Archiv für die Kategorie ‘Wüsten & Oasen’

La vraie Tour de Lorraine

Miko Hucko am Samstag den 18. Januar 2014

Jawohl, eine geführte Tour, über einenhalb Stunden, manchmal etwas leise gesprochen, in der Kälte. Hat sich trotzdem sehr gelohnt, ich erfuhr von Initiativen der Quartierbewohnenden, Grundbesitzern und eigentümlichen Bauplänen der Stadtverwaltung. Und zum Schluss die Krönung am Centralweg: die Wohnbox.

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Hier baut wirklich das Quartier – hingehen, mitlaufen, mitreden, mitdenken und sich vielleicht zum mitmachen animieren lassen. Tour de Lorraine heute ganztags, diese ganz eigene Führung ab 18:00 beim Lorrainepark.

Die Raum-Transformer (2)

Benedikt Sartorius am Freitag den 17. Januar 2014

Das experimentelle Kunstprojekt Transform mit dem programmatischen Titel Versuchsanordnung 3 öffnet heute Abend seine Türen. Kunstschaffende aus den Bereichen Musik, bildende und darstellende Kunst werden jeweils für eine Woche zusammengeführt, um in und mit den Räumen der ehemaligen Schokoladen Tobler Fabrik zu arbeiten. Woche für Woche berichten uns die Initianten, wie es an der Güterstrasse 8 aussieht – und wie sich die Räume transformieren. Der Wochenbericht von Franz Krähenbühl:

Leere Räume und kaum mehr vorhandenes beziehungsweise verwendbares Material war die Ausgangslage der ersten Künstlerinnen und Künstler Staffel anfangs Woche bei Transform. Woran würden sich das Künstlerduo Rebecca Rebekka, die Fotografin Brigitte Lustenberger, die Soundkünstlerin Valentina Vuksic und der Schauspieler Peter Zumstein also abarbeiten?

Obwohl alle in ihrer Medialität und Thematik sowie ihrem Hintergrund sehr unterschiedlich sind, haben sie sich rasch im Raum der Bar Arbeitsplätze eingerichtet und diese – ob bewusst oder nicht – gegenseitig zugewandt ausgerichtet. Das Interesse an den Arbeiten der anderen war da und wurde signalisiert. Vielleicht beim gemeinsamen Mittagessen, vielleicht beim Aushandeln, wer was wo machen will, stiessen sie auch auf gemeinsame Interessen.

So boten gewährte und verweigerte Einblicke in das gegenüberliegende Wohnhaus Peter Zumstein Anlass, über die Intimität, Abgrenzung und Voyeurismus zu diskutieren. Mit viel technischem Know-how von Valentina Vuksic entstand daraus ihre Arbeit des psychogeophysikalischen Ekel-Apparats. Eine Performance, die heute Abend zu sehen sein wird.

Während dem die Installation von Brigitte Lustenbergers Vergänglichkeit und Verfall behandelt und sich damit irgendwo zwischen Schönheit und Ekel bewegt, funktioniert die Arbeitsweise von Rebecca Rebekka vordergründig fast gegensätzlich. Mit ihren lustvollen Eingriffen reagieren sie additiv auf vorhandene Spuren und gegebene Elemente. Das Sichtbare ausserhalb und in den Räumen selber, sowie Verdecktes und normalerweise nicht Wahrnehmbares bildete also die Grundlage für die diese Woche entstandenen Arbeiten bei Transform.

Franz Krähenbühl

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Türöffnung 19.30 Uhr
Wochenprotokoll 20 Uhr
Performances 20.30 Uhr
Konzert 22 Uhr the E’s (Nicolas Python, Dave Lozer) feat. Saul De Angelis
Anschliessend Bar und DJ Tom

Hundert Jahre später

Roland Fischer am Dienstag den 14. Januar 2014

Es wird ein grosses Erinnerungsjahr, das ist klar. An anderer Stelle wurde schon vermerkt, das Jahr 2014 werde schlimm (für die Geschichte). Weil es sich eben so schön zum Parallelenziehen eignet, dass man ganz leicht im Abseits landet:

Was mich allerdings monströs nervt, sind diejenigen, die die Erinnerungswelle ausnutzen und alles Mögliche, was im Jahr 2014 passiert oder nicht passiert, in Beziehung zu den Ereignissen des Jahres 1914 setzen. So bieten im Super-Erinnerungsjahr die Finanzkrise und die europäische Eurokrise wie selbstverständlich Parallelen zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Nur: Hätte diese Parallele auch jemand bemüht, wenn die magischen 100 Jahre nicht im Spiel wären?

Vielleicht ist das ja aus eher deutsch-europäischer Warte geschrieben (da kommen dann noch 25 Jahre Berliner Mauer dazu), in der Schweiz klingt 2014 wohl weniger an. In Bern aber gibt es ein ganz besonderes Hundertjähriges: 1914 fand auf dem Viererfeld eine Landesausstellung statt, die dritte hierzulande.

Eine tolle Webseite bietet rechtzeitig zum Jubiläum ein virtuelles Museum zum weitgehend vergessenen Grossanlass, in dem man wunderbar herumstöbern kann. Die NZZ war schon vorab ziemlich begeistert von «Wucht und Pracht» des Platzes. Und auch Wiki weiss Interessantes zur Landesausstellung zu berichten, inklusive Parallelitäten zu heute: «Die Landesausstellung war zunächst für 1913 geplant. Da bei der Betriebsaufnahme der Lötschbergbahn mit Verzögerungen gerechnet wurde und der Aufbau der Ausstellungsorganisation langsamer als geplant voranschritt, wurde eine Verschiebung auf 1914 beschlossen.» Expo.02: «Am 14. Oktober 1999 bestätigte der Bundesrat die Durchführung der Expo, unter der Bedingung, dass ein striktes Sanierungsprogramm durchgeführt würde, aus dessen Resultat die Expo um ein Jahr verschoben wurde.»

Die Raum-Transformer (1)

Benedikt Sartorius am Freitag den 10. Januar 2014

Heute Freitag um 19.30 Uhr beginnt die dritte Ausgabe des experimentellen Kunstprojekts Transform mit dem programmatischen Titel Versuchsanordnung 3. Kunstschaffende aus den Bereichen Musik, bildende und darstellende Kunst werden jeweils für eine Woche zusammengeführt, um in und mit den Räumen der ehemaligen Schokoladen Tobler Fabrik zu arbeiten. Woche für Woche berichten uns die Initianten, wie es an der Güterstrasse 8 aussieht – und wie sich die Räume transformieren. Der Bericht zum Aufktakt von Franz Krähenbühl:

Heute gehts los – wie immer in den leeren, unschuldigen Räumen. Doch ist das möglich, da, wo bereits letztes Jahr Transform stattfand? Nur wenn alles umgestellt würde, wenn räumliche Disposition und Ablauf sich klar von der Versuchsanordnung 2 unterscheiden. Spuren mussten ausgelöscht und Erinnerungen abgetragen werden, doch erst die Neubesetzung des Ortes kann letztlich die Zäsur vollziehen. So erfüllen, durchdringen und beschallen Miriam Lätsch und Gabriel Wernly mit einem klassischen Konzert mit Piano und Cello um 20.45 Uhr die alten Industrieräume. Deren Ursprungsgeschichte zeigt der vom Lichtspiel zusammengestellte und vor Ort gezeigte Film. Wir sind gespannt, ob sich heute Abend dieser Ablösungsprozess einstellt.

Franz Krähenbühl

Meine Momente im Kulturjahr 2013 (5)

Roland Fischer am Dienstag den 31. Dezember 2013

Na na, so schlecht war dieses 2013 auch wieder nicht, werte Kulturstattbessimisten. Es gab ein paar tolle Konzerte – zum Beispiel Mama Rosin am Gartenfestival –, ein paar tolle Theaterabende – zum Beispiel am Auawirleben – und ein paar tolle Ausstellungen – zum Beispiel Virginia Overton in der Kunsthalle. Apropos Kunsthalle, die bescherte noch einen naheliegenden aber nicht so nahegelegenen Höhepunkt, beim seltsamen Reenactment der When Attitudes become Form-Ausstellung an der Biennale in Venedig. Man tauchte ein in dieses legendäre Spektakel und blieb ein wenig ratlos, in den Sälen, zwischen dieser Kunst, die noch sehr heutig und doch sehr von gestern daherkam, und hatte viele Aha-Momente unten im Dokumentationsteil der Ausstellung, wo man Bern ein wenig besser zu verstehen lernte (und vieles sehr von gestern und doch sehr heutig daherkam).

Kunst sehr von heute gab es an einem anderen Berner Höhepunkt, der Transform-Zwischennutzung anfangs Jahr im alten Kehrichtverbrennungsgelände. Räume jenseits aufgeräumter Whitecubes, Spielwiesen und Irrgärten, in denen man sich gern ein wenig verlor; Kunst, die sich mal aufdrängte, mal kaum wahrnehmbar am Rand lag, eine Bar als Kristallisationskeim und eine inoffizielle Dachterrasse, die ganz neue Ausblicke auf eine endlich mal städtische Stadt ermöglichte – darauf darf man sich ja zum Glück wieder freuen, ab Mitte Januar.

Des weiteren dann noch ein paar wirklich grosse Filme, allen voran Jeune et Jolie, gesehen im immer noch schönsten Kino weit und breit, dem ABC. Ozons jüngster Streich kommt (nicht wie andere aktuelle Sexfilme) ohne viel Skandal aus und geht dabei doch am schamlosesten und gleichzeitig am zartesten – was für ein Spagat – mit Lust und Liebe der jungen Protagonistin um. Es war vielleicht ein Jahr der eher leisen Töne, aber es klang durchaus nicht so schlecht, in meinen Ohren.

Meine Momente im Kulturjahr 2013 (4)

Gisela Feuz am Sonntag den 29. Dezember 2013

Es gab viel zu sehen und zu hören dieses Jahr, wenig ist hängen geblieben, das mein einigermassen kulturpessimistisches Fazit zu 2013. Mag sein, dass die eigene Begeisterungslatte mittlerweile zu hoch liegt, weil man im Leben nun doch schon die eine oder andere Rock-, Punk-, Garage- oder Was-auch-immer-Show vorgeführt bekommen hat. Psychedelic-Strickpulli-Folk, im schlimmsten Fall mit zittriger Kopfstimme, scheint einem auch ordentlich abgelutscht und New Wave war in den 80er-Jahren gut. Vielleicht sollte sich Frau Feuz aber auch einfach ein ganzes Jahr mal nur Ländler oder tibetanische Gutturalgesänge anhören, dann würde sich die Müdigkeit ob der musikalischen Phantasielosigkeit wohl von selber geben. Item.

Aus dem fast vergangenen Jahr sind zwei Konzerte hängen geblieben aus einem musikalischen Genre, welches nicht täglich den Weg auf den feuzschen Plattenteller findet: Industrial-Noise. Ein herausragendes Ereignis war nämlich das Konzert von Nine Inch Nails, welche am Züri Open Air mit ihrer einwandfreien Produktion alles und jeden vom Feld bliesen. Dann gab es erst kürzlich diese Truppe namens Corrections House (u.a. mit Scott Kelly von Neurosis) im Dachstock zu sehen, oder besser gesagt: zu fühlen. Zuerst fand man es ja ein bisschen peinlich und belustigend, dass die Herren eine dermassen überladene Symbolik zelebrierten (Insignien auf Armbinden, Rücken, Flaggen, Amps, ja eigentlich überall), doch was die vier grimmigen Mannen dann für Frequenzen auf die Zuhörerschaft losliessen, war schon grosses Noise-Kino. Wie sounddicht abgepackt fühlte man sich, kein anderes Geräusch, kein anderer Reiz fand den Weg in den Körper, sondern da waren nur diese Töne und Frequenzen, welche sämtliche Zellen in Schwingung versetzten, den Magen wohlig durchmassierten und selbst den Frequenzbereich der menschlichen Stimme so beeinflussten, dass das Gegenüber ein bisschen nach Marlboro-Mann klang. Electronic Body Music im wahrsten Sinne war das.

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Massierten sämtliche Zellen durch: Corrections House am 13. Dezember im Dachstock

Ein literarisches Highlight im 2013 war sicherlich Sven Regeners «Magical Mystery» (in zwei Nächten durchgelesen), interviewtechnisch überzeugten auf Rabe 95,6MHz die beiden Sprechgesang-Helden von Smith & Smart (und ich hab gemeint, ich würde viel reden), am Open Air Le Goulag in Fribourg froren einem im Februar bei minus 6 Grad fast die Finger am Mikrofon fest und in bester Erinnerung geblieben sind auch die liebevollen und herzberührenden handgemachten Visuals, welche Pencil Quincy in der Diamond Road Show im Rössli fabrizierte. Ansonsten, Sie verzeihen, war 2013 ein ausgemachtes Scheissjahr. Her mit diesem 14 jetzt!

Meine Momente im Kulturjahr 2013 (2)

Christian Zellweger am Donnerstag den 26. Dezember 2013

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Im Rückblick bleibt das Kulturjahr 2013 irgendwie diffus. Keine Veranstaltung, die wirklich in Erinnerung bleibt. Sogar der zuverlässige Höhepunkt, die Bad Bonn Kilbi, litt unter dem garstigen und kalten Wetter. Immerhin gabs da ein ganz hübsches Konzert von alten Helden: My Bloody Valentine. Und die schwarzen Papierschnitzel, welche die Flaming Lips ins Publikum katapultierten, tauchen auch Monate später noch aus Ärmeln und Kaputze der reaktivierten Winterjacke auf.

Während die Kilbi unter dem Regen litt, fielen andere Konzerte eher sprichwörtlich ins Wasser. So freute ich mich zum Beispiel auf den Auftritt von Deerhunter, die ihre Tour aber absagten. Ihre neuste Platte Monomania ist aber sicher ein Werk, das sich auch im neuen Jahr anzuhören lohnt. Ebenfalls eine überraschend starke Platte gelang dieses Jahr Vampire Weekend mit ihren Modern Vampires of the City. Und auch schön: Phosphorescents Muchacho – auch wenn die Live-Umsetzung dann leider nicht wirklich überzeugte.

Ein eher unerwartetes Highlight, das aber gut in Erinnerung geblieben ist, bescherte mir der neue Dampfzentrale-Leiter Georg Weinand mit seinem neuen Mini-Festival-Format. Am Performance-Abend Machine Love gabs unter anderem ein wunderbares Schattenspiel der japanischen Künstlerin Naoko Tanaka und eine amüsante bis leicht verstörende Performance der Südkoreanerin Geumhyung Jeong dazu, wie sie ihre (durchaus körperliche) Liebe zu Baggern entdeckte.

Nicht zu vergessen schliesslich all die wunderbaren Zwischennutzungen vom Serini bis zur Pneu-Bar, welche dieser Sommer der Stadt beschert hat. Und im Januar geht’s dann auch in der schönen Heitere Fahne wieder weiter.

Meine Momente im Kulturjahr 2013 (1)

Benedikt Sartorius am Mittwoch den 25. Dezember 2013

Mein Kulturjahr 2013? Das war ausgehtechnisch ein sehr sehr schlechtes und sehr sehr selektives. Das lag aber nicht etwa an den hiesigen Veranstaltern, sondern nur an mir und einer schönen familiären Umstellung. So habe ich nur sehr sehr wenige Konzerte besucht, die geblieben sind: Ganz zu Beginn des Jahres war dies die überaus fröhliche Revue zur Plattentaufe von King Pepes «Pepe Jazz», sehr viel später dann der Mittwochabend bei Beak im Dachstock (was gibts schöneres, als ein solches Konzert in der Heimatstadt unter der Woche?) oder zu Haxan Cloak ins Rössli.

Doch auch ohne Auto führte mein Weg immer wieder, wenn auch viel zu selten, nach Düdingen ins Bad Bonn, das meine wiederentdeckte Lust auf Gitarrenmusik am besten stillte: Thurston Moore, Veronica Falls, Suuns und vor allem Sebadoh spielten in dieser Stube und ich trank an diesen Abenden sehr viel Bier und es war perfekt.

2013 ist aber auch das Jahr, in dem ich die Freude an der Lektüre und das Musikhören vor der Heimstereoanlage neu entdecken durfte. Ich hatte mehr Zeit und lauschte neugieriger als auch schon den neu erstandenen Platten. Eine von diesen ist DJ Kozes Wunderalbum «Amygdala», die mit kindlicher Neugierde immer wieder neue komische Instrumente-Spuren in die Tracks für den Club und den Kopfhörer eingebaut hat und die für immer mit dem Frühling 2013 verknüpft sein wird. Eine Platte, die ich für immer verklären werde – und immer wieder anhören werde. Weil 2013, das war eben auch immer wieder dieses «Wort».

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Weltweite Weihnachtsmänner

Benedikt Sartorius am Dienstag den 24. Dezember 2013

Der Samichlaus? Der ist heute überall und weltweit, wie eine kleine Tour durch die Fotoagentur ergeben hat:

Doch der wahre Weihnachtsmann sitzt heuer in seinem Anwesen in Florida – und grüsst in der Gestalt von Iggy Pop:

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen herzlich gute Feiertage!

272 pro Monat

Roland Fischer am Donnerstag den 19. Dezember 2013

Gestern wurden interessante Zahlen gebeigt, unter anderem auch im Bund: «Vier von fünf Kulturfranken, insgesamt 8,2 Milliarden, fliessen in den Bereich Medien: 2,6 Milliarden werden für Abonnemente und Empfangsgebühren, Tonträger, Videos und Kino ausgegeben, 2,2 Milliarden für Computer und andere Geräte, 2,1 Milliarden für Zeitungen, Zeitschriften, Bücher und 1,3 Milliarden fürs Internet. Neben den Medien konsumieren die Haushalte in erster Linie Musikinstrumente, Foto- und Filmapparate (930 Millionen) oder sie besuchen Theateraufführungen und Konzerte (745 Millionen).» Die Schweizer zahlen pro Jahr über 1 Milliarde fürs Internet – und konsumieren da offenbar vor allem Kultur, das ist erfreulich. Und Computer sind demnach per se Kulturgeräte? Auch eine gute Nachricht. Bisschen seltsam dann, dass das Kino bei Abos, Empfangsgebühren etc. fungiert und nicht zusammen mit Theater und Konzerten. Ob man da den Kinobetreibern ein neues Geschäftsmodell nahelegt?

Aber darum soll es hier eigentlich gar nicht gehen – vielmehr um Kulturausgaben der viel direkteren Art, die wohl in obiger Statistik noch gar nicht auftauchen. Crowdfunding macht gerade wieder mal von sich reden, mit zwei besonderen Berner Projekten. Platten, Bücher, Webseiten – das kennt man ja. Aber Häuser? Eine ganze Überbauung? Das ist neu. Das Projekt Hier baut das Quartier will auf der Centralweg-Brache in der Lorraine nach dem Scheitern des städtischen, von vielen als zu protzig empfundenen Projekts ein eigenes Wohnbauprojekt «von unten» entwickeln. Geld sammelt man natürlich nicht gleich in Millionenhöhe, zunächst will man einen einzelnen modularen Wohnkörper bauen, der dann auf der Brache als Informationspavillon dient.

Ebenfalls bei der Crowd hausieren geht derzeit Trummer – er ist, anders als das Lorraineprojekt, schon auf der Ziellinie. Für seine Heldelieder, die für einmal nicht nur als CD, sondern auch als von Gefe toll illustriertes Buch erscheinen sollen, braucht der Liedermacher noch in paar letzte Unterstützer. Ein kunterbuntes Geschichtenprojekt wird das dann, mit vielen bekannten Gästen und unbekannten Stimmen und Gesichtern, mit Hiesigem und Fremdem.