Statussymbol hochbegabt

wunderkind

Karrikatur: Frank Stiefel

Eigentlich war ich ganz zufrieden mit meinem ganz normalen Kindergärtler. Im Elterngespräch vor drei Wochen wurde ihr attestiert, dass sie sich bestens in die Kindergartengemeinschaft eingegliedert habe, dass sie motorisch ihrem Alter gemäss entwickelt sei, sich  sprachlich sehr gut auszudrücken vermöge und sich rege am Unterricht beteilige. Und dass sie sehr gerne mit den anderen Kindern spiele. Wie fast alle Fünfjährigen. Super Zeugnis, dachte ich. Bis ich im Zug auf eine Bekannte traf, mit einer Tochter im selben Alter.

Sie: Lasst ihr eure Tochter auch einschulen? Ich: Nein, wieso? Sie: Braucht sie denn wirklich ein zweites Jahr Kindergarten? Liest sie noch nicht? Ich: Nur Wörter, die sie auch schreiben kann, ihren Namen zum Beispiel. Sie: Aha. Meine hat sich das Lesen selbst beigebracht. Selber! Ich: Aha. Sie: Sie langweilt sich im Kindergarten. Ich: Weisst du das von den Kindergärnerinnen? Sie: Ja. Die haben gesagt, sie beteilige sich selten am Unterricht. Ausserdem malt sie nicht schön aus. Ich: Weil sie sich langweilt? Sie: Klar. Kann deine ohne Finger rechnen? Ich: Keine Ahnung. Sie: Meine schon. Bis zehn locker, sogar darüber. Ich: Wow! Sie: Ja, gell. Wir müssen wirklich aufpassen, dass sie endlich richtig gefördert wird. Ich: Finden die Kindergärtnerinnen, dass das im Kindergarten nicht geht? Sie: Sie finden, dass unsere Tochter noch sehr verspielt ist. Ich: Das haben sie über meine Tochter auch gesagt. Sie: Das sagen sie immer, wenn sie ein Kind nicht einschulen wollen. Ich: stimmt es denn nicht? Sie: Keine Ahnung, aber das ist doch kein Argument. Ich: Aber… Sie: Auf alle Fälle lassen wir sie abklären. Sie ist überdurchschnittlich begabt und soll nicht deswegen unter die Räder kommen. Ich akzeptiere verspielt als Argument gegen die Schule nicht. Und du solltest dir das auch überlegen. Ich: Was? Sie: Deine Tochter früher einzuschulen. Ich: Meine ist aber tatsächlich verspielt. Sie: Hmm.

Dieses «Hmm» klang wie: «Das tut mir aber leid für dich, dass du eine Fünfjährige zuhause hast, die noch gerne spielt». Und man konnte deutlich heraushören, was sie nicht sagen wollte, als sie «Hmm» sagte, nämlich: «Zwei Jahre Kindergarten brauchen bloss Verlierer».  Jedenfalls war dieses «Hmm» ein Frontalangriff auf den Glauben, dass ein unauffälliges Zeugnis ein gutes Zeugnis sein konnte. «Unauffällig» droht heute zum Synonym für «zurückgeblieben» zu werden. Weil «verhaltensauffällig» im Zuge  der politischen Korrektness in der Schule erst in «verhaltensoriginell» und nun immer öfter in «unterfordert» umgedeutet wird.

Kleine Genies haben Konjunktur. Wo immer man hinkommt, hört man von hochbegabtem oder aber zumindest sträflich unterschätztem Nachwuchs. In der Kinderkrippe, in Spielgruppen, im Kindergarten, in der Schule. In Deutschland sprechen Psychologen und Pädagogen bereits von einer «Hochbegabten-Hysterie», wie der Spiegel vor Ostern vermeldete. Offenbar ist es bei unseren Nachbarn längst Alltag, «dass Mütter und Väter rüpelhaftes oder arrogantes Verhalten der Sprösslinge mit herausragender Intelligenz rechtfertigten.»

Auch in der Schweiz gehört es zum guten Ton, einen Kindergärtner zu haben, der mindestens den Erstklassstoff beherrscht. Die wenigen Kinder, die hierzulande noch auf die Welt kommen, sind ebenfalls immer öfter hochbegabt. Zumindest in den Augen ihrer Eltern. Und so  frage ich mich manchmal: Bin ich einfach nur altmodisch oder vielmehr zurückgeblieben, wenn «verspielt» in meinen Ohren nicht klingt wie eine Beleidigung? (na)

141 Kommentare zu «Statussymbol hochbegabt»

  • dominique blickenstorfer sagt:

    Sehr geehrte Damen und Herren!
    Ich bin mir sicher, das Hochbegabtenproblem von Kindergarten bis Gymnasium wäre relativ einfach lösbar, wenn: wir endlich von der föderalistischen „Schulreförmli“-Politik wegkommen. Und uns stattdessen endlich dahinterknien, wie wir das skandinavische Vorbild,insbesondere Finnland, auf unsere Schweizer Verhältnisse adaptieren können. Dort gibt es nämlich viel mehr professionelle Schülerinnen-Betreuung, und anhand der Defiziten Fähigkeiten jedes Schülers/jeder Schülerinnen wird nebst dem Normlehrplan ein individuelles Programm erstellt!

  • Xaydes sagt:

    Ich glaube das JEDES Kind welches sich mit persönlichen Interessengebieten auseinandersetzt, in irgendeiner Art und Weise massiv vom Durchschnitt abhebt, aber dennoch keine Hochbegabung aufweist.(was zum Teil zu grotesken Abklärungen und Enttäuschungen bei Eltern und Kind führt) Die Eltern sollten dieses Verhalten beobachten und feststellen das sich die Interessen mit der Zeit verschieben und zum Teil nachlassen. Bitte keinem Druck von aussen nachgeben und das eigene Kind in eine Schablone pressen. Wenn die Eltern wirklich die Einschätzung haben, dass ihr Kind über eine längerer Zeit unterfordert ist, so sollte die Abklärung im Kinderspital / Entwicklungsabteilung vorgenommen werden. Dort erhalten die Eltern und das Kind nicht nur wertvolle Informationen wie mit einer ev. Hoch- oder teilweisen Hochbegabung umgegangen werden muss, sondern wie sie ihr Kind eine kindergerechte Entwicklung ermöglichen und kleine Genies nicht auf der Strecke bleiben um der Profilierungssucht der Eltern zu genügen.

    Eine besorgte Mutter

  • Meng Ning sagt:

    Meine kleine 6jährige Tochter hat gerade die Bedeutung der geschriebenen Sprache entdeckt; dass sie wenn sie Buchstaben aneinander reiht, einem anderen Menschen etwas mitteilen kann, das dieser versteht! Ich weiss nicht, wie es anderen Eltern geht, wenn sie diesen Entwicklungsschritt ihres Kindes miterleben; ich bin total sprachlos 🙂 , vor Erstaunen. Meine Tochter entdeckt die geschriebene Sprache als Mittel zur Kommunikation- und ich bin sprachlos ☺ Meine Tochter ist in eine Rakete eingestiegen, und bewegt sich in einem ganz neuen Tempo, es ist als würden sich ihr ganz neue Welten eröffnen. Aber es kommt manchmal auch vor, dass Lucie ob dieser neuen Geschwindigkeit fast verzweifelt. Das passiert, wenn sie sich zuviel zumutet, wenn sier von sich selber erwartet, genau so schnell zu sein, wie die Rakete, auf welche sie aufgestiegen ist. Das erste Mal, als ich dies bei ihr erlebte, war vor ca 2 Monaten, wirklich gerade nachdem sie entdeckt hatte, dass man ganze Geschichten erzählen kann, indem man Buchstaben aneinander reiht, Wörter und Sätze formt. Sie war so begeistert und wollte mir gerade am ersten Tag einen komplexen Satz schreiben, was aber natürlich für sie eine grosse Ueberforderung war. Ich habe versucht, ihr zu erklären, wie schwierig das ist, dass man nicht schon am ersten Tag Sätze schreiben kann, dass man ganz viel Geduld haben muss, aber sie war zuerst untröstlich. Jetzt, ei n paar Wochen später, kann sie Sätze schreiben und weiss, dass Geduld sich echt lohnt ☺
    Was ich aber wirklich fragen möchte, dieses Adjektiv „hochbegabt“; es wird angewendet um gewisse Kinder zu beschreiben, andere Kinder haben nicht dieses Privileg. Nun, in dem Sinne wie ich gerade miterlebe, wie meine Tochter Sprache als Mittel zur Kommunikation entdeckt, sehe ich mir dieses Adjektiv an und frage mich, was bedeutet es? Hat es einen kommunikativen Wert, können wir uns damit gegenseitig austauschen? Ehrlich gesagt, ich sehe den kommunikativen Wert nicht. Es erscheint mir als ein Adjektiv, das eher ausgrenzend wirkt oder als „ conversation killer“.
    Ich fände es schön, wenn dieses Adjektiv nicht so wichtig wäre! Als Eltern denken wir doch alle.,dass unser Kind etwa besonderes ist! Zum Glück! Man stelle sich vor, jemand würde sagen: mein Kind ist strohdumm! Es ist total natürlich, sein Kind als das beste und grösste zu empfinden! Ein Kind braucht diese bedingungslose Liebe von seinen Eltern.

    • Das ist cool. Ich hatte einige solcher Momente. Da weiss man dann, dass sich ALLES gelohnt hat. Und wer mich kennt, weiss, dass ich nicht zu peinlichen Statements neige.

    • JD Roth sagt:

      Aber es gibt sie, die Hochbegabung, auch wenn sie verschrieen, oft nichterkannt und missverstanden wird. Eine Hochbegabungs-Hysterie ist schädlich für die wirklich hochbegabten Kinder, denn diese brauchen zum Bsp. in der Schule Unterstützung und Förderung. Hier darf die Volksschule inkl. die Lehrerausbildungen noch etwas mutiger ans Thema rangehen. Es sollte eine SACHDISKUSSION über das Thema geben, das wäre wichtig, denn die Vorurteile gegenüber hochbegabten Menschen sind riesig.
      Bei Kindern wird bei einer Abklärung meistens der HAWIK Test eingesetzt. Bis zu diesem Zeitpunkt bleibt die vermutete Hochbegabung eine elterliche-Diagnose. Sie kann stimmen, oder auch nicht. Bei anhaltendem Verdacht auf HB enpfiehlt es sich, auf dem Schulpsychologischen Dienst, einen Test zu machen.

      Mein Buchtipp zum Thema:
      Hochbegabte Kinder – ihre Eltern, ihre Lehrer
      Ein Ratgeber
      Autor: James T. Webb, Elisabeth A. Meckstroth, Stephanie S. Tolan
      ISBN (10 Stellen): 3456843674
      ISBN (13 Stellen): 978-3456843674

      Auf alle Fälle gilt: Kein Druck, ob hochbegabt oder nicht. Die sozialen Kompetenzen sind genau so wichtig im Leben eines Menschen wie seine intellektuellen, kreativen, musischen etc. Fähigkeiten.
      J.D.

  • eEinst Hochbegabter, heute Gestrandeter sagt:

    Ich war ein sogenanntes hochbegabtes Kind. Drei Jahre war ich alt, als ich zweisprachig lesen und teilweise auch schreiben konnte. Was hat es mir gebracht? Leistungsdruck von allen Seiten bis ins Erwachsenenalter hinein. Ein Druck, mit dem ich weder damals umgehen konnte noch heute kann (ich bin mittlerweile 37 Jahre alt). An mich selbst habe ich den Anspruch, mehr zu wissen und zu können als die Anderen. Das bringt nicht besonders viele Sympathien ein.
    Man sagt mir schriftstellerisches Talent nach. Heute vielleicht die einzige verbliebene Möglichkeit für mich, mit der ich dem Status des hochbegabten Kindes doch noch gerecht werden könnte. Aber ich kann all‘ die begonnen und nie fertig geschriebenen Bücher schon gar nicht mehr zählen. Die Angst, als „Hochbegabter“ versagen zu können und von Kritikern verrissen zu werden, lähmt.
    Lasst Kinder Kinder sein. Wenn sie wissensdurstig sind, gebt ihnen Antworten. Wenn sie unterfordert sind, beschäftigt sie, aber altersgerechet. Ein Dreijähriger muss noch nicht lesen können, ein Fünfjähriger noch nicht zur Schule gehen und ein Zwölfjähriger noch keine quintischen Gleichungen lösen können. Mit der Projektion der eigenen unerfüllten Träume auf die Kinder oder mit dem (unbewussten) Wunsch, eigene Komplexe durch die Begabung der eigenen Kinder zu therapieren, tut ihr den Kleinen keinen Gefallen.

  • Leererin sagt:

    @kinderlos: „vieleicht“ schreibt man mit 2 ll 😉

  • Olga Baumgartner sagt:

    Wieso machen sich die Eltern so viele Gedanken über hochbegabt oder nicht!? – Wir können sowieso nicht Alles steuern im Leben eines Kindes. – Am Besten immer aufmerksam sein, fördern, wenn es etwas zu fördern gibt. – Die lange Leine nicht vergessen , – das Kind werden lassen, es ist auch gut, wenn es nicht zu den “ Ober – Gescheiten “ gehört, denn die Intelligenz eines Menschen ist nicht allein, was zählt. – Und sollte das Kind doch sehr intelligent sein, einfach dankbar sein und es im Weiterkommen nicht bremsen. – Das Kind sollte doch auch einfach glücklich sein, – es soll auch seine Hobby,s entwickeln dürfen. – Ich habe es auch gemerkt, -1. Es kommt sowieso anders und 2. – als du denkst!!_ Und dies auch , sollte Jemand viel beim Kind gewesen sein, oder vielleicht wenig, – es funktioniert nicht so, wie wir es uns wünschen oder sogar „planen „.
    Oft kommt es eben, wie es einfach kommt! – Bleiben wir einfach ziemlich locker!

  • Sarah2010 sagt:

    Also bitte,

    was haben denn Schreibfehler in einem Kommentar damit zu tun, ob man ein hochbegabtes Kind hat oder nicht hat? Das ist doch hier unterstes Niveau, da einen Zusammenhang herzustellen. Übrigens können Hochbegabte selbst auch mal Leghasteniker sein, das schließt sich gegenseitig nicht aus. Normalbegabte Eltern und hochbegabte Kinder (beziehungsweise umgekehrt) auch nicht.

    Als ehemaliges hochbegabtes Kind und jetzt hochbegabte Erwachsene kann ich sagen, dass es hochbegabte Kinder und ihre Eltern manchmal wirklich nicht leicht haben. Anderes Denken, Fühlen, Wahrnehmen, nahezu unstillbarer Wissensdurst, manchmal auch Hoch-/Übersensibilität hinsichtlich Sinneseindrücken, sich oft als „Alien“ unter all den anderen Kindern zu fühlen kann das Kind selbst und seine Eltern manchmal wirklich überfordern.

    Ich selbst sehe überhaupt keinen Grund dafür, Hochbegabung als Statussymbol mit sich herumzutragen. Förderung ist natürlich die eine Seite, die andere Seite ist aber, dass sich auch ein hochbegabtes in der „normalen“ Alltagswelt zurechtfinden muss, lernen muss Grenzen zu akzeptieren und soziale Verhaltensweisen zu lernen (auch und gerade weil es manchmal die Verhaltensweisen seiner Umgebung nicht versteht, zuviel darüber grübelt, sich zu sehr anpassen möchte). Nicht jedes hochbegabte Kind ist aggressiv, nur weil es nicht gefördert wird. Da kommen immer auch noch andere (erzieherische) Defizite hinzu.

    Hochbegabung heißt nicht automatisch, allein mit der richtigen intellektuellen Förderung ein liebenswertes, freundliches Kind zu erziehen. Genauso wie unter Normalbegabten gibt es auch unter den HBs rücksichtslose Egoisten, Depressive, Aggressive, sehr nette Menschen, glückliche und unglückliche Zeitgenossen. Hochbegabung ist EIN Faktor in der Persönlichkeit eines Kindes, aber nicht der einzige. ALLE Kinder sollten in ihren Stärken und ihrer Einzigartigkeit wahrgenommen werden, egal ob mit IQ 85 oder IQ 130. Und daneben eine Erziehung genießen, die auf Rücksicht gegenüber anderen, angemessener Vertretung eigener Bedürfnisse und Wünsche, Wahrnehmung von sich selbst und seiner Umwelt und menschlichen Werten beruht. Was oft vergessen wird, ist dass hochbegabte Kinder in ihrer intellektuellen Entwicklung vielleicht etwas schneller sind, emotional aber oft auf dem gleichen Stand wie normalbegabte Kinder ihres Alters. Und da brauchen sie genauso Zuwendung und Orientierung, keine Überforderung.

  • Rahel sagt:

    @ kinderlos

    Ich denke die Schreibfehler haben sich bei Rabenmutter ungewollt eingeschlichen 🙂

    • Ton Ton sagt:

      @kinderlos:

      Der erste Satz ist ein wenig krude, den Sie schreiben: Alle Relaitvsätze entfernt schreiben Sie:Hallo Rabenmutter, ich denke […] eher, dass Ihr Nievau nicht so hoch ist und deshalb überfordert sind. Wer ist jetzt überfordert?
      Und „vielleicht“ schreibt man nun tatsächlich mit einem Doppel LL.
      Aber hier ist ja die Rede von einem hochbegabten Kind, nicht von hochbegabten Eltern…

  • kinderlos sagt:

    Hallo Rabenmutter, ich denke nicht, dass Sie ein hochbegabtes Kind haben, eher, dass Ihr Niveau nicht so hoch ist und deshalb überfordert sind, denn sonst wüssten Sie, dass begreifen nicht mit zwei F geschrieben wird und prahlen, mit einem H und nicht mit doppel L >> was bedeutet, dass Sie ja grad zwei Fehler in einem relativ einfachen Wort gemacht haben. Vieleicht sollten sie einfach mit Ihrem agressiven Kind etwas mehr Zeit in der Natur verbringen und ihn Fussball spielen oder eine andere Sportart machen lassen.

  • sarah sagt:

    Unser mittlerer Sohn hat sich mit 4, 5 sich schon das lesen beigebracht . Nie und nimmer wärs mir in den Sinn gekommen ihm das beizubringen und ja er rechnet im 20 Bereich hat sich die Zahlen im Tausenderbereich selber beigebracht. Nein er ist nicht Hochbegabt einfach anders interessiert. Wir mussten ihn abklären lassen, weil die Kigärtnerin ein ADS vermutete. Nicht sehr lustig für uns. Jetzt ist klar, er ist normalbegabt mit einer Teilleistungsstärke im Rechnen.

    Mein Ältester hat sich auch das Lesen mit fast 6 beigebracht, der Kommentar der Kindergärtnerin war, das sei einstudiert.Wo zum Teufel hätte ich mir die Zeit nehmen sollen mit 3 Kleinkindern ihnen noch Rechnen und Lesen beizubringen? Ich verstehe Eltern, wenn sie ihre Kinder gefördert haben möchten. In der Schweiz herrsch dieses defizitäre Denken, man muss alle Defizite ausmerzen, statt die Stärken der Kinder zu fördern, fördern nicht überfordern. Ein Kind kann auch ständig übermütig sein, weil es im kognitiven Bereich mehr erfahren möchte und zuwenig gemacht wird. Man erwartet von uns Eltern zu Recht, dass wir die Kinder erziehen, ich erwarte aber auch, dass meine Kinder in der Schule gefördert, wie auch gefordert werden!

    Sarah

  • Rabenmutter sagt:

    Als Mutter eines hochbegabten Sohnes kann ich gewisse undifferenzierte Äusserungen einfach nicht mehr hören! Wer denkt, es sei ein Zuckerschlecken, ein solches Kind zu haben, der täuscht sich sehr. Diese Kinder brauchen extrem viel Zeit und noch viel mehr Geduld, wenn man all die Fragen, welche sie einem stellen, nicht beantworten kann und die Antworten in Wikipedia oder auf Google suchen muss. Auf Unterforderung in der Schule reagiert unser Sohn mit unglaublichen Aggressionen – und auch damit müssen wir uns selbstverständlich auseinandersetzen und Lösungen suchen – denn einem Schläger bringt man kein Verständnis entgegen (was ich auch begreiffen kann). Aber unser Schulsystem ist zwar darauf ausgerichtet, schwächere SchülerInnen zu unterstützen (was ich auch in Ordnung finde), nicht aber darauf, unterforderte Kinder zu fördern. Das überlässt man gerne uns Eltern.
    Liebe Eltern, die ihr mit einem hochbegabten Kind prallt, seid froh, dass euer Kind „normal“ ist!

  • Jeanne sagt:

    Wer sagt eigentlich, wann es richtig ist mit lesen, schreiben und rechnen anzufangen. In anderen Ländern lernen 5, 6-jährige und sind weiss Gott einfach Kinder. In Thailand lernte ich ein 5-jähriges Mädchen kennen, das lesen und schreiben konnte, wie alle anderen auch, sie sprach auch ein paar einfache Sätze Englisch. Gib einem Kindergartenkind die Möglichkeit zu lernen-es wird es tun. Natürlich gibt es auch Kinder, die vielleicht mit 7, 8 Jahren noch nicht soweit sind, aber das lernt uns ja Largo zur Genüge, das jedes Kind anders ist, weshalb soll sich das im Kiga ändern? Das ein Baby mit neun Monaten schon gehen kann macht es auch nicht zum Genie. Mein Sohn hat all die tollen Sachen seiner älteren Schwester zur Verfügung und tja, hätte ich sie ihm wegnehmen sollen? Ist er jetzt hochbegabt mit bald sechs, nur weil er die Ohren gut spitzt, wenn seine Schwester „Ufzgi“ macht? Schön, er lernt lesen, rechnen, auch weil seine Schwester ihm Vorliest, gewisse Dinge erklärt- Darf sie das nicht? Weil er noch im Kiga ist und sonst alle meinen ich züchte ein HB-Kind? Ich bremse ihn nicht, füttere ihn auch nicht extra. Er ist immer noch ein kleiner Junge, der manchmal brüllt, wenn es nicht nach seinem Köpfchen geht, riskante Klettereien und Dreck mag. Also alles im Grünen .

  • Susanne sagt:

    Ich habe Freunde mit zwei tatsächlich Hochbegabten Kindern. Die meisten Eltern mit dem Hochgebaten-Fimmel würden staunen, wenn ihre Kinder so wären. Da reicht nämlich etwas Frühenglisch nicht, um dem Wissensdurst und den Bedürfnissen gerecht zu werden. Geniesst doch alle Eure gesunden und normalbegaten Kinder und schaut zu, dass sie in intakten und fröhlichen Familien aufwachsen können.

  • Muck sagt:

    Seit diesen Herbst ist unser Sohn ein Schulkind in einer zweisprachigen Klasse. Er findet das Turnen cool, das Ausmalen eher langweilig und die neuen fremdsprachigen Lieder sind für ihn wie Beschwörungsfomeln.
    Was er aber am meisten geniesst: er hat endlich Freunde, er wird so viel eingeladen oder bringt Kinder zum Spielen heim, wie in seiner ganzen Chindikarriere nicht.
    Er scheint endlich angekommen zu sein. Einfach ein Jahr früher als üblich.

  • leider habe ich den namen der psychologin vergessen, aber der spruch ist mir geblieben:

    „alle eltern haben immer ganz spezielle kinder – man fragt sich, wo all diese normalen erwachsenen herkommen“.

    in diesem sinne: fröhliches frühfördern!

  • Thomas sagt:

    Es ist normal, dass man das eigene Kind für etwas ganz besonderes hält. Ebenso normal ist, dass man sein Kind optimal fördern will. Viele Eltern sollten sich allerdings fragen, ob sie ihrem Kind mit der Förderungswut einen Gefallen tun. Ich habe im Bekanntenkreis zu oft erlebt, dass Kinder durch die Begeisterung ihrer Eltern überfordert wurden.
    Und in einigen Fällen war ich schon geneigt an Misshandlung zu denken, da, was die Eltern euphemistisch Förderung nannten, mehr einem (unnatürlichen) Drill entsprach.
    Kurz: Ich verstehe den Wunsch und den Drang der Eltern, ihre Kinder zu fördern, doch sollten die beratenden Stellen versuchen, dort zu bremsen, um die Kinder vor der Begeisterung der Eltern zu schützen. Wer möchte seinem Kind eine Kindheit a la Mozart oder Michael Jackson (oder anderer „Wunderkinder“) wünschen? Und wieviele dieser „Wunderkinder“ sind tatsächlich zu Berühmtheit gelangt und wieviele bereits in jungen Jahren „gescheitert“?

  • ss sagt:

    Als ich 4 war, habe ich meiner Tante aus meinem Kinderbuch vorgelesen. Das Lesen habe ich mir beigebracht, indem ich meine ältere Schwester beim Lernen beobachtet habe und mitgelernt habe. Ich habe immer sehr leicht und sehr gerne gelernt, aber trotzdem wäre es meinen Eltern nie in den Sinn gekommen, mich anders als meine Geschwister zu behandeln (die etwas Mühe mit dem Schulstoff hatten).

    Meine Schwester hat jetzt zwei Kinder mit für mich aussergewöhnlichen Fähigkeiten: Die grosse kann sich Bilder sehr gut merken und weiss z.B. beim Memoryspiel genau, wo welche Karte ist. Und der kleine kennt jedes Tier mit Namen. Aber sind sie deshalb aussergewöhnlich begabt? Nein, ich würde eher sagen, die beiden wachsen in einer Familie auf, in der die Kinder gefördert werden. Wo mit ihnen gespielt wird und wo man sich mit ihnen beschäftigt.

  • kipola sagt:

    Ich finde es grundsätzlich bedenklich, wenn Erwachsene (Eltern, Erzieher, Lehrer) über die Intelligenz, Schultauglichkeit und Reife des Kindes befinden und es bevormunden wollen. Man sollte auch mal die Kinder selbst fragen, ob sie sich etwas zutrauen können. Glücklicherweise haben meine Eltern und die Erzieherin im Kindergarten meinen Wunsch akzeptiert, mit den anderen Kindern zusammen eingeschult zu werden (mit 6 Jahren). Es wäre die grösste Quälerei für mich gewesen, noch ein Jahr im Kindergarten abzusitzen und nicht lesen lernen zu dürfen – ein Gefühl wie Sitzenbleiben in der Schule. Leider werden stille Kinder zu oft unterschätzt, weil sie sich eben nicht lautstark Gehör verschaffen. Dies führt dazu, dass die ehrgeizigen Eltern ihre Kinder zu lauten Tyrannen erziehen, was oft als gesundes Selbstbewusstsein, gepaart mit hoher Intelligenz interpretiert wird – auch Lehrer fallen darauf herein. Ob es dann für die Eliteschule reicht, ist damit noch nicht gesagt. Klar ist, dass viele Berufe mit einer normalen Intelligenz und guter Ausbildung machbar sind. Die Spätentwickler werden durch das Schulsystem schon zu früh aussortiert und aufs Abstellgleis gestellt, was die PISA Studien bewiesen haben.

  • Carmen sagt:

    „Wüchsen die Kinder in der Art fort, wie sie sich andeuten, so hätten wir lauter Genies“. – Johann Wolfgang von Goethe

    Ich weiß nicht, ob ich hochbegabt bin. Habe nie einen Test gemacht. Ich weiß nur, daß es furchtbar ist, ungewollt besser zu sein als die anderen Schüler. (Dazu gehört hier in Bremen auch ehrlich gesagt nicht viel.) Ich habe immer so wenig gelernt wie möglich, damit mich niemand als Streber ansieht. Am Ende habe ich in den Klassenarbeiten absichtlich Fehler gemacht.

    Es ist besonders schlimm, wenn man eigentlich bescheiden sein will und sich dafür schämt, die anderen insgeheim „doof“ zu finden, wenn ein Schulklima herrscht, in dem sich gute Schulleistungen und Beliebtheit automatisch ausschließen, und wenn die Lehrer eine emotionale Reife annehmen, die man einfach noch nicht hat und überhöhte Forderungen stellen. (Meine Grundschullehrerin hat mich an den Tisch mit den „Chaoten“ gesetzt, damit ich die mal eben „erziehe“. Statt dessen habe ich mich über ihre Streiche amüsiert und sie dadurch noch mehr angestachelt…)

    Dafür hatte ich die beste Mutter der Welt, die mich auch geistig „gefüttert“ hat, ohne mich je unter Druck zu setzen. Deshalb waren meine Vorschuljahre nicht nur die schönsten, sondern auch die, in denen ich mich am besten entwickelt habe.

  • Maja sagt:

    @ Erwin wart mal ab bis dein Sonnenschein in den Kindergarten kommt, da wirst du bald merken, dass dein Kind nicht so ist wie du es einschätzt – leider. Meiner Meinung nach werden die meisten „verblödet“.Vorher war alles in Ordnung plötzlich stimmt dies nicht und das ist auch nicht so wie es sein sollte. Horror pur.

  • Erwin sagt:

    Als Vater einer jungen Tochter verfolge ich interessiert diese Diskussion. Auch unser Mädchen hat für Ihre noch nicht ganz 2 Jahre einen gewaltigen Wortschatz und eine rasche Auffassungsgabe, doch käme mir nie in den Sinn sie als hochbegabt zu bezeichnen und geschweige denn in Förderungskurse zu senden. Sie soll primär Kind sein und mit Freude ihre Weg gehen. Anstelle von überdurchschnittlicher Intelligenz und Streben nach Karriere geben wir unseren Kindern besser gesunde Wertvorstellungen und Regeln für Leben in der Gemeinschaft bei, dies ist in der heutigen Zeit vor lauter Streben nach Erfolg abhanden gekommen. Ein dickes Lob @Jaleni, in Ihrem Kommentar vom29. April bringen Sie es auf den Punkt: Wir müssen an uns als Eltern arbeiten und unsere Verantwortung übernehmen, um auch begabten Kindern die nötigen Herausforderungen und Anreize zu stellen. Schlussendlich sollten wir unsere Kinder formen und ihnen den Rucksack für’s Leben mitgeben.

  • Jaleni sagt:

    habt ihr euch auch schon überlegt, dass es Kinder gibt, welche nicht mehr glücklich beim spielen im Kindergarten sind? Sie wollen lernen und neue Erfahrungen haben! Was sind denn das für Aussagen….Lasst den Kindern ihre Kinderjahre!
    Wichtig ist doch, dass jedes Kind individuell angesehen wird und nach den , für das Kind allerbesten Möglichkeiten zu suchen, damit es zufrieden und glücklich seine Schulkarriere machen kann.

  • medtrend sagt:

    Woher kommen nur diese vielen „hochbegabten“Kinder und von welchen Eltern wurden diese gezeugt?
    Für mich sind das Auswüchse einer kranken Gesellschaft.So einfach ist das.Kommt mal alle wieder runter und besinnt euch auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben.Ist es nicht egal,ob ein Kind mit 5,6 oder 7Jahren eingeschult wird?
    Lasst den Kindern ihre Kinderjahre.Nur dann können sie sich gesund entwickeln.
    Weniger spinnerte Eltern bedeutet mehr glückliche Kinder.

  • Sina sagt:

    Wenn Eltern aus ihren Kinder Genies machen wollen ist wohl nie gut.
    Es ist ja schön, wenn man bereits im Kindergarten merkt, dass ein Kind überdurchschnittlich gut ist, trotzdem, früher in die Schule schicken finde ich keine gute Idee. Das Kind kann ja später sollte es sich dann wirklich in der Schule langweilen ein oder zwei Jahre überspringen. Aber Handlungsbedarf bereits im Kindergarten sehe ich als verfrüht an. Ein KInd ist ein Kind und ein Kind hat Anrecht darauf ein Kind zu sein, draussen auf dem Spielplatz zu sändelen und Räuber und Poli zu spielen.

    Mal ganz ehrlich, wer profitiert davon, wenn von den Eltern „hochgepuschte Genies“ gezwunden werden so früh wie möglich möglichst klug zu sein?
    Ja richtig, die Wirtschaft!
    Ein Kind das früher in die Schule kann, das kann früher ins Gymi, ein Teenager der früher ins Gymi konnte, das kann früher studieren und ein junger Erwachsener der sein Studium schneller abgeschlossen hat, der landet früher in der Arbeitswelt. Die Wirtschaft lacht sich ins Fäustchen, ein Mensch mehr dem man früher aufdiktieren kann, was es braucht um überhaupt „überlebensfähig“ zu sein, ein Handy, eine teure Stereoanlage, ein oder zwei Fernseher, mindestens ein Computer und ganz logisch ein Auto.

    Das ist alles so verfühererisch, was man dann alles besitzen kann, dass die Eltern der Wirtschaft ihr KInd aber einige Jahre früher „versklaven“, das merken sie nicht.

    Es gibt ja auch andere Möglichkeiten vorallem für dieses kleine Wesen etwas optimales herauszuholen. Wie wäre es zum Beispiel, das Kind aus dem Kindergarten zu nehmen und in einen z.B. französischsprachigen Kindergarten zu schicken? Das fordert sicherlich auch, ohne ein Druck zu sein, dort muss es nicht aber kann französisch lernen.

    Wie wäre es nach verfrühtem Gymnasiumabschluss, weil das Kind Klassen übersprungen hat, ihm diese Zeit als Zeit des Lebenserfahrung lernen zu kommen zu lassen. Wenn es vorher kleine einfache Jobs wie Zeitungsvertragen gemacht hat, dann kann es auch ein Zwischenjahr machen, z.B. Indien bereisen wie es eine Kollegin von mir getan hat. Indien ist nicht teuer, sogar Inlandflüge sind spottbillig, dabei sieht man was vom Leben und erhält neue Eindrücke, anstatt sich schneller zu versklaven holt man für sich als Mensch sehr interessante Eindrücke dabei heraus. Anstatt sich da ein unheimliches Genie heranzuzüchten, das schwierige Rechenaufgaben in Hundertstelsekunden löst, welches leider nur überhaupt keine Ahnung vom Leben hat.

    Alles andere ist nur ein verheizen eines intelligenten Kindes. Ich hoffe, dass es viele Eltern gibt, die klug genug sind, ein intelligentes Kind so zu fördern das nicht vorallem der Stolz der Eltern befriedigt ist, sondern das Kind ein schönes und interessantes Leben hat.

  • j.B.Küenzi sagt:

    Begabte Kinder zu Fördern ein seer Guter Gedanke .
    Natürlich müsste man auch ,vom EHRGEITZ zerfressene Eltern einbezien!!!

  • Monalisa sagt:

    Schon komisch was da in der Schweiz abgeht!! Mein Sohn ist auch in bisschen anders als andere Kinder ( ADS). Die meisten ADS Kinder sind sehr begabt, aaaaaaberrrrrr… Was genau heisst denn eigentlich begabt? Dass er im Kindsgi bereits alles kann was er eigentlich in der ersten Klasse lernen müsste? Viele begabte Kidis haben nämlich mehr Probleme ( vorallem Schulisch) als die normalen Kinder, wobei ich immer noch nicht verstehe was den normale Kinder sind? Wem ist es denn in den Sinn gekommen von normalen, begabten, ach so intelligenten Kidis zu sprechen..??? Genau nur den Eltern: also bitte liebe Eltern lasst eure Kinder Kinder sein, lasst ihnen ihre Träume ,akzeptiert und liebt diese Kids genau so wie sie sind.
    Ich lebe mit meinen Kids in Australien und es ist wirklich sehr vorbildlich wie hier mit den Kindern umgegangen wird. Hier bleiben die Kinder eben Kinder bis sie keine mehr sind! Auch fördern können wir hier unsere Kids, aber nur genau dort wo das Kind selber gefördert werden will!!!!!

  • Mummy sagt:

    Ach ich weiss nicht, all diese Statements… Kein Kind ist wie das andere, keine Eltern gleich. Leben und leben lassen. Wenn jemand meint, er müsse sein Kind pushen, na, dann soll er doch, kriegt die Rechnung dann schon. Aber diese Gelassenheit haben dann die andern nicht: wenn jenes Kind schon Frühchinesisch hat, dann kommt man beim eigenen unter Zugzwang, und schon fangen die Gehässigkeiten an. Soll doch jeder machen, was er für richtig hält. Diese lehrerhafte Besserwisserei, die da manche oben äussern – Puh!

  • hardcoredaddy sagt:

    Boni Koller von Schtärne 5i hat das Thema in einem wunderbaren Lied verarbeitet: Wunderchind.
    Leider gibts den Text nicht online, dafür einen Ausschnitt: http://www.schtaerne5i.ch/mp3/wunderchind_kurz.mp3.

  • Jaleni sagt:

    Guten Morgen
    mit einem Hochbegabten Kind den Alltag zu bestreiten ist kein Zuckerschlecken, aber ich finde es nach wie vor sehr intressant und mein Horizont wurde mit meinem Sohn auch sehr erweitert, da ich mich doch mit Dingen zu beschäftigen habe, die mich im Grunde nicht sehr intressieren. Aber Sohnemann deswegen extra zu fördern käme mir im besten Willen nicht in den Sinn, sind es doch gerade diese Kinder, welche fähig sind sich ihren Wissensdurst selbst zu erarbeiten. Ach und nebenbei, ein Hochbegabtes Kind ist und soll doch ein Kind bleiben dürfen, auch wenn es sich mit Dingen beschäftigt, die eher in eine ältere Altersgruppe gehören.
    Was mich an dem Thema viel mehr nervt, sind all die Eltern, welche ihre Kinder immer mit irgend welchen Kursen vollstopfen, welche immer nur sinnvolles und förderndes Material zu Hause haben, sich sorgen machen, wenn das Kind ein abweichendes Verhalten zeigt. Oder wenn ein 3 jähriges Kind eine Zeichnung macht und sie schon meinen das es eine super Begabung hat. Oder die Eltern, die Angst haben ihr Kind könne kein Gymnasium machen, weil es nur spielt und keine Anstalten macht sich die Grundtechniken der Mathematik und der Sprache an zu eignen. All dieses Eltern- Gehabe impliziert dem Kind jedoch nur eines: Du genügst nicht ( auch wenn es nie zur Sprache kommt).

    Ich habe 3 Kinder und jedes dieser Kinder ist ein Idividum und es käme mir nie in den Sinn eines in einem besonderen Masse zu fördern, damit es in irgend ein Schema passt. Meine Kinder dürfen Forscher und Entdecker sein und ich endecke mit ihnen gemeinsam die Welt und lerne jeden Tag von neuem, was es heisst mit Kinderaugen die Welt zu erforschen und momentan entdecken wir gerade das Universum mit all seinen Fasetten, daneben bauen wir Türme, sitzen im Sand, streifen durch die Wälder und studieren Käfer. In diesem Sinne wünsche ich mir für alle Kinder: Liebe Eltern forscht mit euren Kindern, entdeckt die Welt und geniesst es, dass die Kinder sich so Weltoffen mit allem beschäftigen was sie intressiert….das ist die beste Förderung, vergesst all die klugen Kinderweiterbildungs- und Förderprogramme!
    Liebe Grüsse

  • Nadja Reuteler sagt:

    Guten Tag,
    was Sie hier in diesem Blogg schreiben unterstütze ich voll und ganz. ich selbst bin frustriert und generft wenn die Tagesmutter meines Sohnes (4.5j.) ihn kritisiert weil er noch nicht selber schaukeln wollte/ konnte, geschweige dann erst dass er noch nicht perfekt genug spricht etc. etc. immer dieses vergleichen mit den anderen Kindern.
    das alles untermauert mit der Bemerkung: er kommt ja ab den Sommer in den 1en Kindergarten.
    Ha!!! sprechen wir mal davon, extra 2 Kindergärtnerinnen für die Kinder die nie Sozialenkontakt hatten und die die überhaubt kein Deutsch sprechen können!!!! und mein Kind, CH, der sollte alles schon können?
    hallo??? vor 20Jahren war kein Kind gezwungen im Kindergarten (damals mi 6j.) schon perfekt zu sprechen. da lies man ein Kind Kind sein.
    Dieser Ansicht bin ich auch, und will ihm seine Zeit geben, aber verflixt, das ist jeder Tag ein Kampf! Von allen Seiten wird man entweder als Ausserirdisch oder dann sogar als Unwissend (weil ich einee Junge Mutter bin) angesehen.
    Stelle mir den Kampf schon mit den Kindergärtnerinnen vor… da wird einem ja die Milch sauer!
    wünsche allen Eltern in der selben Situation viel Mut und Durchhaltevermögen!
    Gratulation für Ihren Blogg, einfach supper!
    liebste Grüsse

  • ewig sagt:

    @fischli Meine Eltern wünschen sich wie du ein normales Gymi Mädchen, und ich wünsche mir sooooo sehr dass meine Eltern mein ‚Nichtnormalsein‘ akzeptieren könnnten………. bist du sicher dass es nicht eben genau DEIN Wunsch ist dass dein Kind sogenannt normal ist? Vorallem bei Mädchen kommt das ja immernoch sehr häufig vor……. ist doch so schön praktisch…

  • mummy sagt:

    Wir haben uns geweigert, unsere Tochter, wie von der Kindergärtnerin angeregt, vorzeitig einzuschulen, ja, wir haben uns auch gegen den Test gesperrt. Sie kam dann nach 2 Jahren Kindsgi wie alle in die Schule, und im ersten Jahr ging es, danach ging es auch, aber bachab… Pro Woche mindestens 1 Strafarbeit und so weiter und so fort, schliesslich dann doch die Testerei, wohl oder übel. Kurzum: mit Überspringen, Privatschule und so weiter ist sie nun im (normalen) Gymnasium, Jüngste natürlich, und sitzt die Schule widerwillig ab, mit schlechten Noten, trotz hohem IQ, die sie aber immer im letzten Moment noch hinkriegt. Da sie klare berufliche Vorstellungen hat und dazu studieren muss, muss sie wohl oder übel die Matur haben. Ich kann echt keinem Menschen ein hochbegabtes Kind wünschen, das ist ein Leidensweg und man muss ständig aufpassen, dass sie nicht abtriften. Lasst die Kinder Kinder sein…

  • fischli sagt:

    Unsere Tochter wurde nach einem Jahr Kindergarten (zu früh) eingeschult (1998). Sie konnte weder lesen noch schreiben (ausser ihrem Namen), war jedoch einfach weiter als die anderen – körperlich und in der Kommunikation, mit sehr schneller Auffassungsgabe und einigen erstaunlichen mathematiscchen Fähigkeiten. Ihr Handycap, die sehr unterdurchschnittliche Grobmotorik, könne gemäss Kinderarzt auch mit einem zusätzlichen Jahr Chindsgi nicht aufgeholt werden. Also wurde sie einfach etwas früher zur Schule geschick, etwas gefördert mit zusätzlichem Klavierunterricht und möglichst viel mit ihr unternommen – vor allem im Bereich Bewegung.

    Heute ist sie eine normale Gymi-Schülerin mit einer Begabung in Musik. Kein Genie, keine ausserordentlichen Höhenflüge – einfach ein nomales Mädchen. Zum Glück!

    Ein hochgezüchtetes Problemkind mit Eltern, die ihre eigenen Wünsche durch das Kind verwirklichen möchten und so an jeder Ecke eine Besonderheit in ihm sehen – nein danke!

  • ewig sagt:

    @Johanna: Du wirst dich noch wundern was alles kommen kann!

  • Johanna sagt:

    Bei unserem Sohn wurde im Rahmen einer Psychologiestudie ein Ges.-IQ-Wert von 136 ermittelt. Zuvor haben wir weder Indizien noch besondere Begabungen an ihm festgestellt. Ganz im Gegenteil: er ist so furchtbar normal, weder unter- noch überfordert und hat auch keinerlei Spezialinteressen. Er ist wirklich nicht das bravste Kind, aber es würde uns im Leben nicht einfallen, sein Fehlverhalten mit dem Wert des Testes (der ja „nur“ einen Versuch darstellt, geistige Kapazitäten zu ermitteln) zu erklären. Er ist eben ein Kind. Fragt man ihn nach seinen Hobbies, dann zählt er „mit Freunden spielen und Kastanien sammeln“ auf. Er verlangt weder nach fachwissenschaftlicher Literatur noch zeigt er Interesse an Kinderunis und dergleichen. Ich finde das gesund und er ist glücklich.. Dieser ganze Hype „mein Kind ist ja so hochbegabt, teilbegabt, teilhochbegabt, unterfordert“ ist so grottenpeinlich, v.a. wenn die Testergebnisse bekannt gegeben werden, als hätten sie Krankheitswert.

  • Alex Müller sagt:

    In der Erziehung von Kindern decken sich (unausgesprochene) Wünsche wahrscheinlich seltener mit der Wirlichkeit. Wichtig scheint mir, dass die Eltern das Gleichgewicht zwischen eingener Erziehung und Fremderziehung auf der Waage halten. Dazu muss man viel mit den Kindern zusammen sein und seinen eigenen Familien-Erziehungsstil pflegen. (Haltung, Umgangston, Zusammen“arbeit“, Feste, Pflegen, Tagesrituale einüben, Anleitung, Anregung in Schritten, Geduld üben, Lob und Tadel zur rechten Zeit , Hinführen zu Kunst, Kultur, Natur. Neugier beleben, Kontakte zu vielen Menschen, u.m.) Das gibt den Kindern Selbstsicherheit um jeden Tag freudig und angstfrei weiter zu kommen.

  • Matthias sagt:

    Über 70 % aller Eltern halten ihre Kinder für überdurchschnittlich intelligent.

  • Emanzo sagt:

    @ V T:

    Heute muss in Gynokratien tatsaechlich jeder hochkaraetige Experte daneben auch noch zum Zivilfurier und sogar Zivilfeldweibel ausgebildet werden.

    Ein Einstein hatte Im Patentamt noch Aufraeumerinnen statt nur Putzfrauen, musste noch keinen Compiuter (selber) bedienen und zu Hause und auf Reisen fielen seinen weiblichen Begleiterinnen noch keine Zacken aus den Prinzessinnenkronen, wenn sie ihn bemutterten.

  • VitelloTonnato sagt:

    Die Leute in meinem Umfeld (20-30), die ich als begabt bezeichnen würde, weil sie in ihrem Beruf, Hobby oder sonstwo auffällig erfolgreich sind, haben alle eines gemeinsam: Sie haben gute soziale Fähigkeiten, sind einfühlsame Personen mit guten Menschenkenntissen, interessieren sich selbst für Interessante Zeitgenossen. In Schule und Studium waren sie zum Teil nicht so erfolgreich, zum Teil aber auch sehr erfolgreich, in jedem Gebiet. Einigen von ihnen waren „hochbegabte“ Kinder.

    Die Leute, die ich kenne, die als Hochbegabte gehandelt wurden, haben auch alle eines gemeinsam: Sie hatten eine oder mehrere Fähigkeiten, die besonders auffällig war: Sie konnten schon früh lesen, zum Teil „diagonal“, Differenzialgleichungen im Kopf lösen, beherrschten Musikinstumente perfekt und komponierten schon im Vorschulalter oder waren einfach Schulgenies mit 6en-Zeugnisse. Was sie unterscheidete: Die einen waren sonst ganz normale Freunde, die anderen unzugängliche, einsame Nerds oder arrogante Streber.

    Die Hochbegabten von früher, die es nie geschafft haben, auch soziale Fähigkeiten zu entwickeln, konnten mit ihrer Begabung nie etwas für sich erreichen. Man hätte vielleicht ihr „sozial auffälliges“ Verhalten in der Jugend nicht einfach als Preis ihrer Hochbegabung hinnehmen sollen.

  • Y. Mathis sagt:

    Die Polemik in meinem ersten Beitrag war teilweise Absicht. Lasst mal die Betroffenen selber sprechen… (obs nun zum usprünglichen Blogbeitrag exakt passte oder nicht… – der Blog muss eh schon herhalten für alle möglichen Interpretationen…).

    Wichtig scheint mir: Hochbegabung ist Fluch und Segen zugleich, v.a. wenn sie „unsichtbar“ ist (sportliche oder musische Hochbegabungen werden dagegen von der Gesellschaft leichter anerkannt). Wirklich hochbegabte Kinder schätzen, ja brauchen eine frühe und massvolle Förderung, nicht weil es übereifrige Eltern so wollen, sondern weil die Begabung sonst verkümmern kann (!) und weil jedes Potential/Talent zumindest die Möglichkeit bekommen sollte, sich frei entfalten zu können. Hochbegabte Kinder sind eine Herausforderung für die Eltern (welche darum nicht zu beneiden sind). Es ist ein Irrtum zu glauben, dass sich hochbegabte Kinder immer von selbst durchsetzen und darum keiner weiteren Hilfe bedürfen. Eine (massvolle) Förderung zahlt sich langfristig für die Gesellschaft aus. http://www.beobachter.ch/arbeit/artikel/hochbegabte_das-trauma-der-superschlauen/

  • Emanzo sagt:

    @ Markus:

    Solange man sie freiwillig nachsprechen laesst und nicht drillt! Echt bilingue Familien sind aeusserst selten. Lohndoemper ohne Familienbande zu Schweizern sprechen meistens ihre Heimatsprache und die Kinder lernen nur auf der Gasse und in der Schule ein sehr maessiges „Deutsch“. In gemischtsprachigen Ehen sprechen die Kinder meistens nur die Gebietssprache sogar dann, wenn die Eltern sich vor ihnen in einer Fremdsprache unterhalten, aber ein Elter auch die Gebietssprache beherrscht und mit ihnen spricht. Dem „Bilinguismus“ wird oft massiv (und entwicklungs- oder gar gesundheitsgefaehrdend) nachgeholfen, sei es schon im Haus zu ehrgeiziger Eltern, Zufruehsprachkursen oder dann in der Schule (und neuerdings sogar schon im Kindergarten!}.

  • Markus sagt:

    Wobei gerade im Bereich der Sprache bei vierjährigen noch nicht viel falsch gemacht werden kann. Die lernen das noch ganz natürlich durch Nachsprechen, so wie sie ihre eigene Sprache erwerben. Tausende Bilingues beweisen auch, dass man zwei Sprachen so lernen kann und dabei durchaus gesund bleiben und die zwei Sprachen trennen kann.

  • Emanzo sagt:

    @ Sibylle:

    Gegen spontanes Fruehlernen ist nix einzuwenden, und dies braucht auch nicht verheimlicht oder gar kritikastert zu werden. Dem Kind darf auch – soweit es darum bittet – dabei geholfen werden. HarmoS will jedoch alle Vierjaehrigen mit der ersten Fremdsprache (als „Schul“sprache verbraemt) „begluecken“ und dies wenn noetig mit Psychoterror und Medikamentendopingkeule durchsetzen!

  • Sibylle sagt:

    Liebe Frau Althaus,guter Artikel. Ich habe selber ein 5jähriges Mädchen welches sich ohne spezielle Förderung und rein aus Neugier lesen so ziemlich selbst beigabracht hat. Klar darf man da stolz sein?? Als ich dies kürzlich meiner Arbeitskollegin erzählt habe, kam das gar nicht an. Von wegen Frühförderung.
    Und als Hochbegabt betrachte ich nun deshalb mein Kind auch nicht, aber verstecken muss ich diese Tatsache wohl auch nicht. Jetzt mal schauen wies weitergeht, sie hat noch das 2. Kindsgijahr vor sich und ich denke, sie wird dies verspielt, neugierig und zufrieden überstehen!

  • Emanzo sagt:

    @ benjamin:

    Warum soll ein Schachgrossmeister auch einen Nagel einschlagen koennen? Die Bluete der Zivilisation und des Wohlstandes war, dass sich hochkaraetige Spezialisten auf Ihren Fachbereich konzentrieren konnten, ohne auch in allen anderen Lebensbereichen Doityourselfer werden zu muessen. Auch vielen Handwerkern und DienstleisterInnen ging es besser, als die Massen noch nicht zu arm oder zu geizig waren, sie zu beauftragen. Und an den Feriendestinationen gabs noch eine Hostess vor Ort, statt eine Telefonnummer einer schnoddrigen Abwimmlerin in einer fernen Hauptsadt pro Land.

  • Maxli sagt:

    Ich bin auch hochbegabt, und ich habe das gut überstanden. Schlimm war es dann für die Kinder in den 90er Jahren, als es unmoralisch war, intelligent zu sein. Aber heute ist’s wohl anders. Allerdings ist nicht jedes Kind, das der Mutter die Konfitüre ans Bein schmiert, deswegen schon hochbegabt. Ausser dem eignen Kind, klaro.

  • Anja sagt:

    Lasst die Kinder doch noch ein bisschen Kinder sein…sie müssen lang genug Erwachsene sein und der Alltag ist ja dann meistens auch stressig genug, also gönnt euren Kindern das zweite Jahr Kindergarten, sie sind darum keine Looser, höchstens die Eltern die sie stressen….und ihnen zuviel abverlangen, in der Schule, im Sport, etc., etc. ich kenne solche Kinder und sie tun mir unendlich leid!
    Wenn Mütter so stolz drauf sind, dass ihre Kinder im Kindergarten bereits lesen können (frage ich mich: haben die Eltern vielleicht Minderwertigkeitskomplexe? und müssen sie sie über ihre Kinder kompensieren?) und Kinder die nicht mehr spielen wollen? oder lässt man sie nicht?
    Anja, Mutter von 2 erwachsenen Töchtern und einer Enkelin

  • Markus sagt:

    Das Ausspielen „der kann gut rechnen, dafür ist der andere gut im sport und der dritte kann mit Leuten umgehen“ ist nach meiner Erfahrung nicht zulässig.

    Wir haben es doch alle erlebt: Der eine in der Klasse konnt schlicht alles, sowohl intellektuell wie auch im Sport, entsprechend beliebt war er und Sozialkompetenz kommt mit den einfachen Kontakten dann von allein. Dann gibts den typischen Nerd, der eben keinen Nagel einschlagen kann, die tumbe Sportskanone, und den armen Kerl, dem schlicht gar nichts gelingen will.

    Um beim Schachgrossmeister zu bleiben: Ein Karpow oder Bobby Fisher entspricht dem Stereotyp des „Nerds“. Ein Kasparov wohl kaum.

    Die Natur ist so gemein. Das Füllhorn der Begabungen wird in keiner Art und Weise gerecht ausgeleert.

  • benjamin sagt:

    hochbegabt ist jeder schachgrossmeister. ich frage ob er auch einen nagel gerade einschlagen kann. die kleinen genies die ich kenne ( in meinem bekanntenkreis min. ein halbes dutzend) sind vor allem eines: einseitig begabt- das aber tatsächlich auf höherem niveau. die zweite höhere begabung die ich bei diesen klassen-überspringern oft erkennen kann ist soziale inkompetenz. aber die zählt ja nicht wirklich wenn hans will das hänschen etwas besseres wird. ich jedenfalls werde das gefühl nicht los das es bei dieser inflation hochbegabter vor allem darum geht was die eltern wollen oder können. ausserdem kann man bequemerweise auch noch so manches problemli mit dem kind unter diesem mantel versorgen, es sieht dann einfach auch eine hässlichere seite besser aus.
    @ althaus: ihr artikel gefällt mir sehr gut

  • Emanzo sagt:

    @ Grosses Kind

    😉

    Tja, die Freudschen Vertipper. Immerhin werden Radstaendige und Auslaender zum Teil sogar ohne jede Rechtspflicht politisch selektiv willkuerlich entschuldigt und entschaedigt….

  • Grosses Kind sagt:

    Nachtrag: Ein knappes Dutzend Tippfehler (bei «sozial RADständig« musste ich auch lachen – der Pfau am Rand?). Egal – man sieht, dass auch «Hochbegabte» ganz schludrige Kerle sein können und insgesamt nicht besser als andere…

  • Grosses Kind sagt:

    Gleich zwei Dinge vornweg, damit alles klar ist: Erstens lief ich klar unter hochbegabgt, zweitens will ich niemandem hier etwas aufschwatzen. Ich erzähle nur mal ein bisschen, davon kann sich dann jede und jeder mitnehmen, was gefällt.

    Marco Bossi: Im Durchschnitt herrscht Mittelmass, überall. Was zur Folge hat, das alle alles beweisen können, weil es überall alles gibt: Geniale Chirurgen mit miesem Charakter, edle Helden ohne Begabung, Firmenchefs, deren einzige Begabung darin bestand, Sohn zu sein, Milieukinder, die sich hochgearbietet haben – und jede Menge «Leute».

    «Es ist so» kann man schon mal sagen, man sollte aber wenigstens ein bescheidenes «tendenziell» einschieben, einverstanden? (Was die zunehende Komplexität und die dafür nötige Intelligenz angeht, hätte ich zusätzlich die kleine Bitte, nie zu vergessen, dass der Mensch leider nicht zunehmend komplexer und itelligenter wird. Er steckt in der Gauss’schen Glocke und schlägt sich mit der Bedeinungsanleitung für sein komplexes Handy herum. Ein paar geniale Vereinfacher wären also auch willkommen.)

    Ah ja, die Hochbegabung: Ja, es war etwas langweilig, ich war etwas zappelig, andere haben mich Streber genannt, vielen war ich «zu intellell», weshalb ich nicht gerade der Platzhirsch war. Heute hiesse das: Er ist unterfordert, hyperaktiv, schlecht integriert und sozial radständig und es wäre der Anfang einer langen, langen Befundung, Betreuung und Förderung. Meine Eltern waren pragmatischer, haben für Bücher, Farbstifte und viel Auslauf gesorgt und gut wars. Anregung und Zuwendung halt – nichts neues – und das für alle Geschwister gleichermassen. Dass ich «hochbegabt» war, haben sie mir erst viel später (grinsend) erzählt. Also, liebe Eltern: Seid bitte so hochbegabt wie meine, dann geht es (tendenziell, Bossi…) gut. Und – pob – nicht schon auf die Windeln was vom Konkurrenzkampf schreiben, sonst burnt der hochbegabte Kleine am Ende zu früh out…

  • Oliver sagt:

    @Y. Mathis
    Die Problematik besteht darin, dass viele etwas von sich und ihren Kindern glauben, ohne es wirklich zu wissen. Das trifft auch für mich selbst zu – ich gebe es jedoch im Gegensatz zu Y. Mathis auch offen zu. Y. Mathis spricht von sich selbst als Hochbegabt und überliest vollkommen die Nuancen des Artikels von Nicole Althaus (Gemäss meines IQ-Testes mit 186 würde ich auch in die Klasse der Hochbegabten zählen, jedoch würde ich nie einen Beitrag beginnen mit „ich bin hochbegabt“ – allein das ist mir eher Hinweis, die Eigenbezeichnung „hochbegabt“ anzuzweifeln. Dies zumindest sicher auf emotionaler Ebene. Tut mir leid, dass ich dies einmal etwas pointu sagen muss. Manchmal braucht jeder etwas scharfen Anreiz, um etwas zu realisieren, auch Y. Mathis – Ho polemos pater panton.)

    Der Artikel von Frau Althaus beschreibt treffend, dass viel geglaubt wird und wenig geprüft wird. Y. Mathis interpretiert den Artikel überspitzt gesagt etwas autistisch, jedoch nicht aus der Sicht der Eltern. Der Artikel handelt nicht primär von Hochbegabten, die es zweifelsohne gibt und die unbedingt gefördert werden müssen, sondern von den ignoranten Eltern.

    Der Artikel von Frau Althaus wirft zurecht die Frage auf, ob es Eltern grundsätzlich an Objektivität in der Beurteilung ihres eigenen Kindes mangelt. Nach meinem Dafürhalten gibt es zuwenig Instrumente, um Kinder oder auch sich selbst objektiv einzuschätzen. Gäbe es solche Instrumente, würden wohl viele Eltern realitätsbezogener mit ihren Kindern umgehen und sie nicht in einen Schuh hineinzwingen, der ihnen gar nicht passt. Wesentlich ist das Anbieten von Weiterbildungsmöglichkeiten, also einen fruchtbaren Boden für ein Pflänzlein zu bereiten. Aber man kann ein Edelweiss aus den Alpen nicht in einem saftigen Acker im Flachland halten. Suum cuique. Die Kunst ist es, sowohl talentiert/intelligent wie gleichzeitig sozial/ethisch kompetent zu sein – dies gelingt allerdings nicht durch Begabtenprogramme. Ich selbst wurde übrigens auch von meinen Eltern in Begabtenprogramme gesteckt, habe diese im Grossen und Ganzen jedoch abgelehnt. Das, was mich wirklich interessiert hat, habe ich mir selbst angeeignet; wofür meine Eltern mir übrigens immer eine Hand geboten haben, finanziell und zeitlich. Dafür bin ich meinen Eltern dankbar.

    An Eltern, deren Kinder in Begabtenkurse müssen, und gewisse Begabte: Bitte etwas mehr Selbstkritik! Was will das KIND wirklich?

  • Emanzo sagt:

    @ Reto

    Die Zunahme der GAUe, nicht nur in der Technik, sondern auch bei der aeusseren und inneren Sicherheit und in der Medizin, lassen doch wenigstens die Vermutung zu, dass die falschen Laeute, insbesondere Quereinsteiger mit einem Unipapierchen, aber ohne Ahung von Tuten und Blasen oder gar Fronterfahrung in (zu) hohe Stellen gespuelt werden. Die von Dir genannten vier Eigenschaften sind durchaus auch fuer Hochbegabte unerlaesslich, nur koennen die bei geistiger Schwerarbeit nicht rund um die Uhr zusaetzlich erbracht werden.

    Eine gesonderte Betrachtung verdienen die wirtschaftlichen GAUe. Echte gibts nur selten, bei einer Implosion des Bruttosozialproduktes durch nachvollziehbare aeussere Umstaende, wie einen verlorenen Krieg oder gar eine darauffolgende verbrecherische Besetzung. Bei den anderen zocken einfach die Hoechstbegabten ausnahmsweise nicht nur den thumben Bodensatz, sondern auch ihre minderbegabten Finanzmisswirtschaftskollegen ab.

    Um zum engeren Thema zurueckzukommen. Fuer den individuellen Lebenserfolg ist ein grosses (finanzielles statt geistiges) Startkapital, ein Unipapierchen (auch einer nicht einschlaegigen Wissenschaft), sowie eine lange Zunge, haeute weit wichtiger, als jahrzehntelanges Bueffeln und eine dito Ochsentur mit erfolgreicher Frontbewaehrung.

  • Reto sagt:

    Hochbegabung ist eine statistische Grösse, die aussagt, dass eine Person auf einem gewissen Gebiet unter gewissen Umständen mehr Aufgaben richtig löst, als der grösste Teil der Vergleichsmenge. Wie einem dieses Etikett irgend etwas nützen soll, ist mir schleierhaft.
    Für alle erlernbaren Berufe reicht eine Normalbegabung aus, sogar für Neurochirurg, wozu hauptsächlich ein sehr gutes räumliches Vorstellungsvermögen, exaktes anatomisches Wissen und eine ruhige Hand nötig sind, aber sicher keine Hochbegabung!
    Ich habe noch nie von einer Ausbildung gehört, bei der es ausgereicht hätte, hochbegabt zu sein. Hingegen sind Konzentrationsfähigkeit, Selbstdisziplin, Zähigkeit und Ausdauer durchaus nützlich. Ausgerechnet solche Eigenschaften haben heute einen schlechten Ruf und werden mit Drill und Sturheit verwechselt. Ohne solche Eigenschaften hat aber noch nie ein Mensch herausragende Leistungen erbracht, egal ob hochbegabt oder nicht. Wir sollten also die ganze Bildungsdebatte mehr auf diese „Begleitumstände“ richten, die erfolgreiches Lernen erst ermöglichen, statt irgendwelche hohlen Etiketten zu verteilen, die mehr schaden als nützen.

  • Y. Mathis sagt:

    @ Emanzo: Ich denke, das hängt auch vom Beruf und der Branche ab. MIr ist klar, dass es es Normalbegabte oft einfacher haben – sie werden von der Umgebung leichter verstanden. Mich persönlich interessiert das Fachliche im Beruf mehr als das Organisatorische, von daher sehe ich den Vorteil einer steilen Karriere nicht so ein. Zudem hoffe ich, dass es überall Menschen gibt, die andere fähige Menschen erkennen und fördern (hoffentlich kein unnützes Hoffen…).

  • Emanzo sagt:

    @ Y, Mathys

    In der Schule ist das nicht so schlimm, wenn das Kind daneben seine eigenen Interessen (statt nur die der Verbildungsdirektorin und der Wirtschaft), z.B. mit interessanter und historisch korrekter statt religioes und politisch hirnwaschender Lektuere oder in einer nicht politisch oder religioes durchseuchten Pfadfinderorganisation ausleben kann.

    Im Beruf und beim Aerar ist der Hochbegabte ein besonders beliebtes, nicht selten bis an den Rand der Existenz gemobbtes Opfer fuer Vogesetzte, „Kollegen“ und „Kameraden“. Er soll auch ihre Arbeit uebernehmen aber sowenig wie moeglich befoerdert werden, da die noch Hoeheren lieber sogar quereinsteigende Dummkoepfe ohne Fronterfahrung, die ihnen nach dem Maul labern, als faehige und erfahrene, aber kritische hochkaraetige Experten im niederen Kader haben.

  • Y. Mathis sagt:

    Danke an Micha Marco Bossi. Ich bin selber hochbegabt und kann mit dem obigen Text von Nicole Althaus absolut nichts anfangen. Er zielt an der Thematik vorbei. Ein ähnlicher Ton herrscht leider auch in vielen Leserkommentaren. Es ist wichtig, hochbegabte Menschen zu erkennen und zu fördern. Wenn ein Kind wissensdurstig ist, wird es leider ausgebremst in der Schule (habe ich jedenfalls so erlebt).

    Ich kenne viele Hochbegabten, die beruflich solide Leistungen erbringen. MIr fällt allerdings auf, dass AusländerInnen sich etwas leichter mit ihrer Hochbegabung arrangieren als SchweizerInnen. Das führe ich u.a. darauf zurück, dass Hochbegabte in der Schweiz kaum gefördert werden, sondern im Gegenteil mit Ablehnung und Neid zu kämpfen haben. Schade, wenn unser eigenes Potential nicht erkannt und ausgeschöpft wird. Ich hoffe einfach, dass sich in den Köpfen der Normalbegabten endlich etwas ändert, dass sie den Hochbegabten nicht weiterhin unterstellen, sie seien sozial und emotional unreif (was für ein Quatsch), unfähig ihr Potential zu leben oder dass Eltern, die ein hochbegabtes Kinde haben, ausgegrenzt werden.

    Gerade hochbegabte Kinder aus bildungsfernen Verhältnissen haben es besonders schwer, wenn dann die Umgebung mit Ablehnung statt Förderung reagiert, kann man nur hoffen, dass diese Kinder selber genug stark sind, ihren Weg zu gehen.
    Mein Weg war auch so einer.

  • Carmen sagt:

    In der NYT war vor einigen Tagen ein ganz interessanter Artikel zu diesem Thema
    http://www.nytimes.com/2009/04/16/opinion/16kristof.html?_r=2

  • Andrea sagt:

    Unsere Beiträge zeigen, dass wir Lernen noch immer gegen Spielen ausspielen. Das ist eine erwachsene Sichtweise. Kinder lernen vom ersten Tag an, indem sie spielen. Deshalb ist das freie Spiel und der Raum im Kindergarten so ungeheuer wichtig, weil das eigene Entdecken, das Entwickeln der Spielform die Basis für Denken und Lernen legt. Verspielte Kinder wehren sich gegen lustfernes Lernen erfolgreich auch in der Schule; das erlebe ich täglich und bin froh darum. Hier kommt unsere zukünftige Innovation. Geben wir ihr Spielraum und angemessene Erfolgschance.

  • Emanzo sagt:

    @ Benjamin:

    Wenn mal genug Stimmvolk fuer flaechendeckendes Harmos breitgschlagen ist, wird die „individuelle“ Foerderung vor allem darin bestehen, mit Psychoterror und Medikamentendopingkeule dem Kind das einzutrichtern, was die BildungspolitikerInnen wollen und nicht was das Kind will. Z.B. mit 4 die erste, als „Schulsprache“ verbraemte Fremdsprache, mit 8 schon die zweite. Mit 10 ist dann das Kind schon viersprachig – oder hoffnungslos ueberfordert.

  • Cécile sagt:

    Es ist doch wie beim körperlichen Wachstum, die Entwicklungen bei Kinder sind sehr unterschiedlich – beherrscht ein Kind im Kindergarten den 1. od. sogar den 2. Klassenschulstoff, ist dies nicht unbedingt einer Hochbegabung zuzuschreiben, sondern kann schlicht und einfach eine Frühentwicklung sein, welche sich mit der Zeit ausgleicht.
    Zu beobachten ist jedenfalls, dass Kinder im Kindergarten bildungsmässig weiter sind als vor 30 Jahren – wäre da nicht eine Grundschule sinnvoll welche auf den Entwicklungsstand des Kindes einginge?

    Toll ist natürlich, wenn man die Möglichkeit hat die Interessen und Freuden der Kinder in einem angemessenen Rahmen (zu beachten sind familiäre Situation, Zeit, Bedürfnisse der Eltern und Geschwister, finanzielle Situation etc.) zu unterstützen.

  • Patrick sagt:

    @Beat
    Ich wünschi ihnen, dass ihr ach so inteligentes Kind nach der Schule sich für ein Handwerksberuf entscheidet. Trotz Frühförderung und all dem zeugs was sie ja soooo wichtig finden. Dabei steht die Betonung auf SIE.
    Und für sie: Kommen sie von ihrem hohen Ross runter oder bringen sie ihren Abfall selber in den Garten und verbrennen ihn? oder backen sie ihre Brötchen selber, oder, oder, oder. Es ist nur peindlich was sie hier schreiben.

  • Micha sagt:

    Es erstaunt mich immer wieder, wie unterschiedlich der Förderungsdrang der Eltern wahrgenommen wird, je nachdem ob es sich bei den Interessen des Kindes um „schulische“ oder „nicht-schulische“ Themen handelt.

    Ja, es gibt sicher Eltern, welche ihre Kinder ins Frühchinesisch schicken, um sich selbst zu verwirklichen, und nicht weil das Kind unbedingt Chinesisch lernen will. Aber wieviele Eltern gibt es, die aus ihren Jungen kleine Fussballgötter formen wollen? Oder Eltern, deren vierjährige Tochter viermal pro Woche Eiskunstlauf trainiert? Sind es da wirklich immer die Kinder, die dies so wünschen? Diese sportliche Überförderung (nicht Überforderung) ist meines Erachtens genau so schlecht, und mindestens so verbreitet wie die intellektuelle Überförderung.

    Bitte freut euch doch, wenn Kinder lernen wollen, und unterstützt diese darin, so gut es geht. Egal ob in Fussball, Chinesisch, Mathematik, Trompetenspiel oder Botanik!

  • Konrad J. Alvo sagt:

    Fördern ist immer gut! Kontext ist aber wichtig!
    Meine Eltern hatte keine Zeit – doch das war kein Hindernis mit Matura die Schule abzuschliessen!
    Kinder sind an sich von Natur aus neugierig – wer Fragen hat – der lernt auch leichter!

  • Alex Müller sagt:

    Kinder sind keine Autos, die man „tunen“ sollte, damit sie schneller, besser, gescheiter werden als andere. Die Entwicklung des Kindes braucht seine natürliche Zeit. Vorallem die uralte Idee, dass „es mein Kind einmal besser haben soll“ als die Eltern, führt oft in erzieherische Konflikte.
    Ich glaube aber, dass Kinder viel Begleitung und Anregung brauchen. Sie lernen durch Beobachtung und Nachahmung und durch Versuch und Irrtum. Darum heisst es ja auch „die Welt begreifen“. Dies tun Kleinkinder mit den Sinnen. Betrachten, befühlen, bewegen. Dabei wird der Geschmackssinn eingesetzt und die „Handfertigkeit“ im Sinne der Grob- und Feinmotorik geübt. Darum brauchen Kinder „Baumaterial“ um sich herum, damit sie stets etwas entdekcne können. Aber auch das Soziale kann man schon ganz früh üben. Unsere Zwillinge bringen schon jetzt aus dem Einkaufskorb, jedes einzelen Stück in die Küche oder dürfen den Postkasten öffen und schauen was drin ist. Die Neigier ist die Treibfeder des Wissens.

  • Jens Müller sagt:

    @Beat.Was sie schreiben ist blödsinn. Was sie im ÖV und im Leben so sehen, hat nichts mit einem defizit in der Bildung zu tun.Ich weis nicht ob sie das wissen, aber jeder Mensch und vorallen Kinder brauchen LIEBE, WÄRME und GEBORGENHEIT ( sie übrigens auch). Das kriegen sie nicht in der Schule sondern das sollten sie von ihren Eltern erfahren. Da können sie noch so gebildet sein, wenn ihnen die 3 Sachen fehlen werden sie es im Leben schwer haben ( oder gar nicht bestehen können)

  • Benjamin sagt:

    Jedes Kind ist einmalig!
    Wenn ein Kind gerne Zeitung liesst soll es Zeitung lesen, sich mit Sprache oder Rechnen befassen. Wenn ein Kind gerne spielt und malt, soll es spielen und malen. Das nennt sich individuelle Lernförderung. Wird heute an vielen Schulen mehr oder weniger praktiziert. Als Eltern sollte man das Kind in Dem ermutigen was es gerne macht. Hat bei meinen 3 Kindern nicht schlecht geklappt.
    Übrigens sind Kinder die vornehmlich draussen spielen, auf Bäume klettern und körperlich aktiv sind im Schnitt intelligenter als die Stubenhocker!

  • anne sagt:

    Arme Kinder,

    ich kenne auch Mütter, die ständig ihren Ehrgeiz auf ihre Kinder übertragen. Dabei habe ich auch beobachtet, dass das Hervorheben vermeintlicher Talente und die bevorzugte Behandlung gegenüber dem Kind dazu führt, dass Es capriziös wird. Die Kinder sind selten aussergewöhnlich schwierig, erst durch die gewohnte „Übermutterung“ fördern sie die Launenhaftigkeit dieser Kinder.

    Man kann sich nur für jedes Kind wünschen, dass es die Chance bekommt eine schöne, unbeschwerte Kindheit zu erleben. Dabei ist es doch dem Kind egal, ob es Hochintelligent ist oder Strohdoof.
    Verkümmern und Vernachlässigen sollte man beide nicht.

    mit lieben grüßen

  • Heinz Erich sagt:

    Vile Eltern haben diesen Wunsch, irgendwie verständlich. Nur sollte unsere Gesellschaft alle Berufe schätzen und angemessen entlöhnen. Sonst sind wir immer mehr auf Ausländer angewiesen, die schlecht bezahlte Arbeit verrichten. Dies sollte aus menschlichen und politischen Gründen vermieden werden. Ich bin überzeugt, dass in Zukunft gute Handwerker wieder besser bezahlt und geschätzt werden.

  • Zambia sagt:

    Wie definieren wir überhaupt Intelligenz? Intelligenz ist doch sehr weitreichend.

    In unserer Leistungsgesellschaft bedeutet Intelligenz immer nur „Können“, der oder die Beste sein, damit man stolz mit seinem Kind angeben kann.

    Am besten kann man angeben mit einem schönen Haus, ein- zwei Autos, Attraktivität der eigenen Person, mit drei sehr intelligenten Kinder, die bereits in der ersten Klasse fliessend eine andere Sprache sprechen und selbstverständlich nebenbei noch Klavierunterricht nehmen und Ballet noch kurz reingeschoben, beide Elternteile arbeiten, während die Kinder sich im Förderkurs erfreuen.. und zuhause die Nanny schon auf sie wartet, da die Eltern ja gerade auf einer Party weilen und über ihre Multitasking-Kinder prahlen… Natürlich sind die Eltern sehr relaxed.. und bringen alles unter einen Hut.

    Wo sind denn die anderen Werte wie Respekt, Fürsorge, Miteinander sein, geblieben?

    Ich möchte differenzieren zwischen Kindern, die wirklich hochbegabt sind und solchen, deren Eltern ihre eigenen Träume wohl nicht ganz verwirklichen konnten.

  • Marie sagt:

    Sehr geehrte Frau Althaus, per Zufall stosse ich auf Ihren Artikel! Endlich, endlich wird dieses Thema mal diskutiert. Danke und BRAVO für diesen treffenden Artikel! Bei meinem Kind (2. Klasse) gehen 1/3 der Schüler in die sogenannte Begabtenförderung, wobei Eltern ihre Kinder selber anmelden können. Meinen Sohn würde ich als intelligent, sehr sozial und fröhlich bezeichnen. Bei anderen Müttern zu bluffen würde mir zum Schutz meines Kindes niemals in den Sinn kommen.

  • Beat sagt:

    @Jens Müller: Unter uns gesagt: Ich kenne keine Branche wo die Mehrzahl der Mitarbeiter jemals aus dem Kindergartenalter herausgekommen ist, leider. Unabhängig davon ob sie mit dem ÖV oder Auto zur Arbeit fahren. Heute besteht ein enormes Bildungsdefizit hier, da kann ein Kind gar nicht früh genug lernen.

  • Ruckstuhl sagt:

    Kinder lernen im Kindergarten soziale Eigenschaften, welche für deren Zukunft sehr Wichtig sind. Ein hochbegabtes Kind ohne sozialen Anschluss wirkt auf mich nicht sehr Intelligent.

  • Jens Müller sagt:

    Man sollte Kinder so gut und so schnell wie möglich fördern. Mit 2 die ersten 3 Fremdsprachen, dann 50 Stunden Schule pro Woche und mit 8 sollten sie in die Arbeitwelt eingegliedert werden. Kind sein können sie dann immer noch wenn sie mal alt sind.

  • Beat sagt:

    Mein Kind ist ein Genie und ich werde es selbstverständlich entsprechend fördern, damit es später Politiker, Wirtschaftsanwalt und Verwaltungsrat wird. Alles andere würde gegen den Darwinismus sprechen.

  • Emanzo sagt:

    „die “normale” Bildungsschicht, welche – und das schleckt keine Statistik weg – halt noch immer die sozial-ökonimische Grosswetterlage bestimmt und weiterhin bestimmen wird.“

    @ rb:

    Ja, die Zeiten sind vorbei, wo Aerzte und andere hochkaraetige Experten einen bescheidenen Wohlstand mit einer entlastenden Assistentin fuer den taeglichen Kleinkram erreichen konnten. Retten konnten sich (bis jetzt) nur Juristen (die immer oefter quereinsteigend und bar jeder Fronterfahrung in fremden Wissensrevieren den selbstsuechtigen Politkern dillettieren und Volk und Land schaden helfen) und katolische Priester. Der schaedlichste Auswuchs sind die militaerisch unbedarften GynokratInnen, welche die Schweiz nach 5 Jahrhunderten Neutralitaet statt militaerischer Machtpolitik und nach 2 Jahrhunderten Segen statt Tod bringendem Verbot des Reislaufs, wieder umsverrecken (am liebsten nur maennliche) Schweizer Soldaten im Kriegseinsatz fuer imperiale und gynokratische Interessen verrecken sehen wollen. Und diese massive Gefaehrdung der aeusseren und inneren (!) Sicherheit der Schweiz soll erst noch auf Rechnung der eigenen Steuerzahler als auf die der Interessierten gehen! Derweil uebt der Milliardaersfluegel den weiteren Abbruch der Ehe- und Familienfreiheit der Vermoegenslosen.

    Zuerst wurden die staatlichen Experten geschlachtet. Waehrend Jahrzehnten „wegen der sicheren Stelle und Rente“ von der Entwicklung des Bruttosozialproduktes und sogar der Teuerung abgekoppelt, wird ihnen jetzt eben diese mickrige Realrente gekuerzt.

    Zuletzt die Baenker. Statt dass die vorher weit mehr profitierenden Aktionaere und Obligationaere zur Kasse gebeten werden, werden sie mit Zig Staatsmilliarden vor Verlusten bewahrt, ihre obersten Komplizen mit Gesetzesbruch beguenstigt und nur ihre kleinen Heloten an Schaltern und in hektischen Baeckofices entrechtet, enteignet und gefeuert.

    Das menschliche Wissen ist zwar heute billig gespeichert und abrufbar. Aber ohne zuverlaessige und nicht nur mit zuwenig Brosamen abgespiesenen hochkaraetige Experten fehlt es in den entscheidenen Momenten, weshalb sich die technischen, wirtschaftlichen und – wegen der Expertenrenitenz der Polikter – politischen GAUs immer schneller haeufen.

    Der Geldadel und einige ihnen Zudienernde werden sich einige Zeit auf dem Puckel der Fleissigen im Muessiggang suhlen koennen. Aber wie wieland der Landadel wird ihn eines Tages dasselbe Schicksal ereilen wie alle, die den Hals nie voll genug kriegen koennen: Entweder wird ihnen selbiger durchgeschnitten oder sie werden daran ersticken!

    Und um zum Thema zurueckzukommen. Saubere Intelligenz, echter geistiger Fleiss zwischen unerlaesslichen Ruhepausen statt pausenloser, meistens langfristig kontraproduktiver Schaumschlag und der nachhaltigen gemeinsamen Wohlfahrt statt kurzfristigem Raepplispalt mit teuren langfristigen Folgen dienendes Wissen sind nicht mehr gefragt. Lug und Trug, aber so dass er belohnt statt bestraft wird, sind zurzeit fuer den Lebens“erfolg“ entscheidend! Insbesondere auch auf den hoechsten Tronen von Politik, Verwaltung und korrupter Juxtiz.

  • Karin sagt:

    Mit diesem wahrscheinlich vor allem ironisch gemeinten Beitrag haben Sie Eltern mit „nicht-eingebildet-hochbegabten“ Kindern wieder einmal mehr einen medialen Bärendienst erwiesen! Es geht bei Hochbegabung weder um elterliche Selbstverwirklichung oder Stolz bzw. Frühförderung und angemessene Schulen/Kindergärten sondern vor allem um eine Fähigkeit, Besonderheit welche ein Kind mitbringt und welche nicht immer zur Freude der Eltern und der betroffenen Kinder gereicht. Ich finde es persönlich schade und der ganzen Hochbegabten-Diskussion nicht gerecht, wenn derartige Lappalien und Gemeinplätze über Hochbegabte und ihre Eltern hier die Runde machen. Hochbegabung ist ein Geschenk, eine Gabe, was daraus wird und welche Entwicklungsmöglichkeiten ein Kind später haben wird, das sind ganz andere Themen. Ich fühle mich durch solche Texte weder verstanden noch unterstützt im manchmal schwierigen Weg mit einem hochbegabten Kind.

  • ED sagt:

    @Micha: Danke für deinen Beitrag, ich glaube du sprichst vielen aus der Seele. Es ist unglaublich, dass immer wieder versucht wird auf biegen und brechen die ach so grossen Defizite an den Haaren herbeizuzerren. Achtung: Es hat gar nicht immer Defizite!

    He Leute, freut Euch wenn wir ein paar grosse Denker unter uns haben! Mir jedenfalls macht es viel Freude ihnen zu begegnen und immer wieder wunderbare Gespräche zu führen! Man findet sie übrigens durch alle sozialen Schichten und in den verschiedensten Berufen.

  • Christian sagt:

    Früher hat man für Kinder andere Werte hochgehalten, Kinder sollten im Idealfall vor allem gut erzogen sein, sich benehmen können und folgsam sein. Nicht das dies besser wäre als der Frühförderwahnsinn heute, aber es sind andere Wertbilder die genauso verbissen von den Eltern verfolgt wurden wie die heute.

  • Thomas H. sagt:

    Ich kann mich Michas Aussage nur anschliessen. Es ist erschreckend, wie negativ die Schule von vielen wahrgenommen wird.
    Der Kindergarten war für mich alles andere als lustig. Zum Glück hatten sich meine Eltern geweigert, mir vor dem regulären Schuleintritt Lesen und Rechnen beizubringen, obwohl ich es sehr gerne schon viel früher gelernt hätte. So war wenigstens die Schule vom ersten Tag an spannend.
    Als neugierig veranlagtes Kind war für mich der Kindergarten (1 Jahr) reine Zeitverschwendung. Ich war und bin sicher nicht überdurchschnittlich begabt, aber die Freude am Lernen wurde von vielen KollegInnen und Eltern meistens falsch verstanden und machte mir das Leben auch nicht immer einfach. Aber was kann ich denn dafür, dass ich lieber Zeitung und Bücher las, mit Erwachsenen diskutierte und Hausaufgaben machte als Fussball zu spielen, zu basteln und zu malen? Meine Eltern haben meine Vorlieben schnell erkannt und mich entsprechend gefördert ohne sich aber durch ihr Kind selbstverwirklichen zu wollen.
    Komischerweise sind heute genau diejenigen Bekannten oftmals ach so stolz auf die Hochbegabung und das Ausnahmekönnen ihrer Kinder, die mir damals das Leben so schwer machten und meine Wissbegierde überhaupt nicht „cool“ fanden….

  • Yves sagt:

    @eva Kann deine beobachtung nur bestätigen. Frühes Laufen, Sprechen etc. werden oft als zeichen für eine Begabung gesehen. Aber ein Vorsprung in den ersten 4-5 Lebensjahren in diesen Dingen macht noch lange keinen Einstein aus.

  • Yves sagt:

    Die reine Betrachtung der Intelligenz geht für mich zu wenig weit. Ich habe drei Kinder und die Mittlere ist eigentlich ganz normal intelligent, spielt aber schon mit 7 Jahren auf sehr hohem Niveau Klavier und wird entsprechend gefördert. Sie geht ganz normal in die Schule und besucht einfach nebenher für den privaten Klarvierunterricht das Konsi.

    Die Hochbegabung muss sich nicht rein auf Fähigkeiten wie Rechnen, Lesen, Schreiben, Sprachen etc. beschränken. Dazu gehören ganz viele Aspekte, die es entsprechend zu entdecken und zu fördern gilt. Motorik, Auffassungsgabe, Ausdauer, Willenskraft etc. Ganz wichtig dabei sind die Bedürfnisse der Kinder und nicht die Wünsche der Eltern.

  • eva schlau sagt:

    einige Kinder haben mit 3-5 Jahren bereits einen Wortschatz wie Erwachsene und das überrascht und irritiert oft Eltern mit gleichatrigen Kindern. Diese Fähigkeit, schon früh zu sprechen wirkt sehr klug und beeindruckt. Diese Kinder werden sehr stark wahrgenommen. Ich beobachte aber in meiner Klasse andere Kinder, die in einer stillen Wachheit sehr präsent sind, man sieht ihnen förmlich an, wie sie die Informationen, Eindrücke, Situationen verarbeiten, vernetzen und fallen durch eine schnelle Auffassungsgabe auf, werden aber weit weniger von der Gesellschaft wahrgenommen.

  • Lisa sagt:

    @Marco Bossi: es geht wohl hier niemandem darum, Menschen mit aussergewöhnlichen Fähigkeiten in den Dreck zu ziehen. Es geht hier um die „Pseudo-Hochbegabten“, die es überhaupt nicht sind, höchstens in den Augen ihrer verblendeten Eltern. Nicht aus jedem Kind wird einmal ein Neurochirurg, Philosoph oder Chemiker. Es wird immer auch Krankenschwestern, Büroangestellte und Laboranten brauchen, und es dünkt mich grenzenlos arrogant und verfehlt, auf solche Berufsgattungen herabzuschauen, bzw. sie für sein Kind als „zu nieder“ zu betrachten.

    @rb: du bringst es auf den Punkt.

  • rb sagt:

    @Marco Bossi
    Ich denke wir drehen uns im Kreis, solange wir nicht mal genau festgelegt haben was wir mit „Hochbegabten“ meinen.
    Ich denke was DU meinst ist die wirklich förderungswürdige Intellignezia – also das einte von hundert Kindern welches – rein um die Statistik zu relativieren – zu einem guten Teil eh schon in Spezialschulen untergebracht ist.
    Was aber wohl die meisten, welche sich hier im Blog eher negativ äussern, meinen, ist eben nicht DIESE echte Intelligenzia, sondern Eltern die GLAUBEN, dass ihr zugegebenermassen im Augenblick schwieriges Kind zu dieser Gruppierung zählen zu müssen.
    Und dass damit viele Blogger- und so auch ich – etwas gegen diese damit unwillkürlich angezettelten Schein-Bildungswettrennen und dies begleitenden unnötigen Stress haben, hat nichts mit Neid zu tun, sondern mit Sorge um die „normale“ Bildungsschicht, welche – und das schleckt keine Statistik weg – halt noch immer die sozial-ökonimische Grosswetterlage bestimmt und weiterhin bestimmen wird.

  • Marco Bossi sagt:

    @Lisa: Du begehst den klassischen Fehler Intelligenz mit dem Bildungsstatus gleichzusetzen. Dem ist natürlich nicht so, obwohl hoffentlich wenigstens tendenziell. Trotzdem ist es schlussendlich so, dass für gewissen Aufgaben eine hohe Intelligenz immer notwendig ist und auch bleiben wird. Z.B. Operieren am Gehirn durch einen Neurochirurgen; Entwerfen eines neuen Syntheseverfahrens durch den Chemiker; Erarbeiten von neuen ethischen Richtlinien durch Philosophen; Ausarbeiten komplexer Gesetzgebungen durch Politiker, Juristen und Sozialwissenschaftler etc. Einfühlungsvermögen, Sozialkompetenz etc. sind sicher ebenfalls hilfreich, jedoch längst nicht hinreichend.
    Generell geht in diesem Forum das Folgende ab: es gibt ein Haufen Neider, welche unreflektierte generalisierende Aussagen über sog. Hochbegabte machen. Dabei wird oft von einem bekannten Fall verallgemeinert, ohne Heranziehen von irgendwelcher wissenschaftlicher Evidenz. Ich bestreite nicht, dass mit diesem Konzept einigen Humbug betrieben wird, vor allem von Seiten der Eltern. Schlussendlich geht es aber nicht an, Menschen mit aussergewöhnlichen geistigen Fähigkeiten in den Dreck zu ziehen. Vor allem der alte Vorwurf, diese wüssten nicht wie zu arbeiten, ist absolut lächerlich.

  • Micha sagt:

    Scheinbar gibt es viele Leute (insb. hier im Blog), die nicht gerne lernen. Ich war ein Kind, dass sehr gerne lernte. Im Kindergarten habe ich Zeitung gelesen und konnte relativ gut rechnen. Der Kindergarten war schlimm. Ich musste genau so malen und basteln wie die Kindergaertnerin wollte und fuehlte mich extrem eingeschraenkt. Und schreiben war strengstens verboten. Ab und zu durfte ich etwas mit meinem Namen anschreiben.
    Auch die erste Klasse war schlimm. Ich sass ein Jahr lang in der Schule und durfte nichts neues lernen. Die grosse Herausforderung war es, die Hausaufgaben zu machen und ja keinen Buchstaben zu benuetzen, der noch nicht vorgekommen ist. Es war keine schoene Zeit.
    Zum Glueck hatte ich engagierte Eltern, die sich einsetzten, dass ich die Klasse wechseln konnte. Dort traf ich auf eine Lehrerin, die meine Lust am Lernen unterstuetzte.

    Es macht mich wuetend, wenn einige ignorante (eifersuechtige?) Leute Eltern mit Hochbegabten Kindern dauernd unterstellen, Ueberehrgeizig zu sein. Es gibt hochbegabte Kinder, und einige davon haben es ueberhaupt nicht leicht.

    Was mich noch wuetender macht, sind die staendigen gegenueberstellungen spielenlernen und intelligentsozial normal entwickelt. Hoeren Sie bitte auf, intelligenten Kindern staendig soziale Unterentwicklung zu unterstellen, und bei jedem lernfreudigen Kind anzunehmen, es wuerde nie spielen wollen.

  • Emanzo sagt:

    @ rb:

    Tja, wirklich dolle „soziale und wirtschaftliche Filter“, wenn man die „Elite“ des elitaeren Baenkerstandes und ihre Zudiener und Beguenstiger statt Massregler in der SVP-kaufmaennisch rotierenden Selbst“beaufsichtigung“ und im Bundesrat betrachtet. Der Fisch faengt am Kopf zu stinken an und haeute ist sogar die frueher (gelegentlich zu korintenkackerisch) perfekte Verwaltung kaputt gespart….

  • Markus sagt:

    @Lisa

    >oftmals weil sie sich auf ihre Intelligenz viel einbildeten und darum keinen Fleiss entwickelten, sprich stinkfaul waren.

    Vielleicht haben sie schlicht nie richtig arbeiten gelernt, weil sie die Schule mit links nebenher erledigen konnten. Ist nämlich auch eine Kehrseite des Hochbegabten im Standardbildungsweg.

  • Pascale sagt:

    Ich finde diesen Blog immer wieder erfrischend ehrlich. Selbst habe ich keine Kinder, gebe aber zu, dass ich meinen Neffen und meine Nichte mit Argusaugen beobachte, ob wir nicht einen kleinen Massa oder Gretzky aus ihnen machen könnten. Dabei sind die beiden absolut normal. Schön oder?

  • Lisa sagt:

    @Marco Bossi: die Folgerung, um der heutigen Komplexität Herr zu werden, brauche es vor allem eins: Intelligenz, ist doch etwas gar einseitig. Demnach ist also ein begabter und erfolgreicher Handwerker, der bloss mässige schulische Leistungen erbrachte, weniger lebenstauglich als ein arbeitsloser Akademiker? Mir sind zahlreiche hochintelligente Menschen bekannt, die es zu gar nichts gebracht haben, oftmals weil sie sich auf ihre Intelligenz viel einbildeten und darum keinen Fleiss entwickelten, sprich stinkfaul waren. Ich habe während meines Uni-Studiums auch einen Haufen Akademiker kennengelernt, die ich selbst bei wohlwollendster Betrachtung nur als Vollidioten bezeichnen kann. Einsatzbereitschaft sowie gesunder Menschenverstand, Einfühlungsvermögen und andere menschliche Qualitäten, die sich im Gegensatz zum IQ nicht messen lassen, können ebenfalls zu grossem Erfolg und zu Zufriedenheit verhelfen. Und genau diese Qualitäten werden gerne vernachlässigt, wenn sogenannte „Intelligenz“ zum höchsten Gut erklärt und einseitig gefördert wird.

  • Mirjam sagt:

    Das Problem ist doch, dass „hochbegabt“ die neue Ausrede für verhaltensauffällige Kinder ist. Sobald ein Kind im Unterricht nicht aufpasst, immer nur Quatsch macht, stört, nicht lernt, meinen die Eltern, dass es sicher hochbegabt sei, und deswegen die ganzen Probleme hat. Dass aber ein Kind auch einfach (sorry für den Ausdruck) zu dumm ist, oder jedenfalls dem Alter noch nicht entsprechend, oder eher von den Eltern nicht gefördert, kommt den Eltern nicht in den Sinn.
    Und um grad mal vorwegzunehmen: von den Eltern gefördert heisst für mich: mit dem Kind raus gehen, auf den Spielplatz, in den Wald, mit anderen Kindern spielen, die Natur entdecken, Geschichten vorlesen, mit Holzklötzli spielen und NICHT mit Computer, Fernsehen, Playstation „fördern“.
    Bei wirklich hochbegabten ist das nochmal was anderes.
    Allerdings halte ich auch dort von vielen Klassenüberspringen nicht viel. Eine Mitstudentin von mir hat 3mal eine Klasse übersprungen (vor dem Studium), also sicher ein intelligentes Mädel, aber von der Sozialentwicklung gesehen noch im Kindergarten/Primarschule steckengeblieben. Ist ihr dann wirklich geholfen,wenn sie das Studium schon fast durch hat, wenn sie volljährig wird?

  • Jennifer sagt:

    Ich wollte auch nach 2 Jahren Kindergarten noch nicht in die 1. Primarschule, fand spielen viel viel spannender als lernen. Habe trotzdem ein Studium geschafft.

    Mein Bruder ist superintelligent, aber hatte Zeit seines Lebens Mühe in der Schule.

    Tja, was sagt uns das? Hochbegabt zu sein ist nicht nur eine Freude und Kinder ein wenig länger Spielen zu lassen bevor mit Frühenglisch und Chinesisch begonnen wird, muss nicht unbedingt schaden.

  • rb sagt:

    Ich denke viel Verwirrung entsteht dadurch, dass das Wort „Hochbegabung“ so für sich allein eigentlich gar nicht diskutiert werden kann.
    Ist jemand ein hochbegabter Klavierspieler oder ein Sport-Ass so hat das nichts mit Schule zu tun, ist aber dennoch Förderungswürdig.
    Ist ein Kind hochbegabt im Auswendiglernen, Schach und anderen Dingen (welche mein PC schon seit langem viel besser kann), dann ist das zwar achtenswert, aber hat, wie die Robotik und Projekte der Künstlichen Intelligenz zeigen, mit RELEVANTER Intelligenz an und für sich herzlich wenig zu tun, sondern wohl eher mit einer Frühkonfrontation mit Wissenskonserven sogenannt „engagierter“ Eltern, welche in einer immer schnelllebigeren Welt, Wissen analog zu Fast-Food, einfach zeiteffizienter vermitteln können, als die „altmodischen“ Sozial-, Spiel-, Bewegungs-, Selbst- und Umweltkompetenzen welche, wen wundert es, sich dann bei vielen, sogenannt „Hochbegabten“ als Verhaltensauffälligkeiten äussern.
    Die WIRKLICH und RELEVANT Hochbegabten kommen leise daher und gehen oft neben den nach Aufmerksamkeit heischenden Schein-Begabten fast unter, weil sie eben keine Sozialdeffizite habe und sich ruhig verhalten.
    Sicher wäre es schön für diese wahrhaft BEGABTEN unter ihresgleichen zu sein. Aber der Verlust für die anderen, für welche sie Vorbild sein sollten wäre weit gravierender – werden doch diese „normalen“ durch Talente inspirierte „Massen“ unsere Zukunft weit mehr prägen, als 1.2% sich nur intern selbst befruchtender Talente.
    Und Hand aufs Herz, wer wirklich gut ist, schafft es auch ohne Spezialbehandlung in Spitzenpositionen – nicht weil sie speziell gefördert werden, sondern weil der soziale und wirtschaftliche Filter in einer zunehmend transparenten Welt wahre „Leader“ und herausragendes Personal nicht mehr wie früher am Papierchen der Schule „X“ und Vitamin-B erkennt, sondern an relevant erarbeiteten und von anderen als relevant begutachteten Ergebnissen in einer realen Welt ausserhalb der Schule.

  • Emanzo sagt:

    @ rb:

    In Ihrer Aufzaehlung fehlt nur noch „gynokrativ“ und „loesungsorientiert“.

    Wenn der Grossgeldsack aus seinen Millionen Milliarden basteln kann, und die vertragsbruechige Ehefrau bis ueber den Tod des Exehemannes hinaus auch noch als geschiedene „Witwe“ sinerkuriert wird, sollte auch dem „hochbegabten“ Vermoegenslosen wenigstens ein winziger Teil seiner herausragenden Leistungen auch hoechstselber zugutekommen.

    Die „Fraternite“ ist schon laengst passe. Haeute gehts der „Egalite“ und damit auch der „Liberte“ der diskriminierten Fleissigen ans Leder. Wobei schon primitivste Grundrechte, wie saeckulare Ehe- und Scheidungsfreit verfassungs- und menschenrechtswidrig nicht mehr nur mit ruinoesen finanziellen, sondern auch immer dreisteren administrativen Schickanen abgewuergt werden.

    Die Politik soll gefaelligst endlich ihre Hausaufgaben machen, um weiter Ausuferungen der bereits angerichteten immensen Schaeden zu vermeiden, am besten mit einem doppelten Salto Mortadella rueckwaerts, anstatt selber Wein zu saufen, und den physisch, psychisch und finanziell massiv ueberforderten Schaffern und Sicherern des Bruttosozialproduktes noch weniger Brot zum Wasser zu predigen!

  • Marco Bossi sagt:

    Ich muss den meisten von Ihnen leider mitteilen, dass viele Kinder mit hohem IQ später nicht zu Freaks werden, sondern in jeglicher Hinsicht aussergewöhnlich sind. Im Gehirn gibt es kein diskretes Schaltteil für Mathematik, Logik und Sprache, sowie keines für soziale Aufgaben, welches total unabhängig von der üblich messbaren Intelligenz ausgebildet wird. Ein hoher IQ führt in keinster Art und Weise zu sozialer Minderbegabung. Das ist höchstens beim Aspergersyndrom (Sonderform des Autismus) so.
    Dass auf Grund der Summe geistigen Fähigkeiten ein Mensch auf einer absoluten Skala des Guten weiter oben anzusiedeln sei, ist natürlich überhaupt nicht klar. Es ist nun aber so, dass je länger je mehr die Gesellschaft als Grundparadigma für die Qualität eines Menschen die Intelligenz heranzieht (früher Herkunft, später Reichtum). Dass viele von den Beitragsschreibern die „Hochbegabten“ dermassen schlechtreden zeugt von der Durchschlagskraft sozialer Normen. Viele Menschen hätten eben doch gerne ein sehr begabtes Kind, weil sie insgeheim wissen, dass es eben doch einfacher ist damit in dieser heutigen Gesellschaft. Die Komplexität der Aufgaben, mit denen sich die Menschen täglich konfrontiert sehen, nimmt konstant zu. Um Komplexität zu bewältigen, braucht es vor allem eines: Intelligenz.

  • S.M.A. sagt:

    Vielen Dank an Eva Schlau!
    Wer wirklich ein hochbegabtes Kind zuhause hat, weiss, dass es selten so toll ist, wie das viele Eltern meinen mögen. Solche Artikel und viele der oben stehenden Kommentare tragen dazu bei, dass es Hochbegabten und ihre Eltern zusätzlich erschwert wird akzeptiert zu werden.
    Auch wir haben uns entschieden, dass unsere Kinder zwei Jahre Kindsgi machen dürfen, trotz attestierter Hochbegabung oder eben gerade deswegen. Der Kindsgi ist im Gegensatz zur Schule nämlich meistens problemlos, da die Kinder sich dort noch viel freier bewegen können, als das später in der Schule möglich ist. Die Probleme kommen mit dem Schuleintritt dann genug früh.
    Es wäre schön und ein Anliegen aller wirklich betroffenen Eltern, dass über das Thema Hochbegabung und deren „Nebenwirkungen“ auch seriös und fundiert geschrieben wird. Nur so lässt es sich vermeiden, dass betroffenen Kinder und Eltern abgestempelt werden und sich unverstanden fühlen.

  • rb sagt:

    Hochbegabte sollten fähig sein, ihre weniger begabten Kollegen und Kolleginnen mit ihrem Wissen zu unterstützen und uneigennützig zu helfen. Zudem sollten sie eigentlich ihren persönlichen, durch weniger Lernpensum entstandenen Freiraum, kreativ zum Wohle aller einsetzen können.
    Können sie das nicht, sind es einfach nur Freaks und jeder hierfür zuzätzlich ausgegebene Förderfranken wohl eine, langfristig betrachtet, soziale Fehlinvestition.
    Als Gesellschaft brauchen wir keine Kandidaten für zukünftige Quizsendungen sondern Erwachsene die kreativ, konstruktiv und integrativ mit neuen, möglichst verschiedenartigen Ansätzen die Probleme lösen welche die jetzige Generation verursacht hat.
    Genies hatten wir ja schon, aber davon ist die Welt nicht besser geworden. Mit sozial verantwortungsvollen, ausdauernden, vom Umfeld anderkannten Problemlösern mit Ohr und Herz beim Volk aber schon. Auch wenn diese Integratoren und zukünftigen „Lehrer“ nicht die Welt verändern, schreiben sie doch die Lebensgeschichte ihres Umfelds.
    Freaks, andererseits, schreiben, wenn überhaupt irgendwann mal irgendwas, nur Bücher – oder Blogs 🙂

  • guk sagt:

    Irgendwie scheinen einige Eltern bei der ganzen Förderhysterie eines zu vergessen: Ein Kind hat nur eine Kindheit. Auf diese Kindheit sollte es ein Anrecht haben. Es soll spielen, herumtoben, sich im eigenen Forschungsdrang ausprobieren können. Ich bin glücklich, war die Thematik der Hochbegabten noch kaum da, als ich meine Kinder hatte (so lange ist es noch nicht her …). Ist ein Kind begabt, wird es auf jeden Fall seinen Weg machen; so wie wir ihn übrigens auch machten. Aber die Zeit des Spielens, der schlichten kleinen Dinger, der unbeschwerten Verpflichtungslosigkeit kriegen sie nie wieder zurück, wenn man sie ihnen nimmt. Und es gibt nichts Schöneres für mich, als wenn meine Kinder mir sagen, wie schön sie es als Kind hatten, wie wichtig es war, zu jeder Zeit, Kinder in ein offenes Haus mitbringen zu können, zu spielen. Die Verpflichtungen kamen mit der Zeit, mit der Reife. Und übrigens: Sie haben heute beide einen Beruf den sie ausgewählt haben und lieben … und ja, auch die Matura.

  • Maja sagt:

    Da werden wir immer älter aber die Kindheit wird immer mehr verkürzt. Ich bin auch dafür, dass die Schulzeit verlängert wird aber nicht nach unten sondern nach oben. Die Hochbegabten müssen gefördert werden sonst gehen sie unter. Leider wird in der Schweiz die Mittelmässigkeit hochgehalten nicht nur in der Volksschule sondern auch an der Uni. Keines meiner Kinder und Enkelkinder waren oder sind hochbegabt aber eines sind sie dennoch für mich – etwas besonderes.

  • Emanzo sagt:

    @ mmb:

    Die Schwachen werden mit der Brechstange „gefoerdert“, statt in Hilfsschulden nur ihrem IQ entsprechend, weil die einfachsten Taetigkeiten neu frueher berenteten Hirngeschaedigten zwangszugewiesen werden, nachdem sie mit Psychoterror und Medikamentendopingkeule zu Vollzeitarbeits“faehigkeit“ dressiert wurden, Dass in diesem System auch die Begabten die Zeche zu bezahlen haben ist zwangslaeufig. Kein Lehrer kann gleichzeitig eine weiter wachsende Zahl Minderbegabte und Deutschanalfabeten in „Normal“klassen „integrieren“ und daneben den in einzelnen Faechern staerkeren auch auch noch alacarte Forderung und Foerderung servieren! Schliesslich gibts fuer hochbezahlte Spezialistenstellen die offenen Lohndoemperschleusen fuer adaequat gefoerderte und mit Villigersteuersondergeschenken angelockte Auslaender!

    Mit verfehlter Arbeitsmarkt-, Einwanderungs-, Drogen-, Familien- und sogar Staatspolitik wurde die Karre in den Sumpf gefahren. Die Profiteure und Profiteusen werden mit Milliarden an Steuergeschenken und Steuergeld- oder Volksvermoegensloskaeufen zusaetzlich privilegiert, waehrend die Vermoegenslosen trotz des vielfachen Prokopfbruttosozialproduktes bald wieder in vornapoleonischem Elend landen.

    Gandi hats so ausgedrueckt: „There is enough for everyones need, but never for everyones greed!“

  • Emanzo sagt:

    @ p.o.b.:

    Auch im jaemmerlichsten Mietwucherkarnickelstall gibts Couverts von Betreibungsurkunden und einen Bleistiftstummel aus gerechteren Zeiten. Die meisten Kinder spielen wohl lieber Murmeln oder streifen durch Feld und Wald, und vom Rest werden wohl wiederum die Meisten eine „Zeichnung“ nach ihrem Gusto „produzieren“ statt Gedichte oder die Relavitaetstheorie neu zu erfinden.

    Den wenigen, die wirklich ohne elterlichen oder lehrerischen Druck lesen und schreiben lernen wollen, sei dies unbenommen. Aber HarmoS will alle 4jaehrigen zur Zwangsausbildung einziehen. Dabei soll primaer das Kind mit Psychoterror und sogar Medikamentendopingkeule durch „SpezialstInnen“ dem Schuleintrittsalter statt das Schuleintrittsalter dem Kind angepasst werden. Vor der Volksmehrheit und deren Zorn wurden ploetzlich einige Ausnahmen bewilligt. Aber die sind dann schnell vergessen, wenn HarmoS erstmal durchgestiert ist.

  • Aschi D. sagt:

    Unser Zweijähriger zieht aus Langeweile Wurzeln aus siebzehnstelligen Zahlen, kann schon lesen und schreiben und hat gestern in einem kleinen Aufsatz Einstein widerlegt. Wir denken daran, ihn gar nicht einzuschulen, sondern dirket an die Universität zu schicken. Na, und was kann Ihr Sprössling? — Waaaaaaaaaaasss! Nur das? —— Ich gehe mit hoch erhobener Nase davon, denn mit Eltern, deren Kleinkinder nicht einmal einen Dreisatz lösen können, geben wir uns natürlich nicht ab. Phhhhüüüüüh.

  • Karl sagt:

    es gibt beides: hochbegabte Kinder, und Eltern, die davon träumen, ihr Kind sei hochbegabt. Für wirklich Hochbegabte ist das Leben kein Zuckerlecken…

  • Oma Krause sagt:

    Genial! In sechtzig Jahren gründen unsere lieben Kleinen dann das Alters- und Pflegeheim für hochbegabte Hochbetagte.

  • diela sagt:

    schlussendlich ist wohl entscheidend, dass das kind gerne in den kindergarten bzw. in die schule geht. unser älterer sohn wurde früher eingeschult (er hat kurz nach dem stichtag geburtstag). ihm helfen die klaren strukturen in der schule, er hat zwar schon enorm viel an sozialem verhalten gelernt, wird aber wohl nie zu einem sehr offenen und mitfühlendem menschen werden, das liegt schlicht nicht in seiner persönlichkeit. sein kleiner bruder ist im ersten chindsgi, kann zwar schon lesen und bis 100 zählen (er macht dem grossen bruder alles nach). aber andererseits spielt er gerne und ist durchaus noch nicht so wahnsinnig reif und vernünftig. er wird (wohl mit vergnügen) noch ein jahr kindergarten besuchen…
    und übrigens: trotz ihrer eigenarten sind wohl beide nicht hochbegabt.

  • lizamazo sagt:

    die bloggerin, eva schlau und TG sagen m.e. das wichtigste, dankesehr. von mir noch dies: 95 % der eltern halten ihre kinder für hochbegabt, maximal 5 % sind es. gerade die sollten aber dringend 2 jahre in den kindergarten und lieber später ein schuljahr überspringen, denn diese kinder haben besondere emotionale und soziale strategien ihr ganzes leben lang nötig und genau im kindergarten lernen sie diesbezüglich am meisten.

  • IB sagt:

    „HILFE MEIN KIND IST HOCHBEGABT!“ Trifft es wohl eher.
    Unser Sohn (Hochbegabt) durfte die 2 Jahre im Kindergarten voll und ganz geniessen! Diese Zeit war wohl die unbeschwerteste in seiner ganzen Schulkarriere!
    Die Probleme kamen mit der Einschulung.
    Wer sich nur etwas mit diesem Thema befasst, weiss dass eine Hochbegabung für das Kind und die Familie oft kein Segen ist. Hochbegabung bedeutet nicht immer Klassenbeste/r zu sein, sondern einfach nur dass die Interessen und Fähigkeiten des Kindes nicht altersentsprechend sind. Der Wissensdurst solcher Kinder ist enorm, jedoch decken sich die Themen oft nicht mit dem was die Schule verlangt.
    Studien belegen zudem, dass nahezu jedes Hochbegabte Kind mit Depressionen in Kontakt kommt.
    Auch gehören Klinikaufenthalte bei einem grossen Teil dieser Kinder/Jugendlichen zum Leben.
    Wir Eltern hätten unserem Kind diese Erfahrung gerne erspahrt! Neid und Vorurteile sind in diesem Zusammenhang fehl am Platz!

  • Stefan sagt:

    Um Himmels willen, was wäre alles aus mir geworden, wenn ich die Möglichkeiten von heute gehabt hätte! Aber bei mir gabs noch nicht mal einen Kindergarten, der wurde nämlich in meinem Dorf, das mehr Kühe als Menschen zählte, erst nach meiner (regulären!) Einschulung eingeführt. Zuvor spielte ich noch mit meiner kleinen Schwester und meiner Mutter 🙂 Wenn ich nicht gerade damit beschäftigt war, mir das Lesen (ungelogen!) selbst beizubringen.

    Wie viele dieser hochbegabten Wunderkinder haben eigentlich Geschwister? Wir waren da zu viert. Und dass die meisten „Genies“ lebensfremd und oft auch „menschlich schwierig“ waren, macht die meisten wohl baff: Einstein hatte zum Beispiel zeit seines Lebens ein sehr zwiespältiges Verhältnis zu seinen Kindern, Newton machte nach der Karriere als Akademiker (wo er sich auch ständig mit anderen Gelehrten verkracht haben soll) als Steuerkommissar den Leuten das Leben schwer,…

  • T.G. sagt:

    Sie reden mir aus dem Herzen! Bei jedem Kind, das sich normal entwickelt, wird gleich vermutet, es sei hochbegabt! Ich konnte im Kindergarten (2 Jahre) weder lesen, schreiben noch rechnen. Als es daran ging, in der Schule mit Zahlen über 10 zu rechnen, fand ich das total unnötig. Bis in der vierten Klasse wollte ich kein Buch lesen, das nicht illustriert war und dessen Titelbild mir nicht gefiel. Meine Eltern haben mich gefördert, im nötigen Masse auch gefordert, jedoch ohne Druck und übersteigerte Erwartungen an meine Fähigkeiten. Ich habe studiert und bin heute in einer leitenden Position tätig, ich wäre aber auch unterstützt worden, wenn ich eine Berufslehre absolviert hätte. Dafür bin ich meinen Eltern sehr dankbar.

  • eva schlau sagt:

    spannend, arbeite seit 30 Jahren als Kindergärtnerin.@ED ’s Beitrag ist treffend. Es gibt sehr interessierte, intelligente Kinder, ich freue mich! Komischerweise kommen deren Eltern selten auf die Idee, ihr Kind langweile sich und diese meist auch hochbegabten Eltern wählen bewusst das 2. Kindsgi-Jahr, wissend, welche manchmal unsichtbaren aber wertvollen Erfahrungen ihr Kind im Kindsgi erleben darf. Es ist tragisch, wenn Eltern mir am 1. Kindergartentag ihr Hochbegabtes anvertrauen und dieses weder selber aufs Klo kann noch weiss, wie man sich an und auszieht. Liebe Eltern, auch das ist eine Frage der Intelligenz. Das eine Kind zählt mühelos bis 100, das andere lernt beim kurzen Zuhören bereits ein Lied oder Gedicht, ein anderes ist motorisch sehr differenziert und so können wirklich alle Kinder von einander lernen, sich gegenseitig ermutigen, unterstützen.
    Ich beobachte, dass zu stark geförderte Kinder, die sich im Kindsgi langweilen, sich oft auch in der Schule langweilen= keine Lust, kein Interesse. Es muss permanent etwas geboten werden. Selber entwickeln diese Kinder wenig intelligente Ideen, wie sie mit ihren Fähigkeiten umgehen wollen.
    Als Beispiel: ein Kind das im Kindsgi schon schreiben kann, hat die Möglichkeit, ein Bilderbuch zu entwerfen, liest es anderen Kindern vor.

  • p.o.b. sagt:

    @ Emanzo:
    bist du dir da so sicher? das was den menschen so einzigartig macht ist die fähigkeit zu lernen und diese lernen auch weiterzugeben! spielen ist die kindliche form des lernens und so sollten kinder aiuch unterrichtet werden. es gibt keinen grund damit erst mit 7 anzufangen.

  • Emanzo sagt:

    @ p.o.b:

    Ja, Du uebersiehst, dass der Mensch von der Natur zum Jaeger, Sammler und Spieler, nicht aber zum Frueheinstein konzipiert wurde.

  • Anna sagt:

    Meine Tochter ist ganz normal (begabt), mit 2.5, glaube ich. Aber die Idee, dass sie nach 4 Jahren spielen in der Krippe, erst mit 4,75, in den Kindsgi darf und dort 2 Jahre lang neben dem weiteren Lernen von sozialem Zusammensein, weiterem Singen, Bewegen, Rollenspielen, Basteln, Spielen oder der Selbstfindung (Ich-Bewusssein) nur wenig zusätzliche aktive Wissensvermittlung erfährt, scheint die Kindergärtnerinnen und Schul-/ Kindergartenpädagogen weiterehin nicht zu interessieren.

    Weshalb schicken viele die Kleinen denn schon in Zusatzkurse, vielleicht nicht, weil das Kind besonders ist sondern weil der Kindergarten sooo beschränkte Inhalte hat?

    Ich bin nicht für das frühe Schulkorsett aber für aktive themenbezogene Wissensweitergabe auch an die Kleinsten und zwar intensiver als das vor 30 Jahren der Fall war. – Und intensiver als das der „Lehrplan für die Kindergartenstufe im Kanton Zürich 2007/08“ suggeriert. Der Inhalt unterscheidet sich kaum von den bescheidenen Inhalten vor 30 Jahren – ausser vielleicht dadurch, dass man in den Kindsgi muss – und nicht mehr darf und dadurch, dass insbesondere für Fremd- oder Mehrsprachige Kinder besondere Vorgaben gemacht werden. siehe http://www.bildungsdirektion.zh.ch/internet/bi/de/BR/BRB_2007.SubContainerList.SubContainer1.ContentContainerList.0030.DownloadFile.pdf
    Die sozialen-, motorischen-, selbstbewusstseins- sowie musischen Vorgaben sind etwa wie früher, wohl in Ordnung, aber die Vorgaben für Sprache, Lesen und Schreiben sowie Mathematik bzw. Logik sind für viele normale schweizer Kinder, keine interessante Herausforderung. Was wenn das Kind schon gross, grösser am grössten, kalt, warm und heiss unterschieden und benennen kann?

    Ich will kein Wunderkind. Ich will mein Kind nicht früher einschulen lassen. Aber ich will, dass es, wenn ich es schon in den Kindergarten schicken muss, es dort auch mit weiteren Sprach-, Lese, Schreib und Mathematischen oder Logischen Herausforderungen – nicht bekannten „Banalitäten“ konfrontiert wird. Lesen- und Schreiben und mehr Rechnen lernen sollte, wenn es das Kind interessiert, im Kindergarten aktiv gefördert werden.

    P.S. In Deutschland gingen die Kinder schon vor über 30 Jahren früher in den Kindsgi und früher in die Schule und geschadet hat es Ihnen nicht – im Gegenteil, sie können in der gleichen Zeit mehr studieren, mehrere Studiengänge abschliessen, wenn sie wollen und im Berufsleben sind die viele wesentlich geschickter als wir.

    Wenn ich schon überdurchschnittlich viel Steuern für den Chindsgi bezahlen muss, sollte er auch die „Normalen“ Fördern und nicht nur die Fremdsprachler sowie Schweizer miteinander in den Kindsgi integrieren.

  • Markus sagt:

    @ED Ja, die gibt es. Die habens aber in Zukunft nicht unbedingt einfacher. Denn wenn die Gesellschaft (Schule, Arbeitsumfeld, whatever) etwas hasst (oder jedenfalls damit nicht umgehen kann), dann sind es die, die aus der Masse herausragen.

    @Lt: Das oben genannte halte ich eher für den Grund der Absturzgefährdung dieser Kinder. Der soziale Halt fehlt.

    Zu den Eltern, die sich über ihre Kleinen zu profilieren meine, sage ich lieber nichts.

  • ED sagt:

    Irgendwie verwechselt ihr da etwas!
    Ob ihr es glaubt oder nicht, es gibt Kinder die haben von sich aus das Bedürnis und die Fähigkeit viel Wissen aufzunehmen uns sich in grossen Dingen auszuprobieren. Sie machen das aus eigenem Antrieb. Dies mag von aussen vielleicht als unmöglich erscheinen, ist es aber nicht. Vielleicht denkt ihr, dass dies nur mit Drill von Erwachsenen möglich ist. Ist es aber nicht.
    Sorry, es gibt wirklich Kinder die ‚habens drauf‘!

  • Wer bitte will schon ein hochbegabtes Kind? Jetzt mal ehrlich, das muss super anstrengend sein und die meisten Eltern wären (oder sind?) damit überfordert – ich wärs auf jeden Fall. Es mag sein, dass viele Auffälligkeiten zuerst mal mit dem Label „hochbegabt“ versehen werden. Zumal diese „Behinderung“ ja mit einem sozialen und emotionalen Defizit einhergeht.
    Aber ich habe auch eine Gegenbewegung festgestellt: Die „integrative Förderung“ ist ganz offensichtlich nur für leistungsschwache Schüler konzipiert, obwohl die Lehrer das immer wieder verneinen. Schüler, welche in einzelnen Fächern leistungsstark sind werden da leider nicht extra gefordert und somit gefördert. Veilleicht bräuchte es einen offeneren Dialog und mehr Verständnis zwischen Eltern und Lehrern.

  • p.o.b. sagt:

    was auffällt: Schule scheint böse zu sein, der Kindergarten ein Paradies für Kinder. Auch die Schule kann für Kinder spassig sein, das geht aber nur, wenn die Eltern das auch so sehen. Kinder einzelner Schreiber oben, sind der Schule schon so negativ eingestellt, kein Wunder können sich Ihre Kinder dort niocht entfalten.
    keiner Fragt, ob die Kinder nicht lieber auch was lernen, denn Kinder sind von Haus aus sehr neugierig. Im KIndergarten lernen sie selber, in der Schule wird das einfach noch ein wenig unterstützt, oder seh ich das falsch?

  • Antenne sagt:

    Das spricht mir aus der Seele! Ich bin einfach froh, sind wir vor einem Jahr vom Züriberg weg in ein „proletarisches“ Zürcher Quartier gezogen. Ich konnte es langsam nicht mehr hören, die Schickimicki-Mütter, die schon ihre Säuglinge ins Pekip schicken, damit sie sich früher auf den Bauch drehen lernen (was man ja zum Glück erwiesenermassen nicht forcieren kann) und ihren Fünfjährigen zweisprachige Kindergärten, Frühballett, Eiskunstlauf und Medikamente gegen Konzentrationsmangel aufzwingen, nur damit sie dann später ebenso langweilig und angepasst wie ihre Eltern werden. Sie schulen ihre Kinder früher ein und wollen sie gleichzeitig nicht gegen Masern impfen, weil sie dadurch einen wichtigen Entwicklungsschritt verpassen könnten?! Dabei ist es ein so wichtiger und wertvoller Entwicklungsschritt, wenn man im Kindergarten spielen darf und noch nicht in der „Schulmaschinerie“ sein muss. Die beginnt früh genug und dauert auch lang genug – gerade für angehende Akademiker!
    Khalil Gibran sagte: „Eure Kinder sind nicht eure Kinder!“ Lasst doch um Himmels willen diese armen Kinder noch ein wenig Kinder bleiben, lasst sie zweckfrei und ohne Ziel spielen und lebt euren Ehrgeiz an euch selber aus!!

  • Peter sagt:

    Unter den Blinden ist der Einäugige König.
    Und unter all den Doofen ist ein Durchschnittskind schon hochbegabt.
    Wir können ja den Durchschnitt einfach weiterhin so drastisch senken, dass die Anzahl derer, die hochbegabt erscheinen, zwangsläufig weiter steigen muss…

  • Ruedi sagt:

    Zwei Dinge kommen mir in den Sinn:
    1. Mein Sohn ist wohl nicht hochbegabt. er kann nur höflich fragen, „bitte“ und „danke“ sagen und er spielt und lacht für’s Leben gern. Vielleicht haben wir als Eltern versagt, weil wir ihm nicht lesen und schreiben, sondern Anstand und Integration, Liebe und Freude, Vertrauen und Respekt vorgelebt haben. Übrigens wird er nächsten Monat schon 2 Jahre alt…
    2. Es ist einfacher, sich mit Arbeiten und Lernen, statt mit sich selber un dem LEben zu beschäftigen. Das eine geschieht nach Zahlen, Buchstaben und Formeln. Das andere hat mit dem Leben und dem Menschen zu tun. Warum sollte ein Mensch den schwierigeren Weg nehmen?
    Ich empfehle das Buch „Warum unsere Kinder zu Tyrannen werden“ von Herrn Winterhoff.
    Genial!

  • Lt sagt:

    Ich bin selber noch jung und mir fällt auf, dass besonders die „hochbegabten“ am Ende absturzgefährdet sind und die Leistungen eher nicht mehr erbringen. Meiner Meinung nach ist es irrationaler Stolz, aus einem durchschnittlichen Kind, ein hochbegabtes zu machen, nur damit es sich von der Masse abhebt, was das Kind im nachhinein unter Druck setzt, die Leistung zu erbringen. Diese Leistung kann es irgendwann nicht mehr erbringen und das Kind fällt in ein Loch. Mir geht das Ganze gehörig auf die Nerven
    Gruss Lt

  • Emanzo sagt:

    Doller Artikel mit traefer Karrikatur!

    Waehrend in der Schweiz das Schuleintrittsalter gedrueckt wird, um moeglichst viele Jahrgaenge aubeuten zu koennen (auch das Pansionsalter wird laufend nach oben gebastelt), draengen die „christlichsozialen“ MissionarInnen in anderen Laendern (mit humanem Pansionsalter 60) auf eine Ausuferung der Schulpflicht am oberen Ende. Statt nach 6 Jahren mit 13 nach 12 mit 19! Allerdings „vergessen“ sie dann die Billionen fuer die zusaetzlichen Schulheuser und Lehrkraefte sowie als Ausgleich fuer den fehlenden Beitrag von 6 Jahrgaengen ans Bruttosozialprodukt nachzureichen!

  • Wolfgang sagt:

    Anzumerken bleibt:
    Die speziellen Anteile einer Spezies, bleiben in etwa immer die Gleichen.
    D.h. ob vor 100 Jahren, in dieser Woche, oder in 100 Jahren … waren, sind oder werden ca. 2,1 Prozent der Bevölkerung statistisch gesehen als hochbegabt gelten. Hochbegabte Kinder unterschieden sich von anderen ausschließlich in ihrer Intelligenz. Immer wieder verwechselten Eltern aber die Verhaltens-Auffälligkeiten ihrer Kinder mit Hochbegabung. Und oft genug stellt sich eine Hochbegabung dann als ein ganz normaler Entwicklungs-Fortschritt heraus, der sich in zwei, drei oder mehr Jahren einfach wieder relativiert. „Liebe Eltern, sicher ist Ihr Kind etwas Besonderes, aber objektiv betrachtet, gehört es in der Regel, nicht in die Gruppe der Hochbegabten.“

  • Andi sagt:

    Habe ich in meinem Bekanntenkreis schon mehrmals gehört: „Mein Kind ist hochbegabt“.

    Ich reagiere immer gleich, ich sage dann: „ach, hör doch auch mit dem Blödsinn“. Und dann schiebe ich hintennach: „ich habe meinen 3 Kindern gesagt, es soll ihnen ja nicht einfallen hochbegabt zu werden“!

    —> ist immer sehr köstlich die Reaktionen der Eltern dieser vermeintlich Hochbegabten zu sehen. Probiert es aus, es lohnt sich! 🙂

  • Marvin sagt:

    Was ist eine Integralrechnung? Kann nur hoffen, dass mir mein 3-jähriger Sprössling dies nächstens beibringt!

  • Leo sagt:

    ouu jaaa…. lasst uns hier eine Basisstufendiskussion entfachen….
    Genau mit dem gleichen Begabtenkrimskrams sollen die Kinder via Basisstufe früher an den Schulstoff herangeführt werden. Und wenn dann ein Kind 4 Jahre Basisstufe braucht, dann gilt es sicher bald als minderbegabt. Es mag Argumente für die Basisstufe geben. Genau so gibt es welche dagegen… Z-B. dass auch ein Stufenwechsel ein für die Kinder wichtiger Entwicklungsschritt ist.Und nein: man muss bei weitem nicht ein Schaf sein um gegen die Basisstufe Argumente zu finden.
    Ob Mama- oder Elternblog ist mir egal: Danke für die guten Texte…

  • p.o.b. sagt:

    Ich denke, dass Früheinschulen nicht unbedingt mit Übereifer oder irgendwelchen dunklen Motive der Eltern zu tun haben muss, sondern ganz einfach damit, dass Kinder im Alter von 5 oder 6 gerne lernen. Und ich sehe nicht ein, warum die CH-Kinder bei Abschluss Ihrer Schulkarriere bis zu 5 Jahre älter sind als Ihre Europäischen Kommilitonen. Das mag zu Recht keine Rolle spielen, wenn das Lebensumfeld auf die Schweiz beschränkt bleibt, aber mit der voranschreitenden Globalisierung und Personenfreizügigkeit werden unsere Kinder immer stärker einer Konkurrenz ausgesetzt.
    Aber um auf das eigentlich Thema zu kommen. Ist es nicht ein wenig normal seine Wünsche in unsere Kinder hinein zu projizieren und glauben, dass unsere Kind ein Genie ist?

  • Untersee sagt:

    Als ich mit meinem Junior im ersten Kindergarten einen „überbegabten“ Test machen musste (durfte), war mir von Anfang an klar, dass er nicht früher in die Schule soll. Gerade im sozialen Bereich hat sich dies im nach hinein als die richtige Entscheidung erwiesen. Ihm den Kopf „zu füllen“, wenn er sich unterfordert fühlt, hat sich als nicht so schwer heraus gestellt, wie erst befürchtet. Der Psychologe fand den Entscheid gut. Trotzdem muss ich sagen, ich war schon etwas stolz, als wenigstens mal einer in unserer Familie überhaupt an so einen „Test“ durfte…..

  • monika sagt:

    Verkehrte Welt: Wir verbrachten aus beruflichen Gründen ein halbes Jahr in Australien und schulten unseren älteren Buben gemäss dem australischen Lehrplan mit 6 Jahren ein. Wir wurden damals von vielen (meist gutausgebildeten und finanziell gut gestellten) Eltern bemitleidet, dass wir ihn zusammen mit den Kindern aus weniger gut ausgebildeten Elternhäusern einschulten. Wer jetzt glaubt, die gut ausgebildeten Eltern in Australien würden ihre Kinder mit ebenso grosser Verbissenheit wie bei uns früher einschulen, täuscht sich: Es ist genau umgekehrt, die Kinder werden so lange wie möglich zurückbehalten, da sie bei einem späteren Schuleintritt reifer wären und somit weniger Mühe mit Stoff und sozialem Umfeld hätten. Und wissenschaftliche Studien geben ihnen Recht!

  • Eveline sagt:

    Es gibt doch nichts Schöneres, als ein Kind, das verspielt ist und Kind sein darf so lange es will! Dadurch lernt es unter Umständen mehr fürs Leben, als einige Eltern je gelernt zu haben scheinen…

  • Lisa sagt:

    Bravo. Scharf beobachtet. Die elterliche Fähigkeit zur Idealisierung des Nachwuchses ist in manchen Fällen grenzenlos; man windet sich beim Zuhören vor Peinlichkeit. Ehrlicherweise müssten die Kindergarten-und-Schulklassen-Überspring-Eltern zugeben, dass es ihnen nicht ums Wohl ihrer Kinder geht, sondern um die Befriedigung ihres eigenen Ehrgeizes. Wenn man selber schon kein Genie ist, soll sich wenigstens das Kind vom gewöhnlichen Durchschnitt abheben. Könnte das Kind ganz allein entscheiden, würde es wohl lieber spielen, als ins Frühchinesisch zu gehen.

  • Thomas sagt:

    Erstens finde ich, könnte dieser Blog durchaus Eltern-Blog heissen, da die meisten Themen nicht nur mama-relevant sind. Zweitens liegt die Lösung für das angesprochene Problem auf der Hand: die strikte Trennung Chindsgi-Schule gehört aufgehoben, es lebe die Basisstufe (aber leider muss die SVP in Schulfragen nur laut genug blöken und die Stimm-Schafe laufen hinterher, siehe Zürcher Volksschulreform oder Harmos).
    Und drittens sagt man in der Schweiz zu einem Kind, das den Chindsgi besucht, Kindergärtler.

  • Arthur sagt:

    Wer sieht, wie schnell und mühelos das eigene Kind gewisse Dinge lernt, kann schnell einmal dem Irrtum anheimfallen, es sei hochbegabt. Dass dies auf viele Kinder zutrifft, und dass eine einseitige Förderung Richtung Schulstoff oder einem anderen ‚dernier cri‘ auch das Risiko beinhaltet, etwas wesentliches Anderes zu verpassen, geht schnell mal vergessen.

  • bea sagt:

    danke!

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