Warum Kinder sich langweilen sollten

Erinnern Sie sich an die gute, alte Langeweile? Oder unterhalten Sie sich lieber zu Tode?
Eigentlich wollte ich ja ein Plädoyer für die Langeweile schreiben. Eines, das natürlich möglichst gelesen werden, also nicht langweilig sein sollte, aber ich höre Sie schon: Waaaas? Wir sollen uns hier mit Langeweile herumplagen, wo doch Kinder da draussen ihre Eltern verprügeln, wir also wichtige Themen zu besprechen hätten? Ja, meine lieben Leserinnen und Leser, ab und zu ein bisschen Langeweile kann nicht schaden. Sagt jedenfalls mein Mann. Und damit ist nicht der abgeklärte Ennui derer gemeint, die schon alles gesehen, gelesen, gehört haben. Sondern die gute, alte Langeweile – erinnern Sie sich? Wenn man im Kinderzimmer sitzt und nicht so recht weiss, was kommen wird, was gehen soll, wenn die unmittelbare Zukunft sich vor einem erstreckt wie eine Wüste. In der es niemanden gibt, ausser sich selbst. Ein Gefühl, dessen adäquater körperlicher Ausdruck ein tiefer Seufzer ist.
Für Erwachsene mit Job und Kindern und mannigfaltigen Interessen ist diese Langeweile irgendwie nicht mehr im Angebot. Ich bin auch nicht mal sicher, ob sie für Kinder der heutigen Zeit noch zu haben ist. Schliesslich sind wir alle dabei, uns zu Tode zu informieren, kommunizieren und unterhalten – ich nehme mich da nicht aus. Und ergo kann ich es meinen Kindern nicht verübeln, wenn auch sie zuweilen die Haltung pflegen: her mit den Freunden, rein mit dem Film, rein mit dem Zucker, und wo ist die nächste Action?
Mein Mann hingegen ist ein grosser Fan der Langeweile. Er meint, sie sei aller Kreativität Anfang. Und dass Kinder sich öfters langweilen sollten, weil sie dann auf sich selbst zurückgeworfen werden, so dass die eigene Phantasie für Unterhaltung sorgen muss. Dass Eltern sich nicht dauernd als Unterhaltungsmedium ihrer Kinder aufspielen, sie aber umgekehrt auch nicht anderen Unterhaltungsmedien überantworten sollen, um ihrem eigenen Vergnügen nachzujagen. Denn natürlich ist Langeweile anstrengend, besonders diejenige der eigenen Kinder, die ihre Eltern dann mit Vorliebe als Klagemauer missbrauchen. Es wäre so viel einfacher, sie vor dem Fernseher ruhig zu stellen, als dauernd Kanal Teflon einzuschalten, wenn sie mit ihren Ansprüchen angetrabt kommen. Aber wer einmal beobachtet hat, wie Kinder sich nach dem Konsum von Filmen mit leerem Zombieblick der Realität ihres eigenen Daseins zuwenden, nicht wissend, was mit sich und den andern anfangen ausser Streit, der weiss, dass diese Art von Langeweile nicht die richtige sein kann – von wegen Kindern, die dann auf ihre Eltern losgehen.
Was bleibt? Die Hausarbeit. Denn auch wenn ich persönlich mich lieber in Blogs und mit meiner Arbeit vergnüge als gelangweilte Kinder abzuwehren, ist Hausarbeit das beste Mittel, sich gegen deren Langeweile zu wappnen. Und so renne ich, um meinen Kindern eine Dosis Ödnis reloaded zu gönnen, jeweils mit dem Staubsauger durch die Wohnung und poliere das Klavier. Auch langweilig, aber wenn sich später die Tochter dran setzt, um zu üben, bin ich zufrieden. Und noch später, wenn die Kinder ihre Kreativität in Eigenregie entfaltet haben und deshalb gut gelaunt sind, kann man etwas zusammen unternehmen, das hoffentlich für niemanden langweilig ist.
So, ich hoffe, ich habe sie mit meinem Text nicht allzu sehr angeödet. Und wenn doch, ist es auch nicht so schlimm sie können sich ja selbst was einfallen lassen.
89 Kommentare zu «Warum Kinder sich langweilen sollten»
Langeweile heisst „lange weilen“ – ergo ein absolut positiver Daseinsmoment. Unsere Jungs 14 und 11 dürfen dies manchmal auch erleben. Wir haben TV, Computer und zudem haben sie auch noch diese teuflischen Dinger wie iPods und sogar Spielbuben (Gameboys). Aber sie spielen auch ganz normal und sehr real mit handfesten Dingern die keinen Strom brauchen und nicht piepsen, machen Musik, treiben Sport, lesen etc. Wunderkinder? Keineswegs, aber es gibt Regeln und Erklärungen weshalb und warum die Freizeit nicht nur am Bildschirm oder mit sonstigem elektronischen Zeug verbracht wird. Das muss nicht stur sein aber einleuchtend und konsequent. Manchmal gibts Widerstand, aber den gibt’s auch wenn sie mal draussen sind und ich zum Essen rufe. Kurzum, Langeweile gibt’s nicht, nur Aktionspausen – und diese dürfen sie gerne aushalten – ich auch.
Bei uns gibt es seid einem Jahr kein Fernsehen mehr (schmiss die Satellitenschuessel vom Dach). Die Kinder (3 und 8) haben spielen gelernt und wir Erwachsene reden miteinander und lesen Zeitung und Buecher. Der Mechanismus Langeweile = Fernseher einschalten ist weg. Nachrichten gibts ab Internet wenns sein muss (und nach unserer Wahl).
Lieber Hermann
Diese Massnahme mag nützlich und recht sein, um die Kinder gegen die heute allgegenwärtige Reizüberflutung durch die Massenmedien zu schützen. Hast Du Dir jedoch auch um die sozialen Auswirkungen für die Kinder Gedanken gemacht? Kinder und Jugendliche reden heutzutage halt oft über die letzte witzige gesehene Sendung, eine neue gefundene interessante Seite im Internet, das letzte gespielte Videospiel; das kann ich selbst beobachten. Da werden Kinder ohne jeglichen Zugang zu solchen Medien schnell benachteiligt und stehen gelassen. Ich kenne Eltern, die ihren Kindern sagen: „Dann beginnst Du halt selbst ein Gespräch über etwas das Du kennst und/oder suchst Dir Freunde, welche über dasselbe reden!“ Ersterer ist auf jeden Fall ein wichtiger Ratschlag, nützt jedoch nichts, wenn allgemeines Gesprächsthema unter gleichaltrigen Freunden des Kindes wieder auf neuere Medien etc. wechselt; Letzere Aussage strotzt vor Blindheit und Desinteresse gegenüber den sozialen Problemen des Kindes.
Das Setzen von klaren Regeln erscheint mit sehr viel wertvoller, denn es trainiert sinnvollen Umgang mit heutigen Medien. „Probleme“ konnte man noch nie Lösen indem man sie vom Tisch wischt. Und wenn Du sagst, dass die Kinder spielen und Ihr ein Buch lest – was tut Ihr denn so miteinander, als Familie (was allen gefällt? Dazu können Ausflüge à la „Du kommst jetzt auch mit, das ist ein Familienausflug!“ nicht gezählt werden)?
Bei Kindern mit 3 und 8 sehe ich in Deiner Massnahme keine Probleme. Sie werden jedoch sehr schnell älter … und dann hast Du wohl schneller wieder einen Fernseher im Haus als Dir lieb ist, wenn Du nicht im Dauergejammer Deiner Kinder versinken willst 😉
@ ich finde das Sezten von Regeln auch sinnvoll. Aber was machst du nun, wenn die anderen Kinder viel, viel mehr schauen und selber zu Hause keine Regeln kennen und einfach alles schauen? Das gibt’s ja nicht selten. Auch da wären dann deine Kinder am Gespräch nicht beteiligt. Oder nach deiner Logik müssten sie dann ebenfalls mitziehen und alles schauen, weill sie sonst sozial isolier wären?
Aber vielleicht zur Beruhigung: ich bin ebenfalls ohne Fernseher aufgewachsen und ja, das gab es immer wieder mal, dass ich nicht mitreden konnte. Aber trotzdem war ich bei der Gruppe dabei und hab‘ einfach zugehört, wenn es um TV-Berichterstattung ging (was nicht soooo viel gesehen ist.) Die anderen haben dann irgendwie coole Szenen nachgespielt oder Witze nacherzählt oder wahnsinnige Szenen beschrieben, so dass ich bestens unterhalten wurde. Klar hab‘ ich mir da oft gewünscht, ich könnte mitreden. Aber sozial ausgeschlossen war ich deswegen keineswegs. Wahrschenilich war‘ ich für die anderen sogar ein dankbarer Zuhörer, der die Pointen nicht alle schon wusste 🙂
Als Ergänzung: Was mich bei vielen Beiträgen so befremdet ist, dass Langeweile nur als Vorstufe zur nächsten grossen Aktivität begriffen wird. Nur dann – und wirklich nur dann! – wird Langeweile akzeptiert. Mir kommt das so vor wie wenn einer 2 Wochen Power-Diät macht um dann wieder hemmungslos zu fressen und dabei noch stolz ist auf sich. Mit Langeweile, die etwas im Leben verändern kann, hat das meines Erachtens nichts zu tun. So viel für heute. Ich setz mich jetzt wieder auf die Terrasse mit nichts als meiner Langeweile und geniesse den Sonnenuntergang. Er ist schön langweilig – jeden Abend der selbe.
Also ich halte es mit Kurt Marti: „… in einer Welt, die vor Tüchtigkeit zu Grunde geht…“. In einer Gesellschaft, die „raffe schaffe Häusle baue“ auf ihre Fahnen geschrieben hat, gilt ja direkt als suspekt wer zugibt, dass er sich ab und an langweilt – und das auch noch geniesst. Wahrscheinlich sind wir Langeweiler nach den Arbeitslosen, den Minarett-Bauern, den Sozialschmarotzern und den IV-Betrügern die nächste Zielgruppe für den helvetischen Volkszorn. Weit haben wir es gebracht mit unserer Tüchtigkeit!
Ebenfalls ein kleiner Tatsachen-Bestätigungsbericht: wir haben über einige Jahre stets 3-4 Wochen auf einer Alp verbracht, mit dabei die beiden Kinder (anfangs nur einer, den anderen gab’s noch gar nicht :-). Das Muster Jahr für Jahr das gleiche: die ersten 1-2 Tage lag unser Sohn uns immer wieder in den Ohren, es sei ihm langweilig. Da wir zum Mitanpacken auf der Alp waren, konnten wir ihm nicht weiterhelfen. Plötzlich war der Junge (bzw. später beide) wie vom Erdboden verschluckt und stets beschäftigt: Kugelbahnen auf dem Hang bauen, Schubkarren-Rennen machen, mit den jungen Geissen herumtollen, sich beim Holzen versuchen, Beeren sammeln, Melkschemel-Balancieren, nicht-den-Boden-berühren so weiter und so fort. Man hat sie kaum mehr aus dem Spielen heraus- und ins Bett bringen können. Meine Lehre daraus war: Langeweile ist nichts anderes, als das (notwendige) Stadium vor der guten Idee. Eine Art von Not, die erfinderisch macht.
Wir waren zwei Wochen mit einem 6- und einem 11 Jährigem in Island. Bewusst überhaupt keine elektronische Spielgeräte mitgenommen, und das (Not) Handy vor den Kindern versteckt. Vor der Reise waren wir unsicher über deren Zufriedenheit. Unglaublich jedoch welche spannenden Geschichten mit einem Pack Kopierpapier und ein Set Chugis entstanden sind, Investition: 10 Fr. Im Auto, im Ferienhaus. Kunstwerke. Auch wir bestätigen: Langeweile macht Kreativ.
Ich mag mich mit meinen 60 Jahren sehr gut daran erinnern wie ich mich oft als Kind gelangweilt habe. Zuerst war das eine fast unerträgliche Spannung, beinahe schmerzhaft. Wenn ich diesen Zustand eine gewisse Zeit ausgehalten hatte, begann ich mich darin zu schicken, dass nichts Spannendes kommen würde und ich schickte mich dahinein. Dann aber tauchen wundersame Erfahrungen auf: Im Strassenrand, wo ich hockte, da gab es doch tatsächlich unter meinen Füssen zwischen den granitenen Bsetzisteinen Sand und im Sand – noch kleiner als die Sandkörner – winzige knallrote Pünktchen, die wie auf einer Autobahn zielbewusst Rinne rauf oder runter krabbelten! Das war so faszinierend, dass ich es bis heute nicht vergessen habe. Langeweile kann man umpolen in Kontemplation und das geht fast überall.
Ich zwinge unsere Jungs 9 und 6 auch regelmässig „langweilige“ Pausen einzuschalten. Anfangs lehnen sie sich gegen meinen Vorschlag auf, finden gemein, dass sie nicht länger fernsehen oder Nintendo spielen dürfen. Aber es verhält sich genau so wie im Text beschrieben. Nach einem kurzen Ärgernis beginnen die Kinder einzeln oder zusammen zu spielen, malen oder basteln was und sind nach so einer heilsamen Zeit des Eintauchen in die eigene Welt die angenehmsten und sozialverträglichsten Familienmitglieder.
Prima Text, danke! Das mit der Faulheit könnte ich aber auch noch unterstreichen.
Unser Nachbarjunge (4) ist ein typisches TV-Kind, dass nicht wirklich spielen kann. Und unsere 4-jährige Tochter „langweilt“ sich jetzt grad in ihrer Mittagspause und erklärt deshalb den Puppen und den Plüschtieren die Welt:).
Weiter so!
hmm…, wer nachrichtensprecherin werden will, muss früh mit üben anfangen. aber auch um eine richtig gute „chouch-potato“ und virtuoser zapper zu werden, kann man nicht früh genug anfangen, sabine. uns wenn man sich’s genau überlegt, kommt die eine nicht ohne den andern aus und umgekehrt.
Für mich ist es eine grosse Energiequelle und Freiheit, nichts geplant zu haben. Vielfach ist das gar nicht so einfach auszuhalten. Dieser Zustand der scheinbaren Leere hilft mir oftmals Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Wie spannend ist es, sich selbst zu beobachten wohin die Gedanken gleiten. Meistens auf der Suche nach Ablenkung vor sich selbst. Wieso nur? Vielen Dank für Ihren tollen Bericht!
Gratuliere! Das Beste, was ich je im Mamablog gelesen habe, ganz im Ernst.
Der Titel wirkt irgend wie „warum Frauen sich langweilen sollten“ und „warum Männer sich langweilen sollten“.
„Mein Mann hingegen ist ein grosser Fan der Langeweile. Er meint, sie sei aller Kreativität Anfang. Und dass Kinder sich öfters langweilen sollten, weil sie dann auf sich selbst zurückgeworfen werden, so dass die eigene Phantasie für Unterhaltung sorgen muss.“
Wenn das Kind wie der Vater(?) ein kongnitvier Mensch ist oder es in den ersten drei Lebensjahren gelernt hat sich selbst zu beschäftigen, dann mag dies m.E. zutreffen. Es gibt leider Kinder die in ihrer Langweile beginnen ein destruktives Verhalten an den Tag zu legen. Zur Strafe Dauerreligionsunterricht mit „was ist gut, was ist schlecht“ für solche Kinder?
Ich denke, dass Sie das falsche Wort gewählt haben.: Langeweile statt Faulsein. In unserer Geschichte waren es die Faulen, die uns vorwärtsbrachten. Der erste nahm einen scharfen Stein, weil ihm das Abbeissen des Fleisches vom erlegten Tier zu anstrengend war. Und hier beginnt eine Spirale der Erfindungen, die das Leben angenehmer machten. Erfinder waren immer die Faulen…Ich habe nie verstanden, warum all die Forscher ringsum der Evolution des Menschen diesen Aspekt nicht erforscht haben. Faulheit ist schöpferisch.
Gefällt mir unheimlich, das zitiere ich in Zukunft!
Danke, wie aus der Seele gesprochen…
Gruss
Peter
Was Lieder betrifft bin ich eine Puella geblieben – Musik ist meine Welt – „Am Tag als der Regen kam, lang ersehnt, heiss erfleht, da erwachten die Bäume, da erwachten die Träume, da kamst du – ich ging allein im Wüstensand, die Sonne hat die Erde verbrannt – “ . Mir ist es nie langweilig, bin eine Stubenhockerin, mir fällt bis jetzt die Decke nicht auf den Kopf, der Computer hat ab und zu den Rappel, muss der Sache mal nachgehen, der Cursor spukt, folgt ab und zu nicht aufs Wort. Mein inneres Selbst ist mein Wegbegleiter 🙂
Einen deutlich gehaltvolleren Artikel zum Thema Kinder und Langeweile hat übrigens Daniela Niedderberger bereits am 3. August 2010 in der Weltwoche verfasst:
http://www.weltwoche.ch/onlineexklusiv/details/article/spielen-ist-lernen.html
Frau Binswanger kann nach ihren erholsamen Ferien offenbar gerade noch ein wenig abschreiben.
zzz, was ist denn mit Dir los, Du Giftspritze!
@ cara mia
hmm…, das ist bloss schneider/schmidli, dem es ein bisschen langweilig ist, weil er nicht über schwule herziehen kann und jetzt spielt er halt ein bisschen „pms“. total kreativ.
Und nicht einmal das besonders gehaltvoll. Tztz.
Vielleicht ist ihm langweilig… ??
Eine Giftspritze hat wenigstens Gift zum Absondern, aber diese Kreatur hier hat nicht mal das. Aber wer hier auf die ‚Weltwoche‘ verweisen muss, ist sowieso ein phantasieloser Langweiler!
Also das kann ich nicht unwidersprochen lassen, ich zähle mich nicht unbedingt zu den Langweilern, trotzdem lese ich die Weltwoche regelmässig, seit über 20 Jahren, und langweile mich selten dabei. Ich möchte in einer Zeitung nicht dasselbe lesen müssen, das ich schon in zehn andern gelesen habe, das wäre langweilig, die Weltwoche ist immer wieder erfrischend! Ich lese auch den Spiegel, die Zeit und EMMA, verträgt sich alles und erweitert den Horizont.
Danke für den tollen Beitrag.
Wieviele Kinder gibt es, bei denen ständig was los sein muss, damit es ihnen nicht langweilig wird.
Da ist es nicht möglich, einfach mal zuhause zu bleiben und sich selber zu beschäftigen.
Immer Action, ein Programm nach dem Anderen.
Das ist sehr anstrengend, wenn man sich immer überlegen muss, was könnte dem Kind noch geboten werden, damit es was zu tun hat und beschäftigt ist.
Ich bin dafür, dass man die Kinder auch mal in Ruhe lässt und sie selber überlegen sollen, mit was sie sich beschäftigen und was sie tun wollen.
Langeweile ist gesund und wer sie gelernt hat, fällt später als erwachsene Person nicht in ein Loch, wenn mal nichts läuft.
Auch kann man es alleine aushalten, ohne dass man depressiv wird, nur weil grad niemand zur Unterhaltung da ist.
Das fängt schon beim Baby an. Immer zur Stelle sein wenn es grad meckert.
Das kleine Kind muss sich nicht mehr anstrengen um zu spielen, es wird bespielt und non-stop unterhalten.
Langeweile kenne ich eigentlich nicht, Langeweile ist was für Langweiler! Nein, man muss immer neugierig und offen sein für Neues, so lernt man auch immer mehr dazu und kann später auch was Interessantes machen. Wer faulenzt soll später sich mal nicht beklagen, dass er nichts erreicht hat! Auch Kindern muss man frühzeitig beibringen, dass sie etwas aus ihrer Zeit machen sollen, basteln, Sport, Sackgeld verdienen oder so, etwas mit einem Ziel. Es lungern ja schon viele herum, die kein Ziel haben, später dann kiffen oder saufen. Nichts für mich, mit denen kann ich nichts anfangen. Viele haben ja zuviel Zeit und auch zuviel Geld von zuhause. Statt dass sie etwas selber krieren hängen sie nur herum.
Studien haben mehrfach bewiesen, dass man Kindern Reizen aussetzen soll. Vernünftige Spiele, Dokus etc. helfen der Entwicklung. Es ist nicht vorteilhaft die Kinder auf Langweile zu setzen.
Lange Weile….
Eric Satie – Descriptions automatiques (1913) Automatische Beschreibungen:
Sur un vaisseau – Auf einem Schiff
Sur une lanterne – Auf einer Laterne
Sur un casque – Auf einem Sarg
Dann einfach auf Wiederholen schalten
Das Ende verschränkt sich mit dem Anfang.
Der Artikel allerdings ist auch eine Metapher für die Langeweile
Die Langeweile dieses F0rums.
Wo Artikel im Orkus des Meidens entschwinden.
Denn wenn sonst hier nichts gesagt werden kann, kann auffallend penetrant geschwiegen werden.
Aber Katharina, da muss ich Dir widersprechen. Hier ist es selten langweilig und deshalb kommen wir alle immer wieder her – auch Du. Weisst Du, manchmal ist ‚penetrantes Schweigen‘ besser als ’schweigende Penetranz‘ – huch, was ist der Sinn dieser Umkehrung?(grübel) Ok, ich geh ja schon von danen, dann kann man mich verdammen….
Du hast nicht verstanden, was ich sagte.
vielleicht das da: ‚manchmal ist ‘penetrantes Schweigen’ besser ’ etiam tu.
Na, vielsprachige Katharina, vielleicht kennst Du La Noia von Moravia? Ein Meisterwerk. Vielleicht kannst Du Italienisch ja von Deinem Latein ableiten ;).
na ja, vielleicht geht es katharina um die lange andauernde weile…die zu positiv besetzter musse führen kann.
obwohl: müssiggang wiederum gilt als ‚lasterhaft’…und gleich fällt mir der gepflegte ‚ennui‘ vergangener adliger zeiten ein.
…man könnte in viel-oh!-soff-ische sommerregen-abgründe eintauchen – danke für alle anregungen zum thema 🙂
Ach Gottchen, das ist jetzt das Tüpfelchen auf dem i heute ‚…man könnte in viel-oh!-soff-ische sommerregen-abgründe eintauchen – staun! Wo hab‘ ich das gerade gelesen wegen einem ‚Ennui’…?
ääääh, wo du das gelesen haben könntest…?
ich erinnere mich an eine berner grosstante, die ‚ds ä-nnuie‘ noch im wortschatz führte. kultiviert hatte sie es aber nicht, wie die höhere gesellschaft anno dings…;)
aber da das hier kein forum ist, auch kein chat…: ja, ich finde, kinder müssen sich ab und zu langweilen!
wie viele dinge hätte ich als kind nicht herausgefunden, gespielt, erforscht, wenn ich dauernd ‚bespielt‘ worden wäre.
@Cara Mia 12. August 2010 um 17:30: In La Noia wäre ich wohl Dino. Danke für den Tip. Aber Ignoranz? dunno…
@Widerspenstige: „Weisst Du, manchmal ist ‘penetrantes Schweigen’ besser als ’schweigende Penetranz’ “ Weisst Du, da moechte ich von Dir doch noch eine Erklaerung.
Daneben getippt.
Die Symbole:
Schiff: Überfahrt –> Geburt.
Laterne: Licht -> Erkenntnis -> Erleuchtung. Auch Bewusstwerdung im menschlichen Leben.
Sarg: Tod.
Eric Saties Kompositionen sind oft so, dass Ende und Anfang ineinander passen und daher endlos abgespielt werden können.
Es ist eine Metapher für das endlos drehende Rad der Zeit. Das immerwährend sich immer wieder abspielende Muster des Lebens.
Lange Weile lässt einen solches manchmal erkennen und der Lärm des sich Beschäftigens dient dazu, sich von dieser Erkenntnis abzulenken.
Von der Metapher zur Metapher des Artikels:
Der Bl0g läuft nach dem immer selben Schema ab. Immer weiter immer die gleichen Argumente ohne ein Weiterkommen.
Und somit langweilig.
Ich schreibe Artikel, die dieses Muster zu durchbrechen versuchen, werde aber offensichtlich gemieden.
Und das ist genauso frustrierend wie Langeweile.
wie wär’s mit einem krimi? oder einem depremierenden bericht zum zustand des planeten? lenkt alles ab.
also ich finde es schon wichtig das man immer alles kennt, stell dir mal vor du bist nicht informiert und würdest deswegen das falsche machen, wäre doch falsch…
Ich würde jetzt gerne eine provokative These in den Raum stellen, wonach es eigentlich die von Satan gesandten Emanzen sind, die an der Langeweile (oder je nach Gusto: an der Unfähigkeit zu dieser) schuld sind. Oder das Patriarchat. Ich konnte mich noch nicht richtig entscheiden und ausserdem fürchte ich, dass das jetzt auch irgendwie langweilig wäre…
Absolut Nagel-auf-den-Kopf-getroffen, Bravo und Danke! Nur leider lässt heute Langeweile fast niemand mehr zu, dabei… eben…. wie erwähnt wurde, täte sie uns soooooooooooooooo gut! Aber unsere hochstilisierte Überschall-Gesellschaft erlaubt Langeweile fast nicht und wenn man mal sagt, es plage einen die Langeweile wird man als Langweiler oder Drückeberger angeschaut…
Ja, die Langeweile…
Eigentlich ist das ja ein extrem langweiliges Thema, mit dem sich doch nur Langweiler beschäftigen, wenn ihnen wieder einmal äusserst langweilig ist.
🙂
Aber man muss bei Langeweile, besser beim süssen Nichtstun, aufpassen, denn da muss man nicht nichts tun, sondern nichts tun.
Denn wir wissen ja: das Nichts nichtet….
„das Nichts nichtet….“
Heidegger, nicht wahr?
Gott, wie belesen ich doch bin 😉
Soviel Einigkeit ist mir dann doch zu langweilig *gg*
Langeweile, ein Phänomen der Neuzeit oder der Tyrannen.
Ja genau. Ich kann diesen positiven Effekt bei unseren Kindern feststellen. In den Sommerferien ist unsere Tochter nicht im Kindergarten sondern zu hause. Das heisst für Sie ist keine Aktivität und keine Unterhaltung vorgesehen. Sie sagt uns dann , dass es Ihr langweilig ist und fragt uns was sie tun kann. Jetzt haben wir 2 Szenarien ausprobiert.
Szenario 1 wir überlegen uns eine Aktivität für Sie und besorgen alles dazu nötige. Zum Beispiel mit Wasserfarben malen. Nach 2 Minuten malen möchte Sie etwas anderes tun. Wir räumen alles weg und organisieren etwas anderes. Natürlich ist auch da die Beschäftigungsdauer beschränkt. Und so weiter und so fort.
Szenario 2. wir sagen Ihr Sie soll selber sich etwas überlegen und es selbst organisieren. Dann gibt es meist 5 Minuten ein Geschrei und wiederholt die Aussage, dass es langweilig sei. Wir antworten darauf, dass Sie halt nichts tun soll wenn Sie keine Idee hat und ja das ist langweilig – Punkt. Das beste ist man beachtet Sie nicht mehr gross. Irgendwann später fragt man sich dann schon was Sie jetzt so macht und geht in Ihr Zimmer nachschauen. Und da sitzt Sie dann und spielt schon seit über einer Stunde mit Ihren Bauklötzen. Wenn wir Sie dann fragen was sie gebaut hat. Dann sind es nicht nur 10 Bauklötze die aufeinander gebaut sind. Sondern es ist eine ganze Geschichte in der Zeit entstanden. Sie hat ein Haus gebaut von einer Familie, die haben einen Hund und der geht immer im Garten spielen und heute ist er krank und musste zum Arzt…
Unser Fazit: ja Langeweile tut gut und fördert auch die Kreativität und die Möglichkeit mit wenig viel zu erreichen.
Wundervoller Beitrag, vielen Dank! Was gibt es nach einem stressigen Manöver des Alltags schöneres, als sich draussen irgendwo ins Gras zu setzen, die Grillen zirpen zu hören, den archaischen Duft des Bodens in sich aufzunehmen und den sich verformenden Wolken nach zu phantasieren…seufz? Es gibt übrigens Menschen, die sich dem ’sky watching‘ verschrieben haben und nichts weiter tun – bei jeder sich bietenden Gelegenheit – als tagsüber und auch nachts den Himmel und seine Geheimnisse zu ergründen und zu beobachten. Nicht zu verwechseln mit Astrologie oder Astronomie, nein, nicht ganz. Was sich da so alles tut ganz oben eröffnet sich dem Betrachter erst, wenn er/sie genügend lange Weile hat. Oder war es doch Langeweile die sich langsam in lange Weile ergiesst….? Ich schau mal in den Himmel und warte immer noch geduldig auf die Antwort darauf… (vor Suchtgefahr sei gewarnt!)
hmm…, da auch ihnen in solchen musezeiten das geräusch der grillen auffiel, muss ich mir mal diese momente notieren und genauer anschauen. „die hintergrundmusik der langeweile“ – könnte noch recht spannend werden.
Debussy hat das schön umgesetzt in seinem l’après-midi d’un faune, man kann sich fallenlassen in diese satte, flirrende Nachmittagshitze, Bewegungen nur noch in Zeitlupe, kein Anfang und kein Ende, alles rundherum ist einschläfernd, aber die Sinne sind wach……
@Pippi und @Auguste
Ja mit romantischer Musik untermalt geniesst sich dieses süsse Nichtstun an einem Regentag wie heute noch viel intensiver. Hier habe ich Debussy’s ‚l’après-midi d’un faune‘ als Prélude ausgesucht. Nur für bessesene MüsiggängerInnen geeignet denn es könnte gewaltig einfahren und inspirieren. Bei Debussy’s ‚Réverie‘ habe ich mir übrigens die Zähne ausgebissen und das Klavierspielen für eine lange Weile (was für eine Wortspielerei heute) beiseite geschoben – damals in den wirren Jugendjahren…
Diese Inszenierung des Paris Opera Ballet finde ich noch ein bisschen sinnlicher als diejenige mit Rudolf Nureyev:
http://www.youtube.com/watch?v=rbIzYgq0anU&feature=relate
@Widerspenstige
Vielen Dank für den Youtube Tip, auf diese Idee bin ich noch gar nicht gekommen, da mal nachzusehen. Aber deine Einschätzung des Nachmittags teile ich hier nicht, Nurejew ist für mich immer noch unerreicht in dieser Rolle, ich habe ihn live gesehen, in Basel, mit dem Niederländischen Staatsballet, es ist ewig her, aber für mich unvergesslich.
Pippi, das ist sonnenklar. Wer Den Göttlichen live gesehen hat, wird diese Inszenierung immer und ewig als die beste beurteilen. Würde mir genau so ergehen und hatte leider das Vergnügen bisher noch nicht.
Oder in „Spiel mir das LIed vom Tod“, die Szene mit Claudia Cardinale und der Fliege.
@Widerspenstige
Du bist gut, „ich hatte das Vergnügen bisher noch nicht“? Du weisst schon, dass Nurejew schon lange tot ist, oder? Er starb 1993, leider viel zu früh. Er hatte eine unglaubliche Bühnenpräsenz, sogar auf Bildern ist es sichtbar.
Diese Seite, die du angegeben hast, ist eine echte Fundgrube, ich entdeckte gerade Svetlana Zakharova, wow! Da ich ballettmässig schon lange nicht mehr auf dem Laufenden bin, kannte ich sie nicht, ein kurzes Youtubefilmchen genügte – ich muss sie unbedingt einmal live sehen. Wiki wusste, dass sie die Primaballerina des Bolschoi ist, da ist natürlich alles klar. Schau‘ sie dir an, wenn du Ballett liebst……
Man muss aber zwischen „nichts-tun“ und Langeweile unterscheiden! Langeweile zeichnet sich aus durch die fieberhafte Suche nach einer Beschäftigung. Man möchte sich beschäftigen, sonst wäre einem ja nicht langweilig.
Sie beschreiben hier das „nichts-tun“. Sie wollen sich gar nicht mit etwas anderem beschäftigen, Sie geniessen die Situation so wie sie ist.
Das „nichts-tun“ ist insofern auch eine Art der Beschäftigung, die aber oftmals mit Langeweile verwechselt wird.
@Guschti Brösmeli
Also könnte man die Langeweile (eben im Sinne von “nichts tun”) auch als Phase der Reflexion anschauen und schon ist sie überhaupt nicht mehr negativ
Genau so habe ich es gemeint und Du hast es gut ‚durchgebrösmelet’…(dieser Assoziation konnte ich jetzt nicht widerstehen!) :-
Nun, das Problem ist halt einfach, dass „langeweile“ (im Sinne „nichts zu tun haben“) mit „unproduktiv“ gleichgesetzt wird. Und das ist ja heutzutage, im Zeitalter von „Zeit ist Geld“ fast eine Totsünde. Aber eigentlich ist „nichts tun“ ja nicht wirklich unproduktiv…- Und, ich wage zu behaupten, das viele Entscheide wahrscheinlich überlegter getroffen werden würden, wenn es vorher Phasen der Langeweile gegeben hätte….-
Also könnte man die Langeweile (eben im Sinne von „nichts tun“) auch als Phase der Reflexion anschauen und schon ist sie überhaupt nicht mehr negativ.
„Nichts tun“ scheint als nicht produktiv da für eine Zweitperson kein Fortschirtt, egal welcher Art, erkennbar ist. Für den „Nichts-Tuenden“ persönlich kann das jedoch produktiver sein als manche Tätigkeit.
Wie schön, dass Du es genau so siehst wie ich es empfinde, Ginola. Das leidige ‚Zeit ist Geld‘ und ‚Geiz ist geil‘ Getue gehört bei mir definitiv zu den unsäglichen Nuller-Jahren. Ich liebe die bewusst gelebte Langeweile und langeweile mich immer wieder anders – einfach köstlich, nicht wahr? ;-
hmm…, letzte woche befand ich mich, glaube ich, im epizentrum der langeweile. ein griechische kleinstadt am meer, nachmittags um drei, bei ca. 97° c. wären die grillen nicht gewesen, man hätte denken können, im sicherungskasten vom lieben gott hätte es die sicherung „erde“ raus gehauen und alles sei zum stillstand gekommen. und um das gefühl so richtig einwirken zu lassen, liess er auch noch die faz und den sportteil mit zwei, anstatt nur einem tag verspätung ankommen. es war herrlich langweilig.
Jetzt sind wir langsam auf dem richtigen Weg!
Und für alle, die das Konzept Langeweile intellektuell unbedingt noch abstützen müssen, sei „die Kunst des Müssiggangs“ von Hermann Hesse empfohlen: heilsam, heilsam!!
Hesse ist immer empfehlenswert, Siddharta habe ich damals, mit 18, in einer Nach durchgelesen, zeitlos schön und vor allem für junge Menschen ein echtes Erlebnis.
Hesse und auch andere. Es herrscht nie Langeweile, wenn ein gutes Buch in greifbarer Nähe ist- und etwas zum Schreiben. So richtig frei sind die Gedanken erst, wenn die Agenda aus dem Fenster geflogen ist…
Tja, wenn dann aber keine Langeweile herrscht beim Lesen eines guten Buches ist man ja dann selber nicht mehr kreativ…oder kann man auch gestresst kreativ sein? 🙂
Ein gutes Buch ist für mich so eine Art Kreativitäts-Tuning.
Man sollte allerdings den Begriff Kreativität nicht überstrapazieren, sonst gibt’s tatsächlich wieder Stress- es gibt auch Langeweile ohne Kreativität. Doch die muss ja deswegen nicht unebdingt schlechter sein: Das totale Nichtstun und sonst nichts 😉
Ich denke, man kann gestresst gelangweilt sein. Etwa auf dem Spielplatz, dauernd auf den Knirps im Sandkasten aufpassen, und – gääähn -.
@ Marcel
Das totale Nichtstun…am besten an einem verregneten Sonntag im Bett 😉
Genau, Melanie: Verregnete Sonntage voller Nichtstun. Ausgiebiges Frühstück, zurück ins Bett, dann weiter frühstücken (zweites Gipfeli), dann auf’s Sofa, dann… und dann… und dann… am Abend den Tatort schauen zusammen mit meiner Frau. Passiert ist den ganzen Tag lang nichts, macht nix!
Ich unterscheide für mich in positive Langeweile und negative. Aus der positiven kann sicher viel Kreatives entstehen und sehr erholsam wirken.
Negative Langeweile wie man sie in der Schule oder auch am Arbeitsplatz, meistens wegen Unterforderung, erlebt, ist extrem kontraproduktiv und kann zu Demotivation führen.
Sofern man die Langeweile zu eigenem Nutzen anwenden kann ist gut. Meistens jedoch wird man weder in der Schule noch im Büro Möglichkeiten finden, seine Langeweile zu „geniessen“.
Das ist ein guter Ansatz und sicher auch bei Kindern ein Unterschied: müssen sie stundenlang brav dasitzen etwa im Restaurant, sind sie sicher nicht kreativ. Ich musste das als Kind – tödlich. Ist es einfach, weil „nichts los“ ist und man hat Raum, dann kann man auch etwas auf die Beine stellen.
Aus der Langeweile entstehen die kreativsten Dinge…
Dieser Kreativität wird aber heute zielgerichtet entgegengewirkt. Mit all den möglichen Beschäftigungstherapien verschwindet die Langeweile im herkömmlichen Sinn.
Hat man nichts zu tun, stellt man den Fernseher an, nimmt das Smartphone hervor oder surft im Internet.
Nun ist es nicht so, dass man das wirklich tun will (ansonsten ist es was anders); bei vielen Leuten ist dies einfach ein Reflex. Einge Gewohnheit. Wenn man nichts zu tun hat, sprich „die Gefahr der Langeweile“ droht, widmet man sich eher einer der „angebotenen“ Beschäftigungstherapien, anstatt dass man der von dir erwähnten Kreativität freien Lauf lässt.
„Sich beschäftigen“ oder „sich beschäftigen lassen“ zeugt nicht von gleicher vorausgehender Kreativität.
…oder stellt Dummheiten an 😀 bei mir war das zumindest so…
Meine Worte!!
Was für kreative Dinge sollen denn da entstehen? Vielleicht bemalte Klorollen? Das ist doch unüberlegtes Gewäsch von Leuten, die keine Ahnung von Kreativität haben – allein schon das Wort „kreativ“ wird doch fast ausschliesslich von Leuten verwendet, die es gerade eben nicht sind.
Wieso bildest Du Dir ein beurteilen zu können, was kreativ ist? Das ist doch das Problem des ganzen Kunstzirkus, dass es eben gerade keine Masseinheit dafür gibt, was wirklich kreativ ist, und was nicht. Und jeder ist natürlich Experte, so wie Du.
Mir persönlich sind bemalte Klorollen ein Horror, Dir offenbar auch, aber warum sollen sich kleine Kinder, beispielsweise, nicht damit beschäftigen, Klorollen anzumalen? Ich masse mir nicht an, über die Qualität der Kreativität anderer Leute zu urteilen, entweder es gefällt mir etwas, oder nicht.
Das solltest Du auch tun und von Deinem hohen Ross runter kommen.
Danke Cara Mia! Wollte gerade ins gleiche Horn blasen – Du hast es sehr treffend gesagt.
Ja, blast nur in euer Horn. Aber dass jeder Depp meint, was ihm gerade hintenraus kriecht, das sei schon äusserst kreativ und originale Schöpfung – darauf kann die Welt gut verzichten. Vor allem aber habe ich keine Lust, solche wertlosen Tätigkeiten via Steuergelder durch mich gefördert zu sehen. Solange ich aber via Fördergelder dafür bezahlen muss, bin ich in jedem Fall dazu berechtigt zu beurteilen, ob etwas „kreativ“ ist oder nicht. Und bloss weil etwas „kreativ“ ist, brauche ich noch lange nicht dafür zu zahlen.
Wo ihr beiden Damen mir reinblasen könnt, das brauche ich nicht auszudeutschen. Seid kreativ und denkt es euch selber aus.
hmm…, warum werden sie nicht selbst kreativ schneider/schmidli und schreiben auf ihre steuerklärung drauf, für was das geld verwendet werden darf. ich bin sicher, ihre steuerverwaltung wird sich freuen von ihnen zu hören.
Markus – Du bist mir schlicht zu primitiv. Rote Karte.
@“Cara Mia“: Ich wüsste nicht, wann ich mit Ihrer Person Säue gehütet hätte. Darum: Mittelfinger.
Bist Du denn schon volljährig? Das klang so pubertär, sorry.
Ja ich bin volljährig. Aber trotzdem noch nicht so alt wie Ihre Cellulitis. Diskutieren Sie doch mit echten Pubertierenden, wenn Sie so darauf stehen und erklären Sie denen, wie pubertär sie klingen. Von denen kriegen Sie bestimmt (und mit Recht) nicht nur den Mittelfinger ins Gesicht.
hmm…., schneider/schmidli spielen sie wieder einmal „randzeiten-taliban“ im mamablog. ich gebe ihnen den guten rat, den finger ganz schnell wieder einzufahren, sonst müsste ich hier einmal beschreiben, wie ich mir ihr blödes gesicht vorstellen täte, wenn der homo-basher schneider/schmidli seinen eigenen mittelfinger hinten rein geschoben bekäme.
heute ist street-parade – kühlen sie doch dort ihr mütchen, wenn sie sich trauen.
Auch wenn ich das Verhalten von Markus Schneider nicht gutheissen kann und es als Unfähigkeit, nach dem Äussern einer eigenen Meinung sinnvoll und respektvoll zu diskutieren, interpretiere, muss ich ihm in verschiedenen Punkten Recht geben, teilweise aber auch „Cara Mia“.
Solange ich Steuern dafür zahlen muss, dass jemand anders entscheidet was „kunstvoll“ und „kreativ“ ist, sehe ich das Recht für mich gegeben, darüber zu urteilen. Da hat Markus in meinen Augen Recht. Der Weg von der Diskussion über den Sinn bemalter Klorollen zu fiskal bezahlten (Un-)künstlerischen Produkten ist aber ziemlich verquer …
Kinder sollen doch Klorollen bemalen. Jeder fängt mal klein an, man kann ja von einem Kind nicht erwarten, ein künstlerisch hochstehendes, stark dekoratives Stilleben zum An-die-Wand-hängen zu kreieren. Vielleicht ist das Klorollenmalen ein erster Schritt auf dem Weg dahin? 😉
Cara Mia: Cool bleiben.
Markus Schneider: Niemand hat Sie angegriffen, es besteht kein Grund, vermeintliche Gegenangriffe zu lancieren. Vor allem dann nicht, wenn’s so tief unter die Gürtellinie geht.
Schlusswort: Schönheit liegt im Auge des Betrachters!
Ich finde, auch Erwachsene können sich langweilen. Wie war das mit dem freien Wochenende, auf das man sich schon seit Wochen freut, wenn [Projekt X] abgeschlossen sein wird und man endlich, endlich, endlich wieder Zeit hat, um all die wunderbaren Dinge zu tun (lesen, spazierengehen, kreativ werden…), die in der Stresszeit liegen geblieben sind? Und dann ist sie da, die freie Zeit – und damit auch die Langeweile. Weil man plötzlich nicht weiß, was man mit freier Zeit machen soll.
Eine Lektion in Langeweile hier und da schadet wirklich nicht.
Danke für den Blogbeitrag 🙂
also ein grosses kompliment meinerseits! ich finde seit sie aus den ferien zurück sind ihre beiträge richtig gut! danke!