz?

  • Grenzwert sagt:

    Ich bin schon länger im Ausland beschäftigt, und oftmals packt mich das Heimweh -sei es nach Basel oder in die Restschweiz. Ob der klischiert-romantischen Werbe-Ode auf Chur (die je nachdem gut gemeint oder werbetechnisch kalkuliert ist) und den darauffolgenden hasserfüllten kleingeistigen Meinungen von Menschen, die NICHT dort leben oder leben wollen, renkt sich mein Heimweh schnell wieder ein. Der Subtext ist zumeist: “ DIe gefällts woanders als mir? Dann bist du scheisse. Dir gefällt ein anderer Dialekt als meiner? Dann bist du scheisse.“ Kein Wunder mieft die Schweiz vor lauter Argwohn.

    • Brunhild Steiner sagt:

      @Grenzwert:
      „…und den darauffolgenden hasserfüllten kleingeistigen Meinungen von Menschen, die NICHT dort leben oder leben wollen, renkt sich mein Heimweh schnell wieder ein.“
      Irgendwie find ich, passt Ihr Name gar nicht so schlecht zu Ihrem Kommentar?
      Wo haben Sie denn das mit den hasserfüllten Meinungen her?

  • Pippi Langstrumpf sagt:

    Hier noch etwas Interessantes off topic:

    Heute Abend, 23.30 Uhr auf Sat 1 diskutiert EMMA-Redakteurin Chantal Louis bei „Eins gegen Eins“ zum Thema Prostitution.

    Ich werde schauen.

  • Erika B. sagt:

    Also mir gefällt diese Ode an Chur.
    Macht mich ein bisschen niidisch, so von Basel aus betrachtet. Nebel haben wir hier allerdings auch keinen.
    Und Provinz sind wir auch, hihi.
    Aber die Berge fehlen.

    • alien sagt:

      Nö, bei uns gibt es auch kaum Nebel. In den 70ern gab es öfter mal ein Nebelmeer über dem Zürisee, heute, wohl dank Klimawandels, nicht mehr. Im Winter ist öfters einmal Hochnebel, der aber gut 100 m weiter oben hängt. Ich glaube, der ist gestiegen in den letzten 30 Jahren. Aber IA auch NA Meteorologe.

  • fufi sagt:

    Tja, Frau Taverna

    Wenn SIE in der Provinz WOHNEN,
    dann LEBE ICH in der Wildnis.

    Bei uns gibt’s nämli Adler, Gemsen, Hirsche, Luchse, Rehe, Wildschweine, Füchse und Hasen. Und noch einige Kreucher und Fleucher mehr.

    Die Gemeinde umfasst 1 Dorf und 6+ Weiler und ist im letzten aktuellen Gemeinderanking am Ende aller Gemeinden des KTZH aufgeführt.
    Und ich kann nur hoffen, dass das noch lange so bleibt.

    • fufi sagt:

      Ich wünsche Ihnen deshalb ehrlich, dass Ihre Werbung für Chur die beabsichtigte Wirkung erzielt und alle links-grün-stadtmüden Neo-Yuppies nach CHUR ziehen.

      Und MEINE Heimat verschonen!

      PS: Auch wenn Chur „Provinz“ sein mag, die Alpenrosen und Hirschgeweihe sind eben doch bloss nur 1 gute Stunde weiter von Zürich entfernt! Und Zürich hat ja echt so viel mehr zu bieten, für die Bündner, z.B. Uni und Arbeit.
      Auch wenn sich diese nur als Wochenaufenthalter anmelden, damit sie das „GR“ auf der Auto-/Töffnummer behalten können!

      P)

    • alien sagt:

      Was, fufi, Du wohnst jetzt in Uster?

      (Das war jetzt fies. Uster ist nicht so schlecht.)

  • Auguste sagt:

    hmm…, o-ton von zwei schwestern auf der heimfahrt von flims:

    s1: das da ist chur – warum es hier eine stadt hat, weiss ich auch nicht.
    s2: da will s’mami immer hin (outlet-center landquart) – aber dr’papa nicht.
    s1: im heidiland gibt es einen bon fürs „bissle“
    s2: da kaufen wir mal unser hochzeitskleid (auf der höhe von sargans)
    s1: da könnten wir dann heiraten (markante kirche auf hügel kurz vor walenstadt)
    pa: hier endet das zutexten meistens, und sie schlafen endlich (tunnels entlang des walensees)

    …wahrscheinlich wüsste google, warum es in chur eine stadt in der provinz hat.

    • Auguste sagt:

      hmm…, und noch eine der prägnantesten liedzeilen über kleine städte aus sicht eines angetrunkenen jugendlichen: …bobby told lucy the world ain’t round – drops off sharp at the edge of town, lucy you know the world must be flat – ‚cause when people leave town, they never come back…

      youtube: hal ketchum – small town saturday night

      …aber dann gibts auch noch diese sicht auf die provinz…

      youtube: jason aldean – fly over states

  • Karola Kinkerlich sagt:

    so schön, danke!

  • Nico Meier sagt:

    Ich geniesse es ebenfalls in der Provinz wobei meine Provinz die Stadt Aarau ist.
    Ist vergleichbar mit Chur hat viele Vorteile einer kleinen Stadt und ist trotzdem genug klein um viele Gänge zu Fuss zu erledigen.
    Und die Mieten wären auch noch ein Argument für unsere schöne Provinz.

  • Pierre Eberhart sagt:

    Es gibt genau einen Grund, nicht an solche Orte zu ziehen: Der kleingeistige Mief, der in Ihrem Artikel aus jeder Zeile und dazwischen trieft. Lieber eine Nebelwand als Ihr Brett vor dem Kopf.

    • marie sagt:

      also fr t hat definitiv kein brett vor dem kopf – ihr gefällt es in chur. und das ist doch gut so, wenn man dorthin ziehen kann, wo es einem gefällt.

    • alien sagt:

      Pierre, kann es sein, dass Du ein miesepetriger Allesschlechtmacher bist, wie es sie hierzulande ja viele gibt? Ich habe aus dem Artikel keinen „kleingeistigen Mief“ gelesen.

  • Hans Musterman sagt:

    Bündner? Da kann ich nur sagen: Quersubventioniert lebt es sich sicher super gut. Eine Kuh, 3 Schafe und fertig ist der Bauerstand. Hurra. und dami es nicht zuviel Aufwand gibt, gleich alle Problembären“ jegwelcher Art abschiessen..
    Aber keine Angst ist alles blos Neid. Muss leider in Zürich arbeiten und kann nicht auf den Fra/Mutterbonus für Teilzeit und Unterhaltsgarantie zurückgreifen..

  • Mike sagt:

    Alles supitoll, ausser das Jobangebot. Darum pendelt man in die Stadt, mit dem Auto. Den Verkehr samt Dreck und Lärm haben ja dann die anderen… selber wohnt man ja im Grünen. Vielen Dank…

    • marie sagt:

      oh ja und dann nerven die sich auch noch hüber die velofahrer in der stadt 😉

      • E.H.Roth sagt:

        marie, ist doch klar. wenn Kleingeister in die Stadt fahren, müssen sie einmal als erstes ä dummi schnurre ha, obwohl das Landei in der Stadt mit dem Autofahren komplett überfordert ist. Die können eben nur geradeaus fahren und das Kornfeld brauchen sie dann zum bremsen.

      • marie sagt:

        😆 hat was! und das kornfeld war ideal um vor den bullen zu flüchten, weil das töffli nicht 25 aber ca 50kmh fuhr… das land hat(te) durchaus seine vorzüge 😉

      • E.H.Roth sagt:

        hm marie, da kommen mir aber andere Vorzüge in den Sinn als mit dem Höddi von der Polizei abgehaufen zu sein.

      • marie sagt:

        ich fand die dorffeste immer ÄTZEND… falls sie die meinen. als ich endlich töffli fahren konnte, zog es mich immer nach biel und manchmal olten- bern war leider fürs töffli zu weit weg. aber hauptsache so etwas wie „stadt“.
        aber so wie sich die dorfpolizisten ab uns geärgert haben, war schon einmalig. die in der stadt reagierten schon beinahe wie weicheier.

      • marie sagt:

        und kornfelder waren für sex ungemütlich, dann schon lieber der wald. 😉

      • alien sagt:

        Nee, marie, Bänkli am Waldrand sind bequemer und heller.

    • alien sagt:

      Da gibt es doch Züge und Busse, die einen auch ganz gut transportieren, oder?

      • Chregu sagt:

        @alien: Noch nie so richtig auf dem Land gelebt?
        Jede Stunde 1 (EIN !) Bus und nach 20h ist Schluss. Kein Wunder benutzt das keiner.

      • Leerling sagt:

        Dafür gibts auf dem Lande keine Nighas wie in Basel, die über Frauen herfallen uns sie …..

      • alien sagt:

        Ja, RICHTIG auf dem Land, Klein-Wülferode und so. Aber in den normaleren Gemeinden gibt es mittlerweile mehr Busse.

        Ausserdem gibt es heute an vielen Orten ein sehr gutes Park-und-Ride-Angebot. Ich benutze das seit vielen Jahren, das ist genial (und genial billig, nämlich gratis).

  • Sportpapi sagt:

    Leider habe ich als Auswärtiger nur alte Daten gefunden. Die sind aber dann doch nicht so erfreulich: http://www.avenirsocial.ch/de/p42007339.html Und: http://www.avenirsocial.ch/cm_data/A_Statistik_Kinderbetreuung.pdf
    Denn: Graubünden beschränkt sich ja nicht nur auf Chur, wenn schon, möchte man ja nicht im Loch, sondern in den Bergen wohnen…

  • Peter Paul sagt:

    Wenn der Kleine selber für seinen Erwerb sorgen muss wird er merken, dass ihn der Bündner Dialekt kaum für eine Stelle bei der Ems Chemie ums Ecke qualifiziert, sondern bestenfalls für eine Anstellung beim Brambrüeschbähnli. Wen er es weiterbringen möchte als bis zum Skilift-Gigolo, wird er in Landquart durch die graue Wand schreiten müssen und erstaunt feststellen, dass auch auf der anderen Seite die Sonne scheint.
    Dieser Artikel belegt fast exemplarisch: Alle werden gross, aber nur die wenigsten erwachsen.
    Wer in diesem Beitrag Klischees findet darf sie behalten, es gibt noch mehr davon.

  • coca sagt:

    neben den Brambrüeschbähnli ist der ganze Winter schattig!!!!!!!

  • Werner Meier sagt:

    Wem’s hier nicht passt, soll halt wo anders hinziehen. Kleinkariertes Gejammer.

    • tststs sagt:

      Moment, jammern tut hier niemand, wenn dann eher lästern/miesmachen/die eigene Meinung via Klischees bestätigen…
      🙂

  • Amon Scherrer sagt:

    Chur? Da kann man auch in die alte DDR reisen. Engstirnig, im Winter gibt’s da keine Sonne und von Kühen habe ich in Chur noch nie was gesehen. Wenn schon, dann richtig aufs Land nicht in einen Vorort von Zürich.

  • Genderbender sagt:

    Ist mir neu, dass man in Zürich ein Vermögen für Kleider und Accessoires ausgeben MUSS. Und wieso soll der nervige Steinbocktsch… äh Bündner Dialekt Türen und Herzen (!) öffnen?

    Die Bündner sind ein komisches Volk. Alle furchtbar stolz auf ihren Kanton, aber keine Sau will dort leben. Die eine Hälfte zieht nach Zürich, die andere Hälfte flucht über die Unterländer Touristen. Na ja, egal.

    • Gion Risch sagt:

      Ach? Viele Unterländer würden doch noch so gerne bei uns wohnen, jobs hat es nicht genügend für alle…. so einfach ist’s. Was soll daran komisch sein?! Dass wir nicht alle von der schönen Landschaft leben können?! Und der einzige dreisprachige Kanton hat eine grosse Vielfalt, wer sich darauf einlässt. Und wahrlich, Chur ist nicht gleich Graubünden. Aber eben, ist doch alles egal…

      • Claudia sagt:

        Genau! Ich selber wohne in der Nähe von Basel – zwar auch eine schöne Gegend aber am liebsten würde ich im
        Bündnerland leben…. aber eben – job- und familientechnisch leider nicht so machbar zur Zeit. Darum kommen wir halt
        in den Ferien ins schöne Graubünden und fühlen uns dort einfach wohl!

  • Sandro Hartmann sagt:

    Chur mein Gott…..
    Ganz übler Dialekt. Extrem zurückgebliebene Leute und Nebel haben wir hier in Basel auch keinen.

    • Wildkatze sagt:

      …und wie die Auto fahren! Bündner und Walliser: Da trete ich entweder auf die Bremse oder gebe Gas, je nach Verkehrslage. Auf jeden Fall aber weg von denen.

  • Hansli sagt:

    Wen sich der Gülleduft über die Landschaft legt, dann ist endlich der Frühling da.

    • marie sagt:

      😆 mich würden keine 10’000 gäule mehr aufs land bringen – obwohl landleben durchaus seine vorzüge hat. aber auf die soziale kontrolle dort, kann ich bestens verzichten.

      • Hansli sagt:

        Zur sozialen Kontrolle habe ich etwas weiter oben geschrieben: Ich kann mich da Herrn Sutter anschliessen. Die lebendige Nachbarschaft existiert nur für angepasste die den örtlichen konservativen Lebensplänen huldigen. Wer anderer Ansicht ist, der wird schnell erleben was Mobbing ist. Wer zusätzlich wagt an der Gemeindeversammlung den Dorfkönigen nicht rektal zu kriechen, der ist dann Freiwild. Ich bin auf dem Land aufgewachsen und vermisse die Engstirnigkeit überhaupt nicht.

      • Nora Richardson sagt:

        Ich habe kein Problem mit der Nachbarschaft. Trotz 3000-Seelen Ortschaft. Mein Lebensplan ist zudem alles andere als konservativ. Die Gemeindeversammlung interessiert mich als Ausländerin nicht so sehr. Ich verstehe mich aber gut mit vielen Leuten im Ort. Habe auch das Gefühl, dass der Zusammenhalt im Quartier sehr gross ist (regelmässige Quartierfeste, neue Nachbarn laden einen zum Essen bei sich ein..). Nie fühlte ich mich Ausgegrenzt obwohl ich weder dem Turnverein noch der Feuerwehr angehöre. Es kommt immer draufan wie man sich gibt. Mit einer „städtischen Arroganz“ kommt man nicht weit.

      • marie sagt:

        oh ja hansli, kann mich da nur anschliessen. es reicht schon wenn man die gartenbeete nicht mit zirkel und nivelliergeräte mit D-GPS zur differentiellen GPS-messung vermisst… alles andere ist chaos oder verwirrte, die nicht ganz ins gartenzwergidyll passen.
        war jetzt ein wenig böse, aber es gibt durchaus verzüge…

      • marie sagt:

        ich meinte naturlich vorzüge…

    • Nora Richardson sagt:

      Sehr richtig Hansli, habe ich in den letzten Tagen bemerkt 😉 Aber lieber etwas Gülle aufs Jahr verteilt als tag täglich der Stadtmief.

      • Hansli sagt:

        @Nora Richardson Ich bin auf dem Land aufgewachsen! Da reichte nicht zur Nonne in die Sonntagsschule zugehen. Das war bereits zu viel für diese konservative Gesellschaft. Und das ist nicht 200 Jahre her, das war in den 80’igern.

  • xyxyxy sagt:

    STadt/Land – in der Schweiz haben wir doch das Privileg, dass das nicht wirklich eine grosse Rolle spielt.
    In weniger als 1h bin ich mit dem ÖV in Zürich HB. In anderen Ländern würde das heissen, ich wohne immer noch in der Stadt.
    Im Radius von einer Autostunde kann ich am Flughafen, in der Oper, am See oder in den Bergen sein.

  • Manuel Lehmann sagt:

    Und wenn das Kind jugendlich wird, demonstriert es gegen das Churer Polizeigesetz und die Ungleichbehandlung von Pop/Rock bei der Subventionsvergabe und Bewilligungspraxis gegenüber anderen Kultursparten und der Volksmusik.

  • W,Hueppi sagt:

    Meine Toichter spricht keinen Buendner Dialekt, leider nur Englisch. Trotzdem bin ich dankbar in einer Welt zu leben, wo es nicht so wichtig ist, ob man eine ZH, VS,BE oder AG Autonummer hat. Dieser Kleingeist in der Schweiz ist doch wirklich aus dem letzten Jahrhundert. Aber wenn es mit der starken Einwanderung so weitergeht, loest sich dieses Sprachenproblem von selbst. Ich wohne 14 Flugstunden weit weg von der Schweiz u. fuehle mich trotzdem wohl. Wichtig ist doch die eigene Familie, gute Freunde u. Nachbarn.

  • Pat sagt:

    Was nutzt das Wissen um die Herkunft der Tierprodukte, wenn man sie weiterhin bedenkenlos isst?

    „Nutz“tiere streicheln und dann schlachten, das finde ich schizophren.

    • alien sagt:

      Become a farmer! You see a lot of lovely animals! You can pet them, feed them, love them!

      And then you’ll kill them.

  • pto sagt:

    Ich bin ganz in der naehe von Chur aufgewachsen und fuer uns war dass die Metropole, ich wuerde das also kaum als Provinz bezeichnen. Aber das „Milch kommt von der Kuh“ Zitat hat mich gerade errinnert was ich oft hoeren musste in der Provinz wenn Leute Stadtkinder die noch nie eine Kuh gesehen haben bemittleiden. Ich dachte mir da immer, „schon moeglich, aber ich habe noch nie einen Wolkenkratzer oder eine U-Bahn gesehen, und ich weis was mich mehr beindrucken wuerde“. Inzwischen wohne ich seit 20 Jahren in einer 4-Millionen Stadt und koennte gluecklicher nicht sein!
    Jedem das seine…..

  • Katharina sagt:

    Es gibt weltweit zwei Typen Leute: urbane und ländliche. Die Urbanen halten es nicht lange auf dem Land aus und die ländlichen werden irgendwann aufs Land raus zurück wollen, weil ihnen die urbane Welt ihrem Wesen zuwider läuft.

    • Katharina sagt:

      (ein etwas längerer Beitrag wartet. evt weil er jenseits 600 Zeichen ist. darin mache ich einen schelmischen Vergleich zwischen Texas und Graubuenden, der nicht allzu ernst zu nehmen ist). Aber die Quintessenz ist in obigem ernst gemeintem Beitrag)

    • Brunhild Steiner sagt:

      @Katharina:
      beziehen sich diese zwei Weltweit-Typen auf den Mittelstand in gut ausgebauten Ländern,
      der es sich aufgrund von Ausbildung/Arbeitsmöglichkeiten welche genutzt werden können etc, leisten kann
      (die Möglichkeit hat) zwischen Grossstadt/Stadt/Kleinstadt/Dorf/Weiler eine Wahl zu treffen?
      Denke da an die Megacities inklusive ihrer Slumbewohner welche uU ganz gerne auf idyllischerem Land zuhause wären-
      bloss gibts das dort gar nicht…

      • Katharina sagt:

        Brunhild: ich habe eigentlich nicht an bestimmte Schichten gedacht, aber Du hast recht, dass die Wahlmöglichkeit gegeben sein muss, was wohl bedeutet, Mittelschicht und darüber.

        Die anderen sind strukturell gezwungen. gerade was Megalocities betrifft. Es wird ja durch den Raubbau industrieller Agrarwirtschaft die Lebensbasis der klein räumlichen, unabhängigen, gewachsenen und klimatisch angepassten Strukturen des Hinterlandes systematisch zerstört.

        Trotzdem denke ich, dass auch jene zurück wollen, weil es ihrem Wesen entspricht. Durch die Abhängigkeit können sie aber nicht.

      • Katharina sagt:

        Aber umgekehrt gibt es wirklich Leute, die in Städten aufgewachsen sind und sich ein leben draussen nicht vorstellen können, wo schon ein Besuch ‚dort draussen‘ vermieden wird. sehr gut zu sehen bei den wenigen Eingeborenen in Manhattan, also dort geboren und/oder aufgewachsen, die schon einen Besuch auf Long Island (was nicht mal Land) ist, sondern suburbia, mit tausend Vorwänden vermeiden.

        BB hat ja oben das etwas angetönt, dass Städtebau bzw -planung für ein Mindset induktiv ist.
        Das ist an archetypischen Formen, siehe etwa Bern als herausragendes Beispiel der Zähringerstadt, gut ablesbar.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Katharina:
        danke für die Antwort!
        „… sehr gut zu sehen bei den wenigen Eingeborenen in Manhattan, also dort geboren und/oder aufgewachsen, die schon einen Besuch auf Long Island (was nicht mal Land) ist, sondern suburbia, mit tausend Vorwänden vermeiden.“
        Irgendwie hab ich da beinah das Gefühl, der Eingeborene im Dschungel hätte ein freieres Leben…,
        der Bezug zum Ganzen würd mir bei so einem Verbleib in „Manhattscher Urbanität“ glaub sehr fehlen.

    • alien sagt:

      Ich denke, es ist anders. Leute bevorzugen, was sie kennen, als Gewohnheitstiere. Aber die Leute wechseln ihre Vorlieben je nach Lebenslage.

    • Pascal Sutter sagt:

      Die meisten Freunde die aufs Land gezogen sind, wollen heute wieder zurück in die Stadtnähe: Weil sie kaum Besuch bekommen, man nicht spontan ins Kafi gehen kann, das Ersparte für ein Auto draufgeht etc. etc.

      • Nora Richardson sagt:

        Warum kann man auf dem Land nicht spontan ins Kafi gehen? Ich wohne in einer 3000-Seelen Gemeinde und kann von Morgens um 7 bis Mitternacht problemlos ins Kafi gehen. Besuch bekomme ich genug. Freunde und Familie fühlen sich wohl hier. Ich bin nicht reich, wohne aber in einem kleinen Haus mit grossem Garten, habe ein Auto, ein GA, und trotzdem noch genug Geld am Ende des Monats um etwas auf die Seite zu legen. Zudem, wenn Sie wissen wollen, wie es sich in der Porvinz so lebt: Gehen Sie mal nach Norwegen, da kommt manchmal wirklich hunderte Kilometer lang weder Kafi noch Spital noch sonst was!

    • pixel sagt:

      grundsätzlich finde ich es irgendwie komisch, in der Schweiz von „Provinz“ und „Metropole“ zu reden. Denn beides ist überspitzt gesagt und – betrachtet aus der Perspektive von wirklichen Metropolen – sind Stadt und Land hier extrem nahe beieinander. So sehr ich Zürich mag, es ist mir immer noch einen Tick zu uninspiriert oder das, was ich gerne auch als schweizer Eigenart bezeichne: anhaftend auf Altbewährtem – „War immer so, soll immer so bleiben.“ Schade, schade, dabei hätten wir alle Mittel zur Hand. Und diese Gesinnung ist „auf dem Land“ hoch3. Könnte damit überhaupt nicht umgehen….

      • Tinea pedis sagt:

        Quatsch! pixel, die fundamentalistisch-konservativsten Menschen leben in Städten. Dort sind aus diesen Gründen auch immer Kriege angefangen worden. Immer in Städten! Wieso man den Leuten auf dem Land immer so eine althergebrachte Gesinnung andichtet ist mir schleierhaft. Muss wohl städtische Projektion sein.

      • Pixel sagt:

        Um ehrlich zu sein, habe ich an so manchen Orten gearbeitet und die Innerschweiz ist mit Abstand am meisten anhaftend an altbewährten Handhabungen. Die Leute sind wirklich nicht sehr open-minded und Prozesse über die man hier kaum diskutieren muss durchlaufen da eine endlose Schleife an bürokratischem Kleinkram. Es ist einfach nicht soweit international ausgerichtet und das wird schnell spürbar.

      • Tinea pedis sagt:

        Pixel hören sie bitte auf! Sie sind eine Klischeeschleuder! Die grössten Tüpflischeisser sind in den (Kantonshaupt-)Städten zu finden. Dort wo der ganze Bürokratiekrimskrams geboren wird. Quatsch nach dem sich dann halt auch die Leibeigenen auf dem Lande auch zu richten haben. Die ‚Ländler‘ würden das unkompliziert unter sich ausmachen. Hat auch Nachteile. So wie im Wallis: Soihäfeli-Soiteckeli. Bis alles kaputtgebaut ist.
        Und grad in der Politik ist die grösste Nulltoleranz eben wie schon gesagt in den Städten zu finden. Wo konnten denn die Massenmörder des 20. Jhdts. ihre Anhänger finden?

      • Pixel sagt:

        Ich stelle einmal mehr fest, dass Sie sich ziemlich schnell zu echauffieren wissen. Offensichtlich haben wir recht unterschiedliche Erfahrungswerte und Ansichten darüber, was „international“ bedeutet. Vielleicht ist Ihnen zwischenzeitlich auch aufgefallen, dass ich mich hier entfernt habe von „Stadt und Land“ und mich beziehe auf „patriotisch altbacken“ und „international open-minded“ um hier gleich noch stärker die – wie Sie es nennen – die Schleuder anzukurbeln. Innerschweiz ist einfach – grrrrrrrrrr. Wunderschöne Landschaft, aber nicht zum wohnen für mich wg der Leutz. Sorry….

      • Tinea pedis sagt:

        Nachdem Sportpapi zu meiner Meinung ‚Mist‘ und Gabi ‚Quatsch‘ gesagt haben sind sie gekommen mit:
        „@tp: irgendwie beruhigend zunehmend mitzubekommen, wie Sie sich da reinsteigern -> Die ganze Welt gegen Sie. Beruhigend meint in diesem Kontext: Sie haben wohl echt einen Ecken ab. Oder zwei“.
        Sie erinnern sich? Na also wie sie sehen vergesse ich nie etwas! Diese Erfahrung durfte auch schon Ausgussli machen. Wenn man mich ständig als Troll bezeichnet kann ich mich schon mal einen Nachmittag lang der Verballhornisierung von jemandem widmen. Macht mir Spass.Echauffieren ist also noch harmlos, oder?

      • tststs sagt:

        Für jemand der in der Ausserschwyz aufgewachsen ist, kann ich also versichern (zumindest subjektiverweise), dass die Welt hinter dem Etzel, spätestens aber hinter dem Kloster Einsiedeln eine ganz andere ist… (wobei Ausserschwyz langsam eher ZH-Agglo ist)… nicht besser, nicht schlechter, aber sicher verschworener… 🙂

      • marie sagt:

        „verschworener“?? klingt wie eine loge 🙂

      • Tinea pedis sagt:

        was ist denn mit dem städtischen Quartiergeist? Ist der immer nur mit positivem Vorzeichen behaftet, wenn er denn überhaupt existiert? Die Hilfsbereitschaft in den Quartieren, findet doch auch nur unter denjenigen statt ‚die sich riechen mögen‘. Was ist mit all den andern? Die, die einem nicht passen? Aus was für Gründen auch immer. Geschieht da nicht das genau Gleiche wie auf dem Lande? Geschnorr hinternrum, bis hin zu mobbing? Es wäre zu einfach sich mit dem Orden zu schmücken in der Stadt zu wohnen heisse autom. auch offener zu sein. Offen ist man. Die ‚Provinzler‘ haben sogar Cablecom 😀

      • alien sagt:

        Äh, tinea pedis, Dein Name ist ziemlich doof, ehrlich gesagt. Ich könnte mich ja Schorf nennen oder Krätze oder Tripper. Wäre etwa ähnlich nett. Wieso heisst Du so?

      • alien sagt:

        Am Ende bin ich mit tststs in die Schule…

      • Tinea pedis sagt:

        Bitte Alien! Krätze? Schorf? Tripper? Das klingt ja gruusig! Sie müssen den latsch-Namen verwenden. Klingt gepflegter. Scabies oder Acarodermatitis für Krätze. Exsudat für Schorf aus enzündlichem Herd. Bestens bekannt die Gonorrhoe für Tripper. Merkt niemand. Übrigens, Alien ist auch nicht grad zum Reinbeissen. Ich denke da immer an H.R. Gigers sabberndes Säureschleim-Getier…..
        Aber abgesehen davon, hätten Sie ja auch eine Antwort auf meine Betrachtung von 15:17 geben können. Denn um das geht es hier ja, nicht um meinen schönen Namen.

      • alien sagt:

        Ich wohne nicht in der Stadt, ich weiss es also nicht, und ich masse mir keine Ferndiagnose an (ich weiss, ich bin da sehr eigen, normalerweise weiss man etwas ja besser, umso weniger Ahnung man hat…). Die grössere Anonymität sorgt aber in meinen Augen schon dafür, dass man als Stadtbewohner freier ist. In gewissen urbanen Soziotopen ist der Groove aber schon „provinziell“, sicher.

      • Katharina sagt:

        tinea pedis..naja…. bei dem Namen und Ihrem Verhalten hier passt eigentlich dies ganz gut:

        http://www.youtube.com/watch?v=D9FBQ1O5F8k

      • Tinea pedis sagt:

        @Kat.: Danke Kat, wir können uns gerne ein andermal über Verhalten, schizoide Embolie, Windeln, Fusspilz(-pulver), uvm unterhalten. Möglicherweise möchte Altmeister Frank mitreden (ich liebe The Grand Wazoo). Heute habe ich keine Lust dazu mich mit dir herumzuschlagen.
        @Alien: Verstehe ich nicht ganz. Viele Male sollte man sich doch auch eine Meinung bilden können ab dem was man von den Medien hört, sieht und liest. Für das sind sie ja da. Von den SBB-Ticketpreisen, Mietzinsabzocke, usw., bis eben hin zu den Unterschieden des Lebens zwischen Stadt und Land.

      • Katharina sagt:

        naja, tp. schizoide Embolie würde es ja nur geben, wenn Total Recall machbar wäre…..

        Aber wenn du meinst, du würdest hier langfristig als Sockenpuppe durchgehen, täuschst Du Dich gewaltig. Ausser vielleicht, dass dein gegenwärtiger Nick sehr passend ist. Ach ja, du erwähntest ja das Fusspilzpulver… das ist eine Methode der ‚Elimination‘, nicht? Rauch es einfach nicht….

      • Katharina sagt:

        …hat nämlich ähnliche Wirkung wie Agent Orange…. auch so ne Socke. aber die ist mehr von der Sorte der ätzenden blauen Eisen Hüte.

      • alien sagt:

        Das mit der Ahnung ist doch ein nettes Bonmot, nicht wahr nicht. Sentence created and released under the GPL 2012 by alien. Use it as you like.

        Nein, echt, ich bilde mir entweder eine qualifizierte Meinung oder keine, die ich kommuniziere. Und ersteres geht mit dem Schweizer Farbfernsehen nicht.

      • Tinea pedis sagt:

        Kat: Reschpekt wegen Total Recall – Reschpekt! Gewusst oder gegoogelt? In jedem Fall mind. ein Schmunzeln.
        Was die Sockenpuppe angeht – ich bin schon immer mit vielen Nicks unterwegs gewesen. Mach ich im Gegensatz zu anderen Leuten gar keinen Hehl draus. Ist Teil of the Game. Mit dem einen Nick wird sachlich mitgeredet, mit dem Anderen wird nur Scheiss geredet und bei Kritik angegriffen, mit einem Weiteren mache ich mich selber runter wegen dem primitiven Angriff und verbrüdere mich mit anderen Leuten hier im MB. Also mir macht’s riesig Spass? Und dir? Habe schon viele Nicks verheizt/geblockt

      • Tinea pedis sagt:

        Oh, Alien, dann schalten sie doch ihren PC aus. Sonst erscheint mir das was sie sagen doch etwas sonderbar…..

      • alien sagt:

        Die „qualifizierte Meinung“ kann sich a) später als fehlerhaft herausstellen und b) muss sich nicht mit der des Rezipienten decken, um qualifiziert zu sein.

      • Tinea pedis sagt:

        alien,mir scheint sie schlagen nur etwas Schaum. Sie legen sich nirgens fest, wie sie sich ihre Meinung bilden. Alles ist falsch, oder nicht die richtige Art. Sie machen Andeutungen, dann ziehen sie sich wieder zurück. Wenn also die Medien nicht das Richtige sind, wie sie weiter oben sagen, was dann? Zitat:“Nein, echt, ich bilde mir entweder eine qualifizierte Meinung oder keine…“. Wow. Schöne Worte. Mit hohem theatralischem Wert. Denn es lässt sie quasi als Indiana Jones der Meinungsbildung erscheinen. Also erklären sie mit klaren Worten was sie genau tun, oder hören sie auf ‚herumzumaulen‘

  • Katharina sagt:

    In schelmischem Ton:

    Graubünden ist ja der Flächengrösste Kanton der Schweiz. Wenn Sie nun schreiben, dass das meiste in 20 Minuten erreichbar sei, so ist das in etwa so, wie wenn – übertragen auf die USA dann mit Texas als flächengrösstem Kanton – alles von Dallas aus innert 20 Minuten erreichbar sei. Wenn Sie Pech haben, müssen sie zum Spezialisten nach Austin oder San Antonio… eine laaaaaaange Fahrt auf dem Highway. Also die 20 Minuten können nicht stimmen. Höchsten für die Suburbs von Chur… also bis und mit New Braunfels oder so. Und wenn Sie weiter müssen, sagen wir mal nach dem infamen El Paso ( = Zürich), dann steht ein kleines Schild westlich von Kerrville an der Autobahn I-10: No Services for 594 Miles. Also Tanken bis topfeben plattvoll, damit Sie es durchs Glarner Land schaffen…alles Wüste btw.

    und wegen Jobs ist es wegen der Strukturschwäche dann so, dass Leute nach Atlanta pendeln im Flugzeug (kein Witz). Dauert etwa gleich lang wie die Zugfahrt Chur – Zürich, wo ja die meisten hinpendeln …

    Wobei. ich denke Sie sind beleidigt wenn ich Chur mit Dallas vergleiche. Nehmen wir stattdessen San Antonio. Sitzt mitten drin so wie Chur. Und ich bin überzeugt, dass im Bündnerland, so wie in Texas, die grossen, fetten, all-terrain tauglichen SUVs und Trucks sehr beliebt sind, sobald es etwas weiter aussen ist. Wer so schnell drei Stunden den Highway runterrattern muss – also etwa von Albula nach Chur – , zum Einkaufen, wird den geräumigen und klimatisierten Komfort auch in Landquart geniessen. Schliesslich ist es ja heiss und feucht in dem Kanton oder eben neblig und kalt je nachdem wie wir diese Geographie-Sauce nun mischen.

    Die Glarner mögen mir verzeihen, dass sie darin als Wüstenpiste vorkommen. Das ist nur, weil die Saucenmischerin an Entzug von Glarner Kulinaria leidet.

    Und seien Sie froh, dass ich für diesen Klamauk nicht Alaska wählte (dem Kanton, der Texas an Fläche übertrifft). da hätte ich sie mit der Palin und aus dem Russen Land herüber lugenden Elchen aufgezogen. Und das wollen wir vermeiden, ok?

    Was Sie taten, wird hier als ‚she’s gone country‘ bezeichnet. Auch aus der Volksrepublik Kalifornien gibt es einen Exodus gen die True Republic of Texas. Was dann unter Californification betitelt wird (was ich etwas mit Schadenfreude sage).

    Nehmen Sie meinen Beitrag als Klamauk. Ich verstehe sehr gut, dass Sie ihren Lebensort lieben. So wie ich meinen. To each her own. Aber die Assoziation zu den Texanern scheint mir schon stimmig. Auch jene ein kräftiges Gewürz in der Mischung, die unsere Länder ausmachen.

    Es gibt evtl. weltweit zweit Typen Leute: urbane und ländliche. Die Urbanen halten es nicht lange auf dem Land aus und die ländlichen werden irgendwann aufs Land raus zurück wollen, weil ihnen die urbane Welt ihrem Wesen zuwiderläuft.

  • Hans Ueli Fritz Meier sagt:

    naja, Buendnerdeutsch steht ja wohl eher auf der Negativ-Liste…

  • Anna Sursilvana sagt:

    ähm, nur kurze Bemerkung zum Bild mit den alpenrosenpflückenden Kindern: Schweizweit sind die zwei Alpenrosenarten nicht gefährdet und deshalb auch nicht unter Schutz gestellt. Es gibt aber einige Kantone, wo beide heute regional geschützt sind und deshalb nicht gepflückt werden dürfen. Es sind dies die beiden Appenzell, Luzern, Obwalden, St. Gallen und Zürich. Schutzstatus hat die Rostblättrige Alpenrose zusätzlich in Graubünden und in der Waadt, die Steinrose im Tessin.
    Geht mit unserem schönen Graubünden sorgfältig um, lasst die Alpenrosen deshalb stehen!

  • Sportpapi sagt:

    Manchmal wäre ich auch froh, wenn diese stolzen Bündner und Walliser und in Zürich wieder in Frieden lassen würden. Was machen die nur immer bei uns? Liegt es daran, dass sie für Ausbildung und Job halt doch ins Unterland kommen müssen? Und zu den Krippenplätzen: Da habe ich aus dem Bündnerland aus erster Hand aber schon ganz anderes gehört. Dass es nämlich schlicht und einfach in vielen Dörfern gar keine Krippen hat, die Wartelisten führen könnten…

    • Brunhild Steiner sagt:

      @Sportpapi:
      nehmen Sie es der Autorin nicht übel dass sie in ihrer Begeisterung über das Leben in Chur
      die Nachteile der innerkantonalen Provinz grosszügig übersehen hat…

    • Wildkatze sagt:

      …und das mit dem Bündner Dialekt – also, ich weiss nicht…!

    • Selina sagt:

      Das wollen die dortigen Mütter eben gar nicht, die schmieren lieber Brötli für die Turnvereinler.

    • alien sagt:

      Kann das sein, dass Du ein kleinkarierter Fremdenfeind bist? Oder habe ich nur den umwerfenden Sarkasmus in Deinem Post übersehen, Papi? Ich tippe eindeutig auf Ersteres.

      • Sportpapi sagt:

        Kann es sein, dass du etwas übertreibst, Alien? Wenn du das ernst meinst. Nein, ich habe nichts gegen „Fremde“. Ausser wenn sie zu uns kommen, nur um dann immer wieder zu erzählen, wie viel schöner sie es zu Hause doch haben.

      • Katharina sagt:

        „Nein, ich habe nichts gegen “Fremde”. Ausser wenn sie“ – was ein Standardanwort der Xenophoben ist.

      • Sportpapi sagt:

        Ach Katharina. Was wäre denn die korrekte Antwort?

      • Sportpapi sagt:

        Bin ich zum Beispiel fremdenfeindlich, wenn ich solche Aussagen sehr befremdlich finde? http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Die-Schule-gab-sich-keine-Muehe/story/30875707

      • alien sagt:

        Papi, Katharina ist dead-on. Das einzig Nicht-Rassistische hier wäre Folgendes: Die Bündner sollen herkommen, wenn sie wollen. Punkt. Die Gegend, wo Du wohnst, gehört nämlich nicht Dir, sie gehört Dir nicht einmal mehr als den Bündnern. Wenn Du also nur der Spur nach Dir mehr Rechte gibst, im Kanton Zürich zu wohnen als einem Khurer oder einem Ilanzer meinetwegen, dann bist Du fremdenfeindlich. It’s as simple as that. Wirklich, das ist gar nicht schwierig oder kompliziert, das ist so simpel.

      • alien sagt:

        Nein, das fand ich auch sehr eigenartig, was die Frau da herunter verkündete. Es ist nicht fremdenfeindlich, irgend eine Meinung abzulehnen. Es kommt drauf an, welche Meinung man befürwortet. Ich fand es äussers idiotisch, wie die Frau da von „internationalen Menschen“ und von „normalen Durchschnittsbürgern“ sprach. Natürlich wird ein ausländisches Kind hierzulande gefördert beim Deutschlernen, wenn es das nötig hat (das hat meine Mutter jahrelang gemacht in unserer Gemeinde). Schweizerdeutsch lernt es von allein, wenn es das will. Und diese „englischen Wochen“. Schweizer Kinder lernen da englisch. Wie wäre es mit dem Umgekehrten? In der Schule lernt man hierzulande ab der Dritten oder so Englisch (zumindest ist das bei uns so, und wir leben nicht in einem als rasend fortschrittlich verschrienen Kanton). Aus dem Interview tönt irgendwie heraus, dass Englisch wertvoller sei als Deutsch… tjach, finde ich nicht so richtig, für Schweizer… und für Leute, die hier wohnen und sich integrieren sollten…

      • Katharina sagt:

        nein bist Du nicht. aber was sie sagt hat schon Hand und Fuss, denn es widerspiegelt in etwa das Echo in Expat-Foren.

        Ich hatte mal ein Gespräch mit einem schwarzen Bürgerrechtler aus Alabama. Darin sagte ich alle Menschen seien gleich. Er sagte, alle Rassisten würden mit dem Satz anfangen, dann folge aber das Wort aber, deshalb erwähnte ich Standardantwort.

        denn was er meinte ist: jeder Mensch ist ein Unikat.

      • Katharina sagt:

        „und für Leute, die hier wohnen und sich integrieren sollten“ ist eben der Denkfehler. Es macht den Anschein, dass in der Schweiz diese Erwartungshaltung sehr verbreitet ist, und diese mit sozialem Druck unterstrichen wird, und unter Integration dann letztlich nur eine bestimmte Denkweise und Lebensstil gemeint ist.

        Es ist der soziale Druck und die Art und Weise, wie der ausgeübt wird, der Expats eben sehr befremdlich vorkommt. Die Konsequenz ist, dass die meisten sich unter sich selber organisieren. ein interessantes Phänomen, das anderswo so ausgeprägt nicht vorhanden ist.

  • Karin sagt:

    Also auch im Bündnerland kann der Weg bis zum Frauenspital (oder zum nächsten Regionalspital mit Entbindungsstation) ganz schön weit sein. Und kurvig. Macht dann auch nicht so Spass in den Wehen… Aber insgesamt gefällt es mir auch gut in der „echten“ Provinz (wozu man Chur ja eigentlich nicht zählen kann).

  • Herr Mann sagt:

    Lustig wie Schweizer über die Provinz schreiben. Die ganze Schweiz ist doch Provinz. In dieser Provinz sind schon kleine Städte mit noch nicht mal einer Mio. Einwohner das höchste der Gefühle.
    In dieser Provinz würde ich aber lieber in einer kleinen Alphütte leben, als in einem kleinen Schweinestall.

  • Brunhild Steiner sagt:

    „…begeisterte Besucher aus Zürich können es fast nicht glauben,
    dass wir kein Vermögen ausgeben müssen für Kleidung und Accessoires.“
    Herzliches Beileid den begeisterten Besuchern,
    hoffentlich ist das „Vermögen-ausgeben-müssen“ nur auf Zürich beschränkt?
    Ich schätze Beides, Stadt und Land, Grünes, Schnee und Kühe lassen sich auch hier auftreiben,
    inklusive Milch-ab-Hof; bloss mit den Steinböcken und Murmeltieren wirds schwieriger, dafür haben wir Füchse in Überzahl… 😉

    • Brunhild Steiner sagt:

      Ganz enorm schätze ich im offenbar düsteren Moloch die Infrastruktur,
      ob nun im Abfallwesen (dachte mal überall werde Papier/Karton in kurzen Abständen vor der Haustüre abgeholt, Sammelstellen in Fussdistanz), Schulwesen mit Schwimmunterricht und ausgebauter Musikschule,
      medizinischem Bereich etc.
      Alles Wichtige gut erreichbar, und wir selber ebenfalls da optimale Anbindung an ÖV.
      Wir haben sogar nebelfreie Zonen hier,
      die Landquartermauer ist nicht so flächendeckend wie es von Osten gesehen den Anschein geben mag…

    • Katharina sagt:

      „Vermögen-ausgeben-müssen“

      ich denke, dass die Konsumwaren in Graubuenden eher teurer sind als in der Agglomeration Zürich. dies weil bei gleichem Overhead für einen Laden das Absatzvolumen wesentlich kleiner ist.

      • alien sagt:

        Nein, die wirtschaftlichen Zusammenhänge sind anders. Die wichtigen Preise sind eher tiefer, die Löhne aber auch. Coop und Migros sind gleich teuer und haben fast das gleiche Sortiment.

        Die mieten sind deutlich niedriger in der Provinz.

      • Sportpapi sagt:

        Aber nicht dort, wo es schön ist. Da finden nämlich auch die Bünder keine bezahlbaren Wohnungen mehr, obwohl sie doch da arbeiten müssen.

      • Wildkatze sagt:

        Sportpapi, wo in der Schweiz ist das nicht so? Wo finden Sie eine bezahlbare Wohnung bei der Sie, wenn Sie aus dem Fenster sehen, nicht die gegenüberliegende Hausmauer studieren müssen?

      • Sportpapi sagt:

        Da wo ich wohne, kann man mit einem normalen Lohn eine normale Wohnung mieten. Im Thurgau z.B. geht es noch etwas besser, nur muss man dann halt häufig mit dem Auto zur Arbeit. Aber natürlich gibt es dafür keine Villa mit freier Sicht aufs Mittelmeer. Sondern eben eine Wohnung in einem Wohnblock, in einer Wohnsiedlung. Wie es ja eigentlich auch relativ vernünftig ist, oder?

      • alien sagt:

        Das ist doch nicht wahr, Papi. „Wo es schön ist“. Das ist doch individuell. Es gibt haufenweise sehr schöne sehr bezahlbare Orte in der Provinz. Wenn Du allerdings nur Schickimickiorte als „schön“ bezeichnest, hast Du Recht.

      • Sportpapi sagt:

        @Alien: Im Bündnerland leben viele vom Tourismus. Die Leute, die dort arbeiten, können aber meist nicht im Dorf wohnen, da zu teuer. Klar jetzt? Nichts mit Schickimicki.

      • alien sagt:

        Chur? Davos? Ilanz? Disentis? Domat Ems? Klosters? Thusis? Zuoz? Da leben haufenweise Einheimische. St. Moritz, Silvaplana, Pontresina, Sils, Lenzerheide sind doch Ausnahmen.

  • sepp z. sagt:

    ein jeder lebe da, wo es ihm spass macht.
    what else?

    • tststs sagt:

      Ganz genau… aber es gibt eben Leute, die können sich anscheindend nur dann im Gewählten richtig wohlfühlen, wenn sie das andere schlecht reden…

      • alien sagt:

        Du sprichst ein wahres Wort gelassen aus.

        Mein Wort der Wahl: YMMV. Your mileage will vary. Jedem das seine.

  • Blitz Blank sagt:

    Die Provinzielle/Dörfliche wird über kurz oder lang wieder in den Städten Einzug halten.
    Stichwort: Lebendige Nachbarschaften.

    • Pascal Sutter sagt:

      Eine der schönsten Mythen über das Landleben ist der Vorwurf, in der Stadt lebe man doch so anonym und der andere sei einem egal. Nun ja, meine Erfahrung zeigt mir, dass so ein Bläz Land eine ganze Welt zwischen 2 Denkweisen sein kann, und das Sälü/Tschüss in der Landi unterscheidet sich nicht von anderem gewäsch. Da draussen weht ein kalter Wind wenn man nicht in der SVP, CVP oder dem Turnverein/Feuerwehr etc. mitmischeln mag.

      • Pascal Sutter sagt:

        Damit will ich sagen, auf dem Land ist die Toleranz kleiner als in der Stadt.

      • alien sagt:

        Ja, ich wollte mich auch nie verbrüdern hier. Aber das ist individuell, denke ich. Ich kann auf dem „Land“ hier leben wie in der Stadt was erzwungene Kontakte zu anderen Gemeindebewohnern betrifft.

      • Blitz Blank sagt:

        @Pascal Sutter

        Man könnte auch sagen, in der Stadt ist die Gleichgültigkeit grösser. Die Gleichgültigkeit ist deshalb grösser, weil man unabhängiger (von Menschen) ist. Unabhängiger ist man, weil man menschliche Beziehungen durch Geldbeziehungen ausgetauscht hat (=Konsum).
        Das ist die grosse Verlockung bzw. Illusion des Kapitalismus: Das befreite Individuum. Es ist eine Illusion zu meinen, man könnte alle realen Beziehung durch Geldbeziehungen ersetzen und so ein konfliktfreies Konsumleben führen. Es wird auch in Zukunft nicht ohne Gesellschaft/Gemeinschaft gehen, denn die Kosten einer Konsumgesellschaft wo alle Leistungen zu kaufen bzw. zu bezahlen sind, werden wir uns nie und nimmer leisten können.
        Konsumenten können keine Gemeinschaft/Gesellschaft bilden. Das können nur Bürger mit Bürger- und Gemeinsinn.

        Im übrigen habe von lebendigen nicht von miefigen Gemeinschaften gesprochen.

        http://www.tagesanzeiger.ch/ipad/leben/Die-Stadt-der-Zukunft-wirdbr-zu-einer-Lebenswerkstaette/story/13845102

      • Pascal Sutter sagt:

        Blitzblank, das ist in der ganzen westlichen Welt festzustellen. Alles weitere hier: „Ihr lernt das, was Ihr wissen dürft, und nicht das, was Ihr nicht wissen solltet.“ http://www.youtube.com/watch?v=1rvPPxnITzU

      • Hansli sagt:

        Ich kann mich da Herrn Sutter anschliessen. Die lebendige Nachbarschaft existiert nur für angepasste die den örtlichen konservativen Lebensplänen huldigen. Wer anderer Ansicht ist, der wird schnell erleben was Mobbing ist. Wer zusätzlich wagt an der Gemeindeversammlung den Dorfkönigen nicht rektal zu kriechen, der ist dann Freiwild. Ich bin auf dem Land aufgewachsen und vermisse die Engstirnigkeit überhaupt nicht.

      • Blitz Blank sagt:

        @Pascal Sutter

        Das geht auch in 7 Minuten 😉

        http://www.5min.com/Video/How-Loans-Hurt-the-Poor-516926334

      • Blitz Blank sagt:

        @Hansli

        Wie gesagt meine ich lebendige Nachbarschaften/Gemeinschaften und nicht die enge, erstickende Zwangsgemeinschaft eines Dorfes mit seinen beschränkten Ressourcen. Die Stadt hingegen mit ihren vielen Ressourcen ist der ideale Boden für freiwillige Kooperationen (Wahlgemeinschaften), aus denen man eben auch wieder austreten kann.
        Eines ist sicher:
        In Zukunft werden wir wieder mehr und besser Zusammenarbeiten müssen (oder aber es wird sonst sehr ungemütlich und wir fallen zurück zu Clanstrukturen, Recht des Stärkeren etc.)

      • Wildkatze sagt:

        Super Link, Blitz Blank.

      • alam sagt:

        „Da draussen weht ein kalter Wind wenn man nicht in der SVP, CVP oder dem Turnverein/Feuerwehr etc. mitmischeln mag.“ Wie wahr!

      • Pippi Langstrumpf sagt:

        Das stimmt alles, mit der Miefigkeit und dem Gewäsch, das ist der sehr grosse Nachteil, wenn man auf dem Land lebt. Man kann mitmachen und sich dem Tratsch aussetzen, oder man kann für sich leben, dann ist es egal, was der Hinz gesagt und was der Kunz geantwortet hat. Das Landleben ist für mich aus einem andern Grund reizvoll: Der Nähe zur Natur, den Wiesen und Wäldern, den wogenden Kornfeldern im Sommer, der Kühle im Wald, wenn es so richtig flimmert vor Hitze. Der Möglichkeit, an heissen Sommertagen morgens um 6 mit dem Velo in den Wald zu fahren, noch vor der Arbeit.

      • Blitz Blank sagt:

        @Wildkatze

        Welchen Link meinen Sie?

        Beim Video betreffend den Auswirkungen von Zins finde ich es pikant, dass der Interviewte Direktor des UBS Ausbildungszentrums Wolfsberg war.
        😉

      • Katharina sagt:

        BB, pikant dann auch, dass das, was er sagt, historisch gar nicht stimmt. denn Zinswirtschaft gab es immer. Das Wort kommt ja von zehnter Teil. Gemeint war ein Zehntel der Ernte an die Obrigkeit. Zinswirtschaft war nur Angehörigen bestimmter Religionen nicht erlaubt, aber einer bestimmten Gruppe eben doch. Der Grund, dass diejenige eben im Finanzgeschäft immer mehr vertreten war, denn umgekehrt durfte sie nicht andere Berufe ausüben. So zum Beispiel war Mitgliedschaft in den Gilden (als Bedingung zur Ausübung gewisser Berufe) nicht erlaubt.

      • Katharina sagt:

        BB, 2: Es kann durchaus gesagt, werden, dass durch eben das Verleihen von Geld freies Unternehmertum und eine Unabhängigkeit von der feudalen Obrigkeit erst ermöglicht wurde. Was wiederum ein Eckpfeiler von Demokratie im modernen Sinn wurde. Überlegen sie sich, wie sonst wegen den Berufsverboten in anderen Sparten die betreffende ethnische Gruppe überlebt hätte.

      • Katharina sagt:

        SP 21. Mai 2012 um 06:04 und BB 21. Mai 2012 um 07:33:
        „Was sind denn urbane Leute? Was suchen die? …würde mich auch interessieren.“

        Habe ich weiter unten als Antwort auf Brunhild etwas erläutert. nämlich, dass der Städtebautypus einen Einfluss darauf hat, was ich Mindset nenne. Nicht umsonst gibt es den Ausdruck „I am in a New York state of mind“ – NYC als ikonische Form des Wortes Metropolis.

        Waschechte Florentiner oder solche aus kleineren in Toskanischen Städten, die ja auch als städtebaulicher Typus gelten, zeigen diese auf die eigene Stadt nach innen gerichtete Haltung auch.

      • Blitz Blank sagt:

        @Katharina 19:47 und 19:52

        Der Interviewte spricht in erster Linie von Usury also „using money to make money“ und nicht vom „Zehnten“. Er spricht auch die Vorteile („speeding up the economy and growth“) aber auch die Nachteile („you have to growth something“, „social and economic inequality“), die ein solches System hat, an.

        Mir ist bekannt, dass Geldverleihen vor allem darum von Juden gemacht wurde weil, sie keine anderen Berufe ausüben durften. Unsere Banken haben ihren Ursprung bei den jüdischen Geldausleihern in der Lombardei.

      • Blitz Blank sagt:

        @Katharina 19:47 und 19:52

        Der Interviewte spricht in erster Linie von Usury also “using money to make money” und nicht vom “Zehnten”. Er spricht auch die Vorteile (”speeding up the economy and growth”) aber auch die Nachteile (”you have to growth something”, “social and economic inequality”) an, die ein solches System hat.

        Mir ist bekannt, dass Geldverleihen vor allem darum von Juxxx gemacht wurde, weil sie keine anderen Berufe ausüben durften.

      • Katharina sagt:

        gut BB, Sie sehen aber, wo die Diskussion hinführen könnte. Stichwort der ewige Sündenbock. Und so las ich das Interview. Es ist klar, dass er das Wort nicht in den Mund nehmen konnte, aber in der Art, wie er den Kontext setzte, ist es schon klar welche Implikation er meinte.

        Tatsache ist doch folgendes: die Kapitalgeber heute sind in erster Linie die institutionellen Anleger. Das bedeutet rein von den Kapitalsummen her mehrheitlich Pensionskassen, Sozialversicherungen u. ä.

      • Katharina sagt:

        BB,2: Es kann provokativ also gesagt werden, dass die Sozialwerke bzw. deren Vorsorgesinstrumente, indem sie dem Individuum meist die Möglichkeit eigener Kapitalanhäufung nehmen, die Bürger in einer Abhängigkeit von sich selber halten, und das an beiden Enden des Geldflusses, nämlich indem der Bürger gezwungen ist, in die staatsmonopole Vorsorge einzuzahlen und dann wegen fehlender Equity indirekt bei denselben Institutionen Geld anleihen muss.

      • Katharina sagt:

        BB,3: Der von Ihnen verlinkte Artikel heisst in letzter Konsequenz ja, dass der Bürger wieder vermehrt auf private Equity abstellt und diese in Interessenverbänden (Kooperativen) zum gegenseitigen Vorteil investiert. Darin ist auch der Denkfehler des Artikels, denn selbstverständlich ergibt sich dadurch eine fragmente Gesellschaft. die Fragmentierung entlang der Interessen, statt einem ideologischen Kriterium wie Nation. Aber eine Equity-basierte Symbiose entlang gemeinsamer Interessen in dezentralen Strukturen ist wohl das für die Zukunft gangbarste Modell.

      • Blitz Blank sagt:

        @Katharina
        Also mit dem „gespürten“ Antisemixxxxxx lehnen Sie sich ja sehr weit aus dem Fenster…

        „Darin ist auch der Denkfehler des Artikels, denn selbstverständlich ergibt sich dadurch eine fragmente Gesellschaft. die Fragmentierung entlang der Interessen, statt einem ideologischen Kriterium wie Nation.“

        Einverstanden, wenn wir uns alle wieder abschotten und wieder zu Selbstversorgern werden. Dann bauen wir dann auch bald wieder Stadtmauern etc.
        Es gilt die lokale, regionale, internationale und globale Ebene auf konstruktive Art zu vernetzen. Dank Internet ist das so einfach wie noch nie.

    • Katharina sagt:

      Denken Sie wirklich, urbane Leute suchen das? ich denke eher nicht.

      • Sportpapi sagt:

        Was sind denn urbane Leute? Was suchen die?

      • Blitz Blank sagt:

        …würde mich auch interessieren.

      • Valeria sagt:

        Das Problem an euch Zuzügern aus der Stadt ist einfach, dass ihr (teilweise!) ein sehr verfremdetes Bild vom Landleben habt. Wer ein süsses EFM im Grünen baut, dem muss einfach bewusst sein, dass da halt mal Gülle verteilt wird, dass es halt mal laut ist und dass nicht alles süss und nett ist. Glaubt ihr wirklich, ihr werdet mit offenen Armen empfangen? Mit „Sali“ oder „Grüezi“ kann man sich übrigens auch disqualifizieren… das sagen nur Fremde. Passt euch an oder lasst es. Aber erwartet nichts, wenn ihr nicht selber auf die Leute zugeht. Howgh, ich habe gesprochen.

      • Valeria sagt:

        PS: Ich bin hier geboren und aufgewachsen, aber weil meine Familie nicht von hier ist, gehöre ich noch immer nicht zu 100% dazu. Jedenfalls nicht, solange die alte Generation noch lebt. Damit muss ich leben.

      • Sportpapi sagt:

        Gehen Sie in Turnverein oder Feuerwehr. Lassen Sie sich in Schulpflege oder Gemeinderat wählen… 🙂

      • tststs sagt:

        Aber Valerie, Sie vergessen doch auch, dass es sowas wie waschechte „Städter“ fast nicht gibt; als Vergleich: Die einzigen Bäume die ein gewisser Prozentsatz von NewYorkern jemals sehen wird, sind die im Central Park! Und so eine „Verstädterung“ gibt es bei uns einfach noch nicht; was auch heisst, dass der überwiegende Teil schon mal auf dem Land gelebt hat! Also bitte, Gülle überrascht hier niemanden, aber nach zu lange Stadtleben kann man ab einer gewissen ländlichen Engstirnigkeit nur noch den Kopfschütteln… (sehr auffällig: je kleiner der Anteil Ausländer, desto grösser die Ablehnung derselben….)

      • Valeria sagt:

        Also, ich habe wirklich schon Diskussionen erlebt, das würden Sie nicht glauben. Da hat ein Familienvater sich darüber entrüstet, dass der Bauern jetzt gerade am letzten schönen Tag (ein Gewitter zog auf) die Gülle ausfahren musste, sie wollten doch noch gemütlich das Wetter draussen geniessen. Und überhaupt, wegen den Traktoren hat er über 15min länger für den Nachhauseweg benötigt. Jetzt ernsthaft.

        @ tststs: So krass wie in New York ist es in der Schweiz natürlich nicht, deshalb finde ich die „Meine Kinder wissen noch, was Milch ist“-Argumente von Frau Tav3rna auch etwas arg klischiert.

      • Valeria sagt:

        @ Sportpapi: Turnverein habe ich als Kind ausprobiert, den Zugang (sowohl zum Turnen, wie auch zu den Leuten) habe ich nie gefunden. Zu den Feuerwehrlern habe ich dagegen einen super Draht. Das mit dem Wählen-lassen muss ich gar nicht ausprobieren, da hätte ich keine Chance. Aber warum muss ein Zuzüger auch in den Gemeinderat?

        @ tststs: Das mit den Ausländern stimmt absolut, je weniger, umso grösser die Ablehnung. Interessanterweise sind die Ausländer, die hier sind, voll integriert, so nach dem Motto: „Nein, DER ist ja nicht SO ein Deutscher, Albaner, etc. DER ist mega nett.“

      • Chregu sagt:

        @Valeria:
        Es gibt auf dem Land 3 Bevölkerungsgruppen: Einheimische, Zuzüger und Ausländer. Das ist in etwa die Hierarchiesicht vieler Einheimischer.
        Und an diesem Ort der Hierarchie werden sie ihr Leben lang bleiben. Deshalb haben sie auch im Gemeinderat nichts zu suchen, gell.

      • tststs sagt:

        @Valeria: Ja natürlich, aber der Umkehrschluss (nämlich dass Ländler sich prinzipiell NICHT ab Gülle stören) stimmt sicher auch nicht… Als Länder ist die Chance einfach grösser, dass man aufs Maul sitzt 🙂 Sonst bin ich ganz bei Ihnen…
        @Chregu: Wobei man schon sagen muss, dass je nach Dorfmentalität, bereits ein Zuzüger aus einem anderen Kanton als Ausländer gilt 😉

      • Valeria sagt:

        @ Chregu:
        „Einheimische, Zuzüger und Ausländer.“

        Also, bei uns gibt es Einheimische (mind. seit 2 Generationen hier ansässig) und Fremde. Ob Letztere nun aus dem Kanton Zürich oder aus Deutschland, dem Kosovo etc. stammen, spielt nicht so eine Rolle, fremd ist fremd. Und dann gibt es noch diese Zwischenstufe, man spricht zwar dieselbe Sprache, aber gehört doch nicht dazu, weil man bestimmte Orte nicht beim richtigen Namen nennt („Das heisst Adlerareal, weil da vor 50 Jahren noch das Restaurant Adler gestanden hat. Punkt.“ Vielleicht erfährt man sowas zufällig, aber eher nicht.

      • Valeria sagt:

        @ Chregu:
        Und weil ich zur letzten Gruppe gehöre, kann ich mich zwar hier engagieren, soviel ich will, aber ganz dazugehören werde ich nie. Und genau deshalb habe ich auch im Gemeinderat nichts verloren, ganz richtig. 😉 Trotzdem gefällt’s mir hier, vielleicht gerade weil alles bei genauerer Betrachtung nicht so schwarz/weiss ist (genauso, wie in der Stadt nicht alles anonym und grau ist).

      • Sportpapi sagt:

        @Valeria: Ich weiss ja nicht, wie das gaaaanz weit auf dem Land oder in den Bergen ist. Aber alle mir bekannten Dörfer im Unterland sind froh, wenn sich jemand als Gemeinderat zur Verfügung stellt. Häufig sind das auch zugewanderte, die sich engagieren möchten. Bei uns sagt man, hier leben, nicht nur wohnen.
        Könnte es sein, dass Sie ein wenig eine billige Ausrede suchen? Wobei natürlich nicht jede/r Gemeinderat werden muss. Ist ja nicht nur ein Spass, und viel Arbeit für wenig Geld/Ehre ist es dann auch noch.

      • Pippi Langstrumpf sagt:

        Wegen der Gülle: Die Bauern haben schon die Möglichkeit, das ein wenig zu steuern. Wenn jeweils am Tag vor langen Wochenenden, wie Ostern, Auffahrt oder Pfingsten Gülle ausgefahren wird, habe ich dafür wenig Verständnis. Ich habe zu lange unter Bauern gelebt, um nicht zu wissen, dass da sehr oft Kalkül dahinter steckt! Die Ressentiments einiger Bauern gegenüber den ‚Bürogummis‘ jeglicher Couleur ist ausgeprägt, dann muss man ihnen jeweils wieder mal sagen, dass ohne die Steuergelder dieser Bürogummis keine so grosszügigen Subventionen (die höchsten in Europa) ausgezahlt werden könnten.

      • Pippi Langstrumpf sagt:

        Es gibt ausserdem Vorrichtungen, die am Güllefass angebracht werden können, welche die Gülle ganz direkt am Boden anbringen, nicht im hohen Bogen hinten raus. Dadurch wird die Geruchsemission enorm eingedämmt. Meiner Meinung nach sollten solche Verteiler zwingend vorgeschrieben werden, es braucht ja nicht jeder Bauer seine eigene, die können gemeinschaftlich genutzt werden, wie die Mähdrescher auch.

      • alien sagt:

        Ja, das ist generell besser, nicht nur wegen der Geruchsemissionen, auch wegen der CO2-Geschichte.

      • Valeria sagt:

        @ Sportpapi:
        Also hier oben ist es definitiv nicht so gerne gesehen, aber da käme man auch als Fremder nicht sehr weit, würde man kandidieren wollen. Vielleicht hat’s auch noch keiner versucht. Aber eben, wäre auch nichts für mich, wenn ich jedes mal fragen müsste: „Ja, von welchem Ruedi ist denn jetzt die Rede?“ „Ja vom Schiiblige-Rüedel.“ „Aha… “ Ne, das ist nichts für mich, da blicke ich hier trotz all den Jahren nicht durch. Engagiere mich in einem Verein, Vorstandsarbeit, das reicht für’s erste.

  • Benni Bündner sagt:

    Vor einer Weile musste ich meiner Schwester das Auto nach Zürich zurückbringen. Es war Feierabend, der Verkehr durch Wipkingen ging schleppend, wenn überhaupt. Ein Gewitter war grad vorbei, das nächste im Anzug. Aber es war warm, die Sonne kam kurz durch. Es waren jede Menge Leute unterwegs, und auch einfach dort, ohne unterwegs zu sein. Die Fenster meines Autos waren offen, ich hatte laute Musik, nicht als einziger. Es war Leben auf der Strasse, so viele Leute. Ich wär am liebsten ausgestiegen und dort geblieben. Wenn die Kinder aus dem Haus sind, ziehen wir wieder in die Stadt!

    • pixel sagt:

      Benni, definitiv – die Atmosphäre schön umschrieben. Ich finde das Stadtleben auch charmant, obschon wir leicht ausserhalb nun gezogen sind. Ich arbeite noch in der City und geniesse es total. Wenn das alles nicht so sch…. teuer wäre, dann wären wir auch nie weggezogen. Aber mit Kind und einem Zimmer mehr wirds schnell unbezahlbar. Sobald er ausser Haus ist, ziehen wir auch wieder in die City – also in ca 20 Jahren 🙂

  • Pascal Sutter sagt:

    Zum Leben mit Kindern — fyi: in Zürich ist man in 15 Minuten im Grünen und nach 30 Minuten auf dem Land. Als Westschweizer kenne ich das Graubünden leider nicht soo gut, vielleicht ist es ja dort anders als im Wallis. Aber was ich wesiss: ich bin auf dem Land aufgewachsen und weiss immer noch, weshalb ich mich mit 20 schleunigst in Richtung Stadt verzogen habe. Als ich das letzte mal auf dem Land war, und nicht in einer Enklave wie Uster oder Solothurn, war es noch immer so tr**los wie damals.

    • Laura TI sagt:

      Ich bin zu Fuss in 30 Sekunden im Grünen, kann die Kleinen im Wäldchen spielen lassen, weil ich das vom Fenster aus einsehen kann, ich bin in fünf Fussminuten am Fluss, wo ich im Sommer schwimmen kann und in 15 Busminuten in der Stadt, zwar Provinzstadt aber immerhin eine mit internationalen Kulturangeboten. Ich hab in Grossstädten wie Chicago, Montreal, Athen, Paris, London und Kapstadt gelebt und finde meine kleine Provinz für die Kinder das absolut Ideale, weil ich hier nicht mal einen Krippenplatz brauche, da fragen meine Nachbarn, ob sie helfen können bei der Betreuung der Kleinsten.

  • Hans Müller sagt:

    Freunde von uns sind krasserweise sogar nach Horrenbach-Buchen ins Niemandsland gezogen. Doch Tagesschule ist dort Standard. Skilift auch.

  • Pippi Langstrumpf sagt:

    Ein echter Fan, Respekt! 😉

    Ich finde es auch tausendmal besser, auf dem Land zu leben, ich bin dort aufgewachsen und werde bald wieder aufs Land ziehen. Bern geht ja noch, aber wer braucht schon Zürich, diesen Moloch 🙄 Am meisten fehlen mir die sichtbaren Jahreszeiten in der Stadt, und der frischgefallene Schnee im Winter, da wird alles gleich weggeräumt. Ausserdem fehlen mir die Wälder, auf dem Land bin ich mit dem Velo in 5 Min. im nächsten Wald, das ist Lebensqualität!

    • alam sagt:

      Chur ist nicht das Land, sondern einfach eine kleinere Stadt. Auch da hat es keine Kühe…

      • Stadtberner sagt:

        Ehm…mhier habe ich den wald in 5 minuten, den bahnhof in 12 und das bundeshaus in 20… Zu fuss…

    • Katharina sagt:

      Bern als Stadt zu bezeichnen und Zürich als Metropole könnte geradezu blasphemisch sein.

      Urbanität definiert sich nicht über die Grösse. So kann gesagt werden dass Zürich keine Stadt ist wofür ich eins auf den Deckel kriege, ich weiss.

      umgekehrt kann der Ortstypus der Zähringerstadt (e.g. Bern) durchaus als eine archetypiche Ausprägung von Urbanität, ähnlich vieler kleinerer italienischer Städte, gesehen werden.

      • pixel sagt:

        katharina, das habe ich mir auch gedacht! Auch wenn Stadtzürcher sich oft und gerne so verhalten, als ob es eine Metropole ist….

    • Laura B sagt:

      Ich wohne in Zürich und bin in 5 Minuten zu Fuss im Wald….. Dafür bin ich auch in 10 Minuten beim Hallenbad, in 5 Minuten im Freibad, in 15min beim Zürichsee, in 10min beim Katzensee, in 10min beim Hallenstadion, in 20min bei der Oper usw usw

      • tststs sagt:

        Genau, auch habe ich noch kein Mobbing auf Spielplätzen wegen Kinderwagenmarken gesehen (dafür ungefähr 30 Brockenstuben und 10 auf Kindersachen spezialisierte Secondhand-Läden, wo man auch kostengünstig an einen Wagen kommt).
        Dass Kinder wissen, dass Milch von einem Tier stammt, ist Erziehungssache und keine Frage des Wohnorts. Ah ja übrigens, wenn ich Kindern unsere heimische Flora und Faune zeigen will, dann steige ich im HB in den Zug und bin spätestens in zwei Stunden im Hochgebirge… Oder anders gesagt: hätten wir andere Grössenverhältnisse, dann wäre Chur nichts anderes als ein Vorort Züri *gg*

  • Marcel Zufferey sagt:

    Genau: Urban life sucks!

  • alam sagt:

    Was bin ich froh, besteht die Schweiz nicht nur aus den Städten Zürich und Chur. Da gibts im Fall noch viiiieel mehr!

  • Valeria sagt:

    Die ersten sechs Punkte haben mich zum Schmunzeln gebracht. Genauso erlebe ich das Leben in der Provinz ebenfalls. Meine Arbeitskolleginnen haben ganz schön dumm gekuckt, als ich im 5. SS-Monat bereits den Krippenplatz zugesagt (2 Tage nach Wahl) bekommen habe, ohne je auf einer Warteliste gewesen zu sein.

    Ab Punkt sieben wird’s dann etwas zu klischeehaft. Und der eine oder andere Negativ-Punkt hätte der ganzen Abhandlung ebenfall gut getan…

    • Valeria sagt:

      z.B. dass man, sobald man etwas eben nicht mehr im „Dorf“ bekommt, auf’s Auto angewiesen ist oder dass die Auswahl an Hobbies für die Kids halt doch sehr beschränkt ist. Die Kinderarzt-Thematik hatten wir hier ja schon einmal.

      • Hans sagt:

        @Valeria: Der Witz ist ja, dass Chur eben grad‘ kein Dorf ist und man dort auch nicht zwingend auf’s Auto angewiesen wäre (als ob das jetzt so was Schlimmes wäre…BTW).
        Was die Kids in Zürich für Hobbies ausüben können, die es in Chur nicht gibt, würde mich dann übrigens auch noch interessieren…

      • Valeria sagt:

        @ Hans: Gut, ich habe das jetzt wohl etwas zu sehr von meiner Sicht aus gesehen, ich wohne „wirklich“ in der Provinz und nicht in einer vielleicht etwas ländlicheren Kleinstadt wie Chur. Aus meiner Sicht ist Zürich nicht sooo viel anders wie Chur, ich persönlich finde Chur im Zentrum jedenfalls genauso grau/nicht-grau wie Zürich oder Bern oder Basel, nur kleiner.

        Und hier oben (ja, in der echten Provinz… ;-)) ist man aufgeschmissen, wenn man kein Auto hat (z.B. als Minderjähriger, der auch mal etwas anderes sehen möchte, letzter Bus fährt aber um 17.00 Uhr).

      • Valeria sagt:

        Kurz und gut: Für Kinder ist die Provinz toll, für Erwachsene auch. Für Teenies ist es meistens eher ätzend.

  • lamakki sagt:

    Ob das immer noch so sein wird, wenn jetzt alle schwangeren Stadtzürcherinnen nach Chur ziehen?

    • Nobody sagt:

      Weil der Dialekt für Sie so wichtig ist und Sie offensichtlich zur wohlhabenden Truppe gehören, ist der Fall klar: Bleiben Sie in der Stadt und geniessen Sie die vielen Menschen. Es wird Sie immer dorthin ziehen, und Khurer hat es auch.

    • Ups sagt:

      Das habe ich mir auch überlegt;-) Ach schön muss es sein in und ob Chur!

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