Kalkulierter Tabubruch

Stern-Cover vom 6.Juni 1971: «Wir haben abgetrieben». Der Artikel wirrd als wichtiger Impuls für die neue Frauenbewegung gewertet.

«Stern»-Cover vom 6. Juni 1971: «Wir haben abgetrieben». Der Artikel wirrd als wichtiger Impuls für die neue Frauenbewegung gewertet.

Der Satz ist geschichtsträchtig: «Ich habe abgetrieben» – das bekannten 1971 mehrere Hundert Frauen im deutschen «Stern». Damals war das Bekenntnis politisch, denn Abtreibung war in Deutschland illegal. Mit ihrer Aussage brachen die Frauen ein Tabu und riskierten ihre Reputation. Der «Stern»-Artikel löste denn auch einen Sturm der Empörung aus – vor allem aber kickte er die neue Frauenbewegung an, auf welcher die Frauen dann in eine gleichberechtigtere Zukunft brausten. So weit, so gut.

Vergangene Woche nun publizierte der «Blick» ebenfalls ein Abtreibungsgeständnis – wie ein fernes Echo jenes «Stern»-Artikels. Die «Starautorin» und «frischgebackene Mutter» Zoë Jenny erzählte, wie sie als junge Frau, kurz nach ihrem grossen literarischen Erfolg, ungewollt schwanger wurde. «Ich war jung, hatte nicht viel Geld, war mir nicht sicher, ob der Partner der Richtige ist.» Sie entschied sich für die Abtreibung. Nur ihr damaliger Freund sei eingeweiht gewesen, «ansonsten wusste niemand von der Abtreibung.» Sie habe sich damals noch selbst wie ein Kind gefühlt. «Und irgendwie gab es für mich keinen anderen Weg, als abzutreiben.»

Natürlich schürt ein solches Bekenntnis auch im Jahr 2010 Emotionen. Die Reaktionen auf den Artikel seien «enorm» gewesen, heisst es bei «Blick». Nach der Leserbriefseite zu schliessen, waren die meisten davon negativ. Tatsächlich wirft der Artikel Fragen auf, zunächst vor allem die: Interessiert uns die Abtreibung von Frau Jenny? Oder besser: Sollte sie uns interessieren und wenn ja, warum? Die Antwort gibt Jenny am nächsten Tag gleich selbst. Unter dem Titel: «Warum ich das Tabu brach», erklärt sie: «Keine Frau entscheidet leichtfertig, ihr Ungeborenes wegzumachen.» Abtreibung sei ein Thema, mit dem sich die Gesellschaft beschäftigen müsse. «Es darf kein Tabu mehr sein.»

Ausriss aus dem Blick: Zoe Jenny erläutert die Motivation für ihre Abtreibung.

Ausriss aus dem Blick: Zoe Jenny erläutert die Motivation für ihre Abtreibung.

Nun ist in der Schweiz die Abtreibung weder illegal noch scheint das Thema mehr sonderlich umstritten, seit sich das Schweizer Stimmvolk im Jahr 2002 für die Fristenregelung aussprach. Bis zur 12. Schwangerschaftswoche liegt es im Ermessen der Frau, ob sie ihr Kind austragen will und die Abtreibungsgegner beschränken sich darauf zu fordern, dass der Schwangerschaftsunterbruch nicht aus der Grundversicherung bezahlt werden dürfe.

Dennoch bleibt das Thema natürlich aktuell – auch in diesem Forum wird immer wieder angeprangert, dass viele heutzutage den Schwangerschaftsabbruch als Lifestyle-Familienplanungstool müssverstünden, dass verantwortungslose Emanzen ihre Fehler auf Staatskosten ausbadeten. Das ist natürlich hanebüchener Unsinn.

Die Schweiz hat eine der niedrigsten Abbruch-Raten Europas und die Zahlen sinken von Jahr zu Jahr. Dennoch kenne ich einige Frauen, die abgetrieben haben, und keine traf den Entscheid leichtfertig. Aber nach wie vor ist das Feld ideologisch besetzt. Der Slogan von 1971 lautete: «Mein Bauch gehört mir», womit die Frauen das Selbstbestimmungsrecht über ihren Körper und ihre Sexualität forderten. Ein Thema, das heute so kontrovers ist wie damals, auch wenn sich die Akzente verschoben haben.

Die damalige Kampagne wollte Frauen Mut machen, ihre Erfahrungen zu teilen, das war auch die Absicht der «Stern»-Kampagne, wie Alice Schwarzer in der Nachschau schrieb: «Eine Frau, die abtrieb, tat das meist in totaler Einsamkeit. Sie redete in der Regel weder mit der besten Freundin noch der eigenen Mutter, ja oft noch nicht einmal mit dem eigenen Mann darüber.» Heute würden vielleicht eher die Männer fragen, ob eine Frau das Recht hat, so allein darüber zu entscheiden, ob sie ein gemeinsames Kind bekommen will oder nicht. Sicher wäre es an der Zeit, ohne ideologische Brille zu diskutieren, inwiefern der Slogan «Mein Bauch gehört mir» heute noch zutrifft, beziehungsweise wo «mein Bauch» aufhört und «unser Kind» anfängt.

Und so ist Zoë Jennys kalkulierter «Tabubruch», der ein bisschen zu sehr nach Publicity für ihr neues Buch riecht, vielleicht doch nicht ganz so überflüssig, wie er zunächst scheint. Es ist wichtig, die nachhaltigen Konsequenzen, die eine Entscheidung für oder gegen ein Kind haben kann, sachlich zu thematisieren und zwar in all ihren Aspekten: was Körper und Sexualität der Frau, aber auch, was den Partner und die sozialen sowie finanziellen Konsequenzen und die persönliche Verantwortung betrifft. Auch wenn das nicht unbedingt im «Blick» stattfinden muss.

263 Kommentare zu «Kalkulierter Tabubruch»

  • Pippi Langstrumpf sagt:

    Ich danke Ihnen für diesen Beitrag, so tragisch er ist, so wichtig ist er auch. Kurt’s Geschichte geschah nicht in grauer Vorzeit, sondern eben gerade, gestern, vergessen wir das nicht. Auf dem Land wurden noch in den frühen 70er Jahren die ledigen Frauen mit allen Mitteln genötigt, ihre Kinder wegzugeben, die damaligen Opfer sind noch mitten unter uns.

  • Eni sagt:

    Die Geschichte die Sie erzählen ist sehr berührend, zeigt es doch auch eine Doppelmoral, die früher gang un gäbe war, heute zum Glück aber nur noch sporadisch vorkommt.

    Dass die Mutter Ihres Freundes schwanger wurde, hat woh vor allem mit nicht vorhandensein von Verhütungsmittel zu tun, vielleicht wurde sie dann auch nocht zum Sex gedrängt von ihrem „Freund“, aber man kann diese Situation nicht mit unsrer heutzutage vergleichen. Alle haben Zugriff zu zuverlässigen Verhütungsmitteln. Nur selten gibt es Verhütungspannen, das meiste geschieht aus Unachtsamkeit.

    Sicher ist jedes ungeliebte Kind eines zuviel, aber wenn Sie mal zum Thema „Abtreibung“ googeln, dann sehen Sie auch, dass es Menschen gibt für die eine Abtreibung in etwa gleich kommt mit Naseschneuzen und das finde ich bedenklich. Ich verurteile Abtreibung nicht per se, aber ich denke einfach, dass man mehr Verantwortung für seine Sexualität übernehmen sollte.

    Ich selber kenne eine Mutter die nach einem schwerstbehinderten Kind mit beschränkter Lebenserwartung (max 20 aber wahrscheinlich weniger) mit Zwillingen schwanger wurde (erwünscht) bei denen aber beide Trisomie 21 (Down Syndrom) diagnostiziert worden ist. Die Familie sah sich ausserstande, ein Leben mit 3 behinderten Kindern zu meistern und so hat sich die Frau zu einer Spätabtreibung entschlossen. Ich habe diese Familie etwa ein Jahr danach kennen gelernt und sie hat noch immer sehr darunter gelitten. O-Ton:“ Ich habe meine Kinder umgebracht“

    Ich glaube, dass viele Frauen darunter leiden wenn sie ein Kind abgetrieben haben. Würde man diesem Eingriff eine Beratung voraussetzen (und damit meine ich nicht diese Orgnisationen welche Frauen unter Druck setzen das Kind zu behalten) würden sich wohl viele Frauen für das Kind entscheiden und auch glücklich werden.

    Dass ein Kind zuerst ungewollt ist, muss nicht bedeuten, dass es wenn es geboren wird ungeliebt sein wird, wie auch ein erwünschtes Kind keine Garantie hat dass es nicht misshandelt wird.

  • Laura TI sagt:

    Heute war meine Tochter auf der Beerdigung einer ehemaligen Schulkameradin, sie wurde gerade mal 16 Jahre und 4 Monate alt. Nach der Scheidung ihrer Eltern vor 5 Jahren, wollte sie zum Vater, wo sie dann auch ein paar Jahre gelebt hat. Dann trat eine neue Frau ins Leben des Vaters, das Mädchen wurde zur Mutter abgeschoben, die inzwischen mit ihrem neuen Freund zusammen lebt. Das Mädchen fühlt sich verloren, flüchtet sich in eine Beziehung zu einem Jungen in einer ähnlichen Lage. Die beiden hilflosen Teenager finden halt aneinander, lieben sich und wollen eine Familie gründen. Das Mädchen wird im Frühling dieses Jahres schwanger. Sie und ihr Freund sind überglücklich, die Eltern sehen rot, nach Jahren des Streites spannen sie zusammen, sie nehmen Einfluss auf das Mädchen, was genau passiert ist, weiss wohl keiner, jedenfalls hat das Mädchen vor 14 Tagen einen Schwangerschaftsabbruch gemacht und letzten Montag ist sie über die Staumauer geklettert und hat sich in die Tiefe gestürzt.

    • Pippi Langstrumpf sagt:

      So viel Leid in so einem jungen Leben, furchtbar traurig.

    • Eni sagt:

      So viel zum Thema „mein Bauch gehört mir“ und Selbstbestimmung der Frau, aber nein, die Kinder gehören ja den Eltern, die ihr Kind dazu nötigen können das zu tun was sie wollen.

      Ich kann mich daran erinnnern, dass Du von diesem Mädchen vor einiger Zeit berichtet hast (drüben) und ich bin erschüttert. Erschüttert und wütend. Da hat dem Mädchen wohl jemand eingeredet, dass sie sich das Leben (und das der Eltern weil sie sich für ihre Tochter schämen) verbaut und jetzt haben sie sogar recht damit, einfach nicht so wie sie es gemeint haben. Schade um 2 Leben.

      • Brunhild Steiner sagt:

        Es ist schade um drei Leben, denn der Freund und Kindsvater leidet nun wohl endlos.
        Und es ist zu hoffen dass die verantworlichen Erwachsenen nicht unberührt daraus herauslaufen.
        Das Drama zeigt einmal mehr eindrücklich auf, dass die Hilfsangebote und Organisationen welche Hilfe anbieten eben immer noch viel zu wenig bekannt sind. Werden betroffene Personen nicht vom Arzt drüber aufgeklärt und haben in ihrem Umfeld niemand der sie darauf hinweist, dann endet es meist mindestens für einen beteiligten Menschen tödlich.
        Laura TI, es tut mir sehr leid dass ich drüben keinen Hinweis gepostet habe, wirklich sehr leid.
        Für die Zukunft, es gibt die muetterhilfe ch oder auch mamma.

      • Eni sagt:

        @ Brunhilde Steiner

        Bitte machen Sie sich kein schlechtes Gewissen, Sie sind die letzte die Schuld hat an dieser Katastrophe. Um himmels Willen, wie müssen sich die Eltern fühlen von diesem Mädchen.

    • Katharina sagt:

      Das ist sehr traurig. ich kann mir gut vorstellen, was im Kopf dieses Mädchens vorging. einerseits das Thema Depression, das ich hier mal ausbuchstabierte; (Seite Zwei dieses Threads, Beitrag Nummer 46821) .

      Es kann auch sein, dass sie sich emotional von den nun plötzlich zusammenspannenden Eltern betrogen fühlte: „wollte sie zum Vater, …das Mädchen wurde zur Mutter abgeschoben“. denn sie hatte dreimal Abweisung, Aussetzung und verlassen werden erleben müssen. das esrte mal bei der Scheidung, dann beim abschieben an die Mutter und dann als ihre Beziehung zum Jungen von ihren Eltern wieder abgewiesen wurde. symbolisch ist sie dann mit der Abtreibung zur eigenen Abweisen der Frucht dieser Liebe gedrängt worden. Also eine vierte Abweisung.

      So kalt dies tönen mag, aber ich verstehe das Mädchen voll und ganz und bin nicht überrascht. Es tut mir für das Mädchen sehr leid. Wo hätte sie halt finden können, wenn nicht bei den Eltern? Also liess sie den Halt los.
      Das ist genau eine Situation, wo das Umfeld genauer angeschaut werden müsste und Information zu Hilfsorganisationen gegeben werden sollte.

      Zwei Fragen:

      Wissen Sie wie sich die Eltern des Jungen verhielten (betr. Schangerschaft)?
      Wie gehen Sie und Ihre Tochter mit dem Ereigniss um?

      • Laura TI sagt:

        Nun, meine Tochter ist erschüttert, wie wir alle, wir versuchen, das Geschehene irgendwie einzuordnen, ein schlechtes Gewissen, dass man zu wenig getan hat, hat wohl jeder im Dorf, damit muss man leben, zum Handeln ist es jetzt zu spät. Auch ein Zeichen vielleicht, dass man bei einem nächsten Mal halt nicht die Augen schliesst und nicht denkt:“ Morgen werde ich das und das machen“ sondern dass man sofort handelt, sofort hilft. Ich erinnere mich, dass ich das Mädchen irgendwann im Juni getroffen haben im Coop und sie hat damals so gestrahlt vor Liebe und Freude, ich wusste da noch nicht, dass sie schwanger war, sie hat es mir auch nicht gesagt damals.
        Nun, die Mutter des Jungen war auch gegen das Kind, der Vater ist unauffindbar, ich weiss nicht mal, ob der noch in der Schweiz wohnt.
        Ich habe mir überlegt, wie ich wohl reagieren würde in einer solchen Situation, ich wäre so was von überfordert damit, ich mit meinem Job, mit meinen Plänen, Träumen, Wünschen und dann plötzlich Grossmutter, irgendwie in der Verantwortung für Mutter und Kind, ich weiss auch nicht, wie ich das schaffen würde, aber ich würde es ganz sicher versuchen und meine Tochter oder meinen Sohn unterstützen, dass sie dem neuen Leben wenigstens eine Chance geben.
        Ich selber habe ein Kind verloren, ich weiss wie quälend die Fragen brennen ob man es hätte verhindern können, ob man es hätte merken müssen. Die Last zu tragen, dass das eigene Kind an der Engstirnigkeit der Eltern kaputt gegangen ist, ist eine Last, die ich nie tragen möchte. Ich hoffe, dass nicht noch mehr Menschen daran zerbrechen mögen, insbesondere der junge Mann, den man um sein Glück betrogen hat.

  • Marc Barceló sagt:

    Frau Jenny und der Blick: da hat die journalistische Inkompetenz nun ihr literarisches Pendant getroffen (und umgekehrt).

    Dieses (lausig) inszenierte Skandälchen, dieser astreine Sommerloch-Schmarren ist es nun wirklich nicht wert, als Ausgangspunkt fúr eine ernsthafte Diskussion genommen zu werden!

    • Eni sagt:

      Warum ist ein leichtfertig getötetes Kindeleben es nicht Wert, Ausganspunkt einer ernsthaften Diskussion zu sein?

  • Ricola sagt:

    Ein ziemlch müdes Votum für die Thematisierung der Abtreibung! Der Tabubruch ist nämlich nur ein vermeintlicher. Denn: wer thematisiert durch ein solches Geständnis schon „die nachhaltigen Konsequenzen, die eine Entscheidung für oder gegen ein Kind haben kann“, so wie es Frau Binswanger im Artikel propagiert? Allenfalls eine Gynäkologin auf Anfrage….
    Somit erreicht Frau Jenny mit ihrem Geständnis (wenige Monate nach den Schlagzeilen der Geburt ihrer Tochter) ein Maximum an Geschmacklosigkeit und Frau Binswanger mit ihrem Artikel einen Touch Alice Schwarzer. Und die ist definitiv vorbei.

  • Manfred Tommen sagt:

    Die Entscheidung für oder gegen eine Abtreibung und ihre moralischen Konsequenzen hat in erster Linie die Mutter zu tragen, im besten Fall mit der Unterstützung ihres Partners. Niemand sonst hat im entferntesten das Recht sich einzumischen.

    Wer gegen Abtreibung ist der hat selbstverständlich das Recht nicht abzutreiben, wo ist also das Problem? Das Problem ist dass religiös verblendete, naive Leute meinen sie müssten Anderen ihren Ansichten aufzwingen. Nur darum geht es letztendlich.

    Meine Frau und ich würden uns nicht für eine Abtreibung entscheiden, obwohl wir schon zwei Kinder haben. Aber wir leben in idealen Umständen. Was für einem Druck man bei so einer Entscheidung ausgesetzt wird wenn die Umstände nicht gut sind, das kann sich wohl niemand vorstellen der das nicht erlebt hat.

    • Benster sagt:

      Sie haben Recht, niemand kann sich vorstellen, wie das ist, wenn er es noch nicht selber erlebt hat (diese Pauschalaussage gilt noch für einen ganzen Haufen anderer Schicksalsschläge). Das Töten von Leben als Privatsache zu deklarieren, ist meiner Ansicht nach aber reichlich vermessen. Das ist ein Thema, zu dem die ganze Gesellschaft einen Konsens finden muss. Oder fänden Sie es in Ordnung, wenn eine Mutter ihr Baby nach der Geburt tötet, weil sie sich überfordert fühlt? Wäre das dann auch ihre Privatsache? Wo liegt Ihrer Meinung nach die Grenze?
      Mit solchen libertären „ich darf alles und es geht niemanden etwas an“-Moralvorstellungen aus der Steinzeit habe ich massiv Mühe. Es gibt einfach Themen, die einer öffentlichen Diskussion und einer einheitlichen Regelung bedürfen. Das fängt beim achtlosen Wegwerfen von Zigarettenstummeln an und hört bei der Tötung von Embryonen bestimmt nicht auf…

    • Pippi Langstrumpf sagt:

      @Manfred Thommen

      Vielen Dank für diese klare Aussage, ich schliesse mich an.

    • Brunhild Steiner sagt:

      Weil viele der betroffenen Frauen eben genau nicht in idealen Verhältnissen leben, keinen Partner zur Seite habe der sie mit Achtung und Respekt in der Entscheidungsfindung begleiten würde, genau deswegen darf dieses Thema nicht ausschliesslich dem „das ist privat und geht niemanden was an“ überlassen werden.
      Es ist eben nicht so, dass es als Betroffenen so einfach wäre zu entsprechender Unterstützung zu gelangen.

      • Pippi Langstrumpf sagt:

        Unterstützung und Hilfe ja, Einflussnahme wie sie z.B. „Ja zum Leben“ propagiert nein. Wenn sich bei einer Frau alles gegen diese Schwangerschaft sträubt, hat man das zu akzeptieren, vielleicht war es ein unglücklicher ONS, da geht es bei Weitem nicht nur um finanzielle Aspekte, da darf die Frau die Notbremse ziehen. So weit sind wir heute, dank Fristenlösung, aber offenbar muss diese frauenfreundliche Erungeschaft immer wieder verteidigt werden.

      • Nemo sagt:

        Frau Steiner, was ist ihr Lösungsansatz oder wie soll die heutige Rechtsgrundlage geändert werden?
        Oder anderst gefragt:
        1. Gibt es Situationen, die aus Ihrer Sicht eine Abtreibung rechtfertigen?
        2. Wenn ja, wer entscheided, ob diese Situation gegeben ist?
        3. Wenn nein, wie soll eine Frau an einer Abtreibung gehindert werden (Ausland, Illegal, „Selbstgebastel“, Erwerb RU486, etc.)?
        4. Wenn nein, was soll mit einer Frau geschehen, die dennoch abgetrieben hat?

      • StefanB sagt:

        Pipi, unglücklicher ONS? bei einem ONS ist immer ein Kondom vorgeschrieben, nicht wegen Kinderverhütung, sondern wegen der Infektionsgefahr!

        Obwohl ich für (verantwortungsvolle) Abtreibung bin, wird doch oft Abtreibung anstelle von Verhütung betrieben. Sorry, das ist etwa so intelligent, wie zu sagen: Ich bekomme kein AIDS, denn ich mache alle drei Monate einen HIV-Test!

      • Eni sagt:

        @ Stefan B

        Ommmm, die Stimme der Vernunft hat gesprochen!!!! ( Kondome bei ONS)

      • Pippi Langstrumpf sagt:

        Stefan, ja klar ist ein Präservativ zwingend, aber Menschen können Fehler machen, wir sollten nicht so tun, als wäre das die Ausnahme, es kommt zu oft vor. Ein Kind aus einem solchen Fehltritt ist einfach nicht zu rechtfertigen, oder sollte man sagen: Zur Strafe, weil du so dumm und unvorsichtig warst, musst du jetzt ein Kind bekommen. Wer ist da wohl am meisten gestraft? Eben……

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Pippi Langstrumpf: Gefühle wie „alles in mir sträubt sich dagegen“ können durchaus auch ganz normale Gefühle sein und müssen nicht zwingend Beweisgrundlage für die absolute Notlage darstellen.
        Auf diesem Gratweg die richtigen Entscheidungen fällen ist nie einfach.
        Schon gar nicht, wenn betroffenen Frauen die „einfache Lösung“ wie Honig um den Mund geschmiert wird. Denn das gibt es eben auch und ist nicht frauenfreundlich sondern konfliktscheu.
        Und zum ONS hat schon StefanB alles gesagt.
        Die Zahl der Frauen die wochendweise die Pille danach verlangen gehen, beweisen eindrücklich dass mit dem Thema Verhütung/Prävention sehr fahrlässig umgegangen wird, das sind nicht mehr Ausnahmen die einfach passieren können, das ist heute courrant normale geworden und sollte uns sehr zu denken geben.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Nemo: meine Antwort hat sich an Manfred Tommen gerichtet der diese Frage rein privat geklärt haben möchte.
        Einer meiner Wünsche wäre, dass in gynäkologischen Praxen zwingend Unterlagen der verschiedensten Hilfsorganisationen (da gibt es übrigens auch säkulare) aufliegen müssten.

        Denn längst nicht überall werden Frauen wirklich über alle vorhandenen Optionen aufgeklärt!
        Und dann ganz viele Wünsche welche auch f“reiwillig gewordene“ Eltern haben, bessere finanzielle Unterstützung durch Kinderzulagen- auch für Selbstständige, KMU’ler und nicht nur Angestellte usw usw.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Nemo: versuche es mal hiermit, das Original schwebt in der Schlaufe

        Einer meiner Wünsche wäre, dass in gynäkologischen Praxen zwingend Unterlagen der verschiedensten Hilfsorganisationen (da gibt es übrigens auch säkulare) aufliegen müssten.

        Denn längst nicht überall werden Frauen wirklich über alle vorhandenen Optionen aufgeklärt!
        Und dann ganz viele Wünsche welche auch f”reiwillig gewordene” Eltern haben, bessere finanzielle Unterstützung durch Kinderzulagen- auch für Selbstständige, KMU’ler und nicht nur Angestellte usw usw.

      • Pippi Langstrumpf sagt:

        Das ist so, Brunhild, aber das darüber Nachdenken ändert noch nichts. Das regelmässige Komasaufen am Wochendende scheint für viele dazu zu gehören, im Koma passieren dann Sachen, die man gar nicht verantworten kann. Dass das ein unerwünschtes Kind ausbaden soll, lehne ich ab, also bleibt nichts anderes als die Notbremse.

      • Pippi Langstrumpf sagt:

        Die Fristenlösung ist im Übrigen nur eine konsequente gesetzliche Regelung einer Praxis, die es in den liberalen Kantonen schon seit 50 Jahren gab, in Genf war es schon damals kein Problem, eine Schwangerschaft beenden zu lassen, in einer Klinik, mit modernen Methoden. Also hören wir einfach auf mit der Heuchelei, sie dient niemandem. Eine Abtreibung ist immer eine unschöne Angelegenheit, sie ist die Notbremse, fertig.

      • Nemo sagt:

        Frau Steiner mit allem uneingeschränkt einverstanden, was hilft die Frau bei ihrer Entscheidungsfindung zu unterstützen, auch was die finanzielle Unterstützung anbelangt. Neben dem ehtischen Aspekt, kommt es uns auf Dauer finanziell günstiger. Aber der entgültige Entscheid, soll bei der betroffenen Frau bleiben, ihr sollen keine unnötigen Hürden in den Weg gestellt werden.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Nemo: und was sollen die Kriterien sein wenn Frau in einer Partnerschaft oder festen Beziehung (mit getrennten Wohnungen) lebt und der Kindsvater das Kind behalten möchte? Er sogar bereit wäre die Trennung zu riskieren aber alles täte um nach den 9 Monaten Schwangerschaft die Verantwortung für das Kind zu übernehmen?
        Spricht das alleinige Vorhandensein der Gebärmutter im Frauenkörper der Frau automatisch das alleinige Verfügungsrecht über einen neuen Menschen zu?
        Ich bin mir sehr bewusst dass der umgekehrte Fall viel öfters vorkommt (Frau wird von Freund oder Mann zur Abtreibung gedrängt) aber dennoch gibt es auch diese Variante, und dieses „mein Bauch gehört mir“ greift mir da einfach zu wenig weit.

      • Pippi Langstrumpf sagt:

        Brunhild, auch wenn sie die Frage an Nemo stellen, möchte ich trotzdem meinen Senf dazugeben: Solange das Embryo im Bauch der Mutter ist, entscheidet sie, da kann es keine Kompromisse geben, keine Frau kann gezwungen werden, ein Kind gegen ihren Willen auszutragen, genauso wenig kann sie zu einer Abtreibung gezwungen werden. Dazu gab es hier im Blog auch schon Stimmen von Männern, die das genauso sehen. Alexander Müller hat dazu einen interessanten Beitrag verfasst.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Pippi Langstrumpf:
        „Solange das Embryo im Bauch der Mutter ist, entscheidet sie, da kann es keine Kompromisse geben,“
        Nun ja, Kompromisse wird es hier wohl auch keine geben weil die Frau entweder ihren Willen durchdrückt,
        oder sich im schlechteren Fall hat manipulieren lassen. Aber ob das so richtig ist?

        „keine Frau kann gezwungen werden, ein Kind gegen ihren Willen auszutragen,“
        wo beginnt der Zwang? Wo hört hartnäckiges, tiefer gehendes, ganzheitliches Abklären der Situation auf?
        Ist es nicht oft so, dass gerade in den Fällen wo Frauen sehr unverhofft, und vorallem auch sehr unvorbereitet mit einer Schwangerschaft konfrontiert werden, diese Zeit, sorgfältig eine „Güterabwägung“ vorzunehmen, sich näher mit den Hintergründen, Sorgen und Ängsten welche den Abtreibungswunsch antreiben, auch ganz einfach fehlt?
        Sie denkt, dass die Umstände sie zu diesem Schritt zwingen?
        Das mit dem eigenen Willen ist so eine Sache, er formiert sich ja auch aufgrund unserer Einschätzung einer Situation. Und wenn wir da nicht wirklich objektives Hintergrundwissen haben, auch was die ganzen Unterstützungsmöglichkeiten betrifft, wie können wir da objektiv entscheiden? Noch dazu wenn vom Umfeld Druck ausgeübt wird?

        „genauso wenig kann sie zu einer Abtreibung gezwungen werden.“
        Auf dem Papier nicht, aber es gibt genug Konstellationen wo genau das, was eigentlich nicht passieren dürfte, eben doch passiert. Druck vom Umfeld (Partner oder Familie), kombiniert mit einer ärztlichen Begleitung die nicht auf Hilfsangebote aufmerksam macht, kombiniert mit zuwenig Selbstbewusstsein etc, und schon haben sie eine Frau, die zur Abtreibung gezwungen wurde.
        Dank Hilfsorganisationen finden unter Druck gesetzte Frauen aber auch Unterstützung und Kraft sich dennoch, und unter widrigen Umständen, sich für den entstehenden Menschen zu entscheiden-, nicht selten ändert Monate danach das Umfeld seine ablehnende Haltung und freut sich am Ende mit.

        Und dann gibt es halt wirklich auch diejenigen Frauen, die tatsächlich Abtreibung als eine Art Verhütung ansehen.
        Die das Ganze mit viel Leichtsinn angehen und keine Verantwortung übernehmen wollen.

        Ganz zu schweigen davon, dass dieses „Unschöne“ wie Sie es nennen,
        auch Auswirkungen auf die Berufsgruppen hat, welche sich damit befassen müssen.
        Da tangiert die Freiheit der Einzelnen ganz massiv die Gewissensfreiheit von anderen,
        und das finde ich nicht in Ordnung.

      • Katharina sagt:

        Frage: Kann ein Arzt aus Gewissensgruenden den Eingriff nicht vornehmen und die Patientin anderswohin weiterweisen?
        Andere Frage: Wie gehen die behoerden mit der terrorisierung von aerzten um, die den eingriff ausfuehren?

      • Eni sagt:

        @ Brunhilde Steiner

        Das haben Sie gut gesagt Brunhilde. Trifft alles zu. Ich finde, dass Aerzte und Hebammen selber bestimmen sollen dürfen, ob sie eine Abreibung vornehmen oder ob sie das aus Gewissensfragen ablehnen

      • Brunhild Steiner sagt:

        Wenn ein Spitalgyniarzt aus Gewissensgründen diese Eingriffe nicht vornehmen will, oder jemand von der Anaesthesie bei solchen Eingriffen nicht zugeteilt wird, oder auf der Bettenstation das entsprechende Personal,
        dann werden betreffende Personen sich bald einen anderen Arbeitsplatz suchen können, und die Mediziner ihre Gynilaufbahn an den Nagel hängen können.
        Soweit ich weiss gab/gibt es in Deutschland ein „abtreibungsfreies“ grösseres Spital, und die hatten ziemlich Kämpfe die Zusprüche der Krankenkassen (für andere Leistungen) nicht zu verlieren.
        Dass es in CH richtiggehende Abtreibungskliniken gäbe wär mir neu, daher auch keine bekannten „Abtreibungsärzte“ die terrorisiert würden.
        Persönlich finde ich die Diskriminierungen der abtreibungskritischen gegenüber wesentlich ausgeprägter.

      • Brunhild Steiner sagt:

        sollte natürlich „nicht zugeteilt werden will“ heissen!

      • Katharina sagt:

        Frage: Kann ein Arzt aus Gewissensgruenden den Eingriff nicht vornehmen und die Patientin anderswohin weiterweisen?
        Andere Frage: Wie gehen die behoerden mit der terrorisierung von aerzten um, die den eingriff ausfuehren?

        wiederhole ich die fragen halt.

      • Katharina sagt:

        oops, da habe ich wohl zu schnell auf senden geklickt…deeply sorry…

        das erstaunt mich, dass leute wegen ihrem gewissen diskrmininiert werden koennen. wenn der/die gyn und das personal aus gewissensgruenden den eingriff nicht vornehmen koennen, dann ist es doch unrecht, die zu entlassen. mir sagt das aber auch, dass klagen auf unrechtmaessige entlassung aus diskriminierung bei euch unueblich sind. aber vielleicht ist da mal ein grundsatzurteil noetig, sprich jemand dem das passierte sollte durch die gerichtsinstanzen gehen.

        die terrorisierung von abtreibungskliniken bzw aerzten ist hier ein problem. das hat schon die ausmasse eines lynchmobs erreicht (inklusive todesopfer, wo ein solcher arzt von draussen in seiner klinik abgeknallt wurde). deshalb frage ich. da schauen in gewissen gebieten hier die behoerden auch weg, sprich sie schreiten zu spaet ein, obwohl rechtlich bei groesseren ansammlungen die polizei recht frei intervenieren kann (endangerment of publc safety).

        ich selber finde, dass abtreibung eine option bleiben muss – allerdings eben erst nach eingehender informierung. dazu gehoert einerseits die risiken betr. depression usw die ich hier mal auseinanderbuchstabiert habe, andererseits auch information ueber andere optionen. sprich, eine informationspflicht im konsultationsgespraech. diese pflicht muesste dann paritaetisch das gesamte spektrum an zugelassenen hilfsorganisationen mitbeinhalten. das waere doch rechtlich einfach einzufuehren.

        zudem finde ich, dass die kreise, die das komasaufen tun, mehr zur verantwortung gezogen werden. sprich wenn das maedchen halt so besoffen ist das es nicht mehr weiss was abgeht, eben die abfueller und ‚bettgumper‘ an die kandarre nehmen. so geht man mit menschen nicht um. abfuellen und dann.. das ist einfach sowas von respektlos.

        frage: weiss jemand wie mit einem ‚bullying‘ umfeld der patientin umgegangen wird, wenn ueberhaupt?

      • Winnie-the-Pooh sagt:

        Frau Steiner eine ganz spezielle Konstellation, so unglaublich, dass sie vermutlich real ist. Ja in letzter Konsequenz würde ich ihr die Entscheidungskompetenz übertragen und ja ich hätte oberflächlich Mühe die Frau zu verstehen. Wäre die Frau in meinem Einflussbereich würde ich mit Ihr das Gespräch suchen, aber ich würde Ihr Entscheid respektieren. Das heisst nicht, dass ich ihn nachvollziehen könnte. Aber ich würde alles versuchen, um zu verstehen warum sie diesen Entscheid gefallen hat, was ist der Grund, dass sie sich dafür entschied, ist sie sich wirklich sicher? Aber der Entscheid soll bei ihr liegen.

        Mir ist durchaus bewusst, dass sich Situationen ergeben, wo die Abtreibung für Ausstehende als stupid oder Verhütungsersatz erscheinen mag, vielleicht auch ist. Es kann aber auch daran liegen, dass wir nicht alle Fakten kennen.

        Ich gehe bei meiner Haltung grundsätzlich von einem positiven Menschenbild aus und ich gehe davon aus, dass sich eine Frau nicht leichtfertig für eine Abtreibung entscheidet. Mir ist klar, dass ich nicht 100% der Frauen damit erfasse. Aber was ist die Alternative zum Entscheidungsrecht der Frau. Stellen Sie sich den von ihnen geschilderte Fall vor, die Frau wird an der Abtreibung gehindert. Sie kann diesen Entscheid nicht respektieren, sie macht Selbstversuche und stirbt an diesen.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Winnie-the-Pooh
        eine Schwangerschaft dauert 9 Monate, nicht mal ein Jahr.
        Ist es derart unmenschlich durch diese Zeit durchzugehen und seinem ehemaligen Partner/Freund das Kind zu schenken?Ist es unvorstellbar sich mit dieser Zeitspanne zu arrangieren, im Wissen dass man einem kinderlosen Paar dafür mit einer Adoptionsmöglichkeit das Leben bereichert?
        Wieviele der attestierten Unzumutbarkeiten (denn längst nicht alle Abbrüche passieren in der Fristenregelungzeit) würden wirklich massive psychische Probleme auslösen, und wieviele sind einfach eine Verweigerung sich auf Neues einzulassen, einen Veränderungsprozess eingehen, mal nicht nur sich selbst im Mittelpunkt stehen haben, wenigstens 9 Monate lang?
        Welcher Arzt, welcher eine solche attestiert, hat sich/konnte sich wirklich ausreichend Zeit nehmen alles abzuklären?

        Zwang ist auf keine Seite hin eine Lösung, aber mir scheint das easy-going bei diesem Thema doch oft zu überwiegen.

      • Pippi Langstrumpf sagt:

        Also wirklich, Brunhilde, ich kann nicht glauben, dass sie ernsthaft fordern, dass eine Frau ein unerwünschtes Kind austrägt und dann weggibt, sind sie von allen guten Geistern verlassen?? Kinder verschenkt man nicht, wie kommen sie bloss auf so absurde Ideen? Es geht noch nicht mal um die neun Monate, die Leihmutterschaft ist bei uns aus gutem Grund verboten. Sie sind eine knallharte Fundamentalistin, wenn es um werdendes Leben geht, da ist für sie das bereits bestehende Leben offenbar zweitrangig. Bigotte Betschwestern waren schon immer die schlimmsten, wenn es um menschliches Leid geht.

      • Nemo sagt:

        Ich kann mich dem Gesagten von Pippi (abesehen von den Beleidigungen) und Winnie grundsätzlich anschliessen. Ich war zum Glück nie in der Situation, bei einem solchen Entscheid direkt involviert worden zu sein. Aber ich könnte mich in einer solchen Situation der Lösung des Austragens und der anschliessenden Adoptionsfreigabe definitiv nicht anschliessen. Mich würde ein ganzes Leben lang begleiten, dass ich ein Kind auf die Welt gestellt habe und nicht für dieses da bin und ich nicht weiss wo es ist, was es macht und wie es im geht. Mich würde es zereissen. Es kämen für mich nur drei Varianten in Frage
        1. Der Natur den freien Lauf lassen und für das Kind da sein
        2. Der Natur den freien Lauf lassen und versuchen mit familiärer und institutioneller Hilfe für das Kind da sein
        3. Abtreibung

        Im geschilderten Fall muss irgendwas vorgefallen sein, dass die Frau das Kind nicht austragen möchte, was und warum wird es nicht angesprochen, denn die Situationen sind selten so, wie sie es zu scheinen seien.

        Na die Frau wird wie angenommen an der Abtreibung gehindert und der Kindsvater adoptiert es. Wie kam es zu dieser Entscheidung? Wurde die Frau zu diesem Schrit überzeugt und sie hat eingewilligt, da sie glaubt es ist die beste Lösung. Super Sache kein Problem. Wurde sie daran gehindert, aber es ist ihr ausdrücklicher Wunsch abzutreiben. Dann stellt sich die Frage, wann genau liegt ein Grund vor, der eine solche Hinderung zulässt?

        Hypothetische aber nicht ganz unrealsitische Annahme: Die Kindsvater wollte unbedingt ein Kind und manipulierte durch Essen- Getränkebeimischung die Wirkung der Pille. Leider gibt es keine ausreichende Beweise, aber der Fall scheint klar, er hat sich verplappert. Darf er dann die Frau zu Leihmutter missbrauchen?

        Hypothetische Annahme II Die Frau wurde vergewaltigt, scheinbar, so glaubt man den offiziellen Zahlen, durchaus auch in Beziehungen möglich. Die Frau kann diese Tat nich verarbeiten, meidet aus welchen Gründen auch immer den Schritt eine Anzeige zu machen. Leider ebenfalls ein häufiges Phänomen der Vergewaltigungsopfer. Muss sie dann auch noch die Frucht aus dieser Tat austragen?

        Das Problem ist, dass nur die Frau selber die wahren Gründe kennt und sobald eine andere Person entscheidet, ist dies nicht uneingeschränkt gegeben. Sobald man den Weg der Abtreibung legalisiert, sollte er auch konsequent durchgesetzt werden. Alles andere erhöht die Willkür. Die Alternative dazu ist, Abtreibungsverbot, Zwangsinternation und kontrollierte Geburt. Das entspricht nicht meiner Moralvorstellung bei meiner Überlegung steht das Wohl der Frau, dann das Wohl des geboren und erst dann das Wohl des ungeborenen Kindes im Zentrum. Und es tut mir leid aber die Interessen des Mannes kommen bei mir ganz am Schluss, dass das der betroffene anders sieht, ist logisch und nachvollziehbar, aber nicht objektiv begründbar. Als fortpflanzungswiller Mann muss man halt eben eine solche Frau finden.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Pippi Langstrumpf:
        genau das macht die ganze Diskussion so schwierig, gibt mann und frau sich nicht einfach so zufrieden mit anscheinenden Ausweglosigkeiten, dann werden die in die Fundamentalistenecke abgeschoben, versehen mit dem Prädikat „bigotte Betschwester/Betbruder“.
        Es geht mir nicht primär darum, eine Frau zur Austragung zu zwingen,
        sondern sie zu einer sorgfältigen Reflexion zu zwingen, resp. das fachliche Umfeld zu zwingen, die Abklärungen tiefgründig vorzunehmen. Die dann nämlich zu einer Meinungsänderung führen könnten.

        Dazu bleibt heute viel zu wenig Zeit und so ist es nicht weiter erstaunlich, dass sich viele Frauen, die sich in einer auswegslosen Lage wähnen, sich nicht mal die Option „zur Adoption freigeben“ vorstellen können, wie sollen sie das auch wenn sie weder Ruhe, noch Zeit, noch vertiefte Auseinandersetzung in einer ganzheitlichen Dimension gewährt bekommen?
        Es bekommen ja nicht mal die Frauen wirklich die nötige Unterstützung welche zu einer Austragung bereit wären, denken Sie nur an das tragische Beispiel von Laura TI, wo die Abtreibung gegen den innersten Willen vorgenommen werden konnte.

        Was meinen Sie wie schnell der Abbruch organisiert ist, wenn die Frau mit einem diesbezüglichen Wunsch in der Arztpraxis auftaucht? Für den Mediziner ist es viel einfacher dann den Termin zu organisieren als lange Gespräche zu führen. Um genau das geht es mir, und das meine ich sehr ernst und nehme die bigotte Betschwester in Kauf.

      • Pippi Langstrumpf sagt:

        @Brunhilde

        Aus gutem Grund wird die Sache zügig abgewickelt, warum einen Zustand, den man ablehnt, länger als unbedingt nötig ertragen? Je schneller der Unterbruch erfolgen kann, desto weniger traumatisch für die Frau, es ist schon ein Unterschied, ob man in der 12. oder der 5. Woche abtreibt. Ich behaupte auch, dass die meisten Frauen schon lange, bevor sie schwanger wurden, sich Gedanken gemacht haben, was in Frage kommt und was nicht, für mich z.B. würde eine Adoption nie nie in Frage kommen, unter keinen Umständen, also bräuchte ich auch keine lange Bedenkzeit. ich habe meine Kinder bekommen, weil es mein Entscheid war. Ich war im Übrigen auch unter Druck gesetzt worden von verschiedenen Seiten, die Schwangerschaften zu unterbrechen, für mich kam das nicht in Frage, aus persönlichen Gründen, nicht weil ich Abreibungen grundsätzlich ablehne.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Pippi Langstrumpf: zuerst mal, dass Sie dem Druck standgehalten haben finde ich toll …:-)
        Zum anderen, ich denke eben nicht dass sich ein Grossteil der Betroffenen schon vor Ereigniseintritt wirklich gründlich mit allen Seiten auseinandergesetzt hat, womöglich schon alles mögliche an Unterlagen zusammengesucht hat.
        Wirklich bestens Bescheid weiss über alles was es an Hilfestellung gäbe usw.

        Die persönliche Meinung aufgrund sich dann der Wille zum Abbruch, nicht Unterbruch, äussert, basiert vorallem auf der Einschätzung der eigenen Lage, der Einschätzung des eigenen Könnes, der eigenen Möglichkeiten usw.
        Plus den Impulsen aus der Umfeld der Betroffenen.
        Ich finde jede Frau sollte bei so einer entscheidenden Weggabelung beste Beratung erhalten, den Blick eben auch auf Möglichkeiten geöffnet bekommen welche sie von sich aus, aus ihrer Situation heraus, nie ins Blickfeld bekommen würde. Eine wirklich gute Entscheidung fällen beinhaltet auch eine wirklich gründliche Auseinandersetzung mit allen möglichen Optionen, manchmal auch ein sich Herausfordernlassen zumindest mal darüber nachzudenken.
        Steigt man vornherein auf die geäusserte Ablehnung ein, könnte auch ganz viel verpasst werden.

  • mami71 sagt:

    Wir leben im 21. Jahrhundert in einer Gesellschaft mit hohem Lebensstandard – alles ist leicht erhältlich, auch Verhütungsmittel sind leicht erwerblich. Jeder Mensch mit Grips und Verantwortungsgefühl sollte beim Geschlechtsverkehr auch an die Konsequenzen denken. Aber vermutlich sind so genannten „ungewollte Kinder“ Wegwerfartikel, die man einfach so rasch mal wegmachen kann. Frau Schriftstellerin fühlte sich angeblich noch selbst „wie ein Kind“ und zu jung, aber offenbar war sie schon erwachsen genug, um Sex zu haben, dazu noch ungeschützt mit einem Typen, der nach ihrer damaligen Einschätzung vielleicht nicht mal der richtige Partner war. Nicht der richtige Partner aber, um dann doch noch – hoppla – ungewollt schwanger zu werden?

    Es geht für mich weder um recht oder links, konservativ oder nicht, aber mich kotzt die Verantwortungslosigkeit solcher Paare (es braucht ja immer zwei dazu) an. Ups, vergessen zu verhüten und ups, vielleicht doch noch zu jung um sein Leben dem eines kleinen Kindes unterzuordnen, naja, dann machen wir es halt weg – tja, man/frau könnte ja z.B. vor dem Sex auch das Hirn noch einschalten.

    • Manfred Tommen sagt:

      @Mami71: Etwas mehr Lebenserfahrung würde Ihnen gut tun. Genau wegen Leuten wie Ihnen ist das Thema Abtreibung immer noch ein Tabu. Darum braucht es solche Artikel. Man kann Ihnen nur empfehlen: Vor dem Schreiben das Hirn noch einschalten.

      • Cyril Beritkov sagt:

        Wieso setzen sich eigentlich hier v.a. männliche Schreiber für eine tabufreie Abtreiberei ein? Auch Hansli und dieser Josh sind vermutlich Y-chromosomal. Stellt sich die Frage, weshalb hier ausgerechnet Männer so auf liberal machen.
        Tja, warum könnten Männer denn wohl so vehement wollen, dass Frauen ohne Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft unterwegs sind…?
        Aber nein, bestimmt ist das nur reine Fürsorge und die Angst vor einer schwarz-braunen Hexenflut. 😉

    • _Josh @ _[°|°]_ sagt:

      Perfekt, mami71,

      exakt dies dumm-braune Geschwätz Ihres posts ist, was Hansli kurz zuvor befürchtet hatte: Grenzenloses, demagogisches, schwarz-braun gefärbtes „Die-Hexe-muss-brennen“-Gefasel auf dem Fuss, respektive vier Minuten später in die Tastatur gekotzt.

      Schämen Sie sich, erst recht eingedenk Ihres nics.

    • Karthago sagt:

      @ mami71

      Im Uebrigen bin ich der Meinung, dass Ihr Post weder ideologisch, dumm, lebensunerfahren, verklemmt noch unüberlegt daher kommt, sondern den Nagel ziemlich genau auf den Kopf trifft. Sex und Verantwortungsbewusstsein gehen Hand in Hand. Da hilft es zweifellos, wenn man (vorgängig) in der Lage ist, den einen oder andern vernünftigen Gedanken zu fassen.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Karthago: hallo Karthago im August ;-)…
        schliesse mich an und wünsche erfrischten Start in den regnerischen Alltag

    • René sagt:

      mami71, Sie haben recht. Danke.

    • Nemo sagt:

      Mami71 Sie müssen mir helfen, von welcher Quelle wissen Sie, dass Frau Jenny und ihr Partner anno 1997 überhaupt nicht verhüttet haben? Ich war bei der Internetsuche nicht fündig geworden. Denn das Kondom kann platzen, reissen, etc., kenne diesbezüglich zwei Paare, die so ungewollt Nachwuchs erhielten. Ein Bekanntenpaar hatte Pech mit der Pille, aufgrund der gleichzeitigen Einnahem von Antibiotika, war die Wirkung der Pille weg, sie sind nun glückliche Eltern.

      Denn auch im 21. Jahrundert gibt es nicht nur Schwarz und Weiss, wie es genau zur Schwangerschaft kam, wissen im Besten Fall nur zwei und im dümmsten nur eine Person.

      Oder muss ich Ihren Beitrag so deuten, dass Abtreibung per se nicht geht und verboten gehört? Wie steht es mit der Pille danach, ist das schon Abtreibung?

    • Mama Jetzt sagt:

      Liebe Mami

      Verhütung hat versagt, Gründe unwichtig. Pille danach innerhalb der vorgeschriebenen Zeit eingenommen. Info, dass dies nur zu 95% „verhütet“ leider nicht erhalten. Natürlich zu den 5% gehörend. Antwort auf die Frage, ob die Pille danach dem Kind geschadet hat, will dir keiner mit Sicherheit geben. Wie hättest du entschieden, als verantwortungsvolle Erwachsene?

      • Eni sagt:

        @ Mami Jetzt

        Sorry, ich habe auch ein 8 Jähriges „Pille-danach-Kind“ und mir hat man zu 100% versichern können, dass das Kind davon keinen Schaden nehmen kann. Kann nicht verstehen, wie man als Arzt eine solche Aussage machen kann.

        Was Ihre Bemerkung zu verantwortungsvollen Erwachsenen betrift: Ich kann verstehen dass Eltern davor Angst haben ein behindertes Kind zu bekommen und ich habe auch Verständnis, dass man sich ausserstande fühlt, dieses Kind zu behalten, aber es trifft sicher nicht zu dass man verantwortungslos ist, wenn man sich halt doch für das Kind entscheidet. Mein Sohn war nach einem Unfall 6 1/2 Monate in einer Kinderreha und habe genug behinderte Kinder gesehen ( teilweise angeboren, teilweise Unfälle und Krankheiten) und kann Ihnen vesichern, dass auch ein nicht perfektes Kind gerne lebt und dass alles getan wird um ihnen ein schönes Leben zu bieten.

  • Hansli sagt:

    Die Frau ist immer Schuld, egal was sie macht!

    Treibt sie ab, wird sie als Mörderin beschimpft, als Gefühllose, etc..

    Hat sie das Kind, was meist gleichbedeutenden mit dem Gang zur Sozialhilfe ist: Da ist diese Frau eine Schmarotzerin die auf Kosten der Allgemeinheit lebt.

    Arbeitet die Frau und gibt das Kind in die Krippe: Dann ist sie eine Rabenmutter auf dem Selbstverwirklichungtrip.

    Für mich sind diese selbstgerechte rechtskonservative Kommentare nur noch zum kotzen. Das rechtskonservative Bild der Frau ist ganz einfach Menschenverachtend.

    • Cyril Beritkov sagt:

      Hansli, Abtreibung bedeutet nun einmal, einen werdenden Menschen zu töten, das sollte doch hoffentlich auch in den linkesten Kreisen mittlerweile akzeptiert sein. Das darf man nie leichtfertig tun, andernfalls wird die persönliche Befindlichkeit zum obersten Gebot des Handelns.
      Dass es menschenverachtend ist, Lifestyle und Karriere über alles andere zu stellen, kann mit dem gleichen Recht behauptet werden, wie du „rechtskonservativen Ideologien“ ablehnst. Ich persönlich erachte es als richtig, dass die Abtreibung nicht „einfach mal so“ stattfindet, sondern wenigstens die betroffene Frau zu einem Denkprozess zwingt. Warum sollte man diese letzte Hürde vor dem Tötungsakt auch noch fallen lassen? Ist das Nachdenken vor dem Handeln wirklich nicht zumutbar?
      Denn darum geht es hier ja nur noch: eine Unbequemlichkeit soll aus dem Weg geräumt werden – und damit meine ich jetzt nicht das Kind, sondern das Tabu…

    • Brunhild Steiner sagt:

      @Hansli: das links progressive oder wie auch immer genannt sein sollende Bild der Frau finde ich ehrlich gesagt nicht viel besser, von echter Wahlfreiheit und wirklicher Achtung spüre ich da nämlich auch nicht viel.

  • Benster sagt:

    Natürlich ist es für ein Kind schlimm, wenn es ungewollt ist und das von den Eltern später auch noch zu spüren bekommt. Das ist für aber keine Rechtfertigung für Abtreibung.
    Ich bin entsetzt, wie leichtfertig hier in einigen Blogeinträgen die Abtreibung einfach als eine von vielen Verhütungsmethoden betrachtet wird – besonders auch von Männern, die Druck auf ihre Partnerinnen ausüben! Es zeigt die Verantwortungslosigkeit unserer Gesellschaft, die in einigen anderen Blogeinträgen völlig zu Recht angeprangert wird. Wir scheinen in einer Gesellschaft zu leben, in der viele Menschen geistig nicht in der Lage sind, einen Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung zu erkennen und anschliessend die Konsequenzen dann möglichst bequem und schnell aus der Welt schaffen. Sicher gibt es begründete Fälle, in denen eine Abtreibung notwendig oder zumindest ethisch vertretbar ist. Das Beispiel Zoé Jenny ist aber sicher kein solcher Fall: Sie hat abgetrieben, weil es gerade nicht so gut in die Lebensplanung passte. Sie hatte weder gesundheitliche Probleme noch eine Drogensucht oder ähnlich starke Defizite, die sie daran gehindert hätte, das Kind zu erziehen. Sie hatte sogar noch einen Partner! Nicht den geringsten Abtreibungsgrund also. Dieses Beispiel, solche aus meinem Bekanntenkreis und die schiere Anzahl der Abtreibungen lässt mich doch stark daran zweifeln, dass diese Entscheidung nicht leichtfertig getroffen wird. Ich vermute eher, dass die psychologischen Auswirkungen vorher einfach unterschätzt werden, denn wer nicht in der Lage ist, den Zeugungsakt gedanklich mit einer möglichen Schwangerschaft zu verbinden, ist wohl tendenziell auch nicht in der Lage, die Abtreibung mit psychologischen Folgen in Verbindung zu bringen. Dafür sind die geistigen Kapazitäten in unserer Instant-Gesellschaft offenbar zu kurzfristig ausgerichtet.
    PS: Ich bin Atheist.

    • Nemo sagt:

      Benster ganz unrecht haben Sie nicht, aber es stellen sich mir einfach ein paar Fragen, ohne leichtfertig damit umzugehen.
      Primär finde ich eine Fristenlösung wie wir sie in der Schweiz kennen besser als ein generelles Verbot. Mit dem Verbot werden Frauen entweder ins Ausland ausweichen, illegal abtreiben oder ihre Gesundheit, wenn nicht ihr Leben aufs Spiel setzen. Vermutlich würde zwar die Zahl der Abtreibungen abnehmen, aber andere Folgen wären gravierender. Nun gibt es die verschiedensten Lösungsmöglichkeiten, es entscheidet eine staatliche Behörde, es entscheidet ein privateR Arzt (Ärztin) oder es entscheidet die Frau. Meiner Meinung nach ist die Lösung wonach die Frau entscheidet jene Lösung, welche die Willkür am besten unterbinden kann. Auch ist es die Frau die mit dem Entscheid zu leben hat. Ohne die effektiven Details von Frau Jenny zu kennen, ist es schwer objektiv zu beurteilen, ob sie leichtfertig entschieden hat. Ob es ihr gerade nicht so in die Lebensplanung passte, weiss ich nicht. Es kann auch gut sein, dass sie auch nur einen Teil der Gründe preisgeben will und kann. Es war ihr Entscheid und vermutlich zu diesem Zeitpunkt der aus ihrer Sicht beste. Wie können wir das abschliessend beurteilen? Ja es gibt Missbrauch und ja gewisse Frauen gehen damit zu leichtfertig um und ja gewisse Abtreibungen erscheinen sinnlos. Es ist leicht einer Frau unlautere Gründe vorzuwerfen, ihr den fehlenden Sinn fürs Leben, unethisches Verhalten und Leichtfertigkeit vorzuwerfen. Ich als Mann muss die Konsequenzen nicht tragen und wenn ich noch kaltschnäuzig genug bin, gibt es auch noch Wege mich von der finanziellen Pflicht zu drücken. Aber wer hat das Recht dies zu entscheiden und wer legt fest was ein Abtreibungsgrund ist? Werden objektive Gründe festgelegt, bei welchen eine Abtreibung erlaubt ist, so wird entweder versucht diesem Grund zu entsprechen. Schnell ist der mögliche Vater der Vergewaltigung bezichtigt, schnell ist eine psychische Krankheit simmuliert, etc. Oft gehen die Abklärungen länger als das Zeitfenster für die gerfahrlose Abtreibung.

      Die Diskussion ist doch sehr von der eigenen Moral geprägt, da gibt es das eine extrem, welches jede Abtreibung als Mord deklariert und das andere extrem, welches einen 12 Woche alten Fötus mit einer Fliege gleichsetzt. Ich erachte beide Extreme als falsch, pauschalisiert und sicherlich nicht als allgemein gültig. Aber als Mann kann ich relativ locker eine absolute Meinung einnehmen und eine Abtreibung moralisch verurteilen. Mein Körper betrifft es nicht, ich bin auch mobil und schnell weg wenn ich die Verantwortung scheue. Die Frau bleibt mit der Brut zurück.

      Nun gut die Situation sieht sicherlich anderst aus, wenn man direkt betroffen ist. Als Vater würde ich meiner Tochter die Vor- und Nachteile aufzeigen, würde ihr erstens zu verstehen geben, dass egal wie sich entscheidet, ich sie unterstützen würde und ihren Entscheid respektieren. Meine Priorität wäre es, dass sie das Kind austragen würde und meine Frau und ich ihr entsprechend zu Seite stehen würden. Dennoch würde ich versuchen, sie so wenig wie möglich zu beeinflussen, es ist ihr Körper und es ist ihr Leben.

    • Benjamin Hitz sagt:

      Das hat doch überhaupt nichts damit zu tun, dass man/frau Abtreibung als Verhütungsmethode ansieht, vielmehr ist es doch so, dass man sich gerade fragen muss, ob man jemandem, der eben diese Einstellung hat, die Verantwortung für das Aufziehen eines Kindes zutrauen kann.
      Und ich habe auch einen Bekanntenkreis und kenne keine einzige Frau, die eine Abtreibung vorgenommen hat. Ich nehme an, dass das dann die „schiere Anzahl von Abtreibungen“ aus Ihrem Bekanntenkreis nivelliert. Persönliche Erfahrungen als gesellschaftliche Tendenzen anzuschauen, ist meines Erachtens weder bei dieser noch bei sonst einer Diskussion besonders hilfreich.

      • Katharina sagt:

        „Persönliche Erfahrungen als gesellschaftliche Tendenzen anzuschauen“. Die schlaueren nennen es Studien.

        Die gehen so:

        Nehme eine beliebige Menge statistischen Zahlenmaterials.
        Definieren den eigenen Standpunkt.
        Entwickle eine Taxonomie so, dass der eigene Standpunkt sich als die Gruppierung mit dem höchsten Auftreten erweist.

  • Benjamin Hitz sagt:

    Diejenigen, die die Abtreibung so vehement verdammen und einfordern, dass „die Leute für ihre Fehler geradestehen müssen“, scheinen irgendwie zu vergessen, dass unter dieser Forderung am Ende ein Kind zu leiden hat, das dann über zwei Eltern verfügt, die es sich nie gewünscht haben, überfordert sind und alles andere als ideale Eltern sein werden. Dies wird vermutlich umso mehr der Fall sein, wenn die Abtreibende dann tatsächlich eine dieser angeblich an jeder Ecke rumlungernden wäre, die aus lauter Lifestyle-Blödsinn abtreiben, weil sie halt hin und wieder zu verhüten vergessen (also, wirklich! Diese Weiber immer! Alles Emanzen, Megären und Hexen! *rumpel polter*). Wer möchte einer Person, die zu dumm ist zum verhüten, ein Kind überantworten?

    Und was die Abtreibung als Mord anbelangt: Diese Kiste war auch für das Christentum nie so einfach. Zwar wurde Abtreibung immer als Sünde angesehen (unter diese Kategorie fällt es aber auch, wenn man z.B. zu Stolz neigt und in einem öffentlichen Forum andere Leute abkanzelt, weil man es ja selber eh immer am besten weiss), aber durchaus nicht immer als Mord. Hierzu ein Ausschnitt aus der unglaublich ausufernden Wikipedia:
    „Obwohl die Sukzessivbeseelung theologisch auch in der Scholastik umstritten war, unterschied das katholische Kirchenrecht vom Decretum Gratiani um 1140 bis 1869 gemäß dieser Lehre zwischen dem fetus inanimatus oder informatus und dem fetus animatus oder formatus, dem unbeseelten oder ungeformten und dem beseelten oder geformten Fetus. Ein Schwangerschaftsabbruch galt aus katholischer Sicht immer als Sünde und wurde mit monate- bis jahrelanger Buße belegt, aber nur bei einem beseelten Fetus wurde er als Mord betrachtet und mit Exkommunikation, manchmal sogar mit Todesstrafe geahndet.“

  • Adrian sagt:

    Erfreulich dass der Artikel (wenn auch nur im Vorbeigehen) die Rechte der Väter anspricht. Die Entscheidung über das Kind liegt zu GLEICHEN Teilen bei BEIDEN Eltern … ausser in der Bibel entstehen Kinder üblicherweise nicht ohne Vater … leider sieht dies das Gesetz noch nicht so, da haben wir noch viel Arbeit vor uns bis die Gleichheit der Geschlechter erreicht ist!

    • Nemo sagt:

      Der Körper eines jeden Menschen ist unantastbar! Solange das neue Leben im Körper der Frau entsteht, liegt die Entscheidungsbefugnis bei ihr. Wenn der Mann keine Kinder haben will, soll er Verhüten, sich unterbinden lassen oder abstinent leben und wenn er Kinder möchte, so soll er sich vor dem Sex sich mit der Frau darauf verständigen oder eine andere finden.
      Denn woher weiss die Frau, dass sie während der Schwangerschaft nicht verlassen wird oder dass sie alleine mit dem Kind zurück bleibt. Woher weiss sie dass der Kindsvater nicht untertaucht? Dies ist alles schon vorgekommen. Wenn das Kind geboren wurde, ja dann soll der Vater die gleichen Rechte und Pflichten wie die Frau haben.

      Nur abgesehen von der köperlichen Integrität der Frau, wie soll das in der Praxis funktionieren? Der Vater will das Kind nicht und die Frau möchte es, wer hat das letzte Wort? Soll die Frau gegen ihren Willen zur Abtreibung gezwungen werden? Oder im umgekehrten Fall, wie soll die Frau von einer Abtreibung fern gehalten werden? Einsperren, Ausreiseverbot? Das Problem, es gibt auch illegale Wege und sehr lebensgefährliche dazu, die zum Ziel führen können, wollen wir diese Wege stärken? Wollen wir zum Schutze des männlichen Egos die Frauen erhöhten Gefahren aussetzen?

      Mir ist schon klar, es geht vermutlich um die Kohle, wenn der Mann das Kind nicht wollte, so soll er keinen Unterhalt zahlen müssen. Dies bedeutet einfach, dass der Staat einspringt und damit die Allgemeinheit für das unverantwortliche Handeln des Kindsvaters aufkommt. Ne der hat ohne Verhütung gepoppt, der zahtl. Basta

      • Tim sagt:

        Die Frau hat doch auch ohne Verhütung gepoppt; also soll sie jetzt mit der Konsequenz leben, das Kind austragen und allenfalls zur Adoption freigeben.

  • Daniela H sagt:

    Wollte eigentlich keinen Vergleich machen, sondern alle Lebewesen auf eine Stufe stellen.

    • Eni sagt:

      Das geht aber nicht. Der Mensch ist das einzige Lebewesen, welches in der Lage dazu ist, Verhütungsmittel zu verwenden, also soll er das tun und Verantwortung tragen.

      Abtreiben ist nicht gleichzusetzen mit naseschneutzen.

  • Daniela H sagt:

    Für alle die hier Mord schreien (möglichst noch gross geschrieben), die ein bis 12 Wochen altes Embryo so über alles stellen, esst Ihr Fleisch? Schon mal eine Mücke getötet. Hoffe Ihr seid dann zu allen Lebewesen gleich und nicht nur zu der „hochentwickelten“ Spezie Mensch, die weiss wie man abtreiben kann.

    • Eni sagt:

      Unter aller Sau. Wenn Sie ein Kind mit einer Mücke vergleichen wollen, was sind Sie denn? Eine Schmeissfliege?

      Uebrigens esse ich seit 22 Jahren kein Fleisch, aber selbst diese Bemerkung ist jenseits, es gibt auch Tiere die Fleisch fressen.

    • Elias sagt:

      Dieser Vergleich und deine Ansichten sind von Dekadenz kaum zu überbieten. Weißt du eigentlich was sich in der 12ten Woche beim Embryo alles gebildet hat? Man erkennt schon die Finger, den Kopf sowieso und die Beine.

      Das du ein Embryo mit einer Mücke oder Fleisch essen vergleichst, sagt doch so einiges. Deine Verrohdung definiert deinen Charakter und bin froh, dass ich solche Leute nicht in meinem Umfeld tummeln.

  • Gut gewähltes Thema, an gutem Aufhänger. Was noch zu ergänzen wäre: nicht wenige der Frauen, die 1971 behaupteten: „Ich habe abgetrieben“, hatten gar nicht abgetrieben, sondern sich aus „Frauensolidarität“ der Aktion von Alice Schwarzer angeschlossen. Die Frivolität mit der in der Folge abgetrieben wurde, hat gerade einige dieser frauensolidarischen „Abtreiberinnen“ im Nachgang der Aktion etwas nachdenklich werden lassen. Immerhin: es war der Start der brillanten Karriere von Alice Schwarzer als Frauenrechtlerin. Frankreich hat sie mit der Aufnahme in die Ehrenlegion geehrt. Der „Ehrenritterin“ Schwarzer gelang es die Fruchtbarkeit der deutschen Frau (die 1870/71, 1914-18 und 1939 – 45 ihre Söhne sehr zum Ärger der Franzosen eingesetzt sah) nachhaltig zu senken. In Frankreich werden jetzt fast 2 Kinder pro Frau geboren, Deutschland (grösster Netto-beitratszahler der EU) hat die rote Laterne der europäischen Fruchtbarkeit übernommen.

  • Eni sagt:

    Obwohl ich selber für die Fristenlösung gestimmt habe, habe ich Mühe mit der hohen Anzahl der vorgenommennen Abtreibungen in der Schweiz und Anderswo. Wenn man zum Thema googelt, sieht man, dass viele Frauen sehr wohl leichtfertig abtreiben.

    Auch dass immer wieder das Geld als Argument für Abtreibung zählt ist jenseits. Man kann Kindern auch mit wenig Geld eine schöne Kindheit bieten, wenn man als Eltern verzichtet. Ich sehe oft genug, dass ein teures Auto wichtiger ist als angmessene Austattung der „geplanten Kinder“, also musss eine ungewollte Schwangerschaft nicht heissen, dass das Kind nicht trotzdem willkommen ist und dass es dann ungeliebt ist.

    Vielleicht sollte man auch einfach wieder mehr Verantwortung für seine Sexualität übernehmen und zwar sind damit auch die Männer gemeint. Vor allem auch die verheirateten die unter dem Hag durchfressen. Klar ist es hinterhältig wenn Frau dem Mann ein Kind unterschiebt, aber schlussendlich muss auch er geradestehen für das Leben welches er zeugt.

    • Rolf sagt:

      Es sind halt auch Schlampen, ansonsten würden jene Frauen eine Abtreibung nicht auf die leichte Schulter nehmen. Heutzutage hat ja alles fast keine Bedeutung mehr. Poppen ist bei vielen in etwa gleichzusetzten wie neue Schuhe kaufen.

      Wie schon einmal erwähnt…. Für alles muss man heute eine Lizenz oder Diplom vorweisen. Aber jeder Idiot oder Schlampe kann Kinder kriegen oder abtreiben.

      • Eni sagt:

        @ Rolf

        Naja, ob man Sex gleich stellt mit Schuhe kaufen kommt ganz auf den Schuh drauf an, oder den Mann 😉

        Spass beiseite: wenn man von Matratze zu Matratze tobt, dann soll man wenigstens verhüten und die Verantwortung für seine Taten übernehmen. Man muss sich bewusst sein, dass man vom Sex keine weissse Mäuse bekommt und dass man keine Garantie hat bei Verhütungsmitteln, vor allem wenn Frau die Pille mehrmals wöchentlich vergisst oder Mann zu blöd ist, den Gummi beim rausziehen festzuhalten.

        Frage mich sowieso, wie man ein Kind abtreiben kann einfach nur weil halt grad nicht passt und den späteren Kindern noch ins Gesicht sehen kann.

      • Karthago sagt:

        @ Rolf

        Im Uebrigen bin ich der Meinung, dass das geflügelte Wort: „Um Schlampen und Idioten erkennen zu können, braucht es eine/einen“, mit Ihrem Nick seine Bestätigung findet. Das und die Tatsache, dass sie vor Monaten schon einmal mit den gleichen Begriffen die Generation „in der Region Biel nach 1985 geboren“ disqualifiziert haben, lässt Sie in einem besonders fragwürdigen Licht erscheinen. Wo liegt Ihr Problem, Rolf? Zu wenig HIrn oder zu kleiner Penis?

  • Katharina sagt:

    @Cara Mia 5. August 2010 um 07:43: „Meinst Du aber nicht, dass es einen Unterschied macht, ob man einen Verlust betrauert – ein lieber Mensch stirbt, man hat abgetrieben – und deswegen depressiv ist, oder ob man einen tieferen Befund hat?“ Da gebe ich Dir Recht, dass es ein Unterschied ist – oft aber ein gradueller:

    Zuerst würde ich unterscheiden zwischen Verlusten, die durch äussere Faktoren verursacht wurden, also Tod (und auch Trennung) sei es aus welchen Gründen auch immer, denn letztlich sind Unfall, Krankheit oder Tod einfach wegen Alter (und auch das Erlöschen der Liebe bei Trennungen) weder von der davongegangenen Person noch der verlassenen Person beeinflussbar. Ich benutze gerne das Wort Zu-Fall in diesem Zusammenhang. Ein Ereignis fällt einem zu. Menschen die einigermassen gesund oder normal, wie das auch benannt werden mag, aufwachsen, erleben diese Ereignisse als der natürliche lauf der Dinge in unserer Existenz. Ein gutes Beispiel der Tod etwa von Grosseltern. Kinder erleben solche Zeiten als gemeinsames Teilen von Schmerz und Abschied und sehen, wie ihre Eltern und die Verwandtschaft damit umgehen und daraus hervor wachsen. – Trauer als Weg des Wachsens.

    Eine Abtreibung ist anders:

    Vielleicht können die Umstände, wie es zur ungewollten Schwangerschaft kam, manchmal als ein solches biografisches Ereigniss (Zu-Fall) gesehen werden. Aber letztendlich handelt es sich in den meisten Fällen um eine Wahl, auch wenn, wie Dr. Dude sagt, bei jungen Mädchen Trunkenheit und Party Flipping oft eine Rolle spielt – sie wissen nicht was sie tun.

    Nun ist da also eine junge Frau, selber oft fast noch ein Kind, die vor der Entscheidung steht, aktiv eine Lebenslinie – Zeitlinie – zu beenden oder nicht. Sie ist also nicht diejenige, der ein Ereignis zu-fallt, sondern diejenige die je nach dem ‚die etwas zufallen lassende’ sein wird. Hinzu kommt, dass Schwangerschaft ein Ereignis ist, wo am eigenen Körper diese kosmische Kraft des Wunders des Lebens, dieses genetische Programm in uns allen, abzulaufen beginnt, ein Programm, das emotional Einfluss nimmt bevor die physischen Konsequenzen sichtbar werden.

    Nun ist da also eine junge Frau, die vor dem nie beantwortbaren Dilemma steht, wie ihr Leben weitergehen würde, wenn sie die andere Alternative gewählt hätte.

    Nun ist da also eine junge Frau, die bei der einen Wahl eine neue Zeitlinie und das genetische Programm abbrechen wird, weil ihre Lebensumstände so sind, dass sie fast keine andere Wahl hat.

    Nun ist da also eine junge Frau, die über drei Zeit-Realitäten befinden muss: Ihre Zeitlinie als Mutter, ihre Zeitlinie als Nicht-Mutter und die Zeitlinie des Kindes in dieser Welt…und genaugenommen die vierte Linie, wenn die Existenz des Kindes als ungeborenes Leben und Zeugung, Schwangerschaft und Geburt als die reise eines Wesens aus einem anderen Zustand in den Zustand als Mensch betrachtet wird, auch wenn das keine im landläufigen Sinne lineare Zeit ist.

    Der Eingriff selber bewirkt meiner Meinung nach etwas, das einer postpartalen Stimmungskrise nicht unähnlich ist – einer Krise der Trennung, denn die Geburt ist auch emotional eine Trennung von Mutter und Kind. Während bei einer Geburt die Zeitlinie des Kindes ihren Lauf in dieser Welt zu nehmen beginnt, ist die Abtreibung sowohl eine Trennung von Mutter und Kind als auch eine Trennung vom Diesseitigen und dem Jenseitigen – auch eine Trennung von wie oben gesagt alternativen Zeitlinien. Die letzten zwei sind viel absolutere Trennungen als eine Geburt.

    Postpartale Stimmungskrisen können im Grad Steigerungen zu postpartaler Depression hin bis zu Psychosen haben, dann bei den Psychosen je nach Ausprägung Bipolarität und Schizophrenie.
    Die Prävalenz beim Stimmungstief ist 50-80%, bei der Depression 10-20% und den Psychosen 1-3 Promille. Das ist weitaus tiefer als Prävalenz schizophrener Erkrankungen im Allgemeinen, die bei etwa 1% ist. Es kann hier sein, dass der Befund auf andere Faktoren zurückgeführt wird, siehe weiter unten.

    Ich spekuliere, dass Stimmungstiefs und Depressionen nach einer Abtreibung in etwa die gleiche Prävalenz haben, vielleicht etwas höher, weil ich den Einfluss der spirituellen Aspekte höher gewichte. Trotzdem bedeutet das, dass der Aspekt des zu erwartenden Stimmungsiefs betrachet werden muss und durch ein emotionales Stütz-Netzwerk abgefangen werden muss, genau gleich wie bei einer Geburt, wo dieser Aspekt in der Schwangerschaftsbetreuung diskutiert wird.

    Abtreibung als Auslöser ist klinisch nicht belegt. Ein solcher kausaler Beleg ist insofern schwierig, weil ein depressiver Befund in einer solchen Situation auf den psychosozialen Kontext zurückgeführt werden kann und da auf die Qualität (oder Absenz) der Beziehung zum Partner und gegebenenfalls Eltern.

    Aber:

    Depressionen sind nicht einfach nur ein zuviel und zuwenig von Botenstoffen des Nervensystems, sondern auch psychische Zustände. Und da sage ich, dass Depressionen eine klassische ‚War zuerst das Huhn oder das Ei“ Situation sind. Denn das psychische Befinden hat über die Zeit einen Einfluss auf das komplexe Spiel dieser Botenstoffe und ein Ungleichgewicht dieser umgekehrt einen Einfluss auf das psychische Befinden.
    Betrachte ich nun den spirituellen Aspekt (die Zeitlinien von oben) und die nagenden Zweifel, so kann das eben über die Zeit Depressionen im klinischen Sinn bewirken. Dies kausal zu belegen dürfte methodisch schwierig sein. Die Frau müsste also dazu informiert sein, solche Signale später lesen zu lernen, um rechtzeitig Behandlung zu suchen.

    Weiter ist es im Fall psychotischer Entwicklung so, dass die Disposition zu einem psychotischen Krankheitsbild oft erst im Nachhinein ersichtlich ist. Sprich, die voraus laufenden Anzeichen werden vor Ausbruch nicht als psychotische Disposition erkannt. Auslöser sind oft assoziativ, also ohne kausalen Zusammenhang. Das bedeutet, dass bei einem Abtreibungswunsch die Patientin auf diese Möglichkeit abgeklopft werden müsste; so etwa die Frage des Auftretens von Psychosen in der Verwandtschaft, gab es in der Vergangenheit Situationen von post-traumatischem Stress, z.B. Unfälle usw, damit entsprechend pro-aktiv gehandelt werden kann – etwa die Begleitung mit Stimmungs-Dämpfern und -Stabilisatoren.

  • Elsi sagt:

    Wer kam eigentlich auf die Idee, jede Frau hätte nach einer Abtreibung psychische Probleme? Ich habe abgetrieben, da mich zu dem Zeitpunkt die Mutterschaft völlig überfordert hätte. Nach der Abtreibung spürte ich ausschliesslich eine riesige Erleichterung, die übrigens seit nunmehr mehr als 10 Jahren nie einer Depression oder Trauerphase gewichen ist.
    Selbst wenn ich eine Trauerphase hätte durchmachen müssen: wäre mir diese erspart geblieben ohne Abtreibung? Ich habe ein Mädchen erlebt, welches vor Abschluss der Ausbildung ein Kind bekam. Rein zufällig erstrahlte sie nach der Geburt keineswegs im Mutterglück, sondern brauchte eine sehr lange Zeit, um mit der Situation zurecht zu kommen (die psychischen Probleme waren mehr als massiv) und das Kind zu akzeptieren.
    Ich habe den Eindruck, dass die Drohung, psychische Probleme folgten einer Abtreibung auf dem Fuss, mehr ein Konstrukt all jener ist, die eine Abtreibung für verwerflich halten, und das diese Drohung als Abschreckung dienen soll für all jene, die auf die Idee kommen könnten abzutreiben.

    • Piero Grande sagt:

      dass ihnen das nicht ausmacht, wirft ein ziemlich zwielichtiges Licht auf Sie, sie Irrlicht im Hirngeflacker!

  • maria sagt:

    teile die meinung von maia. entweder man will kinder und dann ist der zeitpunkt doch nach der volljährigkeit egal oder man will keine. finde diese zoe jenny mit ihrer offenheit ein bisschen bemühend. dauernd will sie irgendwelche tabus brechen. leider gibt es heute fast keine tabus mehr. über ein so dunkles und persönliches thema wie die abtreibung seines eigenen kindes sollte man wahrlich besser schweigen. es sollte auch besser ein tabu bleiben und sollte nicht plötzlich ganz normal werden, um himmels willen!
    zuerst abzutreiben und dann seinen ach so riesigen kinderwunsch mit der halben welt teilen zu wollen finde ich pervers und himmeltraurig! wo simmer eigentli?

    • Elias sagt:

      Endlich mal ein eine gute und vernünftige Ansicht! Eigentlich die Einzige!

    • Nemo sagt:

      ja wenn alles so einfach und rationell erklärbar wäre, ja wie einfach wäre doch das Leben! Die Volljährigkeit ist eine gesetzliche Grenze, dies heisst aber noch lange nicht, dass damit die persönliche Reife abgeschlossen ist. Für eine junge Frau, womöglich noch in Ausbildung, nicht in einer festen Beziehung lebend, bedeutet die Schwangerschaft und anschliessend die Geburt eine massive Veränderung. Das scheint, so glaube ich zumindest, unbestritten. Sie weiss, dass sie in diesem Moment an der Aufgabe der Mutter zerbrechen kann. Wie soll sie sich entscheiden?

      – Austragen, gebären und alleinstehend gross ziehen
      – Austragen, gebären und abgeben (zur Adoption, Familie, etc.)
      – Abtreiben

      In diesem Blog wimmelt es von alleinstehenden Mamis, die können die Konsequenzen dieser Möglichkeiten wohl am besten beschreiben. Jede Frau wird andere Prioritäten setzen und sich für den für sie am besten Weg entscheiden, aber ein Weg für alle ist nicht möglich. Sie treibt ab. Sie wird dies, sofern sie kein abgestumpftes Wesen ist, sicherlich nicht einfach so entscheiden und es wird sie garantiert ein Leben lang beschäftigen. Damit muss sie leben, basta. Bereut sie aber die erste Entscheidung muss nicht nur sie damit leben, sondern auch ihr Kind. Ein Kind das im Wissen, dass es unerwünscht ist, aufwächst, ist wohl etwas, was wir keinem Kind wünschen sollten. Fall Zwei scheint mir persönlich die grausamste Lösung (für andere mag es die perfekte sein). Sie kriegt das Kind, gibt es ab und weiss ihr Leben lang, hey es gibt da noch ein Kind von mir, aber ich kenne es nicht. Das kann zu einer Tortour werden.

      Sie hat sich nun für die Abtreibung entschieden und kann dies mit Ihren persönlichen Moralvorstellungen vereinen. Dieser Entscheid ist zu respektieren und sie ist deswegen kein schlechter Mensch. Dass diese Frau nun mit 25 oder 30 alles anders sieht, ihren Traumpartner gefunden, für eine Bindung bereit und sich nun ein Kind wünscht, ist nichts abnormales. Meine Lebensvorstellungen mit 18 oder 20 sind doch nicht die gleichen wie mit 30 oder 40. Nun gut sie kann nun kein Kind bekommen. Religiöse Menschen könnten nun mit Eva Hermannischen Argumenten behaupten, das sei die Strafe Gottes. Wir sind zum Glück kein Gottesstaat und haben die Errungenschaften der Aufklärung in unser Staatswesen integriert. Gott sei Dank! Warum kriegt sie nun kein Kind? Liegt es an der Abtreibung, liegt es an der Unfruchtbarkeit des Mannes, liegt es an psychischen Problemen, an was auch immer. Soll ihr nun die Möglichkeit nachzuhelfen verboten werden, nur weil sie im jugendlichen Alter sich gegen eine Schwangerschaft entschieden hat? Wer entscheidet, wer welche Möglichkeiten ausnützen kann?

      Dies finde ich weder Pervers, noch unmoralisch, noch unethisch, noch unnachvollziebahr, sondern dies ist eine Geschicht die das Leben schreibt. Dass sie dies nun mit der Öffentlichkeit teilt, who cares, wenn es die Öffentlichkeit nicht interessieren würde, käme es nicht an die Öffentlichkeit. Ich finde diese Frau aufgrund dieser Geschichte zu verurteilen pervers und himmeltraurig! Dass man ihr Vorgehen nicht nachvollziehen kannn OK, dass eine andere Frau anderst entschieden hätte, OK. Aber aufgrund einer anderen Lebensvorstellungen einen Menschen als schlecht, pervers oder sonstwas hinzustellen ist menschenverachtend.

    • StefanB sagt:

      Nein, ich teile die Meinung von maia und maria nicht. Ihr blendet beide aus, dass Frauen so ziemlich zwanzig Jahre und mehr fruchtbar sind. Ihr ausschliessliches „Entweder man will Kinder, (…) oder man will keine“ ist so ziemlich das Absoluteste, was man von einer Frau fordern kann. Nicht nur von einer Frau, auch ein Mann schreckt von einer solchen ans Fundamentalistische grenzenden Forderung zurück!

      Menschen entwickeln sich, auch nachdem sie volljährig geworden sind! Ich bin nun mit gut vierzig auch nicht mehr der junge Mann, der ich mit zwanzig war – meine Ansichten haben sich geändert, ich bin in einigen Dingen toleranter, in anderen aber absoluter geworden.

      So bin ich auch zur Überzeugung gelangt, dass in den meisten Fällen ein „Entweder oder“ völlig falsch ist, vielmehr ein „sowohl als auch“ viel verträglicher, für die Umwelt wie für die Betroffenen selbst!

      Da halte ich mich ganz gerne an den grossen britischen Premierminister, der auf den Vorwurf eines Journalisten, er habe vor kurzem doch noch genau das Gegenteil behauptet, antwortete: „Sicher, aber inzwischen bin ich eben etwas schlauer geworden!“

      • maia sagt:

        Ich habe nicht gesagt, dass es nur schwarz oder weiss ist. Das Leben hat sehr viele Schattierungen und die Menschen entwickeln sich.
        Aber ich habe den Eindruck Zoe Jenny benimmt sich wie ein kleines Kind: Wenn sie etwas will, dann soll sie das auch bekommen (oder umgekehrt, wenn sie etwas nicht will, dann eben nicht). Eigentlich sollte man irgendwann im Leben erkennen, dass das Leben eben kein Wunschkonzert ist. Wenn es um eine Tafel Schokolade geht, dann kann ich diese Haltung ja noch akzeptieren. Das aber Kinder / Menschen zu einem Konsumgut verkommen, dann frage ich mich schon, in was für einer Welt wir leben.

  • maia sagt:

    Vielleicht erklärt ja die Abtreibung die angebliche unerklärbare Unfruchtbarkeit von Zoe Jenny die dann dazu führte, dass sie ein Kind im Reagenzglas zeugen lies.
    Mir ist das irgendwie schon etwas fremd.
    Man wird schwanger und treibt ab und dann ein paar Jahre später muss ein Kind im jeden Preis her.
    Willkommen in der Schönen neuen Welt

    • ali ferkous sagt:

      ja, heute ist selbst der zufall planbar, echt langweilig unser modernes leben 😉

      • StefanB sagt:

        Stimmt, heute weiss man, wenn man abends ins bett geht, dass man am nächsten Morgen wieder aufsteht.

        Früher, da wusste man ja nie, ob der böse Vogt das Haus niederbrennt, weil die Steuern noch nicht bezahlt sind, oder irgendwelche Räuber das Dorf überfallen, die Hunnen einfahren, oder Hexen einen in einen grünen Frosch verwandeln.

        Und ja, ob nicht doch vielleicht einem der Himmel auf den Kopf fällt, beim Teutates!

  • Peter sagt:

    Ich finde es okay wenn jemand sich für eine Abtreibung entschiedet. Meine Frau wurde selbst vor ein paar Jahren ungewollt Schwanger – ihr Zyklus hatte sich verschoben. Wir haben uns entschieden das Kind zu behalten – waren damals aber froh, dass wir wählen konnten.
    Was mich stört ist die Tatsache, dass die Entscheidung alleine bei der Frau liegt. Wenn ich als Mann mich gegen das Kind entscheide und die Frau sich dafür, muss ich nachher trotzdem zahlen. Ich finde richtig wäre es, wenn die Frau sich für das Kind entscheidet und der Mann dagegen, dass sie auch alleine dafür aufkommen muss. Ausserdem was ist wenn der Mann es will und die Frau nicht? Müsste er nicht auch ein Recht haben, dass sie das Kind austragen muss und evtl. am Anfang noch stillen. Selbstverständlich muss er dann zu 100% für das Kind sorgen.

    • ali ferkous sagt:

      daran, dass ein mann ein kind haben kann, ohne ein frau bemühen zu müssen, daran würden die biotechnologen gerne forschen. wird aber abgeklemmt, vor allem von frauen, weil sie dann die reproduktions-allmacht verlieren würden. offiziellerweise wird ethik vorgeschoben, natürlich auch von frauen, die bei der schwangerschaftsunterbrechung nichts gegen technologie haben.

  • Kater sagt:

    Es kommt also mit einer Abtreibung quasi gesetzmässig zum psychischen Totalschaden bei der verhinderten Mutter. Wenigstens bleibt bei dieser Lösung das nicht geborene Kind vor Ungemach verschont. Das wäre dann durchaus eine valable Strategie zur Schadensbegrenzung.
    Und etwas weniger zynisch: welches Verhalten welchen Schaden (oder auch Nutzen) verursacht, lässt sich mittels eindimensionaler Wertehaltungen weder festlegen noch voraussagen – da zeigt sich also auch hier die Vielfalt an Gestaltung des eigenen Lebens (und das der potentiellen eigenen Nachkommen). Gut so.

  • Moi sagt:

    An alle die finden Abtreibung sei in jedem Fall falsch

    Wie würden Sie reagieren, wenn zb Ihre 17jährige Tochter, gerade mitten in der Ausbildung, schwanger wird. Sie wissen nicht wer der Vater wäre (weil sie es nicht sagen will) und/oder der hat sich eh schon davongestohlen. Oder die Tochter wäre aufgrund einer Vergewaltigung schanger geworden.
    Wie würden Sie in den beiden Fällen reagieren? Und wer würde sich um das Kind kümmern? Die Ausbildung zu beenden könnte schwierig werden. Ohne gute Ausbildung würde sie auch später Schwierigkeiten haben, eine gut bezahlte Arbeit zu finden. Und was, wenn sie sogar eine Lehre machen würde, bei der die Arbeit bereits wärend der Schangerschaft nicht mehr möglich wäre (zB weil nicht ausgeschlossen kann, dass durch die Arbeit das Kind beschädigt werden würde, zB bei Arbeiten in einem Reinraum)? Was geschieht dann in diesen 9 Monaten Schwangerschaft + 4 Monaten Mutterschaftsurlaub? Ein Jahr die Lehre unterbrechen könnte schwierig werden.

    • StefanB sagt:

      Ich würde sicher mit ihr schimpfen. Was sonst? Ich kann ihr die Konsequenzen ihres Tuns darlegen, was sollte ich sonst tun? Sie ist quasi volljährig und m.E. sollte selbst entscheiden, was sie tut. Oder würden Sie Ihre Tochter zur Abtreibung zwingen ?

      • Moi sagt:

        Ich habe nie was von Zwingen gesagt.
        Es gibt Gründe, wo ich eine Abtreibung verstehen kann. Und das oben genannte Beispiel ist eines.
        Natürlich sollte die Tochter selber entscheiden können und die Eltern auch helfen bei der Entscheidung in dem sie beide Möglichkeiten aufzeigen und beide gangbar machen. Sei das dabei sein falls abgetrieben wird oder schauen wie ein Leben mit Kind möglich ist ohne die Zukunft der Tochter zu verbauen.
        Es gibt nur hier genügend Leute die sagen, in jeden Fall „selber Schuld“ und Abtreiben=Mord. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie dieses Urteil bei der eigenen Tochter auch anwenden würden.

    • Cara Mia sagt:

      Wir haben eben gerade diesen Fall in der Nachbarschaft, Mädchen 16, Vater grosses Fragezeichen, denn sie hatte zuviel intus, Eltern Frömmler. Sie MUSS nun das Kind austragen, da gibt es nichts, und das ganze Quartier grinst, weil das ausgerechnet denen passiert ist, die immer allen gepredigt haben, was Sünde ist. Mir tut das Mädchen Leid, mir vergeht bei seinem Anblick das Grinsen.

      Wäre es meine Tochter, ich würde keine Sekunde zögern und ihr helfen abzutreiben, ausser natürlich, sie will das Kind. Aber davon kann bei diesem Mädchen nicht die Rede sein, der geht es hundsmiserabel. Sie muss nun mit dickem Bauch in die Schule, schämt sich in Grund und Boden und heult die halbe Zeit.

      • Katharina sagt:

        Cara Mia: Wie ist die rechtliche Situation in einem solchen Fall? Koennen die eltern das maedchen zwingen, nicht abzutreiben?

        es gibt da noch zwei gefahren: wegen ihrer depression koennte es zu einer frueh oder fehlgeburt kommen.
        weiter koennte sein dass sie deswegen snapped (kenne keinen deutschen ausdruck, ist wie gummbnad das ueberdehtn und dann reisst) und entweder an sich selber einen abort ausfuehren versucht (also entweder abtreibung oder suizid) oder das neugeborene im container entsorgt.

        passiert hier haeufig in solchen faellen, deshalb rede ich ja so despektierlich von bible belt, obwolh ich selber spirituell bin.

      • Cara Mia sagt:

        @Katharina: schwierige Frage… sie müssen auf jeden Fall die Einwilligung zur Abtreibung geben, weil das ja ein körperlicher Eingriff ist. Also können sie sie indirekt zwingen, das Kind auszutragen, wie das ja auch passiert.

        Schwierig hier ist ja auch die Vorgeschichte. Die Kinder dieser Leute – sie haben jede Menge – wurden von Anfang an auf dieses Sünde-Schande-Ding getrimmt und streng religiös erzogen. Das Mädchen ist völlig unselbständig und abhängig, die Kinder dürfen nichts und sind unter Dauerkontrolle. Gerade deshalb konnte es ja auch passieren, dass sie abgefüllt und dann geschwängert wurde. Sie ist so etwas von naiv (gleich alt wie meine Jüngste, deshalb habe ich den Vergleich, die sind zusammen aufgewachsen, wenn auch jeder Kontakt zu uns verboten wurde…). Gerade diese Wehrlosigkeit dieses Mädchens bringt mich total in Rage. Das ist so etwas von unfair!

      • StefanB sagt:

        Cara mia, ich bin kein Jurist, aber in gewissem Ausmass kann man solche Dinge auch vor der Volljährigkeit entscheiden. So kann ein Kind meines Wissens ab 16 auch selbst entscheiden, welchen Arzt es nimmt, und der Arzt darf nur mit Zustimmung des Kindes die Eltern über die Gesundheit informieren.

        Ich habe übrigens den Verdacht, dass das Mädchen sich mehr oder weniger absichtlich „abfüllen“ und schwängern liess – aus Rebellion gegen dieses Elternhaus. Das andere wäre nämlich eine Vergewaltigung.

      • Katharina sagt:

        Wenn der Arzt nur mit Einwilligung der Patientin ihre Eltern informieren darf, wie kann dann ohne diese Einwilligung die elterliche Erlaubnis zur Abtreibung verlangt werden? Ist es dann nicht so, dass der Arzt wegen dem Schweigegebot der Arzt-Patient-Beziehung die junge Frau trotzdem zum Eingriff anmelden kann/muss?

        @StefanB: Das Abfüllen und danach Bumsen wird hier als eine der Arten von Vergewaltigung betrachtet. (Stichwort Date Rape Drugs, etwa Rohypnol). Der Gedankengang ist der, dass die Urteilskraft nach dem zweiten dritten Glas immer mehr beeinträchtigt wird (der Grund weshalb Alkohol am Steuer geahndet wird) und Abfüllen das aktive Wirken des Abfüllers bedingt, mit der Absicht, die Frau willig zu machen.

        Es ist also meist eher eine Vergewaltigung als etwas anderes.

        Ich finde im geschilderten Fall der Tochter der Zeugen Jehovas, wie ich wegen dem Kontaktverbot vermute, nicht, dass das Mädchen aus Absicht handelte. Eher vielleicht aus einer Rebellion gegen das stringente Elternhaus heraus und deshalb erst in einer Party und Abfüllen Situation. Eine Schuld müsste also in erster Linie bei den Eltern gesucht werden, und natürlich dem A-Loch, der sie abfüllte.

        Wenn ich das so mit den Schilderungen noch mal überdenke, dann ist es sehr gut möglich, dass das Mädchen eine Kurzschlussreaktion macht, wegen der Doppelbelastung aus diesen gegensätzlichen Signalen in ihrem Leben.

    • mira sagt:

      Meine Mutter sagte mir einmal, dass, sollte ich je ungewollt schwanger werden, sie sofort bereit wäre das kind aufzunehmen und grosszuziehen, damit ich meine ausbildung weiter machen könnte. zum glück wurde ich erst dann schwanger, als es auch passte. aber die aussage meiner mutter war eine unglaublich grosse entlastung für mich und das gleiche werde ich auch meiner tochter sagen.

  • Ama sagt:

    Iö, das hat jetzt aber lange gedauert, bis sich der erste Stündeler meldet, seine indoktrinierte Meinung von sich gibt und mit der Bibel rechtfertigt.

  • honeyberry sagt:

    erstaunlicherweise hat bis jetzt hier noch niemand die psychischen Folgen einer Abtreibung erwähnt.
    Inzwischen weiss man, dass eine Abtreibung bei den betroffenen Frauen psychische Probleme auslöst. Viele Frauen werden depressiv und müssen sich behandeln lassen. Was selbstverständlich die Krankenkassen bezahlen. Aber viel schlimmer als die finanziellen Schäden, ist der schlechte psychische Zustand der Frauen.
    Das nach einer Abtreibung die Frauen seelisch meist sehr leiden wird von den Abtreibungsbefürwortern und Ärzten gerne ausgeblendet.
    Oft stehen die Frauen mit Ihrem seelischen Leid leider dann alleine da. Dies ist wohl das grössere Tabu als die Abtreibung selbst.

    • ali ferkous sagt:

      „Inzwischen weiss man, dass eine Abtreibung bei den betroffenen Frauen psychische Probleme auslöst. “ diese Aussage dürfte bloss auf die von psychischen problemen aufgrund einer abtreibung betroffenen frauen zutreffen. ich kenne frauen, welche sich dieser massnahme wohlüberlegt unterzogen haben, ohne unter depressiven zuständen zu leiden.

      ich meine, bei einer solch pauschalisierenden aussage dürfte es sich um einen versteckten moralisierenden appell handeln.

    • Katharina sagt:

      Frage: Werden Frauen, die eine Abtreibung wuenschen, bei Euch nicht psychologisch betreut und werden diese Frauen nicht auf die psychischen Folgen des Eingriffs hingewiesen?

    • dude sagt:

      sicher werden sie das! Ausserdem ist das auch kein Tabu, sondern einfach nicht so ein kontroverses Thema wie die Abtreibung selber.

      Wie Ali richtig sagt, viele, wenn nicht gar die Merhrheit trägt daraus keine „psychischen“ Schäden davon. Dass man ev. ein leben lang nicht sicher ist, ob das nun richtig war, das hingegen wird wohl die meisten begeleiten. (das gibt es aber bei vielen Dingen).

      • Katharina sagt:

        Depressionen sind ein psychischer Schaden. Und ich bezweilfe echt, dass da die mehrheit keine psychischen verletzungen hat.
        psychische verletzungen sind keine bagatelle, die in anfuehrungszeichen zu schreiben seien.

        „Dennoch kenne ich einige Frauen, die abgetrieben haben, und keine traf den Entscheid leichtfertig. Aber nach wie vor ist das Feld ideologisch besetzt“, sagt Michelle sehr richtig.

        das bedeutet, dass es gut waere, wenn frauen die abgetrieben haben, eben ueber ihre emotionen danach schreiben wuerden.

        wie die beitraege hier zeigen, ist das thema eben ieologisch besetzt – hijacked sage ich gerne. Ideologie hat noch nie zu sinnvollen loesungen gefuehrt, zeigt die geschichte noch und noecher und trotzdem scheinen menschen immer wieder in diese grube zu fallen, in der sich die kontrahenten dann real oder virtuell zerfleischen.

      • dude sagt:

        ups, das Anfühungszeichen hätte hinter „Schäden“ hingehört. (also: „psychischer Schäden“). Gemeint war das nicht abwertend.

        Wissen Sie, eine Depression ist eine relativ klare medizinische Diagnose, dass man nach einer Abtreibung etwas „down“ ist, ist völlig normal. (Diagnose Depression in diesem ZUsammenhang eigentlich falsch, da nachvollziehbare Ursache (je nach Diagnosemanual)) Dass daraus eine Depression im psychiatrischen Sinne (und nicht im ugs. Sinne) entsteht ist sicher möglich aber garantiert nicht die Regel.

      • Katharina sagt:

        „Wissen Sie, eine Depression ist eine relativ klare medizinische Diagnose“ sicher….. Sie sprechen mit einer Expertin am empfangendn ende einer soclhen stoerung und von diagnosen….

        so simpel ist es eben nicht.

        mein anliegen ist, dass den maedchen diese sachverhalte erklaert werden und sie dann einen informierten entscheid faellen kann. weiter nichts. dazu gehoert eben auch der aspekt depressionen oder eine periode von traurigkeit.
        und dass sie deswegen eben ein umfeld mit support und compassion brauchen wird, nicht technokratische funtionaere, die das ganze nach der checkliste des ICD-10 abhacken.

      • dude sagt:

        hm, da verstehen wir uns ja prächtig. Ich kann das was sie da gerade geschrieben haben 1:1 unterschreiben. Habe nicht mit einer Kollegin gerechnet, daher meine etwas „allgemeintaugliche“ Wortwahl.
        Sie rennen offene Türen ein, dem psychischen Aspekt der medizin/des Lebens wird viel zu wenig Wichtigkeit beigemessen. Leider wird dies schon in der Ausbildung zum Arzt fast komplett ignoriert.
        Sie scheinen Erfahrung mit solchen Mädchen zu haben, falls das wirklich so häufig ist bin ich zu tiefst schockiert. Die darf man natürlich nicht einfach so hängen lassen nach einer Abtreibung.

      • Katharina sagt:

        hmm, Dr. Dude, ich bin nicht Aerztin. habe aber eine Stoerung die sich bipolar disorder nennt, aus gruenden die hier einmal vor laengerer zeit skiziert wurden. deshalb sagte ich ich sei am empfangenden ende.
        die problematik der therapie besteht darin, dass sichergestellt werden muss, dass die therapierende person nicht erinnerungsbilder in die patientin einpflanzt. Stichwort Wahrnehmungsverschiebungen. deshalb sagte ich es sei nicht simpel.

        meine erfahrungen mit hilfesuchenden maedchen sind meine eigene vergangenheit und dass ich deswegen eine private organisation finanziere, die missbrauchte maedchen in sicherheit bringt. zuerst in ein safe house und dann professionelle betreuung. leider sind einige dieser maedchen schwanger von dem was geschah, sodass die betreuung komplizierter wird. aber immerhin schaffen wir es, einige vor schlimmerem zu retten.von daher mein einblick in den emotionalen aspekt.

        was mit mir geschah wurde wie gesagt einmal dargelegt und wuerde das hier diskutierte thema sprengen. laengere zeit mitlesende wissen davon und auch um die sprengkraft sozusagen.

      • dude sagt:

        das tut mir sehr leid für Sie! Ich hoffe Sie haben einen Therapeuten/in gefunden der/die Ihnen helfen kann, damit zurecht zu kommen. Dass Sie sich einsetzen für solche Opfer finde ich bewundernswert. Solche Leute bräuchte es viel mehr!

      • Cara Mia sagt:

        @Katharina: hatte Deinen obigen Post nicht gelesen (oder es hat sich mal wieder was verschoben): Es ist sehr, sehr wichtig, dass jungen Mädchen geholfen wird und sie nicht einfach im Stich gelassen werden, mit oder ohne Abtreibung, da hast Du vollkommen Recht und ich finde das, was Du tust, super.

        Meinst Du aber nicht, dass es einen Unterschied macht, ob man einen Verlust betrauert – ein lieber Mensch stirbt, man hat abgetrieben – und deswegen depressiv ist, oder ob man einen tieferen Befund hat? Ich persönlich denke, dass es je nachdem, wie man halt in der Jugend gestärkt worden oder geschwächt worden ist, besser oder schlechter läuft, wenn man solche „normalen“ Verluste bewältigen muss (Tod eines geliebten Menschen, zum Beispiel). Das hat aber nichts mit traumatischen Erlebnissen wie Deinen Erlebnissen zu tun, die wohl kein Mensch einfach wegstecken kann. Das braucht HIlfe und sehr viel Arbeit vom Betroffenen.

        Den Ausdruck „psychischen Schaden“ kann ich eh nicht hören, das ist so etwas von pauschalisierend und wird einer Situation nie gerecht.

      • Katharina sagt:

        @Cara Mia 5. August 2010 um 07:43: ich habe meine Antwort unten als neuer Hauptthread geschrieben, da es doch eine etwas lange Antwort ist, ja ich weiss -Abhandlung, aber mir ist das Thema wichtig.

        psychischer Schaden. stimmt hat einen gewissen Nachgeschmack. Ich finde die Ausdrucksweise psychische Verletzung passend. Aber eben, solche Verletzungen sind manchmal bleibende Schäden, genau wie eine Narbe manchmal nicht richtig verheilt.

    • Cara Mia sagt:

      Muss ja keine abtreiben, die nicht will. Unterstützung ist immer da, wenn man sie annimmt. Also ist es das Problem der Frau, wenn sie dann halt eine Zeitlang zu nagen hat. Spricht für sie, aber nicht gegen Abtreibungen.

  • Benji sagt:

    Liebe Leute, für mich ist Abtreibung ganz klar MORD, denn man tötet ein Lebewesen. Somit unterstützt jeder Befürworter das Töten von unschuldigen Kindern. Auf der anderen Seite sind es aber gerade diese Leute, die dagegen sind, Verbrecher hinzurichten. Also Leute, die jemanden verletzen oder töten, dürfen weiterleben, dafür dürfen unschuldige Kinder nicht weiterleben, da diese meistens aus Spass und zu einem ungünstigen Zeitpunkt entstanden sind. Ich bin der Meinung, dass es eher an der Aufklärung fehlt. Solange man das Gefühl hat, man kann ja dann wieder abtreiben, wird sich auch der Mann nicht viel überlegen (vgl. Beispiel vom naiven Zahler, welcher Markus 4.8./13:34 beschreibt). Dieser wird wohl auch eher Druck ausüben, dass er dann nicht zahlen muss. Aber wir haben bereits eine Zeit erreicht, wo Überlegen und Verantwortung Übernehmen erst im Nachhinein erbracht werden muss. Lustigerweise hat BLICK meinen ähnlichen Kommentar über den sinnlosen Bericht von Zoë Jenny nicht abdrucken wollen. Einen Roman kann sie schon schreiben, aber verhüten bzw. Verantwortung übernehmen liegt nicht drin. (Quelle: Vergleich Abtreibung mit Hinrichtung aus Nassim N. Talebs Buch „Der Schwarze Schwan“)

    • markus sagt:

      Das schlimme ist das er das Kind gerne mehr unterstützen würde, er es aber nicht kann weil sie nun ständig quer schlägt und wenn es Ihr nicht passt dann geht sie wieder zum psychiater welcher sie wieder einweist und das Kind wiederum fremdbetreut werden muss da er kein Sorgerecht hat. Sie spielt ein Spiel mit dem Kind, den Ämtern und mit unserem Geld! Soviel zum Thema der Bauch gehört mir, aber die konsequenzen gefälligst auch. Der Staat macht es da den Frauen viel zu einfach.

    • Melanie Meier sagt:

      Ist Rauchen während der Schwangerschaft dann Körperverletzung am ungeborenen Kind? Und wenn man selbst nicht raucht, das Kind aber nicht gesund auf die Welt kommt – kann man dann die Raucher verklagen?

      Entschuldigen Sie die überspitzte Darstellung, aber Mord geht bei Abtreibung doch ein bisschen zu weit.

      • Benji sagt:

        Ich denke, wenn jemand während der Schwangerschaft raucht, könnte man dies als Körperverletzung durchgehen lassen. Aber eigentlich geht es hier wieder ums Thema Verwantwortung. Wenn jemand Verantwortung übernimmt, dann kann er auch während der Schwangerschaft aufhören zu rauchen. Wie wollen Sie denn das Töten von einem ungeborenen Kind nennen?

    • dude sagt:

      oh gott, ein Fundi!

      Wachen Sie auf, wir sind im 21. Jahrhundert. Wandern sie nach Vatikanstadt aus mit dieser Einstellung.
      Sie haben anscheinend KEINE Ahnung was es heisst ein ungewolltes Kind austragen zu müssen bzw. dieses illegal wieder loszuwerden. Sie fordern die Kriminalisierung von hunderten Frauen die es auch tun würden, wäre es nicht erlaubt.

      Dies Mord zu nennen (=besonders grausame Tötung eines Menschen mit Motiv) ist einfach nur traurig!

      • Benji sagt:

        Richtig, ich habe keine Ahnung, was es heisst, ein ungewolltes Kind austragen zu müssen. Ich weiss aber, was passieren kann, wenn ich ungeschützten Geschlechtsverkehr habe. Da muss man eben Verwantwortung tragen und kann es nicht einfach wieder loswerden. Ich finde nicht, dass wenn man im 21. Jahrhundert lebt, dass man einfach ungeborene Kinder töten darf. Darum ist es MORD, weil man einen Menschen mit dem Motiv „ich hatte Spass und will nun keine Verantwortung übernehmen“ umbringt.

  • Nemo sagt:

    Naja zum Glück haben wir in der Schweiz eine mehr oder weniger säkularisierte Staatsform. Es ist absolut richtig, dass die Entscheidungsmacht, ob die befruchtete Eizelle in ihrem Körper zu einem Kind heranwachsen soll oder ob dieser Prozess beendet wird, alleine bei der betroffenen Frau liegt. Dass sie sich von ihren Mitmenschen oder auch Institutionen beraten lässt, ist ihr Recht, aber nicht ihre Pflicht. Auch spielt es keine Rolle, ob die beiden unvorsichtig waren, das Kondom geplatzt, die Pille wegen der Einnahme anderer Medikamente nicht wirkte oder ob sie ihren Sexualpartner willentlich getäuscht hat. Denn es ist auch immer sie, welche primär mit den Konsequenzen zu leben hat. Wenn ich als Mann mein Recht auf Verhütung nicht ausübe, muss ich mit den Konsequenzen leben können.
    Moralapostel beiden Geschlechts, welche Sex nur zum Zwecke der Fortpflanzung wünschen, sollen dies so handhaben, aber anderen vorzuschreiben wie sie und mit wem sie zu koopulieren haben geht eindeutig zu weit. Die anderen Moralisten, welche eine Frau in die Mörderinnen Ecke stellen, weil sie sich gegen das Kind entschied, sind, wie zu erwarten war in der Mehrzahl Männer. Diesen sei nochmals erklärt, dass in der Schweiz das Lebensrecht des Embryos ab der 12. Schwangerschaftswoche beginnt, das ist der demokratisch gefällte Wille der Schweizerinnen und Schweizer, daran haben sich auch Abtreibungsgner zu halten.

    • ali ferkous sagt:

      nemo verwechselt recht mit ethik und moral. das recht gibt bezüglich der abtreibung einzig zur strafbarkeit auskunft. das recht ist gesetzt und nimmt nur auf die mehrheit rücksicht, während über moral und ethik immer aus individueller perspektive diskutiert werden kann.

      von rechts wegen ist das rauchen in öffentlichen räumen verboten. ob rauchen vom ethischen standpunkt her verwerflicher ist, als eine abtreibung, darüber spricht sich das gesetz nicht aus … sowenig wie über die arglistige täuschung, um eine schwangerschaft herbeizuführen.

      man könnte auch sagen, nemo schert sich weder um moral noch ethik, er richtet sich einzig nach dem gesetz. ob das stimmt, muss er für sich beurteilen, diese aussage kann aber auch im mamablog diskutiert werden.

      • Nemo sagt:

        Nein ich verwechsle recht, weder mit Ethik noch mit Moral. Wobei historisch betrachtet die Abgrenzung zwischen Moral und Recht nicht so einfach ist, wie dargestellt. Moralisch verwerflich kann, ein Anlass sein, damit es rechtlich bestraft wird.

        Es ist richtig, dass die Moral aus der individuelle Perspektive entsteht, daher gilt sie grundsätzlich für das Individuum und es grenzt an Menschenverachtung, die eigene Perspektive allen übertragen zu wollen und ist für mich daher moralisch, aber nicht rechtlich, verwerflich.

        Die Feststellung des Individuums, dass es eine bestimmte Handlung als moralisch verwerflich verurteilt ist ja OK, aber diese eigene moralische Vorstellung als einzige, richtige Handlung darzustellen ist unethisch.

        Das Gesetz dient als Leitfaden und die eigenen moralischen Lebensauffassungen, haben sich diesem unterzuordnen.

      • ali ferkous sagt:

        lieber nemo, wenn man andere mit ‚moralapostel‘ tituliert, zeugt das – und wie ich meine auch der stil, in welchem du deinen beitrag verfasst hast – nicht von respekt für andere ansichten.

        ps
        immerhin fand der chef einer der behördlichen ethikkommission die abtreibung, in welcher woche nach der zeugung auch immer, als ethisch verwerflich, und zwar unabhängig davon, ob sie nun legal sei oder nicht. man kann also durchaus darüber diskutieren, auch wenn das gesetz was anderes dazu meint.

        gemäss gesetz gibt es den ehebruch nicht mehr, in den moralischen vorstellungen der meisten leute ist er jedoch immernoch fest verankert. trotzdem halten sich die gleichen leute heute meist mit einem urteil zurück, wenn es nicht ihre eigene beziehung betrifft. gesetzlich erlaubt heisst also nicht unbedingt gesellschaftlich anerkannt.

      • StefanB sagt:

        Moral und Recht sind zwei Paar Schuhe:
        So kann etwas rechtlich erlaubt, aber moralisch verpönt sein, wie z. Bsp. Prostitution; andererseits gibt es Dinge oder besser Taten, die moralisch durchaus gerechtfertigt sind, rechtlich aber verboten (das gibt dann immer in den Zeitungen eine kleinen Volksaufstand…) wie zum Beispiel, als ein ALS-Patient am Flussufer sich erholen wollte und sich von seinen Betreuern ans Ufer fahren liess. Leider war es Wochenende, und der Weg mit einem Fahrverbot am Wochenende belegt. Die Polizei machte auch noch eine Kontrolle, und so wurde der Rollstuhlfahrer (bzw. die Betreuerin) gebüsst.

      • Nemo sagt:

        Halt, Stopp. Zitat der Nationalen Ethikkommission im Bereich Humanmedizin, Bundesamt für Gesundheit: „Aufgrund ihrer Überlegungen unterstützt die NEK den Grundgedanken der Fristenregelung. Dieser hat zwei Elemente: Einerseits wird die moralische Autonomie und die Verantwortungsfähigkeit der Schwangeren anerkannt. Die Fristenregelung räumt ihr während einer begrenzten Zeit die Möglichkeit zur eigenen Entscheidung ein, ob sie die Schwangerschaft austragen will. Nur die schwangere Frau ist in der Lage zu ermessen, was die ungewünschte Schwangerschaft für sie und
        für ihr Leben bedeutet.“

    • Alexander Müller sagt:

      @Nemo

      Genau. Super Beitrag.

      @ali
      Bei ihrem Beispiel zum Rauchen geht es um den Schutz des Nichtrauchers, wobei Raucher wie auch Nichtraucher beides lebens- und empfindungsfähige Wesen sind.

      Die Abtreibung hat natürlich einen problematischen Kern, da es um die Tötung eines potenziellen, solchen Menschens geht. Eine Entscheidung zur Ermöglichung von Abtreibung ist also bestimmt keine so ethisch klare, wie z.B. der Schutz des Nichtrauchers vor gesundheitlichen Folgen, welche er selbst nicht zu verantworten hat. Das Recht auf Abtreibung beruht auf einem Abwägen. Hier das Recht der Schwangeren auf Selbstbestimmung über ihren Körper, da das Recht des heranwachsenden Kindes. Als Resultat erlaubt das Gesetzt ja auch nicht Abtreibung in jeder Phase der Schwangerschaft, sondern nur in einem frühen Stadium, wo der Zellhaufen a) noch ein rel. grosses Risiko hat abzusterben (glaube ich) und b) noch keine Empfindungen, kein Bewusstsein da sein wird. Es ist ja nicht so, dass Abtreibungsbefürworter diesen Konflikt nicht sähen.

      Die Haltung das Leben ab der Zeugung zu schützen hat übrigens auch nur den Anschein von konsequenz. Denn eigentlich wäre schon jeder gebrauch eines Kondoms eine Verhinderung möglichen Lebens. Die Genanlagen sind bereit, das Spektrum der möglichen Erbgüter gelegt. Es kommt zwar nicht immer zur Befruchtung, aber ebensowenig reift eine befruchtete Eizelle immer zu einem Kind heran. Die Grenze, die man zieht ist also nicht so klar.

      • Alexander Müller sagt:

        @Ali

        Noch zum „untergejubelten Kind“:

        Natürlich ist das ethisch, moralisch verwerflich. Ich glaube aber nicht, dass man das gesetzlich ahnden sollte. Einerseits weil es jeweils sehr schwierig durchfürbar sein könnte (beweisen: wer hat nun wirklich was gesagt). Viel wichtiger scheint mir aber der Punkt, dass intime Beziehungen eben nicht wie Verträge behandelt werden sollten. Es gäbe ja noch dutzende weiterer unmoralischer Beispiele: Er / Sie betrügt Sie / Ihn. Der eine gibt seinen Job auf um zum anderen zu ziehen, während dieser sich nach wenigen Tagen trennt und schon lange eine Affaire hat usw. Ich glaube dass man dem Mensch auch eine Art Raum für seine Schwächen lassen muss und nicht alles regeln sollte, mal davon abgesehen, dass man es nicht könnte.
        Ein weiteres Argument wäre, dass Mann so einer ungewollten Vaterschaft ja auch nicht hilflos gegenüber steht. Wenn man auf Verhütung pocht, dann kann man dieses Risiko sehr gut auf fast Null minimieren.

      • StefanB sagt:

        Ja, es ist nicht klar, aber es gibt einen Grund zur Unterscheidung von Verhütung und Abtreibung: Weder die Eizelle noch das Spermium sind für sich genommen lebensfähig, und weder das eine noch das andere besitzt den vollen Chromosomensatz eines Menschen.
        Und es gibt viele Gründe, weshalb nicht aus jeder befruchteten Eizelle ein Kind entsteht (ich kann keine Quelle angeben, aber ich glaube, die Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu ca. einem Drittel aller Befruchtungen erfolglos sind): Das Ei kann vorzeitig absterben, es kann sich nicht in der Gebärmutter einnisten, es kann abgestossen werden, und und und..

        Und ja, im Alten Testament gibt es da die Gestalt, die von Gott wegen Verhütung bestraft wurde: Onan, in Gen 38.

      • Alexander Müller sagt:

        @StefanB
        Ich sage ja nicht, dass es keinen Grund gäbe, nicht zwischen vor und nach der Befruchtung zu unterscheiden. Aber es gibt m.E. eben auch Gründe zwischen einem Frühstadium dieses Organsimuses und seiner späteren Entwicklung zu unterscheiden. Und es gibt Gründe, die dafür sprechen einer Frau die Selbstbestimmung über ihren Körper in dieser Sache über den Zeitpunkt der Befruchtung hinaus zuzusprechen. Beim Abwägen der verschiedenen Gründe käme ich dann ebne auf soetwas wie die Fristenlösung

      • ali ferkous sagt:

        @alexander
        meines erachtens ist es nicht durchdacht, zerstörung neuen lebens damit zu rechtfertigen, dass man es auch hätte verhindern können.

        vor der zeugung handelt es sich bloss um zellen, welche durch zellteilung entstanden sind, wie haut(-schuppen). spermien und eier sind nur spezialisierte zellen ihrer produzenten. wir machen uns auch keine gedanken, wenn uns beim duschen einige lebende zellen aus hautschüppchen durch den abfluss verlassen 😉

        nach der zeugung jedoch handelt es sich um eine rekombinierte zelle, also um neues leben, das streiten selbst die abtreibungsbefürworterinnen nicht ab. s. http://www.svss-uspda.ch/de/facts/biologie.htm

        wie auf obiger seite nachzulesen ist, gibt es nur eine sachliche argumentation, wie weit die entwicklung nach der befruchtung fortgeschritten ist; ab wann ein embryo ein mensch sei, darauf wissen selbst die abtreibungsbefürworter keine konkrete antwort und verweisen auf die philosophisch-ethische Ebene.

    • Adrian sagt:

      Blödsinn, die Entscheidung über das Kind liegt zu GLEICHEN Teilen bei BEIDEN Eltern … ausser in der Bibel entsehen Kinder nie ohne Vater … leider sieht dies das Gesetz noch nicht so, da haben wir noch viel Arbeit vor uns bis die Gleichheit der Geschlechter erreicht ist.

    • Cyril Beritkov sagt:

      Beginnt das Lebensrecht eines Kindes exakt um 00:00 Uhr der 12. Woche? Ab wann wird diese Frist denn gemessen, ab der Ejakulation? Schreibst du dir denn auf, wann du kommst – so auf einem Zetteli neben dem Bett?
      Und du wirfst anderen vor, Moralapostel zu sein – ein Mann mit einem Abspritz-Log neben dem Bett… 🙂

      • Nemo sagt:

        @Cyril Beritkov
        In Biologie geschwänzt, Fensterplatz gehabt oder einfach nichts verstanden? Kein Problem auch dafür würde das Internet helfen 🙂

  • markus sagt:

    Ein Freund (verheiratet)hatte eine Affäre mit einer Frau aus dem Büro, sie hat ihm erzählt sie sei unfruchtbar, nun darf er Allimente bezahlen weil sie gelogen hatte und dann Schwanger wurde. Sie wollte es nicht abtreiben da sie gehofft hatte dass er dann zu Ihr ziehen würde wenn das Kind da ist. Nun lebt sie von der Sozialhilfe obwohl er sehr viel bezahlen muss, aber das meiste Geld geht für Ihre psychotherapie und die fremdbetreuung des Kindes drauf. In diesem Fall wäre es besser gewesen das Kind nicht zu bekommen oder zur Adoption freizugeben. Das Kind wurde hier als Waffe missbraucht nur weil eine Frau Ihren willen durchsetzen wollte. Das arme Kind.

    • Nemo sagt:

      Um es vorschtig auszudrücken, ihr Freund oder besser seine Frau ist mit einem blauen Auge davon gekommen! Der Gummi dient nicht nur der Verhütung. Wer ohne Gummi poppt muss die Konsequenzen tragen können. Basta

      • markus sagt:

        Die meisten Menschen machen regelmässig Tests um den Gummi nicht gebrauchen zu müssen, gerade in längeren Beziehungen / Affären. Es geht auch nicht um den Akt sondern um das Kind und das wurde von einer Emanzipierten Frau als Waffe missbraucht! Und ich sehe nicht ein warum wir alle nun für Ihre Therapie bezahlen müssen, da wäre die Abtreibung günstiger gewesen. Oder sie hätte von Anfang an die Wahrheit gesagt, aber es ist ja immer der Mann schuld. Also wenn Frau lügt = Mann schuld, wenn Frau fremdgeht und sich scheiden lässt = sie hat das Sorgerecht da Mann schuld, wenn Frau jemanden der Vergewaltigung bezichtigt = der Mann ist schuld, weil auch nette Männer ab und zu vergewaltigen(sagt Alice). Einfach zum kotzen dieses Emanzen zeugs.

      • Nemo sagt:

        Ne markus genauso wie mir die permanente Opferbetonung der Frau auf den Sack geht, genauso nervt mich das geweine des Mannes sich neuerdings als permanentes Opfer zu sehen. Nochmals wenn Ihr Freund eine Arbeitskollegin beglückt und aus lauter (hormonbedingter) Naivität keine Gummi benutzt, dann hat er die Konsequenzen zu tragen. Da ist keine Alice Schwarzer schuld, da ist keine Emanze schuld, da hat Ihr Freund einfach Mist gebaut.

      • markus sagt:

        Ach Pippi äh Nemo, es war einen Affäre unter Erwachsenen und Sie hat behauptet unfruchtbar zu sein, er hätte sonst sicher ein Kondom genommen, das hat nichts mit Triebgesteuert zu tun (oder ist Dein Kind dadurch entstanden das Du Triebgesteurt bist?). In diesem Fall ist Sie die Täterin und das Kind und der Mann das Opfer. Es kommt immer auf den Fall drauf an, manchmal sind Männer und manchmal sind Frauen schuld aber auf jeden Fall ist das Kind das Opfer.
        Mühsam das die Redaktion diese Doppelnamen nicht sperrt!

      • markus sagt:

        @ali, hmm hat was, zum Glück kann mir das nicht passieren. Traue nie einer triebgestörten Frau! Mit was poppen den die Japanerinnen? Gehen die leer aus ? Kein wunder werden die immer weniger.

      • Katharina sagt:

        Sex am Arbeitsplatz ist sowieso ein No No. Ein Grund fuer eine fristlose Kuendigung beider beteiligten. Ganz abgesehen davon, dass der mann da ziemlich aniv war. selbst wenn die frau sagte sie sei unfruchtbar. denn unfruchtbarkeit hat oft psychologische hintergruende.

      • markus sagt:

        @Katharina, ja es ist zwar verboten macht aber trotzdem spass;-) Also ich hätte Ihr auch nicht geglaubt oder doch? Die Frau ist da am längeren Hebel und kann dem Mann erzählen was sie will, leider. Zum Glück kann sich der Mann heutzutage auch schützen, tut zwar etwas weh am Anfang aber danach lebt es sich sorgenfrei. Stimmt bei vielen die sich Kinder wünschen klappt es oft nicht weil sie sich zu fest darauf versteifen (psychologisch). Finde es aber trotzdem schlecht das viele ein Kind als Waffe benutzen und es soll sogar leute geben die Ihre Bücher damit promoten.

      • ali ferkous sagt:

        @markus:
        „Mit was poppen den die Japanerinnen? Gehen die leer aus?“
        typische männerfrage – wenn du den mamablog aufmerksam verfolgst, wirst du kaum lesen, dass eine frau fragt: „wieso wollen männer eigentlich nicht mit gummi poppen?“

        frauen definieren guten sex nicht über den erfolg beim sportspartner, frauen sind autoerotisch. für die meisten frauen ist sex gut, wenn er für sie gut ist – und da die meisten gummi-befürworter sportficken betreiben, fragen sie sich eher, wie oft die sportspartnerin gekommen ist, als wie es ihnen selbst am meisten spass machen würde.

      • mira sagt:

        @markus
        Mit Emanzentum hat das Ganze überhaupt nichts zu tun. Im Gegenteil, das Verhalten der Frau was extrem altbacken. Einen Mann mit einem Kind zu binden ist die Strategie von Frauen, welche sonst nichts drauf haben. Der Frau würde etwas mehr Emanzipation sehr gut tun.
        Abgesehen davon: Selber schuld. Wer ohne Gummi poppt, nimmt das Risiko in Kauf. Hab ich kein Mitleid.

    • maia sagt:

      Ihr Freund weiss schon, dass ein Gummi auch noch vor anderem schützt – oder? Und warum braucht man keinen Gummi, wenn man regelmässig einen Test macht? Vor was schützt den ein solcher Test?

      • Nemo sagt:

        Die Frau hat dem Freund versichert sie sei noch Jungfrau. Und der Freund hat dies auch geglaubt, genauso wie der Freund alles glaubt, was ihm jemand erzählt wird. 🙂

      • ali ferkous sagt:

        volle Zustimmung, Nemo. Wer einer Frau glaubt, ist selber schuld! Deshalb poppen die Japaner in erster Linie High-Tech Gummi-Susis. 🙂

      • Cara Mia sagt:

        Das Problem hier: die wollte ja gar nie abtreiben. Also ist die Diskussion eigentlich hinfällig. Oder sehe ich das falsch?

  • Markus Schneider sagt:

    Wer eine Abtreibung vornimmt, hat offenbar das Verhüten vergessen, da beisst die Maus keinen Faden ab. Vielleicht haben sie nicht leichtfertig abgetrieben, aber wen interssiert das – schliesslich haben sie es jedenfalls doch getan. Ich wäre dafür, dass solche Leute (und zwar BEIDE Beteiligten) zur Strafe für die nächsten neun Monate einen Keuschheitsgürtel tragen müssten, damit sowas nicht wieder vorkommt.

    • Mischa Veith sagt:

      Wer was mit seinem Körper macht, ist wohl sein Problem und darf nicht vorgeschrieben oder verboten. So was hirnrissiges zu schreiben wie „wer eine Abtreibung vornimmt hat das Verhüten offenbar vergessen“ geht ja gar nicht. Sagen Sie das mal dem 12-jährigen, sexuell missbrauchten Mädchen (um nur eine vieler Möglichkeiten zu beschreiben…). Was Zoe Jenny gemacht hat oder immer noch macht, interessiert hingegen niemand, weil es ihre Sache ist. Aber die Diskussion über Abtreibungen muss noch viel stärker geführt werden, gerade weil es niemandem leicht fällt abzutreiben, aber weil jede Frau auf dieser Welt deiese Grundrecht, über ihren eigenen Körper zu bestimmen, nicht verlieren darf!!!

      • Eni sagt:

        @ Mischa Veith

        Ok, dann gehört der Körper des ungeborenen Kindes ja wohl auch dem Kind, also darf niemand anders darüber bestimmen dass es zu sterben hat.

        Ich weiss, dass es Gründe geben mag, wo die Frau sich nicht anders zu helfen weiss (Behinderung, Medikamente die das Kind schädigen, abwesender Kindsvater usw), aber wenn Sie mal zum Thema googeln würden, dann könnten Sie anhand der Kommenare sehen, dass es wohl Frauen gibt, die einfach mal schnell abtreiben als ob man einen Kaffe trinkt.

        Schlussendlich macht es aber für das abgetriebene Kind keinen Unterschied, aus welchen Gründen es nicht leben durfte weil es dann einfach tot ist.

  • ali ferkous sagt:

    noch nie in der geschichte der menschheit waren soviele leute bestens aufgeklärt und noch nie stand eine so grosse variante von verhütungsmethoden und -mitteln zur verfügung. wenn man mit fachleuten aus der abtreibungspraxis spricht, erzählen sie einem jedoch, dass gewisse personen – auch nach 1:1 instruktion – offensichtlich keine verhütung betreiben würden, weil die gratis abtreibung letztendlich die ökonomischere methode ist. offiziell wird diese erkenntnis natürlich nicht verbreitet, weil man sich damit automatisch politische pr-probleme schafft.

    • StefanB sagt:

      Nun, das heisst dann wohl, dass auch Verhütungsmittel jederzeit und gratis vom Staat zur Verfügung gestellt werden sollten.

      • ali ferkous sagt:

        wenn die verhütungsmittel gratis zur verfügung gestellt werden, dann sollen auch die essentiellen lebensbedürfnisse vom staat zur verfügung gestellt werden, gratis essen, gratis kleider, gratis wohnung und heizung … und da kiffen auch spass macht, nicht nur sex, gratis … mich wundert bloss, woher der staat die ressourcen nehmen soll, um diese bedürfnisse alle gratis abzudecken.

      • Melanie Meier sagt:

        Nun, Viagra wird auch von der Krankenkasse übernommen. Wenn man es unterstützt, Kinder zu zeugen, sollte man es doch auch unterstützen das zu verhindern?

      • StefanB sagt:

        Ali, ganz einfach: wir arbeiten dann alle gratis für den Staat. 🙁

    • ali ferkous sagt:

      Viagra findet sich nicht in der SL
      http://bag.e-mediat.net/SL2007.Web.External/ShowPreparations.aspx
      – keine Krankenkasse darf daher aus der obligatorischen Krankenversicherung Geld für Viagra bezahlen, d.h. kein Arzt kann Viagra kassenpflichtig verschreiben

      • kinderlos sagt:

        Mit Viagra werden keine Kinder gezeugt! Und leider (!!) unterstützt der Staat, bzw. die Krankenkassen das Kinder zeugen in keinster Weise! Aber die Krankenkassen bezahlen Abtreibungen und auch die Pille danach und auch das Methadon- und Heroinprogramm… Wo bleibt da die Gerechtigkeit?

    • Alexander Müller sagt:

      Aus einer rein ethischen Perspektive fände ich es auch angebracht, dass wie die Männer, auch die Frauen für Verhütungsmittel selbst bezahlten….oder dann halt alles von der Kasse übernommen wird (sprich Kondome, wie auch die Pille & co). Wobei ich die erste Möglichkeit bevorzugen würde. Schliesslich geht es dabei eben ums Vergnügen.

      Wenn man die Perspektive aber etwas erweitert, dann ist es wohl gesellschaftlich gesehen sinnvoll, die Pille von den Krankenkassen (mit-)bezahlen zu lassen, da ein ungewolltes Kind die Gesellschaft meist viel mehr kostet, d.h. man möchte möglichst verhindern, dass eine Frau aus Kostengründen auf die Verhütung verzichtet, auch wenn das natürlich von ihr selbst meist schon verantworungslos ist. Würde eigenlich auch für Kondome gelten…

      • Alexander Müller sagt:

        …ehm ups…scheinbar es ist es ja schon so, dass die pille selbst bezahlt werden muss.

  • Alexander Müller sagt:

    Ich finde es hier ziemlich klar, dass die Entscheidung bzgl. Abtreibung oder Austragung des Embryos alleine bei der Frau liegen sollte. Sie hat schliesslich die körperlichen Folgen, Risiken sowohl einer Abtreibung als auch einer Geburt zu tragen. Solange ein Embryo abgetrieben werden darf, muss die Entscheidungsgewalt allein bei der Frau liegen.

    Ansonsten könnte es ja Situationen geben, wo der Mann von der Frau verlangt das Kind a) gegen ihren Willen abzutreiben oder b) gegen ihren Willen auszutragen. Beides geht m.E. gar nicht, solange das heranwachsende Kind noch nicht als Persönlichkeit sondern eben als Embryo (im Frühstadium) begriffen wird.

    Auch die allfällige Forderung, ein Austragen des Kindes gegen den Wunsch des Vaters sollte diesen dafür von seiner Verantwortung für das Kind (in erster Linie der finanziellen) entbinden, ist nicht haltbar. Einerseits hat und soll das Kind ein Recht auf seinen Vater haben. Und zweitens ist es viel sinnvoller die gemeinsame Verantwortung bei der Zeugung festzumachen. Ansonsten würden wohl einige Frauen sich zur Abtreibung gezwungen sehen, weil der Erzeuger sich gegen das Kind entscheidet und die Mutter es finanziell nicht alleine schaffen kann. Und Abtreibung ist ein sehr intimer Eingriff in die körperliche, wie psychische Identität, nicht zu vergessen die Folgen für das heranwachsende Kind…hier darf man Entscheidungen aus finanzieller Notlage heraus nicht auch noch fördern. Und die Allgemeinheit würde wohl auch kaum im grossen Masse für Situationen aufkommen wollen, wo der Erzeuger dann einfach keine finanzielle Verantwortung übernehmen wollte und die Mutter dann auf staatliche Hilfe angewiesen ist, wenn sie sich trotzdem für die Schwangerschaft entscheidet.

    Ergo: Die Rechtslage muss hier nicht überdacht werden. Es gibt einige andere Bereiche, wo die alten Denkmuster zugunsten einer wirklichen Gleichberechtigung abgelegt werden sollten und Männer heutzutage benachteiligt werden (z.B. Militärpflicht, Sorgerecht, Wahrnehmung von männerspezifischen Problemen). Aber das Thema Abtreibung ist nun wirklich kein geeigneter Ort um diese Diskussionen zu führen.

    • Melanie Meier sagt:

      Super Beitrag, bin Ihrer Meinung.

    • StefanB sagt:

      Auch ich bin im Grossen und Ganzen Ihrer Meinung. Insbesondere sollte der Grundsatz gelten, dass Vater und Mutter gemeinsam die volle Verantwortung für das Kind tragen, bis es alt genug ist, die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.

      Aber: wann, wenn nicht beim Ursprung des Lebens, sollte über die Konsequenzen nachgedacht werden, die aus eben diesem Leben entstehen? Und das bringt unweigerlich auch einen Blick auf die Rechtslage, sprich Sorgerecht und Unterhaltspflicht.

      • Alexander Müller sagt:

        @StefanB

        Wann? Eben nicht beim „Ursprung des Lebens“ sondern erst bei der Geburt, oder ab dann wenn eine Schwangerschaft nicht mehr abgebrochen werden darf. Über diese Dinge sollte ab dem Punkt nachgedacht werden, wo das Kind nicht mehr an den Körper der Mutter gebunden ist. Der Blick auf die Rechtslage sollte dann einsetzten, wenn das Kind auch als solches anerkannt wird. Und ich halte es für eine gute Lösung, dass man dies nicht ab dem Zeitpunkt der Befruchtung der Fall ist, sondern später. Das Recht auf Abtreibung zieht sozusagen unweigerlich die Selbstbestimmung der Frau in der Zeitspanne nach sich. Sorgerecht und Unterhaltspflicht sind in den 12 Wochen nicht von Belang, weil das Kind noch keine Rechte als Person hat. Wenn sie für gemeinsame Entscheidung von Mann und Frau ab dem Zeitpunkt der Zeugung sind, dann zieht das eigentlich die Ablehnung der Möglichkeit der Abtreibung nach sich.

        Der „Ursprung des Lebens“ ist zudem ein schwammiger Begriff. Wo beginnt es? Die genetische Einzigartigkeit wird z.B. nicht bei der Verschmelzung von Samen- und Eizelle geschaffen, sondern entsteht bei der Produktion von Spermien und Eizellen. Welche Samenzelle es dann zur Eizelle schafft…das bestimmt dann nur welches der unzähligen und (sehr wahrscheinlich verschiedenen) Gensets zustande kommt. Das Wachstum des Organismus beginnt ab der Befruchtung ja… aber auch dort kann ihm noch vieles zustossen. Diese Idee des „magischen Moments“ der Befruchtung, wo alles entschieden und festgelegt würde ist doch mehr eine liebgewonnene Vorstellung.

      • StefanB sagt:

        @Alexander Müller:
        ich meinte eher, wir sollten hier auch über die Konsequenzen für die werdende Mutter und den zukünftigen Vater nachdenken. Was die Abtreibung an sich betrifft, besser, wer darüber entscheiden soll, so ist für mich ebenso eindeutig wie für Sie: es ist die Frau, die letztendlich zu entscheiden hat.

        Genau genommen wird ja bereits bei meiner Zeugung in etwa die Bandbreite festgelegt, in der ich Kinder zeugen kann – beginnt also das (mögliche) Leben meiner Kinder bereits bei meinere Geburt? Oder bei der Zeugung meiner Eltern?

        Letzten Endes gilt für den Beginn menschlichen Lebens, dass der Zeitpunkt „forever undecided“ ist.

  • xyxyxy sagt:

    warum aus heiterem Himmel eine Abtreibung „gestehen“?
    ist das Thema des neuen Buches oder gibt es sonst einen plausiblen Grund?
    Oder will Frau Jenny junge Frauen in ähnlicher Situation ermutigen, es ihr gleich zu tun? Oder belastet es heute ihre Seele und verspricht sich von der Beichte eine Erleichterung?

    Da ich im Artikel nichts dergleichen lese, muss ich annhemen, dass Frau Jenny einfach nur eine der vielen ist, die sich medial Prostituieren, damit sie ihre Produkte besser verkaufen können. Solche Leute langweilen mich zutiefst und ihre Produkte interessieren mich nicht. Schön für Blick Leser und GlücksPost und SI Anhänger.
    Aber dass jetzt der Mama-Blog auch noch Frau Jenny unterstützt mit ihrem Inhaltslosen Geständnis. Mir scheint schon länger, dass die Macherinnnen einfach nichts mehr zu schreiben haben.

  • heidi reiff sagt:

    Normaler Sex hat auch Berechtigung ohne ein Kind auf die Welt zu stellen. Biologische Prozesse finden statt, für die Entstehung eines neuen Lebens braucht es immer noch den Samen eines männlichen Wesens und den Eisprung eines weiblichen Wesens. Es gibt viele Menschen die sich entscheiden, keine Kinder zu haben, aus was für Gründen auch immer,ich wische hinter meiner eigenen Türe, Bigotterie ist nicht mein Weg, auch Schwule und Lesben haben eine Lebensberechtigung.

  • Gianin May sagt:

    Es scheint, als ob die alte Tugend der Enthaltsamkeit eben doch zu was nütze ist – sie bringt weniger Gesellschaftliche Probleme mit sich als der freie Sex. —> Chnopf is Schnäbi und Korken rein – Problem weitestgehend gelöst.

    • Hans Mustermann sagt:

      Tugend der Enthaltsamkeit???? Was für eine Tugend soll das den sein? Wir sind nun mal biologische Wesen mit Fortpflanzungstrieb. Das ist ja nichts Schlechtes oder Verwerfliches, also brauchts auch keine Tugend dagegen. Wen schon Tugend dann die der Aufklärung und Verantwortung.

    • Katharina sagt:

      „alte Tugend der Enthaltsamkeit eben doch zu was nütze ist – sie bringt weniger Gesellschaftliche Probleme“ dem ist leider ganz und gar nicht so. Es gibt eine Korrelation zu gewaltverbrechen. Diese kosten einer Gesellschaft weit mehr.

      Oder ihr koennt lateinamerikanische laender anschauen, wo die paepstlich abgesegneten verhuetungsverbote oft befolgt werden. kinderreiche familien in armut. ghettosiesung und die maedchen von dort werden dann speilfleisch in einschlaegigen etablissment in….der schweiz zb.

      schreiben wir das 1910 oder 2010?

      • zysi sagt:

        welches jahr möchten sie denn, wenn sie wählen könnten – mit allen konsequenzen!

        diese zeitvergleich, um die staubigkeit zu zementieren, ist, naja, altbacken.

      • Katharina sagt:

        „Tugend der Enthaltsamkeit“ …ja ja. dann gehen sie mal hier in den bible belt. der landstrich mit dem hoechsten anteil an ungewollten Teenager Schwangerschaften. da gibt es doch tatsaechlich etliche, die nicht mal wissen, dass das was sie tun zu schwangerschaften fuehren koennen.

        wegen dem jahr. als ich den artikle hier las, fiel mir auf, dass die schweiz erst im jahre 2002 einen geseztesrahmen zu abtreibung einfuehrte. noch schockierender war fuer mich, dass der von der regierung befuerwortete gegenvorschlag die indikationenloesung war – sprich der soziale stand waere eine indikation zu einem straffreien abbruch gewesen. ein witz, denn die mit dem geld gingen schon immer einfach mit dem fleiger dorthin, wo es dann die entsprechenden einrichtungen gibt.

        die fristenloesung ist sicher ein kompromiss und ethisch so ambivalent, wie das beantworten der grundsaeztlichen fragen des lebens.

        leute, die einzelen zeilen aus der bibel zitieren und diese zeilen wort fuer wort als absolutes praesentieren, vergessen einiges:

        zu jeder zeile gibt es einen kontext.
        die uebersetzungen und die originalschriften sind teilweise weit auseinander, da moechte ich besonders auf das Konzil zu Nicaea hinweisen.

        was niedergeschrieben wurde, ist sehr oft allegorisch und symbolisch. weshalb:

        je nach schrift reden wir von menschen vor 2000, 3000 oder mehr jahren. wuerden sie solchen leuten von DNA, Big Bang, relativiatet der zeit usw erzaeheln, waeren sie fuer verrueckt erklaert worden. ja ich wiess das geschah auch selbst mit der allegorischen verpackung.

        auch ist es falsch, zu behaupten, kosmologie stehe im widerspruch zu den heiligen schriften.

        das jahr das ich moechte waere etwa 2450. ich vermuete naemlich, dass bei meinen frachtpapieren da die falsche jahreszahl draufstand. aber der grosse baumeister des universums dachte sich vielleicht, tia was solls, zeit ist eh relativ.

  • Markus Reimann sagt:

    Frau will heute selbständig und eigenverantwortlich sein. Das passt allerdings mit einer Abtreibung nicht zusammen. Bereits „junge Mädchen auf dem Land“ wissen um die verschiedenen Methoden der Verhütung bestens Bescheid. Anstelle einer Abtreibung gibt es immer auch bessere Lösungen. Ich kann eine Frau, die Ihr eigenes Kind – ohne wirklich grosse Not – abtreibt, weder vertrauen noch Sie als Frau respektieren. Ich finde es für die Frau und für unsere Gesellschft zutiefst beschämend, wenn heute ein gesundes Kind abgetrieben wird. Es gibt viele Menschen, die sich nichts mehr wünschen, als ein Kind. Umso mehr ist nicht nachvollziehbar, warum ein werdendes Leben aus egoistischen Gründen vernichtet wird.

  • Jakob sagt:

    Ein Tabubruch wäre doch auch auf den Titelseiten wenn Frauen sich outen würden mit: „Ich habe mein Kind psychisch-emotional missbraucht“ , wie der Fall, der in der Tagesschau und auf deren Website geschildert wird. Eine Frau zwang ihre Tochter, den Vater des sexuellen Missbrauchs zu beschuldigen. Heute sind Vater und Tochter schwer traumatisiert. Also das grosse Tabu unserer Zeit ist die Frauengewalt. Dazu zu stehen wäre mutig!

  • Vieleicht entwickelt sich die Sexualität ja irgendwann einmal wieder zu dem zurück, für was sie ursprünglich gedacht war: Zur Fortpflanzung. Weil wir alle, sowohl Männer als auch Frauen, heute vieleicht zu verantwortungslos mit der Sexualität umgehen.

  • Cara Mia sagt:

    Es sollte keine Frau ein Kind auf die Welt stellen müssen, wenn sie dazu nicht bereit ist. Oder: jedes Kind hat ein Recht darauf, ein Wunschkind zu sein.

    • Pippi Langstrumpf sagt:

      dito 🙂 🙂

    • Elias sagt:

      @Mia: Dann soll sie/er doch Verhüten oder eben konsequenterweise nicht Poppen! Und wenn sie doch schwanger wird, sollte man gefälligst auch die Konsequenzen tragen. Das heisst, dass Kind austragen und wenn man es aus egoistischen Gründen oder wenn man es als Behinderung der eigenen Selbstverwirklichung ansieht immer noch nicht will, kann man das Kind immer noch für eine Adoption freigeben. Es gibt Paare, bei denen bleibt ein Kinderwunsch verwehrt.

      Jede Abtreibung ist Mord!

    • honeyberry sagt:

      @CaraMia
      Jedes Kind sollte ein Wunschkind sein?
      Gibt uns das das Recht diese „nicht Wunschkinder“ umzubringen? Wir reden immer von Abtreibung oder wegmachen,
      in wirklichkeit ist es aber nichts anderes als Leben auslöschen.

    • Otto sagt:

      jedes Kind hat ein Recht darauf zu leben?

    • Laura B sagt:

      Deinen Gedanken weitergezogen, Cara Mia, ist es also in Ordnung Mädchen gezielt abzutreiben (und das weit in die Schwangerschaft hinein, da das Geschlecht erst etwa ab der 17. Woche erkennbar ist) weil sie nicht erwünscht sind, z.B. in Indien?

      • Laura B sagt:

        Ein anderes Thema sind ja noch Abtreibungen weil ein hohes Risiko auf Behinderung besteht. Diese Kinder sind dann oft ja auch nicht erwünscht und werden weggemacht (obwohl auch viele ihr Kind austragen und von denen nicht wenige ein gesundes Kind bekommen).
        Irgendwann wird man vielleicht bis zum Schuleintritt das Kind terminieren können, weil es zuwenig gut angepasst ist, oder nicht den Wunschvorstellungen der Eltern entspricht.

  • Otto sagt:

    Die Abtreibungsquoten sind niedrig ja, aber bei uns ist ja auch die „Pille danach“ sehr hoch im Kurs. Und das zählt für mich irgendwie auch zur Abtreibung.

    Frage: Wirken Hormonspirale und Pille danach nicht sehr ähnlich, Verhindern vom Einnisten des befruchteten Eies in die Gebärmutter?
    Bin da nicht so Spezialist

    • Pippi Langstrumpf sagt:

      Wenn wir diese Diskussion auch noch führen müssen, können wir direkt den Papst fragen, was er dazu meint, dann ist nicht nur der Unterbruch, sondern auch die Verhütung weitgehend verboten. Wenn ich richtig informiert bin, lässt die katholische Kirche als Verhütungsmethode nur die Unterscheidung der fruchtbaren und unfruchtbaren Tage zu, leider funktioniert das oft nicht, da nützt alles Kalkulieren nichts.

      • Otto sagt:

        nein Pipi, das ist keine Frage des Papstes oder der Religion, sondern des Lebens, und wo man anfängt, Leben zu vernichten, bzw wo das Leben anfängt. Ich bin nicht gegen Verhütung, wohlgemerkt.

      • StefanB sagt:

        Leben vernichten, Otto?

        Der Mensch ist ein Tier, und jedes Tier vernichtet durch und zur Sicherung seiner Existenz Leben.

    • dude sagt:

      Hormonspirale verhindert die Befruchtung. Bei Pille danach ist das Ei meistens schon befruchtet, falls es denn überhaupt grad eines hatte (Kondom geplatzt -> Pille danach: meistens wäre auch ohne nichts passiert)

      Wenn Sie wüssten wie viele Embryonen in den ersten Lebenswochen spontan verloren gehen und von der Frau als „verspätete“ Mens verkannt werden! Da gingen auch ein paar Zellen verloren 🙂 Common, sind wir immer noch so hinterwäldlerisch und haben das Gefühl abtreiben sei Leben zerstören?

      Schrecklich solche Einstellungen! Ein Haufen Zellen ist kein Mensch, basta! Für alles andere gibts die Fristenregelung.

      All das Elend, dass mit ungewollten Kindern verbunden ist, die Abtreibungen in Hinterhöfen, Kinder die selber Kinder kriegen weil sie das Kind mit einem Spielzeug verwechseln und vieles mehr…

      • Widerspenstige sagt:

        Wer nicht verhüten will, soll bei Schwangerschaft die Verantwortung für das werdene Leben übernehmen. Wer zu jung ist zum Experimentieren, soll sich bitte informieren und entsprechend verhüten. Es geht immer noch um Fortpflanzung und die Entstehung von werdendem Leben, wenn sich Zwei sexuell vergnügen – ob es den Zwei in den Kram passt oder nicht. Die Natur hat nun mal dafür gesorgt, dass die Menschheit nicht ausstirbt. Wer das einfach wegschiebt und nur sich vergnügen möchte, muss die Konsequenzen tragen. Die Sexualität muss deshalb neu definiert und darf nicht einfach unverantwortlichen Naiven ‚überlassen‘ werden. Eine Abtreibung muss immer eine Notlösung sein und bleiben denn es geht um werdendes Leben und die Fristenlösung wurde mit Ach und Krach gutgeheissen. Es bleibt nach wie vor die Frage, ab wann darf menschliches Leben als solches anerkannt werden und da hilft auch die Regelung mit der 12. Woche nicht viel. Es wurde hier nur irgendwo eine Grenze gezogen zur Legalität des Schwangerschaftsabruchs – die ethischen Bedenken bleliben nach wie vor bestehen.

        @dude 4. August 2010 15.35h
        Was heisst hier hinterwäldlerisch? Was heisst hier nur ein Haufen Zellen? Auch wenn es zum Alltag eines Arztes zu gehören scheint, bleibt der ‚Zellhaufen‘ werdendes Leben. Es ist bedauerlich, dass Du es so banal ausdrückst und wenig Respekt in diesen Worten liegt. Natürlich bin ich auch für eine Abtreibung als Notlösung wie ich oben beschrieben habe, aber es hilft der Frau nicht wirklich weiter bei der harten Wahrheit, werdendes Leben ausgelöscht zu haben. Die psychische Belastung nebst der physichenfür die betroffenen Frauen liegen noch im Dunkeln und werden verharmlost!

      • StefanB sagt:

        Ein Haufen Zellen ist kein Mensch? klar nicht, aber gibt es denn einen Zeitpunkt, ab dem wir mit einiger Sicherheit sagen können, dass das „Ding“ nun ein Mensch ist?

  • Ich melde mich als verheirateter Mann zum Wort. Leider sind meine beiden längst erwachsenen Söhne
    bereits gestorben.
    Ich kann nüchtern nur feststellen: Viele dieser Tabubruch – Frauen wollen auf sexuelle Lust nicht ver-
    zichten, aberfür die von der Natur gewollte Frucht keine Verantwortung und vor allem keine Behinderung
    ihrer S e l b s t v e r w i r k l i c h u n g auf sich laden. Sich einschränken zu müssen in seiner Freiheit, das wäre
    ja eine Katastrophe. Die Biologie lehrt uns, dass die Frauen zum Gebären auserkoren sind, sonst hätte sie
    die Fortpflanzung anders gelöst. Wir gehören nun mal zu den Säugetieren. Und meines Wissens sind viele
    normale Frauen über ihr Mutterseindürfen glücklich. Manche leiden unter ihrem Nichtmutterseinkönnen.
    Nachdenken vor dem Handeln ist eine uns Menschen geschenkte Fähigkeit.

    • lara sagt:

      warum sollten die frauen auf diese freiheit verzichten?

      wenn schon dann sollten alle (frauen alleine werden ja nicht schwanger) verzichten.

  • Otto sagt:

    Stefan B.
    „mein Bauch gehört mir“, ja genau. Aber das ungeborene Kind ist nicht ihr Bauch.

    Frau Binswanger, was mich mal interessieren würde, einen Beitrag über Frauen, die ihr Kind verloren haben. Abtreinung ist heute kein Tabu mehr, jedoch gibt es viele Frauen, welche eine Fehlgeburt erlitten, die nicht darüber reden können.Denen geht das erlebte häufig ein Leben lang nach, und leiden häufig sehr darunter Denn DIES ist ein gesellschaftliches Tabu, und vor allem auch ein Tabu im Feminismus. Abtreinung ja, aber Fehlgeburten? DIE passen nicht recht ins Schema.

    • StefanB sagt:

      Genau das meinte ich: Wenn frau meint, dass ihr Bauch nur ihr gehört, dann hat sie auch dazu Sorge zu tragen, dass es „nur“ bei ihrem Bauch bleibt.

      • Pippi Langstrumpf sagt:

        Wenn ein Mann auf keinen Fall Vater werden will, hat er auch dafür zu sorgen, dass seine Sämchen bei ihm bleiben, im Zweifelsfall ein Gummi drum.

      • StefanB sagt:

        Genau! und frau kann sich verweigern, wenn er nicht bereit ist den Gummi zu nehmen.

        Ganz nach dem Motto: Du nimmst den Gummi, oder den Hut! 🙂

  • Luise sagt:

    Bei Zoe Jennys Geständnis dachte ich auch an Publicity. Und: Wen interessiert das.

    Bei Freundinnen, die abgetrieben haben verstand ich nie so recht, warum sie es taten. Selber hatte ich wohl Glück, dass ich nie vor der Frage stand abzutreiben. Es ist teilweise eine moralische Frage! Und wer entscheidet ist schlussendlich egal. Das Resultat bleibt gleich.

  • Jucy sagt:

    Natürlich sollte im Vorfeld unbedingt auf Verhütung geachtet werden, da aber Unfälle nun mal passieren wie auch andere, sollte eine Frauselber entscheiden, ob sie das Kind austragen will oder nicht. Lieber ein Kind abtreiben als eines auf die Welt stellen, deren Mütter/ Väter überfordert sind mit der Betreuung und dann zum Sozialfall wird!

    • Otto sagt:

      da Unfälle nun mal passieren..
      wie wärs mit dem Grundsatz: Wer bereit für Sex ist, muss auch bereit sein für ein Kind?

      Dann wären keine Abtreibungen nötig.

      (wobei ich da eigenkritisch sein muss: würde ich jetzt ein Kind bekommen bzw Vater werden, weiss nicht ob ich bereit wär. Aber abtreiben? Nein.

      • mira sagt:

        Richtig. Sex ist von Natur aus gekoppelt mit Fortpflanzung. Daher macht es Sinn erst dann Sex zu haben, wenn man auch die Verantwortung übernehmen könnte.

      • lara sagt:

        ha ha dass heisst bei einer mehrzahl von leuten nie!

      • mira sagt:

        Wäre das weiters tragisch?

      • Melanie Meier sagt:

        und wie sieht es denn aus bei Prostituierten?

      • Pippi Langstrumpf sagt:

        @Melanie Meier

        Ich verstehe die Frage nicht, ist für Sie Prostitution etwas Zwingendes? Wenn ja, warum? In den hochentwickelten Staaten Schweden und Kanada z.B. ist Prostitution verboten.

      • Melanie Meier sagt:

        @ Pippi

        Ich glaube nicht dass man Prostitution loswird – Nachfrage besteht wohl immer, auch von vielen Familienmännern. Meine Frage war an mira gerichtet, von wegen Sex nur bei Fortpflanzung.

        Prostitution gibt es schon so lange wie Menschen. Ein Verbot bewirkt nur eine Kriminalisierung von Frauen, die häufig auch dazu gezwungen wird.

      • Pippi Langstrumpf sagt:

        Nein Melanie, da bin ich mit Ihnen nicht einig. Der Mensch ist kein handelbares Gut, es ist wichtig, dass eine Gesellschaft hier deutlich Stellung bezieht. Im Übrigen gibt es Vieles, was verboten ist, obschon die Durchsetzung des Verbotes schwierig ist und es immer wieder Verstösse gibt, z.B. bei Diebstahl, obwohl verboten, wird gern dagegen verstossen. Wollen wir deshalb dieses Verbot aufheben?

      • Melanie Meier sagt:

        Ein Verbot bedeutet nicht, dass es nicht mehr stattfindet. Siehe auch Drogen und was alles damit zusammenhängt. Eine Kriminalisierung der Prostituierten führt nur dazu, dass ihre Situation noch schwieriger wird. Menschenhandel ist schon verboten. Die darunder leidenden Frauen auch noch zu Kriminellen abzustempeln bringt niemandem was. Ich glaube nicht, dass Männer dann aufhören würden Sex zu wollen wann sie wollen.

        Diebstahl hat ausserdem meistens keine körperlichen Auswirkungen auf das Opfer, weshalb es schwer mit der Prostitution zu vergleichen ist. Eine Uhr kann man wieder kaufen, sein Gedächnis nicht löschen.

      • Nemo sagt:

        @Melanie
        Beim Schwedischen Modell wird die Frau oder Mann, welcheR seine sexuellen Dienste anbietet nicht bestraft. Strafbar ist nur der entgeltliche Erwerb der sexuellen Dienste.

        Aber ansonsten gehe ich mit Ihnen einig. Solange die Frau oder Mann, welcheR sich freiwillig zu diesem Beruf entscheidet, soll diesen ausüben können. Alles andere untergräbt die körperliche Integrität.

    • aha sagt:

      @ jucy: zumindest der letzte Satz, ist wenn man in zu ende und von der anderen Seite her denkt mehr als problematisch…. Lieber abgetrieben als ein Sozialfall????

    • Henri sagt:

      Pippi Langstrumpf 4. August 2010 um 12:36

      >>> In den hochentwickelten Staaten Schweden und Kanada z.B. ist Prostitution verboten.

      Verboten ja,
      Aus den Augen ja.
      Nicht mehr da nein.

      Hier was zum lesen und zum nachdenken (auch wenn das vermutlich im Filter hängenbleibt, zeurst in dem des Blogs und dann wohl in dem hinter der Stirn….)

      http://www.welt.de/die-welt/politik/article8788046/Frauen-gegen-Prostitutionsverbot-in-Schweden.html

      • Pippi Langstrumpf sagt:

        Henri, ich habe eben den Artikel in der „Welt“ gelesen. Die Mehrheit der Schweden ist nach wie vor für das Verbot, mit gutem Grund. Natürlich weiss man nicht genau, ob nicht doch im Untergrund Mädchen ausgebeutet werden. Gesetze werden immer auch gebrochen, kein Grund, sie aufzuheben, aber ein Ansporn, noch vermehrt Anstrengungen zu unternehmen, den Menschenhandel zu verfolgen. Auch die Schweiz ist eine wichtige Drehscheibe im Menschenhandel, dass bei uns die Prostitution erlaubt ist, ändert daran gar nichts, die beiden Zweige laufen parallel, es gibt für beide einen Markt, leider! Deshalb ist es wichtig, das gesellschaftliche Bewusstsein zu schärfen, wo es keine Freier gibt, ist ein Markt, ob legal oder illegal, schnell ausgetrocknet.

      • Nemo sagt:

        Und ob die Mädchen und auch Jungs ausgebeutet werden. Und mit Sicherheit gibt es immer Männer (teilweise auch Frauen) die bereit sind für Sex zu zahlen. Die Gründe, welche diese Personen anführen sind vielschichtig, aber letztlich dient es einfach der Bedürfnisbefriedigung. Und es gibt auch immer Frauen und Männer die den Sex für Geld anbieten werden. Die diesbezüglichen Moralvorstellungen änderen sich im Verlaufe der Zeit und je nach Gesellschaft.

        Ich persönlich verurteile weder das Anbieten noch der Konsum solcher Dienstleistungen, solange es auf gegenseitiger Freiwilligkeit geschieht. Auch die strengsten Verbote, können diese Dienstleistungen nicht stoppen. Denn neben dem offensichtlichen Strassenstrich oder den einschlägigen Establisement, gibt es andere Formen des Sexes gegen materielle Vorteile. Wann beginnt denn genau die Postitution?
        Sugardaddys und Sugarmamis nutzen ihre Finanzielle Potenz und ihre Machtstellung ebenfalls aus, um ihre sexuellen Bedürfnisse zu stillen, dennoch gelten sie nicht als Freier, warum eigentlich?

        Eines scheint mir aber sicher, je unreglementierter und je versteckter die Dienstleistung Sex gege Geld ausgeführt, wird desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass weitere illegale Machenschaften damit verbunden sind. Mein Anliegen gilt primär dem Geschäft rund um die Prostitution, der Menschenhandel, die Zuhälterei, dem Ausnutzen von Notlagen und der Verbreitung von STDs. Hier müssen die Frauen aber auch Männer geschützt und die Freier hart bestraft werden.

        Die freiwillige Prostitution zu verbieten, heisst, dass gewissen Menschen verwehrt wird, allein über ihren eigenen Körper zu verfügen, warum eigentlich.

  • ich sagt:

    > Das funktioniert nicht
    das stimmt und das ist auch meine antwort auf „mein bauch gehört mir“ 😉 es müssen andere lösungen her als nur der mann oder nur die frau entscheidet. darum auch meine provokante äusserung um auf diesen missglauben, dass nur 1 person entscheiden darf, hinzuweisen.

  • ich sagt:

    wenn der bauch der frau gehört, dann gehört des mannes portmonnee auch dem manne – oder wir gehen aufeinander zu und gewähren dem anderen mitbestimmungsrechte. aber nur fordern und nix geben ist zwar „in“ aber nicht fair.
    anderes thema: viele frauen, die mit 20 abgetrieben haben, landen mit 40-45 jahren in psychologischer betreuung, wegen der abtreibung. der preis ist höher als man/frau denkt.

    • Pippi Langstrumpf sagt:

      Wie soll das gehen in der Praxis, wer hat den Stichentscheid? Wenn eine Frau also gegen den Willen des Kindsvaters beschliesst, das Kind zu bekommen, geht dieses „zur Strafe der Mutter“ aller seiner Rechte gegenüber dem Vater verlustig? Das funktioniert nicht. Tatsächlich werden sehr viele Abbrüche gemacht, weil der Erzeuger nicht Vater werden will und die Kindsmutter sich ausserstande fühlt, alleinerziehend zu sein. Es ist also müssig, den Frauen hier irgendetwas vorzuwerfen.

      • ich sagt:

        > Das funktioniert nicht
        das stimmt und das ist auch meine antwort auf “mein bauch gehört mir” 😉 es müssen andere lösungen her als nur der mann oder nur die frau entscheidet. darum auch meine provokante äusserung um auf diesen missglauben, dass nur 1 person entscheiden darf, hinzuweisen.

      • zysi sagt:

        Ich war jung, hatte nicht viel Geld, war mir nicht sicher, ob der Partner der Richtige ist.» Sie entschied sich für die Abtreibung. Nur ihr damaliger Freund sei eingeweiht gewesen, «ansonsten wusste niemand von der Abtreibung.» Sie habe sich damals noch selbst wie ein Kind gefühlt. «Und irgendwie gab es für mich keinen anderen Weg, als abzutreiben.»

        es gibt auch nichts vorzuwerfen, wenn eingeständnisse von frauen selber vorgetragen werden.

        die erwähnung, … noch… wie ein kund gefühlt … spricht eigentlich bände, nicht?

        interessant ist ja auch das der freund eingeweiht war, ob jedoch einverstanden? aber eben der bauch….

        menschlich finde ich auch ich die erwähnung (im blick artikel), dass das heutige kind, dank geld und medizin gezeugt werden konnte – und dies von einer kulturschaffenden, notabene?!

        wie war das nochmals in der verfassung: wir hätten uns am wohl der schwächsten zu orientieren, also hier den ungeborenen kindern? => sackschwache messlatte von den abtreiberinnen aufgrund von unpässlichkeit im leben!

      • Hans Mustermann sagt:

        Das hiesse ja im Extremfall das eine Frau ein ungewolltes Kind austragen muss. Wollen wir das wirklich? Und wie setzen wir das durch? Mit Zwangshospitalisierung und 14 Std überwachung?
        Als Hetereomann muss man halt damit leben das es evtl. bei sexueller Aktivität zu mehr als nur der eigenen Befreidigung kommt *lach* Und es gibt ja auch genügend Negativbeispiele was die Verantwortung der Männer für ihren Nachwuchs anbelangt. Von daher müssen wir uns ja nicht über diese gesetzteslage wundern

    • dude sagt:

      at ich:
      so ein blödsinn, das würde sich dann so entwickeln: Mann sagt vor gericht, ich wollte Kind nicht -> ergo keine Alimente.
      Schlussendlich steht v.a. das Kind schlechter da. Für ein Kind braucht es immer noch einen Mann. Schliesslich will er den Sex, wenn dann halt ein Kind daraus entsteht, soll er gefälligst dafür gerade stehen.

      Für mich liegt hier das Problem: Verhütung scheint für ein riesen Teil der Gesellschaft ein grosses Unbekanntes zu sein. Es gibt tatsächlich Frauen, die glauben an natürliche Verhütungsmethoden (obwohl damit bis 30% pro Jahr Schwanger werden). Jeder Gynäkologe kriegt ne absolute Krise dabei. Ausserdem gibt es zu viele Männer deren Glauben ins Kondom etwas zu weit reicht. Bei einer Versagerquote von ca. 1-3% pro Jahr ist das bei weitem nicht sicher. Heute gibt es mit Mirena (Hormonspirale) und Nuva-Ring zwei extrem zuverlässige Verhütungsmittel, die günstig sind und im Vergleich zur Pille sehr wenig bis fast keine Nebenwirkungen haben. Jede Frau die „sicher“ kein Kind will, muss sich etwas damit beschäftigen, schlussendlich ist v.a. sie diejenige die wirklich „sicher“ verhüten kann. Das Kondom ist bestenfalls „halbsicher“ und v.a. für den Schutz gegen Sexualkrankheiten geeignet.

      Ihre Aussage bezüglich Psychologischer Betreuung ist etwas gar weit geholt. Sicher wird es ein paar geben, v.a. wenn sie nachher nie mehr Kinder kriegen können. „Viele“ ist aber ziemlich übertrieben!

      • dude sagt:

        ich antworte mir selber 🙂
        hier noch anzumerken ist, dass die Versagerquote bei jugendlichem Kolektiv bei Kondomen bis zu 15% ist pro Jahr. Also katastrophal!

      • lara sagt:

        nur so eine kleine randbemerkung…

        jedes hormonelle verhütungsmittel hat nebenwirkungen (und viele die wir wahrscheinlich erst in jahren sehen werden) so auch die hormonspirale (vor allem libidoverlust. toll nicht wahr?). leider gibts es immer noch keine guten (sprich einfach anzuwenden) und sicheren alternativen zu der hormonellen verhütung nebst dem kondom.

      • mira sagt:

        Nach vielen Jahren hormoneller Verhütung habe ich damit aufgehört und erst mal gestaunt: Denn die Pille hatte den grössten Teil meiner Libido und viele andere Gefühle unterdrückt. Mich nervt es gewaltig, dass die Pille so propagiert wird, ohne auf die psychischen Nebenwirkungen einzugehen.

      • ich sagt:

        so ein blödsinn. als ob nur der mann sex will 😉 wenn die frau keinen sex will, gibt’s auch kein kind, also sind beide zu 50% dran beteiligt und zu 50% schuld und genauso zu 50% stimmberechtigt, wie’s weiter gehen soll, wenn sie schwanger wird. ich bin einfach dagegen, dass man den mann ausklammert, wenn es um das mitbestimmungsrecht geht, aber bei ihm die hohle hand macht, wenn’s ums geld geht: entweder bestimmt die frau zu 100% was geschieht, dann soll sie aber auch zu 100% dafür aufkommen, oder dann gibt sie von beidem 50% an den mann ab – ich schlage letzteres vor.

        ist wohl so wie mit amokläufen an schulen: wenn es die nachrichten nicht gäbe, kämen 99.9% der schüler (auch die potentiellen davon) gar nicht auf die idee sowas zu machen… vielleicht kommen wir von unserer kranken, freien und penetranten übersexualisierung der medien wieder weg, was mehr nützen würde als die richtige anwendung von kondomen.

        > Sicher wird es ein paar geben
        ich kenne die zahlen nicht (wahrscheinlich wegen dunkelziffer auch nicht eruierbar), aber es sind zu viele.

      • Pippi Langstrumpf sagt:

        Merci Mira, das sehe ich auch so, wenn ich eine Tochter hätte, würde ich ihr von der Pille abraten.

      • Melanie Meier sagt:

        @ ich

        also kann der Mann zu 50% über den Körper der Frau bestimmen? Würden Sie 50% ihrer körperlichen Selbstbestimmung an jemand anderen abgeben? Da das Kind 9 Monate lang ein Teil des Körpers der Frau ist, kann nicht einfach jemand aussenstehendes über Körperteile bestimmen. Ein 50% Mitspracherecht ist erst möglich, wenn die Fortpflanzung unabhängig von Menschen ist.

      • Alexander Müller sagt:

        @mira
        Wäre ich eine Frau, würde ich die Pille wohl auch nicht nehmen. Oder sagen wir, ich würde auf jeden Fall einmal ausprobieren, welche Auswirkungen sie auf mich und meinen Körper hat, z.B. auf die Libido, sonstige Nebenwirkungen. Dann kann man abwägen, ob das zusätzliche Vergnügen von Sex ohne Kondom die allfälligen Nachteile der Pille für einem selbst aufwiegen. (Neben den womöglich stets fühlbaren Nebenwirkungen gibt es ja bei der Pille auch noch das erhöhte Thromboserisiko, welches wohl auch dann noch immer tief bleibt, aber im Falle des Eintreten schwerwiegende Folgen haben kann).

        Ich kenne ein paar Frauen, welche ohne die Pille deutlich mehr Lust verspürten, wie auch solche, die keine grosse Veränderung feststellen.
        Ich meine man sollte den Mädchen zumindest einen Gedanken in Richtung Abwägen von Vor- und Nachteilen mit auf den Weg geben und ihnen das Ausprobieren nahe legen.

        Vielleicht gibt es ja dereinstl mittels RNA Interferenz die Möglichkeit die Spermien für eine bestimmte Zeit unfruchtbar zu machen…oder sonst einen sicherer Weg ohne Eingriff in den ganzen Hormonhaushalt. Bei der Verhütung sollte vielleicht mehr geforscht werden, und zwar in Sicherheit + minimer Eingriff in den Stoffwechsel + Spass am Sex. Bis jetzt verhält es sich dabei oft noch ein wenig wie das Theodizee Problem *g.
        (Go science !!! 🙂 )

      • lara sagt:

        @mira und pippi

        ich rate heute auch jeder frau von der pille ab!

        das scheint mir fast das grössere tabu zu sein. mir hat jahrelang kein frauenarzt/ärztin gesagt, dass libidoverlust (manchmal lebenslänglich!) eine weit verbreitete nebenwirkung der hormonalen verhütung ist. wieso?

      • ich sagt:

        @Melanie Meier:
        > also kann der Mann zu 50% über den Körper der Frau bestimmen?
        viele vergessen hier, dass da eine körperliche vereinigung eingegangen wurde… ich will die 9 monate nicht herunter spielen, jedoch deswegen das mitspracherecht den männern verweigern, ist ebenso falsch! und um letzteres ging es mir.

        > Würden Sie 50% ihrer körperlichen Selbstbestimmung an jemand anderen abgeben?
        wenn ich mit einer frau schlafe, habe ich das schon zu 100% getan – und das sogar psychisch. ..alles andere ist trugschluss, was liebe ist.

        > Ein 50% Mitspracherecht ist erst möglich, wenn die Fortpflanzung unabhängig von Menschen ist.
        da das beim geld aber möglich ist, sollte der mann ihrer meinung nach zu 50% über das gesammte einkommen mitenscheiden können, was aber leider gesetzlich nicht der fall ist: ich kenne genügend, die beinahe am hungertuch nagen, um die allimente bezahlen zu können, wobei die frau mit dem kind in die Türkei in die ferien gehen kann… ich finde es schön, dass sie also dagegen sind und meine ansicht teilen.

      • Melanie Meier sagt:

        Beim Sex gibt man seine körperliche Integrität nicht auf. Es sei denn, der Sex ist ungewollt. Ansonsten bestimmen immer beide, was sie machen wollen.

        Und was das Bezahlen von Alimenten angeht: ein Menschenleben kann man nicht mit Geld bewerten. Genauso wenig kann man das Mitspracherecht über einen Körper mit Geld abwägen. Mitspracherecht über Geld und Körper sind zwei extrem verschiedene Sachen.

        Wie sähen denn 50% Mitspracherecht aus? Angenommen der Mann will das KInd, die Frau nicht – muss sie ihn dann bezahlen? Oder wird dann ein Los gezogen?

      • ich sagt:

        > Menschenleben kann man nicht mit Geld bewerten
        ebensowenig, wie „es passt mir zeitlich oder finanziell gerade nicht“

        > Wie sähen denn 50% Mitspracherecht aus?
        er entschädigt sie bis das kind entwöhnt ist, dann bekommt er das sorgerecht und die frau bezahlt im allimente. denn darf eine person (egal ob mann oder frau) über das leben eines kindes entscheiden? ihrer ansicht (oben zitierter satz) anscheinend nicht. dumm fürs kind ist’s heutzutage nur, wenn mann und frau es nicht wollen, aber dann fragt ja niemand…

      • Melanie Meier sagt:

        Ich glaube nicht dass es eine angemessen Entschädigung dafür gibt, ein Kind gegen den Willen austragen zu müssen. Kann man wohl mit Körperverletzung gleichstellen, da keine Frau die Geburt unbeschädigt übersteht. Wie gesagt, GEGEN den Willen der schwangeren Frau. Trägt eine Frau freiwillig ein Kind für jemanden aus, dann ist das ihre Sache.

        Aber wie wollen Sie eine Frau zwingen?

      • dude sagt:

        at lara und Mia und viele andere:

        Dass die Pille sehr viele (zu viele) Nebenwirkungen hat, bin ich mir sehr wohl bewusst. Trotzdem ist es eines der beliebtesten Verhütungsmittel überhaupt.

        Die Pille gibt es nun seit den 60ziger Jahren, die heutigen Dosierungen sind ausserdem viel tiefer als früher, ich glaube nicht, dass es Nebenwirkungen beim Menschen (bei der Natur ist das was anderes) gibt, die wir nicht kennen. Nach einigen 100 Millionen Versuchspersonenjahre dürfte das Buch gefüllt sein.

        Die psychischen Nebenwirkungen gibt es, sie sind häufig, das verheimlicht auch niemand. Wenn man sich 5 minuten Zeit nimmt und die Packungsbeilage liest wird man über alles mögliche aufgeklärt. da muss man nicht zuerst jahrelang leiden und dann behaupten es hätte niemand etwas gesagt.

        Mirena gibt es schon seit mehr als 10 Jahren. Die Dosis in Mirena ist winzig, gerade mal 20 Millionstel gram pro Tag. Während die Pille mindestens 10 mehr ist. Aber auch hier gibt es die genannten Nebenwirkungen, aber sicher nicht so fest. aber das ist so unterschiedlich von Frau zu Frau, da lässt sich nichts verallgemeinern. Der Vorteil liegt im fehlenden Östrogen, damit macht es einige der „schlimmen“ Nebenwirkungen deutlich weniger (z.B. Lungenembolie).

        Libidomangel ist übrigens auch ohne Hormone eines der häufigsten Probleme bezüglich der Sexualität der Frau.

        Die hormonellen Antikonzeptiva waren es, die der Frau die Selbstbestimmung über den Körper in sachen Sexualität erst ermöglichten, daran sollte man sich auch erinnern. Der Mann kann zwar ein Kondom benutzen, sicher ist das leider nicht wirklich. Wie von mir schon erwähnt ist das Kondom in gewissen Kollektiven nicht wirklich zu gebrauchen. Mir persönlich ist es auf jeden Fall zu unsicher für „sicher“.

        Jungen Frauen zu sagen, nehmt keine Pille, ist unverantwortlich. Wie sollen sie sich den sonst schützen ohne alle Verantwortung dem Mann zu überlassen? (welche leider oft diese nicht so ernst nehmen)

        Dass die Möglichkeit der sicheren Verhütung „erkauft“ werden muss mit Nebenwirkungen ist leider so. Dass die Pille ein Medikament ist, sind sich viele Frauen leider zu wenig bewusst. Die Frage „Nehmen sie Medikamente“ wird tragischerweise dann oft mit „Nein“ beantwortet.

      • Katharina sagt:

        @Dude: „ist das Kondom in gewissen Kollektiven nicht wirklich zu gebrauchen“ Was meinen Sie damit?

      • dude sagt:

        at Katharina:

        Das Problem liegt beim Kondom in der Anwendung. Der Pearl Index (Zahl der Schwangerschaften pro 100 Frauenjahren mit diesem Verhütungsmittel) ist immer bei korrekter Anwendung angegeben.

        Das heisst konkret, die Studien der Herstellerfirmen sind nur mit Personen die genau wissen was sie tun, wie sie sich zu verhalten haben usw..

        Die Realität sieht anders aus. Kondome haben SEHR viele Tücken. Die Packung falsch aufmachen, falsch rum drauf, mit spitzen Fingernägeln, zu alt, falsch gelagert, im Portemonnai, 2 gummis aufs mal, zu gross, zu klein, kondom platzt usw.

        V.a. junge und unerfahrene Frauen/Männer (aber auch erfahrene „Anwender“ gehen zum Teil fahrlässig mit den Dingern um), schneiden in Realität mit einem Pearl-Index von bis zu 20! in gewissen erhebungen, nicht gerade toll ab.

        Der Pearl Index bei Kondomen ist also mit Vorsicht zu geniessen. Für leute die gewissenhaft damit umgehen, korrekte Anwendung ink. korrekte Grösse ist es mit einem Pearl Index vomn (1)-2-3 ein mässig sicheres Mittel. Für alle anderen ist es nicht wirklich sicher.

        Das Kondom ist aber immer noch das einzige das vor Krankheiten schützt, darum medizinische gesehen, das wichtigste und beste Verhütungsmittel von allen! (ein Kind ist ja eigentlich keine Krankheit 🙂

      • Katharina sagt:

        Der Pearl Index ist nicht sehr aussagekraeftig.

        Anbei eine Liste der Effektivitaet diverser methoden der Verhuetung:

        „http://en.wikipedia.org/wiki/Comparison_of_birth_control_methods#Comparison_table“

        Kondome haben eine versagensrate von 15% *typische Anwendung“, bzw. 2% „korrekte Anwendung“.

        Ausser vasectomie sind alle methoden im gruenen bereich (risiken von 5% und weniger) weiblich.

      • ich sagt:

        @Melanie Meier: sie meinen, das kind eines vaters töten ist besser als es auszutragen? hallo, wo sind wir gelandet, dass wenn jemand morden will, mehr recht hat als jemand, der das leben will?!?

      • mira sagt:

        @Alexander Müller
        Ausprobieren ist sehr schwierig, da die Nebenwirkung „Libidoverminderung“ oft erst nach monatelangem Gebrauch auftritt. Bei mir war das jedenfalls so. Dazu kommt, dass man als junge Frau a) sich selber noch nicht so gut kennt und b) nicht immer konstant den gleichen Sexual-Partner hat. Und die Lust wird ja nicht nur von der Pille, sondern auch von anderen Dingen gesteuert.

      • mira sagt:

        @dude
        Während meiner Stillzeit hatte ich eine solche Mini-Pille ohne Östrogen und genau diese hatte auch eine solch starke Nebenwirkung.

      • dude sagt:

        At Katharina:

        Du sagst ja genau das was ich sage?! Kondom ist einfach nicht sicher genug für Leute die wirklich nicht schwanger werden wollen. Wenn man sicher verhüten will ist der Ball bei der Frau. (mal abgesehen von Vasektomie).

        Der Komentar von Pipi weiter oben und auch von einigen anderen, zeigt einfach, dass viele vor diesen Fakten die Augen zu machen. Wenn ich eine Tochter hätte, würde ich ihr garantiert raten eine hormonelle Methode zu benützen!

      • dude sagt:

        at Mira:

        Der primäre Unterschied von minipille und Pille ist das östrogen (minipille ohne östrogen). Die Dosis ist viel grösser als bei hormonspirale. aber auch unter hormonspirale gibts keine garantie, auch die hat das potential für Nebenwirkungen.

        ich bin immer wieder erstaunt wie wenig frauen über verhütung wissen. es ist definitiv zu wenig. da muss mehr prävention und aufklärung in den schulen betrieben werden.

      • Pippi Langstrumpf sagt:

        Dude, es geht nicht nur um die unmittelbaren Nebenwirkungen. Seit den 60er Jahren ist die Brustkrebsrate in den Industrieländern stetig gestiegen, die Schweiz hatte vor etwa 10 Jahren eine der höchsten überhaupt, die aktuellen Zahlen kenne ich nicht. Auffallend ist, dass der Anstieg mit der Verbreitung der Pille zusammenhängt. Ich weiss, dass es dazu keine unabhängigen Langzeitstudien gibt, nur solche von Pillenproduzenten, das finde ich eigentlich skandalös. Seit ich bei einem Professor gearbeitet habe, der ausserdem noch eine eigene Forschungsgruppe betreibt, weiss ich, wie diese Studien, die Pharmafirmen in Auftrag geben, zu Stande kommen, ich habe kein Vertrauen.

        Man sollte von jeder verkauften Pillenpackung ein paar Rappen in einen Fond einzahlen, um damit eine unabhängige Langzeitstudie zu finanzieren, erst dann könnte man verlässliche Aussagen machen. Brustkrebs hat nach wie vor eine lausige Prognose, ausser man entdeckt ihn ganz früh, was meistens Zufall ist. Wenn er mal gestreut hat, hat man ein Todesurteil auf Raten.

        Ich habe mit dem Diaphragma sehr gute Erfahrungen gemacht, dass es wenig bekannt ist und nicht beworben wird, hängt damit zusammen, dass kaum Geld damit zu verdienen ist. In den grösseren Städten gibt es Frauengesundheitszentren, dort arbeiten Gynäkologinnen, die damit Erfahrung haben und die richtige Grösse anpassen können.

      • dude sagt:

        At Pipi

        du hast schon recht, die Pharma branche ist sehr geschickt und nicht gerade objektiv. Als Arzt ist es schwierig bis unmöglich nicht beeinflusst zu werden. Dass ev. ein Zusammenhang mit der Pille besteht ist durchaus möglich, bis jetzt aber noch nie wirklich schlüssig nachgewisen worden.
        Seit den 60igern hat sich aber auch sonst viel verändert, Ernährung, medizinsiche Strahlung, Übergewicht usw., nur um ein paar weitere potentielle RF zu nennen.

        Dass du mit dem Diaphragma gute Erfahrung gemacht hast, glaube ich dir. Leider kann man als Arzt nicht von Einzelfällen ausgehend empfehlungen aussprechen. Ein Diaphragma ist unsicher, egal wie gut angepasst. Bei einer Frau um die 40ig ist es natürlich sicherer als bei einer um die 20, denn die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden ist per se sehr unterschiedlich zwischen den beiden Altersgruppen.

        Du wirst keine Gynäkologin finden, die einer jungen Frau um die 16 ein Diaphragma empfiehlt. Viel zu unsicher. Nicht mal ein Kondom ist sicher in dieser Altersgruppe. Wegen sehr schlechter „complience“ bezüglich der Anwendung des Kondoms, muss bei unerfahreren Frauen unbedingt eine sichere Verhütungsmethode, bei der weniger Anwendungsfehler möglich sind, eingesetzt werden. Deshalb ist zum beispiel die Minipille bei einer 16-20jährigen keine gute Idee!

        Dass die Pille viele Nebenwirkungen, z.T. auch gravierende, hat, bestreitet niemand. Leider ist die hormonelle Verhütung bis heute die einzige wirklich sichere Methode (abgesehen von Unterbindung). Ohne die Pille gäbe es SEHR viele ungewollte Schwangerschaften, und damit auch mehr Abtreibungen.

      • Pippi Langstrumpf sagt:

        Dude, die Frau nimmt das Diaphragma und der Mann zusätzlich ein Kondom, schon nur wegen der Aidsverhütung. Ausserdem wird das Diaphragma immer mit spermizidem Gel bestrichen, also wird quasi „dreifach genäht“, das funktioniert auch bei den fruchtbarsten Teenies. In den Frauengesundheitszentralen sind die Ärztinnen durchaus bereit, auch den jungen Frauen ein Diaphragma anzupassen, warum auch nicht. Ich finde einfach diese Zentrierung auf die hormonelle Verhütung nicht angebracht, wer seinen Körper kennt, braucht das auch nicht. Meine ungeplante Schwangerschaft trat übrigens ein, bevor ich das Diaphragma kannte. Ich war aber insofern konsequent, dass ich eine körperliche Beziehungen nur einging, wenn es für mich keinen Weltuntergang bedeutete, schwanger werden zu können.

      • Katharina sagt:

        „Wenn ich eine Tochter hätte, würde ich ihr garantiert raten eine hormonelle Methode zu benützen!“ dude, snd sie mediziner?

        nein das wuerde ich meiner tchter nicht sagen. ich wuerde sie zur gynaekologin schicken und genau die methode finden, die fuer sie passt. dann wuerde ich ihr eine packung kondome geben und ihr sagen fuer alle faelle entweder traegt er das dann oder no fun. und wenn sie lieber mit frauen, dann wuerde ich ihr erklaeren wie wir uns gegen STDs schuetzen.

        Einig der neueren praeparate (zb Nuvaring) haben lebensgefaehrliche seiteneffekte und einiges wurde hier dewegen vom markt zurueckgenommen. auch tacuhen schon die erste haftpflichtsklagen auf. also mit diesen praeparaten ist nicht zu spassen.

        brustkrebs: es gibt eine grosse korrelation zu hormonersatztherapie (menopause). es sind aber die gleichen aktivsubstanzen wie hormonelle verhuetungspraeparate.

        also wen auf dem beipackzettel der hrt pillen steht ‚may cause breast cancer‘ dann ist die korrelation eben genug hoch, dass ein haftplfichtsklage stattgegeben wird. deshalb steht es ja drauf.

        Diaphragma werden hier nur zusammen mit spremiziden als sicher eingestuft.

        klinische test, bzw das bewilligungsverfahren der fda:

        die antragssteller muessen die klinischen studien selber finanzieren UND sie muessen das antragsverfahren der FDA bezahlen. das heisst, die FDA finanziert sich aus den geldern der antrgasverfahren. smot wenig unabhaengikeit.

        umgekehrt haben wir ueber das haftungsrecht den grossen vorschlagshammer i nachinein, wo die pharma dann zahlen muss, was aber den opfern schlechter medikation nicht hilft.

      • dude sagt:

        Tja Katharina, ich bin Arzt und verstehe einiges von der Materie. Klar würde ich einer Tochter lieber etwas anderes empfehlen, aber leider gibts nicht viel besseres.

        Als Arzt muss man den jungen Frauen etwas geben, wo sie sich darauf verlassen können. Einer 16jährigen ein Diaphragma zu empfehlen ist ziemlich mutig, wenn nicht gerade fahrlässig. Wir sprechen hier nicht von 30-40 jährigen in einer fixen Beziehung!
        16jährige sind oft betrunken, irrational, spontan usw. Kann man da erwarten, dass sie „spontan“ das Diaphragma aus der Handtasche kramen, etwas Gel draufschmieren (der notabene bezüglich STD’s nicht gerade toll abschneidet), und dann das noch richtig einsetzen? Klare Antwort Nein!
        Ausserdem ist es für viele junge Frauen einfach emotional viel entspannter, wenn sie nicht die ganze Zeit Angst haben, dass das Kondom reisst usw. Darum ist beim 1. Mal Sex das Kondom und dann Pille/Mirena usw. UND Kondom (STD’s) Mittel der Wahl zur Verhütung.

        „nein das wuerde ich meiner tchter nicht sagen. ich wuerde sie zur gynaekologin schicken und genau die methode finden, die fuer sie passt. dann wuerde ich ihr eine packung kondome geben und ihr sagen fuer alle faelle entweder traegt er das dann oder no fun.“ -> genau so würde ich es auch machen, ich weiss aber, dass sie kein Diaphragma kriegen wird!

        Das mit den potentiellen krebsfördernden Nebenwirkungen bestreitet auch niemand. In der Medizin muss man es aber zuerst beweisen, dass ev. die Pharma die Finger im Spiel hat ist klar aber noch lange kein Grund um vorschnelle Schlüsse zu ziehen. Wir Mediziner wünschten uns auch grosse therapiestudien ohne Pharmabeteiligung! Aber wer zahlt?

        Sie dürfen prä- und postmenopausale Frauen nicht in einen Topf werfen, ganz anderes Kollektiv!

      • Widerspenstige sagt:

        @dude…
        Ja wenn wir schon einen Arzt hier haben: wann kommt denn nun die Pille oder ähnliches für den Mann?! Und wieso werden Verhütungsmittel, Spirale, Diaphragma immer noch nicht von der Grundversicherung bezahlt jedoch Viagra (jaja, ist nicht ein Verhütungsmittel…) anscheinend schon?

      • dude sagt:

        tja, das ist eine politische Entscheidung! das würde SEHR viel Geld kosten.
        Bin da nicht uptodate bezüglich Pille für den Mann. Sie wird sicher eines Tages Realität sein.

      • Widerspenstige sagt:

        @dude…
        Ich verstehe nicht: wieso soll das eine poliltische Entscheidung sein und sehr viel Geld kosten? Es kostet unsere Gesellschaft bereits sehr viel mehr Geld, weil der Körper der Frau eigentlich völlig ungeeignet ist, dieses Geschütz von Verhütungsmitteln etc. (habe ich bereits erwähnt) an ihr auszuprobieren und anzuwenden und die Folgeschäden wie Embolien, Trombosen, Gebärmutterkrebs, Brustkrebs, psychische Störungen, Abtreibungen, Suizide….zu bewältigen. Es ist mE eine sehr bequeme Haltung, nach wie vor die Frau damit derart zu belasten. Ich fordere die Politik und die Pharmaindustrie auf, unterstützt von verantwortungsvollen Ärzten und Psychologen sowie Psychiatern, hier endlich die Frau besser zu schützen und den Mann in den Fokus zu nehmen. Seine Anatomie diesbezüglich ist viel einfacher geschaffen als diejenige der Frau, das weiss die Wissenschaft/Medizin schon längst und tut trotzdem zu wenig. Ich finde dies nicht richtig und die Frauen lehnen sich noch viel zu wenig dagegen auf.

      • dude sagt:

        hopla, da scheint sich einige Wut angesammelt zu haben! Es ist sehr wohl politisch, es gibt zum Beispiel kein Brustkrebs-Screening Program im kanton Zürich, in Genf schon, und das obwohl hier der Effekt in zig Studien belegt ist, Screening führt zur Früherkennung und zur grösseren Heilungschance. Aber auch hier spart die Politik. ärzte können auch nicht alles selbst entscheiden!

        Sie haben Recht, so wie es aktuell ist, ist die Verantwortung zu einseitig. Da Kondome kein wirklich sicherer Schutz sind, liegt der Ball bei der Frau. Noch…

        Die Pharmariesen sind ziemlich heftig daran am forschen, das ist ein gigantischer Markt. Wenn es so einfach wäre, hätten wir schon lange mehrere Präparate. Der Pharam ist es egal wer verhütet, hauptsache sie verdienen sich eine goldene Nase. Wenn sie das mit Männern tun, ist das denen genauso willkommen.

        Mit der Anatomie liegen sie falsch. Die männliche Reproduktionsmaschinerie ist um einiges anfälliger, da kann man ziemlich was kaputt machen, denn die Zellen befinden sich alle in ständiger Vermehrung. Und da wo Zellen sich teilen besteht das grösste Potential für Schäden. Bin hier aber kein Experte, weiss nicht einmal wie genau diese Pille für den Mann dann funktionieren soll, werde mich damit beschäftigen wenn sie Realität wird.

        Man muss die Nebenwirkungen auch mal etwas realistisch betrachten. Der grosse Mehrheit der Frauen hat weder psychische Probleme, noch Thrombosen, noch Krebs wegen der Pille. (was nicht heisst, dass es das nicht gibt). ich finde es verantwortungslos, dass 35jährige Frauen die stark rauchen und womöglich noch adipös sind, noch eine Pille verschrieben bekommen, aber leider gibts es das.

      • Widerspenstige sagt:

        @dude…

        ‚…Die Pharmariesen sind ziemlich heftig daran am forschen, das ist ein gigantischer Markt. Wenn es so einfach wäre, hätten wir schon lange mehrere Präparate. Der Pharam ist es egal wer verhütet, hauptsache sie verdienen sich eine goldene Nase. Wenn sie das mit Männern tun, ist das denen genauso willkommen.
        Mit der Anatomie liegen sie falsch. Die männliche Reproduktionsmaschinerie ist um einiges anfälliger, da kann man ziemlich was kaputt machen, denn die Zellen befinden sich alle in ständiger Vermehrung. Und da wo Zellen sich teilen besteht das grösste Potential für Schäden…‘

        Da bin ich mir nicht so sicher und stelle gerne einen Auszug aus dem Link unter ‚familienplanung.de‘ hier rein:

        ‚…An der Entwicklung einer „Pille für den Mann“ wird seit Jahrzehnten gearbeitet, bislang ohne durchschlagenden Erfolg. Alle Versuche – ob mit Hormonen oder mit nicht-hormonellen Wirkstoffen – zielten bisher darauf ab, die Spermienproduktion oder -reifung zu unterbinden oder die Samenzellen in ihrer Beweglichkeit und Befruchtungsfähigkeit einzuschränken.

        Von den unterschiedlichen Forschungsansätzen hatte eine Hormonkombination aus Gestagenen und Testosteron die bisher besten Chancen, zur Marktreife zu gelangen. Erste Studienergebnisse zeigten, dass der Wirkstoff geeignet sein könnte, die Spermienproduktion zu unterdrücken. Er wurde als jährlich zu wechselndes Implantat, ergänzt durch eine „Dreimonatsspritze“, verabreicht.

        Doch im Frühjahr 2007 stellten die Pharmakonzerne Organon und Bayer Schering Pharma, die gemeinsame Forschung bis auf weiteres ein. Grund waren nach Angaben der Konzerne Befürchtungen, dass ein hormonelles Verhütungsmittel als Kombination von Implantat und Spritze von Männern zu wenig angenommen würde.

        Derzeit testet die Uniklinik Münster im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einer kleinen Studie eine Gestagen-Testosteron-Kombination als Verhütungsspritze für Männer. Chinesische Forschungen sind ebenfalls in der Testphase einer Spritze für den Mann.

        Auch wenn sich die Präparate in absehbarer Zeit als tauglich erweisen sollten, bleibt ihre Vermarktung durch die Industrie erst einmal ungewiss….

        Da kann ich nur staunen und vielleicht auch noch andere hier, wieso die Verhütung für den Mann so lange auf sich warten lässt. Es liegt also eher an der Akzeptanz bzw. Befürchtung der Pharma, dass die Männer sich schlicht weigern würden/könnten, sich dies anzutun. Noch Fragen diesbezüglich?!

      • Alexander Müller sagt:

        @widerspenstige

        Es ist nicht so, dass eine Verhütung beim Mann einfacher wäre als bei der Frau. Für die Samenproduktion ist u.a. Testosteron sehr wichtig, welches aber auch viele andere Funktionen erfüllt. Die „Pille für den Mann“, in der Form wie ich von ihr gelesen hatte bestand darin die Testosteronproduktion in den Hoden auszuschalten und dem Mann dafür alle paar Monate ein Testosterondepot ins Fettgewebe zu spritzen. Denn ohne Testosteron funktionierte auch die Erektion nicht mehr.
        Nun ist es aber so, dass tendenziell dann zu beginn des Behandlungszyklus zu viel und gegen ende zu wenig Testosteron vorhanden ist…mit Folgen wie Stimmungsschwankungen etc. Ausserdem ist das ganze Prozedere ja recht aufwändig. Es stimmt nicht, dass es bei Männern leichter wäre…es ist im Gegensatz eher schwieriger, denke ich. Da das Sexualhormon Testosteron sowohl für Fruchtbarkeit als auch Sexualität eine sehr grosse Rolle spielt.

        Man müsste etwas finden, das an einem möglichst effizienten Punkt ansetzt. Nur in die Fruchtbarkeit und nicht in andere Bereiche eingreift.

      • stef sagt:

        Bevor ich in den Urlaub fuhr hatten wir doch hier schonmal so Diskussionen. Für mich ist das Kondom immer noch das einzige vernünftige Verhütungsmittel, weil ich die hormonellen als Sexverhütungsmittel erlebt habe, ob Pille, Nuvaring oder Hormonspirale. Wenn 16 Jährige zu spontan oder zu unzuverlässig für Diaphragma oder Kondom sind, was sind sie dann bei der Pille? Wenn die erwähnte 16 Jährige wegen dem Alkohol kotzen muss, ist die Pille draussen, wirkt sie dann noch?
        Haben 16 Jährige nur mit jemandem Sex und davor diverse Gesundheitscheks gemacht? Ab wann bekommen Jugendliche ohne Scherreien die Pille, geht das auch ohne die Info an die Eltern? Ich hatte mein erstes mal mit 13, meinst du mein Bettgspänli war da schon mal bei der Frauenärztin?
        Ohne Verhütung finde ich es viel schöner, aber wenn dann Kondom

  • StefanB sagt:

    Der Nachteil von „Mein Bauch gehört mir“ ist, dass leider viele die Konsequenz nicht daraus ziehen wollen, dass Eigentum auch Verantwortung mit sich bringt. Frau geht manchmal recht sorglos damit um.

    Und das Frau Jenny dieses Tabu bricht, um PR für ihr neues Buch zu machen, ist ja keine neue Masche: Um Paris Hilton wars ja auch immer still, ausser sie lancierte gerade ein neues Projekt oder Produkt. Von all den anderen Stars und Sternchen ganz zu schweigen.

    Klar ist: nur Frauen können Kinder gebären, das hat die Natur so eingerichtet. Wir Männer können nur zusehen und staunen.

  • Hans Mustermann sagt:

    Ja, Männer sind sowohl bei einem Abbruch wie auch bei einer von ihnen gewollten Schwangerschaft besondes auch rechtlich im Nachteil. Aber da es vor allem die Frau betrifft ist es wohl das Beste und auch gerechter die Verantwortung auch ihr zu überlassen. Oder soll man eine Frau zur Schwangerschaft/Abtreibung zwingen weil ihr Partner, ONS oder wer auch immer der Erzeuger ist, das Kind (nicht) will? Wohl eher nicht. Ungerecht vieleicht aber immer noch die Beste aller schlechten Lösungen.
    Zum Glück wurden hier wenigstens gesetzliche Rahmenbedingen geschaffen die akzeptable sind.
    Wer will schon das die Frauen wieder zu „Engelmacher/innen“ gehen müssen.

  • Pippi Langstrumpf sagt:

    Jede Abtreibung ist eine zuviel, zweifellos, trotzdem hat niemand das Recht, von einer Frau zu verlangen, ein Kind gegen ihren Willen auszutragen. Jedes Kind möchte ein Wunschkind sein. Auch Kinder, die ursprünglich nicht geplant waren, können zu Wunschkindern werden, immer dann, wenn sich die Mutter dazu entschliesst, das Kind zu bekommen. Bei mir war das so, zum Glück, und ich habe meinen Entscheid nie bereut.

  • mira sagt:

    Jetzt wird das Thema also doch noch vom Mamablog aufgegriffen. Auch wenn die Schweiz besser ist, als seine Europäischen Nachbarn, sind die Zahlen erschreckend hoch und belegen, dass viele Abtreibungen eben doch leichtfertig gemacht werden. In der abgelehnten Carte Blanche von Lea (?) hat es dazu das Zahlenmaterial gegeben. Vielleicht kann das jemand nochmals nachliefern?

    • mira sagt:

      – Also jährlich 10’000 Abtreibungen in der Schweiz.

      – „1 von 9 Schwangerschaften abgebrochen.“

      – „jede fünfte oder sechste Frau mindestens einmal in ihrem Leben eine Schwangerschaft abbrechen“

      – „Etwa zwei Drittel der Abbrüche werden an Frauen von 25 und mehr Jahren vorgenommen.“

      Das sind meiner Meinung nach eindeutig zu viele Abbrüche, als dass nicht viele leichtfertige Aborte dabei wären…

      • René sagt:

        Stimmen diese Zahlen überhaupt? Wenn ja, dann sind sie aus meiner Sicht tatsächlich recht hoch, insbesondere im Zeitalter von Vasektomie und Antibabypille. Ich will ja nicht zurück zum Abtreibungsverbot, aber etwas Augenmass statt sorgloser Rammelei wäre vielleicht nicht schlecht. Immerhin geht’s gezeugtes Leben.

    • Katharina sagt:

      Das war nicht ich, Mira, betreffend der Carte Blanche. nur zur Klarstellung.

      (Ich schrieb hier eine zeit lang als Lea, aber Eni, die Autorin der anderswo veröffentlichten Carte Blanche ist eine andere Person).

      • mira sagt:

        Ach ja, genau! Sorry für die Verwechslung. Ich hab auf die Schnelle den Beitrag nicht mehr gefunden.

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