Liebes KSB-Blog, wir beide haben uns ziemlich exakt vor 10 Jahre aufeinander eingelassen, gell. Läck bobi war ich nervös, als ich im September 2008 den ersten Text für dich abfeuern durfte. Es ging um das Konzert von Unhold im Dachstock, weisst du noch? STUN-DEN hab ich daran rumgebastelt. Wenn ich den Text heute lese, schäm ich mich ein bisschen. Weil gut ist anders. Aber item.
Es folgten wilde Zeiten, oh boy, und wenn ich wild schreibe, dann mein ich auch wild. Wie oft bin ich nach einem feuchtfröhlichen Konzert nach Hause gewankt, um dir noch davon zu berichten. Im Notfall bediente ich die Tastatur mit einem Zeigefinger, weil ich mir mit der anderen Hand ein Auge zuhalten musste. Und wenns gar nicht mehr ging, dann klemmte man sich am nächsten Tag mit Brummschädel hinter den Computer, um von irgendeiner Hundsverlochete des Vorabends zu erzählen. Der gestrenge Herr Gnos machte einem damals noch die Hölle heiss, wenn nicht anständig verlinkt wurde und der nicht minder gestrenge Herr Sartorius knallte gnadenlos mit der Peitsche, wenn man sich denn mal in der eigenen Kater-Fäule suhlen wollte.
Geduldig und nachsichtig hast du so einige feuzsche Text-Experimente, Stilblüten, Unwahrheiten und sprachliche Unflatiche über dich ergehen lassen, gell liebes KSB. Entschuldigen mag ich mich nicht dafür, weil ich weiss, dass meine blühende Fantasie dir insgeheim genau gleich viel Freude bereitet hat wie mir. Vielmehr möchte ich mich bei dir bedanken, dass ich mich all die Jahre dermassen hemmungslos austoben durfte.
Gemeinerweise hat alles ein Ende. Nein, komm mir jetzt nicht mit der Wurst. Du hast dich verändert, Frau Feuz hat sich verändert. Erwachsen wäre das falsche Wort. Aber die zeitlichen Ressourcen müssen definitiv besser eingeteilt werden und das geht leider Gottes auf deine Kosten. Ja, mir blutet auch das Herz. Aber weinen tun wir trotzdem nicht, gell liebes KSB. Ganz vom Kulturacker* mach ich mich ja nicht und du hast doch neue junge Wilde am Start, mit denen du zukünftig bestimmt allerlei lustigen Unfug und Schabernack erleben wirst. In diesem Sinn: go KSB-Crew, gooooo!
Auf immer und ewig deine,
Frau Feuz
*Frau Feuz bleibt dem Kulturkuchen als Kulturredaktorin bei Radio RaBe erhalten und schreibt weiterhin als freie Journalistin für den Bund.