Noch Erziehung oder bereits Gewalt?

Verbale Prügel: Wo endet die Erziehung, wo beginnt die psychische Gewalt?

Verbale Prügel: Wo endet die Erziehung, wo beginnt die psychische Gewalt?

«Soll ich dich verkaufen?» Mit dieser Frage reagierte die Mutter im rappelvollen Tram auf ihre jammernde Tochter. Das kleine Mädchen schüttelte heftig den Kopf, blieb einen Moment lang still, fing dann an zu weinen. Was das Mutterherz keineswegs erweichen konnte. Aus der Frage wurde schnell eine Aussage mit Ausrufezeichen: «Ich verkaufe dich! Und wenn du nicht sofort aufhörst, schmeisse ich an der nächsten Haltestelle deinen Wagen raus.» Das Weinen steigerte sich, und so steigerte sich auch die Mutter in ihre Wut hinein, drohte dem Mädchen, es müsse aussteigen und sie fahre alleine weiter, beklagte sich bei ihrer gleichgesinnten Begleiterin, dass nur sie beide so grauenhafte Heulkinder hätten. Und befahl dem Kind schliesslich, dem Papi mitzuteilen, er solle ihr 10’000 Franken geben, «dann verreise ich für ein Jahr und du kannst alleine zuhause bleiben.»

Die Mutter hat während der ganzen Fahrt nie Hand an ihr Kind gelegt. Doch verbal hat sie es vor aller Augen verprügelt – und es damit mindestens ebenso heftig verletzt.

Dass psychische Gewalt genauso zu verurteilen ist wie physische, dem widerspricht niemand. Doch wo endet die Erziehung, wo beginnt der Missbrauch? Nicht immer ist der Fall so eindeutig wie in obigem Beispiel. Die Grenzen sind fliessend und jedes Elternpaar hat eine andere Vorstellung davon, welche Strafen und Äusserungen legitim sind und welche nicht. Fachleute definieren psychische Gewalt als «Äusserungen und Verhaltensweisen, die dem Kind Angst machen, es herabsetzen, ihm das Gefühl vermitteln, nicht geliebt zu werden.» Als Beispiele werden entwürdigende Bezeichnungen, Ignorieren und Anschweigen als Strafe, Aussperren oder öffentliches Demütigen genannt.

Die Stiftung Kinderschutz Schweiz bezeichnet auch das Isolieren eines Kindes als Gewaltakt. Gemeint ist damit nicht etwa, dass ein Kind jahrelang in sein Zimmer eingesperrt und von der Aussenwelt abgeschnitten wird. Nein, es reicht schon, wenn «die wichtigen sozialen Kontakte mit anderen Kindern stark eingeschränkt und manchmal sogar verboten werden und der Bewegungsfreiheit des Kindes von den Eltern unangemessen Grenzen gesetzt wird». Sprich: Wenn die zwölfjährige Tochter nie mit den Schulkameradinnen in die Badi gehen darf, weil die Mutter den eigenen Garten als geeigneteren Spielort ansieht.

Wird der Begriff «psychische Gewalt» so weit gefasst, lässt sich nachvollziehen, weshalb diese häufig nicht nur unüberlegt, sondern gar unbewusst geschieht. Die erwähnte Mutter will vermutlich nur das Beste für ihr Kind, möchte es in ihrer Obhut behalten – und merkt nicht, dass sie es dadurch regelrecht von ihrer Umwelt abkapselt. Und auch einer ansonsten liebevollen Mutter rutscht im Affekt vielleicht einmal ein unüberlegtes «Wie dumm kann man eigentlich sein?» raus, das sie nachher bitter bereut.

Die Mehrheit der Erwachsenen übe psychische Gewalt gegen Kinder aus, behauptet die Stiftung auf ihrer Homepage, räumt aber gleichzeitig ein, dass es keine verlässlichen Zahlen zur Thematik gebe. Gegen das Problem angehen können Eltern ihrer Meinung nach, indem sie realisieren, dass Wut und Strafen dem Kind nie helfen. «Vielmehr sollten sich Eltern fragen, was hinter dem «störenden» Verhalten eines Kindes steckt.» Ausserdem müssten sie sich von den Vorstellungen der heilen Familie und der perfekten Erziehung verabschieden und sich mit anderen offen über Schwierigkeiten in der Erziehung austauschen.

Ich bezweifle, dass es so einfach ist. Natürlich kann es einem helfen, mit anderen Müttern über Erziehungsmethoden und damit verbundene Probleme zu reden. Normalerweise umgibt man sich jedoch von vornherein mit Menschen, die ähnliche Ansichten haben – auch in Erziehungsfragen. Die Mutter etwa, die ihr Kind im Tram beschimpft hat, wurde von ihrer Begleiterin in keinster Weise kritisiert, ganz im Gegenteil. Die beiden tauschen sich ohne Zweifel auch über Schwierigkeiten in der Erziehung aus. Mit dem Resultat, dass sie sich in ihren grausamen Methoden bestärkt fühlen.

Auch die Aussage, dass Strafen nie helfen, scheint mir etwas vage. Spaziert meine Tochter unterwegs nicht brav neben mir her, sondern steuert auf die Strasse los, muss sie spätestens nach dem dritten Mal in den Kinderwagen. Ich sehe das als Erziehungs-, vor allem aber als Schutzmassnahme. Sie hingegen empfindet es vermutlich als Strafe. Überschreite ich also bereits eine Grenze mit meinem Verhalten? Und falls ja, wie soll Erziehung da noch funktionieren?

Hilfreicher und vor allem praktikabler scheint mir der Rat anderer Experten, dass man das Kind bei Fehlverhalten durchaus einmal kritisieren dürfe, ihm aber gleichzeitig signalisieren solle, dass es trotzdem geliebt werde. Grenzen setzen ja, aber ohne Beschimpfungen.

Wie sehen Sie das? Welche Erziehungsmethoden sind in Ihren Augen noch zulässig, wo beginnt die psychische Gewalt? Haben Sie Ihr Kind schon einmal zur Strafe ignoriert oder ins Zimmer eingesperrt, ohne weiter darüber nachzudenken? Sind Ihnen in Stresssituationen Sätze über die Lippen gekommen, die Sie sich nie mehr wollen sagen hören? Und wenn ja, wie sind Sie selber danach mit Ihrem Fehlverhalten und Ihrem verunsicherten Kind umgegangen?

291 Kommentare zu «Noch Erziehung oder bereits Gewalt?»

  • Rahel sagt:

    Ganz sicher vergreife auch ich mich manchmal in der Wortwahl meinen Kindern gegenüber! Aber auch ich entschuldige mich danach und erkläre ihnen, weshalb ich so reagiert habe. Aber Äusserungen wie “ Soll ich dich verkaufen“ oder dergleichen kämen mir niemals, ja nicht im Traum über die Lippen! Ich wage es nicht daran zu denken was diese „Mutter“ ihrem Kind alles in den eigenen vier Wänden womöglich antut!

  • Mike Keller sagt:

    So läuft es bei uns auch. Man vergreift sich immer wieder einmal in der Wortwahl, obschon ich ja nicht gerade nervenschwach bin. Ich glaube auch, dass dies ziemlich natürlich und realistisch ist und dem Kind nicht vorenthalten werden sollte, solange man die Situation danach anständig wie Sie erwähnt haben klärt. Alles andere, was ich zum Teil in diesem Forum lese, glaube ich schlichtwegs nicht und ist ziemlich geheuchelt. Viele suchen bei ihren Kindern einen Freund oder Freundin, mangels Zuneigung und wollen alles mit Lieb sein sich erkaufen. Glaube, dass dies eine sehr fruchtlose Taktik ist.

  • Rahel sagt:

    Es hat mich beim Lesen geschüttelt! Die Szene ist an Lieblosigkeit nicht zu toppen! Eine gute Gelegenheit für die Mutter, dem Kind so richtig zu zeigen, wie sehr sie es nicht wollte!

  • Mike Keller sagt:

    Die Aussage im Tram bezüglich Kind verkaufen muss man vielleicht schon im Gesamtkontext betrachten. Falls die Mutter nicht gleich jeden Tag mit solch einer Aussage Druck ausübt, mag das Kind sehr wohl verstehen wie dies gemeint ist. Das kann man hier aufgrund dieses Artikels nicht gleich als Psychischen Druck verurteilen. Verweichlichte Kinder werden es m.M. nach ebenso schwer haben, wie solche die tatsächlich psychischen Terror erleben. Die Welt, insbesondere globale Arbeitswelt wird nochmals härter als wir sie heute kennen, auch psychisch, da schadet ein wenig psychische Abhärtung gar nichts

  • Andrea Mordasini, Bern sagt:

    Es ist aber was anderes, wenn einem Kind seelisch oder körperlich Leid zugefügt wird. In diesem Fall hätte ich wohl nicht schweigen können in der Hoffnung, meine Reaktion hätten keine weiteren negativen Folgen fürs Kind. Da ist das Affenprinzip nichts sehen, nichts hören, nichts sagen fehl am Platz und Tabu! Etwas Strenge und Regeln sind ok. Daneben müssen die Kinder v.a. mit viel Liebe, Nähe, Verständnis, Wärme, Sicherheit und Geborgenheit durchs Leben begleitet werden. Es ist an uns Erwachsenen, die schwächsten und wehrlosesten Glieder dieser Gesellschaft vor Gewalt und Unheil zu bewahren!

  • Andrea Mordasini, Bern sagt:

    Auch Eltern haben schlechte Tage, keine Frage, geht mir manchmal auch so ;-). Auch ich muss manchmal schimpfen und werde auch mal lauter. Es ist aber kein Grund, seinen Frust verbal oder körperlich an seinem hilflosen Kind auszulassen! Dass in besagtem krassen Fall scheinbar niemand gehandelt und sich irgendwie für das arme Kind eingesetzt hat, ist traurig! Ich bin keine Weltverbesserin und gehe in der Regel nach dem Motto „Leben und leben lassen“. Auch ich mag nicht, wenn Fremde sich zum Beispiel bei Trotzanfällen meiner Kinder ungefragt in die Erziehung einmischen mit Tipps und Kritik.

  • heidi reiff sagt:

    @ bronf

    Ich bin auch Fan von Mani Matter, super seine Lieder, Peter Reber war ausser Liedermacher auch Weltensegler, ich mag Klangwelten aus div. Richtungen, sind Sie ein dressiertes Rösslein ? Jeder Mensch hat ja seine eigene Wahrnehmung.

    Kinder brauchen Feedbacks und keine Miesmacherei, ich bin keine Männerhasserin, nur nicht aus Liebe weinen, es gibt so viele auf dieser Welt, es gibt auf Erden nicht nur den einen, ich liebe jeden der mir gefällt (Hildegard Knef).

    • bronf sagt:

      trotzdem ist peter reber kein berner troubadour. das waren/sind nunmal nur mani matter, jacob stickelberger, bernhard stirnemann, ruedi krebs, fritz widmer und markus traber.

      peter reber kommt von „peter, sue & marc“

      • heidi reiff sagt:

        Ich hab eine CD von Peter Reber da singt er allein ohne Sue & Marc, gehen Sie doch mal im Wiki nachschauen, ich mag einfach seinen Humor in seinen Liedern, na und…….jedem / jeder das Seine oder nicht 🙂

  • heidi reiff sagt:

    Intermezzo

    Sie isch abgrund tief e wieschti gsi si isch hässlich gsi wie Dsünd, si hat gwohnt im gliche Huus wie ig, mir händ zämegspielt als Chind, Lina Moser het si gheisse, Monalisa heimere gseit…… Peter Reber Berner Troubadour , wär cha lache über sich kennt erschst sLäbe 1 x 1, ein lustiger Film gabs mit Heinz Rühmann: der Pauker ein lachendes und weinendes Aug gehört zum Leben oder nicht 🙂

    • bronf sagt:

      peter reber, der öde kitschling, ist KEIN berner troubadour… mani matter würde sich im grab umdrehen!

  • bronf sagt:

    und, das gebe ich sofort zu, gerade hier wimmelts auch von humorlosen und unkomischen männern, keine frage. die talons und globetrotterinnen dieses blogs, die haben sich gegenseitig verdient.

  • bronf sagt:

    ich behaupte keineswegs, dass alle frauen unfähig zu komik/selbstironie sind (die beiden fähigkeiten gehen imho hand in hand) und alle männer geborene entertainer sind. aber ich behaupte, dass weit mehr männer es sind, als frauen. weit, weit mehr.

    twister (falls pippi das meinte) ist ein stängeli-glacé, das früher sehr lecker war und nach einem relaunch eben nicht mehr…

    • mila sagt:

      ach, sie meinte ‚ twisted ‚. ohne leerschläge ergibt sich daraus: ‚twisted‘

      manchmal habe ich wirklich eine lange leitung…

      ich habe ihnen doch die lösung auf dem silbertablett serviert: fähig zur selbstironie und damit zur gehobenen komik ist nur, wer als person souverän ist. frauen werden durchschnittlich mehr von selbstzweifeln geplagt als männer. auch das lasse ich ohne jede wertung stehen.

      • bronf sagt:

        auf ihrem silbertablett befindet sich keine lösung, mila, sondern nur eine vermutung ihrerseits, die ich für falsch halte. souveränität und selbstüberzeugtheit sind keine vorbedingungen für komik und selbstironie, sie können denen sogar im weg stehen (ein c.b., der jetzt todsicher äusserst souverän und selbstüberzeugt ist, hat jetzt überhaupt keinen witz und keine selbstironie).
        ich denke eher, dass komik und selbstironie viel mehr aus zweifel an sich und der welt geboren werden, aus der erkenntnis, dass schlussendlich all das hier ein wenig lächerlich ist…

      • bronf sagt:

        auf ihrem silbertablett befindet sich keine lösung, mila, sondern nur eine vermutung , die ich für falsch halte. souveränität und selbstüberzeugtheit sind keine vorbedingungen für komik und selbstironie, sie können denen sogar im weg stehen (ein c.b., der jetzt todsicher äusserst souverän und selbstüberzeugt ist, hat jetzt überhaupt nichts lustiges und schon gar keine selbstironie).
        ich denke eher, dass komik und selbstironie viel mehr aus zweifel an sich und der welt geboren werden, aus der erkenntnis, dass schlussendlich all das hier ein wenig lächerlich ist…

      • bronf sagt:

        was soll das eigentlich, dass manchmal texte einfach im nichts verschwinden? das ist extrem ärgerlich!

      • mila sagt:

        derartige zweifel, mein lieber bronf, kennt nur jemand, der souverän ist: souverän in seiner nicht-selbstüberzeugung. autark in dem wissen, dass man es ohnehin nie allen recht machen kann (und deshalb schon gar nicht damit anfangen sollte). c.b. und ähnlich ‚bodenständige‘ zeitgenossen halte ich für verblendet.

      • mila sagt:

        nur damit keine verwirrung entsteht: die von mir thematisierten selbstzweifel der frauen, geboren aus der angst, den ansprüchen anderer nicht zu genügen, haben nichts mit dem philosophischen zweifel, den sie angesprochen haben, zu tun. die unverwüstliche selbstüberzeugung der männer ist wiederum nichts als ein eitles (im sinne von ‚vain‘) truggebilde, schall und rauch, sozusagen.

    • mila sagt:

      schon wieder falsch: : twisted : ohne leerschläge ergibt 😈

      • bronf sagt:

        da macht die frau mal einen halbwegs lustigen spruch, und dann istb es bloss ein dreckfuhler…

  • bronf sagt:

    neidisch? höhö, auf was denn, bitte sehr? nö, meine damen, ihr seid nicht lustig, face the fact. und die ausnahmen (sarah silverman, tina fey, claudia christian und vielleicht noch ein paar andere) sind halt wirklich die ausnahmen, die die regel bestätigen…

    mila, es gibt nicht weiblichen oder männlichen humor: es gibt nur lustig oder nicht lustig…

    • mila sagt:

      nur aus männlicher perspektive, bronf, wird selbst das ‚lustig-sein‘ am erfolg gemessen. ich für meinen teil amüsiere mich einfach nur gerne, und wenn pippi manchmal mitschmunzeln muss, dann freut mich das. ich kann aber ganz gut ohne applaus auskommen (wobei, mit dieser eigenschaft müsste ich gemäss artikel eigentlich hervorragendes comedian-material abgeben…). ohnehin kann ich mir bei vielem, was anderen regelrechte lachtränen in die augen treibt, noch nicht einmal ein müdes schmunzeln abringen. wenn sie so wollen: zur unterhaltung der massen bin ich ziemlich sicher nicht geboren.

      • bronf sagt:

        nun, das tönt jetzt aber etwas gar dünkelhaft… wobei ich das ja ähnlich sehe. und dass es unterschiede in der qualität der komik gibt, das bestreite ich ja gar nicht… nur ist dieser unterschied nicht männlich oder weiblich.
        mir geht’s auch nicht um den konsum von komik, ich sage nicht, dass frauen keinen humor haben. aber sie sind (mit einer hand voll ausnahmen) keine „produzenten“ von komik.

      • mila sagt:

        da hätten sie ein spiegelbild der gesellschaft: eine karriere im eigentlichen sinn des worte aufzubauen ist ein langwieriger und anstrengender prozess, den nicht jede frau in kauf zu nehmen bereit ist. ich sag das jetzt mal ganz bewusst ohne wertung.

    • Pippi Langstrumpf sagt:

      Doch bronf, neidisch!
      Wenn immer Frauen sich „verschwestern“ könnten, worüber auch immer, treibt das den Männer den Schweiss des Widerwillens auf die Stirn, du bist da überhaupt keine Ausnahme. Das sind uralte Reflexe, deshalb hab ich überhaupt etwas zu deiner Bemerkung gesagt, geh‘ mal in dich und frag dich, was genau dich wirklich gestört hat. Sicher nicht der fehlende Humor, das könnte dir ja egal sein. Du musst es mir nicht bestätigen, es reicht, wenn du es realisiert hast. Als Belohnung gibts noch ein :twister:

      • Pippi Langstrumpf sagt:

        schon wieder falsch, hier kommt es: 😈

      • mila sagt:

        jetzt, pippi, verstehe ich endlich, weshalb sich männer permanent darüber mokieren müssen, wenn frauen gemeinsam aufs stille örtchen verschwinden… revolutionen wurden schon an ungeeigneteren orten gezündet. 😛

      • Sportpapi sagt:

        Revolutionen? So viel schaut da wohl nicht heraus, oder? Männer lesen immerhin die Zeitung…

      • mila sagt:

        zeitungen, sportpapi, sind hilfreich, wenn man sich für die revolutionen von gestern interessiert…

      • Pippi Langstrumpf sagt:

        Es schaute immerhin genügend heraus, dass das Gesellschaftsmodell der letzten 2000 Jahre grundlegend in Frage gestellt und zum Teil schon erfolgreich gekippt werden konnte, die Geschlechterhierarchie funktioniert nicht mehr so reibungslos. Das passierte innerhalb von etwa 30 Jahren; nicht so schlecht! Wenn sich die Frauen nicht zusammengerauft hätten, wäre sowas nicht möglich gewesen. Natürlich gab es unentbehrliche Helfer wie z.B. die Möglichkeit der Geburtenkontrolle. Dies und neuerdings das Internet werden diese Entwicklung weiter befeuern, weltweit. Gestrige müssen sich warm anziehen.

      • Sparter sagt:

        Lange Strümpfe hast du ja schon.

      • bronf sagt:

        ach, pippi, ob du dich verschwisterst oder verschwägerst oder was auch immer, das ist mir doch tatsächlich sehr egal. schweiss des widerwillens? nää… dafür spielst du in meiner kleinen welt nicht wirklich eine genügend grosse rolle.

        ob du’s glaubst oder nicht: die frage, warum frauen nicht lustig sind, die beschäftigt mich tatsächlich. und, um noch einen drauf zu setzen: sie kommen auch mit dem konzept der selbstironie nicht wirklich zurande.

        und seit sie den twister dazumals neu aufgelegt haben (ohne brombeer-rahmglacé) kann mich damit jetzt gar niemand mehr locken.

      • bronf sagt:

        und wäre ich in diesem zusammenhang auf jemanden neidisch, dann wären es eher obgenannte silverman, fey oder christian und deren schlagfertigkeit und komödiantisches talent… aber doch nicht auf die bierernste pippi… warum auch?

      • mila sagt:

        mal schauen, bin ich unlustiges weibliches wesen denn tatsächlich umzingelt von zahllosen mannsbildern mit einer quasi-natürlichen fähigkeit zur selbstironie… nicht wirklich. auch diese qualität, bronf, scheint mir geschlechtsunabhängig. was sie bedingt, ist wohl eine gewisses mass an autarkie – oder souveränität.

        was hat es mit der twister-anspielung auf sich? die sagt mir nichts.

  • Si vis amari, ama! Seneca. Ist das denn so schwer zu verstehen.

  • Urs Lehner sagt:

    Bravo! Endlich jemand, der die traditionellen Erziehungswerte noch nicht verlernt hat. Weiter so!

  • heidi reiff sagt:

    Mein Sohn ist Autist, hatte als kleiner junge extreme Wutausbrüche, ich liess ihn einfach toben, sehe das im hier und jetzt anders, es war einfach ein Signal von ihm, staune nach wie vor über seine Fingerfertigkeit in seinen Händen, er konnte mit seinen Händen die kompliziertesten Knoten lösen, einfach ein Künstler auf seine eigene Art, als Kind kleiner Bub brachte er es fertig ein Vorhängeschloss auf einem Tisch zu drehen, Autisten sind Lebenskünstler, auch Kinder mit sog. Down-Syndrom, das sind keine Heuchler…………………

  • heidi reiff sagt:

    Ahnenkult ist nicht das A und O gekoppelt mit Religionsfanatismus, „Wer sein Kind liebt züchtigt es“ .Fatal ist dass wir so extrem fixiert sind auf Entwicklungsphasen , nicht alle Kinder können schon mit 2 laufen, als hilfloses Kind bin ich meiner Mutter auf Knien in jedes Zimmer nachgekrobbelt, das hat sie immer gestört, kleine Kinder sind keine Monster, ich musste einfach parieren und immer sauber angezogen als Vorzeigekind, das Wichtigste war, was andere Leute denken, nach aussen standen diese idealisierten Mütter gut da, müssen jetzt Kinder im Sandkasten noch gestylt sein brrrrrrrrrrrrrrrr

    • alpha pfeifer sagt:

      eine orfeige hat noch keinem kind geschadet. musst ja nicht voll draufhalten. in gewissen situationen oder vergehen ist de chlapf a grend oder mal am zännihoor zieh sicher nicht verquer.
      es geht nicht um gewalt am kind, sonder nach mehrmaligem ermahnen ein zeichen setzten.
      psychische gewalt ist viel schlimmer.
      nach einer ohrfeige oder dem zännihoor, bischen warten und dann das kind in den arm nehmen und erklären washalb. konsequenzen und disziplin müssen sein. kinder brauchen leitplanken zum sich frei entwickeln.

  • fufi sagt:

    Was ich weiss:
    Die rund 20 Jahre psychische Gewalt, die ich erfahren musste, waren die Hölle und haben mich seelisch (fast) umgebracht.
    Was ich nicht weiss, aber mir so vorstelle:
    Physische Gewalt geht wohl immer auch mit psychischer einher. Ganz besonders auch, wenn’s denn auch noch sexuelle Gewalt ist/war.
    Doppelte Hölle? Doppelter Tod?

    Wünsche ALLEN, die leiden mussten, alles ………
    (ja, da fehlen mir die Worte!)

    Bhüet’s eu Gott!

    😛

    • Eni sagt:

      Dass psychische Gewalt tötet, ist nichts neues, es gibt viele Opfer psychischer Gewalt die zwar körperlich überlebt haben und doch tot sind.

    • Armando sagt:

      Wenn ich den unerzogenen Sohn meiner Lebenspartnerin zurecht weise, werde ich zurecht gewiesen, weil sie alles tolerieren will, ich aber nicht. Langsam reicht es mir, dann kann sie selber schauen, wie sie mit ihrem Sohn durchs Leben kommt. Habe ich es denn nötig, mich mit einem renitenten Bengel rumzuschlagen und von seiner Mutter noch ständig kritisiert zu werden? Der wirkliche Papa zahlt keinen Rappen Alimente. Ist es nun Gewalt, wenn ich den beiden den Dienst kündige? Nein, denn ich bin nicht das Sozialamt. Auch ich habe ein Recht auf ein angenehmes Leben.

      • eduardo sagt:

        lieber armando.

        jetzt musst du deiner lebenspartnerin nur noch sagen, dass du sie wegen dem sougoof von bueb verlässt – sie dass dann auch noch auf den abwälzt und perfekt ist eine suppe von rosigen voraussetzungen um gesunde beziehungen aufzubauen.

        nicht. sorry.

      • alpha pfeifer sagt:

        …. der morgens um 1 immernoch quängelt un bängelt weil er nicht ins bett will und lieber tv schaut oder mitem handy spielt. und ich morgens wieder arbeiten muss.
        naja von seinem leiblichen vater ist nichts zu halten, schwängert eine andere wärend die eine im spital liegt und fast im kindsbett stirbt, schade um das arme kind. aber eben, pestalozzi ist tot.
        zum glück ist mein eigener sohn wohl erzogen, auch wenn ich riesen zoff mit seiner mutter hatte, das hat sie gut gemacht.

    • alpha pfeifer sagt:

      beide haben irgendwie recht.
      sie weil sie mutter ist und du per se nichts zu sagen hast, weil nicht vater.
      du weil du ja mit ihnen zusammen lebst und deshalb auch bestandteil der geminschaft bist, wenn es dich betrieft kannst du die meinung äussern.
      also dilemma, entweder hast ab oder die mutter lenkt ein.
      ich kennes von meiner exfreundin, verzogener bengel. habe sie dann bischen zur seite genommen und gesagt was geht und was nicht. meine wohnung, meine regeln. deine wohnung deine regeln. die beiden waren keinen verlust für mich, ich habe wieder ruehe geniese single sein. kein 4 jähriger…..

  • Hans Eggimann sagt:

    wie gut die erziehung schlussendlich war, sieht man auch, wie die kinder mit ihren eltern umgehen…

    • Robert sagt:

      Weiss ich nicht. Aber so gegen zwanzig zu wird es durchaus interessant, mal nachzufragen. Wie man so war. Irgendwann werden sie ehrlich, die Kinder – was an sich schon ein gutes Zeichen ist.

  • René Baron sagt:

    Es scheint immer noch ganz ok zu sein, wenn einem beim Erziehen die Nerven durchgehen. Im Geschäft und Freundeskreis nimmt man sich zusammen, aber beim eigenen Kind glaubt man, mangels Konsequenzen, die ganze Schuld für den Frust ans Kind ranschreinen zu dürfen. Mehr noch, man macht das Kind für die eigene Unfähigkeit, die Fassung zu bewahren, verantwortlich. Damit signalisiert man nicht nur Schwäche, sondern mit den (zum Glück) meist nicht umsetzbare Drohungen auch Unglaubwürdigkeit, was wiederum, ist man einmal in diesem Teufelskreis gefangen, unweigerlich zu weiteren Problemen führt…

    • Anja sagt:

      Ich finde das einen sehr interessanten Punkt, danke dafür. Auch wenn es im Geschäft oder Freundeskreis wohl selten Situationen gibt, die einem dermassen zur Weissglut bringen können. Aber es stimmt schon, je frustrierter/gereizter man eh schon ist, umso weniger „verliidets“ im Umgang mit dem Kind. Und ja, dass man dann noch das Kind für das eigene Unvermögen verantwortlich macht, ist das i-Pünktli.

  • Blitz Blank sagt:

    Oft kommt es aus gefühlter Ohnmacht/Hilflosigkeit zur Gewalt, was besonders dann tragisch ist, wenn eigentlich noch andere Handlungsmöglichkeiten bestehen würden, aber das Wissen um sie fehlt. Leider haben manche (viele?) Männer Männerbilder im Kopf, die sie gerade in dieser Hinsicht im Stich lassen: „Ein Mann ist immer Herr seiner Lage und nicht hilflos/ohnmächtig (Opfer)“. „Ein Mann braucht keine Hilfe, sondern kann alles selber“. Solche Männer flüchten sich schneller in die Gewalt um die Ohnmacht nicht ertragen zu müssen und haben mehr Mühe Hilfe/Rat/Unterstützung/Beistand zu holen.

    • Blitz Blank sagt:

      Kommt dazu, dass rein von der Biologie her der männliche Körper eine höhere Stress-, Angst-, Kampf- und Fluchtbereitschaft aufweist. Der Grund ist sehr einfach: Die Natur hat den männlichen Körper für das Kämpfen und Flüchten (Dominanzkämpfe innerhalb der Gruppe und Jagd) optimiert. Wenn man kämpft (oder flüchtet) ist man nicht entspannt und ausgeglichen, sondern mit Vorteil geflutet mit div. Stresshormonen. Erst dieser Stress-Cocktail versetzt einen Körper überhaupt in die Lage alle Kräfte zu mobilisieren. Biologisch gesehen ist also der Mann der „Angsthase“ nicht die Frau…

  • xyxyxy sagt:

    @klara – Juul übertreibt schon. ER sagt z.B. dass Gehorsam nur im Militär nötig sei, und das habe ja eine rein destruktive Zielsetzung.
    Gehorsam ist aber überall notwendig. Am Arbeitsplatz, in der Schule, im Strassenverkehr etc. – ohne Gesetze und Hierarchien geht es nicht. Wenn wir es übertreiben mit unserem Verständnis und auf das Kind eingehen und unserer Geduld, wird das Kind sich in der Welt, in der es oft ruppiger zugeht nicht zurecht kommen und ständig „verletzt“ sein.
    Aber wie gesagt, vieles was er schreibt ist auch sehr gut.

    • Klara sagt:

      Ich finde eben, er übertreibt nicht. er schreibt ja auch, wenn ich dann also nicht gehorche, zb. am arbeitsplatz, dann werde ich schon lernen, was das für mich bedeutet. natürlich wollen wir den kindern diesen lernprozess so ersparen, aber für mich bedeutet das schon eine entlastung. aber klar, ich versuche auch, meinem kind ein autounfall zu ersparen, ich „zwinge“ es auch zum händewaschen vor dem essen, zum gewickelt-werden etc…

      • xyxyxy sagt:

        schon ok klara – mit gesundem Menschenverstand, wird man automatisch das rechte Mass finden. Problematisch sind solche Bücher für Menschen, welche mit einem religiös anmutenden Eifer jedes Wort 1:1 glauben und eben nur noch nach solchen „Regeln“ erziehen. Aber das tun sie ja nicht.

        Obwohl ihr Kind schon eine seelische Störung davon tragen könnte, wenn sie es gegen seinen heiligen Willen ZWINGEN zum Händewaschen…. (sollte ein Schwerz sein)

  • Rahel sagt:

    Ich muss gestehen das für mich als Mutter mein Kind die beste Lebensschule ist. Respekt und Toleranz spielen eine wichtige Rolle in der Erziehung von Kindern. Auf jeden Fall sollte man Kinder nicht öffentlich blosstellen, ich finde das furchtbar wenn eine Mutter sich so kalt und egoistisch benimmt. Ich gehe davon aus, dass diese Frau sich selber auch kaum schätzt und ihre Frustration dem schwächerem Kind auslässt. In solchen Fällen ist ganz klar auch der Vater gefragt; Väter haben sicher eine genauso wichtige Funktion in der Erziehung wie Mütter, das ist ohne Zweifel so.

    • alpha pfeifer sagt:

      danke@rahel: ganz klar auch der Vater gefragt; Väter haben sicher eine genauso wichtige Funktion in der Erziehung wie Mütter, das ist ohne Zweifel so.

      nur schade sehen das nicht alle so und dann gibts noch die feministinen-terroristinen gegen eine einigung geschiedener und getrennten eltern übers sorgerecht.

  • xyxyxy sagt:

    @Astrid – ich kann ihre Frage kaum beantworten, weil Beziehungen eben nicht so einfach Messbar sind. Wie will man gesendete und empfangene Liebesschwingungen messen? Zudem sind alle verschieden. Die Elternbeziehung ist sicher sehr wichtig, dennoch: ein Kind leidet stärker unter streitenden Eltern als andere.
    Die Fähigkeit für sein Kind das nötige Feingefühl zu haben, zu spüren, wenn es eine Strafe z.B. nicht verstanden hat, wenn man es verletzt hat – wann es Zeit ist streng zu sein und wann grosszügig.
    Das andere: Konflikte schnell bereinigen, eigene Fehler zugeben, sie vorbildlich verhalten.

  • xyxyxy sagt:

    @Astrid – ich kann ihre Frage kaum beantworten, weil Beziehungen eben nicht so einfach Messbar sind. Wie will man gesendete und empfangene Liebesschwingungen messen? Zudem sind alle verschieden. Die Elternbeziehung ist sicher sehr wichtig, dennoch: ein Kind leidet stärker unter streitenden Eltern als andere.
    Die Fähigkeit für sein Kind das nötige Feingefühl zu haben, zu spüren, wenn es eine Strafe z.B. nicht verstanden hat, wenn man es verletzt hat – wann es Zeit ist streng zu sein und wann grosszügig.
    Das andere: Konflikte schnell bereinigen, eigene Fehler zugeben, sie vorbildlich verhaltn

    • Astrid sagt:

      @xyxyxy: Ist noch interessant: mein Beitrag, auf den Sie geantwortet haben, ist mittlerweile verschwunden. Sie haben recht, es ist eine ganz individuelle Sache. Ich war wirklich interessiert an der Antwort, mich hat Ihr Begriff ‚gesunde‘ Beziehung zum Denken gebracht. Ich nehme mal an, dass Eltern, die achtsam und respektvoll mit ihren Kindern umgehen, es richtig machen.

  • Klara sagt:

    Wenn die Nerven durchgehen mit einem beim „erziehen“, kann man sich ja auch mal beim Kind für den Ton, die Wortwahl entschuldigen. Aber auf der Sache selbst beharren. Und sein Umfeld bitten, einem auf Misstöne aufmerksam machen. Mein Mann war lange zu unsicher, mir zu sagen, dass ich in der Anfangsphase nach der Geburt zu übertrieben reagierte. Aber das muss sein, dass man sich kritisieren lässt.

    • Eremit sagt:

      Die konstruktive Kritik funktioniert nur dann, wenn diese auch auf offene Ohren stösst, sagt man.

      Wie oft erlebt man es beim Arbeitsplatz, dass jemand sich völlig daneben benam und sich dann später dafür entschuldigte?
      Letzteres fast nie.

    • Karinka sagt:

      Ich habe mich auch schon bei meinem Kind für eine Überreaktion entschuldigt. Finde das eine gute Lösung!

  • Robert sagt:

    Es will mich dünken, dass es in so manchen Fällen (die man so miterlebt hat – zusehend oder als Teil der Szene) nicht so sehr darum geht, ob bestimmte Erziehungsmassnahmen richtig oder falsch sind. Oft geht es wohl schlicht darum, ob man noch objektiv ist, noch objektiv sein kann. Oder ob man schon längst die Nerven verloren hat, sich mit richtig oder falsch auseinanderzusetzen.

    Man hat ja auch eine eigene Befindlichkeit und diese ist nicht immer gut. Ich habe kaum etwas als anspruchsvoller erlebt, als einem Kind (von sagen wir mal 3-6 Jahren) gegenüber immer gefasst und objektiv zu sein.

    • Robert sagt:

      Wie also schafft man es, die Nerven länger zu behalten? Das seit Stunden quengelnde und nervende Kind immer noch objektiv zu behandeln, obwohl man selbst psychisch schon längst auf dem Zahnfleisch geht. Wie schafft man es, wengistens zwischen drin immer wieder „aufzuräumen“ und sich die Dinge wieder einpendeln zu lassen?

      Eine Antwort ist in meinen Augen, dass es eben sehr viel bringt, wenn man mit den Kindern nicht „alleine“ ist. Wenn man sich die Erziehung teilen kann, wenn man sich gegenseitig immer wieder auf den Boden zurückholen und beurteilen kann.

      • Blitz Blank sagt:

        Genau Robert! Von Männern höre ich immer wieder: „Weisst du bei mir braucht es viel bis ich die Nerven verliere“. Ich sage dann immer „Dafür kommt dann auch viel“. Wichtig ist gerade nicht, sich solange wie möglich zu beherrschen, sondern möglichst früh wahrzunehmen, dass ich langsam die Nerven verliere und mir z.B. Unterstützung hole, „flüchte“ etc.

  • Sibelius sagt:

    Endlich wieder mal ein Beitrag, der (hoffentlich) nicht im Geschlechterkrieg endet. Ich will mehr davon!

    • max sagt:

      @Sibelius
      Hier meine Sicht zum Geschlechterkrieg in diesem Beitrag von Jeannette Kuster: Väter machen solche Sachen nicht. Psychische Gewalt ist die Spezialität von Frauen und von Müttern.

      • Anita Beeler sagt:

        @max. Siehe meinen Beitrag oben, und derjenige von oma. Und gehen Sie mal an einem Grümpel-Turnier auf einen Tschutti-Platz und mischen sich dort unter die Väter……

        Der bei weitestem unfairste und unberechenbarste Lehrer den ich je hatte war übrigens auch männlich.

      • Anita Beeler sagt:

        @max. Siehe mein Beitrag oben, und der Beitrag von oma. Und gehen Sie einmal während eines Grümpelturniers auf einen Tschutti-Platz und mischen sich dort unter die Väter…….

        Mein absolut unfairster und unberechenbarste Lehrer den ich je hatte war übrigens auch männlich…

      • Astrid sagt:

        Super Antwort auf Sibelius‘ Beitrag, Max, wirklich!

  • Hans Christoffel sagt:

    Wenn ich hier div. Artikel lese, wundert es mich nicht, dass heute viele Jugendliche keinen Anstand und keine Grenzen mehr kennen. Es ist keine Gewalt, wenn man einen “Chlapf” auf den Tisch tut, den Sprössling am Kragen packt und ihm genau erklärt, dass er/sie die Grenze überschritten hat. Das hilft mehr als irgend ein pseudopsychologisches Gejammer, dass man sehr betrübt sei, wenn das Kind die Grenzen überschreitet. Leider ist es aber so, dass viele Eltern keine Ahnung von Erziehung haben oder sich nicht darum kümmern was zur Folge hat, dass die Kinder in der Zukunft grosse Probleme bekommen.

  • heidi reiff sagt:

    Normal ist, dass Kinder Grenzen ausprobieren , ich konnte z.B. im Alter von 3 Jahren noch nicht alleine gehen, vermutlich sollte ich nach meiner Mutter ewig ein Baby bleiben,ich wasche heute in meinem fortgeschrittenen Alter meine Haare mit Baby – Shampoo, hat ja nichts mit meiner Vergangenheit zu tun, ist einfach ein mildes Haarwaschmittel – jedes Kind hat seine eigene individuelle Entwicklung – .

  • Astrid sagt:

    Redaktion, wozu gibt es eigentlich hier eine Antwortfunktion, wenn sie nie funktioniert? Das ist so oberlästig……

  • beat buerki sagt:

    was mich noch interessieren würde und gerne mal angesprochen, wie reagiere ich in so einem fall wie oben geschildert? kann ich mich da einmischen? soll ich mich einmischen? oder überhaupt, wie soll ich das tun? ab wann soll ich allenfalls die behörden informieren? nur bei körperlichen gewalt, auch sonst, gar nicht?

    • Robert sagt:

      Gute Frage! Wenn man sich einmischt, wird man mit 98%iger Sicherheit keine Verbesserung der Situation erreichen. Allenfalls macht man es auch für das Kind einfach noch schlimmer, weil sich a) die Bedrohlichkeit der Situation einfach nochmals erhöht und b) die Mutter danach noch hässiger sein wird. Und für die Behörden ist das wohl noch zu harmlos. Dennoch tut es natürlich weh, einfach daneben zu sitzen. Am ehesten vielleicht ein Versuch des Beruhigens: „Entschuldigen Sie, wenn ich mich einmische, aber ich ertrage es beinahe nicht, wie sie mit Ihrem Kind umgehen.“ Sowas?

      • Klara sagt:

        Mhhhh schwierig. Aber eigentlich ja. Es wäre besser, die Freundin würde der betreffenden Mutter das sagen. Von fremden Leuten so was anzunehmen ist schwierig.

    • Cara Mia sagt:

      Schwierig! Die Sozialmenschen gehen mal vorbei, und dann ist alles in Ordnung, und dann hat es sich, und wenn man Pech hat steht man dann als Petze da und hat die Frau zur Feindin (je nachdem wird der Name der meldenden Person mitgeteilt). HIlfe anbieten ist wohl besser, falls man Zeit dazu hat.

    • Blitz Blank sagt:

      Wenn man/frau sich einmischen will, dann würde ich folgendes empfehlen: Ein STOPP! oder „Hören sie Auf!“ sagen und wiederholen. Wichtig ist auf der richtigen Ebene zu kommunizieren. Da die Frau sich auf einem hohen Stresslevel befindet, nützt es nichts eine Diskussion anzufangen. Jemand der gestresst ist braucht einfache, verhaltensbezogene Botschaften, unterstützt durch eine klare aber respektvolle Körpersprache. Eine einfache Sprache ist auch für sie sinnvoll, da auch sie einen hohen Stresslevel haben werden, wenn sie sich einmischen.“STOPP!“…“STOPP!“. „Hören sie auf!“…“Hören sie auf!“.

  • arrows sagt:

    Ich Frage mich ernsthaft wie denn die Kinder in den letzten paar tausend Jahren erzogen worden sind, da diese Generationen ja ohne all die Psychiater, Psychologen und anderer selbsternannten Erziehungsfachleute. Vielleicht hatte man zu dieser Zeit noch gesunden Menschenverstand statt Fachleuten.

  • Sportpapi sagt:

    Das Beispiel ist natürlich schlecht gewählt, völlig überzogen. Aber mich würde eine saubere Definition des Begriffs Gewalt schon interessieren. Habe das Gefühl, plötzlich ist jedes Grenzen setzen bereits eine Gewaltausübung. Gewaltlose Erziehung – zeigt mir, wie ihr das macht, konsequent und vor allem erfolgreich. Für meinen Teil glaube ich, dass wir für extremes Verhalten der Kinder nicht um angemessene Strafen herumkommen – auch wenn diese mir häufig auch selber weh tun.

    • xyxyxy sagt:

      genau darum geht es Sportpapi – ich sehe das genau gleich wie sie
      ich denke nicht einmal dass man eine Liste erstellen kann, was Legitime Machtausübung ist und was nicht, weil alles im Kontext der Gesamtbeziehung gesehen werden muss – eine Handlung welche im Kontext einer Beziehung zu einer Verletzung führt – muss das im Kontext einer anderen Beziehung nicht zwingend tun – in einer Familie geht es um Beziehungen und diese müssen gesund sein, das ist das Wichtigste

    • Teilzeitpapi sagt:

      Gute Frage. Wir könnten noch erweitern auf die strukturelle Gewalt, aber lassen wir das mal.

      Gewalt gegen Kinder für mich: Verletzend, das Kind erniedrigend und entwürdigend. Schläge verletzen, das sollte klar sein. Niemand mag das (wir lassen die erwachsene Spielecke weg). Konsequent sein heisst für mich, dem Kind zu sagen, dass auf A B folgt. Und dann bei Wiederholung auch B tun. Möglichst erklärend warum (auch möglich, weil ich es so will) und B zeitnah und inhaltlich in Bezug stehend zu A. Z.B. zu langsam angezogen, wir schaffen den stündlichen Bus nicht und müssen da bleiben.

      • Teilzeitpapi sagt:

        Für das Kind erniedrigend: Alles, was sich gegen seine Person richtet (Du BIST dumm). Also immer das Verhalten kritisieren (Dein Verhalten war schlecht und zwar weil…), so lernt das Kind auch, dass meine Liebe nicht von seinem Verhalten abhängt, sondern grundsätzlich ist. Weiteres Element gleichwürdiger Erziehung (nach Juul): Verständnis zeigen für die Anliegen/Interessen/Positionen der Kinder, auch wenn man sie nicht erfüllt.

      • Teilzeitpapi sagt:

        Kinder als das anzunehmen, was sie sind. Kompetente Wesen, die kompetent Feedback geben darüber, was sie brauchen, was gut läuft und was nicht und an was ich arbeiten muss, wo ich mich entwickeln muss. Eigentlich sehr einfach, aber nicht immer einfach zu entschlüsseln, wenn man selbst Teil des Geschehens ist. Manchmal ist der Blick auf den Spiegel vernebelt oder man sieht aus irgendwelchen Gründen erst Zerrbilder, die nach und nach klarer werden.

      • Sportpapi sagt:

        Wir müssen einfach auch aufpassen, dass wir unsere „kompetenten“ Kinder nicht laufend überfordern.

      • Teilzeitpapi sagt:

        Das Kind hat auch die Kompetenz (oder Fähigkeit), Feedback zu geben, dass es überfordert ist. Wird auf der Elternseite das Feedback nicht verstanden, so wird sehr wahrscheinlich das Feedback laufend verstärkt. Vielleicht so stark, dass irgendwann Aussenstehende zur Unterstützung beim „Entschlüsseln“ beigezogen werden (müssen). Ein Feedback kann für Erwachsene auch ganz passiv aussehen. Sich zurückziehen, still und passiv werden, bettnässen, usw. Aber auch agressiv sein, etc. Ist auch abhängig vom Charakter des Kindes, ob es sich z.B. eher nach aussen oder innen richtet.

      • Teilzeitpapi sagt:

        Als Beispiel für letzteres: Die einen Kinder, die Gewalt erlebten, üben Gewalt gegen andere aus. Die anderen gegen sich selbst (z.B. Selbstverstümmlung, Bulimie).

      • Sportpapi sagt:

        Sie gehen davon aus, dass das Verhalten eines Kindes vor allem oder praktisch ausschliesslich durch die Umwelt geprägt ist. Ich nicht.

      • Teilzeitpapi sagt:

        Nein, das tue ich auch nicht. Ein willensstarkes Kind wird anders auf gesetzte Grenzen reagieren als eines mit einem weniger ausgeprägten Willen. Das eine akzeptiert ein Nein ohne Toben, das andere wirft sich auf den Boden. Aber sie kooperieren beide. Wenn beiden keine Grenzen gesetzt werden, werden sie mit ihrem Verhalten zeigen, dass sie überfordert sind mit der ihnen zugewiesenen Verantwortung und Führungslosigkeit. Und wenn es die Eltern nicht entschlüsseln können, wird das Feedback lauter bis zur Eskalation.

      • xyxyxy sagt:

        @teilzeitpapi – ich habe das Buch „das kompetente Kind“ auch gelesen. Sehr vieles ist sicher richtig und sehe ich auch so. Jedoch stört mich dieses Einseitigkeit. Das Kind ist auch ein eigenständiger Mensch und nicht nur eine Reaktion auf unser Verhalten. Und der Autor begeht eben auch diese übertreibung mit der „Gewalt“. Da muss man ein Kleinkind täglich wählen lassen, welchen Pulli es gerade anziehen will und ob es essen will oder nicht – einen Stillrhythmus zu haben, ist für ihn bereits schon Misshandlung…. ich habe solcherart erzogene Kinder gesehen, die schienen gar nicht kompetent.

      • Vormals Papi sagt:

        Wenn es denn so wäre, dass man „automatisch“ gewalttätig wird, sofern man selbst in den „Genuss“ von Gewalt gekommen wäre, so müsste ich wohl längstens im Gefängnis sitzen. Ich habe viel Gewalt, in jeder Form erfahren, im Elternhaus (aber vollkommen versöhnt), noch mehr in der Schule durch sog. „Lehrkräfte“. Mir ist als Vater einmal die Hand ausgerutscht, wofür ich mich jetzt noch schäme. Ob man selbst zur Gewalt neigt hängt von vielen Faktoren ab.

      • Klara sagt:

        @xyxyxy: das habe ich aber anders verstanden. aber ich habe von juul nicht nur das kompetente kind gelesen, auch die anderen sachen. ich hab’s dann eher so verstanden: wenn ich dann doch dem kind zb.den pulli aufzwänge, ist es kein untergang wenn’s brüllt: ist „gesunde“ reaktion auf sein frust.. Und ob mein kind isst oder nicht, das kann ich doch wirklich seinem gutdünken überlassen. ich biete es an, es nimmt oder nicht. aber ich bestimme schon selbst, wann ich was anbiete, plusminus… alles kann das kind sicher nicht entscheiden, gehe da einig.

  • Teilzeitpapi sagt:

    Art. 180 des Strafgesetzbuches: „Wer jemanden durch schwere Drohung in Schrecken oder Angst versetzt, wird, auf Antrag, mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft.“ Das Gericht müsste dann darüber befinden, ob die Drohung schwer genug war. Interessante Kombination, dass Sie anscheinend sehen, dass die Mutter etwas „ausagiert“, dann aber einfach ihr Verhalten abstellen wollen, notfalls mit Gewaltandrohung. Es scheint Ihnen möglicherweise nur um Ihre Ruhe zu gehen oder darum, dass Sie Probleme von Mitmenschen nicht mitbekommen möchten.

  • max sagt:

    In der Geschichte am Anfang des Blogeintrages frage ich mich, ob die Eltern noch zusammenleben oder geschieden sind und was genau die Mutter an dem Kind ausagiert. Ich selber würde mich in einer solchen Situation vor die Mutter stellen und sehr laut und seeehr deutlich in gut verständlichem Berndeutsch sagen:
    „So jitz längts!“ Und falls die Frau mir auch noch frech wird, dann schiebe ich hinterher: „Süsch läng der eini!“

  • max sagt:

    Eine gemeinnützige Stiftung als Informationsquelle ist in der Schweiz nichts als eine Witznummer. Diese Leute haben 50% ihres Budgets vom Steuerzahler. Die homepage betreiben sie, um den erwachsenen ein schlechtes Gewissen zu machen. So strömt das Geld weiter in die Kassen der Stiftung und die Psycho-Sozioprofi in dem Büro müssen sich nicht nach einer nützlichen Arbeit umsehen.

    Pardon, aber eine solche Stiftung hat ihre website weder für Kinder noch für Eltern sondern für den Spendenzahler.

    • Blitz Blank sagt:

      „Witznummer“ finde ich jetzt etwas stark. Aber dass solche „gemeinnützige“ Organisationen nicht im luftleeren Raum leben, sondern immer auch ein Eigeninteresse (Überlebenstrieb) haben, die ihre Wahrnehmung färbt ist sicher wichtig zu wissen.

  • oma sagt:

    weshalb verschwinden meine beiträge regelmässig?

    • Robert sagt:

      Hab ich mich auch schon gefragt. Sehr undurchsichtig. Ich glaube, es gibt auch technische Probleme hier. Und manchmal verschwindet ein Beitrag, um einige Minuten später dann doch da zu sein. Tsja. Muss man mit leben. Fukushima: Man kann sich eben auf die Technik letztlich doch nicht wirklich verlassen…

  • othmar sagt:

    Die ‚Erziehung‘ mit verbaler Gewaltausübung und Erniedrigung wird von Generation zu Generation weitergegeben. Ich bin kein Hindu, glaube nicht an Wiedergeburt. Trotzdem denke ich dass die Welt besser wird, wenn es mir gelingt, diese generative Tradition zu durchbrechen. Der Begriff Autorität enthält immer auch eine strukturelle Gewaltausübung. Rosenberg’s Gewaltfreie Kommunikation und Thomas Gordons ‚Familienkonferenz‘ helfen die Augen zu öffnen. Letztendlich müssen aber auch wir Erwachsenen erkennen, dass wir in einer mehr oder weniger gewalttätigen Gesellschaft leben. Das Leben ein Seiltanz.

  • Pippi Langstrumpf sagt:

    Im Übrigen verstehe ich wirklich nicht, wie man ein Kind, sein Kind! so runterputzen kann wie im obigen Fall geschildert. Das ist krank, vor allem auch, wenn das Kind weint, spätestens dann ist der Moment da, aufzuhören, es zu trösten. Meine Strategie war immer, wenn möglich zu deeskalieren, das klappt schlecht, wenn das Kind in der Trotzphase ist, aber man darf sich nicht entmutigen lassen. Mein jüngster Sohn hatte regelrechte Anfälle, auch in der Öffentlichkeit, er konnte sich vor Wut am Boden wälzen, wenn ich da nicht die Nerven behalten hätte, wäre es nur schlimmer geworden.

  • Stefan W. sagt:

    Eltern sind keine Übermenschen und müssen auch keine sein. Wenn man mal verbal ausflippt, weil das Kind einen zum Wahnsinn getrieben hat, ist man nicht gleich ein Monster.

    Dass Kinder ihre Grenzen austesten, ist normal. Ebenso normal ist es, dass Eltern immer genervter reagieren, je näher das Kind diesen Grenzen kommt. Genau das ist ja der Sinn des Austestens. Irgendwann ist die Grenze überschritten und die Eltern reagieren nicht mehr kühl-überlegen.

    Solange das Schimpfen nicht zum Dauerzustand wird, ist das m.E. kein Problem. Die meisten Kinder kommen trotzdem gut raus.

  • xyxyxy sagt:

    ach die Experten – wenn man einem Kind Grenzen setzt, ist das immer in einer Form „Gewalt“ – es geht genau darum, dass das Kind sich geliebt weiss und begreift dass diese „Gewalt“ oder besser gesagt „Macht“, aus Liebe zu ihm eingesetzt wird. Das ist natürlich mit Beleidigungen und unsinnigen Drohungen nicht möglich. Mit Liebesentzug auch nicht. Es sei denn, man will dem Kind mit einer Distanziertheit zeigen, das sein Verhalten mich verletzen kann, das wiederum halte ich für sinnvoll, weil man so dem Kind zeigt, dass man es ernst nimmt. So lernt es auch sozialen Umgang mit anderen Menschen.

    • Blitz Blank sagt:

      Dass Grenzen setzen immer eine Form von „Gewalt“ ist, kann ich nicht zustimmen. Man sollte da schon genau hinschauen was Gewalt bzw. gewalttätig ist. Grenzen zu setzen heisst Widerstand zu leisten. Und Widerstand leisten kann man/frau sehr wohl gewaltlos. Ich würde auch nicht „Gewalt“ mit „Macht“ gleichsetzen. Ich habe z.B. dank meiner Kraft die Macht ein Kind aufzuheben. Gewalt dagegen ist gerade der Missbrauch von Macht (Kraft): Dank meiner Kraft kann ich z.B. ein Kind abschlagen.

      • xyxyxy sagt:

        kommt darauf an – manchmal muss man das Baby mit Gewalt festhalten, dass es nicht vom Wickeltisch fällt
        das Kleinkind mit Gewalt zurückhalten, dass es nicht in die Strasse rennt –
        Natürlich nenne ich das auch nicht „Gewalt“ da Gewalt negativ definiert ist – ich sage das nur, weil gewisse Leute alles mögliche in der Kindererziehung Gewalt nennen. Ich möchte damit darauf hinweisen, dass es oft eine Definitionsfrage ist und dass es um die Frage geht, welche Machtausübung ist legitim und welche nicht.

      • Sportpapi sagt:

        Oder eben aufheben, wenn es doch in eine ganz andere Richtung will. xyxyxy hat völlig recht. Hört auf damit, den Begriff Gewalt so inflationär zu verwenden. Er nutzt sich sonst ab.

      • mila sagt:

        blitz blank, das sehe ich ähnlich. respektive ist auch mir unverständlich, weshalb der akt des festlegens von grenzen heutzutage in geradezu nonchalanter weise gleichgesetzt wird mit einem potentiell gewalttätigen eingriff in irgendwelche diffus formulierten individuellen ‚freiräume‘. als ob ’selbstverwirklichung‘ darin bestehen würde, alle seine wünsche und triebe ungehindert ausleben zu dürfen (freud und seine ziemlich krude sicht von kultur lassen grüssen). wäre aber nicht gerade ein mensch, der ausschliesslich nach lust und laune lebt, in tat und wahrheit ein sklave seiner selbst?

      • Sportpapi sagt:

        @mila: über das Grenzen setzen könnte man noch diskutieren. Was aber, wenn sie trotzdem überschritten werden? Wenn ein Kind trotzdem auf die Strasse hinausläuft? Wenn es weiterhin andere Kinder plagt, obwohl es mehrfach liebevoll ermahnt wurde? Was dann?

      • mila sagt:

        weshalb über das grenzen setzen diskutieren? nur idioten haben das gefühl, sie täten ihrem kind einen gefallen, wenn sie es nach belieben schalten und walten lassen. solchen leuten ist mit vernunft ohnehin nicht beizukommen.

        du hast es doch selber gesagt: über die erforderlichen sanktionen sollten wir, wenn schon, intensiver nachdenken. hier scheint mir die gewaltfrage tatsächlich angebracht.

      • Littleblackheart sagt:

        Es ist mir auch nicht ganz klar, wie man Grenzen setzen als Gewalt betrachten kann. Vielleicht eine Verwechslung der Begriffe? Man sollte vielleicht besser mit Verantwortung und Wahl statt Freiheit und Gewalt operien, dann macht es meiner Meinung nach mehr Sinn. Am Anfang haben die Eltern die volle Verantwortung – Kinder keine, dafür haben sie auch keine (grossen) Freiheiten. Die erwerben sie sich Stück für Stück im Austausch für Verantwortung für ihre Aktionen…

    • Mirjam sagt:

      Nein, Grenzen setzen ist keine Gewalt. Grenzen setzen heisst dem Kind beizubringen dass es Dinge gibt welche es nicht tun darf (z.B. andere Kinder hauen, Dinge mutwillig zerstören, Dreck liegen lassen). Das Kind muss auf gewaltlose Art lernen dass es die Grenzen anderer zu respektieren hat. Behandle andere Menschen nur so, wie du selber gerne behandelt werden würdest. Das ist ein ganz einfacher Grundsatz den schon ganz kleine Kinder (ab 12 Monaten) verstehen lernen können. Wenn mich mein Sohn beim Stillen in die Brustwarzen gebissen hat habe ich ihn sofort von der Brust genommen, dazu ein

      • Mirjam sagt:

        scharfes „NEIN“. Er hat das 2,3 Mal gemacht und hat dann sehr schnell gelernt dass er das nicht tun darf – und er war damals noch ein Säugling von zirka 11-12 Monaten. Schon kleine können sehr gut lernen, wo die Grenzen sind und dass diese nicht überschritten werden dürfen. Es kommt einfach immer darauf an, WIE man reagiert wenn diese Grenzen überschritten werden. Schlagen, treten, zwacken, verbale Gewalt ist hier nicht angebracht. Deshalb: Grenzen setzen bedeutet auch Lieben. Eltern welche ihrem Kind KEINE Grenzen setzen überfordern ihr Kind damit. Kinder brauchen und suchen Grenzen.

      • Sportpapi sagt:

        Mein kleiner im Triptrap-Stuhl hält immer wieder seine Füsse auf den Tisch, WEIL er genau weiss, dass er das nicht darf. Ein scharfes „Nein“ reicht da leider nicht, im Gegenteil.

      • plop sagt:

        mein Tipp: Ignorieren. Ist zwar eine von mir unbeliebte „Erziehungsmethode“ aber hift grad bei so Sachen meist am besten…

      • plop sagt:

        ups, war an SPORTPAPI….

      • Sibelius sagt:

        Genau, bei uns auch nicht (immer). Je nach Kind, Alter und Situation ist die Reaktion auf unsere Reaktion völlig unterschiedlich.

      • Cara Mia sagt:

        Klar, die testen: was macht der Sportpapi jetzt? Also Konsequenz her. Entweder den Triptrap so nahe an den Tisch, dass das nicht mehr geht, oder eben so weit, damit die Füsse den Tisch nicht mehr erreichen? Oder Teller wegstellen, denn man kann ja nicht essen, wenn man die Füsse auf dem Tisch hat. Eines unserer Kinder hat sich mit etwa 4-jährig im Auto mehrmals abgeschnallt. Ich sagte, dass wir so halt jedes mal anhalten und sie wieder anschnallen müssen, und dann noch viel länger fahren müssen, bis wir da sind. Noch zweimal hat sie’s getan, wir hielten an und schnallten an, dann war Ruhe.

      • xyxyxy sagt:

        ja sehen sie Mirjam und jetzt gibt es aber Leute, welche ihre Art Grenzen zu setzen, bereits als Grenzüberschreitung ihrer Macht werten, Leute die einen genauen Katalog haben, welche für alle Menschen und Beziehungen gelten soll, was nun eine „Grenzverletzung des Kindes“ darstellen soll und was nicht. Ihre absoluten Botschaften verbreiten sie in Büchern und viele plappern ihnen das nach.
        Was musste ich mir schon anhören, was Kinder in diesem und jenem Alter noch nicht verstehen können (von Fachleuten erwiesen!) – was meine Kinder sehr wohl ganz gut verstehen konnten.

      • xyxyxy sagt:

        @Mirjam
        Ihr „scharfes Nein“ könnte man auch als Gewalt deuten. Man könnte auch sagen „keiner von uns mag es wenn wir scharf zurechtgewiesen werden – deshalb dürfen wir das auch bei Kindern nicht tun“
        ich bleib dabei: es braucht gesunde Beziehungen und Menschenverstand und das wissen, dass Kinder eben wirklich unmündige sind, für die wir die Verantwortung tragen und sie zur Mündigkeit erziehen müssen. Direktvergleiche mit Beziehungen zwischen Erwachsenen sind deshalb nur sehr bedingt nützlich.

      • Mirjam sagt:

        Ein scharfes „NEIN“ ist keine verbale Gewalt, sondern ganz einfach „Grenzen gesetzt“. Wenn ich einem Baby singend und lachend Nein sage, versteht es dieses Wort nicht als „Bis hier und nicht weiter“. Wenn ich dieses Wort aber ganz klar und bestimmt einsetze, dann merkt es sofort dass Mama das nicht goutiert. Man kann dieses Wort auch durch „Stop“ ersetzen. Man muss es aber immer ganz klar und bestimmt sagen, sonst wird es nicht als Grenze erkannt.

      • xyxyxy sagt:

        ich hoffe sie verstehen mich richtig Mirjam – ich gehöre nicht zu denen, die sie kritisieren. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass die Definition von Gewalt und die Begründung warum man dies und jenes tun und lassen soll „wir hätten es auch nicht gerne/fänden das erniedrigend“ dahin gehend hinausläuft, dass man selbst ein scharfes Nein als Machtmissbrauch deuten müsste.
        Ich habe nichts gegen scharfes Zurechtweisen – was nicht heissen soll, dass es immer angebracht oder zielführend ist. Es gibt eben keine allgemeingültige Regel, sondern vieles ist Beziehung-, Person-, und Situationbezogen.

      • Astrid sagt:

        xyxyxy, ich stimme Ihnen (und Sportpapi) hier zu. Allerdings wäre ich froh, wenn Sie mir noch Ihren Satz ‚in einer Familie geht es um Beziehungen und diese müssen gesund sein‘ erläutern könnten. Was heisst ‚gesund‘? Gesunder Menschenverstand, guter Willen, hohe Bildung, emotionale Intelligenz, Respekt? Was ich in meiner Praxis immer wieder sehe, wofür ich aber keine platte Erklärung habe, sind Eltern, deren Beziehung zerrüttet ist, die aber trotzdem beide ihre Kinder als absolute Priorität sehen können und das auch leben. Das ist eigentlich widersprüchlich, existiert aber sehr wohl.

      • Astrid sagt:

        xyxyxy, das sollte eine Antwort bzw auf ihren Beitrag von 11:06 sein……

    • Blitz Blank sagt:

      xyxyxy und sportpapi:

      In meinen Augen verwenden gerade sie das Wort „Gewalt“, indem sie es für fast alles gebrauchen, inflationär.

      Zwischen „liebevoller Ermahnung“ und der „Ohrfeige“ hat es hoffentlich noch viel Platz für angemessene/effektive/gewaltfreie elterliche Verhaltensweisen. „Gewaltfreier WIDERSTAND“ ist übrigens kein schwächliches Nachgeben.
      Gewalt ist aber oftmals die Flucht vor der eigenen Ohnmacht/Hilflosigkeit (Flucht in die Gewalt).

      • othmar sagt:

        Ich gehe da so vor dass ich mir über die Begriffe klar werde. Mir griffige Definitionen verschaffe. Gewalt ist alles was eigene Rechte (z.B. meine Rechte als Vater) durchsetzt auf Kosten der anderen (z.B. meiner Kinder). Bsp: kinder lieben es herumzutoben und laut zu sein, das ist auch ihr Recht. Ich brauche manchmal auch Ruhe und möchte nicht vom Lärm überflutet werden. Wenn ich gewaltfrei sein will, bitte ich die Kinder um Ruhe, um Rücksicht, ziehe mich in ein anderes Zimmer zurück oder geben z.B. eben den Versuch auf Zeitung zu lesen, während ich Kleinkinder beaufsichtige.

      • othmar sagt:

        Wenn man eigene Bedürfnisse zeigt, formuliert und um die Kinder um deren respektierung bittet, haben meine Kinder durchaus auch Verständnis dafür. Es macht auch Sinn die Kinder immer wieder zu beobachten. Ich will ja auch keine stillen Ducksmäuser, die furchtsam durch die Wohnung schleifen, sich zurückziehen und nur noch mit sich selbst beschäftigen. Spätestens wenn zuhause so ruhig und traurig wird, muss ich mir doch überlegen, ob ich meine Bedürfnisse nicht auf Kosten der Kinder zu weit ausgebreitet habe.

  • Pippi Langstrumpf sagt:

    Einem kleinen Kind gegenüber die Nerven zu behalten ist vergleichsweise leicht, das natürlich Machtgefälle ist so gross, dass kaum echte Wut aufkommt, da kann das Kind noch so „blöd“ tun. Manchmal ist man genervt, ja, auch müde und will nur noch seine Ruhe, wenn es einen Tag lang harzte. Aber nachdem meine Kinder nun erwachsen sind weiss ich, die ECHTEN Herausforderungen kommen in der Pubertät, da gelang es mir nicht mehr, immer die Nerven zu behalten, die Auseinandersetzungen und Kämpfe waren zum Teil hart, es gab böse Worte, von beiden Seiten. Da brauchte es dann wirklich Entschuldigungen.

    • xyxyxy sagt:

      gut gesagt Pippi – aber es geht ja nicht darum, dass wir fehlerfrei bleiben – sondern dass wir eben auch Fehler einsehen und lernen uns zu entschuldigen und sich gegenseitig zu vergeben – wenn Kinder solche fehlerhafte Eltern haben, die aber eine echte Beziehung leben – sind sie gut aufgehoben.

      • Pippi Langstrumpf sagt:

        Denke ich auch, XY. Heute haben wir es sehr gut, es gibt keine Ressentiments, obschon ich einige Fehler, auch grössere, gemacht habe. Sie werden diese nicht wiederholen, sie werden es besser machen. Es ist eben auch schmerzhaft, einzusehen, dass Geschehenes nicht ungeschehen gemacht werden kann, das ist nicht leicht, sich selber zu verzeihen.

      • Endymion sagt:

        Mir erging es ähnlich, allerdings aus der Sicht des Kindes. Meine Eltern kamen in den 60ern in die Schweiz, aus einem sehr anderen Kulturkreis und wussten gar nicht so recht, was mit ihren Kindern anfangen sollen. Sie waren vorallem mit sich selbst beschäftigt. Manchmal war aus haaresträubend, sie machten jeden – wirklich jeden – Fehler mehrfach, bis heute. Das kann ich ihnen nachsehen, ich sehe ja die Situation. Aber dass sie sich nie entschuldigt haben, bricht mir das Herz. Einem Tierhalter hätte man seine Tiere entzogen.

      • mila sagt:

        meine mutter, pippi, würde ziemlich sicher dasselbe sagen wie du. wichtig ist am ende doch, dass man die grösse hat, fehler einzugestehen – erst wenn eltern sich entschuldigen können, lernen das auch die kinder. insofern sollte man geschehenes auch nicht in jedem fall ungeschehen machen wollen, denn es ist teil eines (wie ich meine notwendigen) gegenseitigen lernprozesses. ob ich allerdings die ‚fehler‘ meiner mutter nicht wiederholen werde? ich wage es zu bezweifeln…

        vom bild stets perfekt ausgeglichener, vernünftig handelnder eltern sollten wir uns verabschieden; es ist illusorisch.

      • Pippi Langstrumpf sagt:

        Stimmt mila, leider ist es illusorisch. Trotzdem gibt es Eltern, die es wirklich besser machen und solche, die einfach keine Ahnung haben. Wenn ich sehe, mit wie viel Geduld meine Freundin mit ihren Kindern umgeht, muss ich mich machmal schon an der Nase nehmen und bin froh, dass meine Kinder grosszügig sind, auch in der Beurteilung ihrer Mutter.

      • mila sagt:

        ich könnte mir vorstellen, dass es für diese kinder später einmal ein schock ein könnte, wenn sie feststellen, dass ihnen die welt da draussen nicht mit derselben engelsgleichen geduld begegnet wie mama… grosszügig über elterliches fehlverhalten hinweggehen können nur kinder, die ohne jeden zweifel wissen, dass sie geliebt werden – selbst bei eigenem fehlverhalten. in diesem punkt gebe ich xyxyxy absolut recht: auf die innigkeit der eltern-kind-beziehung kommt es an. sie lässt manches böse wort vergessen, beidseits.

      • Pippi Langstrumpf sagt:

        Endymion, sprich sie doch darauf an. Vielleicht hoffen sie, dass du alles vergessen hast und wollen keine schlafenden Hunde wecken. Sprich mit ihnen über deinen Schmerz, du kannst nur gewinnen dabei, sonst gibt es eine Entfremdung, die immer grösser wird. Ich sprach meinen Vater erst ein Jahr vor seinem Tod auf alles an, mein Fehler, ich hätte viel früher sprechen sollen, es hätte sein und mein Leben entscheidend beeinflusst. Ich bedaure das heute, nicht nur für mich, auch für ihn und für meine Kinder, sie hatten nur ganz kurz einen Grossvater, weil ich keinen Kontakt zu meinem Vater hatte.

      • Sparter sagt:

        @Endymion
        Falls dich das bis heute schwer belastet, dann ist es unter Umständen gut, eine Fachperson als Beratung hinzuziehen. Der Versuch mit deinen Eltern zu sprechen kann sehr kontraproduktiv sein. Dann ist es gut, wenn du darauf vorbereitet bis.

    • Robert sagt:

      Ich fand es VIEL schwieriger, dem kleinen Kind gegenüber die Nerven zu behalten, während dem es bei unserem in der Pubertät ganz einfach war. Nicht alle Kinder sind gleich.

      Bei kleinen Kindern geht es vielleicht nicht nur ums Machtgefälle. Kleine Kinder tun manchmal Sachen, die ein „grosses“ Kind niemals tun würde – viel weiter weg von jeder Form erwachsener Distanz. Und manchmal vielleicht auch einfach genau aus dem Grund: Um mal zu sehen, was passiert oder wie sich das anfühlt. Und ist dann für jede Form der Ansprache nicht mehr zu erreichen.

      • Astrid sagt:

        Das war bei uns ähnlich. Mir fällt gerade ein, dass vielleicht auch deshalb die Pubertät unserer Kinder relativ ruhig verlaufen ist, weil wir unsere Hausaufgaben schon in der Kleinkinderphase machen mussten. Vielleicht trifft es Eltern zu unterschiedlichen Zeiten.
        Und Pippi: Du musst schon irgend etwas richtig gemacht haben, wenn Deine Kinder grosszügig mit Dir sind. Ich finde, das ist sehr, sehr viel wert.

  • oma sagt:

    noch heute, mit 68 jahren bestimmt auch die lautlose gewalt meines erzeuger mein leben. mein vater hatte es drauf, wenn ich als kind etwas angestellt hatte, zuerst mit ausgefeilten schlagmethoden, je nach schwere meiner untat mit trockenem oder nassen Teppichklopfer/Ledergurt auf’s bekleidete oder nackte hinterteil, und dann mit tagelangem nichtbeachten. erkonnte mich tagelang ignrieren, keines blickes würdigen. diese art der strafen haben tiefere verletzungen hinterlassen als die schläge und beeinflussen noch heute mein leben. noch heute habe ich das problem,trotz hilfe nicht überwunden

    • xyxyxy sagt:

      das glaube ich ihnen sofort oma – psychoterror ist das schlimmste – für ein Kind ist es enorm wichtig, dass eine Konfliktsituation so bald als möglich bereinigt ist und dass es sich der Liebe und Geborgenheit wieder sicher ist
      – diese Art von psychischer Gewalt, wird nirgends geahndet, sie fällt nicht auf, sie ist unsichtbar aber eine der Schlimmsten

      • heidi reiff sagt:

        Ich kenne viele solche Geschichten von Menschen wie Sie es erzählen , das Buch von Alice Miller – Am Anfang war Erziehung – ist sehr aufschlussreich über diese destruktive Haltungen von Eltern – ich habe viele schreckliche Dinge erlebt in meiner Stammfamilie, hab auch einige Therapien hinter mir. Ob psychische oder physische Gewalt , die Leidtragenden sind die Kinder. Meine Entscheidung war einfach, meine Kinder sollen es besser haben, so alles immer herunterschlucken ist total schädlich, ich hatte als junge Frau ein Magengeschwür, wir mussten ja trotzalledem immer tapfer sein.

    • Hans sagt:

      Mein Sohn, jetzt 36 Jahre alt, sagte als 18 Jähriger zu meiner Ex-Frau: „Dummi Chue“ worauf er von mir eine offene Hand ins Gesicht bekam. Er war mir körperlich hoch überlegen, hätte sich aber niemals getraut zurück zu schlagen. Jahre später hat er mir einmal gesagt dass er ein paar einzelne Schläge bekommen habe; aber nie unberechtigt. Etwas Anderes, früher war es noch üblich dass Kinder ohne Znacht ins Bett geschickt wurden, mein Vater hat das nie gemacht und auch ich nicht, wäre ja auch irgendwie Psychoterror gewesen.

      • Eni sagt:

        @ Hans

        Ich hätte zurück geschlagen…………..

      • Mirjam sagt:

        War diese Betitelung eventuell gerechtfertigt? Ich würde ganz klar hinterfragen, ob diese Reaktion des Sohnes eventuell gerechtfertigt war.

  • Mirjam sagt:

    Ich empfehle jedem und jeder diesen Kurs „Gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg“. Es ist nicht einfach, das Gelernte aus der Theorie dann in die Praxis umzusetzen. Aber man muss sich jedes Mal bevor man jemanden an den Karren fährt selber stoppen, tief durchatmen, überlegen weshalb ich an jemanden einen Vorwurf habe, diesen Vorwurf in eine Bitte umformulieren und dann so kommunizieren. Bitten werden viel besser gehört und verstanden als Vorwürfe. Und immer in der ICH-Form reden! Nicht: Du bist schlecht, sondern ICH habe ein Problem.

    • Astrid sagt:

      Ich habe damals keinen Kurs besucht, sondern – sage ich im Nachhinein – auf die Signale meiner Töchter gehört. Das hat (mir zumindest) gereicht. Sobald zu meiner (immer unbedingten) Liebe zu ihnen die Einsicht meinerseits kam, dass ich Verantwortung, NICHT: Macht, für sie hatte, hat sich alles geändert. Aber ich danke Ihnen für Ihre Ehrlichkeit. Es fällt mir immer wieder auf, dass es auch heute noch sehr schwierig für Mütter (oder Väter) ist, zu diesen Problemen zu stehen. Oder sollte ich sagen: es wird ihnen schwer gemacht.

      • othmar sagt:

        Die Kinder werden grösser und damit nähert sich das Thema Kindererziehung immer mehr auch dem Thema wie wir Erwachsenen miteinander umgehen. Ich denke der Umgang mit Kindern und Jugendlichen kann nicht losgelöst davon betrachtet werden. Letztendlich komme ich nicht darum herum, über meine Werte und Grundhaltung nochmals nachzudenken. Was habe ich von meinem Elternhaus im Rucksack und was muss ich mir allenfalls noch neu entdecken und entwickeln, damit ich und meine Kinder in einer freudvollen und l(i)ebenswerten Gesellschaft leben können.

      • Mirjam sagt:

        Gewaltlose Kommunikation kann nicht nur in der Kindererziehung eingesetzt werden, sondern sollte überall wo kommuniziert wird eingesetzt werden – auch unter Eheleuten, Eltern, Eltern-Lehrer, Schule, Hobby ect. Ich habe erkannt, dass ich viel besser verstanden werde, wenn ich nicht mit Vorwürfen daherkomme, sondern erkenne dass immer eine Bitte dahinter steckt und es dann zur Bitte umformuliere. Beispiel: Vorwurf -> Du (mein Mann) lässt immer die Zahnpastatube offen. Bitte dahinter: bitte schliesse die Zahnpastatube. Mein Bedürfnis: Keine Zahnpasta verteilt im Badezimmer.

  • Blitz Blank sagt:

    Zu diesem Thema möchte ich wieder einmal die Bücher von Haim Omer und Arist von Schlippe empfehlen, die das Konzept des Gewaltfreien Widerstandes (Gandhi) auf die Eltern-Kind Beziehung anwenden.

    Unter anderem in den Büchern „Autorität durch Beziehung“ und „Autorität ohne Gewalt“.

    http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss?__mk_de_DE=%C5M%C5Z%D5%D1&url=search-alias%3Dstripbooks&field-keywords=haim+omer&x=0&y=0

  • Mirjam sagt:

    Ein Vorwurf (z.B. Dein Zimmer sieht aus wie ein Saustall) hat immer eine versteckte Bitte dahinert. Die Bitte: Bitte räum dein Zimmer auf. Was ist das Bedürfnis hinter diesem Vorwurf? Das Bedürfnis ist Ordnung zu haben. Mein konkreter Vorschlag an das Kind: Komm, ich helfe dir dabei. Oder: Wenn du schön aufgeräumt hast erzähle ich dir noch eine schöne Geschichte. Oder: wenn du aufgeräumt hast gehen wir zusammen in den Wald, nehmen eine Cervelat mit und gehen bräteln. Anreiz finden für eine ungeliebte Aufgabe, Qualitätszeit in Aussicht stellen.

    • Pippi Langstrumpf sagt:

      Hab ich auch so gemacht, einen Anfang zu finden, wenn das Durcheinander gross ist, fällt Kinder schwer. Da ist es jeweils hilfreich, mit ihnen aufzuräumen und ein Konzept reinzubringen, weiterfahren können sie dann oft allein. Ich stelte auch immer wieder fest bei meinen Kindern, dass sie dann stolz waren auf ihr Werk und oft erstaunt, wie schnell es geht, wenn man erst mal weiss wie. Wichtig ist auch, dass sie genügend Behältnisse haben, um wirklich alles sortieren zu können, sonst sind sie schnell entmutigt und wählen die schnelle Variante: Alles unters Bett.

      • Pippi Langstrumpf sagt:

        „fällt Kindern schwer“, „stellte“ natürlich, kommt davon, wenn man nicht nachliest……

      • Hermann sagt:

        Ordnung halten ist ein komplexer Prozess, fuer den viele Kinder ganz einfach (noch) nicht in der Lage sind. Haben sie schon einmal eine komplexe Datenbasis aufgebaut? Dann wissen sie, wovon ich spreche. Ich raeume mit meinen Kindern auf und erwarte nicht, dass sie das allein als Kleinkinder koennen.

    • Sportpapi sagt:

      Wenn ich meinen Kindern sage, ihr Zimmer sehe aus wie ein Saustall, ist das keine versteckte Bitte. Sondern es geht weiter: Und jetzt räumen wir auf!

      • Gene Amdahl sagt:

        @Sportpapi: Wenn wir Väter sagen die Sozialämter / Jugendämter sind ein Saustall passiert aber gar nix?!! Nicht einmal der Vorwurf der Bundesversammlung gegenüber dem Kt ZH von 2008 hat gewirkt – stand in der NZZ. Der Saustall wird nur immer grösser.

  • Mirjam sagt:

    Genau aus diesem Grund habe ich vor knapp einem Jahr einen Kurs in Gewaltloser Kommunikation gemacht. Hat mir persönlich die Augen geöffnet (Gewaltlose Kommunikation nach Rosenberg). Drohung, Vergleich (warum kannst du das nicht und deine Schwester kann es?), verbale Misshandlung ect. Das hat sich in unserer alltäglicher Kommunikation reingeschlichen – und wir merken es gar nicht mehr. Vorwürfe sind versteckte Bitten. Wenn man das checkt, dann reagiert man schon ganz anders auf einen Vorwurf. Die Mutter im Tram war sehrwahrscheinlich massivst überfordert, am Ende ihrer Kraft.

  • Dürfen Eltern überhaupt noch böse sein mit ihren Kindern? In früheren Jahren- Wilhelm Busch lässt grüssen- wurde noch viel schlimmer gemassregelt. Die Anzahl der Psycho- und Soziopathen dürfte nicht viel höher gewesen sein, als heute.

    • Teilzeitpapi sagt:

      Es könnte interessante Zusammenhänge geben zwischen OECD-Schlusslicht bei der externen Kinderbetreuung (plus evtl. schweizerischer kultureller Perfektionsdrang, Individualisierung, etc.), überforderten Eltern, brüchigen/instabilen Familien/Elternbeziehungen, Kindern, die versuchen, Stabilität zu schaffen und Verantwortung zu übernehmen, die sie weder haben noch übernehmen können, so erlernte Selbstüberforderungsmuster der Kinder, Depressionen später, viele Suizide in der Schweiz. Interessantes Buch: „Endlich frei“ von Josef Giger-Bütler. Sorry für den Telegrammstil, die Zeichenbeschränkung…

    • Teilzeitpapi sagt:

      Frage: Depression ist ja zu einer Volkskrankheit geworden! Wo liegen die tiefen Ursachen
      für Depression und welche Konsequenzen sind damit für Verbunden für den Einzelnen und
      für die Gesellschaft insgesamt?
      Dr. Giger-Bütler: Das Risiko für Kinder, eine depressive Entwicklung einzuschlagen oder als
      Erwachsener latent oder manifest depressiv zu werden, war noch nie größer als heute. Die
      heutige Zeit ist eine Zeit der Überforderung und der Brüchigkeit. Werte und Rollen…
      einem Wandel unterworfen, Mobilität und Flexibilität sind angesagt, was sehr viele Menschen
      überfordert. Auch in der Arbeits

    • Teilzeitpapi sagt:

      … Arbeitswelt fehlen häufig Beständigkeit, Kontinuität und Sicherheit. Diese Stimmung von Unberechenbarkeit und Ohnmacht nehmen die Menschen nach Hause und schaffen sehr häufig auch dort eine Situation der Brüchigkeit und Überforderung.
      Damit ist in vielen Familien der Boden für eine depressive Entwicklung ihrer Kinder geschaffen. Was wichtig wäre für die Gesellschaft wie für den einzelnen möchte ich nur mit ein paar Stichworten andeuten: Zufriedenheit und Genügsamkeit, Respekt, Achtung und Selbstbestimmung.

      Quelle: http://www.lebenswege.org/Bild

    • Sportpapi sagt:

      @Zufferey. Nein, offenbar dürfen Eltern das nicht mehr (und ich meine nicht so überzogen, wie im Trambeispiel). Ich glaube, wir überborden da, sprechen viel zu schnell von Gewalt, die zu ewigen psychischen Problemen führt. Meiner Meinung nach ist das Gegenteil richtig: Es braucht für extremes Verhalten auch ein Strafrepertoire. Immer reicht es mit einem verständnisvollen Gespräch nicht.

      • Teilzeitpapi sagt:

        Sportpapi, ich teile Ihre Meinung nicht, Ihr Verhalten finde ich total daneben. Oder: Sportpapi, Sie sind so doof, ein absoluter Idiot, Sie bringen wohl nichts richtig zustande. Und, wie fühlen Sie sich dabei? Warum sollten wir mit Kindern anders umgehen? Was für ein extremes Verhalten? Kinder kooperieren (Jesper Juul). Die Frage ist, auf welches Verhalten von uns Eltern die Kinder extrem reagieren (z.B. Vernachlässigung, um Aufmerksamkeit zu bekommen?). Ich ziehe möglichst konsequentes Handeln Strafen vor, vielleicht ist es manchmal auch eine Frage, wie die Begriffe verstanden werden.

      • Sportpapi sagt:

        @Teilzeitpapi. Kinder verbal schlecht machen ist sicher nicht das, was ich unter sinnvoller Strafe verstehe. Und im letzten Satz bringen Sie das Problem zur Sprache: Strafen sind für mich konsequentes Handeln, was denn sonst? Wo ich nicht einverstanden bin: Kinder sind nicht und vor allem nicht immer kooperativ. Vielleicht in der Theorie (Jesper Juul…). Aber nicht bei mir zuhause.

      • Teilzeitpapi sagt:

        Lesen Sie mal rein in „Dein kompetentes Kind“ von Juul. Kooperativ meint nicht, dass Kinder immer tun, was man will. Sie kooperieren mit den Verhaltensmustern der Eltern. Auch ein Kind, das zum „Tyrannen“ wird, kooperiert. Nämlich damit, dass die Eltern ihre Führungsrolle und ihre Verantwortung nicht wahrnehmen. Kinder verstehen zwar vieles nicht mit dem Kopf, aber sie spüren sofort Grundstimmungen, ob jemand authentisch ist, usw. Die einen Eltern arbeiten dann mit ihrem Kind (das evtl. genau so ist, dass es eben die Schläge „braucht“), die anderen an sich selbst und der Beziehung zum Kind.

      • Sportpapi sagt:

        Oder an beidem. Erstaunlich ist ja auch immer wieder, wie unterschiedlich sich Geschwister verhalten, trotz gleicher Erziehungsmethode. Irgendwie ist halt doch nicht alles immer auf das Verhalten der Eltern zurückzuführen.

      • Teilzeitpapi sagt:

        Natürlich sind Kinder Individuen, keine ungeformte Masse. Wenn jedes Kind auf die gleiche Weise kooperieren würde wäre das ja viel zu einfach. 😉 So wie zwei Erwachsene mit gleichen Worten unterschiedliches zum Ausdruck bringen können, so gilt das auch für die Feedbacks der Kinder. Noch was zum Thema Grenzen: Es sind unsere Grenzen, die wir setzen, nicht die Grenzen der Kinder. Dass wir nicht Grenzen für die Kinder setzen können sehen wir, wenn sie älter werden. Sie nehmen unsere Grenzen nicht mit zu anderen Kindern/Jugendlichen, nur ihre Werte und das mit uns Gelernte.

      • Sportpapi sagt:

        Unsere Werte nehmen Sie aber mit, weil wir sie eingefordert haben. Manieren, Umgangsformen, etc.

    • Grenzen setzen, ohne physische Gewalt einzusetzen, das, denke ich, ist gar kein schlechter Weg. Und weil Verbalitäten viel besser wirken, müssen sie auch dosiert eingesetzt werden. Zu glauben, wir lebten in einer vollkommen Gewaltfreien Welt, ist eine Illusion. Und wer keine natürlich Autorität hat, dürfte auch bei Kindern schnell auf dem Abstellgleis landen. Am schlimmsten sind unschlüssige Eltern, die sich in Erziehungsfragen auch noch uneinig sind. Das merkt der Nachwuchs sofort- und weiss die Lücken augenblicklich auszunutzen. Genau daran sollten viele Eltern noch arbeiten!

  • Hermann sagt:

    Was diese Frau ihrem Kind sagt ist ganz einfach grausam. Grausamkeit und Liebe gehen nicht Hand in Hand, man kann sich also fragen, wo die Liebe dieser Frau fuer ihr Kind geblieben ist. Wie kann Lieblosigkeit zu einem Gesellschaftsausdruck werden?

    • Teilzeitpapi sagt:

      Waren Sie schon mal überfordert? Wo blieb da Ihre Liebe für andere und auch sich selbst? Ich glaube nicht, dass irgendjemand per se grausam ist und nehme dazu ein krasses Beispiel, die Folterknechte. Ahmad Batebi beschrieb sie in einem eindrücklichen Interview mit dem Tagi-Magazin so: „Dann gab es die Folterer. Etwas stimmt nicht mit ihnen. Sie sind krank, geisteskrank. Man muss sie wie kranke Leute behandeln.“ Und ich denke, da hat er Recht. Oder die Kinder, die in Afrika entführt und zu einem Mord gezwungen werden, als Start-Traumatisierung für ihren Dienst als Kindersoldatensklaven.

      • Brunhild Steiner sagt:

        versuch zwei
        @Teilzeitpapi: mensch kann sich aber dazu entscheiden den rücksichtslosen und zunehmend grausameren Weg zu gehen, es klingt beinahe so als seien alle Delinquenten bloss Opfer ihrer Selbst und/oder ihrer Umstände.
        Die wenigsten Rücksichtslosen bis Straffälligen hierzulande weisen eine derart traumatische und zerstörende Vergangenheit/Ursache wie die Kindersoldaten auf!!!
        Enorm wichtig finde ich aber Ihren Hinweis
        dass Liebe nicht vor Überforderung und eigenem Kontrollverlust schützt.

      • Hermann sagt:

        Alle Eltern sind ab und zu ueberfordert und sagen dummes Zeug. Aber es ist ein Unterschied, ob man etwas gedankenloses sagt, oder etwas, das das Vertrauen des Kindes ernsthaft erschuettert. Nimmt man das ernst, kann man Sachen wie im obigen Bericht beschrieben nicht machen. Und macht man sie doch, kann man sich nicht damit entschuldigen, man sei ausgerutscht, aber das mache einen noch lange nicht zum Folterknecht.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Teilzeitpapi: mensch kann sich aber dazu entscheiden den rücksichtslosen und zunehmend grausameren Weg zu gehen, es klingt beinahe so als seien alle Delinquenten bloss Opfer ihrer Selbst und/oder ihrer Umstände.
        Die wenigsten Rücksichtslosen bis Straffälligen hierzulande weisen eine derart traumatische und zerstörende Vergangenheit/Ursache wie die Kindersoldaten auf!!!
        Enorm wichtig finde ich aber Ihren Hinweis
        dass Liebe nicht vor Überforderung und eigenem Kontrollverlust schützt.

        und nun hoff ich doch, dass das Ding endlich landet!

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Teilzeitpapi: klingt für mich so wie wenn es in diesem Weltbild eigens entschiedene Rücksichtlosigkeit auf Kosten anderer gar nicht gäbe, die üblichen Delinquenten, die Rohstoffausbeuter, die „gierig vor sich hin scheffelnden und massenentlassenden“, die „auf Sicherheitsmassnahmen verzichtenden dafür höheren Gewinn einstreichenden“,
        sie alle lediglich Opfer ihrer Selbst oder ihrer Vergangenheit?
        Das wird den wahren Opfern, den Kindersoldaten nämlich, überhaupt nicht gerecht.

        Dass uns Liebe nicht vor Überforderung schützt, da stimme ich zu.

      • Brunhild Steiner sagt:

        Teil 2
        dieses Weltbild scheint mir auch zu übersehen dass wir immer eine Wahl haben,
        und verschliesst die Augen vor der nicht einfach zu schluckenden Wahrheit, dass es sehr wohl Menschen gibt welche sich für die Rücksichtslosigkeit und das Eigeninteresse entscheiden, bis hin zur grösstmöglichen Grausamkeit wenn sie genug Entscheidungen in diese Richtung getroffen haben.

  • Heiner Müller sagt:

    Die Tram-Mutter ist ganz einfach blöde. Und sie trägt ihren Zwist in die Öffentlichkeit. Wenn Zwiste in der Öffentlichkeit ausgetragen werden, darf man sich einmischen. Oft sollte man sogar. Also mische man sich ein. Das funktioniert am besten, indem man in solch krassen Fällen schon mit der ersten Bemerkung so massiv „zuschlägt“, dass der Droherin der Atem für Widerstand wegbleibt. Sie wird dann nur noch zuhause weiterdrohen. Aber das Kind und wir haben wenigstens in der Öffentlichkeit Ruhe.

    • Teilzeitpapi sagt:

      Ist das sarkastisch gemeint? „Zuschlagen“, wenn jemand offensichtlich überfordert ist? Jemanden niederhauen, der schon am Boden liegt? Was soll das nützen und welchem Ehrenkodex entspricht denn das? Ich würde eher versuchen, der Mutter bewusst zu machen, was sie tut (was sie wahrscheinlich eh schon weiss oder spürt) und ihr zu helfen. Nicht einfach. Denn um Hilfe anzunehmen braucht es Offenheit. Und wer kann sich in einer Leistungsgesellschaft schon leisten, Überforderung einzugestehen? Wieviele Familien verwenden sehr viele Energie darauf, nach aussen Kulissen aufrecht zu erhalten?

    • oma sagt:

      nein, die tram-mutter ist nicht blöde, sie ist unendlich grausam!
      und aus eigener erfahrung weiss ich, worte hinterlassen tiefere wunden und lebenslange narben, viel mehr als mal einen klaps (nicht prügel) auf die finger!

    • Severin sagt:

      Teilzeitpapi: Therapiegespräche führen im Tram? Mit Leuten, die sich daneben benehmen? Sicher nicht. Genau so wenig wie wegschauen! Da ist verbales „Zuschlagen“ angemessen. Die Droherin soll sich anständig benehmen, und das Kind soll erleben, dass man sich einer Droherin entgegestellen kann. Und vieleicht ist der „Chlapf“ der Droherin eine Mahnung… Wer weiss.

      Oma: VIelleicht ist sie eben doch blöde. Weil sie nicht erkennt, was sie anrichtet.

  • Heiner Müller sagt:

    Wann bringt die Redaktion dieses System endlich mal in Ordnung? Es ist lästig, wenn Texte verschwinden.

  • Gene Amdahl sagt:

    Zeigt dieser Artikel nicht wieder erneut die böse Fratze des weiblichen Geschlechts? Ich denke soooo boshaft können nur Frauen sein. Genau dieses Boshafte findet man dann auch als Mann wieder in den Sozialämter, wo auch ebenfalls Frauen strukturelle Gewalt auf Kinder ausüben. Es ist längst bekannt, dass Männer die besseren Mütter sind. Frauen, das Boshafte unter der Sonne?!

    Klar – nicht alle Mütter sind so pervers wie im Artikel erwähnt – ansonsten melden sich wieder flufi, pippi, mila und Co.

    • macho sagt:

      bei so einem endzeitblöden Hirnfurz muss man sich ja melden…

      • fufi sagt:

        @macho

        Lass ihn doch, den armen Gene!
        Der leidet wahrscheinlich an einer unheilbaren enzephalitischen Diarrhoe.
        Naja, vielleicht fehlt’s im auch bloss an Anstand und Diskussionskultur?
        8)

      • Patrick Tigri sagt:

        Das ist bei dem Genebedingt.

    • Anita Beeler sagt:

      Hatte mahl eine ähnliche Situation wie oben beschrieben beobachtet. Da hat ein Mann (Vater?) seinen Sohn (ca. 9?) im Zug so richtig zur Schnecke gemacht („Du schächlicher Versager……, du kannst ja nichts und wirst auch nie etwas können…., dein Bruder ist viel besser als Du……).

      Aber Männer sind ja nie gemein und verbal könnten sie auch nie etwas schlechtes sagen……. 😉

    • Mirjam sagt:

      Und was ist mit dem Papi, welcher seine schwangere Frau erschossen hat? Und damit sein 5jähriger Bub zum Vollwaisen wurde? Oder der Papi welcher die zwei Zwillingsmädchen entführt und sehrwahrscheinlich auch getötet hat? Aggression ist nicht ausschliesslich weiblich. Ihr Beitrag, Herr Gene Amdahl ist extrem frauenfeindlich. Weshalb haben Sie eine derart abartige Wut auf Frauen? Nur weil EINE einzige Frau Sie derart verletzt hat sind nicht alle Frauen gleich.

  • Widerspenstige sagt:

    Aus meiner langjährigen Erziehungsarbeit kann ich nur immer wieder betonen, dass Kinder sehr wohl sehr früh verstehen, wenn man sie mit Respekt und liebevoller Disziplin erzieht. Etwas vom schlimmsten finde ich die verbale Gewalt wie hier die Demütigung im Tram dieser Rabenmutter. Die Frage lässt sich eigentlich leicht stellen, wann die Grenze dazu überschritten wird: immer dann, wenn ich persönlich als Mutter oderVater selber nicht so verbal und in Gegenwart von Anderen gemassregelt werden möchte. Der psychische Schaden ist weit grösser und länger anhaltend als gemeinhin vermutet wird.

    • E.H.Roth sagt:

      @ Widerspenstige. völlig mit ihnen einig. psychische Gewalt ist weit schlimmer als körperliche. Mein Vater oder Lehrer zb hatten mich einige male verprügelt oder geschlagen. Manchmal hatte ich es auch verdient. Jedenfalls habe ich es nie persönlich empfunden oder mich gedemütigt gefühlt. Das psychisch gemassregelt zu werden war weitaus schlimmer und lange anhaltend. Völlig richtig wie Sie schreiben. Das war früher und man wusste es nicht besser aber heute? Völlig daneben nach meiner Meinung. Viele von uns haben Stress im Alltag es gibt mir aber nicht die Legitimation andere zu schikanieren.

      • Mirjam sagt:

        Falsch! Ein Kind verdient NIE geprügelt zu werden – egal was das Kind angestellt hat. Kinder verprügeln ist eine Straftat (Körperverletzung, Kindesmisshandlung, Misshandlung schutzbefohlener). Lehrer welche Kinder anfassen gehören SOFORT dispensiert und verurteilt. Das darf nicht toleriert werden. Psychische Folter wie z.B. Mobbing, ausschliessen ect. ist genauso verwerflich und zu verurteilen. Wir Erwachsenen müssen uns IMMER selber an der Nase nehmen. Ein Kind zu schlagen ist absolut nicht tolerierbar. Was machen wir Eltern falsch wenn wir an unsere Grenzen stossen?

      • Sportpapi sagt:

        @Mirjam: Es sind sich ja grundsätzlich alle einig, wie es sein sollte. Und dann steht man als Lehrer da mit einem Kind, das zum Beispiel gerade in seiner Wut mit dem Unihockeystock auf andere Kinder einprügelt. Und jetzt?

      • Mirjam sagt:

        @Sportpapi: Was ich in dieser Situation tun würde: Das mit dem Hockeyschläger schlagende Kind sanft aber bestimmt am Arm packen, aus dem Unterricht nehmen (ab ins Lehrerzimmer). Dort das Kind auf einen Stuhl setzen. Fragen, weshalb es so aggressiv ist. Die Eltern des Kindes informieren und auffordern ins Schulhaus zu kommen. Die Situation schildern. Zusammen mit den Eltern und dem Kind eine sinnvolle Bestrafung suchen (z.B. an einem Nachmittag dem Abwart helfen beim Schulhausputz). Schlagende Kinder können ihre Wut nicht anders ausdrücken. Hinter dem Schlagen steckt meistens eine grosse Not.

      • Sportpapi sagt:

        @Mirjam: Einem Kind, das wild mit dem Stock um sich schlägt müssen Sie nicht mit sanft am Arm packen kommen. Da schauen Sie erst einmal, selber nicht getroffen zu werden. Und das Schlagen unterbinden, sofort. Auf einen Stuhl setzen, das Gespräch suchen? Sicher – nach angemessener Beruhigungszeit. Am Nachmittag zur Arbeit ausbieten? Darf man das denn noch?? (das Kind wird eher nicht kommen…). Wissen Sie, wie das Kind in der konkreten Situation das begründet hat? Es sei halt krank und in psychologischer Behandlung. Es könne deshalb für seine Gewaltausbrüche nichts dafür…

      • E.H.Roth sagt:

        @Sportpapi, Grundsätzlich haben Sie recht. Im Eishockey tolerieren wir solches Verhalten auch nicht mehr und suchen das Gespräch mit dem jeweiligen Übeltäter. Mirjam grundsätzlich haben sie ja recht. Ich habe die Kinder noch nie angefasst. Hätte ich aber einen Sohn gehabt wie ich es war ich hätte ihn wohl oder übel ab und zu prügeln müssen ;.) eine Lehrer in der Primarschule hat uns drei Jahre lang geprügelt das fand ich auch nicht so toll aber was soll’s. Ist lange her.

      • Anna2 sagt:

        Hat das Hockeyprügelkind vielleicht im Gratisheftli etwas über Carl Rehbocks ADS gelesen?

  • Eremit sagt:

    Wenn es in einer Gesellschaft normal ist eine gewisse destruktive Hackordnung auszuleben, dann ist es leider normal dass Kinder diese seitens Eltern auch erleben. Zumal, wenn man bei der Arbeit 8 Stunden am Tag psychische Erniedrigungen mitansieht, selbst erlebt und auch austeilem muss, so ist dies leider das normalste dies auch gegenüber dem privaten Umfeld, den Kindern, auszuleben.
    Die psychische Gewalt von heute ist ein gesellschaftliches Problem welches mehr und mehr um sich greift.
    Und somanche manche Medien fördern dies in dem sie Artikel und Kommentare mit psychischer Gewalt zulassen.

  • Liv sagt:

    Das obige Beispiel von der Mutter im Tram ist recht schlimm. Die Mutter meint es wohl nicht ernst. Nur, das weiss die Tochter nicht, von wo auch? Wie soll sie sich in Zukunft verhalten, wenn sie ständig damit rechnen muss wegen jeden Fehlers, den sie macht, verkauft zu werden? Ebenso schlimm finde ich, dass die Mutter ihre Machtposition missbraucht. Leider habe ich das schon bei vielen Erwachsenen Kindern gegenüber gesehen. Und mich dann gefragt, ob sie solche hammerharten Drohungen auch gegen den Ehemann, Chef, Freunde ausstossen würden. Wohl nicht, denn das hätte Konsequenzen für sie.

    • E.H.Roth sagt:

      @Liv vielleicht gegen den Ehemann schon? Aber warten wir bis Morgen, wenn unsere lieben Kollegen und Kolleginnen, der sogenannte Kern von Mamablog, sich am Thema beteiligen wird. 🙂

      • Liv sagt:

        Oh je, hätte also auch noch „Ehefrau“ hinzufügen sollen. Habe schon vergessen, was für eine ungeheuere Resonanz so Wörter wie „Ehemann“ oder eben „Ehefrau“ im Mama-Blog hervorrufen können.

  • gloria sagt:

    Letzte Woche in der Pariser Metro gehört, eine Mutter zu ihrer ca. 5jährigen Tochter: „Si tu ne t’arrètes pas, je te massacre!“ So ein Satz ist vielleicht zu verstehen, wenn man die Geschichte der Mutter kennt. Aber er ist nie zu rechtfertigen.

    • oma sagt:

      ca n’est jamais a comprendre meme si on connait l histoire de la mere – jamais, au contraire

  • Skye sagt:

    Super Artikel. Dankeschön! Mir kommt dieses Zitat in den Sinn : „Liebe mich am meisten, wenn ich es am wenigsten verdiene, denn dann brauche ich es am dringendsten!“ Wenn wir uns bewusst werden, welche Gedankenverschmutzung wir verursachen, dann ist schon viel geheilt. Denn Gedanken folgen oft Taten. Weltfrieden durch Inneren Frieden – das ist meine Faszination. Meditieren und bewusst werden. Die Kinder sind ja oft nur unsere Spiegel…

    • Teilzeitpapi sagt:

      Unsere Spiegel… Manchmal knallhart. Aber auch die Chance für Auseinandersetzung mit Schwächen, für Veränderung und Heilung. Jesper Juul könnte Ihnen gefallen, falls Sie ihn noch nicht kennen.

    • Lukas O. Bendel sagt:

      Absolut tolles Zitat !

  • Richard Hennig sagt:

    Solange unsere Kultur davon ausgeht, dass Frauen die Kinder kriegen, diese auch automatisch grossziehen können, werden solche Probleme immer aktuell bleiben. Wann begreift unsere Kultur, dass Jugendliche in der Schule auf ihre zukünfige Rolle als Erwachsene und Eltern vorbereitet werden müssen. Hier klafft ein riesiger Nachholbedarf in Europa und der Schweiz. Aber halt ich hab ja vergessen dass in der Schweiz die Erziehung eine Familliensache ist und die Famillie ist ja heillig.

    • Walter sagt:

      Natürlich ist Erziehung Familliensache. Was denn sonst? Eine Staatsaufgabe? Und wer bestimmt dann, wie erzogen wird?

      • Patrick Pussy sagt:

        Meta, Walter, Meta. Es ist gar nicht nötig, Antworten zu geben auf die Fragen, was Erziehung ist, und wie sie im Detail funktionieren soll. Man soll die richtigen Fragen finden, in der Zusammenarbeit mit den Schulkindern/-jugendlichen. Und sie zur Reflexion anleiten. Eine Antwort, die man selbst gefunden hat, ist viel wertvoller als eine, die einem eingetrichtert wurde.

        Ich bin mit Hennig sehr einverstanden.

      • Eremit sagt:

        Die Erziehung eine Staatsaufgabe?
        Dann erzieht der Staat die Kinder. Diese werden erwachsen. Als Erwachsene sind sie Stimmbürger und wählen die Politiker. Die Politiker bestimmen dann in die Minister und Direktoren. Diese wiederum bestimmen die Erziehungsberechtigen welche die Kinder erziehen. Diese werden erwachsen…

        Das ganze führt zu einem quasi geschlossenen Kreislauf. Und man muss in diese Kette irgend wo nur wieder jemanden wie ein Hitler hinstellen und die gesellschaftliche Abwärtsspirale beginnt.
        Ist die Erziehung der Kinder in einer Demokratie nicht die Aufgabe des mündigen Bürgers?

    • Eremit sagt:

      Herr Richard Hennig, mal etwas ketzerisch gefragt: Welches Geschlecht ist das bessere, Frauen oder Männer? Falls Frauen das bessere Geschlecht sind, warum sollte man dann Männer an der Erziehung beteiligen?

      • Widerspenstige sagt:

        Eine ketzerische Gegenfrage für den Eremit: wieso stellst Du diese Frage?

      • Eremit sagt:

        Liebe Widerspenstige, weil Fragen zum (weiteren) Nachdenken anregen können?

        600 Zeichen sind zu wenig um eine ergründete Antwort mitzuliefern.

  • Bitta sagt:

    p.s. zum beispiel des hauens: ja, ich kann dem 2jährigen erklären, warum er seinen bruder nicht hauen darf, auch wenn er eifersüchtig ist. verstehen wird er es nicht – das ins-zimmer-schicken hingegen schon.

    • A.Tschannen sagt:

      Meine Tochter ist 2 und versteht alles sehr gut. Vielleicht unterschaetzen sie ıhren Sohn?

  • Bitta sagt:

    ich sehe es nicht als psychische gewalt an, wenn ich meinen 2jährigen nach dem 4ten hauen des kleinen bruders ins zimmer schicke, damit er da alleine etwas spielen muss. und das wird ihn sicher nicht bis ins erwachsenenalter beschäftigen.
    dass man ein kind überhaupt nicht mehr massregeln darf (mit worten!), ist für mich ein typisches beispiel der antiautoritären erziehung und hat lauter verzogene bälger zur folge, die keine ahnung haben, wo die grenzen sind.

    • Eni sagt:

      Kommt darauf an wie lange Sie ihn in das Zimmer schicken. Mehr als ein paar Minuten sind zuviel und wenn man das Zimmer abschliesst wäre die Grenze zu Misshandlung schon überschritten.

      • Astrid sagt:

        Eni, das genau ist das Problem. Alle fühlen sich bemüssigt, Eltern zu sagen, wie es zu sein hat, ab wann was Gewalt ist. Das ist ein inflationärer Gebrauch des Wortes, der jungen Eltern in keiner Weise weiterhilft. Aber es hilft, ihnen zu sagen, dass wir alle Fehler machen, dass das Entscheidende ist, die Grösse zu haben, zu ihnen zu stehen und im Rahmen ihrer Möglichkeit zu verändern. Ich behaupte, dass diese Maximalforderungen, die wir an Eltern und Erziehung heutzutage anlegen, eher das Gegenteil bewirken, nämlich heimliche Gewalt.

    • Emmanuel sagt:

      Ich sehe es genauso wie Bitta. Ein Kind braucht Autorität und klare Grenzen, sonst macht es den Eltern das Leben zur Hölle. Es ist sicher nicht zum Wohle des Kindes, wenn es sich gewohnt ist, alles zu kriegen, sobald es danach fragt (resp. fordert).

    • plop sagt:

      Es geht ja nicht darum, dass man die Kinder nicht mehr Massregeln darf, sondern vielmehr darum, wo die Grenzen sind.
      Eine Massnahme wie Deine ist für ein Kind verständlich und versetzt es ja nicht in Angst. Kinder, welche mit „Angstmachenden“ Drohungen bestraft werden, gewinnen so sicher nicht das selbstvertrauen welches fürs spätere Keben sehr wichtig ist.

    • Eremit sagt:

      In dem Falle hier ist es doch offensichtlich warum er Zimmererrest erhielt. Und wenn es für ihn doch nicht eindeutig ist, so kann man/muss man es ihm mitteilen. (Und bitte kein: Ist so weil ich will es so)
      Delikat ist dabei die Antwort auf die Frage; warum schulg er? Somanche Kinder sind von Nautr aus verbal unbegabt und wissen sich psycholigisch nicht anders zu wehren als mit den Fäusten. Böses Kind? Kaum. Es ligt m.E. auch an den Eltern zu erkennen warum ein Kind zu physischer oder psychischer Gewalt über geht.

    • Lukas O. Bendel sagt:

      Meiner Erfahrung nach regelt man solche Sachen am besten mit dem „Stillen Stuhl/Ort“: Das Kind wird mit klarer Angabe des ausschlaggebenden Verhaltens (keine Kritik am Kind selbst, sondern nur an seinem Verhalten!) dazu angehalten (kein physischer Zwang aber nachhaltiges Insistieren), sich an einem bestimmten Ort (z.B. Gang bei Wohnungstüre, Sitzbank neben Spielplatz; aber nicht in seinem Zimmer, dieses soll nämlich immer ein Ort der Ruhe und Sicherheit sein) für eine im Vorraus definierte Zeitspanne (ca. 3 Minuten; je jünger das Kind desto kürzer, je älter desto länger) ruhig hinzusetzen.

      • A.Tschannen sagt:

        Diese „Time out“ Methode funktioniert für viele, hat aber bei meiner Tochter nicht funktioniert da sie immer Angst bekam wenn sie aleine Irgenwo sitzen musste. Sie hat meine Naehe gebraucht. Jedes Kind ist halt anders. Man muss einfach verschiedene Methoden ausprobieren. Hauptsache man ist ruhig und Konsequent.

    • Lukas O. Bendel sagt:

      (Fortsetzung)
      Nach Ablauf dieser Zeit wird das Kind wieder geholt und nochmals über das Vorgefallene gesprochen.
      Kinder erhalten so die Möglichkeit, ihr Verhalten nachhaltig als nicht akzeptiert zu erkennen und überlegen sich das nächste Mal (vor dem Stillen Ort gewarnt) ob sie das nochmals wollen; und der Elternteil/die Betreuungsperson kann sich in dieser Zeit auch „abregen“.
      Bei meinen drei Kindern hat das recht gut geklappt!

      • Hermann sagt:

        unsere muesste man dazu an den Stuhl anbinden und das waere Misshandlung….

      • Eni sagt:

        @ Emmanuel

        Bitte Fragen Sie mich jetzt auch nicht, wie ich in dieser Situation reagiert hätte. Ich weiss es nicht, da ich nie in so einer Situation war. Meine Kinder sind 3 Jahre auseinander und der Grosse hat seine Eifersucht ausschliesslich an mir ausgelassen indem er teilweise sehr aufmüpfig war. Den kleinen Bruder hat er von Anfang an heiss und innig geliebt.

  • Sylvie sagt:

    im übrigen haben viele eltern nicht das bewusstsein darüber, wie sie ihre kinder mit grenzüberschreitenden handlungen (körperliche, psychische und sexuelle gewalt) in ihrer entwicklung behindern und psychische störunge begünstigen können. umso mehr ist das thema wichtig und es kann nicht genug darüber nachgedacht werden, wo diese grenzen liegen!
    danke also für den beitrag und die hoffentlich folgende, tiefgründige diskussion!

    • Robert sagt:

      Das denke ich in der Tat auch. Schon der immer wieder auftretende Stress im Umgang mit eben auch manchmal nervigen Kindern trägt dazu bei, dass die entsprechende Wahrnehmung leidet. So gesehen sind grenzüberschreitende Handlungen sicher auch Ausdruck der Hilflosigkeit und des Überfordert-Seins.

  • Sylvie sagt:

    ich denke, dass es klare beispiele von psychischer gewalt gibt (siehe tram-beispiel) und wünsche mir für diese kinder, dass menschen in solchen situationen zivilcourage zeigen!
    und dann gibt es sicher die erlebnisse im leben jedes elternteils, wo die grenze zwischen erziehung und gewalt ein kleines stück überschritten wurde, für einen kurzen moment, einen satz. ich finde, dass diese grenzüberschreitungen aus unterschiedlichen gründen passieren können. begegnet man dem kind aber grundsätzlich mit viel respekt und gewaltfrei, wird es auch gelingen, sich beim kind authentisch zu entschuldigen.

    • Astrid sagt:

      Es ist etwas vom Schwierigsten überhaupt, das mit der Zivilcourage.Ich stimme Ihnen unbedingt zu, sehe aber praktisch täglich das Gegenteil. Meine 18-jährige Tochter hat kürzlich im Zug einer Mutter, die nicht mehr aufhören konnte, ihrem 3- oder 4-jährigen Sohn die Leviten zu lesen, worauf dieser immer unglücklicher wurde, gesagt, sie sollte das Kind jetzt mal in Ruhe lassen. Es hätten jetzt alle verstanden, inklusive dem kleinen Bub. Als Resultat ist meine Tochter von einer älteren Frau angegangen worden, die ihr sagte, sie sollte sich nicht einmischen, ‚Ordnung müsse schliesslich sein‘.

      • Liv sagt:

        @Astrid: Ihre Tochter ist wirklich sehr mutig. Wie Sie die Situation beschreiben, kann sie offensichtlich gut zwischen richtig und falsch unterscheiden.

      • E.H.Roth sagt:

        Ich stimme Ihnen unbedingt zu. Zivilcourage zu zeigen und egal ob es anderen passt oder nicht ist wichtig. Die Leviten zu lesen ist ok, aber bitte kurz und bündig wenn es denn sein muss und bestimmt nicht öffentlich. Meiner Meinung nach, sollten einige Leute keine Kinder haben dürfen. Dieses Grundrecht sollte dringend geprüft werden.

      • Hermann sagt:

        E.H. Roth waere sicher fuer eine Pruefung, bei der zuerst der IQ gemessen wird, dann ein Psychotest durchgefuehrt wird, gefolgt von einem DNA Test, und zum Schluss der Stammbaum auf Reinheit kontrolliert wird. Die KInder wuerden dann in einer Familie ohne Konflikte sich voll entfalten koennen, wuerden nie von inkompetenten Eltern brutalisiert werden, und es wuerde eine edle Gesellschaft heranwachsen, von der auch Scientologen hoechstens traeumen koennten….

      • Cara Mia sagt:

        @Astrid: ich verstehe rein gar nichts. Weder die „unglaubliche Wut“ einem derart schutzlosen Wesen gegenüber, noch das Wegsperren eines Kindes, wenn es wütend ist. Das ist krank. Wenn Sie selber derart wütend waren, dann ist die Aktion des Kindes völlig verständlich, da haben Sie sich gegenseitig hochgeschaukelt. Sie als Mutter sind doch derart mächtig, woher diese Wut? Ein tobendes Kind irgnoriert man, bleibt ruhig. Meine hatten diese Phase auch, etwa im Grossverteiler am Samstagmorgen. Das IST eine Herausforderung, aber legitimiert einen nie und nimmer zu Wegsperr- oder schlimmeren Aktionen.

      • Astrid sagt:

        Sorry, Cara Mia, ich verstehe auch nichts. Wo sagte ich etwas von ‚Wegsperren‘? Ich habe nur offen zugegeben, dass ich einige Male Mühe hatte, die Wutausbrüche meines Kindes zu ertragen. Es war mir von Anfang an klar, dass das mein Problem war und nicht das des Kindes. Als Konsequenz habe ich mir Hilfe gesucht bzw. angefangen, offen darüber zu sprechen. Allerdings haben mir nicht die Mütter geholfen, die darauf beharren, dass ihnen das nie und nimmer passieren könnte, sondern die, die zugaben, dass sie auch Mühe hatten.

      • Cara Mia sagt:

        @Astrid: Sie sagten: ‚Erst als ich lernte, das Kind aus der Situation herauszunehmen und ihm ruhig zu sagen, dass es wiederkommen dürfe..‘, also haben sie ihn weggesperrt. Wie auch immer: Ich finde es super, dass Sie sich Hilfe geholt haben und es auf die Reihe kriegten, nur das zählt letztlich. Diese Wut, die Sie schilderten, hat ja andere Gründe und nichts mit dem Kind zu tun – wie sollten Ihnen da andere Mütter helfen können? Die haben ja nicht die gleiche Problematik. Nur weil man (auch) Kinder hat, empfindet man nicht gleich.

      • Astrid sagt:

        Cara Mia: Ich habe u.a. gelernt, dass, wenn man sich selbst oder eben auch ein Kind aus einer potentiell belastenden Situation herausnimmt, man hochherhobenen Hauptes wieder zurückkommen kann. Mein Kind wurde nicht weggesperrt (das ist genau dieser Jargon, der sofort ein schlechtes Gewissen und Scham hervorbringt), sondern es wurde, bei offener Tür, in ein Zimmer geleitet. Von Anfang an wurde das Kind dadurch ruhig, manchmal schlief es ein und, wenn es wieder herauskam, war die Sache für alle erledigt. Das nennt man ‚Gesichtswahrung‘. Oder alternativ habe ich mich entfernt, bis ich ruhig war.

      • Astrid sagt:

        Contd. Und, Cara Mia: Mein Wut-Problem war mein eigenes, aber ich habe viele Mütter kennengelernt, die andere Probleme hatten, die ihr Verhältnis zu ihrem Kind belasteten. Durch die ‚Super-Moms‘, die nach aussen die perfekte Fassade zelebrieren und erst sehr viel später zugeben können, dass auch nicht alles Gold war, fühlen sich viele in einer Zeit, in der sie vielleicht sowieso verunsichert sind, unfähig, sich Hilfe zu suchen. Ich behaupte, dass die allermeisten Eltern eine Form von Hilfe gebrauchen könnten – Ehrlichkeit gegenüber anderen Müttern/Vätern wäre ein guter Anfang.

      • Cara Mia sagt:

        @Astrid: das stimmt. Auch wir hatten sehr schwierige Zeiten und mussten uns irgendwie durchkämpfen, manchmal kam ich an den Anschlag. Aber was ich nie hatte – vielleicht Zufall? – ist diese Wut auf die Kinder. Wir Mütter haben uns natürlich gegenseitig erzählt, was so läuft, wir hatten ein gutes nachbarschaftliches Umfeld ohne Supermums, aber irgendwie muss man dann ja doch selber durch. Meine Kinder waren Wunschkinder, und ich habe gekämpft, wie eine Löwin. Ist halt nicht jede(r) gleich.

    • Astrid sagt:

      Aus meiner eigenen Erfahrung heraus sage ich, dass Kinder vor allem klare Ansagen brauchen. Und sie brauchen Eltern, die sich bewusst werden, dass Grenzüberschreitungen, wie von Ihnen beschrieben, vorkommen können und die dazu stehen können. Es nutzt nichts, anderen Müttern eine heile Welt vorzuspielen – ich habe erst Jahre später erfahren, dass ich nicht allein war mit meiner manchmal unglaublichen Wut diesem kleinen Wesen gegenüber. Scham und schlechtes Gewissen helfen nicht weiter, sondern vertiefen noch das Gefühl, man sei abscheulich und einzigartig in seiner Abscheulichkeit.

      • Astrid sagt:

        Es wäre wunderbar, wenn mit dem Thema offen umgegangen werden könnte. Dann wäre auch der Weg zu einer wirklich ‚authentischen Entschuldigung‘ beim Kind kürzer. Eines unserer Kinder hat jahrelang üble Wutanfälle gehabt. Erst als ich lernte, das Kind aus der Situation herauszunehmen und ihm ruhig zu sagen, dass es wiederkommen dürfe, wenn die Wut verraucht wäre, hörte das auf. Aber vorher musste ich über meinen Schatten springen und zugeben, dass mich diese Anfälle an den Anschlag brachten und ich fand schliesslich Hilfe bei jemandem, der mich nicht verurteilte, sondern verstand.

    • oma sagt:

      und sich als eltern zu entschuldigen ist kein zeichen von schwäche, sondern mut und einsicht!

      • Astrid sagt:

        Dem allerdings – zumindestens bei mir – eine lange Phase der Scham und des Haderns vorausging. Ich habe sehr früh angefangen, mich bei meinen Kindern zu entschuldigen und ihnen immer wieder klar zu sagen, dass nicht sie, sondern ich ein Problem habe/hatte. Heute können wir offen darüber sprechen und haben ein wunderbar inniges Verhältnis. Allerdings hätte ich Psychoterror wie im Eingangsbeispiel nie im Leben geduldet und Hand-Anlegen ist für uns immer ein Tabu gewesen – was es für meine Begriffe auch bleiben muss.

  • Franz Oettli sagt:

    Ja, also solche systematischen Methoden sind sicher nicht richtig. Aber mal ein Ausrutscher gibt’s vielleicht schon, die Eltern sind sicher auch nur Menschen. Sie sollten halt vielleicht auf etwas Reserve und Gelassenheit achtgeben, dass solche Ausrutscher nicht zu oft passieren. Manchmal denke ich im Migros oder so sind die Eltern immer so gestresst, dass da gar keine Reserve drinliegt.

  • heidi reiff sagt:

    Danke für Ihren mutigen Beitrag Nicole Althaus, ich halte Null und Nichts von diesen destruktiven Strafstrategien von früher, pechschwarze Paedagogig, Kinder können wir beschützen und begleiten auch ohne Strafstrategien, einfach kindgerecht erklären, ich hatte viel Begegnungen mit jungen Menschen, spontan haben sie mir Geschichten erzählt, haben mal auch Ihre Mütter an den Pranger gestellt, Kinder begleiten ohne Strafandrohung ist ein Weg, da könnte sich die Melanie Klein,“ das tyrannische Kind“ noch eine Scheibe abschneiden, bloede Kuh diese Melanie Klein- es gibt keine bösen Kinder. Punkt.

    • fufi sagt:

      Liebe Heidi

      Falls du das noch nicht bemerkt haben solltest:
      Der Text wurde geschrieben von einer gewissen Frau
      Jeanette Kuster!

      Aber sonst ist ja wohl alles ok bei dir?
      8)

  • Eni sagt:

    @ Jeanette Kuster

    Sie mokieren sich darüber, dass die Kollegin dieser Mutter im Tram diese nicht zurechtgewiesen hat und haben selber den Mund gehalten? Ist nicht Ihr Ernst oder?

    Dieser Vorfall ist Kindsmisshandlung in höchster Form, genauso wie Drohungen mit Kinderheim und Polizei uws. Sicher sagt man mal was unpassendes wenn man gestresst ist, aber dieser Vorfall im Tram ist jenseits und dass niemand eingegriffen hat noch viel mehr.

    • Sibelius sagt:

      Bin ich mit Dir einig, aber letztendlich bringt ein Eingreifen nur für den Moment etwas. Ich habe mal eine ganz ähnliche Situation im Tram erlebt: Eine Mutter warf ihrem fest weinenden Sohn immer wieder laut vor, dass er an allem (ihrem traurigen Leben…) Schuld sei. Mehrere Personen haben eingegriffen und sie aufgefordert, ihn in Ruhe zu lassen. Sie ist dann halt einfach mit ihm ausgestiegen. Die traurige Stimmung danach im Tram werde ich nie mehr vergessen. Alle dachten wohl über dasselbe nach wie ich: Was der Junge nun zuhause erleben durfte, und was er wohl jeden Tag zu ertragen hatte…

    • Jeanette Kuster sagt:

      @Eni
      1. Wenn eine Kollegin von mir sich so verhalten würde, würde ich ganz sicher sofort ein ernstes Wort mit ihr reden und notfalls weitere Massnahmen ergreifen zum Schutz des Kindes. Die Position der Freundin kann man wohl kaum mit der einer Fremden vergleichen.
      2. Ja, ich habe tatsächlich nicht eingegriffen. Ich hatte hin und her überlegt, ob ich einschreiten soll. Mein Gefühl sagte Ja, mein Kopf Nein – weil ich befürchtete, das Kind würde danach für mein Eingreifen zusätzlich bestraft. Ich habe später noch lange darüber nachgedacht und glaube heute, dass ich mich falsch entschieden habe.

    • Jeanette Kuster sagt:

      (cont.)….Ich hätte etwas sagen müssen. Die Mutter hätte das wohl kaum beeindruckt, aber das Kind hätte immerhin gemerkt, dass das Verhalten der Mutter falsch ist und der Fehler nicht etwa bei ihm liegt.

    • Eremit sagt:

      „…und haben selber den Mund gehalten?“
      Kenne ähnliche, nicht ganz so krasse Fälle von der S-Bahn und Einkaufen beim Migros. Für den ersten Augenblick ist man baff darüber wie Menschen mit Menschen umgehen. Oftmals deeskaliert die Situtation von selbst.
      Und dann gibt es Menschen im Umfeld die sagen dass dies einem nichts angeht und man seinen eigenen Weg gehen sollte.

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