Elternterror gegen Lehrer

Gute Lehrer sind Helden - leider machen es ihnen heutige Eltern schwer, auch gute Lehrer zu sein. (Jack Black als Lehrer in «School of Rock»)
Ich habe einen Bekannten, er ist Lehrer. Nennen wir ihn Hans. Hans ist ein guter Lehrer, engagiert, pflichtbewusst, verantwortungsvoll, vom richtigen pädagogischem Elan erfüllt, der ihn regelmässig dazu veranlasst, eigens Theaterstücke für seine Klasse zu schreiben und mit ihnen zur Aufführung zu bringen. Diese Art Lehrer.
Als ich ihn jüngst traf, erschrak ich leicht. Er wirkte müde und ausgelaugt. So fühle er sich, bestätigte er. Und erzählte von der sehr schwierigen Klasse, die er übernehmen musste. Es war nicht seine erste schwierige Klasse und er ist auch keiner, der sich schnell entmutigen lässt. Doch die letzten paar Wochen waren zu viel. Gaben ihm den Gong. Schuld daran waren allerdings nicht nur die Schüler, sondern vor allem deren Eltern.
Es gab die üblichen Probleme. Schüler wurden beim Saufen und Kiffen erwischt. Es wurden die üblichen Massnahmen ergriffen: man informierte den Klassenlehrer in Erwartung einer disziplinarischen Reaktion. Hans forderte also beispielsweise einen beim Kiffen im Schullager erwischten Übeltäter, doch bitte den Hergang der ganzen Geschichte schriftlich zu schildern. Doch da warfen sich die empörten Eltern dazwischen. Eigentlich war es die Mutter. «Dieser Lehrer hat dir gar nichts zu sagen», teilte sie ihrem Sohn mit. Der glaubte ihr. Es gab einen endlosen Austausch von E-Mails, tags und nachts und an den Wochenenden, von Eltern, Schulbehörden und anderen Lehrern. Als mein Bekannter nicht klein beigab, hetzte sie den Vater gegen ihn auf. Der zwar wenig Ahnung hatte, was eigentlich vorgefallen war, aber dem Wunsch seiner Frau willig entsprach und ein bisschen mit geschwellter Brust um den Bekannten herumstrich.
Was ihn am meisten fertig mache, sagte Hans, seien nicht die Probleme mit den Schülern. Die Intrigieren der Erwachsenen gegen seine Funktion als Lehrer machten ihm zu schaffen.
Tatsächlich befinden sich die Lehrer in einer unglaublichen Zwickmühle. Eltern delegieren die Erziehung an die Schule. Die Gesellschaft fordert von dieser mehr Strenge. Und wenn die Schule versucht, die erzieherischen Defizite auszubügeln, wird sie von den Eltern ausgehebelt. Der Lehrer darf den Hampelmann spielen, die Schiessbudenfigur, jeglicher Handlungsfähigkeit beraubt. So vergeht letztlich die Freude am Beruf – zum Leidwesen der problemlosen Schüler.
Man wirft Lehrern zwar gerne Faulheit und anderes vor, was völlig lächerlich ist. Lehrer ist einer der verantwortungsvollsten Berufe überhaupt, wenn man bedenkt, dass die Schule die wichtigste Schnittstelle zwischen Elternhaus und Gesellschaft ist, dass hier die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Und dabei arbeiten sie nicht mal fürs eigene Ego wie die Manager, denen das Geld gern sonstwohin geschoben wird. Gute Lehrer sind Helden, nur leider machen es ihnen die Eltern immer schwieriger, auch solche zu sein.
Und nun kommt das Aber. Natürlich sind nicht alle Lehrer, wie mein Bekannter. Ich habe die lebendigsten Erinnerungen an Fachkräfte der Branche, die sich benahmen und auch so aussahen, als bestände ihr Leben im Wesentlichen darin, in einem Kleiderschrank zu stehen. Den sie nur ab und zu verliessen, um in das Leben von uns Schülern einzumarschieren wie Napoleon in Russland. Ich hätte mir oft gewünscht, dass meine Mutter intervenieren würde. Was sie selten tat und wenn, sprach sie zuerst mit dem Lehrer, um sich ein Bild der Lage zu machen. Denn Lehrer und Eltern sollten eine Erziehungsfront bilden, da kann es nur schiefgehen, wenn man sich gegenseitig auszuspielen versucht.
Heutige Eltern wissen, wie wichtig die Schule für die Zukunft ihrer Kinder ist, das mag der Grund sein, warum viele sich bemüssigt fühlen, sich einzumischen. Aber der Lehrer ist kein Dienstleister für die persönlichen Ziele der Eltern, sondern steht letztlich im Dienste der Gesellschaft, von heute und von morgen.
Oder was meinen Sie?
542 Kommentare zu «Elternterror gegen Lehrer»
Es braucht eine regel vomit sich die Lehrer vor einem bournout schützen können, die Erziehung der Jungen ist nicht Sache der Lehrer sondern deren Eltern, die sind auch für das Schiksal ihrer Kinder verantwordlich.
Etwas verspätet stosse ich auch noch zu diesem Blogg. Ich selber bin Lehrerin und erlebe ganz ähnliche Geschichten. Was mir aber den „Gong“ gab, war das Arztzeugnis, welches eine Oberstufenschülerin mit ins Lager brachte. Der Arzt bescheinigte ihr, dass sie süchtig sei und somit das Rauchen im Lager für sie quasi notwendig sei. So weit ist es gekommen. Die Kinder dürfen dank Arztzeugnissen im Lager qualmen und die „dummen“ Lehrer können zuschauen.
Rauchen im ganzen Lagerhaus verbieten wegen Brandgefahr. Wenn die einen schlau tun, tun wir halt noch schläuer. Und draussen Rauchen nur, wenn niemand dabei ist.
Aber ich stimme zu. Das ist wirklich schlimm.
„Was ihn am meisten fertig mache ….So vergeht letztlich die Freude am Beruf …“
Dies läuft m.E. nicht „nur“ in den Schulen so, sondern auch in viele Firmen in der Privat- und (öffentlicher) Monopolwirtschaft. Es ist m.E. typisch für eine Egogesellschaft, dass Aufgaben (Pflichten) an andere delegiert werden, aber die für die Umsetzungen erforderlichen Entscheidungsfreiheiten (Rechte) man bei sich behält.
(600 Zeichen, das ist eine Gonadektomie der Sprache!)
kreide quietscht nur an der wandtafel, wenn sie länger als 7cm lang ist.
was mich in meiner unterstufenzeit sehr fasziniert hat: meine zweitklasslehrerin hat immer ein riesiges wandtafelbild gezeichnet (mit farbiger kreide! kunstvoll!), wenn wir am ersten tag nach den ferien wieder zurück ins schulzimmer kamen. das war volksschule, nicht steinzgi. heute haben die modernen schulzimmer videoprojektoren an der decke. medienüberflutung bereits in der ersten klasse. das ist auch sadismus, da haben sie recht…
übrigens: das mit der kreide war ein witz. haha…
wer’s genauer wissen will:
google: stick-slip-effect
@ Mostindianer
Stimmt was Sie sagen mit der Kreide an der Wandtafel, das hab ich als hilfloses Kind nicht getcheckt, die Farben waren einfach für mich faszinierend, so Rauchzeichen von Indianern schätze ich, die Marderpfähle nicht, auch wenn es Rothäute waren, wo haben denn diese Urstämme ihren SADISMUS GELERN SOG. ROTHAUETE. ? Haben Sie eine Erklärung ?
Ohne hier jemandem auf den Schlips treten zu wollen erlaube ich mir die Bemerkung, dass hier ziemlich realitätsfern duskutiert wird. Ich hoffe, die Kinder von einigen später nicht in der Klasse zu haben.
Gebe Michèle B., respektiv dem Lehrer in fast allen Punkten recht.
Auf die zugrundeliegenden „Probleme“ wurde auch schon mehrfach hingewiesen. Dennoch nochmal:
Ich denke, das ganze Theater ist eine Folge der, ich sag mal „neuen Pädagogik“.
Lehrer, Eltern und Kinder sind jetzt nämlich „Partner“!
Uebersehen wird dabei aber, dass „Lehrer“ damit zu „Dienstleistern“ geworden sind, wie M.B. so treffend sagt. Und noch viel schlimmer: zu STAATLICHEN Dienstleistern, die meist – im Unterschied zur Privatwirtschaft – NICHT selbst gewählt/ausgesucht werden können. Ganz abgesehen davon, dass staatliche Dienstleister, sofern sie nämlich über Steuergelder bezahlt werden, allgemein nicht gerade beliebt sind (Polizei, Finanzverwaltung inkl. Steueramt, Tief=Strassenbau, Soziales, Gesundheitswesen) – obwohl wahrscheinlich NIEMAND auf die effektiv erbrachten Leistungen verzichten möchte …. !
Nun denn: Dienstleister an WEM?
Den Eltern? Erziehung und Karriereförderung?
Oder nicht vielmehr zugunsten der Kinder? -> Bildung und Wissensvermittlung?
Spielt ja eh keine Rolle: Dienstleister haben – wie’s der Name ja schon sagt, zu gehorchen. Und zwar denen, die bezahlen, gefälligst!!!
🙁
Des Weitern:
– Klar sind Lehrer „heute“ keine Respektspersonen mehr, aber da geht es ihnen gleich wie den Polizisten, den Politikern, den „Beamten“ (der Beamtenstatus wurde übrigens zu Beginn dieses Jahrhunderts abgeschafft), den Pfarrern, den Aerzten, etc. – positiv gesagt: frühere personale Selbstherrlichkeit ist heute unter demokratischer Kontrolle.
– Diesmal zuerst das Positive: Aufgrund des allgemein höheren Bildungsstandes und der Informationsmöglichkeiten des WWW sind viele Menschen nicht mehr von Meinungen sogenannter „Autoritäten“ abhängig. (sind? nein: wären!, denn nunmehr werden auch irgendwelche anonyme Verfasser von Internet-Artikeln und vielleicht bald auch BLOG-Kommentatoren/Innen als Autoritäten verkauft!?!)
– Die Kehrseite: Jeder hält sich für einen Experten. Und zwar auch und vor allem auf solchen Gebieten, wo er’s denn definitiv nicht ist. Darunter „leiden“ übrigens nicht nur Aerzte, Theologen und Lehrer etc., sondern auch bestens ausgebildete Handwerker, die von passionierten Heimwerkern immer wieder hören müssen, wie’s denn „besser und vor allem billiger“ gehen möchte!
Und was tun?
Wenn ich’s wüsste, würd ich’s gerne sagen!
Jedenfalls wäre vielleicht und zumindest etwas mehr Respekt angebracht?
😀
Doch, gerade im Ozean des verfügbaren W-W-Wissens brauchen sie Autoritäten. Menschen die Vertrauen erwecken und den Weg weisen vermögen, das Wesentliche und Relevante vom Unwesentlichen und Irrelevanten trennen. Es braucht ja nicht gleich Einer zu sein, der den Ozean teilt und einen sicheren Durchmarsch ermöglicht, ohne dass das Volk im Wissenozean ertrinkt…;-)
Ich für meinen Teil halte mich für keinen Experten, jedenfalls in keinem der Themen, die hier besprochen werden. Deshalb sind mir die sog. Pädagogikexperten und Besserwisser – und vor allem ihre treue, naive Gefolgschaft – ein Dorn im Auge, die besser darüber Bescheid wissen (da, wie ein Fluffy ein paar Jahre ins Kolleg marschiert), was Lehrer und Eltern seit Tausenden Jahren so machen.
Nichtsdestotrotz: die „Verpädagogisierung“ der Schule hat scheinbar nur schlechte Resultate gezeitigt, wie Frau B.s Artikel ja aufzeigt. Und nun sind natüüüürlich die verunsicherten Eltern schuld, die den verunsicherten Lehrern auf die Pelle rücken – und über allem thronen jene, die die inhaltliche und organisationale Gestaltung unseres Schulwesens ZU VERANTWORTEN haben: Bildungspolitiker, Schulbehörden, Pädagogische Hochschulen, Fachkreise, die teuer bezahlten Alleswissen aus dem Elfenbeinturm.
So. Und wenn wir uns alle dessen endlich klar sind, dass wir das System rebooten müssen, dann können wir gemeinsam das Klagelied über nervige Eltern singen.
Weil Sie kein Experte sind, sind Ihnen Pädagogikexperten (und damit meinen Sie wohl ausgebildete Fachleute?) ein Dorn im Auge? Wenn Sie alle Leute, die in einem Gebiet etwas besser wissen als Sie, nicht mögen, werden Sie nicht viele Freunde haben, oder? Aber mal im Ernst: Statt der Dauerkritik wäre mal etwas Konstruktives sinnvoll. Also, System neuladen: Wie soll es denn künftig aussehen?
Sie lesen genau, Kompliment. Das „deshalb“ ist falsch, streichen sie es.
Wie es in Zukunft aussehen sollte, fragen sie ausgerechnet mich?
Sehen sie, ich bin eben kein Schulexperte, deshalb bin ich nach Meinung einer grossen Mehrheit von Widerspenstigen gar nicht befugt, mich hierzu auszulassen.
Vielleicht lesen sie an meiner Bar einmal etwas darüber.
Ich bin hier nicht fürs Konzepte entwickeln bezahlt 😉
Nur soviel: man muss gar nicht so weit in die Zukunft schauen, sondern umgekehrt gar nicht mal so weit in die Vergangenheit, um zu klugen, mehrheitsfähigen Lösungen zu kommen. Ich selber habe die Reformitis nicht mehr erlebt, merke deren Folgen jetzt aber an den heutigen Zuständen (Lehrmeister beklagen sich über ungenügende Grundkenntnisse in fast allen Fächern, Eltern beklagen sich, dass ihre Kinder zu wenig/zu viel/das Falsche lernen, die Lehrer beklagen sich über Überforderung etc.etc.)….im Grunde beklagen sich alle nur noch!
Das ist, was vom stolzen, soliden, alten Schweizerischen Schulwesen übrigblieb: es ist nur noch das teuerste aber nicht mehr das Beste!
Hör ich da die Tiraden des alten Besserwissers vom Herrliberg dröhnen? oder Abschriften von einem Parteiprogramm?
Als behaupteter und wahrscheinlich realer Nicht-Experte allen Experten in Globo die Kompetenz absprechen, ist schon etwas dick aufgetragen. Schon mit gesundem Menschenverstand käme man weiter: nämlich dass es gute und schlechte Lehrer, Schüler , Eltern, Bildungsexperten, Schulpfleger, usw. gibt.
PS. es gibt auch gute und schlechte Nicht-Experten. 🙂
Ich glaub, DER ist sein eigener Dorn im Auge!
😀
Monsieur 0. konstruktiv?
ich glaub, der schafft das nicht mal mit LEGO-Duplo!
Ich habe ihnen dazu geantwortet heute, Sportpapi. Warten wir ab ob es noch Durchlass findet…tictactctac
Was Eltern und Lehrer seit tausenden (!) von Jahren so machen, potzblitz, olli: Wollen wir uns mal über die Volksschule, bzw. über die allgemeine Schulpflicht unterhalten und wann sie in Europa eingeführt worden ist? Wobei ich es noch mühsam finde, mit jemandem zu diskutieren, der bar jeder kritischen Selbstreflexion durchs Leben geht: ICH, ich, ich… langweilig, auch und vor allem aus menschlicher Perspektive.
Es ist nicht nur die Pädagogisierung unserer Schulen, die das Schulwesen unterminiert- sondern vor allem die Demokratisierung: Alle glauben, Bescheid zu wissen, wenn es um Schulfragen geht. Und reden der Schule wo’s nur geht drein: Die Wirtschaft (Avenir Suisse), die Elternverbände, die Politik, die Gemeinde, selbsternannte Experten, Fachkommissionen… hier sollte man ansetzen: Das Schulwesen sollte wieder zu einer eigenständigen Instituion werden.
Langsam Zuffy: die Schule und die Erziehung ist kein exakte Wissenschaft, wir sehen ja gerade (und können etwa aus den Erfahrungen aus totalitären Staten, z.B. der DDR lernen), dass Experimente in diesem Gebiet immer auch Schäden hinterlassen.
Bevor ich darüber juble, dass Schwererziehbare in Regelklassen integriert werden, will ich mindestens eine Auseinandersetzung mit Pestalozzi und Humboldt haben. Wenn mir das jemand plausibel begründen kann, bin ich ganz Ohr. Und will dann dennoch kritisieren können, klaro?
Als Citoyen hinterfrage ich daher kritisch die Expertise von Leuten, die im Volksschulbereich grossen Einfluss haben, der dann mühsam via direktdemoratische Korrekturen wieder ausgeglichen werden muss.
@Frau Binswanger: Wieso lesen wir hier nicht einmal einen Essay von so einem Reformierer hier?
@Henry hat weiter hinten absolut richtig darauf hingewiesen, dass es sich bei den Experten immer um ihre Meinung geht. Und zu jeder Meinung gibt es eine Gegenmeinung. Das nennt man dann Diskurs, you dorks!
Die Leute, die im Volksschulbereich bestimmen, sind doch demokratisch legitimiert. Und im schlimmsten Fall werden sie abgewählt – siehe Aargau. Was aber wiederum nicht zwingend heisst, dass sie grundsätzlich etwas falsch gemacht hätten.
@Orlando: Wäre doch schön, von Ihnen doch noch etwas Konstrutives, Mehrheitsfähiges zu hören – auch ohne Bezahlung. Gibt es das heute noch? Haben wir nicht das Problem, dass die Schule heute zum politischen Kampffeld geworden ist? Ich teile die Meinung nicht, dass sich heute alle Anspruchsgruppen beklagen. Und wenn, müsste man doch schauen, ob zurecht. Hier bin ich zudem völlig anderer Meinung als Sie – ich finde, teure Reformen sollen auch den messbaren Output verbessern, es gibt hier schon auch empirische Daten. Obwohl grundsätzliche Entscheide am Schluss natürlich nach Glauben und Hoffen getroffen werden.
@Orlando: Das müsste Ihnen doch gefallen: http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Die-SVP-will-Bildungsexperten-entmachten-/story/12727394#kommentar
Einer, der weiss, dass er nichts weiss, ist weiser als einer, der etwas zu wissen meint! (Sokrates?)
Nur etwas Wikipedia und Google sind noch lange keine Ausgleich für mangelnde Bildung und Ausbildung und schon gar nicht für Erfahrung und für einen Leistungsausweis taugt es schon gar nicht (höchstens zu Guttenplag).
Ihr Plädoyer für mehr Respekt ist angebracht für Fachleute sowohl im akademischen wie auch im handwerklichen Bereich und anderswo.
Heinz Rühmann hat doch mal den Pauker gespielt, war echt köstlich. Ich bleibe dabei , LehrerInnen haben einfach die Aufgabe Kindern das Lesen und Schreiben beizubringen, Kinder sind offen und lernfähig, mögen Geschichten, in der Rudolf Steiner Schule wird der Lehrstoff farbig vermittelt nichtmehr so fanatisch wie der Gründer Rudolf Steiner mit schwarzer Magie.
Als naive Kinder idealisieren wir doch Lehrer Lehrerinnen. Ich mag mich einfach noch errinnern an die Primarschule, die farbige Kreide an der Wandtafel war für mich damals Auslöser, ich werde Lehrerin, ich wurde keine Lehrerin, Fakt ich kann nicht autoritär sein, hab ich da was verpasst, soll ich jetzt bei dieser Chua Muh mich noch unterrichten lassen, der Mao würde sich freuen und mir ein Rezept schreiben wie ich endlich das Nirwana erreiche , sorry das war glaube ich ein anderer Guru, spielt ja auch kein Rugel, der Rubel rollt nach wie vor, Männerbünde, Russisch Roulette , Vorwärts Marsch in Schritt, und Tritt vergesst die Gewehre nicht auf den Schultern, Achtung – fertig – los . Stahlhelm und Schiesssichere Weste nicht.
Credo, wenn Waffen abgeschafft werden weltweit, brauchen wir uns nichtmehr zu schützen, die Ruag ……. brrrr, ist der wilde Westen Texas wieder in, ein Schuss ein Schrei, das war Karl May. – Kriminaltango aus der Taverne und plötzlich fällt ein Schuss …… Ich bin extrem empfindlich auf Bilder, so Totenköpfe mag ich nicht. Auch Friedhöfe nicht, ich schenke meine Blumen lebendigen Menschen, dieser Grabkultus ist nicht mein Ding.
heidi, sie schweifen wieder mal ab…
aber im ernst: farbige kreide an der wandtafel war der auslöser dafür, dass sie lehrerin werden wollten? brrrrrrr kreide quietscht an der tafel, hässliches geräusch…
Luther sagt dazu:
Was dem einen sein Uhl, ist dem andern sein Nachtigall.
Habe Sie GAGA gesagt, Lady?
@mostindianer
keine angst, heute verschwinden die tafeln und ihre unangenehmen kreidekreischgeräusche zunehmends und werden mit modernen dashboards ersetzt, welche direkt mit dem compi verbunden sind und zu jeder zeit zugriff zum internet gewährlesten können.
Ich finde, Du hast noch was vergessen: Rübe ab!
Gerichtet an ‚Quark‘ (Stern) – super, Nicole!
Danke Astrid, ich habe mich einfach so sehr über diesen stupiden Kommentar von Quarkstern genervt, dass ich kontern musste…
Ich habe hier übrigens auch meinen Unmut ausgedrückt. Aber mein Kommentar ist ins schwarze Loch gestürzt.
Interessant, dass der Post selbst seit geraumer Zeit verschwunden ist – UND meine zwei (!) Posts dazu auch. Seltsam, seltsam……
sehr guter beitrag; ähnliche geschichten habe ich auch schon aus meinem umfeld gehört. lehrer war doch einst ein traumberuf (auch meiner, bis in meine teenagerjahre)- heute würden mich keine zehn pferde hinters lehrerpult bringen!
bleibt zu hoffen, dass sich lehrer wie „hans“ nicht entmutigen lassen. carry on!
Meine Elfjährige macht schon richtig Unterricht und Prüfungen mit meiner Achtjährigen, Lehrerin ist absolut ihr Traumberuf. Und die Achtjährige kann es nicht erwarten, endlich ein richtiges Zeugnis zu erhalten…
Also von mir hat sie das nicht…
Nein, denn Du hast es ja offensichtlich noch………. 🙂
Muss grad mal nachschauen…
Ich kenne diverse IV-Bezüger, die nicht auf dem Sofa sitzen (ausser zu Tagesschau-Zeit). Dürfen die dann?
@ Globetrotterin
Herzlichen Dank für Ihre Schützenhilfe, ich schätze Ihre autenthische und auch kritische Haltung in diesem Blog. Bleiben Sie sich selbst treu, freue mich, dass es auch Globetrotterinnnen gibt und nicht nur Globetrotter, eine bunte Mischung.
@ H.S. Roth
Ich habe persönlich keine Psychiatrieerfahrungen, bin auch kein Physiater wie das Alfred Rasser mal so gut in rübergebracht hat, HD Läppli hat ja das MILLITANTE AUF DIE SCHIPPE GENOMMEN . Ich bin war konfrontiert mit Menschen aus meiner nächsten Nähe, die fast alle Psychiatrieerfahrungen hatten einige haben den Freitod gewählt, es gibt auch Antipsychiatrieverlage, z.B. Suhrkamp, (Vorischt Jiddisch) Alice Miller die Pionierin, die sich weltweit engagiert hat in Bezug auf Kindsmisshandlung konnte Ihre Bücher nur beim Suhrkamp-Verlag auflegen , vorsicht Jiddisch .
Der Mengele aus der Psychiatrieecke brrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr.
Ja, Heidi. Mir selbst treu zu bleiben, ist die oberste Maxime in meinem Leben. Aber ich kann Ihnen sagen, das ist oft eine teure Angelegenheit…nicht nur finanziell. Aber ich war immer und bin immer bereit, den Preis zu bezahlen, egal, was es kostet.
Ich meine, der Satz kommt ja schon aus einer nicht gerade als literarisches Meisterwerk zu bezeichnenden Science-Fiction-Reihe für Jugendliche, aber er ist ziemlich cool:
„Woran du glaubst, dafür sollst du leben und sterben.”
Aus http://de.wikipedia.org/wiki/Mark_Brandis:_Weltraumpartisanen
Ja, Patrick. Es ist einfach ein umwerfendes Gefühl, morgens beim Zähneputzen die Person zu mögen, die einem da aus dem Spiegel entgegensieht. Meine Würde, mein Stolz und meine Integrität haben keinen Preis, sie sind unverkäuflich.
Globine, ich biete eine Million. Na?
da ist man doch glatt versucht, goethes orphische urworte hinzuzufügen…
Witz, natürlich. Erstens hab ich keine Million und zweitens ist das auch mein Leitspruch.
und schon wieder redford, patrick. der scheint dich zu verfolgen.
Globe, das kann ich nur bestätigen, geht mir ebenso.
Tand, Tand ist das Gebilde aus Menschenhand…
obiges bezieht sich auf die Million.
das gedicht scheinst du aber zu kennen, globetrotterin… 🙂
Ehrlich gesagt, finde ich ihn ganz ok. In All The Presiden’s Men habe ich ihn richtig cool gefunden. Hat sicher auch mit seinem Beruf zu tun in dem Film.
den streifen mag ich auch, also haben wir etwas für den filmabend gefunden – finally.
Ok, im Juli bei Globine. Wir können dann zuerst etwas Obenohnebaden 🙂
vergessen.
Patrick, Juli geht nicht. Juli/August entfleuche ich hier vor den Touristen und bin meistens in der Schweiz. Die schönsten Monate hier sind Juni und September. Ihr seid alle herzlich willkommen.
Ja, auch wenn’s nicht von Goethe stammt.
ups! obiges geht an mila.
Ich habe, hjajaaa, einen DVD-Spieler. Kommt hierher im Juli. Weiss eh nicht, ob ich Geld und Zeit habe für Ferien….
(und im Juli kann man im Zürisee Obenohnebaden 🙂 )
globetrotterin, die urworte, die ich meine, stammen durchaus von goethe. vielleicht meinst du etwas anderes, ich wüsste gerne was…
tiger, das obenohne überlasse ich gerne dir. ich mag meinen bikini, auch das oberteil.
ach, jetzt sehe ich es, du meintest fontane. in meinem gedicht gibts aber auch die zeile: „Im Leben ists bald hin-, bald widerfällig, Es ist ein Tand und wird so durchgetandelt.“ zufall aber auch.
fontane, klar. war zu sehr in meinem eigenen ‚tand‘ verfangen… (ein erster kommentar dazu kommt momentan nicht durch)
Auch mit Hunden?
Ging an Patrick. Heute tue ich mich offenbar etwas schwer mit dem @.
„Sich selbst treu zu bleiben heisst, sich immer wieder von sich selbst verabschieden zu müssen“
Fu Fi, chinesischer Weiser
Ja, glaubs oder nicht, wir haben eine Ecke der Badi, wo Hunde erlaubt sind (und auch oft anwesend).
hmm…, lassen sie sich nicht beirren, heidi reiff, ich schätze ihre form der kleinkunst sehr.
youtube: fleetwood mack – go your own way
Oh Gott, Fleetwood Mac ist eine der besten Bands des letzten Jahrhunderts.
http://www.youtube.com/watch?v=6ul-cZyuYq4&feature=related
Go your own way
You can call it
Another lonely day
Tiger: das letzte Jahrtausend?
Wenn man sich Tigris Quatsch wegdenkt (auf den eh kaum jemand eingeht), ist das eine ganz interessante Unterhaltung.
😀
Ups, das gehört ja gar nicht hierhin! zwei Seiten weiterhinten, sorry.
Ich lege Ihnen den Volkshochschulkurs „Betreutes Posten für Senioren“ nahe.
patrick, ich glaube, der orlando ist jünger als du. 42 war doch dein alter, oder irre ich mich?
Ja, das ist aber nur die Biologie. Geistig ist uns O allen voraus, mei len weit.
wie war das noch einmal mit den schultern von giganten? manche sitzen darauf, andere wiederum meinen, es zu tun. was im einzelfall zutrifft, ist ansichtssache. kein urteil über o meinerseits (sonst komme ich auch noch auf seine berüchtigte liste).
Ich darf’s ja kaum sagen, was ich denn tat, als ich auf den Schultern von Giganten sass!
😛
Es waren Zwerge, die auf den Schultern von Giganten. Die anderen bleiben eben dann einfache Zwerge., dafür ganz modische und zeitgeistige 🙂
wem wird es wohl besser gehen, orlando und fufi: den früh- oder den nachgeborenen?
Ach, wir
Die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit
Konnten selber nicht freundlich sein.
Gedenket unserer mit Nachsicht.
(ich teile manchmal mit BB die kämpferische Verbissenheit. Er war wie ein Mönch im Dienste seiner Sache. Aber ein Benediktiker kein Zisterzienser…:-))
@mila: ich weiss, ich weiss, das Heil und ide Erlösung liegen NICHT in der Geschichte. Fuck Hegel! Ich mag BB. trotzdem.
wieso erstaunt es mich nicht, dass sie die benediktiner den (reformierten) zisterziensern bevorzugen…? doch überraschung, überraschung: wir sind uns in diesem punkt einig.
ich wäre übrigens auch gerne weise. und kann es genausowenig sein wie BB.
hoffen wir mal, dass an dieser stelle innert eines vernünftigen zeitrahmens ein (kurzer) kommentar folgt…
kürzestform: ziehe die benediktiner dem reformorden ebenfalls vor (überraschung!). wäre zudem auch gerne weise wie BB, und kann es genausowenig sein.
er will und will nicht, trotz zweitem anlauf.
Ein bisschen krass Deine Liste…Warum wirfst Du Sozialamt- und IV-Empfänger in einen Topf ? Gemäss Dir sollten Deutsche Schweizerdeutsch sprechen? obwohl wir bereits im Kindergarten Deutsch sprechen müssen? Ich wage es zu bezweifeln, dass Du fliessend französisch und italienisch sprichst….gehört ja auch zu unseren Landessprachen…
was spricht gegen eine öffentliche Schule? Ich war auf einer öffentlichen Schule und erinnere mich sehr gerne an diese Zeit zurück. Was verstehst Du unter (normale) Kleider? Irgendwie ist „fast“ alles was Du geschrieben hast nur Quark (Stern).
Liebe Michèle Binswanger
Danke für diesen Text. Als junge Lehrerin staune ich immer wieder über die Eltern und was in der Schule abgeht. Ein Gedanke für alle Kritiker: Es ist ein rieeeeesiger Unterschied, ob man hinter oder vor dem Lehrerpult sitzt! Aber wenn es um ihre Kinder geht, werden Eltern zu Bestien. Mir scheint es, die Kinder sind auf eigenartige Weise untererzogen und überbehütet. Andersrum wären die Kids vielleicht auf die Länge glücklicher wenn sie einmal für ihre Taten gerade stehen müssten, denn im Leben bekommt man nicht immer, was man will. Frustrationstoleranz muss gelernt sein. Nur können es schon die Eltern nicht mehr. Ich mache mir ernsthafte Sorge um die Schweizer, wenn es so weiter geht. Denn erfolgreiche Leute (sogar Internet-Wunder wie Justin Bieber) sind fleissig und lassen sich auch von kleinen und grösseren Rückschlägen nicht aus dem Konzept bringen.
Gruss!
Christa Meier
Ich gebe Ihnen völlig Recht. Die Kinder lernen heute in der Schule nicht mehr lernen – jedenfalls war das bei meinen so – und dann kommen sie an der Uni schwer auf die Welt. Die Lehre rmüssen den Spagat machen zwischen vernachlässigten und überbehüteten Kindern und allen Kulturen – und kommen nicht mehr zu ihrer Kernaufgabe. Damit das nicht passiert, müssen Lehrer Grenzen setzen, sowohl den Eltern als auch den Kindern gegenüber. Eltern, die sich daneben benehmen, sollten Sie an das Rektorat verweisen können. Wichtig ist, dass Sie fair bleiben, denn Kinder sind Gerechtigkeitsfanatiker. Meine eine Tocher regt sich gerade eben darüber auf, dass eine Klassenkameradin, die ausnahmslos sehr schlechte Noten schreibt, immer wieder mitgeschleppt wird, ihr aufgerundet wird, weil die Eltern immer auf der Matte stehen und die Lehrer halt eine soziale Ader haben – das arme Kind ist ein Migrantenkind, die Eltern können nicht deutsch, und nun wird sie halt irgendwie durch die Matur geprügelt, man muss ihr doch eine Chance geben. Zudem kriegt sie gratis Nachhilfe, anders als die Schweizer Kinder. Das ist ja nett, aber die andern Kinder fühlen sich zu Recht unfair behandelt, weil sie die Leistung bringen müssen und die Nachhilfe selber bezahlen.
Eben, Fairness ist wichtig, und seien Sie selbstbewusst: sie haben einen der wichtigsten Berufe überhaupt, was Sie den Kindern mitgeben können, kann mit nichts aufgewogen werden. ok, ok, wir Eltern sind auch noch ein wenig wichtig ;)).
Sie haben eine seltsame Vorstellung von Gerechtigkeit. Ich hatte nie in meiner gesamten schulischen Karriere Nachhilfeunterricht. Wenn ich mal irgendwo ins Stocken geriet, standen mir meine Eltern zur Seite. Das Geld für die Nachhilfe hätten sie vermutlich nur mit Mühe aufbringen können. Später hatte ich an der Uni Kommilitonen, die dank Nachhilfe im Gymnasium blieben und wie ich die Matur machen konnten. Oder noch schlimmer, die vom kantonalen Gymnasium flogen und dank reicher Eltern die Matur an einem Freigymi machen konnten. Ist denn das gerecht?
Wenn man hier wirklich Fairness herstellen will, verbietet man den Nachhilfeunterricht oder man bietet ihn für alle Schüler kostenlos an.
Ach, die Frau wird entweder ein Einfachstudium wählen wie Ethnologie oder Politologie oder sie wird nach der Matur eine Lehre machen.
Und jetzt, Ethnologen und Politologen, prügelt mich!
(Im Ernst meine ich natürlich nicht, dass die Studiengänge leicht sind. Man kann sie sich aber einfacher leicht machen als Mathematik oder Physik, das ist sicher)
Patrick, als aus einem der genannten Fächer stammend kann ich Ihnen teilweise zustimmen: man kann es sich sehr leicht machen, allerdings nur solange man in der Masse untergehen kann. Spätestens bei der Lizarbeit sieht man, ob jemand wirklich begriffen hat, um was es geht. Aber die wurde ja jetzt auch abgeschafft, Bologna sei dank!
Die Schweizer Kinder bezahlen ihre Nachhilfe selber? Naja.
Nach 8 Jahren Erfahrungen mit der Volksschule, bin ich sehr froh, dass diese Episode überstanden ist. Die Oberstufe war die Krönung dieser Odyssee. Eine Turnlehrerin, die keine Übung selber vorzeigte, sondern die Jugendlichen mit Videoaufnahmen an den Salto heranführte und auch nicht in der Lage war, Hilfestellung zu leisten, was immer wieder zu gefährlichen Situationen führte. Ein Sprachlehrer, dessen Zuverlässigkeit in seinem verspäteten Erscheinen nach der Pause bestand, der Prüfungen ansagte, nicht durchführte, um sich dann 2 Wochen später daran zu erinnern und sie doch noch spontan durchzuführen. Drohungen, abwertende Bemerkungen, Übellaunigkeit und fliegende Schlüsselbunde gehörten auch zu seinem Repertoire. Eine Handsgilehrerin, die mit acht Mädchen bereits voll am Limit lief – da brauchte es uns Eltern gar nicht.
Und natürlich gab es auch einzelne grosse Lichtblicke. Lehrer, die sich auf die Jugendlichen einliessen, nicht gegen sie, sondern mit ihnen arbeiteten. Lehrer, die nicht nur diese „schwierigen“ Mädchen sondern gleich auch noch zwei Handvoll Jungs zum Lernen motivieren konnten. Das sind Helden, ganz klar! Dieser Job ist sehr anspruchsvoll und muss gut bezahlt werden. Aber gleichzeitig müssten Lehrpersonen, die nicht mal Regeln, die sie selber aufstellen, halbwegs zuverlässig einhalten können, auch zügig abgesetzt werden. Wenn Eltern sich für solche Minimalanforderungen wehren, wird gleich von Elternterror gesprochen. Elternmitwirkung bedeutet: Eltern dürfen Schulanlässe organisieren und am Besuchstag Kaffee und Kuchen mitbringen. Diese Rolle habe ich eine Weile ausgefüllt. Als ich es dann in der Oberstufe für angebracht hielt, auf Missstände hinzuweisen, die nicht nur mir, sondern auch vielen anderen Eltern aufgefallen sind, da wurde mit scharfem Geschütz zurück geschossen. Danach habe ich mich darauf beschränkt, meine mir zugedachte Rolle im Backoffice auszufüllen. Meine Tochter ist immer pünktlich zum Unterricht mit erledigten Aufgaben erschienen. Keine Lehrperson musste sich danach nochmals mit mir auseinandersetzen. Und ich verhalte mich nicht anders als viele andere Eltern, die mir schon ganz am Anfang erklärten: Da müssen unsere Kinder jetzt einfach durch. „Gring abe u seckle….“
Tönt nicht gut. Wer hat denn „mit scharfem Geschütz“ zurückgeschossen? Der betroffene Lehrer? Die Schulleitung? Die Schulpflege? Zu meinem Fachgebiet: Schön, wenn es an der Oberstufe Sportlehrer gibt, und nicht nur Sport unterrichtende Allrounder. Und super, wenn diese noch Geräteturnen betreiben und dafür sogar Videoaufnahmen mitbringen. Schade, wenn dafür das Fachwissen (Hilfestellungen) fehlt. Obwohl: waren Sie dabei? Ansonsten finde ich es wichtig, dass man auch mal zurückmeldet, wenn man unzufrieden ist. Einmal direkt nachfragen ist sicher wichtig.
Nein, ich war nicht dabei – wie sollte ich auch? Aber auch wenn ich nicht immer alles für bare Münze nahm, was mir meine Tochter erzählt hatte, so häuften sich doch die Geschichten über die Sportlehrerin und auch andere Jugendliche erzählten das Gleiche. Der Höhepunkt der Lehrerin war, als sie einem Mädchen mit Asthmaanfall nicht half, sondern weiterhin sorgfältig die Tabelle mit den Leistungen der Kinder nach führte, obschon meine Tochter und andere Jugendliche sie darauf hinwiesen, dass das besagte Mädchen zusammengebrochen war. Ein Aussenstehender hat dann eingegriffen. Der besagte Sprachlehrer hat nach dieser Episode meine Tochter und die anderen Mädchen noch angepfiffen und ihnen unterstellt, sie hätten sicherlich völlig hysterisch reagiert und deshalb habe die Sportlehrerin die Meldung nicht ernstgenommen. Ein System, das sich nicht bewegen will, hat unglaubliche Fähigkeiten sich selbst zu stabilisieren. Und nach drei Jahren hat man meistens wieder mit neuen Eltern zu tun, denen man dann wieder sagen kann: Ach, diese Klagen haben wir aber noch NIE gehört. Und nachdem meine Tochter jetzt im Gymi ist und sich das letzte Jahr sparen konnte, ist für mich die Episode abgeschlossen. Und bald beginnt der nächste Dreijahres-Zyklus…
Aber wie gesagt: Gute Lehrer (und damit meine ich solche, die ihren Job gerne machen und grundsätzlich eine wohlwollende Einstellung gegenüber den ihnen anvertrauten Kindern einnehmen) sind mehr als ihren Lohn wert. Ich hätte meiner Tochter ein paar mehr von dieser Sorte gewünscht.
Nein, ich war nicht dabei – wie sollte ich auch? Aber auch wenn ich nicht immer alles für bare Münze nahm, was mir meine Tochter erzählt hatte, so häuften sich doch die Geschichten über die Sportlehrerin und auch andere Jugendliche erzählten das Gleiche. Der Höhepunkt der Lehrerin war, als sie einem Mädchen mit Asthmaanfall nicht half, sondern weiterhin sorgfältig die Tabelle mit den Leistungen der Kinder nach führte, obschon meine Tochter und andere Jugendliche sie darauf hinwiesen, dass das besagte Mädchen zusammengebrochen war. Ein Aussenstehender hat dann eingegriffen. Der besagte Sprachlehrer hat nach dieser Episode meine Tochter und die anderen Mädchen noch angepfiffen und ihnen unterstellt, sie hätten sicherlich völlig hysterisch reagiert und deshalb habe die Sportlehrerin die Meldung nicht ernstgenommen. Ein System, das sich nicht bewegen will, hat unglaubliche Fähigkeiten sich selbst zu stabilisieren. Und nach drei Jahren hat man meistens wieder mit neuen Eltern zu tun, denen man dann wieder sagen kann: Ach, diese Klagen haben wir aber noch NIE gehört. Und nachdem meine Tochter jetzt im Gymi ist und sich das letzte Jahr sparen konnte, ist für mich die Episode abgeschlossen. Und bald beginnt der nächste Dreijahres-Zyklus…
Aber wie gesagt: Gute Lehrer (und damit meine ich solche, die ihren Job gerne machen und grundsätzlich eine wohlwollende Einstellung gegenüber den ihnen anvertrauten Kindern einnehmen) sind mehr als ihren Lohn wert. Ich hätte meiner Tochter ein paar mehr von dieser Sorte gewünscht.
Also an „unserer“ Schule finde ich eine andere Realität als hier beschrieben. Bei „uns“ dürfen wir dem Lehrerkörper noch auf Augenhöhe begegnen und wir Eltern dürfen unsere Anliegen in Gesprächen, statt endlosen Mails vorbringen. Wir haben einen Elternrat der mehr tut als nur Kuchen backen, Eltern die sich nach der Schule auf dem Schulhof und den Sportplätzen engagieren und offen diskutieren können ohne gleich „Fronten“ zu bilden.
Wir finden unsere Lehrer toll, sie machen es hervorragend und zwar nicht nur in der Schule, sondern auch darüber hinaus ist ihr Engagement bewundernswert.
Der hier beschriebene Fall tut mir leid. Aber eben. es ist genau EIN Lehrer der mit genau EINER Klasse Probleme hat und damit ist das hier geschilderte Bild sicher alles andere als repräsentativ, geschweige denn so vollständig, dass sich hier jemand veranlasst sehen sollte, gegen die Schule als Ganzes losziehen zu dürfen.
Vollständig wäre der Artikel, wenn man auch wüsste, wie sich der gesamte daran beteiligte Lehrkörper, die Schulleitung, die Präventions- und Interventionsstellen, Elternvertreter, Elternrat, Hortleiter, etc. dem Thema stellen.
Denn es ist ja schon seit langem nicht mehr so, dass ein Lehrer allein für Entgleisungen auf Klassenebene verantwortlich gemacht werden kann. Die „Klasse“ sind nicht nur die Kids sondern die „Klasse“ beinhaltet heute mehr denn je auch alle daran beteiligten Eltern, Lehrer, Horter etc. welche die verschiedenen Themen (nicht nur Probleme!) gemeinsam, proaktiv, rechtzeitig und interdisziplinär angehen müssen, bevor sie akut werden und dem Lehrer, der oft am wenigsten dafür kann, als Symptome tieferer Ursachen um die Ohren fliegen.
Welche Eltern schiessen gegen die Lehrer?
Sind es die Frauen oder die Männer? Aus eigener Erfahrung wird es wohl eher die Mutter sein? Wäre doch interessant sich der Sache anzunehmen? Ev. melden sich Lehrer(innen) und können uns hier ‚erleuchten‘.
Ich wundere mich, wieviele Lehrer während des Tages Zeit hatten, hier Beiträge zu schreiben.
hier schreiben fast keine lehrer, dafür um so mehr selbsternannte bildungsexperten…
Sie wundern sich, … – oder sie fragen sich, …?
Chris M, wie machen Sie denn das?
Ich bin pensioniert……
Liegt vielleicht daran, dass teilweise noch Schulferien sind? 🙂 Aber so viele Lehrer waren es nun auch wieder nicht…
Schau an, Mme B. hat zum Signal geblasen und schon sind sie alle da, die in O. so vernarrt sind: Fuffy, Tigri, Augie, Kat, Zuffy – hm, das liest sich ja wie eine Liste der Verlierer, all jene, die mir argumentativ einfach nicht gewachsen waren (sprich: es mit allen primitivsten Mitteln versuchten und sich vor der Welt gleichsam den Arsch gleich selber vesohlten – um einen Ausspruch des Cyberstalkers aufzunehmen) und und jetzt so ihr Mütchen kühlen müssen.
Herzig, aber leider zwecklos, Leute.
Sie sind echt gemein, O! Und wo bin ich, heul?
Man muss es sich erst verdienen, auf diese Liste zu kommen. Ich glaube nicht, dass sie es in sich haben…
Welcome back, Orlando! Ich heule dann mal einfach weiter!
Ja, bitte. Ich warte…
Muss ich mich jetzt geadelt fühlen? Ich verzichte dankend…
Patrick, wer will denn heute noch zum Adel gehören? Wenn ich da an den Freiherrn oder die Scharpingsche Gräfin denke…!
hmm…, wenn der freiherr so gut hätte schwimmen können wie die gräfin, wäre er vielleicht nicht so erbärmlich untergegangen. aber der seehofer am ufer war halt wirklich ein zweifelhafter rettungsschwimmer und auch mutti ist der gelierte schopf entglitten. tragische zeiten rund um den wannsee.
Hehehehe, meine Diplomarbeit hatte zwar auch eine Bibliographie von ein paar Seiten, aber viele Werke daraus habe ich gar nie zitiert… Ich schreibe lieber Originallügen als dass ich andere für mich bescheissen lasse…
Ahja, und zitiert habe ich aus einem Standardwerk der Meerespaläontologie, das gar nicht existiert, in meiner Diplomarbeit in Informatik… hat niemand gemerkt, eines von ein paar Ostereiern in der Arbeit…
Aber ein herziges und mutiges Mutti hat er, der KT, finden Sie auch, Auguste, oder.
Patrick, so, wie ich Auguste verstehe, meint er ein anderes Mutti.
Angie als herzig zu bezeichnen, ist in der Tat nicht gerade naheliegend.
hmm…, mir kommt sie oft etwas zugeknöpft vor, tiger.
übrigens, globetrotterin, falls sie zufälligerweise jeweils anfang september auch auf der superfast II (ancona – patras) einschiffen, und sie an deck einen web-clown sehen – der kaffee ginge auf mich.
Sie ist sicher schon die Backgammon-Championesse des Dorfes…
@Auguste:
Danke, Auguste! Das war bis jetzt seit Jahren meine Route. Leider aber hat Superfast seit der Griechenlandkrise die Abendfähre gestrichen. Bis mittags schaffe ich es jeweils weder nach Patras noch nach Ancona. Und diese Hotelübernachtungen mit Hunden sind sowohl in Griechenland als auch in Italien äusserst mühsam. Ich will es deswegen dieses Jahr mal mit Minoan oder Anek auf der Venedig-Route versuchen.
hmm…, ich breche jeweils so kurz nach 0300h in zürich auf, um der rush-hour in mailand gerade noch zuvor zu kommen. der anbrechende spätsommermorgen in airolo und dwight yoakam’s „tomorrow’s sounds today“ in meiner jukebox on wheels machen die talfahrt bis zum ersten kaffee/tankstop vor der grenze zur schönsten heartbreak-route der welt. road-movie stuff.
@Auguste:
Chiasso oder Coldrerio?
Sementina (Bellinzona) 🙂
hmm…, coldrerio, globetrotterin, wo sie den spritpreis, glaub ich, regelmässig mit dem goldpreis verwechseln. aber der kaffee ist wirklich gut dort und die bedienung von südländischer freundlichkeit, sogar zu jener unchristlichen tageszeit.
Ja, Auguste, da gebe ich Ihnen recht (auch, was den Benzinpreis anbelangt, aber verglichen mit Griechenland ist ja alles billig). An der Kaffee-Bar dort habe ich schon einige ungewöhnliche und aufgeschlossene Menschen getroffen. War immer die Pause wert.
Aus der Sicht eines Bellinzonesen sind das alles Nordafrikaner in Coldrerio… :-.)
Na, solange sie nicht solche Hinterwäldner sind wie gewisse andere Ticinesi…
Tja, das Hinterwäldler- und das Ticinesigen sind ziemlich nah verwandt… ehrlich gesagt… (das darf ich sagen als halber Tessiner…)
Der Mann ist eingebildet, sa gen haft. O, Sie sind ein Würstchen, ein elendes kleines Würstchen.
Ob hier Fr Binswanger durchgreift? grins
„das liest sich ja wie eine Liste der Verlierer“
Ich denke sie haben wirklich die falsche Einstellung, O. Dies ist nicht ein Kampf, wo wir uns alle in den Ring stellen und jemand gewinnen muss. Weiter gehört uns dieser Ort auch nicht. Es ist der Raum unserer Protagonistin. Wir sind Gäste und dürfen hier sogar ohne Einladung mitwirken.
Ich finde, ein bisschen Respekt und Höflichkeit ist schon angebracht, nicht?
Ich gehöre ja nicht zu dieser munteren kleinen Streitclique des Mamablog, die schon Jahre hier drinnen ist, hier praktisch wohnt und jedes Blog-Protagonisten-Drama atemlos mitverfolgt, aber ich frage mich schon gerade, wieso von Orlando Höflichkeit eingefordert werden sollte, wenn ihm gegenüber diese ebenfalls in keiner Weise gezeigt wird. Ausserdem finde ich es ausserordentlich unglücklich, wenn eine Blogbetreiberin des Newsnetz (Frau Binswanger) Beleidigungen gegenüber eines noch so ungeliebten Diskussionsteilnehmers mit „Word xy“ supportet. Aber das betrifft nur die Meatebene der hier stattfindenden Diskussion. Zum Thema selber habe ich mangels Kompetenz und Kenntnis nichts zu äussern.
@Hitz: Sie demonstrieren Online-Kommentarokratie in Reinkultur. Nichts begreifen, aber bei gefühltem Unrecht laut aufjaulen. Word!
O hat hier seit je her enorm ausgeteilt, und zwar auch unterhalb der Strumpfbandlinie (die ja bereits beträchtlich unterhalb der Gürtellinie verläuft). Wenn man also jemandem hier zumuten kann, Beleidigungen verdient zu haben, ist er es.
Gleichzeitig hat er sich gegenüber allen inhaltlichen Einwänden sehr immun gezeigt, nanoimprägniert sozusagen. O ist so etwas wie eine Einmannkriegsmaschinerie. Ich denke, diese Bezeichnung macht ihn stolz.
Sorry, Hitz, O IST ein Axyzyxyzyh. Das ist keine Beleidigung, nur eine nüchterne Beschreibung, die er wohl als sein eigenes Programm bezeichnen würde.
Was O in meinen Augen noch unerträglicher macht ist sein stetiges sich-auf-die-Schulter-Klopfen. Er hält sich für den grössten Debattierer seit JC, für charismatischer als Moses, für genialer als Einstein. Ich halte ihn für das kleinste Würstchen seit der Chipolata.
Das kann und will ich nicht beurteilen. Ich für meinen Teil wurde von ihm noch nie angegriffen und habe schon einige seiner Kommentare mit Gewinn gelesen. Er ist wohl um einiges konservativer als ich, aber mir sind originelle Konservative allemal lieber als gemainstreamte Linksmittewohlfühler.
Sie, Herr Tigri, dürfen ihn natürlich auch für ein Würstchen halten, das stört mich in keiner Weise und im Prinzip dürfen ihn auch alle beschimpfen, aber ich frage mich nur, wie Katharina dann, wenn die Gesprächskultur auf beiden Seiten derart entgleist ist, noch Höflichkeit von ihm einfordern will bzw. mit welcher Berechtigung. Es spielt nämlich keine Rolle mehr, wer angefangen hat, wenn sich alle nur doch der Herabsetzung und Beleidigung des Anderen bedienen. Weder ist Orlando in dem Fall verpflichtet, anderen gegenüber Höflichkeit zu wahren noch sind es die Anderen ihm gegenüber.
Was ich allerdings weiterhin für völlig unglücklich halte, ist Frau Binswangers Verhalten in dieser Diskussion. Eine Journalistin des Jahres sollte in ihrem Blog über solchen Dingen stehen.
Ah ja, mein „sie…dürfen“ heisst natürlich nicht, dass Sie überhaupt mein Einverständnis benötigen würden. Nur „mich stört es nicht, wenn Sie“ wäre die bessere Formulierung gewesen.
jaja, klar, so hab ich es auch verstanden, bin ja nicht aus Zucker.
Nun, aufgrund eines Votums seitens Michèle würde ich mich nicht zu so einer Bemerkung verleiten lassen, aber ich finde doch auch, dass Sie, Michèle, etwas dünnhäutig reagieren. Ich meine, Sie schreiben hier ja nicht regelmässig mit, was ich natürlich durchaus nicht erwarte, klar, aber wenn Sie etwas schreiben, dann bitte nicht gerade dann, wenn Sie sich auf den Schwanz getrampt fühlen. Denn darüber schreiben hier nur die Dauerschreiber, und auch die nicht immer.
@Hitz: danke für den Sukkurs.
@Orlando: Keine verfluchte Ursache. Ich fühle mich nur so richtig wohl in meiner Haut, wenn ich ungebremst klugscheissen kann. 🙂
Kann man heute fast nirgends mehr, und hier hat man wenigstens ein anständiges Publikum für die Klugscheisserei, nicht wie im Schwanen oder im Ochsen, wo eh nur immer die gleichen Dösköpfe sitzen.
Tja, die einen könnens eben, die anderen – nicht.
lieber herr hitz, lieber herr strasse, etwas muss hier mal ein für alle mal klar gestellt werden. zeit für einen reality check:
der politische mainstream spielt sich in der schweiz schon seit geraumer zeit rechts von der mitte ab. die zahlen lügen in diesem fall nicht.
also hört bitte auf mit diesem gewäsch von wegen „gemainstreamt“ etc. und kommt von dieser heuchlerischen oppositionspolitik (siehe auch: einmannkrieg) ab. IHR seid dem mainstream viel näher als eine pippi langstrumpf oder ein patrick tigri.
ich muss da ausserdem noch ein fettes LEIDER nachschieben.
hmm…, waren sie das, strasser, der heute morgen wieder mal eine acme-schachtel auf dem friedhof der gummienten begraben hat?
Scharfes Auge… Mich als profiliert zu bezeichnen (wenn ich das mal etwas interpretieren darf), ist überaus freundlich, ich danke. Ich verpacke meine Meinung halt oft in ein nettes Gewand, und darin sieht man nicht so klar, dass sie durchaus manchmal Ecken und Kanten hat. Adlerauge schon. Cool.
Ja, ja, schon klar, Adlerauge, ich bin ein ganz schlimmer SVP-Polteri, obwohl ich diese Partei niemals wählen würde und ebenfalls klar, hier im Blog ist Orlando voll mehrheitsfähig.
Und ebenfalls klar: Rechts ist eh immer ganz fest böse, während links immer per se supergut ist, auch wenn man sich nur noch aus der Mottenkiste linker Klischees bedient, ohne diese seinerseits mal einem reality check zu unterziehen.
Interessant übrigens, dass sie mich in Opposition zu Frau Langstrumpf nennen. Habe ich seit Neuestem was gegen diese Frau?
Schliesslich heisst er ja auch ADLERAUGE!
Ach, Hitz, die Neider können sich in ihrem Mitte der neunziger zurechtgezimmerten Weltbild einfach partout nicht vorstellen, dass es kultivierte, urbane, moderne, intellektuell verständige und glatte Cheiben wie uns zwei gibt, die „reflektierte Liberal-Konservative“ (wie es Zuffy nennt) sind, und die AUCH in Aspekten der SVP-Politik durchaus den richtigen Weg sehen und dies auch gelassen vertreten. Und die sich den Diskurs mitgestalten wollen und sich nicht durch festgefügte Patterns und Denkverbote beeindrucken lassen.
Die Neider lassen sich lieber von den „starken Frauen“, Dumpfstrümpfen und Widerborstigen gängeln und das Maul verbieten und schmeicheln sich bei ihnen an an, als gälte es einen Preis zu gewinnen. Oder sie erleichtern sich sich ins abgewetzte Harlekinskostüm.
Starke Männerfiguren braucht das Land. Ich meine solche, die das Steuer herumreissen können und nicht solche, die bei der FRAU Bundesrätin vorm Haus Mahnwache halten, dass sie ihnen gnädigst die Kinder nicht wegnimmt.
Moderne, unabhängige Leute bilden sich ihre Meinung unabhängig von Parteien. Und obschon ich zweifle, dass wir über irgendein relevantes Thema ähnlicher Ansicht sein könnten, O, denke ich tatsächlich, dass sich mit der politischen Überzeugung von Pippi die eine oder andere (einsame) Übereinstimmung zu Ihrer fände. Man staune.
Ich stimme ihnen weitestgehend zu, Orlando, aber ich erkenne mich irgendwie nicht im „liberal-konservativen“. Trotzdem danke dafür, da ich annehme, dass sie dies als Kompliment meinen. 🙂
Ach, was nicht ist kann noch werden. Auch ich habe mal ganz links Aussen angefangen. Suchen sie und sie werden finden! 🙂
(nicht, dass ich nicht noch immer ein Suchender wäre…)
hmm…, sich an mir zu reiben, scheint ihnen ein noch grösserer genuss zu sein, als sie es mir gelegentlich unterstellen, strasser. wenn die ergüsse von ihnen wenigstens etwas substanz und zählbares beinhalteten, wäre ihr unsägliches auftreten vielleicht noch irgendwie zu ertragen. aber bei ihnen gehen ein höchst durchschnittlicher intellekt und eine groteske selbstüberschätzung eine solch unheilige allianz ein, dass man manchmal aus dem staunen nicht heraus kommt.
viel spass mit jim beam und der kuschelrock cd heut‘ abend. ich bin auf dem weg nach „mäännz“, wo sie bald singen und lachen werden.
youtube: trick pony – pour me
Orlando
Halten Sie es etwa mit Napoleon?
MIR ist keiner gewachsen?
😛
Ein wirklich sehr guter Artikel.
Schoen finde ich, wie Sie die gesellschaftliche Bedeutung des Lehrerberufes herausstreichen.
Wenn Sie schreiben „Denn Lehrer und Eltern sollten eine Erziehungsfront bilden“, dann zeigen sie genau auf den wesentlichen Punkt. Nämlich, dass in den Köpfen etwas geschehen muss: die Änderung der Einstellung. Dass Erziehung nicht eine Frage von Fronten sein sollte, sondern eine Frage von Teamarbeit wo die Beteiligten an einem gemeinsamen Ziel zusammenarbeiten.
Aber, wie alle sehen, denken sehr viele Menschen in Fronten und prompt geschieht das Gleiche wie hier.
Es wird gestritten.
auch von dir schön gesagt, katharina.
zickenkrieg… nix neues…
Orlanda?
sorry fufi, der war unter der gürtellinie…
😉
Aber Bittesehr, Monsieur 0 und Madame B!
Sie bringen die ganze Blog-Technik zunderobsi!
Da werden „Antworten“ als selbständige kommentare veröffentlicht, und dazu noch in falscher temporaler Sequenz (fufi um 18 Uhr VOR Tiger um 17:35!
Also, Bitte um etwas mehr Zurückhaltung!
Besten Dank
Moammar G.
grosses kino, herzlichen dank!
nun ein vorschlag zur güte und zur realitätskontrolle: jeder der exponenten erteilt einen tag unterricht, der hier übertragen wird?
Darf ich scheu fragen weshalb Ihr streitet?
um streitkulturen. oder -unkulturen. oder so ähnlich. ich halt mich da raus.
„Lehrer und Eltern sollten eine Erziehungsfront bilden“ mit dieser Zielvorgabe bringt Frau Binswanger das Problem auf den Punkt. Front ist bekanntlich ein Ausdruck aus der Kriegsterminologie. Und über Jahrhunderte wurde Erziehung auch so verstanden. Den Kindern wurde wenn nötig mit Gewalt beigebracht zu gehorchen und zu tun, was die Autoritäten sagten. „Wer nicht hören will, muss fühlen“ oder „Strafe muss sein“ sind typische Sprichwörter für diese Haltung. Soweit ich das sehe, ist Gehorsam ein ganz wesentliches Ziel der Schule, und eine beträchtliche Anzahl Lehrpersonen kennt keine anderen Möglichkeiten als das Muster „ich befehle und du machst was ich sage“.
Seit wenigen Jahrzehnten gibt es nun aber Eltern, die Erziehung nicht als Krieg verstehen. Sie wollen ihre Kinder partnerschaftlich begleiten. Sie wollen nicht befehlen und drohen und wenn in der Schule eine Front aufgebaut wird, so stellen sie sich wenn nötig auf die Seite ihrer Kinder. Das sind nicht alle Eltern, aber es gibt sie (zum Glück immer mehr). Es gibt also nicht mehr ein gesellschaftlich anerkanntes Konzept, was gute Erziehung ist und eine Lehrperson kann nicht darauf setzen, dass alle Familien die gleichen Vorstellungen Werte haben wie sie. Das macht es für die Schule sicher schwieriger als früher. Aber es gibt Frau Binswanger wohl kaum das Recht, andersdenkende als Terroristen zu bezeichnen. (Auch hier wieder eine deutlich kriegerische Vokabel.) Und wer die Schule als Schlachtfeld mit Fronten versteht und es auch noch so bezeichnet, kann sich wohl kaum ernsthaft wundern, wenn genau das eintrifft.
Als Vater bin ich nicht bereit, mir von der Schule meine Erziehung diktieren zu lassen. Und persönlich habe ich gelernt, dass es die Aufgabe der Eltern ist, sich klar auf die Seite ihrer Kinder zu stellen.
Wir haben unsere Kinder ganz bewusst nicht zum Gehorsam erzogen, sondern zu Eigenverantwortung. Mit guten Begründungen und Bitten kann man von unseren Kindern fast alles bekommen, aber auf Befehle reagieren sie wenn nötig mit Widerstand. Und darauf bin ich stolz.
Es war unser Ziel, dass unsere Kinder einmal nicht gehorsam abdrücken, wenn ihnen befohlen wird einen Menschen zu erschiessen oder auf einen Knopf drücken, wenn ihnen gesagt wird, sie sollen einen Menschen quälen (Milgram-Experiment). Gehorsam ist zwar praktisch und einfach für die Mächtigen in Wirtschaft, Politik, Militär und Schule, aber er ist auch hochproblematisch und gefährlich. Unsere Kinder haben gelernt, einfühlsam und freundlich mit ihren Mitmenschen umzugehen. Natürlich gelingt das nicht immer, aber es ist doch eine deutlich andere Zielrichtung.
Es gibt auch alternative Konzepte für die Schule, z.B. Montessori, Gewaltfreie Kommunikation. Und ich weiss, dass bei weitem nicht alle Lehrkräfte sich als Teil einer Front verstehen oder von Elternterror bedroht fühlen, nur haben diese zusätzlich noch das Problem, dass sie nicht unserer offiziellen Schuldoktrin entsprechen, die Frau Binswanger mit ihrem kriegerischen Vokabular leider durchaus präzis aufgezeigt hat. Ich lade Frau Binswanger und alle Lehrpersonen ein, sich auf die erwähnten alternativen Konzepte einzulassen. Ich bin übezeugt das bringt allen Beteiligten und unserer Welt mehr Frieden und Zufriedenheit.
Ich bin selbst Junglehrer und gebe seit zwei Jahren an einer Oberstufe Schule. Ich bin überhaupt kein Freund von blindem Gehorsam und Autoritätsglauben. Ich merke aber immer wieder, dass viele Jugendliche zu Hause keine Grenzen kennen lernen und machen können, was sie wollen. Schön und gut, dass die Kinder mitbestimmen können. Ein Kind und vor allem pubertierende Jugendliche brauchen aber auch eine Hand, die ihnen den Weg zeigt und sie führt. Ich merke immer mehr, wie wichtig diese starke Führung ist, die Kinder brauchen und verlangen das! Einerseits um in der schwierigen Zeit der Pubertät genügend Rückhalt zu haben, andererseits weil sie selbst ständig die Grenzen suchen. Diese Grenzen müssen ihnen aufgezeichnet werden! Und dies muss zum einen Teil zu Hause, zum Andern in der Schule passieren! Nur mit reden kommt und begründen kommt man oft nicht ans Ziel. Gewisse Regeln und Tatsachen müssen akzeptiert werden. Punkt. Egal ob sie angenehm sind oder nicht. Dies gilt für die Schule, aber auch fürs ganze Leben. Dies müssen Kinder ebenso lernen! Die Jugendlichen brauchen auch den Druck von Aussen (sei es von den Eltern oder der Schule), ansonsten machen sie alles andere als sie sollten. Der innere Schweinehund ist sowohl bei den Jugendlichen als auch bei Erwachsenen oft grösser als der eigene Antrieb.
Ich glaube, dass Gott jeden Menschen gut geschaffen hat. Ich habe also ein deutlich positiveres Menschenbild als sie. Und dieses wirkt in der Praxis immer wieder als selbsterfüllende Prophezeiung. Weil ich (jungen) Menschen mit der Vorannahme begegne, dass sie es gut meinen und gut sind, benehmen sie sich auch so, z.T. deutlich anders als in der Schule.
Ich setze Grenzen und Regeln nicht einseitig fest, sondern handle sie aus. Im übrigen bin ich überzeugt, dass Jugendliche nicht Grenzen wollen, wie das immer wieder behauptet wird, sondern Sicherheit. Und in einem System, in dem sie die Schwächeren sind und mit Strafen sanktioniert werden können, geben Regeln ein gewisse Sicherheit.
Im Grunde einverstanden mit Ihnen. Ich würde Frau Binswanger insofern verteidigen, als das verwendete kriegerische Vokabular, das Ihnen sauer aufgestossen ist, nach meinem Dafürhalten einfach ein journalistischer Kniff ist, um den Artikel etwas zu pfeffern. Nicht, dass ich das für nötig halte, aber ich sag’s mal so: „Sie meint’s imfall nöd esoo…!“
Meine zweite Anmerkung bezieht sich auf Ihren Satz: „Und persönlich habe ich gelernt, dass es die Aufgabe der Eltern ist, sich klar auf die Seite ihrer Kinder zu stellen.“ Es kann, und das ist in meinen Augen im Fall des kiffenden Schülers von Hans klar so, auch richtig sein, sich zum Wohl des Kindes auf die Seite des Lehrers zu stellen, und zwar, weil jedes Kind auch lernen muss, dass Verletzungen von Regeln (insbesondere von glasklar kommunizierten, und von Lehrern und Eltern beidseits gutgeheissenen, wie Kiffverbot im Lager) auch Konsequenzen hat.
Wie geschrieben, es ist meine Erfahrung. Ich hoffe, dass andere Familien andere Erfahrungen machen. Jedenfalls bin ich sicher, dass oft mit dem Interesse des Kindes argumentiert wird, wo es eigentlich nur um die eigenen Interessen geht.
@Lukas Maurer:
„Als Vater bin ich nicht bereit, mir von der Schule meine Erziehung diktieren zu lassen. Und persönlich habe ich gelernt, dass es die Aufgabe der Eltern ist, sich klar auf die Seite ihrer Kinder zu stellen.“
Blöd nur wenn es sich um Eltern handelt die eben nicht erziehen.
Und praktizieren Sie das tatsächlich so, wenn sich Ihr Kind nicht an die gemeinschaftlichen Regeln hält und Sanktionen ergriffen werden? Dann schimpfen Sie über den Lehrer welcher die Frechheit hatte ein Nachsitzen oder eine Strafarbeit anzuordnen? Es geht doch um solche Sachen, wie stellen Sie sich denn das vor wenn in einem Schulbetrieb jedes Kind einfach macht wie es ihm gefällt, z.Bsp. Materialbeschädigung? Wenn in einem Klassenlager trotz unterschriebenem Vertrag Alkohol konsumiert wird? Stellen Sie sich dann einfach auf die Seite Ihres Kindes und empfinden Massnahmen schikanös?
„Wir haben unsere Kinder ganz bewusst nicht zum Gehorsam erzogen, sondern zu Eigenverantwortung. Mit guten Begründungen und Bitten kann man von unseren Kindern fast alles bekommen, aber auf Befehle reagieren sie wenn nötig mit Widerstand. Und darauf bin ich stolz.“
Ihre Kinder wurden von Ihnen aber schon darauf aufmerksam gemacht, dass es im Ausbildungs- und Geschäftsleben nicht immer so funktioniert? Oder sind Sie dann auch stolz darauf, wenn der Lehrmeister oder die Berufsschule irgendwann den Kanal voll hat? Weil sich Ihr Kind so selbstbewusst und standhaft „befehlsverweigert“?
Denn es wird nicht immer alles zur vollsten Zufriedenheit von jedem begründet und erbittet werden.
Mir gefällt Ihr Kommentar sehr gut, Brunhild. Als oberstes Erziehungsziel nenne ich, genauso wie Lukas Maurer, Eigenverantwortlichkeit, aber bei den Mitteln, diese bei den Kindern zu erreichen, schliesse ich mich eher Ihnen an. Loyalität der Eltern gegenüber den Kindern halte auch ich für wichtig, aber gerade hier kann die Linie zwischen bedenkenloser Loyalität und Blauäugigkeit sehr schmal sein. Heute ist im Tagi ein passendes Beispiel: die vier Maturanden, die auf einer Klassenreise nach Berlin völlig grundlos ein Paar zusammengeschlagen haben, werden von der Schulbehörde mit Schulverweis auf Zeit und Gratis-Sozialarbeit bestraft. Daraufhin gehen die Eltern in den Rekurs. Wie sollen diese jungen Leute in dieser Wundertütenwelt begreifen, wie Konsequenzen ihres Handelns in einer zivilisierten Gesellschaft auszusehen haben? Indem ihre Eltern ‚bedingungslos und überall hinter ihnen stehen‘? In dem sie sie für den Rest ihres Lebens aus jeder Verantwortung herausklagen? Es ist mir klar, dass dieses ein Extrem-Beispiel ist -allerdings veranschaulicht es eben doch, dass anscheinend da in vielen Fällen der Erziehungsauftrag sehr einseitig wahrgenommen wird – die Folgen für die Gesellschaft bzw ganz simpel für die eigene Umgebung werden nicht bedacht.
PS: Und es geht hier keineswegs um ‚blinden Gehorsam‘ oder diesen ‚Aftergehorsam‘ von früher. Es geht einzig und allein darum, dass ich meinen Kindern nur dann Eigenverantwortlichkeit beibringen kann, wenn ich sie auch für die Konsequenzen ihres Handelns verantwortlich mache.
Ich schimpfe nicht über Lehrer, die strafen. Vermutlich wissen sie sich nicht anders zu helfen und sie stecken in einem System, wo dies sogar gefordert wird.
Allerdings bin ich überzeugt, dass Strafen keinerlei positiven Effekt haben. Es ist ethisch zumindest fragwürdig, jemandem absichtlich Leiden zuzufügen, weil er/sie sich nicht so verhält, wie die Mächtigen das wollen. Aus Strafen lernt niemand etwas ausser Angst vor Strafen. Falls die Drohung mit Strafe aber aus irgendeinem Grund wegfällt, ist das schon fast eine Aufforderung zum Fehlverhalten. Und wenn Kindern während Jahren unterstellt wird, dass sie das „Richtige“ nur tun, solange sie mit Strafandrohungen dazu gezwungen werden, können wir uns nicht wundern, dass ganz viele Erwachsene z.B. im Strassenverkehr darauf achten, nicht erwischt zu werden, aber nicht die Regeln aus der Überzeugung einhalten, dass diese eigentlich einem geordneten Verkehr und der Erhaltung von Gesundheit und Leben dienen. (Beobachten Sie doch einmal, wieviele Autofahrer vor einem „Blitzlicht“ bremsen.)
Ich habe meine Kinder weder zu Ungehorsam noch zu reflexartiger Befehlverweigerung erzogen. Aber ich habe sie auch nicht nach den Vorgaben unserer Wirtschaft erzogen. Und ich bin auch der Überzeugung, dass das auch nicht die Aufgabe unserer Schule ist.
Mein Kanton hat ein einziges mobiles Blitzgerät (zumindest war das vor ein paar Jahren so), und er stellt das immer woanders hin… ich habe einmal eine Busse eingefangen, weil ich zuwenig aufgepasst habe auf die Geschwindigkeit. Die Falle steht schon lange nicht mehr dort (hoffentlich haben sie sie ins Muotathal gestellt, um die AUNSler etwas zu ärgern), aber ich halte mich jetzt an die Geschwindigkeitslimite…
Ich sehe den Sinn der Limiten nämlich ein und muss nicht bremsen vor den Fallen. Wie manche andere, richtig beobachtet…
Kapieren ist besser als gehorchen.
Lukas Maurer, ich rede weder von ‚für die Wirtschaft hergerichteten Zuchtkindern‘ noch von ‚jahrelangen Strafandrohungen‘, sondern davon, dass es unsere verdammte Pflicht und Schuldigkeit ist, unsere Kinder für die Welt da draussen empathisch, selbstbewusst und verantwortungsbewusst zu machen. Wie Sie das anstaellen, ob Sie sich dazu Gedanken machen oder nicht, ob Sie eine Philosophie verfolgen oder nicht, ist ganz allein Ihre Sache, ja, Sie dürfen selbstverständlich auch die Meinung vertreten, Strafen sind nutzlos. Entscheidend ist nur, dass die Kinder, die wir ins sogenannte Erwerbs- und Erwachsenenleben entlassen, in der Lage sind, für sich selber einzustehen und Ursache- und Wirkungsmechanismen kennen. Ich erachte es als Frechheit, wenn Sie den Eltern, die wie ich der Meinung sind, dass Kinder und Jugendliche gerade deshalb Grenzen brauchen, weil Sicherheit so wichtig für sie ist (in diesem Punkt gebe ich Ihnen bedingungslos recht, allerdings nicht in ihrer Verknüpfung), zu unterstellen, ihre (unsere) Erziehung sei kriegerisch.
Meine Kinder sind mit Sicherheit keine Befehlsempfänger, im Gegenteil, sie sind selbstbewusst genug und fühlen sich uns gegenüber sicher genug, ihre eigenen Ansichten durchzusetzen, aber gewisse Rahmenbedingungen haben wir vorgegeben und nicht diskutiert. Dazu gehörte z.B. auch, dass sie bestraft wurden, wenn sie etwas gemacht haben, was ihnen eine (aufgeklärte) Gesellschaft später auch übelnehmen würde.
@Lukas Maurer:
„Es ist ethisch zumindest fragwürdig, jemandem absichtlich Leiden zuzufügen, weil er/sie sich nicht so verhält, wie die Mächtigen das wollen.“
Interessant. Offenbar hatten Sie noch nie mit Kindern und Jugendlichen zu tun die anderen absichtlich Leid zufügen?
Und eine „Strafe“ ist „Leiden zufügen“, dass die Strafe ganz einfach eine Konsequenz sein könnte,
liegt nicht auch diese Möglichkeit offen?
Es ist übrigens um Gemeinschaftsregeln gegangen welche einen erfolgreichen Schulbetrieb erst ermöglichen,
und nicht um Wirtschaftsvorgaben-vorbereitung…
Gefällt mir sehr gut, Lukas Maurer! 🙂 Mit blindem Gehorsam kamen wir noch nie weiter.
Kinder sind nicht einfältige Befehlsempfänger, wer über natürlich Autorität verfügt, kann sich auf ohne Chefgehabe durchsetzen. Dieses wird von den klugen Kindern sowieso sehr schnell in Frage gestellt, und wenn sie dann mal in der Pubertät sind, ist es unter solchen Bedingungen nur noch ein ständiges Gerangel um die Macht.
Ich bewundere jeden Lehrer, der die Kinder von Lukas später mal betreuen darf. Vor allem, wenn sie wegen fehlender Ueberzeugung wieder einmal den Gehorsam verweigern, zur Schulreise, zu den Hausaufgaben, zum Turnunterricht, zu… anzutreten. Hallo Herr Maurer: Bringen Sie Ihren Kindern gefälligst bei, dass man sich manchmal unterordnen MUSS in dieser Welt, die zudem nicht darauf gewartet hat, allen alles und jedes zuerst lange erklären, bis sie überzeugt sind.
@Otto Liebschitz:
Bei Ihnen möchte ich nicht Kind sein. Es muss oberstes Gebot sein, mit Kindern zu reden und ihnen solange alles zu erklären, bis sie es verstehen und überzeugt sind. Alles andere ist militärische Indoktrination, Unterdrückung, Herrschafts- und Machtgehabe.
Liebe Globetrotterin, ich verstehe Ihren giftigen Unterton nicht. Wie auf Ihren Weltreisen Ihnen bestimmt aufgefallen ist, gibt es zwischen Schwarz und Weiss noch einzelne Grautöne. Herr Maurer zeichnet eher im Extrembereich und – wenn ich ihn richtig lese – bevorzugt selbständige, selbstbewusste Kinder. Nur sollte er aber auch wissen, dass er die Kinder auf eine reale Welt heranziehen sollte. Eine Welt, die Regeln, manchmal auch ein Oben und Unten beinhaltet. Und notabene: Die nicht immer Zeit hat, jedem das hinterste und letzte erklären zu müssen und ihn zu einem bestimmten Tun zu überzeugen. Das Thema sind doch Lehrer, die Probleme mit Eltern und auch Kindern haben, oder?
Genau das kritisiere ich: dass diese Welt diese Zeit nicht mehr hat bzw. sich nicht mehr nimmt.
Dann darf ich Sie gerne mal einladen, einer total unmotivierten Gruppe von 25 Jugendlichen zu erklären, weshalb sie jetzt bitte dieses Museum betreten sollen und sich mal mit dem darin gezeigten Thema befassen. Dort wird Ihre Geduld so oder so gefordert sein 🙂
@Andi:
Wieso muss denn eine Gruppe von 25 Jugendlichen par tout in eine Ausstellung geschleppt werden, an der sie in diesem Alter auch nicht das geringste Interesse hat? Wer sich dafür interessiert, findet früher oder später den Weg dorthin alleine, und den anderen bringt’s eh nichts.
Wenn ein Lehrer es nicht mit wenigen Sätzen schafft, in seinen Schülern eine gewisse Überzeugung für ein Vorhaben zu entfachen, so wird er es mit einiger Wahrscheinlichkeit nie schaffen. Klar gibt es Fakten, die nicht diskutiert werden, etwa dass man an den Bodensee auf die Schulreise geht und nicht an den Genfersee oder auf die Rigi und nicht auf den Säntis. Und dass man duscht nach dem Turnunterricht in der 8. Klasse. Aber dennoch sind wirklich die allermeisten Sachen erklärbar. Nicht unbedingt diskutierbar, aber doch erklärbar.
Liebschitz, die Schule ist keine RS der Siebziger mehr. Schon in meiner RS habe ich immer wieder doofe Befehle hinterfragt und war darum nicht so beliebt bei den Vorgesetzten. Allerdings, wenn sie mir die Sachen erklärt haben (und das haben sie manchmal wirklich geschafft), dann habe ich mitgezogen, was sie davon überzeugt hat, dass ich nicht einfach ein Querulant bin.
Ihr seid mir realitätsfremde Wesen. Selber nie in der Schule gewesen? Alles immer toll gefunden, damals? Jetzt nicht froh, dass euer Lehrer euch damals vielleicht mal das eine oder andere aufgezeigt hat, das ihr selber erst heute entdeckt? Haha, jaja, redet weiter von „überzeugen“ etc.
Lieber Herr Tigri. Wie ich bereits Ihrer Vorschreiberin geschrieben habe, gibt es nicht nur Schwarz und Weiss, sondern auch Grautöne. Seinem Kind etwas Respekt vor einer Autoritätsperson beizubringen muss nicht gleich in blindem Kadavergehorsam enden. Diese Zeiten sind in unseren Breitengraden endgültig vorbei. Heute sind wir eher in der umgekehrten Position, dass ein zu hohes Selbstbewusstsein und der Egoismus der Eltern (s. Thema) es einem Lehrer erschweren bis verunmöglichen, seine Sache einigermassen effizient durchzuziehen (Super-Lehrer, von denen Sie reden, natürlich ausgenommen, aber die gibt’s ja auch nicht wie Sand am Meer). Notabene mit noch ein paar anderen solchen Prinzen und Prinzessinnen in der Klasse. Das ist doch wirklich nicht schwer begreifbar. – Gehört zwar überhaupt nicht zum Thema, aber wenn Sie schon das Militär ansprechen: Hätten Sie denn geglaubt, der Feind würde mit Ihnen zuerst die Terms of Trade aushandeln, bevor er sich durch Sie beschiessen lässt?
Da liegt doch genau das Problem. Wenn wir sehen, dass etwas schlecht ist, passen wir unser Verhalten an dieses Schlechte an, statt aus dem Schlechten etwas Gutes zu machen, dass dann auch die Menschen überzeugt. Das ist, wie wir hier sehen, nicht nur in der Schule so. Wir werden gezwungen uns zu beugen, obwohl wir keinen Sinn darin sehen. Das erzeugt natürlichen Widerstand, der dann mit Gewalt gebrochen werden muss.
@Globetrotterin:
„Genau das kritisiere ich: dass diese Welt diese Zeit nicht mehr hat bzw. sich nicht mehr nimmt.“
Und ich bemängle hier ganz einfach Ihre fehlende Praxiserfahrung!
1. Kindergartenjahr, das erste Semester ist beschlagnahmt durch Beibringen allgemeiner Regeln wie „Farbstiftschachtel wird nicht herumgeworfen“, „die Stühle sind zum sitzen da (und nicht zum werfen)“, „wir hören einander zu“ und andere Selbstverständlichkeiten. Für ca 1 Drittel ist das alles andere als selbstverständlich, hinzu kommen extreme Kommunikationsschwierigkeiten, auch mit den Eltern, und der ursprünglich gedachte Lehrplan schrumpft ins Nirgendwo.
Das sind Realitäten denen Sie heute ins Auge sehen müssen. Und diese Zeit welche Sie hier einfordern, die hat man nicht , weil man nämlich die Erziehungsarbeit der ersten Jahre aufholen müsste.
Wenn sich dann bei den Eltern nicht was ändert läuft es auf der Schulstufe genauso weiter, einfach auf anderen Gebieten. Sie haben als Lehrer schlicht nicht die Zeit all diese Defizite ausbügeln zu gehen!
Nein, mein lieber Liebschitz, aber meine Korporäle, Löftis, Fäldis und so weiter sind ja nicht mein Feind sondern mein Freund und so sollen sie sich verdammt nochmal benehmen!!! Wenn ich von meinem Löfti lernen muss, wie mein Feind mit mir umgehen würde, dann ist was faul…
Ich richtige mich nicht gegen eine gewisse Disziplin in der Klasse. Die meisten Lehrer können das heute recht gut regulieren, auch ohne den Kadavergehorsam früherer Jahrzehnte. Ich habe vor unseren Lehrern grosse Achtung. Vielleicht will ich selbst mal einer werden, wer weiss.
Dennoch: Heute MUSS mehr erklärt werden als früher. Es gibt kein „So ist es und fertig“ mehr. Und das finde ich sehr gut.
Gebt den Kindern Geld, für’s gehorchen, für’s Aufgaben machen, für wasweissichwasalles.
DAMIT bereitet ihr sie aufs RICHTIGE(!) Leben vor!
Ach ja: Und nehmt das Geld von den Eltern!
@Globi, Pippi: „Es muss oberstes Gebot sein, mit Kindern zu reden und ihnen solange alles zu erklären, bis sie es verstehen und überzeugt sind. Alles andere ist militärische Indoktrination, Unterdrückung, Herrschafts- und Machtgehabe.“ Was, wenn die Kinder nicht überzeugt sind? So lange auf sie einreden, bis sie einsichtig sind? Es gibt schlicht und einfach Gebiete, bei denen kein Raum für Diskussionen besteht. Und Kinder einfach lernen müssen, Regeln zu befolgen. Zum Beispiel im Strassenverkehr.
Meine Güte, mit ihnen setze ich mich gerne an einen Tisch. So einen Quatsch habe ich ja noch nie gehört oder gelesen. Sie gehen also davon aus, dass sich Kinder, so lange man sie nur lange und lieb darum bittet, schon das Richtige machen. Schon das Wort partnerschaftlich bringt mich auf die Palme. Was sind ihre Kinder für sie? Ihre Kumpel? Glauben Sie mir eines: Ich liebe meine Kinder und sage es Ihnen jeden Tag, doch Grenzen müssen sein. Und der Spruch: „Weil ich es sage!“, hat schon etwas für sich. Das heisst nicht, dass meine Tochter oder mein Sohn gleich zu Terroristen oder Söldnern werden. In einem sind wir uns einig: Stumpfer Gehorsam darf und soll nicht anerzogen werden. Aber was sie erziehen, sind Kinder, die später alles ausdiskutiert haben wollen. Na dann viel Glück auf dem Arbeitsmarkt! Lesen sie das Buch „Wie unsere Kinder zu Tyrannen wurden“. Dann werden Sie verstehen, warum heute viele Kinder durch die Maschen der Gesellschaft fliegen und nirgends eine Stelle finden. Wegen solcher Erziehungsmethoden, die sie für das Beste halten. Good luck! Ach ja, by the way: Ich bin Primarlehrer auf dem zweiten Bildungsweg, einer von der (für sie) ganz schlimmen Sorte. Die Kinder müssen mir gehorchen! Wenn es sie beruhigt: Ich verstehe mich mit der Elternschaft trotzdem prima.
auch ihnen sei gedankt; in mehrfacher hinsicht.
Ein Name, ein Programm. Le roy c’est moi.
Bravo, Herr Lembo!
Männer wie sie braucht das Land! Und weniger verbeib..verweichlichte Ausdiskutierer und KuschelpsychofritzInnen.
Beispiel: Botellon in Zürich vor 3 Jahren. Mit der urtümlich-dionysischen Kraft der spätpubertierenden Meute konfrontiert, lavierte Polizeivorsteherin Esther Maurer unterstützt vom besorgten linken Leitartiklern wochenlang und verstieg sich zu der panischen Bemerkung, die seien „krank im Hirn“. Auf die Idee, Klartext zu sprechen und evtl. ein Verbot auszusprechen, kam man gar nicht.
Nun, es war ein ganz lustiger Abend! 🙂
Sind ja auch nur 15 Leute oder so gekommen….. Hätte man auch in Ihrer Bar machen können, O.
@Orlando: Verbot aussprechen? Wie? Sind wir denn in China?
@Astrid: stimmt. Aber in einer Bar ist 365 Tage im Jahr Botellon, oder etwa nicht?
@Sportpapi: es war im gleichen Bereich wie eine unbewilligte Demo. Die toleriert man oder man löst sie auf. Erschwerend kam hinzu, dass niemand als Organisator auftreten wollte, sehr listig. Das erforderte von der Stadt eine Reaktion, darauf war es ja auch angelegt: eine bewusste Provokation der öffentlichen Meinung. Eine Stadt kann eine Zusammenrottung von 50’000 Menschen nicht ignorieren, Keck frugten die Urheber: und, was macht ihr, wenn wir uns privat zum Bacchanale verabreden?
Eine Reaktion hätte sein können: das Zürihorn und Verkehrswege dorthin werden abgeriegelt, präemptiv grosse Polizeiräsenz (wie bei einem Sportanlass – ihr Gebiet). Schon nur weil die Botellonistas nicht Linkschaoten waren hätte das gewirkt.
Statt dessen kam die Moralkeule, wie kann man nur, entrüstete Genussfeinde traten auf den Plan, und alles gipfelte in der hilflos-selbstentlarvenden Aussage der linken Polizeivorsteherin.
Die Stimmung war dann wie an einer spiessigen Fasnacht in einer Provinzstadt. Aber moralisch trugen die Botellonistas den Sieg davon.
Das Wichtigste was man seinen Kindern beibringen kann ist Selbstdisziplin und auch mal das zu tun, worauf man KEINEN Bock hat. Das heisst: Mathe pauken, wenn man draussen lieber Fussballspielen würde, sich an festgesetzte Regeln zu halten. Das geht schon mit sehr kleinen Kindern. Ich habe früher mal eine Gruppe von 3-5 Jährigen Kindern betreut und wir hatten eine Regel, dass im Tram nicht gerannt und nicht gekreischt wird. Dafür durften die Kinder auf dem Spielplatz dann richtig die Sau rauslassen. Wenn sich alle an die Regel gehalten haben, wurden alle belohnt, wobei die Belohnung vorher bekannt war (ich lese eine bestimmte Geschichte vor oder wir gehen auf einen bestimmten Spielplatz oder ähnliche Belohnungen). Wenn sich aber jemand nicht daran gehalten hat, hat NIEMAND eine Belohnung bekommen. Dieser Gruppendruck hat die Kinder gelehrt, solidarisch und diszipliniert zu sein. Beim dritten Mal, waren die Kinder von sich aus brav, weil sie wussten, dass wildes Verhalten im Tram nicht goutiert wird und die Einhaltung von Regeln Vorteile bringen wird. Europäische Eltern verhätscheln und verwahrlosen ihre Kinder im Vergleich zu asiatischen Eltern. Ich als Chinesin kann einfach nicht verstehen, wie man seine Kinder so verwahrlosen und verlottern lassen kann, dass sie sich im Tram, im Restaurant oder in der Kirche wie Affen aufführen. Im fernöstlichen Volksmund werden alle als Affen geboren. Nur die Erziehung macht aus kleinen Äffchen Menschen. Das muss kein Drill sein, sondern die Einbindung in ein Regelwerk, das transparent und klar ist. Wenn man konsequent, fair, aber streng ist, verstehen das Kinder und das Erfolgserlebnis, wenn man es geschafft hat, während dem Einkauf nicht zu quengeln und das Lob und die Bestätigung danach, sind die Grundbausteine für eine erfolgreiche Erziehung. Wenn diese Erziehung nicht stattfindet und man die Kinder gewähren lässt und somit verwahrlost, bleiben wir Affen, auch wenn wir einen Anzug tragen.
hmm…, heldner, was ist los heute – kein frau/hündinnen-vergleich. verweigert sich die imaginäre ehefrau immer noch? ich würd gerne ein bisschen mitfühlen mit ihnen, aber so tief runter trau ich mich nicht.
hmm…, bei heldners scheint nicht nur die ehefrau imaginär zu sein heute.
Bissig heute! Fast tut mir Orlando leid, so wie er heute einstecken muss…
Ich gestatte mir dann einfach beim nächsten Mal, gehörig auszuteilen. Man muss beides können.
hmm…, heute sah ich winkelried mit einer gummipuppe unterm arm in die spiesse rennen. zum totlachen, strasser.
sie könnens ja am nächsten Kita-Theaterabend nachspielen, sie Cyberstalker sie.
Leider konnten sich meine Eltern nicht für mich einsetzen. Schon in der 1. Klasse beschloss ich zu schweigen. Ganz schlimm war es die 5 Jahre in der Sekundarschule, als eine Lehrerin zu mir sagte: Was willst du überhaupt hier (heute würde man schön Migrationshintergrund und schlechte Wohnlage sagen). Erst in der 3 jährigen Mittelschule wagte ich hie und da etwas zu sagen. Gelernt habe ich eigentlich aus den Büchern, aber sicher nicht, was uns die Lehrer beibringen sollten. Meine Schule eine Leidenszeit mit schlechten Lehrern.
Tragisch – aber verläuft noch immer so in einigen Schulen. Auch meine Kinder hatten eine viel glücklicher Zeit in Australien als hier in den Schulen. Wobei die meisten Lehrer hier recht gut waren mit einer Ausnahme aus der Bez Windisch.
Oje, das Schulthema. Jeder kennt bei sich, in seinem Umfeld oder hat schon gelesen von Problemfällen. Was immer alles in der Welt falsch läuft, hat sicher etwas mit der Schule zu tun. Jeder kann mitreden: Militär, Fussball, Schule. Es soll sogar Parteien geben, die damit Wahlkampf betreiben. Ich stelle nicht in Abrede, dass es Probleme gibt, aber ob die immer dermassen repräsentativ sind, wie gewisse Paniker hier behaupten? Mit besagtem Hans würde ich mal ein Bier trinken gehen, ihm zuhören und ihm vielleicht sagen, dass das nicht die letzten Problemeltern waren, mit denen er sich auseinandersetzen musste, das gehört zum Job. Ebenso wie ich Eltern sagen würde, sie sollen ihre Kinder allgemeinverträglich erziehen.
Ja, es ist schwieriger heute.
Die Menschen sind besser informiert, beginnen früher mit einer Berufskarriere und haben später Kinder.
Dann steht man vor der folgenden Situation:
Bald 50 Jahre alt, mit bester Berufsqualifikation, viel Lebenserfahrung und einem 11-jährigem Sohn wird man konfrontiert mit einer 28-jährigen Lehrerin, welche hoffnunglos überfordert ist mit ihrer Klasse… Als Elternvertreter habe ich schon viele Stunden investiert um die Lehrerin und die Schulleitung zu unterstützen.
Der Artikel ärgert mich ein bisschen, da nach meiner Erfahrung in nicht weniger Fällen die Schule ihre Hausaufgaben nicht macht. Dann drohen die jungen Lehrerinnen einfach mit der Kündigung und schon wird der rote Teppich ausgelegt! Anstatt gemeinsam nach einer Lösung zu suchen und von allen (auch von den Kindern) einen Beitrag zu verlangen, wird immer alles auf die Eltern und deren Kinder (Zeugnis 2. Seite…) abgeschoben….
Herr Gut stellt die Frage nach dem „Durchbeissen“. Hier gibt es folgendes zu bemerken: Der Lehrerberuf war bis in die 80er Jahre im Kanton Zürich nur für Männer gedacht, welche eine Rekrutenschule, besser noch eine Unteroffiziers oder Offiziersausbildung hatten. Regierungsrat Gilgen vertrat im Kanton Zürich damals noch die Ansicht: wer vor dem Militär kneift oder untauglich ist, der soll auch nicht beim Staat Unterschlupf finden. So war Schule eine Vorbereitung auf die „Schule der Nation“. Fleiss, Redlichkeit, Kameradschaft und Leistung waren die Tugenden, die eingefordert wurden.
Mit den 70er Jahren kamen nach und nach die 68er in den Schuldienst. Nun war Kreativität, Selbstentfaltung und Meinungsäusserung das Hauptanliegen der Schule. Rechtschreibung, Kopfrechnen und Reckturnen gerieten in Rückstand. Der Lehrkörper wurde zunehmend weiblicher, was sich auch auf die Konflitktstrategien im Lehrerzimmer auswirkte. Statt der kollegialen Gockelkämpfen fasst die weibliche Intrigenkunst der Teilzeitlerinnen im Lehrerzimmer Fuss. Nun durften auch Männer ins Schulzimmer treten, denen eine Rekrutenschule aus was für Gründen immer zu „beschwerlich“ war.
Das Ansehen des Lehrerstandes kam etwas in Rücklage. In den 60er und 70er Jahre konnte schier jeder, der Lesen und Schreiben konnte Lehrer werden. Es gab grossen Mangel an Lehrern wegen der starken Geburtenjährgänge. Lehrersein erschien vielen als leicht verdientes Geld. Die Lehrer genossen noch das alte Ansehen oder wurden nun als kreativ-Avantgarde der Gesellschaft bejubelt. (der engagierte SP-Lehrer).
Ausserdem fehlte dem Staat allmählich das Geld für den tollen Schulbetrieb. Und Reformen schienen wege der „Globalisierung“ unabdingbar. BUSCHOR kam im Kanton Zürich und mit ihm das nie geklärte „NEW PUBLIC MANAGEMENT“. Der Lehrer war nicht mehr „guter Hirte“, streng aber fair mit dem pädagogischen Eros eines Pestallozzi ausgestattet (der nach heutigen Begriffen Pädophil war), sondern ein „Kundenorientierter Lernberater“. Nur funktioniert das „Kunden-Paradigma“ leider nicht für staatliche Aufgaben.
Jetzt haben wir den Salat. Die Lehrerlöhne wurden eingefroren, grosse Mitarbeiterbeurteilungs-Übungen von halbgaren Betriebswirtschaftlern durchgezoren, die nur Rechtshändel nach sich zogen aber nie die guten prämierten. Ein guter Lehrer müsste wie Roger Federer bezahlt werden können. Die Männer, die den Schulzirkus drei bis fünf Jahre mitgemacht haben, wechseln zu besseren Löhnen in die Privatwirtschaft und die Frauen sehen den Lehrberuf als Joker-Job zwischen Model-Karriere und Ehefrau und Mutter.
Im elften Jahr der Berufspraxis erreicht der Lehrer den Höhepunkt seiner Fähigkeiten und Berufszufriedenheit, danach schlägt er sich bis zur Pensionierung durch. Aber leider hat ein Grossteil der Junglehrer nach fünften oder sechsten Schuljahr die Nase voll. Es gibt in unseren Schulhäusern kaum mehr Vorbilder geglückter Berufsexistenzen, die das pädagogische Feld mit heiligem Furor behaupten. Aber leider ein Führungsloser Hühnerhof, der sich zwischen „Leitbild“, „Leistungslohn“, „Elterngesprächen“, „Sozialarbeit“ und „Rekurs-sicherer Notengebung“ abkämpft und resigniert.
danke.
Sie sind der Ansicht, ein guter Lehrer müsse eine Militärkarriere vorweisen können? Vermutlich waren Sie wohl schon länger nicht mehr im Militär aktiv. Fleiss, Redlichkeit, Kameradschaft – für die meisten Unteroffiziere oder Offiziere, die mir bisher begegnet sind, sind das Fremdwörter. Leistung meinetwegen, solange man nur die Quantität betrachtet. Allerdings genügt ein Blick auf die Qualität deren Leistungen, um dies wieder zu relativieren. Viele schreien einfach irgendwelche Befehle herum, ohne zu wissen, was sie eigentlich bedeuten. Das alles liegt vermutlich auch daran, dass der Stellenwert einer militärischen Karriere heute praktisch gleich null ist. Für die berufliche Karriere ist Weitermachen im Militär nur hinderlich. Das deckt sich mit meinen Beobachtungen, dass sich in der RS eigentlich nur diejenigen für eine Militärkarriere entscheiden, die sonst keine beruflichen Perspektiven haben. Somit verkommen die OS und UOS zum Auffangbecken. Womit der Bogen zur Lehrerthematik wieder gespannt wäre: Es ist definitiv nicht wünschenswert, wenn der Lehrerberuf gleichermassen zum Auffangbecken für gescheiterte Existenzen wird.
@Giorgio Girardet
diesem kommentar kann ich mich anschliessen.
@Cesc
sie haben den kommentar nicht richtig gelesen, versuchen sie’s nochmals…
Dem ist nichts beizufügen. Danke für die Ausführungen.
@mostindianer:
Interessante Art und Weise, auf meine Argumente einzugehen. So was fördert die Diskussion.
Cesc, haben sie den Artikel wirklich nochmals gelesen?
Heinz, wenn Sie das Gefühl haben, ich hätte etwas falsch verstanden, dann nennen Sie es bitte beim Namen. Solche arrogante Anspielungen wie Ihre und die von Mostindianer tragen wirklich gar nichts zur Diskussion bei. Natürlich habe ich sowohl den Artikel als auch den Kommentar von G.Girardet gelesen. Na los, geben Sie mir Ihre Interpretation an, dann weiss ich auch eher, worauf Sie hinaus wollen.
@Cesc
Zitat G.G.:
„Der Lehrerberuf war bis in die 80er Jahre im Kanton Zürich nur für Männer gedacht, welche eine Rekrutenschule, besser noch eine Unteroffiziers oder Offiziersausbildung hatten. Regierungsrat Gilgen vertrat im Kanton Zürich damals noch die Ansicht: wer vor dem Militär kneift oder untauglich ist, der soll auch nicht beim Staat Unterschlupf finden. So war Schule eine Vorbereitung auf die “Schule der Nation”. Fleiss, Redlichkeit, Kameradschaft und Leistung waren die Tugenden, die eingefordert wurden.“
Zitat Cesc:
„Sie sind der Ansicht, ein guter Lehrer müsse eine Militärkarriere vorweisen können?“
ich sehe keinen logischen zusammenhang: ihre frage ist gar nicht gerechtfertigt.
Gute Argumentation. Lassen wir uns überraschen, wie’s weitergehen soll und wer die Chose aufputzen wird. Harmos oder die Zentrifugalkräfte der Kantone, privatisierte Schulen, …? Tönt alles irgendwie noch schlimmer.
Oh ja, ich finde auch, dass man junge Lehrer und Lehrerinnen verbieten sollte. Mindestens 55 müssten die schon sein!
Es gab schon immer Arschloch-Lehrer, es gab schon immer Arschloch-Kinder, neuerdings gibt’s auch immer mehr Arschloch-Eltern. Insbesondere die Kombination Arschloch-Kind von Arschloch-Eltern bietet wenig Nähboden für Konstruktives. Insofern ist die heutige Lehrerschaft wahrlich nicht zu beneiden.
Und @ Orlando S: Wenn Sie mit Expertokratie meinen, dass Intelligenzverweigerer wie Sie das Gefühl haben, zu Allem und Jedem ihren unqualifizierten Senf dazu geben zu müssen, dann, ja dann leben wir tatsächlich in einer Expertokratie. Man kann’s auch Online-Kommentarokratie oder Stammtischokratie nennen…
@Hübel: Word!
Ich weiss, sie meinen „Intelligenzverweigerer“ als Beleidigung. Tatsächlich bin ich als Republikaner einfach skeptisch gegenüber allen, die sich als menschliche, (pseudo)wissenschaftliche, moralische, politische oder intellektuelle Autoritäten aufspielen. Daher meine – recht originelle – Wortschöpfung „Diplom-Patrizier“.
„Zu allem und jedem ihren Senf“: nein, zum Mittwochsthema oder zu expliziten Frauen- oder Lifestylethemen oder anderem uninteressantem Seich blogge ich nie.
Ja @Frau Binswanger, richten sie doch ein Zulassungsprüfung für werdende Blogger ein (mit Zertifikat „XY darf über folgende Themen bloggen:…), dann haben sie nur noch „qualifizierte“ Blogkommentare. Ich glaube nicht, dass dann noch viele Kommentare hier stehen würden.
@Orlando: Wissen Sie, auf 90 % der Kommentare könnte ich sehr gut verzichten. Ausserdem bloggen Sie hier ohnehin nie. Sie kommentieren nur.
In der Hauptsache provoziert Er nur. Aber da er uns gerade gesagt hat, dass er gegenüber Autoritäten generell skeptisch ist (ich nehme jetzt mal die Worte ’selbst ernannt‘ und ‚aufgeblasen‘ dazu), können wir ja, ohne uns Sorgen um sein Seelenheil machen zu müssen, seine ‚Autorität‘ auch bedenkenlos in Frage stellen – bzw ignorieren!
Stimmt, ich kommentiere. Mit einigem Erfolg, wie sie sehen.
Interessante Aussage, das mit den 90%.
@Orlando: Woran messen Sie Ihren Erfolg? An der Anzahl Kommentare, die sie verfassen?
nein, an der Anzahl entrüsteter Reaktionen mit Schaum vorm Mund, die meine Kommentare bewirken.
Ach wissen sie, Langstrumpf hat am Freitag den ganzen Thread vollgekleistert, da hat es sie auch nicht gestört.
„Nur wenige sind imstande, von den Vorurteilen der Umgebung abweichende Meinungen gelassen auszusprechen; die meisten sind sogar unfähig, überhaupt zu solchen Meinungen zu gelangen.“ (Albert Einstein)
@Orlando: Ach Gott, nichts einfacher als das. Wenn ich oben „Alle Männer/Frauen sind doof“ hinschriebe, was glauben sie, was das für giftige Reaktionen gäbe? Ist es deshalb wahr? Eine wichtige, abweichende Meinung? Fail! Ausserdem habe ich mich noch nicht dazu geäussert, was mich tatsächlich stört.
Dass ich kein Linker bin? Dass ich ein Kotzbrocken bin? Dass ich mich um Details einen Dreck schere? Dass ich ihre heutige Story „gut erfunden“ nannte?
Sie haben sich entschieden, dass die Eltern im heutigen Blogeintrag schlecht wegkommen sollten. Ich gebe Gegensteuer. Und ich reagiere ja auch meist nur: auf linksideologischen Blödsinn, unbedarfte Mainstreamgemeinplätze und falsche, schädliche, böse oder lapidare Gedankengänge, die uns geradewegs in einen neuen Totalitarismus führen.
Kultur des Todes. Wojtyla.
erich fromm. to have or to be.
to be to have!
hmm…, strasser, als blog-gaddafi waren sie heute dem vorbild schon sehr nahe. schicken sie dem herrn oberst doch ein mail mit ihren persönlichen erfahrungen, wie es sich anfühlt, wenn man vor allen leuten den arsch versohlt bekommt. bei ihnen reichten bereits die flinken finger von astrid und michèle binswanger – beim durchgeknallten in tripolis besorgt’s dann die 6. flotte der us navy. déjà vu auf allen kanälen.
Auguste, sind Sie auch Adidas-General (drei Streifen auf der Schulter)?
hmm…, streifen sind total angesagt, tiger – aber wem sag ich das?
Stars und Stripes (zu deutsch: Der Star strippt)
Was hackt ihr dermassen unqualifiziert auf anderen herum? Wer nichts zum Thema beizutragen hat, soll die Klappe halten, statt Öl ins Feuer zu giessen. Kindskopf!
Heilige Mutter Gottes! Papa Giovanni Paolo II
😛
sollte an Monsieur 0 gehen!
funktioniert die „Antworten“-Funktion?
Tut sie definitiv NICHT!
HIILFE – will ein TT!
8)
Orlando: Die ganze Welt wartet ganz gespannt auf einen Bl0gbeitrag von Ihnen, merken Sie das nicht?
Los jetzt, hopp: Schrei(b)en Sie einen! Zeigen Sie uns, wo der Bartli den Most holt, wo der Hund begraben- und der Hase im Pfeffer liegt!
Wir wollen endlich die Wahrheit wissen…
…die Einzige, versteht sich.
Konfrontieren Sie uns…
…mit den Absoluten, dem Letztendlichen, dem einzig Richtigen, dem Göttlichen: Weisen Sie uns den Weg aus der Dunkelheit!
Mit oder ohne Stumpen ist völlig egal 😉
🙂
In meiner Bar sind meine Beiträge. Dort dürfen sie sogar Stumpen rauchen.
The Answer ist…. 42!
Das sollte weiter oben stehen bei Herrn Zufferey
als ob der rechtsideologische Blödsinn besser wäre. Als jemand, der in seinem Freundeskreis (ja, plural von Freunden, am besten in einem Wörterbuch nachschlagen) etliche Lehrbeauftragte hat, muss ich leider zustimmen. Wenn ich höre, was sich Eltern zum Teil herausnehmen, ohne den Anstand zu haben, sich eigentlich wirklich um ihre Kinder zu kümmern, kann ich gut verstehen, dass niemand mehr die Lehrerlaufbahn einschlagen will. Wieso sollte ich nebst meinen Kindern auch noch diejenigen anderer Leute erziehen?
Aha, nun zitiert es Experten!
Zitate sind sind Nichtverstandenes von Autoritäten, von denen gemeint wird, sie hätten es verstanden.
Ferstanden?
😀
hmm…, *facepalm*
Orlando, ich habe es jetzt schon ein paar Mal erlebt, und jetzt reicht sie mir, ihre Selbstbeweihräucherung, Ihr Auf-die-eigene-Schulter-klopfen. Eine eigene Wortschöpfung (ob wirklich oder nicht) als „recht originell“ zu bezeichnen ist superlame. Ich tu sowas nie, zumindest niemals im Ernst.
Hm Ich möchte hier nicht über das Niveau der Kommentare werten, aber ehrlich gesagt es ist Bedenkenswert. (sarkastisches grinsen eines Jugendlichen)
Mach es besser und hau uns alle aus den Schuhen.
Ich hatte mal eine Freundin, gemeinsam gingen wir in die Migros, die war einfach etwas schlauer als ich was stehlen betrifft, die Schoggistängeli hat sie im Aermel verschwinden lassen, genüsslich haben wir die dann geteilt, vermutlich haben wir einfach so Grenzen ausprobiert oder waren in unserem Alter nicht fähig, unsere Killereltern zu durchschauen, die uns keine Schokolade gegönnt haben, dressiert von A bis Z …… brrrrrrrrrrr. Autorität ist in. brrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr.
Also nur am Rande bemerkt, damit dieses Thema nicht populistischen Bloggern als Tummelfeld dient: wer Kinderfrei ist oder keine Kinder je im schweizerischen Volks-Schulsystem hatte, sollte nicht mitdiskutieren und das ganze verwässern. Kommt mir vor wie wenn der Papst über Kondome und Pillenverbot sprechen würde, ok?
Nicht ok. Über die Volksschule sollten alle mitsprechen. Schliesslich sollte sie auch von allen getragen werden.
Richtig! Ich habe (noch) keine Kinder, aber die Bildungspolitik liegt mir nun mal zu sehr am Herzen, als dass ich hier schweigen könnte. Zur Humorfähigkeit von Kleinkindern gestern habe ich mich hingegen zurückgehalten 😉
hmm…, widerspenstige, nur als kleine präzisierung – lehrer zählen wir zu denen, die kinder im schweizerischen volksschul-system haben, oder?
und was macht strasser jetzt mit dem rest des angebrochenen tages?
hmmm, warten bis der Tag vorbei ist?
Was ist ein „populistischer Blogger“?
hmm…, keine sorge strasser, sie sind kein populistischer blogger. sie sind ein unpopulärer.
hmm…, hmmm…, hmmm…“the King’s speech“ für Arme, Onan?
Wieso verfolgen sie ich dann in allen Threads und anderen Blogs, sie Webstalker?
@Auguste
Schliesst sich übrigens nicht unbedingt aus – ausser für SCHWEIZER!
8)
Heute hat mich meine Tochter gefragt, wer Mörgeli sei… da konnte ich sie grad mal indoktrinieren… hehehehe… Du weisst erst, wie sehr Du lieben kannst, wenn Du Kinder hast. Und Du weisst erst, wie sehr Du hassen kannst, wenn Du Mörgeli kennst.
Patrick wird mir immer sympathischer.
das liegt daran, dass er das sagt was du gerne hören willst. wie du aber anderswo mal sagtest, verkaufe ich mich eben auch nicht. (mehr?) . also. wieviel kostet deine Sympathie? ein paar im worte im korrekten politischen spektrum?
Das bewiese doch nur, dass du entgegen deiner aussage kaeuflich bist, und das dann zu einem recht tiefen preis, nicht?
Problematisch wird dieser Sachverhalt (und jeder andere auch) wenn Recht und Pflicht im Grundsatz nicht mehr klar getrennt werden können.
Für mich stellt sich also erstmal folgende Frage:
Hat der Schüler ein Recht auf Bildung und darf selber entscheiden welche leidigen Pflichten zu erfüllen sind, oder hat er die Pflicht dem Lehrkörper bei der vom Lehrkörper gewählten Methode zu folgen wobei der Lehrkörper das Recht hat, dem Schüler einen gewissen Spielraum zu gewähren?
Meiner Meinung nach steht der Schüler in der Pflicht und muss auf korrektes Verhalten des Lehrkörpers HOFFEN. Alles andere wäre kein „Lehren“ mehr, sondern bloss noch „Empfehlen“.
Der Lehrkörper sollte mE einzig durch die Bildungsdirektion gemassregelt werden können, auf keinen Fall sollten emotional vorbelastete Eltern das Zepter in die Hand kriegen. Gegen den Filz zwischen Bildungsdirektion/Lehrkörper bzw. Bildungsdirektion/Eltern müssten allerdings probate Mittel bzw. Kontrollmechanismen bereitstehen.
Natürlich darf bei solch absoluten Formulierungen der gesunde Menschenverstand nicht ganz ausser Acht gelassen werden, die Realität ist bekanntlich nicht nur S/W.
Ich bin nach wie vor für die 68-er, es war einfach ein Oeffnung und Revolution gegen PECHSCHWARZE PAEDAGOGOIK , der Filmemacher Rainer Werner Fassbinder hat das dokumentiert in seinen Filmen, der Meisterspuker Klaus Kinski ist noch recht präsent- er hat sich getraut in die Offensive zu gehen . Guru Bert Hellinger lebt seinen SADISMUS ANDERS AUS danke Papi danke Mammi – ich war ein böses Kind – ich habe die Schläge verdient brrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr. Ein Scherge übelster Sorte, ein gottverdammter Heuchler brrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr.
„Gottverdammt“ ginge ja noch, schlimmer wäre „gottlos“…!
Heidi hat völlig Recht. Ihr jüngeren hier wisst ja gar nicht, wie das vor den 68-ern war. Den Drill, den wir hatten, würde heute kein Schwein mehr aushalten. Wir waren nicht besser, natürlich, aber halt notgedrungen hingebogen, zurecht gebogen, kaputt gebogen. Wenn ich heute finde, im Schulzimmer ist es etwas gar arg, so will ich beileibe nicht mein Schulzimmer zurück: zwischen 35 und 40 Kinder, gerader Rücken, Arme verschränkt, Schulsack ausgeräumt und hinten ins Regal gestellt, Mantel draussen. Kam der Lehrer rein, standen wir alle auf wie eine Eins und sagten „guten Morgen Herr Lehrer“. Wehe, jemand kam zu spät, wehe, einer sass krumm, war unordentlich, was weiss ich. Der Lehrer hatte einen langen Stecken, und den schlug er ohne Hemmungen über krumme Rücken. Ein Tintenfleck gab eine Tatze. Blöd lachen, und die Buben wurden an den Ohren hochgezogen, die Mädchen an den Haaren vor den Ohren gerupft.
Das war die Zeit vor den 68-ern. Die wollt Ihr garantiert nicht zurück. Den Herrn Orlando wollte ich sehen – drei Stunden ohne einen Mucks in der Ecke stehen, vor der Klasse, auch während der Pause, ein Mucks und das Meerrohr schlug zu…
Da war kein Schulpsychologe, -psychiater, Supervisor, keine Frage nach ADS, ADHS, Ritalin & Co. Wir heulten still vor uns hin und nässten ins Bett. Heile Welt?? Die 68-er waren ein Segen!
Also, ich war auch vor den 69ern in der Schule (ab 1957) und habe ganz andere, viel bessere Erinnerungen (und ich war nicht der Musterschüler). Ich glaube man sollte auch in diesem Falle Einzelfälle nicht verallgemeinern.
Die Zeiten waren anderns, die Einstellungen waren anders, die Schule war anders, ….
Anders – besser oder schlechter?!
Die Späteren meinen immer, sie würden alles nicht nur viel besser machen als die Vorderen, sondern sehr gut – bis sie das Urteil der nachfolgenden Generation hören.
Ich war an drei verschiedenen Primarschulen und hatte insgesamt 6 verschiedene Primarlehrer. Nicht jeder schlug gleich drein, das stimmt. Aber der Drill war überall da. Das war kein Einzelfall! Aber manche verklären die Erinnerung. Warum etwa wurde die Designerjacke an der Garderobe nicht geklaut? Weil erstens niemand eine hatte und zweitens der Abwart jeden schnappte, der zwischen den Pausen durch die Gänge schlich.
Ich kann Caras Ausführungen nur bestätigen. In der dritten und vierten Klasse war ich bei einer Lehrerin, die grosses Ansehen genoss, weil sie am meisten Kinder in die Sek brachte (damals gabs nur Prim und Sek in der Volksschule im Kt. Bern). Didaktisch war sie wohl eine Ausnahmeerscheinung, der Unterricht bei ihr war interessant und ist mir bis heute in Erinnerung, die Hefte über Geschichte und Naturkunde hab ich aufbewahrt, meine Kindern staunten später, dass es so schöne Hefte überhaupt gibt. Sie bildete auch Seminaristen aus, aber pädagogisch war sie ein absolute Nullnummer. Sie hatte ihre Lieblinge und die andern, ich gehörte zu den andern, ich war überzeugt, dass sie mich hasste, alles an mir erregte ihren Unwillen, aber vielleicht am meisten die Tatsache, dass ihre absolute Lieblingsschülerin meine beste Freundin war. Sie versuchte sogar, ihr die Freundschaft mit mir auszureden. Aber meine Freundin war loyal, sie erzählte mir davon, auch, dass sie das ihren Eltern gesagt habe und dass die fanden, sie solle die Freundschaft weiter pflegen, weil sie mich gern hätten. Wir sind noch heute befreundet.
Die Lehrerin schlug regelmässig zu, d.h. mindestens jeden 2. Tag hatte sie ein Opfer. Eine beliebte Art war auch das Struble, ich hatte lange Haare und trug einen Rossschwanz, das passte ihr nicht, ich sollte Zöpfe tragen. Wenn ich also irgendwas falsch gemacht hatte, packte sie mich an diesem Rossschwanz und zerrte hin und her, bis er auseinanderfiel, dann sagte sie „siehst du, wenn du eine anständige Frisur gehabt hättest, hättest du jetzt noch eine“.
Jeden zweiten Montag früh hatte sie ein neues Lied an die Wandtafel geschrieben, inkl. Noten (ja, sie war enorm fleissig). Ich tat mich schwer mit Noten lesen, aber sie war wild entschlossen, mir das auf ihre Art beizubringen. Ich musste an die Tafel, jedesmal, sie verschonte mich nie, sie zeigte mit dem Stöckchen auf die Note und erwartete meine Antwort. Die war meistens falsch, es gab eine Ohrfeige, oder zwei, je nach Laune, und ich durfte an den Platz. Manchmal verlängerte sie die Qual, sie wollte mehrere Noten wissen, bevor sie mein klägliches Versagen mit einer schallenden Ohrfeige belohnte. Jeden zweiten Montag wusste ich also, dass ich in der ersten Stunde eine Ohrfeige kassieren werde, ich konnte gar nicht mehr denken jeweils, ich stand wie der Esel vor dem Berg und hoffte nur, dass es schnell gehen würde. Noten lesen kann ich bis heute nicht, seit 1969.
Meinen Eltern erzählte ich nichts davon, sie war eine ehemalige Schulkollegin meines Vaters, der sie immer bewunderte, weil sie so ein schlaues Mädchen war. Dass sie später als Lehrerin zunehmend zu einem Drachen mutierte, interessierte niemanden, sie war die, welche am meisten Kinder in die Sek brachte, das war entscheidend.
Und haha, Pippi, ist doch was aus Dir geworden, was willst Du noch mehr. Das war doch die Standartantwort, die man erhielt. Ich habe jedenfalls bis elf ins Bett gemacht und hatte permanent Angst vor der Schule, schlief sehr schlecht. Mit etwa 14 Jahren wendete sich das Blatt und ich wurde renitent, aufsässig, rebellisch, ein Schmalspur- Hippie, engagierte mich für Indianer und alles, nur nicht die Schule, und flog dann natürlich. Aber wir liessen uns nichts mehr gefallen und machten dann irgendwie doch Matur und alles. Die 68-er waren grossartig. Aber das gab sich aus jener Zeit, jetzt haben wir eine andere, und es braucht diese Zeit nicht mehr. Man sollte aber hinüberretten, was gut war, etwa die demokratischen, fairen Strukturen. Bloss schlägt das Pendel nun auch wieder aus: so ganz ohne Strukturen und Grenzen kann man die Jungen auch nicht lassen, sonst werden sie schlicht und ergreifend lebensuntüchtig. Aber der Mittelweg…. ein Suchen ohne Ende.
Jetzt verschluckte ich mich fast, dachte ich doch, dass du tatsächlich dieses Argument des „doch etwas aus dir geworden“ bringen willst 🙁 Es ist lange vorbei, ich hadere nicht damit, aber es ist mir schon wichtig, dass solches nicht mehr möglich ist.
Andererseits ist es, wie du sagst, völliges laisser faire ist keine Lösung. Wobei ich überzeugt bin, dass dahinter kein pädagogisches Konzept steckt, sondern schlicht Faulheit oder Überforderung. Solche Eltern gab es immer, bei mir in der ersten Klasse hatte es Kinder, die hatten schwarze Dreckkrümel an den Füssen, beim Turnen kam das jeweils zu Tage, sie schämten sich und die andern ekelten sich.
Ich bin wirklich der Benjamin in der Runde… ich wurde 1975 eingeschult, im Frühjahr 1975…
Pippi, das ist ja grauenhaft. Obwohl wir wohl altersmässig nicht so weit von einander entfernt sind, ist mir sowas nie passiert. Ich kann mich an keine tätlichen Übergriffe in der Schule erinnern. So etwas hätte bestimmt nur meinen Widerstand herausgefordert, unnachgiebig, wie ich nun mal bis heute bin…
Patrick, das brauchst Du nicht immer wieder zu wiederholen. Wir wissen, dass Du das Greenhorn in der Runde bist!
Ja Frölein ist gut Frölein….
(Obligatorischer Globine-:-) )
Globe, du kannst dir also sicher vorstellen, was das bei mir herausgefordert hat 😉 Wobei ich sagen muss, dass mein Protest während der Pubertät sich noch in Grenzen hielt, ich machte zwar, was ich wollte, aber ich opponierte nicht offen. Und eigentlich war ich ein braves Mädchen, Drogen z.B. nahm ich nie, da hatte ich einfach zu viel Respekt, und Geschichten mit Jungs hatte ich auch erst nach 16. Ich war zwanzig, als ich den ersten Joint rauchte. Ich liess aber regelmässig durchblicken, dass ich mir nichts sagen lasse und falls ich z.B. heiraten wolle mit 17, ich das auch tun würde in Gretna Green, dort war es möglich, als Minderjährige ohne Einwilligung der Eltern zu heiraten. Das brauchte meine Eltern gehörig in die Sätze. Oder an Familienanlässen las ich demonstrativ das „Kleine rote Schülerbuch“, oder das Buch über Summerhill, das Neill geschrieben hatte. Steigern liessen sich solche Mätzchen, wenn ich dazu eine Cigarre rauchte, meine Mutter schämte sich und mein Vater konnte nichts sagen, er rauchte selber Cigarren.
Physische Gewalt gab’s bei uns, wie gesagt, nicht. Aber sonst war’s auch nicht ohne. Ich war zwar auch ein relativ braves Mädchen (keine Drogen oder so), aber ich habe kurz vor meinem 16. Geburtstag meinen ersten Freund kennen gelernt. Der war zwar nur 2 Jahre älter als ich, aber trotzdem ein kleiner Gentleman. Zu meinem 16. Geburtstag hat er mir einen riesigen Strauss roter Rosen ins Internat geschickt. Dort hiess es, es gäbe nur eine einzige Vase, die gross genug wäre für meinen Strauss. Die aber stünde in der Kapelle. Ich könne also meinen Strauss dort deponieren. Denkste! Ich bin nachts mit Taschenlampe in den Keller eingedrungen und habe ein grosses Gurkenglass geklaut. Darin habe ich dann demonstrativ meinen Rosenstrauss auf mein Nachttischchen gestellt. Ein paar Monate darauf bin ich dann aus dem Internat und somit aus dem Gymi geflogen.
Globe, rote Rosen, wie romantisch!
Internatsgeschichten könnte ich auch noch beisteuern, das war auch so ein Elend…… 😛
zerstört mir doch meine hanni und nanni vorstellungen nicht…
Aber nicht wegen der Gurken, oder?
@Patrick:
Doch, im Prinzip schon. Die Begründung war, ich wäre renitent und eine negative Beeinflussung der anderen Schülerinnen (wegen des Freundes, nicht wegen der Gurken).
@Globetrotterin
renitent, sie? Wie kamen die bloss darauf…?
Ich war in einer fünf Jahre alten Kantonsschule, ohne Tradition und noch ganz offen für Neues. Solche Idiotien gab es bei uns nicht, zum Glück. Sogar der Abwart war ein cooler Typ und der Freund aller Schüler (absolut abnormal für Schulen).
Und mit knapp 16 einen Freund zu haben ist sowas von normal (nicht für O, der hat heute noch keinen).
Wie ich schon mal erwähnte: Das war ein KATHOLISCHES Internat! Die können mir alle bis heute gestohlen bleiben, inkl. Pfaffen und Nonnen.
„die schule“ gibt es doch längst nicht mehr.
unterricht wird von „lehrpersonen“ gemacht.
übrigens: auch „antiautoritäre“ lehrpersonen gibt es längst nicht mehr.
das system „68er“, das von rechtspopulistischen kreisen immer wieder erwähnt und verteufelt wird, ist längst tot.
Schön wärs.
@Orlando
sie haben keine ahnung von der volksschule. weshalb behaupten sie, dass sie sie kennen? ach ja, stimmt: sie sind ja selbst mal schüler gewesen und kennen das aus eigener erfahrung. womöglich sind genau eines dieser opfer, das sie weiter oben beschrieben haben.
Orlando: mein richtiger Nachname? So wie in Frau Astrid? Herr Orlando? Freut mich, dass Ihnen dieser Post gefallen hat!
Interessant, dass Sie als Wojtyla-Zitierer (Achtung Hilfssheriff: Rechtschreibung!) diese Innuendos machen….. Bin gespannt auf Ihren Kommentar – aber bitte bemühen Sie sich nicht, in dem Sie einfach unzählige Links aneinanderreihen, meine Statistiken fälsche ich mir schon selber gern. Eine ‚Carte Blanche‘, in der Sie mal nicht einfach nur Ihr Parteiprogramm runterspulen können, sondern wirklich Ueberzeugungsarbeit leisten müssen, wäre viel interessanter.
Jetzt geht das wieder los! Dieser Post gehört natürlich hinter den Post von Orlando 13:35!
Nein, heut mag ich nicht. Googeln sie selber. Mein Vorschlag „Johannes Paul Kultur des Todes“ – angenehme Lektüre wünsche ich.
Ich habe auch keine Lust!
ich weiss nicht, orlando und astrid, aber ich halte es lieber areligiös und ziehe somit erich fromms haben oder sein entschieden vor.
In diesem Falle, Mila, finde ich es sehr interessant, worauf sich Orlando bezieht (man beachte, dass er denselben Link gerade bei der ‚Diskussion‘ mit Frau Binswanger hervorgeholt hat). Aber es ist wirklich der falsche Ort und die falsche Zeit. Ausserdem, wie schon früher mal gesagt: in solchen Fällen ist manchmal ein Zeitpunkt erreicht, wo ich zumindestens anfange, mich für das Bashing, das ich hier betrieben habe, etwas schäme. Sich ins Abseits zu stellen kann nämlich O ganz allein, dazu braucht er keine Hilfe.
yep, sehe ich auch so. weshalb ich mich beim bashing schon gar nicht beteiligt habe…
O hat sein Ziel erreicht, zumindestens bei mir: er hat mich provoziert und ich habe mich provozieren lassen, ich Depp!
Tja, da sind die Pferde (oder was auch immer) mit mir durchgegangen, wollte das eigentlich sein lassen, da absolut kontraproduktiv. Tant pis!
Solche Ego-Eltern wollen nicht die Erziehung an die Lehrer abgeben, sondern die Verantwortung. Das ist viel schlimmer. Entweder gibt man beides ab (z.B. an ein Internat) oder man erzieht weiterhin und trägt dafür auch die Verantwortung.
Ich möchte allen jenen, welche sich heute in dieser Kommentarspalte tummeln und das Worte „antiautoritäre Erziehung“ verwenden, empfehlen den Begriff „Summerhill“ auf Wikipedia nachzulesen. Begriffsklarheit hilft da sicher weiter.
Ein Kommentar meinerseits erübrigt sich. Mein Vater hat jede Strafe die ich von den Lehrern bekam verdoppelt wenn er sie für gerechtfertigt hielt. Wenn nicht hat er seine eigene Meinung zurückgestellt und den Lehrpersonen vertraut. Das ging gut bis er selbst zitiert wurde als es darum ging, dass ich vom zweiten Internat hätte fliegen sollen. Zum Glück ist es nicht passiert. Jean Baptiste de la Salle sei Dank.
Kann ich auch nur jedem empfehlen, den Begriff „Summerhill“ mal zu lesen.
Ein immer noch faszinierendes Experiment, das mit seinem anhaltenden Erfolg die Vorurteile wegen „antiautoritär“ widerlegt. Neill war ein grosser Pädagoge und ein echter Menschenfreund. Antiautoritär im Sinne von Summerhill bedeutet nicht anarchistisch. Die Schule hat über 200 Regeln, welche die Kinder und Jugendlichen zu befolgen haben.
Genau, Pippi. Diejenigen, die heute „antiautoritär“ erziehen, die räumen den Kindern jegliches Problem aus dem Weg und verteidigen sie durch dick und dünn. Neil hat nicht so erzogen, sondern konsequent: sie hatten auszulöffeln, was sie sich einbrockten. Im ersten Fall fühlen sich die erwachsenen Kinder überall unverstanden – denn niemand nimmt ihnen mehr was ab – und packen nichts, weil sie es nicht gelernt haben. Im zweiten aber lernten sie, Verantwortung zu übernehmen.
Ich bin kein Fan von Summerhill, weil ich denke, dass dort die Kinder auch ein Stück weit hängen gelassen wurden. Es wurde ihnen ja nicht vermittelt, wie man sich in der leider nun mal existierenden realen Welt zu benehmen hat. Aber allemal besser als die damalige Alternative mit Schlägen und Drohungen und Liebesentzug war es allemal.
Ja, es war und ist sicher nicht alles nur super, aber ich bin ein grosser Fan von Summerhill. Als damals die Schulsituation mit meinem jüngeren Sohn ein Drama ohne Ende war, nahm ich auch Kontakt auf mit Zoé, der Tochter von Neill, die heute Summerhill leitet. Leider war mein Sohn ein Jahr über das Aufnahmedatum hinaus und vor allem kein Platz frei, sonst hätte ich ihn – schweren Herzens zwar – dorthin gehen lassen. Sie hat mich aber mit E-Mails untersützt in meinem Bemühen, in der Schweiz das Problem zu lösen, eine tolle Frau!
Aus eigener Erfahrung erlebe ich das die Kinder über sehr wenig Erziehungs- und Umgangsformen verfügen, wenn sie in die Schule eintreten. Dieses Manko kommt daher das viele Kinder zuwenig Zeit und Aufmerksamkeit der Eltern haben. Wenn sie in die Schule kommen, kompensieren sie die fehlende Aufmerksamkeit durch auffälliges Verhalten. Statt das sich Eltern bei Schulbeginn mit den Lehrern zusammensetzen und die Schwerpunkte der Wissensvermittlung sowie des angepassten Verhaltens innerhalb des Schulbetriebes informieren damit sie GEMEINSAM am gleichen Strick ziehen, wird bei nichtangepassten Schulverhalten mit Kanonen auf die Schule und Lehrer geschossen. Das solche Eltern ihren Kindern einen Bärendienst erweisen, kommt in der Regel bei Berufseinstieg dramatisch zu Tage.
Liebe Eltern: Ihr habt Kindern hoffentlich bewusst in die Welt gesetzt, nehmt Euch Zeit für die Kinder. Es sind nicht immer Engel, sondern öfters mal die Bengel die wir lieben und daher auch öfters die Grenzen gesetzt bekommen müssen, damit sie im Leben mit Anstand und Würde bestehen können.
Haben Sie Kinder oder sind Sie Lehrkraft? Im zweiten Fall verstehe ich Sie und erkläre das mal: die heutigen Kinder testen überall neu aus, wie weit sie gehen können, denn viele Regeln sind nicht mehr allgemein gültig. Man weiss also Zuhause sehr wohl, dass man, beispielsweise, die Jacke nicht irgendwie über einen Stuhl wirft, sondern aufhängt. Wenn das aber die halbe oder ganze Klasse anders handhabt, dann machen das auch meine Kinder in der Schule eben anders. Und da wäre ich jedenfalls froh gewesen, ein Lehrer hätte mal gesagt, man solle diesen Saustall aufräumen und die Jacken draussen an die Haken hängen… Verstehen Sie, was ich meine?
Ja, Cara Mia, Sie wären froh gewesen. Nach meiner Erfahrung hätte es aber mindestens ein Elternpaar gegeben, das wegen des „autoritären Stils“ des Lehrers in einem Punkt, der gar nichts mit seinem Fach zu hat, reklamiert hätte. Zudem wären die Jacken ja draussen im Gang gehangen, wo jeder dem lieben Kleinen die Designerjacke stehlen oder kapputtmachen könnte.
*Seufz*. Ja. Zudem: es sind garantiert nie die Eltern der unerzogenen Kinder, die verlangen, dass die Schule (auch) erziehen soll, es sind die andern. Da will keiner delegieren, da wollen die einen den Kindern was mitgeben auf den Lebensweg und bemühen sich und erziehen, und den andern ist es einfach egal, nach mir die Sintflut.
Man kann es keinem Recht machen, sogar (;)) ein Lehrer nicht. Zu empfindlich ist halt auch nicht gut. Ich muss mir auch manchmal Dinge gefallen lassen, die unter aller Diskussion sind, das ist halt das Berufsleben. Jeder hat da seine persönliche Grenze, und wenn einer mir zu blöd kommt, stelle ich ihn halt raus, verliere aber immer auch einen Kunden.
Als Lehrperson ist man immer im Clinch, wie als Mutter (oder Vater, aber das bin ich halt nicht) ja auch. Wenn ich immer s liebe Mammeli sein will, dann gebe ich halt überall nach – mit dem entsprechenden Resultat.
Liebe Lehrer, seid bitte selbstbewusst, ihr habt den wichtigsten Job überhaupt, denn ein guter Lehrer ist ein Gewinn fürs Leben, mit ihm steht oder fällt ein Fach. Steht hin und sagt „basta“, wenn Eltern zu blöd daher kommen. Die Leistung des Kindes muss stimmen, den Tarif bestimmen Sie, niemand sonst. Sie überlegen, ob Sie einen Fehler emacht haben in der Bewertung, wenn nicht, dann ist die Note halt so, wie sie ist. Kinder wollen Klarheit, Kinder wollen Grenzen. Ihr Ziel muss sein, die Kinder auf den Beruf vorzubereiten, nicht, ein „lieber“ Lehrer zu sein. Für Eltern gilt genau das gleiche. Amen.
Die Eltern die sich zu Unrecht einmischen oder falsche oder gar wirklich deplazierte Forderungen stellen gibt es sicher. Auf der anderen Seite sollten auch die Schulleitungen und Schulbehörden dafür offen sein, dass es manchmal wirklich Probleme gibt die auf der Seite der Lehrkraft zu suchen sind. Nicht jede Elternreklamation ist berechtigt. Dass aber alle Lehrer immer so super professionell arbeiten und darum in jedem Fall die Schüler und die Eltern das Problem sind, entspricht auch nicht der Realität.
hmm…, schwarze schafe gibt es überall – aber sie arbeiten dran.
Sie Schwarzseher, Sie! Dabei haben wir doch Persil.
Unsere Tochter war in einer 5.Schulklasse mit 22 Ausländerkindern. Mit ihr noch zwei Schweizermädchen aus reichen Familien. Der Lehrer bemühte sich ungemein um die Ausländerkinder zu fördern. Wer wollte konnte zusätzlich noch Hausaufgaben annehmen. Bei Schwierigkeiten half der Lehrer nach der Schulstunde. Auch unsere Tochter profitierte von diesem Angebot. Wir nahmen mehrmals Kontakt zum Lehrer auf und wurden bestens über den Lernerfolg orientiert. Gegen Ende des Schuljahrs teilte der Lehrer allen Eltern schriftlich mit, wie die Chancen für einen Übertritt in die Sekundarschule stehen würden. Dank der Nachhilfe schaffte unsere Tochter den Übertritt. Jedoch die Tochter der betuchten Familien, die praktisch keine Hausaufgaben machten, geschweige zusätzliche Aufgaben übernommen hatten, hatten keine Chancen. Nun organisierten diese Familien mit Hilfe des Schulpflegepräsidenten einen Elternabend. An diesem wurde der Lehrer von diesen Eltern, und was am Schlimmsten war, auch vom Schulpflegepräsidenten, regelrecht zur „Sau“ gemacht. Als der Lehrer bemerkte, dass er den Eltern zwei Mal eine Einladung zu einem Gespräch über die Töchtern habe zukommen lassen, verleugneten diese je etwas bekommen zu haben.
Nein, Sie haben das Problem nicht erkannt. Die zwei Mädchen aus gutem Haus müssen doch keine Hausaufgaben machen, das macht die Nanny für sie. Und schuld ist sowieso der hohe Ausländeranteil. 😉
Genug der Ironie – aber wieso erstaunt mich Ihr Beispiel nicht?
ja, die bösen Reichen, die nichts von Bildung halten…. das wird sich wohl immer und überall zu zutragen….
solche Geschichten stärken das Selbstvertrauen von uns Proleten, jetzt gehts mir gleich wieder besser
xyxyxyxy, wenn Sie unter Proleten diejenigen verstehen, die sich ihren Erfolg selber durch Fähigkeit und Intelligenz erarbeiten mussten und ihn nicht mit Papas Geld erkaufen konnten, dann bezeichne ich mich sehr gerne als Proleten
Vorsicht, man sollte in Bezug auf die mangelnde Erziehung der Kinder durch die Eltern die Kirche im Dorf lassen. Diese Klagen sind so alt wie die Schule selber und lassen sich sogar in der Antike finden. Zur Illustration nur ein Beispiel von vielen. Der Text stammt von Melchanthon aus dem Jahre 1533:
…Die meisten, die zur Schule geschickt werden, bringen so arge Sitten und so schlimme Ge-wohnheiten mit, daß sie ganz umgebildet werden müssen. Es ist aber schwieriger, das Un-gehörige, das eingewurzelt ist, weg-, als das Richtige anzulehren. Man weiß, daß ein Musiker diejenigen nur gegen doppelte Bezahlung unterrichtet die sich schon unter anderen Lehrern üble Gewohnheiten angeeignet haben.
Nun kämpfen wir auch noch mit einer Jugend, die an sich sehr roh ist, zumal in Deutschland und unter einer verdorbenen Familiensitte. Ihr kennt sie ja, jene guten Eltern, von denen viele sich evangelisch nennen, und die, während in diesem alter die erste Sorge der religiösen Unterweisung dienen sollte, nicht einmal die heiligen Gebete, die Zehn Gebote etc. zuhause lehren, ja sehr viele leiten geradezu zur Verachtung der Religion an. Unser Jahrhundert ist so verderbt, dass man mit Recht sagen kann, jener Satiriker hat sich getäuscht, wenn er sagt: “ Es gibt nichts, was die Nachwelt unseren Sitten hinzufügen könnte. Jegliches Laster erreichte den Gipfel.“
Es läßt sich gar nicht beschreiben, welch großen Zuwachs aller Art die Schlechtigkeit erfah-ren hat. Die häusliche Zucht ist verschwunden, während sie in unserem Knabenalter doch noch einigermaßen vorhanden war. Mit großen Fleiß wurden zuhause die Elemente der Frömmigkeit eingeprägt. Jetzt ist es anders; man verlacht das Heilige, und man hält das für eine große Weisheit. Und weil die Gottesfurcht aus den Gemütern gewichen ist, verfällt man in alle möglichen Laster, die nur zu erwähnen mir unerfreulich ist. Daher muß man diejenigen, die in die Schule eintreten, in den allerersten Anfängen der Frömmigkeit unterweisen. Aber was wird das bei denen helfen, die schon mit gottlosen Ansichten angesteckt sind? Welche Mühe kostet es nur, zu erreichen, daß der Knabe bei seiner Aufgabe bleibt, ihn ans Haus zu fesseln und fernzuhalten von schlechter Gesellschaft, von der Kneipe, vom Spiel und Ähnlichem….
Bin aber absolut auch der Meinung, dass die Eltern die Arbeit der Lehrer unterstützen sollten. Aber eben, die Klagen, dass die Schule immer mehr Erziehungsaufgaben übernehmen muss, ist so alt wie die Schule selber.
Wir hatten mit unsern Kindern fast immer tolle Lehrer, die ich auch stur unterstütze. Eltern und Lehrer müssen am gleichen Strick ziehen, genau gleich, wie Vater und Mutter, sonst spielen die Kinder die einen gegen die andern aus, denn darin sind sie superschlau.
Leider hatten wir auch zwei andere Lehrer, und das Tragische an der Sache ist, dass ein schlechter Lehrer unglaublich viel kaputt machen kann bei einem Kind. Besagter Mensch war zynisch, machte die Mädchen mit sexistischen Sprüchen runter, ass und trank während dem Unterricht und gab den Kindern auch anlässlich eines Elternbesuchstages dämliche Abschreibübungen, derweil er selber einen Krimi las. Der Herr unterrichtet noch immer, trotz jahrelangem Protest von ganzen Elterngenerationen und andern Lehrern. Das andere war eine Dame, die den Kindern nicht beikam, heulte, wenn sie schwatzten und dergleichen.
Es krankt am System. Einerseits sollte die Schule insgesamt selbstbewusster auftreten, sowohl den Eltern als auch den Lehrern gegenüber. Eltern, die dumm tun, sollten rausgestellt werden, beispielsweise, der Lehrer braucht hier Unterstützung. Dass man Lehrkräfte zu jeder Zeit Zuhause anrufen kann, sollte abgestellt werden. Andererseits gehören auch Lehrer kontrolliert und bei mangelhafter Leistung entlassen. Manche können sich alles leisten, entlassen wird nie einer.
Völlig daneben finde ich die Praxis, dass eine Klasse einen Lehrer abwählen kann. Ich sah dies bei meinen Töchtern, und wie da diskutiert wurde, ob man den oder die im nächsten Jahr noch wolle, und dann gingen die SchülerInnen aufs Sekretariat und verlangten eine andere Lehrkraft. UND ERHIELTEN DIE!! Ich war ziemlich entsetzt. Man kann ja die Eltern oder später den Chef auch nicht einfach absetzen!
Die öffentliche Schule sollte sich mehr bei den Privatschulen schlau machen, denn dort läuft dies – sowohl für Eltern, Kinder als auch für Lehrer – völlig anders, wesentlich besser und für alle motivierender.
Mit ihren beiden letzten Absätzen bin ich absolut einverstanden!
Was können die öffentlichen Schulen bei den Privaten lernen? Was läuft dort besser? Und vor allem: was könnte auch problemlos in die Rahmenbedingungen der Volksschule transportiert werden?
eins kann man bei privatschulen auf jeden fall lernen: wenn das kind für eine matur nicht schlau genug ist, versucht man es eben mit dem abitur. und wenn es auch für dieses nicht reicht, wird man schon irgendwie ein highschool-diplom hinbekommen – bei selbigem spielt es bekanntlich eine entscheidende rolle, welche fächer man im einzelnen zusammenstellt. selbst für den unbedartesten zögling reicher eltern lässt sich etwas ersinnen.
dass dieses modell auf die volksschule nicht übertragbar ist, versteht sich von selbst.
wenn der zugehörige kommentar durchkommt, muss es natürlich unbedarft heissen. nicht, dass orlando mir mit der korrektur zuvorkommt…
Wenn das Kind nicht schlau genug ist, hilft halt angeordneter Fleiss und viel intensiver Drill. Wenn man es sich leisten kann, bis hin zum Privatlehrer…
Aha, Privatlehrer. Besseres Tutoring, für das ehrgeizige Eltern halt auch mal in die Tasche greifen müssen – das könnte man von den Privatschulen lernen.
Man kann ja nicht verbieten, dass ehrgeizige Eltern ihren Kindern mit viel Geld eine bessere Schulbildung ermöglichen, als es ihren Fähigkeiten eigentlich entsprechen würde. Aber unterstützen muss man es auch nicht. Aufgabe der Volksschule ist es aber nicht, teure Tutorate anzubieten, sondern eine flächendeckende Grundausbildung. Mit – natürlich – individueller Förderung von Begabungen.
Mila hat recht. Meine Klassenkameraden in der Sek, welche die Gymi-Aufnahmeprüfung mit mir zusammen absolviert und im Gegensatz zu mir nicht bestanden haben, hatten zwei Szenarien: entweder hatten sie reiche Eltern und gingen dann ans Freigymi oder sie hatten keine reichen Eltern und gingen ans KV. So viel zur Bildungskompetenz der Privatschulen.
Ich glaube, wir sind uns alle (?) einig, dass Bösartigkeit, wirkliche Charakterlosigkeit und blatantes Fehlverhalten in irgendeiner Form geahndet werden muss – und dass wir als Eltern da auch eine legitime Funktion haben. Das Schlimme ist, dass unsere Gesellschaft (ich nerve mich selbst mit diesem Ausdruck) immer mehr zu einer Anspruchsgesellschaft verkommt, jeder meint, er wäre überall Kunde, überlegt sich aber nie, wer eigentlich den Kundendienst und in welcher Form ausüben soll. Ich gebe ganz offen zu, dass auch ich von diesem Thema betroffen bin/war. Rufmord via Internet, Lehrer, die völlig allein gelassen werden (erlebt an einer ganz jungen Lehrerin bei ihrer ersten Anstellung) und Eltern, die sich alles gegenüber Lehrern herausnehmen, darf keinen Platz haben. Aber nochmal, um dafür zu sorgen, dass Eltern Eigenverantwortung übernehmen, gehört auch, dass die Schule ihnen nicht auf der anderen Seite ständig ‚Unterstützungen‘ anbietet mit z.B. Stützunterricht (der oft nicht einsehbar ist), mit Logopädie (in die schon halbe Klassenzüge geschickt werden) und Psychologischen Diensten, von der jeder sich raufende Bub bedroht ist. Man kann Eltern nicht auf der anderen Seite ‚alles‘ abnehmen, alles reglementieren und den staatlichen Einfluss geltend machen wollen (siehe heute wieder die Schlagzeilen mit den ‚fahrzeugähnlichen Vehikeln bei Kleinkindern‘) und auf der anderen Seite verlangen, dass sie selbstverantwortlich agieren, wenn es dem Staat passt.
astrid, wenn du heute weiter so schreibst, brauche ich mich tatsächlich nur zurückzulehnen und deiner stimme der vernunft zuzuhören.
Mila, ich höre jetzt auf, allerdings habe ich noch ein neues Projekt (siehe Anfangsseite). Orlando hat Karol Wojtyla, den polnischen Papst, mit einem, sagen wir es mal vorsichtig, interessanten Ausspruch zitiert. Dieses Thema, auf dem er die ganze Zeit herumreitet, die 69er und ihre angeblich verheerenden Folgen und das mit Hilfe von Zitaten von KW, das müsste doch eine lohnende Carte Blanche abgeben. Da gibt es natürlich das kleine Problem, dass man das unter seinem richtigen Namen schreiben müsste und zur Abwechslung statt ständiger Provokationen und Worthülsen mal wirklich um Argumente ringen müsste. Bis später!
huch, was habe ich bloss getan? irgendwie kommen mir diese formulierungen wahnsinnig bekannt vor… 🙂
@ mila:
Da lehne ich mich gerne ihm Stuhl neben ihnen zurück. Astrids Statement gefällt. Hat für einmal eine Aussage.
@ Astrid (ihr richtiger Nachname, nehme ich an…?):
„herumreiten“ und „69“ in einem Satz….?!? Okay, es ist sehr frühlingshaft draussen, aber trotzdem..tztztz. Mit Woytila werde ich sie gern beliefern. Weiss noch gerade nicht ob in der Bar oder hier.
mein plätzchen an der sonne gefällt mir derzeit sehr gut, orlando. allerdings muss ich zuschauen, dass ich meine naturphilophischen pappenheimer auf die reihe kriege. und etwas in den magen bekomme.
@Astrid: ich glaube man kann auch unter einem Fantasienamen weisskärteln. Dumpfstrumpf wurde das jedenfalls erlaubt vor einigen Monaten. Viel Spass!
Ich kann dir wie oft nur beipflichten, Cara. Vor allem auch zum Absatz zu den Privatschulen, hier möchte ich noch weiter gehen, ich bin unbedingt dafür, dass auch die Privatschulen staatlich unterstützt werden, weil sie nämlich eine wichtige Funktion erfüllen und – das in erster Linie – ich bin für die freie Schulwahl! Die Schweiz und Portugal sind die einzigen Länder in Europa, die keine freie Schulwahl kennen. Gleichzeitig, und das ist das Paradoxe daran, ist die Schweiz das Land, in dem der sozioökonomische Hintergrund der Eltern absolut entscheidend ist für den Schulerfolg des Kindes. In keinem andern Land in Europa ist dieser Punkt so zentral. Das hat mit Chancengleichheit gar nichts mehr zu tun.
Darüber sollten wir alle uns mal Gedanken machen. Ausserdem, Wettbewerb belebt das Geschäft und selektioniert, ein gewisser Wettbewerb kann auch den Schulen nur guttun, vor allem auch dem Personal. Das Wirken im Biotop war noch nie förderlich.
Der letzte Abschnitt bedeutet, dass die Schulen und vor allem die Lehrer (Personal) heute in einer geschützten Werkstatt arbeiten und ihre Leistung verbesserungsfähig ist. Diese abschätzige Aussage halte ich in dieser pauschalen Form für ziemlich frech. Zur Chancengleichheit: Wie fördert die freie Schulwahl die Chancengleichheit? Ist es nicht eher so, dass bildungsnahme, meist Schweizer Eltern ihre Kinder in separate Schulen schicken würden, und den Rest in den schulischen Ghettos verkümmern lassen würden? Und: Könnten bei freier Schulwahl auch die Schulen auswählen, welche Kinder sie aufnehmen?
Doch, Sportpapi, der mit der geschützten Werkstatt kommt schon ein wenig hin! Und dies schadet vor allem den engagierten Lehrern, und damit auch der Qualität der öffentlichen Schule.
Zu den Unterschieden, die der Sportpapi erfragt hat: Die öffentliche Schule ist ein Auffangbecken, sie muss ja jeden aufnehmen. Einerseits also die Kinder, die Zuhause erzogen werden, andererseits auch alle andern. Wer seine Kinder erzieht, ist froh, wenn der Lehrer den gleichen Tarif auch durchgibt, und deshalb gibt es da wohl einen gewissen Druck auf die Schule, dort, wo leider nötig, auch erzieherische Aufgaben wahrzunehmen. Zudem handelt es sich ja um Kinder, und die brauchen halt nicht nur ausserhalb der vier Wände der Schule Erziehung.
Eine Privatschule ist ein Unternehmen und funktioniert auch so. Es hat Vorgesetzte, die kontrollieren, Rückmeldungen geben, den Lohn bei guten Leistungen erhöhen können und einen Lehrer auch entlassen können. Das spürt man als Eltern. Ein Elterngespräch ist ein himmelweiter Unterschied, schon rein äusserlich. Die Lehrer sind anständig angezogen und frisch geduscht – sorry, aber das ist in der öffentlichen Schule leider sehr oft nicht der Fall. Man kann reklamieren über Noten – beim Konrektor oder Rektor, und der setzt sich dann mit dem Lehrer zusammen und gibt anschliessend Bescheid. Nicht bilateral. Die Beurteilungen sind zwangsläufig klarer, transparenter. Die Klassen sind wesentlich kleiner, die Unterrichtseinheiten länger (nicht bloss 45 Minuten – kaum sitzen sie endlich still, fängt das Rumoren schon wieder an…).
Das sind so die Eindrücke, die ich als Mutter erhielt – ich musste eines meiner Kinder eine Zeitlang in einer Privatschule unterbringen, weil die öffentliche Schule nicht in der Lage war, sie adäquat unterrichten zu lassen (was nicht ich gesagt habe, sondern der schulpsychologische Dienst, nota bene).
Kurzum: die heutige öffentliche Schule ist keiner Hinsicht genügend, weder was die Betreuung, Supervision und Motivierung der Lehrkräfte betrifft, noch die Klassengrössen, noch die Stundenpläne, noch das sogenannte „Abholen“ der Kinder, wo sie sind. Man macht irgendeinen Einheitsbrei und jeder Lehrer versucht, aus der desolaten Situation das Beste zu machen – für die Kinder, in der Regel, manche auch für sich selber.
Der langen Rede kurzer Sinn: Die Sparerei am Bildungswesen ist eine Katastrophe. Wir verlieren ausgerechnet die kompetentesten und engagiertesten Lehrkräfte, unsere Kinder sind ungenügend auf eine höhere Ausbidlung vorbereitet, unsere Erziehung Zuhause bringt nicht, was sie sollte, wenn sie in der Schule machen können, was sie wollen.
Es ist die liebe Politik, es sind weder die bösen Eltern noch die bösen Lehrer – frustriert sind wir nämlich alle.
Wenn die Privatschule kleinere Klassen und bessere Betreuung zu bieten hat, hat sie einfach bessere Voraussetzungen als die öffentliche Schule. Ist aber nicht ohne weiteres bzw. massiv grösseres Budget übertragbar. Mag sein, dass es stinkende, ungepflegte Lehrer gibt – sind mir gerade keine bekannt. Und als Ansprechpartner gibt es ja neu neben dem Lehrer auch die Schulleitung. Bei der geschützten Werkstatt bin ich vehement anderer Meinung. Ich kenne nur Lehrer/innen, die entnervt die öffentlichen Schulen verlassen haben, und die nun alle zufrieden in einer Privatschule unterrichten. Grund: keinerlei bildungsferne Kinder mehr, Diskussionen (fast) nur über Leistungen, aber kaum über Erziehung. Sprich: sie können machen, wofür sie ausgebildet wurden. In kleineren Klassen und angenehmer Atmospäre.
Schätzchen, Du gibst mir ja in allen Punkten Recht! Wo also ist da was anderes als Konsens?
Freie Schulwahl ist das Gegenteil von Chancengleichheit!
Die Minderheit, die es sich leisten kann, schickt die Kinder auf eine teure Privatschule, die anderen müssen sich mit dem Rest der öffentlichen Schulen begnügen.
Rest der öffentlichen Schulen, weil die Schülerzahlen zurückgehen würden, die verfügbaren Finanzen noch mehr (da die Unterstützung der „freien Schulwahl“ ja abgezogen wird) und die Sparpolitiker noch weniger Hemmungen hätten (ihre Kinder wären natürlich in der Privatschule), usw.
Letztlich verträgt die Demokratie keine Zweiklassengesellschaft.
Statt von individuellen, schichtspezifischen Ideallösungen zu träumen und zu polemisieren, würden wir besser alles daran setzten, die Schulen für alle besser zu machen. Dazu gehören die Finanzen, dazu gehört die Vorbereitung auf die Schule (nicht lesen und rechnen lernen, sondern Verhalten in der Klasse, Anstand, eine gewisse Selbstständigkeit, usw.!). Am schwierigsten ist die nötige Unterstützung für die Schule zu erreichen. Da helfen weder die Antiautoritäten noch die Pesttalozzi-Nostalgiker.
Wenn ich sehe, wie manche Lehrer von den Eltern angepöbelt und von Vorgesetzten im Stich gelassen werden, habe ich Verständnis, wenn sich Lehrer wünschen, sie wären in einer geschützten Werkstätte!
:-))
Was heute mit den Lehrern angestellt wird, ist manchmal wirklich inakzeptabel.
In einer schwierigen Situation wurde ein Lehrer entlassen. eine Lehrerin frisch ab Presse (pardon, frisch ab PH) musste die Klasse übernehmen. Nach ein paar Monaten ein Elternabend – die junge, überforderte Lehrerin wurde gegrillt. sie tat mir leid. Sie setzte sich voll ein, trotz schwierigen Startbedingungen, trotz fehlender Erfahrung, mit viel Enthusiasmus. Man gab ihr kaum eine Chance. Die Schulleitung war lauwarm.
Fehlertoleranz? Frusttoleranz?
Nicht nur für Lehrer, sondern auch für Elten und Schüler! Wer nie lernt mit Schwierigkeiten und Hindernissen umzugehen, ist nicht fit fürs Leben.
Bin ich das Schätzchen? Schöööön… Aber ich wiederhole doch noch einmal, dass wir ganz und gar anderer Meinung sind. Wenn ein Lehrer heute Schwierigkeiten aus dem Weg gehen will (=geschützte Werkstätte, auch wenn es das natürlich immer noch bei weitem nicht ist), dann muss er von der häufig anstrengenden öffentlichen Schule in eine Privatschule wechseln.
das alles kann man nur unterschreiben cara mia – nennt man gesunden Menschenverstand.
Lehrer brauchen mehr Anerkennung und unterstützung. Das geht aber nur wenn man die faulen Eier ausmistet. Aber da liegt immer das Problem bei einem Staatsbetrieb, er läuft Gefahr in einen menschenfreundlichen Elefantenfriedhof zu verkommen.
Man kennt den Kollegen und weil er mies ist, denkt man, dass er nicht zurechtkommen würde, wenn man in entlässt und so werden Missstände jahrelang erduldet, zum Schaden der Schüler, der Schule, der Lehrerkollegen.
xyz, ein 3-faches Daumenhoch!
Am besten gefällt mir der Elefantenfriedhof, lol
Lehrer stehen immer unter Beobachtung, unter öffentlichem Druck. Da kann es sich eine Schulleitung/Schulpflege heute auch nicht mehr leisten, schlechte Lehrer jahrelang durchzuziehen.
das traurige ist, selbst an der uni kommen solche fälle vor, und nicht immer kommt eine lehrstuhlbesetzung einer akademischen auszeichnung gleich (das kompetitive umfeld trägt bisweilen die seltsamsten früchte). wenn man sich einmal vergegenwärtigt, wie hoch das professoriale einkommen ist, dann muss einem als steuerzahlerIn ganz, ganz schlecht werden.
Ich habe die Schule nie als ein demokratisch geführtes Unternehmen wahrgenommen – es ist doch ein „Königreich“ welches sich innerhalb der demokratisch festgelegten Regeln verhält – Eltern haben zu 95% NIX zu melden – und da es immer einige gibt, die es schaffen, dass ihre Sprösslinge das 1×1 des Anstands nicht beherrschen, sollten wohl diese zum Nachsitzen verdonnert werden. Von mir aus könnte man für Leute die Kinder wollen einen obligatorischen Eignungstest einführen, damit sich der Staat selbst und die übrigen Bürger schützen kann.
Das Problem resultiert aus untauglichen Management-Konzepten: die moderne Schule versteht sich als Dienstleister, der Kundenbedürfnisse befriedigt und stellt sich in einen Wettbewerb, der nichts bringt. Das setzt die Eltern in die Position von Kunden und so gebärden sie sich auch – wie im Supermarkt oder im Restaurant, wo permanent gemeckert und genörgelt wird.
Aber Schule ist kein Selbstbedienungsladen mit Wahlfreiheit. Schweizer Bürger sind verpflichtet, sich bzw. ihren Kindern eine Schulbildung angedeihen zu lassen. Und daraus leiten sich für Eltern Vorschriften ab, wie z.B. dass Kinder der Schule in schulungsfähigem Zustand übergeben werden. Kiffen ist z.B. ein Verstoss gegen diese Vorschrift und muss gebüsst werden. Die Schule darf also sehr bestimmt auftreten und den Eltern durchaus den Tarif durch geben. Sie hat das Recht dazu.
Eltern müssen begreifen, dass sie mit ihren Extrawürsten ihren Kindern die Chance auf eine erfolgreiche Schullaufbahn verbauen. Fordern z.B. Eltern ihre Jokertage ein (=zusätzlich belegbare Ferientage), so muss den Eltern klar gemacht werden, dass sie damit ihren Kindern einen Tag Schule vorenthalten (und nein, die Schule ist nicht verpflichtet, für diese Feriengänger Nachhilfe anzubieten!). Dem Kind wird durch die ausserplanmässigen Ferienwünsche der Eltern Bildung vorenthalten, nur so darf die Schule kommunizieren.
Das gleiche gilt für andere Unterrichtsunterbrüche wie z.B. die inflationär veranstalteten Schulevents mit Elternbeteiligung (=wenig effiktiv genutzte Lernzeit) und Selbstdarstellungen der Schule in den Medien (=Pseudolerneffekt, weil die wahre Absicht nicht das Lernen ist, sondern das tolle Image der Schulleitung und -behörde). All diese Dinge haben nichts oder nur wenig mit effektivem Lernen zu tun, werden aber vehement eingefordert und durch die modernen Schulkonzepte zementiert.
Das Grundübel der modernen Schule sind solche falschen Konzepte aus dem Betriebsmanagement. Weder Kundenzentriertheit noch marktwirtschaftlicher Wettbewerb sind taugliche Bildungsrezepte, erhöhen aber laufend Schulausfälle und verschlingen immer mehr administrative Ressourcen. Leider wird es (zu) lange dauern, bis unsere Bildungspolitiker begreifen, dass hier die Wurzel dieser selbst verschuldeten Misere liegt.
und schön wenn omi findet der bestohlene ladenbesitzer (siehe kommentar oben) soll nicht so blöd tun wegen zwei tafeln schokolade
heidi reiff sagt: 3. März 2011 um 09:40
Ich bin immer auf der Seite der Kinder auch als Omi. , da haben kinder und enkelkinder sicher viel freude an ihrem omi – und das ist ja offenbar das wichigste. wenigstens bei ihrer einstellung zur erziehung, oder soll ich besser schreiben verziehung?
Sind Sie eine verbitterte alte Schachtel, dann melden sie sich doch bei der Dignitas….. mir hän chrampft s läbe lang und die junge sin jetzt alli Drögeler, Verbitterung, ist nicht mein Weg Sozialschmarotzer etc. sind die Sündenböcke, um sich besser vorzukommen die Welt gehört den Jungen. Punkt. Ich bin ganz vorsichtig auf meine Grosskinder zugegangen, spontan haben sie mich einfach mal umarmt, ist Umarmung verboten ? Zuckerbrot und Peitsche, brrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr.
Blöde verbitterte alte Schachtel, bäh, bäh, bäh, machen sie sich doch mal schlau auf dem Hexenbesen in einer Walpurgisnacht, da sind sie nicht so gefährlich, rette sich wer kann, Hexen sind nicht meine Lieblingstiere .
Frau Reiff, wenn Sie wirklich Grossmutter sind, sollten Sie – auch als junge Grossmutter – alt genug sein, um zu wissen, wie man sich anständig benimmt. Benehmen Sie sich also anständig, bitte.
Was Ihre Aussage „ich bin immer auf der Seite der Kinder“ anbelangt, ist der Hinweis erlaubt – und war ohne folgende Anödereien Ihrerseits -, dass dieses „immer“ absolut ist und somit die Gefahr beinhaltet, dass Sie auch im Falle von Untaten auf der Seite Ihrer Kinder sind.
*Sack Erdnüssli aufreiss*, *Flasche Bier aufmach*
@heidi reiff, wenigsten Sie haben die Erfahrung und das Wissen. Reflektion ist eben nicht Ihre stärke. Schon mal aufgefallen, dass Sie nur über sichselber schreiben? Habe nicht gewusst, dass man in der Psychi Internetzugang hat.
Andere holen zum Rundumschlag aus! Da ist mir eine Heidi Reiff, die über sich selber schreibt noch tausendmal lieber! !
Wenn es um heidi reiff geht kann ich nur sagen, dass ich gerne so eine Mutter oder Grossmutter gehabt hätte. Daumen hoch für heidi reiff! Über die lass‘ ich nichts kommen!
Mir tut sie leid.
@E.H. Roth:
Das muss jetzt einfach sein: Sie sind ein unsensibler Lümmel!
@Orlando
Für einmal kann und will ich Ihnen beipflichten! Prost!
🙂
Roth, na, Lizenzabgaben schon bezahlt an O?
„Sehr geehrte Frau Mutter – Sie sind also der Ansicht, Ihr Sohn sei mir, seinem Lehrer, keine Rechenschaft schuldig. Sie lehnen es ab, dass er – der beim illegalen Kiffen erwischt worden ist – mir die als Strafaufgabe gedachte, schriftliche Darstellung des Vorgangs der ungesetzlichen Straftat nicht schuldig sei.
Es steht Ihnen frei, so zu entscheiden. Allerdings mache ich sie darauf aufmerksam, dass ich dann die ganze Angelegenheit mittels einer Anzeige der Poiizei übergeben werde. Ich finde es zwar lächerlich, wenn Straftaten von Kindern gleich der Staatsmacht übertragen werden müssen, weil sich die Mutter gegen erzieherische Massnahmen des Lehrers stellt, aber Sie lassen mir keine Wahl. Der Konsum von Betäubungsmitteln ist nun mal illegal.
Ich fordere Sie nun auf, Ihren Sohn zu beauftragen, die von mri aufgetragene Arbeit ordentlich bis Morgen Abend 18:00 Uhr bei mir einzureichen. Auf weitere Diskussionen bis dahin lasse ich mich nicht mehr ein. Mit freundlichen Grüssen“
In einer Zeit, in der die Eltern mehr „Erziehung“ benötigen, als die Kinder, würde ich solche konsequente „Ansagen“ empfehlen. Den Lehrern würde ich andererseits nahe legen, Streiche von Kindern – besonders von Buben – nicht allzu sehr zu dramatisieren. Das Verhältnis zu den Eltern ist nicht zuletzt so verkrampft, weil man sich unter Erwachsenen nicht mehr augenzwinkernd auf konstruktive „Konsequenzen“ verständigen kann,
Können wir uns darauf einigen dass so etwa 80% der Eltern dem Lehrer keine Probleme oder Mehrarbeit bescherren, und sich dieses Problem auf die restlichen 20% der Eltern beschrenkt, die einen weil sie sich übermässig einmischen, die anderen weil ihnen alles egal ist was ihr Kind in der Schule macht oder nicht macht.
Dann bleibt die Frage was haben die Lehrer für Mittel (resp ob diese genügen) Eltern in die Schranken zu weisen die jeden Aufsatz besprochen haben wollen und noch ein paar extra Punkte im Mathe Test gefunden haben oder aber Eltern zur Verantwortung zu ziehen und klar zu machen das es sie sehr wohl zu kümmern hat ob ihr Kind stört, überfordert ist, gehänselt wird, raucht, übermüdet etc ist.
Das stimmt durchaus: mit 80% aller Schüler gibts kaum Probleme, deshalb verursachen sie nur 20% der ganzen Arbeit, aber die 20% Problemschüler (mit samt Eltern) verbrauchen 80% der Ressourcen…
excellentes Beispiel zum Pareto-Prinzip
Die Eltern machen es sich meist zu einfach. Wenn sie mit der Erziehung nicht mehr weiter kommen, muss der Lehrer daran glauben.
1. Ich gelernt je mehr man nachfragt warum und wie so und sich beschwert um so besser wurden die Noten.
2. 3 Monate keine Nachfragen die Noten sinken wieder.
Das ist sehr schön gesagt und sehe ich auch bei meinen Kindern: wenn die merken, dass es nützt, wenn man nur genug stürmt, dann machen die das natürlich! Für die Eltern gilt das natürlich auch.
Heute ist es doch so, dass viele Menschen das Gefühl haben, sie wissen besser Bescheid als qualifizierte Berufspersonen. Da wird behauptet, geschwafelt und mit Halbwissen um sich geworfen ohne dass man dem gegenüber zuhört. Diese Typen bilden sich eine Meinung und sind dann zu faul, sich mit anderen Meinungen auseinanderzusetzen weil ihnen ihre Kollegen und Kolleginnen aufmunternd auf die Schulter klopfen. Man will es denen (in Bern, dort oben etc.) zeigen, dass sie nicht machen wollen was sie wollen, denn sie sind „auf einem hohen Ross“.
Das erinnert mich immer an diese Frauen die sich in England zusammengeschlossen haben damit ihre Kinder weiter Fish’n’Chips und Snickers mit Cola zum Mittagessen bekommen anstelle dieses elitären Frasses das ihnen Jamie Oliver vorsetzen wollte.
Es wäre gut, wenn man einfach mal das Maul halten würde wenn man keine Ahnung hat und zuhören würde. Dann könnte man etwas lernen und auch entsprechend handeln. Aber eben, bei diesen Vorbildern heute…
Klar, die Experten und der Staat können die Kinder viel besser erziehen, als die Eltern. Was bilden sich die sogenannten Eltern seit tausenden von Jahren überhaupt ein?
Aber genau darum gehts ja, dass viele Eltern die Erziehung der Schule überlassen, sei es aus arbeitstechnischen Gründen oder einfach aus Desinteresse! Ein Lehrer ist in erster Linie für das Wissen verantwortlich, erst an zweiter Stelle kommen erzieherische Massnahmen. Nur dreht sich diese Aufteilung immer mehr. Wenn die Eltern ihre Funktion auch wahrnehmen, gibt es weniger Grund sich mit Lehrern anzulegen, deshalb finde ich deine Aussage total daneben und unüberlegt!
Bravo, genau so untergräbt man die Autorität der Lehrer. Gut gemacht!
Oho, Autoriät? Doch zurück in die Fünfziger? Die Kinder gehören dem Staat?
Die Schule hat keine Autorität über die Kinder und die Eltern haben sehr wohl etwas zu melden.
Was ist denn das für ein Verständnis von „Volks“schule? By the people, of the people, for the people.
Solche Aussagen sind undemokratisch und weltfremd. Wie diese Erziehungsdirektorenkonferenz, die ohne demokratische Legitimation einfach mal die Vereinheitlichung des Schulsystems beschliesst und damit die kantonale Souveränität über diesen Sektor aushebelt. Widerlich und brandgefährlich!
@Orlando: Die Möglichkeit besteht, das mehrjährig ausgebildete Pädagogen Kinder besser erziehen könnten, als Eltern so im Durchschnitt. Dennoch stellt kaum jemand die Erziehungsverantwortung der Eltern in Frage. Im Gegenteil – es wird vorausgesetzt, dass Eltern ihre Kinder erziehen, so dass die Schule sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren kann. Leider scheint das in der Realität schlecht zu klappen. Die Volksschule ist aber eine obligatorische Veranstaltung, die mindestens 8 Jahre dauert (in in einigen Kantonen länger, wenn der Kindergarten dazu kommt). Hier geben nicht mehr die Eltern die Spielregeln bekannt. Sondern der Lehrer, die gewählte Schulpflege, die gewählten Bildungsdirektoren, die selbstverständlich das Recht haben, ihre Vorgaben national zu harmonisieren. Und wenn es dem Volk nicht passt, kann es alles per Abwahl (siehe Aargau) oder auf anderen demokratischen Wegen anders bestimmen.
Orlando: Wenn die Eltern versagen und ihren Kindern noch nicht einmal den geringsten Funken Anstand und Respekt beibringen, was sollen denn die Lehrer machen? Es wäre wohl besser gewesen, dass im obigen Fall die Lehrer beim Erwischen der Schüler die Polizei gerufen hätten – denn ausgebildete Berufsleute haben ja keinerlei Kompetenz und Fähigkeiten, nicht wahr?
Eltern _erziehen_ ihre Kinder, die Kinder _lernen_ in den Schulen. Die Schulen sind denkbar der falsche Ort, Erziehungsdefizite aufzuarbeiten.
Herr Sutter, ich bin völlig Ihrer Meinung. Dieses arrogante besserwisserische Getue ohne jegliches Fundament ist wirklich unerträglich. Es betrifft auch nicht nur Lehrer. Der Vater meiner Freundin ist Hausarzt und steht kurz vor der Pensionierung. Was er sich z.T. von seinen Patienten anhören muss, wie er sie gefälligst zu behandeln habe, ist wirklich unglaublich. Lehrer, Ärzte usw. haben eine jahrelange Ausbildung hinter sich und sind dadurch in höchstem Masse kompetent. Und ich soll es besser wissen, nur weil ich mich kurz 2h mit der Thematik auseinandergesetzt habe? Wohin soll das führen? Stürmen wir nächstens beim Flug in die Ferien das Cockpit, um den Piloten zu erklären, wie sie fliegen sollen?
Es lebe die Expertokratie! Heil!
Heute auf Drogen, Orlando? Das war jetzt ziemlich übers Ziel hinausgeschossen!
Es leben die, die zuhören. Die lernen Denken.
nein, unser lieber orlando möchte doch nur den volkswillen durchsetzen, und wenn dies heisst, dass spezialisten nicht mehr entscheiden dürfen in ihrem spezialgebiet. ich sehe schon die nächste revolution nach der arabischen: eine direktdemokratische revolution, alle können überall ohne einschränkung mitreden und vor allem mitentscheiden.
So sehr ich die direkte Demokratie schätze (obwohl es manchmal wie in der Muppetshow zu und her geht): Ich traue Volksvertretern durchaus zu, dass sie kompetente Entscheidungen treffen können.
@adlerauge: es braucht keine Revolution, sie Gurke, das ist im Wesentlichen heute schon so, siehe das „Erfolgs“Projekt HarmoS, das praktisch überall gestoppt wurde.
Die „Experten“, die wie Sportpapi sagt, mehrjährig an den Fragestellungen herumstudiert haben, sind unsere neuen Diplom-Patrizier – wir sollten ihnen wirklich mehr Entscheidungsmacht zugestehen, fordern sie.
Ich sage: es braucht beide, Gärtner und Botaniker. Der Gärtner allein macht gewiss auch Fehler und findet neue Techniken nicht selber raus. Der Botaniker aber braucht das Gspüri und die Kunstfertigkeit des Gärtners, um etwas den Witterungsverhältnissen, Bodenqualität und Bewässerungstechniken entsprechend zum Gedeihen zu bringen.
Jetzt sind wir uns einig!
Das klappt nur, wenn die beiden zusammen und nicht gegeneinander arbeiten.
sehen sie, orlando, es geht doch. etwas weniger plakativ, etwas mehr sachlich und differenziert.
jetzt bitte auch noch auf ihre restliche argumentation übertragen und die beleidigungen dazwischen weglassen. dann kann ich sie auch wieder ernst nehmen.
Beleidigungen? Sie sind je nur mit einem blauen Auge davongeflogen, adlerauge 🙂
Als Gärtner sehe ich übrigens die Eltern, als Botaniker unsere lieben dipl. Experten, die via unsere lieben SP-BildungspolitikerInnen die inhaltliche und organisationale Ausrichtung der Volksschule festlegen.
Die Expertokratie ist übrigens kein Hirngespinst, auf supranationaler und etwa auf EU-Ebene toben sich Experten und Funktionäre ohne demokratische Legitimation täglich, stündlich aus und können sogar neues Recht sprechen. Genau dahin will ich nicht!
@Orlando S.
Nur ums mal gesagt zu haben, hinkt der Vergleich zwischen Botaniker und Gärtner entsetzlich. Ersetzen Sie ersteren mit Gartenbauingenieur, dann wird vielleicht ein Schuh daraus. Eine Gärtnerausbildung dauert übrigens im einfachsten Fall 3 Jahre, gehen Eltern auch so lange in eine Ausbildung?
Ausserdem bin ich mir recht sicher, hätte eine Amy Chua den Lehrer unterstützt, Sie Schnitzel.
Also, dass ich den Tag noch erleben würde, an dem ich Orlando beipflichte, hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht geglaubt. Das bezieht sich jetzt zwar nicht auf Lehrer, mit denen ich generell keine schlechten Erfahrungen gemacht habe, aber ich kann nur Allen empfehlen: Verlasst Euch nie auf die Meinung eines „Experten“. Das bezieht sich in meinem Fall z.B. auf Architekten, Anwälte, Ärzte (alles, was mit „A“ beginnt, Apotheker ausgenommen), aber auch Banker, Polizisten, Handwerker, Beamte, und sonstige Besserwisser. „Experten“meinungen hinterfrage ich grundsätzlich seit all den Negativerfahrungen und es hat sich noch jedes Mal gelohnt.
Auch für Sie, Globetrotterin: Natürlich muss man nicht blauäugig durch die Welt, aber die Zweitmeinung sollte man sich ebenfalls bei einer kompetenten Person holen und nicht einfach mal selber etwas behaupten, nur weil man gerade einen Dokumentarfilm darüber gesehen hat.
Bzgl. Ärzte, ein krasses Beispiel: Der Vater meiner Freundin diagnostiziert bei einer Patientin einen Tumor und macht ihr klar, dass bei einer sofortigen Operation gute Chancen bestünden, das ganze Geschwür definitiv zu entfernen. Diese jedoch meint, sie wolle sich nicht operieren lassen, stattdessen würde sie sich selber mittels alternativen Heilmethoden aus irgendwelchen dubiosen Büchern kurieren. Einige Jahre später trabt sie dann wieder an, der Körper mittlerweile voller Metastasen, so dass sie sich einer Chemo unterziehen muss, die nur geringe Heilungschancen bietet und unglaublich schmerzvolle Nebenwirkungen nach sich zieht. In solchen Fällen kann ich einfach kein Mitleid haben, selber Schuld, Punkt.
@Cesc:
Als Gegendarstellung kann ich Ihnen erzählen, dass mein Vater nachweislich an einem ärztlichen Kunstfehler verstorben ist. Im Jahre 1966 war es allerdings unmöglich für Normalsterbliche, gegen die Götter in Weiss vorzugehen.
Nein, „Kunstfehler“ ist falsch – es war eine Fehldiagnose!
Auf eigene Kosten eine Zweitmeinung einholen ist sicher gut. Mehrere Offerten verlangen sowieso. Aber grundsätzlich allen Experten misstrauen und alles selber besser wissen bringt wahrscheinlich nicht wirklich weiter.
Naja, gestorben ist mein Vater an Krebs, der allerdings wegen einer Schlamperei seitens des Arztes zu spät entdeckt wurde.
@Globetrotterin & Patrick Tigri:
Deshalb sage ich ja, Sie sollen sich unbedingt Zweitmeinungen einholen. Es tut mir leid für eure Väter, insbesondere wenn die Verantwortlichen nicht zur Rechenschaft gezogen wurden. Aber ihr müsst doch eingestehen, dass sich eure Väter kaum die richtige Diagnose selber hätten stellen können.
btw. Mit Fehlern muss man nun mal immer rechnen, wenn Menschen arbeiten. Bei einem Gärtner oder einem Botaniker, um O’s Beispiel nochmals anzugreifen, sind sie nicht so gravierend wie bei einem Arzt. Viele Menschen versuchen nach bestem Wissen und Gewissen, ihren erlernten Beruf auszuüben. Fehler gehören nun mal dazu. Oder schätzen Sie es, wenn sich inkompetente Leute ständig in ihr angelerntes Fachgebiet einmischen?
Also ich bin ebenfalls der Meinung, dass zu viel Ehrfurcht vor Experten eher schadet. Denn oft sind sich ja auch Experten oder Fachleute uneinig. Oder sie kennen die neusten Studien/Erkenntnisse/Therapien nicht. Es tut immer gut, nachzufragen und mitzudenken.
Wenn mir der Arzt sagt: „Das Bein muss weh“. Dann bohre ich nach, ich lese im Internet, ich hole Zweitmeinungen (soweit nicht gerade ein Notfall – klar). Da können Experten von mir aus beleidigt sein – aber die Verantwortung für mich muss ich ja wohl selbst tragen.
Wer sich mal damit beschäftigt wie viel „Pfusch“ von „Experten“ begangen wird und wie unterschiedlich Fachmeinungen selbst bei elementaren Aspekten sind, der vertraut sicher nicht mehr blind irgendeiner Obrigkeit.
Dann holen Sie sich von mir aus Zweitmeinungen – einverstanden. Aber auch von Leuten, die auf diesem Gebiet ausgebildet wurden und Erfahrung vorzuweisen haben, im Arzt-Beispiel wäre das etwa die Meinung eines anderen Arztes. Das mit dem Arzt ist nur eines von vielen Beispielen. Ein anderes: Wenn Sie ihr Auto zur Reparatur in die Garage geben wollen, holen Sie sich auch eine Kostenschätzung einer anderen Garage ein. Aber Sie werden diese Schätzung kaum von irgendjemandem holen, der keine Ahnung von Autos hat, oder?
Leute, die keine Kompetenz aufweisen können, müssen nicht immer mitreden. Deshalb gibt es noch keine Expertokratie, Orlando, denn alle Fachrichtungen haben verschiedene Strömungen, die sich untereinander konkurrenzieren. Das sorgt bereits für genügend Pluralismus. Dasselbe bei Gärtner vs. Botaniker. Sie haben vielleicht verschiedene Herangehensweisen, doch ausgebildet wurden sie beide im gleichen Gebiet. Das gibt beiden die Kompetenz, die Entscheidungen ihres Gegenüber in Frage zu stellen. Anders ist Situation erst, wenn Sie als Hobbygärtner das Gefühl haben, der Stadt erklären zu müssen, wie sie den botanischen Garten oder auch nur die städtischen Parkanlagen zu führen habe.
@Cesc 3. März 2011 um 14:44
Dem wiederspreche ich energisch.
Es gibt nebst dem gelernten und zertifizierten Wissen auch noch empirisches Wissen – und dieses ist nicht allein den Zertifizierten vorbehalten.
Man muss also keinesfalls eine Experten-Meinung (und darum geht es ja meist: um Meinung!) mit einer anderen Experten-Meinung bestätigen oder aushebeln wollen, insbesondere, da die Auswahl des zweiten Experten wohl zufällig sein dürfte und damit das Resultat ein ebensolches.
Wenn schon, müsste man dann nämlich grössere Anzahl Meinungen einholen und diese statistisch auswerten.
Der Vergleich mit dem Auto war übrigens Mist – das Auto kann man problemlos öffnen, und wenn mal ein Teil zuviel gewechselt wird, na und – den Menschen kann man nicht einfach öffnen – dies ist auch der Grund, warum gerade und besonders die Ärzte mit den Diagnosen oft im „trüben fischen“.
Aber Leonardo sagte es ja bereits: es geht selten um absolute, unwiderlegbare Erkenntnisse und zwingende Massnahmen, es geht meist um Meinungen und Erfahrungen – auch und gerade bei Ärzten.
Henri, Sie werden mir ja wohl nicht widersprechen, wenn ich sage, dass es eine langjährige, solide Ausbildung braucht, um ein guter Arzt zu sein, oder?
Klar, Fieber oder Schnupfen kann ich mir selber diagnostizieren. Aber was mache ich bei einem Bruch? Bei einem Blinddarm? Bei Krebs? Da hilft mir das empirische Wissen nicht weiter.
Und was soll das mit dem empirischen Wissen? Ein Arzt ist nicht nur zertifiziert, sondern hat auch bedeutend mehr empirisches Wissen als Sie. Bereits bei Ende seiner Ausbildung hat er mehr Patienten diagnostiziert als ein Laie das jemals in seinem Leben tun wird.
Sie vergleichen Ärzte mit Pädagogen? Ist Pädagogik seit neustem eine exakte Wissenschaft?
Der Vergleich mit Piloten ist schon besser: ist es ein schlechter Pilot, stürzt das Flugi ab, missraten die Experimente der Pädagogentheoretiker und Bildungspolitilker, dann „stürzt“ nur eine Generation von Schülern ab. Und schuld ist niemand.
Eltern-Erziehung = Eltern-Verziehung
Ach jetzt hören sie doch auf, die Eltern für alles die Schuld zu geben! Da werden die Goofen fünfmal die Woche 8 oder mehr Stunden „professionell“ nach Methoden, die der letzte Schrei auf dem Pädagogikmarkt sind, unterrichtet von unserem staatlich (nicht gerade kleinlich) besoldeten Erziehungsfachpersonal – und doch läuft alles schief!
Und jetzt, weil die versagen, sind natürlich auch noch die Eltern schuld!
Sehen sie nicht den Widerspruch daran?
🙂
Dass an deren Methoden was falsch sein könnte – daran denkt niemand. Das wäre…das wäre ja…Blasphemie unseren Diplom-Patriziern gegenüber, japs!!!
Wie kommen Sie darauf, dass ALLES schief läuft? Wo? Richtig ist aber, dass in gewissen Schulen in gewissen Ortschaften die Lehrer vor allem damti beschäftigt sind, die Kinder in Zaum zu halten und zu disziplineren, statt sie zu unterrichten. Es ist Aufgabe der Eltern, die Kinder schultauglich zu machen, bzw. zumindest die Lehrer dabei zu unterstützen.
Ja, aber die heutige gut erfundene Story erzählt von einem armen, guten Menschen, der zufällig Lehrer ist und von einer Amy-Chua-Hexe über alle Massen belästigt wird.
Ist angesichts des Wissens- und Weisheitsvorsprunges der ausgebildeten Fachkräfte, die Empörung über solche Eltern und die heraufstilisierung zum Problem nicht etwas hilflos?
Oder handelt es sich eben doch nicht um eine exakte Wissenschaft, das Erziehen?
Der Beitrag heisst „Elternterror“..ich meine „Terror“!
Hilflos ist richtig. Schwierige Eltern bedeuten zudem weitere Überstunden, weitere Telefonate, bevorzugt am Abend und am Wochenende. Vor allem aber auch fehlende Wertschätzung in einem Beruf, der stark auch Berufung ist und deshalb auch von Anerkennung und Befriedigung lebt (wobei der Lohn doch auch nicht ganz so schlecht ist).
Ich hab gute Erfahrungen mit meinen Lehrerinnen gemacht, Chindsgi, Primar.
In der Realschule im Steinenschulhaus hab ich meinen autoritären Klassenlehrer noch gut in Errinnerung, er war extrem parteiisch, wir waren eine Mädchenklasse. Auf einem Ausflug haben wir 4 Mädchen mal geraucht, wir waren etwa 14, die Lieblingsschülerin dieses Lehrers hat uns verpfiffen, die Konsequenz war, dass wir eine Woche lang Strafaufgaben schreiben
mussten, im nachhinein haben wir erfahren, dass dieser Lehrer in einem Lungensanatorium war, weil er geraucht hat wie ein Schlot. Unter uns Mädchen hatte er den Uebernamen Bonze. Der war stock konservativ, ich hatte einen weiten Weg zur Schule, hab diesen auch im Winter mit dem Velo zurückgelegt mit Kleidung lange Hosen. Meine Mutter wurde von diesem Lehrer in die Schule zitiert weil es sich nicht gehört für ein Mädchen lange Hosen zu tragen. Im freiwilligen Kurs Kartonnage hat dieser
Lehrer mir einfach grundlos eine Ohrfeige verpasst, früher wurden diese Lehrer idealisiert, der Lehrer hatte immer Recht, extreme Autoritätsgläubigkeit, ich schätze Eltern, die in die Offensive gehen, wenn sie merken, dass ihr Kind unter der Knute eines Lehrers oder einer Lehrerin leiden. Ich bin immer auf der Seite der Kinder auch als Omi. Zentral ist doch, wie der Lehrstoff vermittelt wird an Schüler und Schülerinnen. Hoffe dass die Tatzenstrategie endlich vorbei ist.
PS. Ich schätze Ihre Beiträge M. Binswanger
Ich finde, wenn die Eltern die ERziehungsmassnahmen der Schule torpedieren,dann ist das ein guter Grund, den Schüler hinauszuschmeissen. So im Sinne „Liebe Eltern, wenn es euch so wichtig ist, dass euer Sohn im Klassenlager kiffen darf, dann schickt ihn in eine Schule, wo das vorgesehen ist. Bei uns ist das nicht erlaubt, und da Sie nicht kooperieren, sehen wir uns gezwungen, Ihren Sohn der Schule zu verweisen.“
Ah, dafür ist die freie Schulwahl vorgesehen? 🙂
🙂
es ist schon so, die heutigen Eltern wollen die Kinder gar nicht mehr erziehen: viel zuviel Aufwand!!
Sie wollen Kinder, weil MAN Kinder hat. Aber dazu schauen??..das ist eine ganz andere Sache. Früher haben wir auf Ausgang, Ferien und anderes verzichtet, zugunsten der Kinder. Die heutigen Mütter wollen so schnell wie möglich nach der Geburt wieder arbeiten gehen, Geld verdienen und ins gesellschaftgliche Leben zurück. Ohne schlechtes Gewissen geben sie die Kinder in Krippen und Horte. Abends sind sie müde ….. Nah, wer erzieht dann die Kinder: die Lehrer in der Schule, angefangen vom Kindergarten bis ….. Ich finde es schade, dass diese Leute den Kindern nicht auch mal eines um die Ohren hauen dürfen, denn verdienen würden sie es alle irgendwann mal. Doch….schon stehen ihre Eltern wieder da. Für das haben sie Zeit, doch um diese vorab schon mal zu erziehen, da fehlt die Geduld. Was kommt da noch auf uns zu???????
Seltsame Verquirlung von Themen, Antoinette. Ich glaube kaum, dass uns dieses Gejammere, dass früher alles besser war, weil Mütter heute vermehrt arbeiten (müssen), in irgendeiner Weise weiterbringt.
und wieso nicht?
@ Astrid
Da muss ich widersprechen! Wir müssen uns wohl oder übel mit der Vergangenheit auseinandersetzen! Schliesslich kann man aus dem, was war lernen!
@ Antoinette
Nicht den Kindern muss man um die Ohren hauen, sondern den Erwachsenen, die ihre Kinder nicht richtig erziehen!
Auf diese Diskussion kommen wir eigentlich bei fast jedem Thema wieder zurück. Es bleibt uns aber gar nichts anderes übrig, als zu akzeptieren, dass Frauen, die arbeiten gehen (müssen oder wollen!!), die Regel sind. Diese ‚Errungenschaft‘ (ich weiss, Orlando sieht das anders) ist heute Normalität. Da die sogenannten guten, alten Zeiten heraufzubeschwören nutzt niemandem etwas. Jeder, der in diesen Zeiten aufgewachsen und in die Schule gegangen ist, weiss davon zu berichten, dass eben auch vieles im Argen lag. Und jede Generation wird wieder die vorausgegangene bewerten. Wie eigentlich bei jedem Thema bin ich der Meinung, dass man echte Fortschritte nur dann machen kann, wenn man einen gemeinsamen Nenner aller Beteiligten findet. Das klingt sicher banal, bringt uns aber ganz sicher weiter, als die ewig einseitige Parteien- und Politikerschelte zu betreiben.
@ Orlando: Konfrontation und Nörgelei bringt niemanden weiter. Wir kommen nur weiter, wenn wir dem ‚Gegner‘ erlauben, sein Gesicht zu wahren (da kommt schon wieder der Diplomat durch :))
🙂
😎
Unsere Kinder hatten und haben bis jetzt immer sehr gute Lehrer und Lehrerinnen, worüber ich sehr dankbar bin. Auch mit der Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrer/in klappt es sehr gut! Wir erleben dieses Zusammenspiel als Partnerschaft, die, in unserem Fall, für alle Beteiligten sehr positiv ist.
Aber das ist doch der Punkt, Rahel. Was ist, wenn Eltern der Meinung sind, Lehrer seien nicht ‚gut‘? Wie würden Sie sich verhalten? Der Realitätscheck setzt doch erst in dem Moment ein, in dem Lehrer und Schüler/Eltern nicht einer Meinung sind bzw. höchst subjektive Massstäbe die Kommunikation trüben. Meine Kinder sind jetzt beide am Ende ihrer Schulzeit angelangt – bis auf eine einzige Ausnahme, wo wir uns eingemischt haben, weil die Lehrerin selber am Ende ihres Lateins war (man kann das übrigens auch auf eine anständige Art und Weise machen und muss einem Lehrer nicht gleich Charakterschwäche vorwerfen), habe ich meinen Kindern bei ihren Lamenti zugehört, sie aber immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass, wenn nicht offensichtliche Bösartigkeit bzw. Böswilligkeit vorliegen, sie den Rest ihres Lebens damit umgehen müssen, dass Menschen unterschiedliche Fähigkeiten, Charaktere und Erscheinungsbilder haben. Die Einsicht, dass der beklagte Lehrer vielleicht ‚doch nicht so schlimm‘ war, kam eigentlich immer. Es ist eigentlich wie überall im Leben, ob in der Schule, der Uni oder im Job: so wie ich in den Wald hineinrufe, schallt es heraus (oder so ähnlich)….
erneut ein hervorragendes votum, astrid, dem ich mich nur zu gerne anschliesse.
Ich glaube wirklich, dass erfolgreiche Erziehung (ein weites Feld, ich weiss!) etwas mit einer gewissen Grundintelligenz der Eltern zu tun hat, nicht zu verwechseln mit Bildung. Herzenswärme und Empathie reichen völlig aus, um zu verstehen, dass Lehrer nicht die Sündenböcke der Gesellschaft werden dürfen (wobei natürlich das Dreigestirn aus früheren Zeiten, der Pfarrer, der Lehrer und der Bürgermeister auch einen übertriebenen Status, quasi per se, hatten). Grundintelligenz kann man nicht lehren, aber man kann durch gewissen Rahmenbedingungen (z.B. indem Schulen die Eltern in die Pflicht nehmen dürfen) dafür sorgen, dass nicht die Blödheit die Welt regiert.
brava!
Oho, Orlando, in Erwartung Ihrer Hilfssherifftätigkeit (wobei ich mir auch bei diesem idiotischen Wort-Ungetüm unsicher bin) als Rechtschreib-Oberlehrer: es muss natürlich ‚gewisse Rahmenbedingungen‘ heissen!
hmm…, astrid, sie hätten besser zielen sollen:
youtube: bob marley – i shot the sheriff
@Astrid
sie haben recht.
man nennt es auch „gesunder menschenverstand“ oder „vertrauen in die kompetenz einer lehrperson“.
@ Astrid
Genau da sind wir noch nicht angelangt, glücklicherweise! Aber wenn es mal zu Problemen kommen sollte, ist es natürlich wichtig, dass man alle Seiten anhört und gemeinsam eine Lösung sucht! Aber darüber mache ich mir jetzt keine Sorgen!
Astrid, ein lauwarmeres, braveres, oberflächlicheres, nichtssagenderes, glattpolierteres, floskelbewehrteres Allerwelts-Statement als ihres kann man gar nicht abgeben. Sind sie im diplomatischen Corps tätig?
Darauf habe ich nur gewartet, Orlando! Lauwarm im Gegensatz zu was? Zu Ihren einseitigen, plumpen, immer gleichen, verzerrenden und peinlichen Stellungnahmen, die Ihre Aussenseiter-Position hier zelebrieren sollen? Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, ob Sie einfach einer von diesen infantilen, lebenslang defensiven, eitlen Typen sind, die ihre Rolle in der ständigen Provokation sehen oder einfach ein Enttäuschter, der eben einfach immer auf der Bank sitzen bleibt, weil er immer noch nicht kapiert hat, dass seine pseudo-provokativen Einlassungen völlig nutzlos sind, weil sie Menschen nur vor den Kopf stossen. Und, wissen Sie was: da bin ich lieber lauwarm und ja, verglichen mit Ihnen bin ich wohl im diplomatischen Corps.
da ist man doch glatt versucht, aus der bibel zu zitieren: ‚Ich kenne deine Werke. Du bist weder kalt noch heiss. Wärest du doch kalt oder heiss! Weil du aber lau bist…‘
also, ich mag lau, mit leichten temperaturausschlägen nach oben und unten. buddha mag den goldenen mittelweg auch, astrid…
Mila, eigentlich habe ich es viel lieber, wenn Orlando versucht, mir an den Karren zu fahren (Diskussion kann man das ja nicht nennen). Das ist eigentlich Auszeichnung genug…….))
Auguste, das muss heissen:
youtube: eric clapton – i shot the sheriff (Live from Crossroads 2010)
Ich stimme Rahel zu: Es soll eine Partnerschaft sein, und ich erlebe das genauso. Manchmal nerven die Projektärbetli oder schlecht gestellte Ufzgi auch hie und da, die dann etwas mehr Aufmerksamkeit unsererseits erfordern, aber insgesamt hält sich’s im Rahmen. Nähme mich wunder, wie gross der Anteil der „motzenden“ Eltern wirklich ist bzw. ob denen nicht mal aufgezeigt werden kann, dass sie nichts besonderes sind und sie sich an die lokalen Gepflogenheiten zu halten haben.
Danke Annika 🙂
Verkehrte Welt: Früher sorgten die Eltern für die Erziehung ihrer Kinder und die Lehrer für die Bildung. Heute üben Eltern mit ihren unerzogenen Sprösslingen das ABC, rechnen bis weiss Gott wohin. Und die Lehrer verzweifeln ob der fehlenden Erziehung der Bengel. Und weil unsere Schule derart reformiert wurde, dass vor politischer Korrektheit sich niemand mehr getraut, mit der Faust auf den Tisch zu hauen und dem Treiben Einhalt zu gebieten, resigniert der Lehrer früher oder später.
Dank Schulleitern, Schulpflegen und Elternvereinen, welche die Interessen des Kindes vertreten (oder vorgeben, zu vertreten) steht der Lehrer in aller Regel im Regen. Die Schulpflege will wieder gewählt werden, der Schulleiter macht Bücklinge gegen oben und die Elternvereine wollen mehr Mitglieder. Ein unhaltbarer Zustand!
Dabei wäre es so einfach: Abschaffung der Schulleiter, wieder Einführen der Lehr- und Methodenfreiheit, bessere Honorierung der Klassenlehrer-Funktion, Fokussierung des Berufsauftrags der Lehrpersonen auf Bildung, Verpflichtung der Eltern für deren Erziehungsauftrag. Damit würde die Stellung des Lehrers gestärkt, Eltern könnten sanktioniert werden, wenn sie ihren Auftrag nicht erfüllen und für alle besteht Klarheit, wer für was verantwortlich ist.
Genau!
Keinem der oben genannten geht es um das Wohl des Kindes und wenn es so weitergeht auch den Lehrern nicht mehr – das auffälligste an dieser Entwicklung ist dann noch, dass wir uns dennoch alle für tolerant und offen halten – hahahahahaha
Wenn man „antiautoritär“ predigt, muss man damit leben, dass man am Ende keine Autorität hat.
Gute und schlechte Lehrer hat es immer gegeben, und wird es immer geben.
Sie selbst haben aber keine Chance da etwas zu bewegen – sie stehen auf der ganzen Front alleine da. So lange seitens Politik und folglich der Schulleitungen der Tarif nicht durchgegeben wird, mit klaren Regeln, werden die Lehrer immer mehr zu lustigen Tamagotchis, irgendwo auf der Augenhöhe von Wikipedia.
Es amüsierte mich immer wieder, wie eine mir allzu gut bekannte Lehrerin immer wieder jammerte, dass sie es nicht schafft die Kids beim Unterricht zu unterhalten. Ich meinte, in die Schule geht man arbeiten, für Unterhaltung hat man Kinos erfunden.
Wer hat denn jetzt hier in Ihrem Beispiel den Unterhaltungsanspruch – die Lehrer oder die Eltern? Ich weiss von genügend Fällen, in den Eltern sich nicht entblöden, abends beim Lehrer anzurufen, weil er, z.B., zuviele Uffzgi gegeben hat, seiner Klasse gewisse Filme nicht zeigen darf, weil der Inhalt Fundamentalchristen nicht passt oder auf einem Klassenausflug nicht am Rheinfall baden darf, weil ‚besorgte‘ Eltern ihm schon mal vorsorglich mit dem Anwalt drohten. Was genau soll denn ein Lehrer heute wie richtig machen? Bevor er überhaupt etwas machen darf, muss er x Bedenkenträger überwinden – es wundert mich, dass nicht viel mehr Lehrer den Beruf wechseln.
Ihre Beispiele sind gut gewählt, Eltern, die sich dort einmischen, sind Nörgler! Lehrer dürfen sich aber auch nicht alles erlauben. Was ich z.B. als Vater gar nicht durchgehen liesse, wäre jegliche Form von politischer oder religiöser Indoktrination.
Das Problem ist, dass diese Nörgel-Eltern sich für absolut legitimiert, ja vielleicht sogar verpflichtet halten, ihre ständigen Bedenken, Kritiken und Auflagen anzuführen. Wie ändert man das? Ich unterschreibe Ihren Satz, dass jegliche politische und/oder religiöse Indoktrination nicht zu dulden ist. Aber was machen Sie, wenn, wie in unserer Dorfschule geschehen, drei Schüler in der Klasse aus evangelikalen Familien stammen, die vehement ablehnen, dass die ganze Klasse Ausschnitte aus ‚Harry Potter‘ liest? Mal ganz davon abgesehen, dass man über HP geteilter Meinung sein kann: in diesem Falle haben wir als Eltern uns mit eben diesen Nachbarn angelegt, haben aber ‚verloren‘. HP wurde nicht gelesen, der Lehrer hat aufgegeben, auch weil ihm niemand in der Schulbehörde zur Seite stand. Da können nur ganz klare Regeln helfen, die im Zweifelsfall auch angewandt und durchgesetzt werden. Später, als es um Aufklärung ging (nb: da waren die Kinder schon 11!), haben wir uns gegen die gleichen Fundis durchgesetzt, weil unsere Kompromissvorschläge eben auf völlig taube Ohren gefallen sind.
Harry Potter ist nicht Ideologie, sondern Fantasie, und wenn ganz klar als solche deklariert überhaupt kein Problem. Mühe hätte ich nur, wenn der Lehrer nach der Lektüre die Kinder auffordern würde, Zauberformeln auswendig zu lernen, auf einem Besen zu fliegen versuchen, irgendwelche Zaubertränke zur Abwendung von schwarzer Magie zu mixen oder mit Schlangen zu sprechen versuchen. Aber glücklicherweise ist mir kein solcher Fall bekannt.
Jedenfalls hat die Schulbehörde hier ganz klar versagt. Wenn diese Eltern Angst haben, dass ihre Kinder danach von Dämonen besessen o.ä. wären, dann sollen sie meinetwegen an diesem Tag die Kinder als krank melden oder einen Freitag beziehen. Aber wieso sie darüber zu entscheiden hätten, was die anderen Kinder in der Schule vorgelesen bekommen, verstehe ich nicht.
Nach 16 Jahren in der Privatwirtschaft schlug ich vor sechs Jahren einen anderen Weg ein und wurde Lehrer. Eines lässt sich nach zwei Klassenzügen schon sagen: Eltern, die ihre Kinder immer wieder vor dem „Bösen“ bewahren, tun ihren Sprösslingen keinen Gefallen. Der geschilderte Fall ist weiss Gott kein Einzelfall. Kind baut Mist, Lehrer ermahnt Kind, Mami und Papi werfen sich schützend vor Kind und machen klar, dass ich als Lehrer gar nichts zu sagen habe. Wenn mir solches widerfährt, erinnere ich die Eltern daran, dass Lehrer die ersten Vorgesetzten ihres Kindes sind. Wenn sie ihren Kindern jetzt schon klar machen, dass der Vorgesetzte nichts zu sagen hat, dann raten sie mal, was passiert, wenn ebendiese Kinder später eine Lehre beginnen. Es passiert das, was vielerorts bereits Alltag ist. Lehren müsse abgebrochen werden, weil die Kinder nicht in der Lage sind, einfache Anweisungen auszuführen. Warum denn auch? Sie haben es ja nie gelernt! Ebenfalls nachzulesen im Buch „Wie unsere Kinder zu Tyrannen wurden“.
Perfekt! Genau das richtige Argument!
Klappt das auch? Haben die Eltern genügend Einsicht und Intelligenz, das zu begreifen und anzuwenden?
Das ist tatsächlich das Problem. Vorschlag?
Die Eltern sehen sich eben selber als erste Vorgesetzte des Kindes, und Lehrer/innen in der Pflicht, ihre Erziehungsziele und -methoden auch in der Schule weiterzuverfolgen. Nach dem Motto: „Wir finden das halt nicht so wichtig.“
besser könnte man es nicht auf den punkt bringen – kompliment!
eigentlich erstaunlt es mich immer wieder, dass es noch keine obligatorischen Elternkurse, inkl. entspr. weiterbildung, gibt. bei hunden ist das nun pflicht sich auf diesem gebiet zu „bilden“ und sich dafür zu qualifizieren. das tut halter und hund und der ganzen umwelt gut!
hmm…, wenn die elternbisse zunehmen, werden wir um solche kurse möglicherweise nicht herumkommen. das läckerli-huus reibt sich jetzt schon die hände, ob dieser idee.
tklar suguste, dass du das in’s lächerliche ziehen musst! äte gewissen leuten nur gut wenn wir das glück hätten das solche kurse obligatorisch würden
übrigens auch hunde kann man ohne „läckerli“ erziehen. fordert aber ein wenig mehr zeit
klar auguste, dass du meinen kommentar in’s lächerliche ziehen musstest.
übrigen auch hunde kann man ohne läckerli erziehen,
der Onaneur hat eben selber nix beizutragen, lass ihm doch die Freude, oma!
Habe mal auf einer Rolltreppe ein Kind, das neben mir auf den Stufen kniete und spielte, über den Rechen gehoben (beim Ende der Rolltreppe). Mutter, 5 Meter hinter mir: GAAATHS NO, SO AM CHIND GO RIISSE!!. Ich frage sie, ob sie das Ernst meine. Sie: der Kleine sei schon ein grosser und wisse, was er mache.
Das muss dieselbe Mutter gewesen sein, der auch ich schon begegnet bin: Mir ist in Zürich genaus das Gleiche passiert!
Ich habe die Mutter aber „zusammengestaucht“: Ich habe ihr gesagt, wenn sie zu dumm sei zu erkennen, welche Gefahr in Rolltreppen für kleine Kinderfinger lauere und wenn sie mich anpflaume, könne ich, wenn sie wolle, die zuständige Behörde informieren, sie sei nicht fähig, auf ihre Kinder aufzupassen und bringe sie damit in Gefahr. Ihr Gesichtsausdruck war einmalig! Und die Geschwindigkeit, mit der sie gegangen ist, auch!
Leute dieser Art (dumm, arrogant, sich weit selbst überschätzend) muss man „beruhigen“. Und diese Beruhigung klappt ebenn nicht mit lieben und netten Streicheinheiten, sondern mit einem verbalen Schlag am besten. Dieser Rat gilt auch für Lehrer, auf deren Seite ich in den meisten Fällen stehe.
Wow!! Also das muss ich mir merken! Denn ich ging nachher nach Hause und war sauer – sauer darauf, für eine eigentlich gute Tag einen Anschiss bekommen zu haben. Also, Ihr Argument, das ist Hammerhart! Freut mich, dass es wenigstens einmal jemand diesen selbstgerechten, „mein-dreijähriger-sohn-ist-schon-ein-Grosser-und-weiss-was-er-tut“-Müttern gesagt hat!
@Orlando S.
es ist das system. richtig.
warum war vor hundert jahren der lehrer noch eine respektsperson und heute nicht mehr?
ein wichtiger grund: der wissensabstand zwischen lehrer und eltern.
früher war der lehrer der, der über alles bescheid wusste, schreiben, lesen, rechnen konnte eben einer, der mehr wusste als die meisten.
das wissen, das heute vermittelt wird, kann schliesslich jeder auf wikipedia nachschlagen, schreiben, rechnen, lesen kann auch jeder, weshalb braucht’s da noch lehrer? die wissen ja tatsächlich manchmal sogar gar nicht, wie man eine powerpointpräsentation macht. wie soll ich eine lehrperson ernst nehmen, die weniger kann als ich, papa oder mama meines kindes?
schulreformen basieren übrigens nicht auf ideen von lehrern sondern von eltern! ja richtig gelesen: wenn eltern arbeiten wollen und ihnen ihr kind lästig ist, brauchen sie eine schule, die betreuungsaufgaben übernimmt. was passiert? die politik und die bildungsdirektion nimmt diese ideen auf (denn viele, viele eltern wollen das, also ist es ein öffentliches interesse). die ideen werden zu reformen und diese werden der schule aufgedrückt, den lehrpersonen notabene.
das ist ein system, das schief läuft.
Respektsperson?
In Berufen, in denen der Frauenanteil zunimmt, nimmt das Sozialprestige ab. Warum? Egal, dies trifft auch auf die Lehrerinnen zu, und wirkt sich in den Schulen aus. Leider.
(Kommt bei manchen Schülern/Eltern noch der kulturelle Hintergrund dazu, wo Respektspersonen per definitionem männlich zu sein haben.)
Mehr wissen? Welches Wissen?
Richtig: Faktenwissen ist via Wikipedia erhältlich. Aber damit erkennt man noch keine Zusammenhänge. Damit lernt man auch noch nicht, dieses Wissen an zu wenden, in entsprechenden Situationen richtig zu entscheiden, oder mit Hilfe des Wissens Probleme zu lösen.
Lehrer sind nicht spezialisten für Faktenwissen!
Lehrer sind (oder sollten sein) Spezialisten für Lernmethoden/Didaktik. Sie wisse nicht besser als andere, dass 2×2=4. Aber sie wissen (oder sollten wiss) besser als andere, wie man lernt zu multiplizieren, und anderes.
Wissen sie mehr über Lernmethoden als Lehrer? Kaum!
elendes system! wo bleibt mein kommentar??
hmm…, wow, ich verstehe chinesisch.
Als ich,Leiter eines Supermarktes,einen 3. Klässler beim Klauen von 2 Schokoladen erwischte, hat der mich beschimpft und sich total daneben benommen.Da hab ich mir gedacht“ Dich will ich schon lehren ich ruf Zuhause an und sags den Eltern“.
Als ich der Mutter am Telefon die Sache schilderte sagte sie wortwörtlich:“ Tut doch nicht so blöd wegen 2 Schokoladen“. Diese Aussage sagt wohl alles aus.
Und, wie „blöd“ haben Sie dann getan? Ich hoffe, Sie haben den Dieb festgehalten (Ihr Recht), die Polizei gerufen (Ihr Recht), darauf bestanden, dass der Tatbestand aufgenommen wird (Ihr Recht), Anzeige wegen Diebstahls erstattet (Ihr Recht), die Schuhlbehörde informiert und zur Bestrafung aufgefordert (Ihr Recht) und eine Rechnung zur Erstattung Ihres Aufwandes gestellt (Ihr Recht) und Hausverbot erteilt (Ihr Recht). Und dann noch einen Zettel an die Eingangstür gehängt mit Namen und Hausverbot (nicht ganz Ihr Recht, aber warum nicht….).
Zuviel wegen zwei Schokoladen? Kann sein. Aber sicher nicht zuviel, wenn man damit die kleine Hoffnung hat, einem kleinen Lümmel den Weg zum grossen Lümmel zu verderben.
Zurück zu den Lehrern: Die schauen leider den Aufwand auch, unbotmässige Schüler und deren verblödete und/oder arrogante Eltern in den Senkel zu stellen. Mittel dazu haben sie nämlich einige. Und wenn man ein paar Male „hingelangt“ hat, läuft alles wie geschmiert.
Wie stellt man die denn in den Senkel?
Ruth, mit alttestamentarischer Härte 🙂
Unsere Eltern früher hätten wohl noch angeboten, dass der Goof an vier Mittwochnachmittagen gratis im Lager wischen muss, als Strafe…
es soll väter geben, die ihre sechsjährige tochter selbst im laden anschwärzen wollten, weil sie einen winzigen hello kitty-artikel mitgehen liess, die die mutter partout nicht kaufen wollte… allein eine entsprechende drohung kann wunder bewirken.
den artikel.
Ich habe das mal gemacht, vor vielen Jahren, als meine ältere Tochter, noch im Buggy sitzend, im Kiosk irgend etwas hat mitgehen lassen. Sie musste das Ding zurückgeben und sich entschuldigen! Nie wieder etwas passiert, wir lachen heute drüber und sie sagt, ich hätte ihr damit wahrscheinlich eine Kleinkriminellenkarriere erspart (Witz!!!).
wieso kommt mir das nur so bekannt vor…? wobei in dem von mir beschriebenen beispiel der verbale abrieb schon zum ziel führte. 🙂
Hehe. „Verbaler Abrieb“. Muss ich mir nochmals auf der Zunge zergehen lassen 🙂
sportpapi, das ist nicht lustig. besagte tochter getraute sich als teenager nicht einmal mehr, gelegentlich schwarz zu fahren – was doch die lieblingstätigkeit anderer teenager ist.
Dann hat es gewirkt, ist doch gut. Schwarzfahren sollen Teenager nur, wenn sie dann auch die Bussen selber bezahlen…
Ich kann dem Beitrag leider nur zustimmen. Habe einige Lehrer/innen in meinem Umfeld, was die berichten ist schlicht haarsträubend. Sie werden nicht nur von den Kindern und den Eltern „terrorisiert“ auch die Behörden stehen oft nicht hinter ihnen oder sie werden schlicht alleine gelassen. Und dann gibt es natürlich immer noch die gutgläubigen Lehrer oder Entscheider, die ein konsequentes Durchgreifen bei schlechtem Verhalten von Kindern verhindern „ach gebt ihnen doch noch eine chance“, und noch eine, und noch eine, und noch eine….
Zweiter Versuch, mit dem letzten Abschnitt überhaupt nicht einverstanden:
das stimmt nun so überhaupt nicht, das Gegenteil ist der Fall!!!
Es sind nämlich genau diejenigen Eltern wie oben erwähnt,
sich schützend vor Disziplinarmassnahmen ihrer Kinder stellend,
welche von ihrer Erziehungsverantwortung ziemlich wenig begriffen haben,
und von der Wichtigkeit der Schule inklusive ihrer Rahmenbedingungen schon gar nichts!
Und was mich auch nerven würde, wenn nun wieder alle Eltern in denselben Topf geworfen werden. Denn es gibt sehr wohl auch die Fälle wo Lehrer schlechte Arbeit leisten, die Kinder darunter leiden, noch nicht unbedingt im Alter wo man mit der Masche „unfähigen Vorgesetzten begegnet man auch in der Arbeitswelt, damit muss man lernen umzugehen!“ kommen darf, wo wirklich ganz schlechte Weichen gestellt werden was Lernmotivation etc betrifft, und da wäre es an der höchsten Zeit dass die Eltern ein vernünftiges Instrument in die Hand kriegten-
und wenn sie dann Erfolg hatten, der betroffene Lehrer nicht einfach an die nächste Schule weitergereicht wird wo sich das Drama im zweiten Akt wiederholt, weil ja niemand wissen darf was in der vorherigen Klasse, am vorherigen Ort, gelaufen ist.
Da gibt es zwei Konfliktbereiche die unbedingt voneinander zu trennen sind.
Was den oberen Fall betrifft kann ich nur wiederholen, eine Mutter und ein Vater, die einen kiffenden Sohn decken, oder auch sonst ein Kind decken welches sich nicht an die gemeinschaftlichen Regeln hält,
die haben nun wirklich gar nichts von irgendwelchen Wichtigkeiten begriffen!!!
Das Problem ist ja nur, dass die schlechte Arbeit eines Lehrers nur schlecht objektivierbar ist. Jeder Vater, jede Mutter, die interveniert, ist überzeugt, dass sie im Recht ist. Dass beispielsweise an der fehlenden Motivation des Kindes nur der Lehrer schuld ist, der einfach den Zugang zum Kind (noch) nicht gefunden hat.
also vielleicht doch Elternkurse??????
Es ist schwierig, immer das Richtige zu tun. Aber sicher ist, dass Lehrer an Autorität eingebüsst haben und in schwierigen Situationen absolut machtlos sind. Entweder fehlt ein Gesprächspartner auf Seiten der Eltern (oder der versteht es nicht), oder dieser fällt „zum Wohle des Kindes“ dem Lehrer in den Rücken. Manchmal sind die Eltern aber auch schlicht überfordert. Wie etwas in dem Fall, den meine Frau zuletzt aus ihrer Schulklasse berichtete: Ein Erstklässler war immer wieder übermüdet in der Schule erschienen. Im Elterngespräch zeigte es sich, dass er halt täglich erst sehr spät ins Bett wollte. Die Eltern waren ganz überrascht von der Lehrerin zu hören, dass sie die Bettzeiten unbedingt selber bestimmen sollten. Sie haben das eingeführt und das Problem gelöst. Wahnsinn!
http://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesellschaft/Kinder-brauchen-klare-Ansagen-/story/17176682
Es wird zu früh vom Wollen des Kindes als relevantes Kiterium ausgegangen. Remo Largo beklagte einmal, dass wir die Kinder (zu früh) als gleichberechtigte Partner behandeln. Ein Vierjähriger lernt nichts, wenn er gefragt wird, welchen Pulli er heute anziehen wolle. Und was die Chinesin sagt stimmt: etwas mehr Druck und Zwang hätten nicht geschadet – Stichwort Musikinstrumente lernen….!
hmm…, oder mindestens eine rs absolvieren, orlando.
Hmja, stimmt. Dieser Kelch ging an mir vorüber (Asthmatiker). Leider kam ich so nie in den Genuss einer schneidigen Uniform und des Rumbrüllens auf dem Kasernenhof. In einem anderen Leben. Zum Glück gibts Paintball!
Und den Mamablog, Orlando:))
Verstanden! Ich muss mir unbedingt einen Kämpfer kaufen, den ich zum Mamabloggen anziehe. Erst dann darf ich mich ganz als Mann fühlen 🙂
@Astrid:
Gut gebrüllt, Löwin!
Als Schulsozialarbeiter sehe ich diese Tendenz voll und ganz. Die Eltern verweigern die Zusammenarbeit mit der Schule und am Ende hat die Schule keine Handhabung, weil die SchülerInnen die 8 Schuljahre noch nicht absolviert haben und Schulpflicht besteht. Darum setzen wir auf den Kindergarten, da haben die Eltern noch keine Aversionen gegen die Schule und die Probleme sind noch nicht massiv.
Den Niedergang ihres Berufsstandes und ihre Mutation zur Manipuliermasse im bildungspolitischen Reform-Karussell (das immer schneller dreht) und zum Punchball der aufgebrachten Elternschaft haben sich die Lehrer SELBST ZUZUSCHREIBEN.
Die Generation nach 1968 hat einen Menschenschlag in die Schulstuben gespült, der die Erziehung zum besseren Menschen noch über die Vermittlung von Fähigkeiten stellte, eine Ausrichtung auf die Arbeitswelt oder das Einpauken von einem bisschen abendländischer Kultur (für viele fand an der Volksschule die einzige Begegnung des Lebens damit statt) wurden verpönt, alles sollte
– „antiautoritär“
– spielerisch erfahrbar
– zeitgeistig (für jedes neue Phänomen ein neues Schulfach)
– politisch korrekt
– explorativ beliebig (kein „Drill“)
– „soft skills“
– Fokus auf der sozialen Gruppe mit reflektiertem Verhalten
– Es sollten neue, bessere Menschen herangezüchtet werden, die brav den Anliegen des Genderismus, des Umwelt- und Drittweltbewussteins, des staatsgläubigen Linkstums und anderer „progressiver“ Anliegen zum Durchbruch verhelfen sollten.
Wir haben es heute mit einer Generation Eltern zu tun, die die Opfer solchen Treibens waren und sind. Der Lehrer existiert in der Wahrnehmung schlicht als Respektsperson nicht mehr. Man erinnert gerne die wenigen tollen Lehrer, die man hatte, die vielen schlechten verblassen aber sie sind es, die unser Bild insgesamt prägen.
Das Problem lösen wir nicht, indem wir den Eltern den chwarzen Peter zuschieben, sondern allein, indem wir die Schule von Grund auf neu hinterdenken. Reboot the System!
es ist das system. richtig.
warum war vor hundert jahren der lehrer noch eine respektsperson und heute nicht mehr?
ein wichtiger grund: der wissensabstand zwischen lehrer und eltern.
früher war der lehrer der, der über alles bescheid wusste, schreiben, lesen, rechnen konnte eben einer, der mehr wusste als die meisten.
das wissen, das heute vermittelt wird, kann schliesslich jeder auf wikipedia nachschlagen, schreiben, rechnen, lesen kann auch jeder, weshalb braucht’s da noch lehrer? die wissen ja tatsächlich manchmal sogar gar nicht, wie man eine powerpointpräsentation macht. wie soll ich eine lehrperson ernst nehmen, die weniger kann als ich, papa oder mama meines kindes?
schulreformen basieren übrigens nicht auf ideen von lehrern sondern von eltern! ja richtig gelesen: wenn eltern arbeiten wollen und ihnen ihr kind lästig ist, brauchen sie eine schule, die betreuungsaufgaben übernimmt. was passiert? die politik und die bildungsdirektion nimmt diese ideen auf (denn viele, viele eltern wollen das, also ist es ein öffentliches interesse). die ideen werden zu reformen und diese werden der schule aufgedrückt, den lehrpersonen notabene.
das ist ein system, das schief läuft.
Hm, ich weiss nicht recht: setzen die BildungsPOLITIKER in ihren Komissionen wirklich eher die Elternanliegen um, oder doch eher die abgehobenen Konzepte von Erziehungswissenschaftlern, Pädagogen, Bildungsfachleuten? Und ist diese Gruppe eher den Eltern zuzurechnen? Kaum.
Ich glaube die Lehrer sitzen immer noch am längeren Hebel als die Eltern!
@Orlando
das ist leider längst nicht mehr so.
Amen!
einfache antworten auf komplexen fragestellungen – das allerheilsmittel und grundrezept „volksnaher“ parteiprogramme.
Das Thema ist ohne Frage komplex, da es die gesamte Gesellschaft betrifft. Aber sind denn pragmatische Ansätze wirklich immer schlecht? Haben Sie sich jemals ernsthaft gefragt, ob diese Dinge vielleicht nicht doch eine Rolle spielen? Immer wieder erstaunlich, wie die gegner dieser „volksnahen“ Parteien die Wahrheit für sich gepachtet haben und vieles, das „alt“ ist als schlecht erachten.
Was man aber mit Sicherheit sagen kann ist, dass wir heute sicher nicht dank „Kuschelpädagokik“, „Larifaribetrieb“ etc da stehen wo wir sind. In gewissen Bereichen täte es wohl vielen gut mal wieder zu den alten tugenden der Schweiz zurückzukehren!
Akkusativ, nicht Genitiv im Nebensatz. Ihnen hätte etwas mehr Rechtschreibe-Drill auch gut getan 😀
@adlerauge: im ersten Satzglied sollte ein Akkusativ stehe, kein Genitiv – Ihnen hätte etwas mehr Grammatik-Drill ganz gut getan 😀
Lehrer = Lehrer = Lehrer?
Müsste nicht jeweils unterschieden werden, auf welcher Stufe die Lehrerinnen unterrichten (Primar-/Mittelstufe; Real; Sek; Mittelschulen: Gymi/HMS/FMS; Berufschulen etc.)? Und auch, w o sie unterrichten? Auf dem Land? Am Zürichberg? Die soziale Herkunft der Eltern ist entscheidend für deren Verhalten.
Die besten, kompetentesten (sozial, fachlich und narrativ begabten) Lehrerinnen unterrichten selbstverständlich nach wie vor frontal.
Ich bezog mich auf die obligatorische Schulzeit. Ab 16 sind die Schüler eine Kinder mehr.
p.s.: danke für den Tipp „Vom Aufenthalt“ von neulich. Ich habe ihn mir sofort gekauft. Besuchen sie mich doch gelegentlich an meiner Bar! 🙂
„Vom Aufenthalt“: herrlich, ja. – Lassen Sie uns bei Gelegenheit darüber schreiben!
@lina: da bin schon fast versucht zu sagen: wie gut, dass ich keine (elitäre) lehrerin bin… der frontalunterricht hat seinen nutzen, und in der tat verlangt er der/m vortragenden vieles ab, wenn es mit der wissensvermittlung klappen soll. er ist jedoch beileibe nicht die einzig sinnvolle unterrichtsform, und das gilt, wie ich meine, auch schon für die primar- und sekundarstufe.
@lina: „Die besten, kompetentesten (sozial, fachlich und narrativ begabten) Lehrerinnen unterrichten selbstverständlich nach wie vor frontal“
Wieher! Nur die Loser können eine Klasse nicht 45 Minuten fesseln und müssen auf alternative Methoden zurückgreifen…! Sehr schön gesagt!
Gute Lehrer haben viele Methoden im Repertoire, die sie je nach aktueller Anforderung einsetzen können. Auf den verpönten, altmodischen Frontalunterricht ganz zu verzichten, ist aber sicher nicht angebracht, da häufig Zeitverschwendung.
sportpapi, heute bilden wir eine gemeinsame front, wie es scheint… wer je selbst unterrichtet hat, orlando, weiss, dass es nebst der märlistunde (die ich wie jeder andere engagierte dozent durchaus gerne halte) weiteres benötigt, um das wissen der schüler zu vertiefen. oft ist es sogar so, dass die alternativen lehr- und lerntechniken ein vielfaches mehr an vorbereitungsarbeit verursachen. der ertrag lohnt den aufwand jedoch allemal.
Gemeinsame Front? Sagen wir mal, unsere Meinungen decken sich einigermassen 🙂 Ich glaube, jeder Lehrer hat zudem methodische Vorlieben, in denen er seine Fähigkeiten am besten einbringen kann. Schliesslich sollte er nur am (schlecht messbaren) Erfolg gemessen werden. Richtig ist, dass alternative Lehr- und Lerntechniken häufig mehr Vorbereitung benötigen. Leider häufig auch mehr Unterrichtszeit, was sich nicht immer auszahlt.
planung ist das stichwort. ich bin selbst immer wieder erstaunt darüber, wie gut mir die sache mit dem zeitmanagement gelingt… ein bisschen flexibilität gehört natürlich dazu.
wenn man ein bisschen an der sache an sich interessiert ist, führt man regelmässig eigene lehrevaluationen durch und erfährt so, welche methoden die studis ablehnen und von welchen sie geradezu begeistert sind. dies deckt sich nicht immer mit den vorstellungen der hochschulpädagogen. vielleicht sollte man das ihnen bei gelegenheit mal mitteilen.
Mein Vater und mein Grossvater haben mir erzählt, wie es in den Schulstuben um 1968 noch zugegangen ist. Da gabs Prügel, Machtspiele und Blossstellungen. Es wurde gezüchtigt und wer dem Unterricht nicht folgen konnte war sofort das beta-Glied einer Schulklasse. Wollen wir wirklich dorthin zurück?
Die Erziehung, da kümmern sich die Eltern darum. Die Schule – dort wird gelernt und meinetwegen auch etwas spielerisch erfahrbar gemacht. Jede Schule bräuchte eine Schulleiter über den die Kommunikation mit den Eltern laufen muss, einen Dienstweg. Es kann doch nicht sein dass ein Angestellter mit den Kunden direkt und ausserhalb der Arbeitszeiten diskutieren muss.
Leider gibt es unter Eltern den Typus „Jetzt nehmen wir das mal in die Hand weil XXX ist/sind unfähig“. Das sind genau diese Menschen die keinen blassen Schimmer haben aber dauernd behaupten, sie wissen am besten Bescheid. Die sollen auf ihre Klappe sitzen.
Weshalb unsere Muppetshow in Bern und den Kantonen dieses Thema nie richtig angeht kann ich mir beim besten Willen nicht erklären. Die einen sparen die Schule zusammen damit sich ein Lehrer um 24 Schüler in einer Klasse kümmern muss während die andern immer mehr Stoff in 9 Jahren abhandeln wollen. Solange Bildung ein Spielplatz für Profilneurosen ist, wird sich nichts ändern und unser wertvollstes Exportkapital wird zusammenschrumpfen.
„Es kann doch nicht sein dass ein Angestellter mit den Kunden direkt und ausserhalb der Arbeitszeiten diskutieren muss.“
Ahem, in welcher Branche arbeiten sie?
In einer Branche in der es eine funktionierende Struktur gibt und ein Vorgesetzter mit den Kunden in Kontakt steht.
Sind Eltern „Kunden“? Wenn ja, ist der Kunde nicht König?
Und sind Lehrer (mit denen ihr Kind jeden Tag von 8-17 Uhr verbringt) niedrigbeamtete Chargen des Vollzugs, die nur via Dienstweg über den vorgesetzten Schulleiter mit der Aussenwelt in Verbindung stehen?
Seltsame Ansichten hat der Mann…
Pascal Sutter sagt: 3. März 2011 um 09:38
Mein Vater und mein Grossvater haben mir erzählt, wie es in den Schulstuben um 1968 noch zugegangen ist.Pascal Sutter sagt:
3. März 2011 um 09:38
Mein Vater und mein Grossvater haben mir erzählt, wie es in den Schulstuben um 1968 noch zugegangen ist. Da gabs Prügel, Machtspiele und Blossstellungen. Es wurde gezüchtigt und wer dem Unterricht nicht folgen konnte war sofort das beta-Glied einer Schulklasse. Wollen wir wirklich dorthin zurück?
Wollen wir wirklich dorthin zurück?
Also da habe ich doch einige Fragezeichen!
Mein Sohn ist 1968 geboren und während seiner Schulzeit habe nie den Eindruck gehabt es würde noch wie Sie schreiben:
Mein Vater und mein Grossvater haben mir erzählt, wie es in den Schulstuben um 1968 noch zugegangen ist. Da gabs Prügel, Machtspiele und Blossstellungen. Es wurde gezüchtigt und wer dem Unterricht nicht folgen konnte war sofort das beta-Glied einer Schulklasse. Wollen wir wirklich dorthin zurück?
Nein das wollen wir ganz bestimmt nicht und ich denke solche Zustände gab es 100 Jahre vorher in den Schulen. In den den Jahren als mein Sohn zur Schule ging, so denke ich, waren Lehrer und Eltern noch so etwas ähnliches wie Vorbilder und in gewissem Sinn Respektspersonen.
Kleines Beispiel – wenn ich zbsp. mit det Telefunsupport der Cablecom ein Problem habe kann ich a.) den Telefonsupporter zusammenstauchen oder b.) seinen Vorgesetzten informieren. Ich entscheide mich, falls möglich, für b.) damit der Dienstweg eingehalten wird. Ist im Militär auch so.
Genau, wie im Militär! Straffe Führung durch unsere neuen Patrizier, die Experten!
Aha. Sollten wir uns nicht vor jeder Beschwerde die Frage stellen, ob wir vielleicht irgend etwas falsch eingestöpselt haben, ein Kabel sich gelöst hat oder ich vielleicht einen Fehler beim Set-up gemacht habe? (Um bei ihrer Analogie zu bleiben: für das Set-up sprich die Erziehung sind eben Eltern erst mal selber verantwortlich)…..
@Orlando: Woher kommen diese Vorbehalte gegen Experten? Müsste man nicht eher die Frage stellen, ob tatsächlich jeder Experte einer ist, bzw. was den Experten ausmacht? Wenn ich daran denke, welche „Experten“ in den Medien inflationär zu allem ihren Senf beitragen dürfen… Aber dass ein Lehrer mit Ausbildung und Berufserfahrung in der Regel von Lehr- und Lernprozessen (nicht von Erziehung!) mehr versteht als Vater-/Mutter, sollte doch klar sein.
um etwas konkreter auf ihre argumentation einzugehen:
… die generation nach 1968…
da haben wir ihn ja wieder einmal, den jahrzehntealten lieblingsfeind der politischen rechte. dass dieser mittlerweile zu einer ziemlich abgedroschenen floskel geworden ist sollten sie selber langsam merken. aber, wie versprochen, konkret: ich würde von mir behaupten, dass ich genau in der zeit zur schule ging, als die 68er-pädagogik ihre ersten früchte trug. von den vorgetragenen punkten habe ich keinen einzigen so erlebt. ein teil davon ist wohl 10 jahre später realität geworden, zu einzelnen punkten:
– antiautoritär: diesen ansatz werden sie in nennenswerter ausprägung höchstens an steiner-schulen oder anderen sich reformschulen schimpfenden institutionen antreffen. an den staatlichen schulen wurden höchstens ansätze davon übernommen, bzw. die autoritären auswüchse von anno tubak berechtigterweise zu beseitigen. kinder mit ausgestreckten armen und je eine beige bücher in der hand in die ecke zu stellen scheint mir etwas überzogen als erziehungsmassnahme.
– zeitgeistig: die welt ist komplexer geworden und es macht sinn, unsere kinder auch darauf vorzubereiten. die von ihnen zitierten schüler, welche angeblich ausschliesslich an der volksschule in berührung kommen mit der abendländischen kultur sollten ja evtl. auch lernen, dass es bei uns gepflogenheit ist, den müll nach recyclingtechnischen kriterien zu sortieren, nicht?
– politisch korrekt: im gegensatz zu was? auf so ein saudummes argument mag ich erst gar nicht näher eingehen.
– explorativ beliebig: drill alleine garantiert keinen erfolg. durch drill erlangtes wissen wird oft auch nicht nachhaltig bestehen bleiben. die mischung macht es aus.
– soft skills: siehe anforderungen der heutigen arbeitswelt. realitätsfremd? mitnichten.
– soziale gruppen, reflektiertes verhalten: wieder, im kontrast zu was? unreflektiertes verhalten in asozialen gruppen? bitte näher ausführen.
– genderismus: die lehrpersonen, die ich kenne unterscheiden sehr wohl zwischen buben und mädchen und behandeln diese auch „geschlechtergerecht“. mag sein, dass dies nicht standard ist.
– staatsgläubig blah blah linkstum blah blah: ihre alternative? staatsfeindliches, entfesseltes privatwirtschaftstum? das bringt uns natürlich unbedingt weiter, wie die letzten jahre gezeigt haben.
– umweltbewusstsein: wo soll ich anfangen? nun, stellen sie sich mal vor, dieses hätte bei uns nicht schon vor jahrzehnten eingesetzt. dann wäre in weiten teilen der schweizer gewässer absoltues badeverbot (abgesehen davon, dass nur lebensmüde freiwillig in diese kloaken steigen würden. weitreichende vergiftung von boden und luft wäre auch ein gutes stück stärker realität, für entsprechende konkrete beispiele von nicht existierender oder nicht durchgesetzter umweltgesetzgebung (ja, auch dies mitunter eine folge von umweltbewusstsein) können sie im osten ganze regionen besuchen wo sich die auswirkungen offensichtlich nicht mehr unter den teppich kehren lassen. etc. etc. ich mag gar nicht weiter darauf eingehen.
also bitte, bitte verschonen sie uns in zukunft mit solch unreflektierten rundumschlägen und versuchen sie zur abwechslung mal, die positiven seiten der „anderen seite“ nicht komplett auszublenden. reflektierte argumentation halt. danke.
konkret, aber relativ – immerhin erkennt das adlerauge noch den themenkreis, die tiefenschärfe jedoch lässt zu wünschen übrig.
und ihr beitrag zur diskussion, zysi?
ja, adlerauge, es ist nicht besonders originell, einfach die Begriffe umzudrehen und als einzige Alternativen anzprangern. Auchhabe ich heschrieben dass der Fokus einseitig auf diese Punkte gelegt ist.
Lesen sie genau! Die Generation NACH 68, habe ich geschrieben. Auch ich bin zur Schule, wo noch weitgehend nach althergebrachten Grundsätzen unterrichtet wurde, aber von Lehrkräften, die etwas zwischen Blüemlitypen und Linksaktivisten waren, schlecht kaschiert mit etwas bürgerlicher Fassade. Heute sind die Dinge, wie ich sie genannt habe jedoch weitgehend Realität und das haben wir den linken und netten BildungspolitikerInnen und den Theoretikern auf den PHs zu verdanken. Wir reden von Spätfolgen des verderblichen 68tums. Karel Woytila nannte das mal eine „Kultur des Todes“ und hatte nicht so unrecht.
Wenn sich Schulbildung für sie darin bewährt, dass die Schulabgänger „den müll nach recyclingtechnischen kriterien zu sortieren“ wissen, dann kann ich ihnen auch nicht helfen!
Weil es für Sie eine abgedroschene Floskel ist, muss es nicht unwahr sein. Ihre pauschale Negierung der aufgeworfenen Punkte zeugt von ja von differenzierter Betrachtung, wie Sie sie zum Schluss einfordern, nicht?
Ich meine auch zur beglückten Generation zu gehören, wo sich die ersten Auswüchse dieser „nützlichen“ Pädagogik offenbarten.
Ich habe mehrere Auswüchse dieser Schulart erleben dürfen. Wobei es hier nicht ums Erlebnis als solches gehen sollte, denn um die zwingenden Konsequenzen, die damit einhergehen.
Sie vermischen (Anit-)Autorität mit Strafen und Sanktionsmassnahmen. Das Eine bedingt das andere. In welchen Masse diese Eigenschaften und Handlungen anzuwenden sind; darüber lässt sich diskutieren.
Nicht alles was neu ist, ist auch „gut“ und anzwenden. Stabile Grundlagen/Strukturen können auch zeitlos gültig sein oder möchten sie dass alle heute sich mit Fast-Food ernähren und weils Mode ist aus Nahrungsmitteln auch noch Biotriebstoff zu fördern, damit wir politisch korrekt unser Umweltgewissen (auf wessen Kosten?) beruhigen können. Hier darf ich generell anmerken, dass Sie diesen gesellschaftlichen Sachverhalt nicht anerkennen, zeugt auch von fehlender Sehschärfe.
Bei der Mischung kann ich beipflichten.
Gender: Hier sollten Sie nicht nur an die Lehrer als Anwender denken, sondern an die EDK-Autoritäten (ohne demokratisches Mandat!) , welche der Gesellschaft ein Modell vorgeben, dass nicht gänzlich durchdacht/akkzeptiert ist.
Eine inhärente Eigenschaft der Freiheit in diesem Land ist der föderalistische Gedanken. Daher muss das Argument „staatsgläubig“ berücksichtig werden. Allenortes heisst „Käntonligeist“, wieso x-verschiedenen Systeme? Weil es eben Unterschiede gibt, die in diesem Land zu gewichten sind.
bei der Umwelt danke ich Ihnen für die Erwähnung des „alten Ostens“; können sie mir die politischen Ausrichtunen dieser Länder nennen und diese mit hiesigen System in der gleichen Zeit vergleichen. Stimmt unserer Unesco-Landschaften haben wir alle alleine dem Umweltorganisationen zu verdanken; aber sicher keinem landwirtschaftlich tätigen UDC-Wähler.
Also ich meine ich im Grossen und Ganzen finden sich darin Punkte die sich diskutieren lassen, auch von unterschiedlichen Standpunkte.
auch nicht sehr originell ist, wenn sie meine ansicht auf die paar vorgebrachten beispiele mit dem ziel der anschauung reduzieren.
stellen sie sich nicht dümmer, als sie sind. plakative posts provozieren plakative antworten. lassen sie die diskussion am besten sein, wenn sie nicht auf meine einwände eingehen mögen.
schauen sie, ich sehe die position, von der aus sie argumentieren. ich stimme durchaus auch mit einigen kritikpunkten oder einzelnen aspekten dieser punkte mit ihnen überein. nur, was bringt uns diese ständige kriegsrethorik mit sündenböcken und opferlämmern genau? im grund schwächen sie ihre positionen dadurch nur, weil diese dann von ihren gegnern als reaktionäres rumstänkern wahrgenommen und dadurch nicht weiter ernst genommen wird. also wie gesagt: bitte etwas weniger rundumschläge und dafür mehr ernstzunehmende argumente.
Orlando, Sie erreichen wirklich neuen ‚Höhen‘: die 68iger, vom polnischen Papst als ‚Kultur des Todes‘ bezeichnet? Schreiben Sie doch mal eine ‚Carte Blanche‘ darüber – you’d make my day!
Weshalb haben EDK-Autoritäten kein demokratisches Mandat? Aber richtig: Ich würde es begrüssen, wir könnten in der Schweiz endlich einmal darüber abstimmen, ob wir ein föderalistisches Bildungssystem (und auch anderes) wirklich immer noch wollen.
@zysi: ich meine nicht nur den alten osten. im aktuellen osten gibt es immer noch genügend anschauungsmaterial, welches sich nicht mit 5-jahresplänen entschuldigen lässt…
@Sportpapi: nur zu, starten sie eine Volksinitiative, statt hier faul rumzuhängen. Die Sozialfeminokratische Partei hilft ihnen sicher beim Unterschriftensammeln, die sind immer dabei, wenn es darum geht, zu mehr Zentralismus und Bürokratie beizutragen.
Mehr Bürokratie? Oder sparen dank Synergie? Die Frage ist schon, wie lange wir uns das noch leisten können/wollen. Und wann die Hochschulen für Maturanden aus gewissen Kantonen Aufnahmeprüfungen fordern.
Der Ruf nach der allesbefreienden Extremlösung ist zwar verständlich, aber illusorisch. In unserem Land höhlt (manchmal: leider) nur steten Tropfen den Stein oder kleine Kompromissschritte. Beispiel Harmos: An und für sich richtig für so ein kleines Land, aber wahrscheinlich schon zu weit gedacht und deshalb auf Ablehnung stossend. Nein, wir müssen mit griffigen Parolen an der Wurzel beginnen – auch wenn’s nach seichter Schlagwortpolitik riecht oder dazu verkommt. Hier also: Bei den Eltern. Oder bei der Schule, nämlich dass gleiche Eltern-Problemen gleich begegnet werden soll.
@zysi: Wie haben Sie einen so langen Text zu verfassen können? Bei mir kommt so ein doofer Zeichen-Countdown. Ist das ein SMS hier?!
Kat hat ja immer die Twitterei hier bemängelt. Jetzt geht dann bald nichts anderes mehr…
@Patrick Tigri: Sind Sie der Moderator hier? Der hiess früher doch Thomas, oder?
Der ist in Pension gegangen.
Nein, das ist erst gestern so gegen Abend eingeschaltet worden. Unvermittelt, und niemand weiss, warum genau.
lustig ist, dass kinder die vorgehensweise ihrer eltern internalisieren und – wenn sie einen höheren bildungsweg einschlagen – dieselbe haltung an den tag legen: der/die lehrende wird zur persönlichen servicestation. glücklicherweise handelt es sich dabei (noch?) um eine kleine minderheit.
In der höheren Bildung ist das aber auch so: der Dozent ist ein Vorleser, viel mehr als Fachwissen wird von ihm auch nicht erwartet. Aber wer scheitert, ist zumindest da grösstenteils selber schuld.
Das schon. Aber auch in der „höheren Bildung“ kommt bei Scheitern immer öfter der Rekurs, und wenn nötig der Anwalt. Der Lehrer bzw. der Dozent wird nicht mehr wahrgenommen als Fachkraft, die die eigene Leistung bewertet, sondern als Gegner, dem es auf Biegen und Brechen ein Zeugnis bzw. ein Diplom abzuringen gilt. Die „Leistung“ ist nicht mehr der persönliche Lernerfolg, sondern das Besiegen der Schule / der Uni entweder durch Plagiate, durch Schummeln, durch Rekurse, oder notfalls vor Bundesgericht.
Dadurch wird es sowohl für Lehrer als auch für Hochschuldozenten immer schwieriger und unangenehmer, ungenügende Leistungen auch als ungenügend zu bewerten. Deshalb wird auch völlig Ungenügendes noch als „genügend“ durchgewinkt. Und dadurch sinkt der Wert der Ausbildung, zum Schaden derjenigen, die tatsächlich noch leistungsbereit sind.
deine zeit an der uni liegt wohl schon etwas zurück, sportpapi? zwischenzeitlich hat sich (zumindest bei der jüngeren generation von dozierenden) doch einiges getan, ja man kann sogar kurse für hochschuldidaktik belegen, wenn man denn möchte. frontalunterricht ist eigentlich nur noch in vorlesungen üblich.
So ist es. Und Vorlesungen sind nach wie vor das Grundgerüst der Ausbildung an der Uni. Zumindest da, wo ich Dozent bin…
in dem fach, wo ich beheimatet bin, dienen vorlesungen als rahmenkompositionen (und werden nur von professoren gehalten, wohlgemerkt). sehr viel mehr lernt man in proseminaren, seminaren und kolloquien.
Da sind wir völlig einer Meinung. Und es hilft, wenn die Teilnehmerzahl in diesen Seminarien nicht zu gross ist. In den Fächern, die ich besucht habe, in der Regel 50-150 = keine andere Chance als Vorlesung, in Fächern, die ich unterrichte immer noch 20-50.
die seminare bewegen sich bei uns in der regel auch in der grössenordnung von 20-50, je nach themenattraktivität. dass die proseminare auf 15 teilnehmende beschränkt sind, ist ein echter luxus – sowohl für den dozenten als auch für die studis.
Bei uns hat man nun gerade durchgesetzt, dass Fächer mit weniger als 10 Teilnehmern aus Spargründen nicht mehr durchgeführt werden dürfen. Fertig Luxus!
Mila, sportpapi: Entschuldigt bitte, wenn ich mich in eure Diskussion einmische. Es hat zwar wenig mit dem Artikel zu tun, aber da ihr beide offensichtlich Dozierende seid, möchte ich euch kurz die Ansicht von jemandem wiedergeben, der bis vor kurzem noch auf der anderen Seite stand.
1. Mila, es gibt kaum Studis, die Assistierende und Dozenten einfach als Servicestation ansehen. Vielfach sind aber die Betreuungsverhältnisse so schlecht (d.h. die Institute sind im Verhältnis zur Anzahl Studis personell massiv unterbesetzt), dass es auf eurer Seite durchaus mal jemandem den Rest geben kann, wenn man sich alleine um so viele Anfragen kümmern muss. Btw. müssen sich die Professoren z.T. auch an der eigenen Nase nehmen, denn vielfach haben sie Scharen von Assistenten um sich versammelt, setzen diese aber zu 90% für ihre eigenen Forschungsprojekte ein und haben dann keine Kapazitäten mehr für die Lehre.
2. Sportpapi, Sie haben recht, auch meiner Meinung nach nimmt der Lerneffekt bei einem Seminar proportional ab, je höher die Teilnehmerzahl ist. Die Kernaufgabe eines Seminars ist ja die gemeinsame intensive Auseinandersetzung mit einer bestimmten Thematik und der gegenseitige Austausch von Fragen, Standpunkten und Ideen. Die Idee, eine konstruktive Diskussion mit über 100 Studis gleichzeitig führen zu wollen, ist zum Scheitern verurteilt. Zudem gibt es eine Vielzahl von Trittbrettfahrern, die sich gar nie beteiligen und trotzdem nicht auffallen. Bei 20 Leuten hätten sie keine Chance und müssten auch mitmachen. Dass gerade die Seminare mit kleinen Teilnehmerzahlen bei Ihnen wegrationalisiert wurden, ist für mich ein weiteres Beispiel der traurigen Entwicklung im hochschulpolitischen Bereich.
@Cesc: Mit ein Grund, dass ich schliesslich das Geschichtsstudium nicht beendet habe, war, dass ich nicht einmal mehr für meine aufwändigen Seminararbeiten eine Rückmeldung erhalten habe. Wenn ich dann jeweils gelesen habe, was meine Ausbildung angeblich kostet… Aber das ist halt diese Vermischung von Lehr- und Forschungstätigkeit, wobei vor allem das letztere im Zentrum steht.
cesc, das grundsätzliche problem ist, dass forschungsarbeit sehr viel mehr prestige einbringt als lehrtätigkeit. dennoch gibt es im unibetrieb leute auf jeder hierarchiestufe (was für ein obszönes wort), die sich für die studis einsetzen. wenn man da – bei seltenen gelegenheiten, wie ich anmerkte – mit spinnereien einzelner konfrontiert wird, schlägt es einem manchmal dann doch auf den magen.
Was ich euch sagen wollte, sowohl Studis als auch Mittelbau und die meisten Profs sitzen im gleichen Boot und leiden unter den selben Fehlentscheidungen in der Hochschulpolitik. Viele Studis sind orientierungslos, weil sie schlecht betreut werden, und viele Profs und Assis sind genervt, weil sie sich um zu viele Studis kümmern müssen. Die Ursache beider Probleme ist jedoch dieselbe. Es wäre daher angebracht, zusammen dagegen anzukämpfen, anstatt sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe zu schieben.
ich weiss nicht, cesc. für sportpapi kann ich nicht sprechen, aber ich versuche redlich, meinen beitrag zu leisten – oftmals im kampf gegen windmühlen…
Ich arbeite in einem Team, das sich sehr stark und intensiv für die Lehre und damit die Studierenden einsetzt. Vorwärts kommen aber die, welche im Bereich der Lehre nur ein Minimum anbieten und dafür ihre ganze Zeit der Forschung bzw. dem Publizieren widmen. Da sind Studierende in der Regel nur störend.
@milcesc, mila, sportpapi
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Das tönt ja gfürchig!
ok, war in DIESER Hinsicht als Theologe schon damals (80/90) ziemlich privilegiert (TN-Zahl in Pro- und Seminaren, wohl auch in Vorlesungen, wo bloss der damalige Star Hans Weder die Massen anzog).
Weiss nicht, aber glaube, das hat auch mit Bologna zu tun – Uni Bolognese, sozusagen: Ghackets mit Teigwaren, und für jedes ganze Tomätli gibt’s 1 Punkt (gröhl!) – aber nein, ernsthaft:
Habe damals
a) nur die nötigsten Vorlesungen und später auch Seminare besucht, und Lernwissen eignete ich mir mittels Standardwerken an (Skript’s gab’s sozusagen keine) – da konnte nämli nichts schiefgehen.
b) dafür soviele Vorlesungen und Seminare wie möglich, sofern sie mich interessierten.
Ist glaub heute nicht mehr möglich? nicht mal bei den phil 1ern?
😉
„@milcesc“,
Sorry, habe offensichtlich keinen Dr. in copy-paste!
😛
hmm…, fufi, greetings from the clown.
youtube: alan jackson – i still like bologna
Habe schon vor Bologna Vorlesungen wegen Grossandrang von ausserhalb des Hörsaals verfolgt (bzw. bin dann gegangen). Passiert heute nicht mehr, weil Feuerpolizeilich nur noch so viele Studis in den Saal dürfen, wie es Plätze hat 🙂
die vorgehensweise, die du beschreibst, fufi, ist heute in der tat nicht mehr möglich. ich habe es mit den studium in etwa gleich gehalten wie du – und möglichst viel bei fachfremden vorlesungen reingeschnuppert.
fufi, das war oft auch meine Devise, zumindest im Hauptfach. Ich habe zwar (zum Glück) noch nicht nach Bologna-System studiert, aber in unserer Einführungsveranstaltung waren wir 450(!) Studenten. In den Proseminaren während des Grundstudium waren die Verhältnisse nur leicht besser, ca. 300 Studenten. Im Hauptstudium dann in den Seminaren meistens 50-100 Teilnehmer, war schon einigermassen ok, aber natürlich wie erwähnt nicht der Sinn eines Seminars. Klar hiess es dann immer „Pflichtstoff rein und dann Augen zu und durch“. Das interessante Zeugs holte ich mir dann meistens auch in den Vorlesungen.
Mit der Einführung von Bologna, einer der grössten hochschulpolitischen Tragödien überhaupt, ist es noch viel schlimmer geworden. Da man nun für alles einen Leistungsnachweis braucht, auch für Vorlesungen, lernen die Studis nur noch die Grundlagen, ohne sich weiterführende Gedanken zu machen. Das grassieren dieser Lernkärtchen ist das beste Beispiel dafür, und dass sie mittlerweile bereits für Geistes- und Sozialwissenschaftliche Fächer erhältlich sein sollen (nur Gerüchte), wäre der Gipfel der Perversität. Und führt schliesslich dazu, dass man Fachidioten mit einer Unmenge von auswendig gelerntem Wissen heranzüchtet, die allerdings scheitern, wenn sie ihre Kenntnisse im Kontext anwenden müssen. Diese Aussage stammt übrigens nicht von mir, sondern von einem langjährigen Inhaber einer Anwaltskanzlei, der sich immer öfter überlegen muss, ob er noch Absolventen einstellen soll.
@cesc, mila, sportpapi
(in alphabetischer Reihenfolge!)
🙁
🙁
🙁
Oh was für ein enttäuschender Morgen!
Gestern noch amüsierten und erfreuten wir uns am herzlichen Kinderlachen und heute nun das. Es ist aber leider eine bedauerliche Tatsache, die die Realität widerspiegelt..
Als mein Sohn noch zur Schule ging habe ich grundsätzlich auch zu ihm gehalten ( übrigens heute noch, er ist ja immer noch mein Sohn auch wenn er mittlerweile schon über 40 und selbst Vater ist), aber wenn es um Verfehlungen ging habe ich versucht ihm vpr Augen zu führen wie falsch sein Verhalten war.Die durch manchmal lange Gespräche, meist mit Erfolg.
Da seine LehrerInnen und ich dasselbe Ziel hatten, nämlich aus ihm einen rechtschaffenen, gut auf’s Leben vorbereiteter, selbstverantwortlichen und sozialen Menschen zu machen, haben wir am gleichen Strang und in die gleiche Richtung gezogen. Ich denke dieser Art der Erziehung hat Wirkung gezeigt und war zum Wohle meines Sohnes. Diese Zusammenarbeit von Elternhaus und Lehrerschaft hat allen Beteiligten die Arbeit erleichtert und ein gutes Ergebins zustande gebracht.
Dies bedeutete aber eine enge Zusammenarbeit und eine Bereitschaft sich in bestimmten Situationen dem „Besserwissenden“, nicht Besserwisser, anzuschliessen und auch als Eltern Fehler einzusehen und sich belehren zu lassen.
Wenn ich heute manchmal Eltern so beobachte, frage ich mich allerdings wie sie das Gefühl haben können ein Respektsperson und ein Vorbild für ihre Kinder zu sein.
Ich denke da hat meine Generation viele Fehler gemacht. Wir (ich) wollten, dass es unsere/mein Kind besser hat und liberaler erzogen wird als ich. Anstatt nur Verbote auszusprechen, traten wir in Dialog mit unseren Kindern, aber oft wurden diese Grenzen weit überschritten und die Antiautoritäre Erziehung hielt Einzug in viele Eltern-Kindebeziehung. Wie sich oft zeigte leider auch mit vielen Nachteilen und negativen Folgen.
Meine Schwester z.b. „praktizierte“ die Antiautoritäre Erziehung, in Realität hiess das, ihre Kinder tanzten ihr auf der Nase herum und taten was sie wollten.
Das Ziel der Eltern, die heute viele Aufgaben der Erziehung den Schulen überlassen, sollte doch das Wohl der Kinder sein. Dies erreicht man aber nicht, indem man der Leherschaft in den Rücken fällt.
LehrerIn sein ist in der heutogen Zeit eine ungeheur schwierige Aufgabe, unterstützen wir sie doch in ihrer Arbeit zum Wohle unserer Kinder!. Was aber nicht heisst, dass LeherInnen immer Recht haben und man ihre Arbeit nicht kritisch beobachten darf.
Ich kann diesen Aussagen nur beistimmen. Eine Bekannte von mir ist Lehrerin und erlebt dies täglich. Da kommen Eltern bereits mit dem Anwalt zum Elterngespräch. An alle die nun denken, jaja in der Stadt, dies passierte auf dem Lande. Die Aussage: „Eltern delegieren die Erziehung an die Schule. Die Gesellschaft fordert von dieser mehr Strenge. Und wenn die Schule versucht, die erzieherischen Defizite auszubügeln, wird sie von den Eltern ausgehebelt.“ Kann ich nur unterstützen und entspricht (in vielen Fällen) der Warheit. Lehrer sind nicht zu beneiden in der heutigen Leistungsgesellschaft.