Käfighaltung oder Freiland?
Eine Carte Blanche von Marco Hüttenmoser, der festhält, dass Wohnungen Kindern oft ein besseres Umfeld bieten als Eigenheime.

Je mehr Gspänli, umso besser: Kinder ihn einer Berner Krippe.
Bei Tieren ist der Auslauf vorgeschrieben, bei Kindern Batteriehaltung weit verbreitet. Fehlt Kindern der freie Auslauf, ist die Gefahr, dass sie quengelig werden und aufeinander herumhacken, gross. Dabei fliegen zwar keine Federn, doch vergiften Aggressionen das Klima. Die Wohnsituation, so ist erwiesen, hat starken Einfluss darauf, wie Kinder sich entwickeln. Wer daraus schliesst, dass Einfamilienhäuser zwangsläufig familienfreundlicher sind als Wohnblöcke und die Kleinen, die jetzt in den Kindergarten gehen, auf dem Land ausgewogener, ja friedlicher sind als in der Stadt, der irrt jedoch.
Der Storch mit Kindernamen im Garten befriedigt bestenfalls den Stolz der Eltern, nicht aber die Bedürfnisse der Kinder. Die suchen naturgemäss, die Welt zu entdecken und eigene Erfahrungen zu machen. Meist endet ihr Bewegungsfreiraum heutzutage jedoch am Gartenzaun. Einsames Buddeln im Sandkasten und Spaziergänge an der Hand von Vater oder Mutter genügen auf die Dauer aber nicht. Neben Auslauf vier, fünf und mehr Stunden am Tag brauchen Kinder auch Gspänli. Spielgruppen, Schwimm- oder Ballettunterricht vermögen dies nur in beschränktem Mass zu bieten.

Freier Auslauf mit anderen Kindern tut einfach gut: Mädchen in einem Brunnen.
Wie viel Freiraum der Nachwuchs geniesst, wird stark durch den Verkehr bestimmt. Verschiedene Nationalfondsstudien in den letzten Jahren haben gezeigt: Bei freiem Auslauf haben Kinder in der Stadt durchschnittlich neun Spielkameraden, auf dem Land fünf. Ist ihre Bewegungsfreiheit eingeschränkt, haben sie da wie dort nur zwei Gspänli. Mit Abstand die familienfreundlichsten Bedingungen bietet notabene der genossenschaftliche Wohnungsbau, wo Kinder das Umfeld frei bespielen können. Schnelle wie parkierte Autos machen die Quartierstrassen nämlich meist kinderfeindlich. Begegnungszonen statt Parkplätze würden vermutlich mehr gegen Bewegungsmangel und Übergewicht der Kleinen bringen als das Üben von Purzelbäumen im Kindergarten und der Schule.
Wir danken Marco Hüttenmoser für diesen Beitrag. Er ist Leiter der Forschungs- und Dokumentationsstelle Kind und Umwelt in Muri AG und Koordinator des Netzwerks Kind und Verkehr. www.kindundumwelt.ch
135 Kommentare zu «Käfighaltung oder Freiland?»
Wohne in einer tollen, grünen Stadt. Saftiger Rasen, üppige Hecken. Laden geradezu ein, sich auszutoben. Nur leider ist das Grün üppig mit braunen Würstchen dekoriert: Muffig, stinkend, ekelig. An warmen Sommerabenden, wenn die Familie gemeinsam im Abendrot flaniert, fäkalisch duftend. Was bin ich froh, einen Garten zu haben, und sei er noch so klein: Wurzelholz, Gestrüpp, Unkraut und Beeren. Den Nachbarn zum Leid. Den Kindern zur Freud. In jedem Busch darf geklettert werden. Austoben ganz nach Lust; ohne Hundewurstattacke…
Auch so, liebe Mitmenschen, kommt „Käfighaltung“ zustande.
Ich weiss, dass ich jetzt falsch parkiere.
Wollte nämlich das da kommentieren:
http://blog.tagesanzeiger.ch/mamablog/index.php/18848/das-psychische-gewalt-meme/
Aber bin da mit meinem Kommentar glaub not welcome.
Interessierte findens hier:
http://fufislounge.blogspot.com
😉
Als kinderlose Frau würde ich Käfighaltung definitiv bevorzugen. Am liebsten nicht nur Kinder, sondern auch alte Menschen – bzw. Menschen überhaupt. 😉
Ich (49 Jahre) bin in einem Block gross geworden, später ist die Familie in ein Einfamilienhaus gezogen. Die schönsten Erinnerungen stammen aus der Block-Zeit: Wir sind am Abend – frei und unbeaufsichtigt – durchs Quartier gestromert, haben Räuber und Poli gespielt. Die Erwachsenen und den Zoff daheim waren weg geblasen. Es war herrlich. Wir Goofen nur unter uns. Und ich sehe es meiner Tochter an, dass sie dies heute – in einer Genossenschaftssiedlung – genauso geniesst. Es ist einfach herrlich, wenn die Erwachsenen mal nicht nerven und man in Ruhe spielen kann. Gibt es etwas Wichtigeres?
m.e. gäbe es zwischen „Käfighaltung“ und „Freilandhaltung“ eine ganze Palette von Alternativen. Wie wäre es z.B. mit einer artgerechten Haltung? Artgerecht heisst i.m.augen sich, wenn man schon Kinder will, sich Zeit nehmen für sie, sie nicht vor dem Fernseher/Computer/Spielgruppe/ und sonstogen Freizeitangeboten ausser Haus zu „beschäftigen“. Zuhören, gemeinsame Essenszeiten, Spiele- und gemeinsame Freizeitunternehmungen wären für Kindr sehr wichtig, gehen aber in der heutigen, stressigen Zeit immer mehr unter. Sogar ein gemeinsamer Fernsehabend, vor demselben Apparat, bewirkt Wunder.
Bin ja mit allem einverstanden, doch liest sich der Text, als müssten die Eltern den Gspänliersatz für ihre Kinder sein.
genossenschaftlicher Wohnungsbau ist eine Form von Wohneigentum, nicht eine Form der Siedlungsplanung.
Kinder sind keine Haustiere, so kommt der Artikel aber rueber.
Dieser Artikel ist dermassen ein Geschwurbel, dass ich ihn zweimal lesen musste um zu erkennen, was der Autor uns sagen will. in den Kommentaren wird es besser dargelegt als im Artikel selbst…
Ich finde es ein Witz, wenn einerseits Wohneigentum stigmatisiert und reglementiert wird, umgekehrt aber reiche deutsche in den Landgemeinden den einheimischen die Liegenschaften vor der Nase wegkaufen,
weil sie jeden Preis zu zahlen gewillt sind.
Ist die Schweiz zu einer zersiedelten Vorstadt geworden, oder droht sie so zu werden? wenn ja, dann muss die Siedlungsplanung eben nicht ein Patchwork von einzelnen Gemeindesueppchen sein, sondern regional. Das bedeutet auch, ueber Kantonsgrenzen hinweg wo das Einzugsgebiet entsprechend gross ist.
Selbstverständlich gedeihen rote Ratten besser in Käfighaltung. Die braune Feldratte dagegen bewegt sich lieber in Freiheit.
Falls das politisch gemeint sein sollte:
Meine Python Monty mag beide!
Das war politisch gemeint, wahrscheinlich. Eine lustige Art, zu sagen, dass man ein Drecksnazi ist.
Und was ist mit den gelben, grünen, blauen, schwarzen und weissen?
Ja, ich finde auch, dass Batteriehaltung in der Stadt viel besser ist fuer Kinder und hoffe, alle Eltern halten sich daran. Dann habe ich in meinem Eigenheim naemlich Ruhe.
Bitte, Bitte!
Unterscheidet doch mal zwischen dem „LAND“ und den „Agglo-EFH-Trabantenstädten“, ja?
Hier, in der Gemeinde wo ich nicht nur wohne, sondern lebe, gibt’s Wiesen (nein: NICHT Grünflächen!), Wälder, Bäche und so, wo die Kinder noch Kinder sein können. Und es gibt auch Fussballtore und Basketballkörbe und so. Capito?
Und die Gemeinde wo ich nicht nur wohne, sondern lebe, ist im Gemeinde-Ranking ganz, ganz, ganz am Schluss aller ZH-Gemeinden. DIE Hinterletzte!
Möge es noch lange so bleiben.
Den Kindern zuliebe!
😛
hmm…, richtige fussballtore mit netz, fufi – und nicht nur teppichklopfstangen, die sich für was besseres halten? als ich im winter unserem stadtpräsidenten vorschlug, netze an die nackten goals in der zonengrenze, die sie bei uns park nennen , zu hängen, beschied präsident mir, dass sie von vandalen sowieso kaputt gemacht werden würden.
mein einwand, dass dann halt unsere nati sogar von luxemburg niedergemacht werden kann, weil sie das tor einfach fast nie trifft, überzeugte ihn auch nicht. aber wer übt schon den torschuss, wenn er den ball jedesmal 30m weiter hinten wieder holen muss.
JA, Auguste!
RICHTIGE Fussballtore, MIT Netz!
Und die wurden seit mindestens 7 Jahren NICHT zerstört!
Und auch die Korbball-Netze nicht!
Es war vor 7 Jahren am Bahnhof:
Da tranken die 3 Jungs ihr 10Pack leer, und dann?
Dann entsorgten sie sowohl die Flaschen wie auch den Karton in den dafür vorgesehenen Behältnissen.
Oh, ich weiss nur zu gut, dass wir hier NICHT im Paradies sind!
Ohne in die Details gehen zu wollen.
DIE sind nämlich ebenso beschissen wie anderswo.
Aber ehrlich: SO viel Geld, wie nötig wäre, mich von hier weg-zu-kaufen,
das gibt’s gar nicht!
😛
Und von wegen den Tschüttelern:
Wer meint, Luxemburgerli gäb’s nur im Sprüngli,
der darf sich über Diarrhoe NICHT beklagen!
🙁
Genau, Land ist ist nicht gleich Land! Ich lebe in der grössten Landgemeinde des Kt. ZH im Tösstal, mit gerade mal schlappen 2500 Einwohnern. Für Fussbaltore hat die Kohle der Gemeinde leider bis heute nicht gereicht, dafür haben wir den längsten Skilift und den längsten (inofiziellen) Schlittelweg und das älteste (inzwischen neu sanierte Freibad) im Kanton. Wald, Wiesen, Fluss und Bäche u.s.w. u.s.f. hat es fast zum verschwenden.
hmm…, kein wunder sind die einwohner dort schlapp – skifahren, wandern, schwimmen, durch wald und wiesen streifen und über bäche hopsen – wem ginge da nicht schon mal die puste aus, kaya?
Ach was Auguste, schlapp sind nur die Touris, die aus der Stadt zu uns ins nah gelegene Erholungsgebiet kommen oder vielleicht auch noch die Jakobs-Wanderer….und ja, natürlich sind all die SVP- Anhänger nicht zu vergessen, die sich Abend für Abend im Spunten den Mund fusselig schnorren.
kaya:
Oberstes Tösstal?
So etwa wo in der Töss unter Stegen Fische ins Thal schwimmen?
Weil unten, bei den Bäumen sinds gesamthaft etwa 2000 mehr!
Aber MIT Fussballplatz!
Jo, ich weiss fufi, aber die Fische die unter den Stegen durchschwimmen kommen nicht immer mit den vielen Bäumen klar, die weichen dann lieber auf halber Strecke zu den Toren aus, wo die Wellen au sind 😀
Ich muss mich für einmal heidi reiff anschliessen und mich als Kleinbasler Bewohnerin outen. Meine Töchter sind hier auf einer Spielstrasse aufgewachsen in der Nähe des Rheins mit seiner breiten, sonnigen Promenade. Das Quartier hat beruhigte Einbahnstrassen mit Tempo 30 und fast mehr Velos als Autos. Die Durchmischung mit Dinkies haben wir natürlich auch, aber die setzen den Familien nicht zu. Das bringt in der Summe viele Freiheiten und natürlich Gspänli.
Also ich hatte da mehr Glück. Wir sind in einer Reihenhaussiedlung aufgewachsen und es gab in unserer Kleinstadt sogar einen großen Wald am Stadtrand. Somit hatten wir eigentlich beides: die häusliche Umgebung mit Spielplatz und den Wald als Abenteuer für die etwas älteren.
Ich kann mir diese Enge und das Grau in Grau gar nicht wirklich vorstellen. Das veranschaulicht aber nur, wie stark Kindheitserinnerungen eigentlich wirken. Auf Babypaketeria.de habe ich darüber sogar einen Artikel gelesen. In ihm ging es um die Wahrnehmung von Kleinkindern und ihrer nahen Umwelt. Zum Glück prägt sie das abe weniger als man meist annimmt. 🙂
Ich bin im Schützenmattquartier aufgewachsen in einem Reihenhaus. Die Hinterhöfe waren einfach so mit Eisengittern getrennt. Eine schöne Errinnerung habe ich an eine Nachbarin, sie besass Schildkröten, wir Kids durften sie füttern mit Kopfsalat. Köstlich wie diese Tiere immer das Maul aufsperrten. In Basel am Rheinbord wird im Sommer gegrillt ist zugänglich für Kind und Kegel einfach für alle die Spass haben am bräteln. Robinsonspielplätze gibts auch in Basel, wo ist das Problem ?
Beobachtung aus meinem Umfeld: Unser Innenhof ist gefüllt mit Kindern die zusammen spielen. Nun werden viele Liegenschaften im Quartier saniert und zu Preisen vermietet, welche sich Familien kaum oder nur knapp leisten können. Die neuen Bewohner halten sich aber tunlichst aus dem Quartierleben heraus und haben meist keien Kinder. Fazit ist, dass diese Stadtoasen vereinsamen und sich die reichen Dinks auf ihren Balkonen anlangweilen. Wenn sie dann Kinder wollen ziehen sie in ihre Oase auf dem Land und treiben dort die Grundstückpreise wieder in die Höhe. Vielen Dank an die Immobilienspekulanten
ja, furchtbare und erschreckende entwicklung, die von arroganz und goldenem gartenzwergidyll zeugt. die städte sollten doch durchmischt bleiben, diese von ihnen erwähnte getthoisierung schafft doch nur „urban graves“… friedhofstimmung.
– Die Dinks können eigentlich gar nichts dafür dass das so ist, ist ihnen auch egal
– Die Hausbesitzer fahren dick Geld ein
– Die SBB freut sich über mehr Pendler
– Die Stänkerer meinen dass es kein Recht auf Wohnen in der Stdt gibt
Lebenserhaltungskosten werden grösser, Eltern müssen mehr Arbeiten und am schluss wird ihnen von den Privilegierten vorgeworfen, man kümmere sich zuwenig um den Nachwuchs.
sieht so aus, dass wir beschäftigt werden müssen; zumindest scheint es „gewissen kreisen“ ein anliegen zu sein. 😀 …ich plane mal eine zelt- inkl. kugelgrillaktion wie in tel aviv, mal sehen, mal sehen, ob sich dafür jemand begeistern kann. in meinem quartier ziehen solche dinks mittlerweile zuhauf ein und ständig klingeln die bullen bei meiner nachbars wg, nur weil sie am samstag ab und zu im innenhof kleine filmabende für die „strassenbewohner“ organisiert, was mich ja freut, aber andere offenbar nervt… für mich eher eine komische „gleichgültigkeit“ dieser dinks.
Wie sieht denn eine solche Kugelgrillaktion aus? Mein Eindruck ist, dass die Gemeinschaftsgrillstellen in den Wohnblocks kaum mehr genutzt werden, sondern jeder selber einen Grill auf dem Balkon hat. Weil man sich halt nicht so gerne abspricht mit anderen.
wäre schön wenn mal was ohne doodle klappt…
Ich bin in einem Mehrfamilienhaus aufgewachsen, in einem Quartier mit vielen kleineren Mehrfamilienhäusern, und habe auch meist alleine gespielt. In der unmittelbaren Nachbarschaft hatte ich keine Freunde. Vermutlich, weil es in der Nähe keinen öffentlichen Spielplatz gab wo man sich kennen lernen konnte, und nicht wegen der Anzahl Wohnungen im Haus. Freunde habe ich im Kindergarten/der Schule gefunden, die wohnten aber alle so weit weg, dass man einen Besuch planen musste und nicht einfach nach dem Essen spontan raus ging um sich zu treffen.
Wieso wohnen wir denn nicht alle in einem EFH mitten in der Stadt? Wär doch das beste!
hmm…, „stadthäuser sind etwas tolles, aber die waren schon immer praktisch nur den obersten kaufkraftklassen vorbehalten. das „beste“ hatte schon immer seinen preis.
…..und was macht man, wenn man umgezogen ist und noch keine Mütter mit gleichaltrigen Kindern kennengelernt hat, und das kind noch zu jung ist um in die Spielgruppe zu gehn?
hmm…, gehen sie einfach mal auf die gemeindeverwaltung und fragen sie nach, wo denn dort der bär tanzt für sie und krümmel.
Es gibt eben leider gar nichts. Sehr schade…
Rausgehen, spazieren, Umgebung geniessen und Leute kennenlernen!!!!
In die Mütter-/Väterberatung? Pekip? Säuglingsschwimmen? Oder noch einfacher: auf den Spielplatz!
Auch der grösste Garten nützt nichts wenn sich niemand mit den Kinder abgibt und wer nie gelernt hat in beengten Verhältnissen seine Agressionen unter Kontrolle zu kriegen wird es schwer haben im Leben.
Viele Scheidungen passieren ja nach dem Kauf eines Eigenheims…
aha, können Kinder nicht mehr selber spielen? Braucht es immer einen Erwachsenen der den Kaspar spielen muss?
Hüttenmosers Aussage ist eigentlich, dass Kinder mehr Bewegung haben, wenn sie nicht immer von Eltern begleitet werden müssen…
Um sie auf die Zukunft vorzubereiten wäre ein Hamsterrad doch nicht schlecht
Hm. In der Scientifica lief ein Hamsterrad unter „anregendes Umfeld“… Allerdings für Mäuse…
Wenn dann beide Elternteile arbeiten müssen um das Eigenheim umsverecken finanzieren zu können sind Eigenheimkinder gegenüber günstiger Wohnenden sicher im Nachteil.
Was verstehen Sie unter günstig? Unser Eigenheim kostet 900.- im Monat + NK, 7 Zi., 850m2 Grundstückfläche, 200m2 Wohnfäche, 30 Automin. von Bern, 40 min. mit öV, 1/2h-Takt. Eine 41/2-Zi.-Wohnung in der Stadt Bern kostet mind. das Doppelte. Es kosten nicht alle Häuser 1 Mio.
Die meisten müssen ja noch ein bisschen zwangssparen sprich Hypothek amortisieren, dass wäre wahrscheinlich auch noch mindestens ein Tausender pro Monat
Rückstellungen für Reparaturen kommen auch noch hinzu so ca.500.-
Dann kommen die Mehrausgaben für den Eigenmietwert in der Steuererklärung,
Haben sie einen Garten gibts noch zusätzliche Nebenkosten: Werkzeuge, Spielgeräte, Gartenmöbel, Abwassergebühr, Imobiliensteuern, Gebäudeversicherung etc
Unter den Strich sind die finanziellen Belastungen höher als in der Mietwohnung
@Jürg: Sie haben kein Haus gell? 1000.-/M Amortisation gibts vielleicht an der Goldküste in Zürich. Wir amortisieren 150.-/M und die Nebekosten (inkl.Versicherungen, etc.) Garten machen ca. 400.- /M aus. Mann muss halt bereits sein selber Hand anzulegen.
@Stefan: Auch wir verzichten aufs eigene Auto (Mobility wenn notwendig).
Bei den unverschämten Mieten und NK die hierzulande verlangt werden, ist ein EFH allemal günstiger. Wir zahlen für unser 6 1/2 Zi EFH sehr viel weniger als früher für die 4 1/2 Zi Mietwohnung. Man muss halt seriös rechnen, damit man sich bei der Auswahl/Planung des EFH nicht allzusehr von Träumen und momentanem Hypozinsniveau verführen lässt.
Im Moment könnte wohnen im Eigentum wirklich billiger sein, weil die Mietzinse nicht angemessen gesunken sind. Das kann aber schnell ändern, wenn die Hypo-Zinsen wieder ansteigen. Eine Verdoppelung der Belastung ist dann schnell drin.
@Markus: Ich beneide Sie um den günstigen Wohnraum. Aber ich wohne lieber näher an der Stadt (und dem Arbeitsplatz), und verzichte dafür auf ein Auto. Aber bei uns gibt es kaum mehr Häuser unter 1 Mio. Tendenz nach wie vor stark steigend.
Wir haben das Haus vor 12 Jahren gekauft, bei höherem Zinsniveau. Die Wohnung vorher kostete 2280 Mietzins plus 150-200 NK pro Monat. Das Haus kostete 20600 Zins pro Jahr und ca, 2000.- pro Jahr Strom/Heizung/Wasser plus 5000 pro Jahr Rückstellungen für Reparaturen, macht rund 2300,. pro Monat. Heute ist der Zinssatz 1.5% tiefer Die Hypothek wird indirekt über die 3. Säuge amortisiert. Zugegeben: Die Lage ist verkehrstechnisch schlechter als die Wohnung war. Trotzdem: Im Moment stimmt’s für uns. Finanziell und von der Lebensqualität her
mostindianer 10.31. Stacheldraht auf dem Zaun ist VERBOTEN. Es können sich fremde Kinder oder Tiere daran schwer verletzen. Wer macht denn so etwas???
hmm…, aus einem architektonischen blickwinkel heraus, müsste man den durchschnittseinfamilienhausbau in den meisten fällen wegen vorsätzlicher landschaftsverschandelung sowieso verbieten, aber den kindern zuliebe, drücken wir beide augen zu, stecken den kopf in den sand und streben, manchmal fast schon verzweifelt, danach, selbst mal eines zu besitzen. und den an sich logischen, aber dennoch hirnrissigen, vorstoss die landesgrenzen ins benachbarte ausland etwas auszudehnen, den gab’s ja unlängst auch schon. nur gut, dass wir ein kleinstaat sind, denk ich manchmal.
…eine frage der zeit, dass die schweiz erneut koloniebestrebungen in erwägung zieht. ich hätte nichts gegen einen sandstrand. 🙂
guter Punkt
Wir helfen den Griechen und bekommen dafür ein paar Inseln, DAS wollte ich schon lange.
hmm…, weg mit standesinitiativen – her mit strandinitiativen! wäre total dafür.
wie ging der spruch? weg mit den alpen…
Sprengt die Berge weg – Freie Sicht aufs Mittelmeer.
griechenland wäre echt NETT!
Also beim Alpen wegsprengen, da mach ich nicht mit, die will ich unbedingt behalten. 😈
hmm…, wenn wir in wenigen jahren den bankrotten, wehrlosen und von berlusconi hemmungslos geschändeten italienern das veltlin wieder entreissen, sollten wir vielleicht wieder den stoss bis runter nach rimini ins auge fassen, wie es einstmals schon divico tat, als er seine helvetier in milderes, südfranzösisches klima führen wollte. dass er dabei ausgerechnet von einem italiener bei bibracte schon daran gehindert wurde, sollte uns nicht weiter zu denken geben. diesmal haben wir die beste armee der welt, plus hotelplan und kuoni. daylong for ever!
auguste als heerführer… die idee begeistert mich immer wie mehr. ich würde das bekochen des heeres übernehmen, mit coop finefood lässt sich mit der besten armee der welt hervorragend pässe überqueren.
@pippi
der spruch ist im geistigen sinne gemeint, um die horizonte einiger zu erweitern. keine bange das matterhorn bleibt der ch physisch erhalten.
hm Auguste, dann los. Ich bin dabei. Wenn nicht jetzt ans Meer, wann dann? Italien ist schwach also avanti.. und Du Pippi hör Dich mal um welcher griechische Steuerbetrüger günstig eine Insel (mit Wasserquelle) zu haben ist. Es gibt noch immer mehr als genug Geld zum investieren…
ich denke wir müssen uns unsere eigene Welt schaffen, so wie es schon Kapitän William Bligh von der Bounty tat ..
Wenn wir ein paar Schweizer nach Griechenland verschiffen könnten, hätten wir auch wieder mehr Platz in der Schweiz 🙂
Was Globine wohl dazu meint?
Globi würde es gefallen, mir übrigens auch, so einige Monate im Jahr in Griechenland… einfach nur schön…
Hm. Uns bringt es aber nur etwas, wenn ihr ganz geht. Wir wollen ja nicht auch noch im Unterland „kalte Betten“. Der Wohnraum wird knapp…
Wieviel Frust muss Herr Hüttenmoser in seiner Kindheit erlebt haben, um einen solchen Frust gegen EFH-Besitzer und deren Kinder aufbauen zu können. Das hat doch nichts mit EFH oder Mietwohnung zu tun, sondern mit der Einstellung der Eltern. Wir leben auf dem Land und unsere Kinder spielen im Wald, bauen Baumhütten, fahren mit den Skiern den Hang herunter (wir haben sogar ein Quartierskirennen im Winter), stauen den Bach und übernachten zu fünf im Dreierzelt, mit vorgängigem Wurstbräteln. Wo bitte, gibts das im Stadtquartier?
So hatten wir es auch, dazu viel Umschwung mit Obstbäumen, weil das Haus früher ein Bauernhaus war, ein grosses Berner Rieghaus, es steht unter Heimatschutz, mein Ururgrossvater hatte es erbaut.
Aber damals hatte man auch noch nicht die Furzidee, dass 10 Mio. Leute in der Schweiz wohnen sollen, zu ‚unser allem Wohl‘, welch eine hirnrissige Vorstellung!
Ich glaube, niemand möchte, dass 10 Mio. Menschen in der Schweiz wohnen. Den meisten würden auch 5 reichen.
Oder 2.
Hell is other people.
Ach nein, ein paar Kollegen zum Spielen brauchen wir schon noch 🙂
Uups, oben falscher Ort: Hier noch eine Ergänzung. Bitte auch das Interview lesen: http://www.nzz.ch/nachrichten/bildung_gesellschaft/hors-sol-kinder_1.7297441.html
Hüttenmoser ist ein Besessener, der sich mit viel Herzblut für das Wohl der Kinder einsetzt. Seine Ansichten sind manchmal extrem, deswegen aber noch lange nicht grundfalsch. Und natürlich wird es am Schluss auch politisch. Ich vergleiche Hüttenmoser mit Remo Largo, der aufgrund seiner Überzeugungen zum Wohle der Kinder politische Forderungen stellt. Auch wenn mir persönlich Hüttenmosers Ansichten symphatischer sind.
@Sportpapi
Unser Tochter als nichtschwimmerin hat es trotz Zaun fertiggebracht als bei den Nachbarn in den Teich zu fallen, glücklicherweise hats die Nachbarin gesehen..
Teiche sind eine Mördergrube, das ist bekannt. Mein Sohn ist auch schon vor seinem zweiten Geburtstag zum Nachbarskind über den Zaun geklettert, weil er nicht warten wollte, bis wir die Tür geöffnet hatten. Hat den Nachbarn nicht gerade gefreut…
wir haben Glück mit den Nachbarn diese sind extrem tolerant obwohl die zweijährige Tochter fast ihr Haus abgebrannt hat. Die zweijährige hat den Herd eingeschaltet und auf der Kochplatte war ein Plastiksieb. Die Nachbarn haben es noch frühzeitig bemerkt, so dasss nur der Herd ersetzt werden musste..
Ih, wir haben auch extrem Glück mit unseren Nachbarn. Er hatte auch kein Problem mit meinem Sohn. Nur war er ein schlechtes Vorbild für seinen, so dass er Angst hatte, dieser würde das nun nachmachen. Hat er zum Glück nicht.
hmm…, also wir kinder sind ja stundenlang zusammengesessen und haben übers wohnen und optimalen, kindgerechten lebensraum diskutiert. susi wollte schon damals einen begehbaren Kasten, ein kombiniertes märklin/carrera/lego-zimmer mit einem küchenschrank für guetzli und schokolade hätte uns jungs schon ganz gut gefallen. eine wiese mit goals mit richtigen tornetzen und nicht nur zwei metallrahmen für wäscheleinen, die viel zu nahe beieinander standen, wäre auch ein hit gewesen. und philipp, der von einem grossen büchergestell träumte, musste zur strafe mal wieder ins teppichklopfstangen-goal.
ich war immer der teppichklopfstangengoalie, wohnte in einem block damals in mostindien (mehrfamilien-tipi) und hatte viele gspänli, zusammen gingen wir in den wald gleich oben am hügel und ritzten buchstaben in die alten bäume. zäune gab es nicht, wir mussten ohnehin erst zum znacht wieder zu hause sein, auch ohne natel ging das gut, das erinnert mich an das rundmail, das allen vor-1980-geborenen attestiert, sie seien alle helden, weil sie die jugend- und kinderzeit der 70er und 80er jahre schadlos überstanden haben. nur schwimmen lernte ich erst in der oberstufe.
hmm…, das ist genau des pudels kern. kinder finden immer wege zueinander. je nach alterstufe stünde wahrscheinlich eher franz carl weber-haus oder disneyland als traumwohnort auf ihren wunschzetteln und nicht efh. viel entscheidender fürs kind wäre, wenn sich eltern für ihren traum vom eigenheim nicht finanziell so blöd verhalten, dass auf jahre hinaus an allen ecken und enden gespart werden muss. die eigenen vier wände sind ja schon schön, aber die welt da draussen ist noch viel schöner und vor allem viel interessanter – allerdings nicht mehr ganz billig.
hm, das habt ihr beide schön geschrieben… ich bin in einem EFH aufgewachsen aber als Kind war es für mich nur lässig wo die Mehrfamilienhäuser standen. dort waren alle Kinder, dort war die action. Dort standen auch die Teppichstangen mit Wiesen wo man Fussball spielen konnte. Die EFH Gegend war bünzlig und spiessig halt.
Bis zum 12. Lj. wohnte ich in einer Genossenschaftssiedlung in Zürich. Das Durchschnittsalter der Mieter war ca. 60+ und ich hatte dort gerade mal einen Jungen als Gspänli. Erst als wir aufs Land in ein Eigenheim umzogen, änderte sich die Situation, das Beste was mir passieren konnte.
Bezieht sich Marco Hüttenmoser auf seine eigene Studie „Kein schöner Land“ aus dem Jahre 1996? Falls ja – warum erwähnt er nicht, dass er selbst dieser Studie keinen repräsentativen Wert beimisst? Zitat M.H.: „Der vorliegende Vergleich stellt keine repräsentative Studie dar, …….“ Oder: „Die ausgewählten Ortschaften sind gewiss nicht repräsentativ für ländliche Regionen insgesamt, aber …..“. Das sind sie in der Tat nicht! Denn wie der Autor in der Studie erwähnt, werden – bis auf zwei Ausnahmen – alle Ortschaften von stark befahrenen Verkehrsachsen durchschnitten!
Hier der Link zur Studie: http://www.kindundumwelt.ch/de/_files/uk54KeinschonerLand.pdf
Interessante Studie, danke für den Link.
Ich bin auch in einem EFH aufgewachsen, mit Garten und Gartenzaun. Allerdings gab es dahinter auch gleich einen Spielplatz, auf welchen wir auch gehen durften. Wir waren mit unseren Gspänli (es gab sehr viele im Quartier) immer irgendwo im Quartier unterwegs oder dann in einem der Gärten der EFHs. Und da ich eher aus einem Dorf komme, durfte ich sogar sobald ich in die Schule ging meine Freundinnen aus der Schule alleine am anderen Ende des Dorfes besuchen. Nichts von Batteriehaltungn also, und auch nichts von zu wenig Gspänli….
Netter Versuch. Kinder in der Agglo-EFH-Siedlung lassen sich nicht durch einen simplen Gartenzaun aufhalten. Im Sommer werden die lieben Kleinen auf die Wohnstrasse gekegelt wo sie ihre Gspänli abholen um dann mit diesen wahlweise im eigenen oder Nachbarsgarten, beim nahen Bach, am Waldrand oder sonstwo spielen. Dazu wird kein genossenschaftlicher Gemeinschaftsraum benötigt, gesunder Menschenverstand reicht vollkommen.
Mit Krippe, Förderung und Kursen befindet sich die Hälfte der Kinder tagsüber gar nicht mehr im Quartier.
Wir wohnen auch in einem Eigenheim in einem kleinen Bergdorf und unsere Kids sind glücklich hier.
Ich bin auf dem Land im Einfamilienhaus mit Garten aufgewachsen und habe das sehr genossen. Kinder waren rundherum viele da und wir durften das elterliche Grundstück durchaus auch verlassen. Man glaubt es kaum, wir durften sogar in den Wald! Hüttenmosers Ansatz ist für mich nicht ganz nachvollziehbar. Ein etwas seltsamer Artikel. Liegt das Mass der Bewegungsfreiheit der Kinder nun an der Wohnsituation oder nicht doch bei den Eltern?
Lieber Herr Hüttenmoser, sagen Sie doch gleich, dass Sie gegen Einfamilienhäuser sind! Dieser Umweg über die Kinder hätten Sie sich ersparen können,denn er ist ganz einfach falsch.Ich habe DAS alleine und wegen den bösen Einfamilienhäusern vereinsamte Kind nie in meinem Leben gesehen, das geht Ruck-zuck und da sind Kinder zussammen die ich vorher gar nicht kannte.Und die „Kreativität“ kommt nicht zu kurz, eher das Gegenteil.Dieser Artikel ist nichts anderes als verborgene Wahlpropaganda.
Wahlpropaganda für wen?
Sie dürfen raten!
So weh es auch tut, mit der traditionellen Einfamilienhauskultur kommen wir nicht weiter und vernichten Lebensraum der eben nicht kultiviert ist und den Kindern gerade den abenteuerlichen Spielraum bietet den wir als Kinder hatten. Ich bin auch im EFH im Mittelland aufgewachsen. Unsere Spielorte wurden in den letzten Jahren von Reiheneinfamilienhäusern, Fertigbau-Villen und Logistikzentren verdrängt.
Ich will niemandem verbieten, dass er so leben kann wie er will, aber dies sollte man sich bewusst sein. Der Raum ist nicht unendlich verfügbar.
Da stimme ich zu. Die Schweiz verwüstet sich mit seiner EFH-Entwicklung selbst. Auch meine Kindheitsspielorte wurden von solchen EFH verdrängt… Das ist traurig und tut mir auch irgenwie leid für die Schweiz, die ja sonst ganz schöne Ecken zu bieten hat.
Diesen Gedanken zu Ende gedacht heisst das doch nichts anderes als dass wir in der Schweiz wohnenden uns in die Kaninchenställe zurückzuziehen hätten damit wieder Platz da ist für diejenigen welche gefragt oder ungefragt über die Grenzen strömen! So nicht Herr Sutter und Co.Der Mensch ist auch ein Produkt der Natur. Nicht umsonst verlangen jugentliche in den Städten nach Freiraum und beklagen die mangelnden Perspektiven weil sie nur Verkehr und Beton vor Augen haben und die städtischen Einrichtungen der Persönlichkeitsentwicklung doch nicht so gut Rechnung tragen können wie behauptet wird!
Ich sehe es eher so: Wenn die Kinder aus dem Haus sind, sollte man das EFH frei machen für neue Familien. Als älterer Mensch ist man in einer Etagenwohnung eh besser aufgehoben. Aber mit Kindern möchte ich nie mehr in der Wohnung zwischen der lärmempfindlichen, Nachmittagsschlaf haltenden Frau M oben und dem kettenrauchenden Herrn O unten leben.
@ Bossert – Ich habe kein Wort über die Zuwanderung verloren. Fakt ist, dass die Bevölkerungszahl auch ansteigen wird wenn wir die Grenzen wieder dichtmachen. Ein weitere Fakt ist auch, dass es schon immer Völkerwanderungen gegeben hat. Diesen Anforderungen der Zukunft müssen wir uns – auf welche Art auch immer – stellen. Und wenn sie verdichtetes Wohnen mit *Kaninchenställen* gleichsetzen haben sie ein völlug falsches Bild. Wir haben keine Architekturvorgaben wie in den sozialistischen Regimes von gestern.
Hier werden zwei Thmen vermischt; die These, dass Kinder aus EFH vereinsamen und ohne Gspänli aufwachsen und die Raumplanung als solches. Bleibt doch beim Thema Kinder und der abstrusen Theorie des Herrn Hüttenmoser. @Stefan: Bin ganz Deiner Meinung und habe den Wechsel bei uns erlebt. In den letzten zwei Jahren haben viele Ältere ihr Haus verkuft an Familien. Heute hat es bei uns im Quartier sogar einen Kindergarten, war vor fünf Jahren kaum denkbar.
Ich bin im eigenen Haus aufgewachsen, das konnte ich meinen Kindern nicht bieten und hab es sehr bedauert. Im eigenen Haus geniessen Kinder Freiheiten, die sie sonst nirgends haben, kein Nachbar poltert an die Wand, wenn sie mal laut sind, herumrennen etc. Und Nachbarskinder hatte ich auch, wir waren mal in deren Garten, mal in unserem, ich war nie einsam. Hier soll links-politisch korrekt das Eigenheim verdammt werden, zum Wohl der Kinder. Schon der Ansatz ist verlogen.
Kräftig in der Wortwahl aber absolut korrekt kommentiert.
Sehr gut gesagt!
Seh ich genau so: Verdichtetes Bauen kommt mir da in den Sinn. Darum geht’s dem Verfasser. Und wie Pippi richtig sagt, es kommt immer aus derselben politischen Ecke. Die Vertreter sollen sich mal bei ihren Parteikollegen in Deutschland, Österreich, GB usw. umhören. Dort heisst es eher, Besitz aufteilen, damit möglichst viele was vom Kuchen haben. Und so entsteht dann automatisch ein verdichtetes Bauen mit Einfamilienhäusern. Aber das ist für Ideologen natürlich bünzlig …
Apropos etliche der Einfamilienhauskritiker gehen in den Ferien noch so gern ins Ferienhaus der (Schwieger-)Eltern.
@Ursula. Hüttenmoser ist ein Ideologe. Aber sicher geht es ihm nicht um Politik. Sondern um Bewegungsraum für Kinder .Machen Sie es sich nicht zu einfach!
Du hast natürlich recht – im Einfamilienhaus geniessen die Kinder Freiheiten, die sie in der Wohnung nicht haben. Darum geht es aber nicht. Sondern um die Möglichkeit, selbstständig im Freien zu spielen, und dabei – selbstständig – möglichst viele Freunde zum Spielen zu finden. Dass dies in einer Wohnsiedlung (z.B., wie ich aufgewachsen bin) einfacher möglich ist, liegt auf der Hand. Weil es nicht nur viele Wohnungen hat, sondern meist daneben auch Wiesen und Spielplätze, die ohne das Überqueren einer Strasse erreicht werden können.
Hier noch eine Ergänzung. Bitte auch das Interview lesen: http://www.nzz.ch/nachrichten/bildung_gesellschaft/hors-sol-kinder_1.7297441.html
Danke für den Link zum Artikel.
Viel der bessere Artikel. Der hätte hier stehen sollen. Den Kindern ist es egal ob in Wohn- oder Hüsligegend, Hauptsache es hat Gspänli. Obwohl ich auch kein Hüslifan bin finde ich auch dass es mehr auf die Eltern als auf die Wohnsituation ankommt.
@leo Da kann ich nur zustimmen. Und in meiner Logik ist es doch so, dass kindgerechter Spielraum eher auf dem Land als in der Stadt zu finden ist; jedoch sind Wohnungen eher stadttypisch, während EHF eher in ländlichen Gebieten vermehrt anzutreffen sind…Als müssten sich Kinder EIGENTLICH in EFH „wohler“ fühlen… Ich sehe zwar nicht die politische Verschwörung für verdichtetes Bauen dahinter, aber wirklich durchdacht scheint mir der Artikel nicht…
Ja, genau. Dieser Artikel ist m.E. korrekt. Allerdings ist er sehr zürichzentriert. Denn dieses Problem hat nichts mit der Frage Etagenwohnung oder EFH zu tun, sondern eher mit Stadt/Land: Im Dorf spielen die Kinder auf der Strasse (Nur halt nicht grad auf der Hauptstrasse). In der Stadt spielen Kinder vorwiegend auf den Spielplätzen oder dem eigenen Grundstück. In unserer Strasse wohnen ca. 20 Kinder zwischen 2 und 15 Jahren und wenn eines rausgeht trifft es mit Sicherheit ein geeignetes Gspänli an. Wenn ein Auto oder Traktor kommt, geht man einfach auf die Seite. Kehrseite der Zersiedelung.
Ich bin in beidem (EFH und Mietskaserne) aufgewachsen und habe die Mietskaseren in bester Erinnerung: Einfach mal raus gehen und gucken, ob jemand im Park ist. Wenn das Wetter schlecht ist, musste man halt klingeln und zwar bei denen, mit denen man am meisten zu tun hatte. In der EFH-Siedlung musste man immer klingeln und es war viel weniger Auswahl, Zufallsbekanntschaften gab es nicht. Für Kinde und ihre Entwicklung ist es auch wichtig, das keine Eltern im Hintergrund lauern – in EFH-Garten ist aber meist jemand da und schaut, das die Kinder keinen Unsinn (=Streiche) anrichten….
Langstrumpf hats gut erkannt.
Zuerst die edle Erkenntnis, dass Kinder Freiraumbrauchen um sich auszutoben, (Bäche, Flüsse, Seen, Wälder und Wiesen) zu entdecken und dann werden bei Zahlen der Statistik relevante Faktoren nicht erwähnt.
Wieviel und wie lange grössere Kinder draussen spielen hängt auch davon ab, ob die Eltern das nötige Vertrauen aufbringen, in der Stadt ihre Kinder auch mal alleine im Park spielen zu lassen. Immer wieder kommt mir der Verdacht auf, dass die Eltern es ihnen aus „Sicherheitsgründen“ verbieten oder nicht die nötige Zeit aufbringen (wollen), um sie zu begleiten und abzuholen (geschweige denn, sie selber hingehen zu lassen).
Ja, aus Sicherheitsgründen wird der Bewegungsradius eingeschränkt. Und es ist nicht nur Faulheit, wenn Vater/Mutter nicht jede Minute mit den Kindern zum spielen gehen können. Genau darum muss es möglich sein, dass die Kinder selbstständig nach draussen können.
Warum sollte ein (grösseres) Kind im Einfamilienhaus nicht rausgehen dürfen? Ab einem bestimmten Alter spielt das doch keine Rolle, ob vor der Strasse noch ein Garten liegt oder nicht. Höchstens die geringere Kinderdichte im Quartier von Einfamilienhäusern könnte ein Rolle spielen. Im Kleinkindalter verleitet ein Garten die betreuende Person aber sicher zur „Rausgeh-Faulheit“. Da muss sich Mutter oder Vater halt am Riemen reissen.
Kenne eher das Problem das manche Kinder nicht raus gehen wollen. Aber das ist m.E. eher eine Frage der Spielkollegen und ob eine gutherzige Erwachsene die spielenden Kinder im Auge und Ohre behält.
stellen eltern die einfache regel auf. unser kind bewegt sich heute mal nur auf der grünfläche rund um unser haus, ist dies in der gspänli-frage bestimmt ein unterschied, ob die familie im block oder im einfamilienhaus wohnt.
und vielleicht wird der gspänli-faktor auch im einfamilienhausquartier höher, wenn die leute endlich mal ihre gartenzäune einreissen würden. (hach, bin ich metaphorisch heute…)
Haha die Tochter der Nachbarn hat tatsächlich einen Durchgang, ein Stück aus dem Zaun gesägt damit sie besser zu uns kommen können und umgekehrt..
Unsere haben spezielle einen Zaun errichtet, damit die Kinder auch ohne Aufsicht draussen spielen können. Aber ab einem gewissen Alter können sie ja dann den Schlüssel drehen…
hin und wieder führt ja ein wanderweg durch ein einfamilienhausquartier, da sah ich letztens (ohne witz!) einen umschwung eines hauses, der war eingehagt wie ein hochsicherheitsgefängis, zwei meter hoher zaun, oben dran ein schräg nach innen geneigter überbau mit stacheldraht, da dachte ich zuerst: hmm muss ein hundehalter oder so sein. ein genauerer blick auf die wiese: ein unihockeytor, eine kleine rutschbahn, bälle; springseil und hulahoopreifen lugten aus einer kiste beim sitzplatz. wie fühlen sich da die kinder, die in diesem hochsicherheitstrakt aufwachsen…
@mostindianer:
DIE fühlen sich schon gar nicht mehr!
🙁
Irgendwie kommt mir dieser Artikel bekannt vor. Wie auch immer, hier(tm) hat man ja die Möglichkeit, zu kommentieren: Die These, dass in Einfamilienhäusern aufwachsende Kinder in ihrer Bewegungsfreiheit auf das elterliche Grundstück beschränkt seien, ist ein wenig seltsam.
Finde ich auch! Wir wohnen in einem EFH, in einer kleinen Stadt am Zürisee, aber weit oben, also ein bisschen ländlich. Die Einfahrt zu den EF-Häusern wird als Spielstrasse benutzt (Sackgasse), täglich spielen die Nachbarskinder (bis zu 16 Kinder, alle im Alter zwischen ein paar Monate und zehn Jahre). Besser könnten wir es nicht haben. Ich glaube ich würde noch weniger nach draussen gehen wenn ich einem riesen Block wohnen würde und immer daran denken müsste mich nicht auszusperren und alles nach draussen zu schleppen.
Genau das meine ich. Dazu kommt, dass man die Kinder nie „ruhigstellen“ muss, weil sich hier auch niemand dran stört, wenn sie im Haus oder auf der Strasse rumtoben. Man kann durchaus gegen Einfamilienhäuser sein, aber kinderfreundlicher und kostengünstiger als eine (Durchschnitts-) Stadtwohnung sind sie allemal. Wer die Zersiedelung stoppen will, soll nicht die EFH-Wohnform künstlich schlechtreden, sondern die Wohnbedingungen und -kosten in der Stadt verbessern.
„…immer daran denken müsste mich nicht auszusperren “ hmmm unter solcher Angst leiden wir im Wohnblock zum Glück nicht, dann würden wir es ja nie nach draussen schaffen. Das es mehr Kinder gibt in einem Wohnblock als in einem EFH Quartier ist doch klar,welches natürlich zu mehr „Gspänli“ führt. Da braucht mein kein Studium
Seltsam, aber eigentlich in vielen Studien erwiesen. Wobei es natürlich keine Regel ohne Ausnahmen gibt.
In meinem Dorf hat es nur Ausnahmen.
Schön für Sie. Im meinem Dorf hat man sich geweigert, Strassen als Spielstrassen zu definieren. Dafür hat man nun überall Parkplätze kreuz und quer auf die Strasse gemalt.
Bei uns sind es auch keine Spielstrassen. Aber die Kinder spielen trotzdem drauf. Bleiben die Kinder in Ihrem Dorf wirklich immer nur in ihren Gärten? Finde ich schwer vorstellbar. Ich bin in der Stadt aufgewachsen. Meine Spielplätze waren Hinterhöfe und Baustellen. Da leben meine Kinder sicherer, auch ohne speziell markierte Spielstrasse.
@Sportpapi. Auch bei uns war die Quartierstrasse nicht als Spielsterasse ausgewiesen (und ist es auch heute noch nicht) aber als ich vor drei Jahren das alte Quartier wieder einmal besuchte sah ich mit Freuden dass diese Strasse auch noch heute sehr heftig fürs Spielen gebraucht wird (da lief gerade ein Ballspiel mit mir völlig unbekannten Regeln).
Finde ich auch sehr seltsam diese Theorie. Als Kind haben wir uns ohne Probleme über sämtliche Quartiergrenzen hinweg miteinander getroffen. So kamen auch trotz Einfamilienhäusern locker so an die 20 Kinder zusammen. Manchmal traffen wir uns auch auf der anderen Seite des Städtchens oder unten beim See. Ich spreche hier von grösseren Kindern zwischen 6 und 12 Jahren aber „wenig“ Auslauf hatten wir nun wirklich nicht. Als wir kleiner waren hat sich das ganze halt auf die unmittelbare Umgebung (Quartierstrasse) beschränkt, mit „nur“ noch 4-6 Gspänli. Einfamilienhaus ist nicht gleich Käfig!