In dieser Serie präsentiert ihnen KSB den müden Hund der Woche.
Das Hundemagazin WUFF weiss, dass Canidae gut und gerne 12 Stunden am Tag verpennen. Nehmen Sie sich ein Vorbild und machen Sie doch auch ein kurzes Montags-Nickerchen. Einfach ein paar Mal im Kreis drehen und sich dann fallen lassen, egal wo Sie sich gerade befinden. Körper und Geist werden es Ihnen danken. Amen.
Die Bilder dieser Reihe entstanden im Rahmen einer Reise durch Argentinien, Chile und Patagonien um die Jahreswende 14/15. Die Hunde sind «wild», werden von der Bevölkerung aber freundlich behandelt und gefüttert, weswegen sie ein äusserst entspanntes und gutmütiges Wesen an den Tag legen.
In dieser Serie präsentiert ihnen KSB den müden Hund der Woche.
Das Hundemagazin WUFF weiss, dass Canidae gut und gerne 12 Stunden am Tag verpennen. Nehmen Sie sich ein Vorbild und machen Sie doch auch ein kurzes Montags-Nickerchen. Einfach ein paar Mal im Kreis drehen und sich dann fallen lassen, egal wo Sie sich gerade befinden. Körper und Geist werden es Ihnen danken. Amen.
Die Bilder dieser Reihe entstanden im Rahmen einer Reise durch Argentinien, Chile und Patagonien um die Jahreswende 14/15. Die Hunde sind «wild», werden von der Bevölkerung aber freundlich behandelt und gefüttert, weswegen sie ein äusserst entspanntes und gutmütiges Wesen an den Tag legen.
Rumziehen & Musik hören: Mit dem Album Faith in Strangers von Andy Stott im überfüllten Zug von Bern nach Visp
Andy Stotts Album beginnt ohne Ton, mit dem Titel Time Away. Ich stehe auf dem Bahnsteig und warte auf den Zug und frage mich, ob ich tatsächlich Play gedrückt habe. Noch immer kein Ton aus der Musik-App. Man kennt das Ruhige von dem Album Luxury Problems, das der Manchester Produzent Stott 2012 veröffentlichte.
Um mich herum keine ausgelassene Stimmung. Die Menschen sind aufgekratzt, tragen mehrere Taschen an den Händen, es zuckt in den Fingern. Der Zug hält und ist bis zum Dach voll mit Menschen und Gepäckstücken. Vor den Türen sammeln sich Menschenknäuel.
Ich lasse Unmengen Füsse aus dem Zug strömen, bis ich selber einsteigen kann. Der erste Track beginnt nun doch noch zu wummern, Hörner beginnen sphärisch zu scheinen. Sanft wie auf einer CD mit Ozeangeräuschen. So entspannt fühle ich mich in meiner einstündigen Auszeit.
Ich steige ein, lege meinen Koffer unter den Sitz und setze mich auf einen, der spärlich freien Sitze. Der Song Violence beginnt mit einem elektronischen Wabern etwas energischer und Alison Skidmores zerbrechliche Engelsstimme erklingt. Der harte Beat und die fragile Stimme erzeugen den geisterhaften Stott-Sound. Ich sitze in der Soundblase.
Um mich herum herrscht noch immer dieses aufgekratzte Unwohlsein. Alle wollen in die Ferien, oder zurück. Die Menschen verhalten sich umständlich, stellen ihre Koffer in den Flur, niemand kann vorbei, legen ihr Gepäck auf die Sitze, niemand kann sitzen. Sie sind komplett gefangen. Es ist ihnen unangenehm zu viert in einem Abteil zu sitzen. Sie sind unruhig und müssen dauernd irgendetwas aus ihren Taschen nehmen, was eine Kettenreaktion von Stirnrunzeln auslöst.
Ich gebe auch zu den fetten, epileptischen Beats und badass Bässen von No Surrender meine Gelassenheit nicht auf. Wir fahren in den NEAT-Tunnel und die Leute stehen eine Viertelstunde bevor wir ankommen auf, um ihre Koffer in den Gang zu schieben und herumzustehen. Ich lehne mich zurück und wippe amüsiert vor und zurück.
Zu den komplett verzerrten und melodischen Beats von Damage schlängle ich mich durch Gepäckstücke und aufgeladene Menschenleiber aus dem Zug. Ich frage mich, ob Stott seinen Albumtitel «Faith in Strangers» positiv oder negativ gemeint hat.
In dieser Serie präsentiert ihnen KSB den müden Hund der Woche.
Das Hundemagazin WUFF weiss, dass Canidae gut und gerne 12 Stunden am Tag verpennen. Nehmen Sie sich ein Vorbild und machen Sie doch auch ein kurzes Montags-Nickerchen. Einfach ein paar Mal im Kreis drehen und sich dann fallen lassen, egal wo Sie sich gerade befinden. Körper und Geist werden es Ihnen danken. Amen.
Die Bilder dieser Reihe entstanden im Rahmen einer Reise durch Argentinien, Chile und Patagonien um die Jahreswende 14/15. Die Hunde sind «wild», werden von der Bevölkerung aber freundlich behandelt und gefüttert, weswegen sie ein äusserst entspanntes und gutmütiges Wesen an den Tag legen.
Veröffentlicht in Strassenkunst | Kommentarfunktion geschlossen
Christian Zellweger am Donnerstag den 30. Oktober 2014
An den Mauern des Aareufers beim Altenberg dominieren die bekannte Telefonvorwahl und die Tags der damit Assozierten. Etwas versteckt an der Ecke prangt jedoch noch was anderes – oder besser: Jemand anderes. Nur: Wer ist dieser Mann? Und warum schmückt gerade er diese Wand? Ist es etwa ein Jugendbildnis des Malers? Fragen über Fragen, um Hinweise wird gebeten.
Mit dem Mixtape «Shyne Coldchain II» vonVince Staples durch die Länggasse in Bern
Ich spaziere am Mittag durch die Strassen, steuere auf den Sandwich-Laden in der Ecke Fabrik-Länggasse zu und hole mir das dicke Thunsandwich mit Gurken. Die geloopten Engelchöre hauen mir fast die Kopfhörer vom Kopf. Die Stimme räuspert sich:
«Yeah. Back and blacker than ever.»
Ich gehe schmatzend vorbei an massenweise herumziehenden, Rucksack mit Büchern und Lunchpaketen tragenden, jungen Menschen. Sie sind wieder da. Eine eher hohe aber akzentuierte Stimme erzählt über einen gesampelten Vocal-Beat Geschichten und zeigt mir Bilder. Zum Beispiel von einem Jungen, der jemanden umbringen will, weil er gesehen hat, wie sein Vater das selbe tut. Manchmal verfallen die Raps in krächzende Töne, die im im Hals stecken bleiben.
«Breaking all the written rules / Breaking the tradition of that inner-city raising fools»
«I apologize for breaking up your perfect home»
Der Beat klingt trocken, wie damals «NY State of Mind» von Nas, mit diesem sich im Kreis drehenden, ins unendliche fliessenden Ton. Die Lieder sind kaum länger als drei Minuten, voller Energie und bestehen aus dichter, verschachtelter, zugänglicher Sprache. An meiner Ecke, wo früher das Bettenland war, wohnen jetzt auch neue Leute. Sie pflanzen vor ihrem Haus Gemüse an, haben eine Seilbahn gebaut und spielen auf der Strasse Fussball. Auf der anderen Seite wurde ein altes Geschäft zu einer glänzenden Wohnung umgebaut. Darin ist ein Ehepaar eingezogen, das ich nie sehe, immer die Vorhänge zugezogen hat und einen BMW fährt.
«Homie, I ain’t humble, I deserve this shit. […] So fuck you, fuck you, fuck you and fuck you.»
Ich denke daran, wie in der Strasse, in der ich gehe, am Donnerstag Abend die einzelnen Party-Kolonnen mit je circa zehn Leuten johlend Richtung Innenstadt ziehen und am Sonntag in derselben Strasse sich die jungen Eltern darüber unterhalten, in welchem Restaurant es die besten Kindersitzchen gibt und dass es eigentlich auch ein Ronorp für Kinder geben sollte!
«They let the monkey out of the cage, he got a gun / he got a book, he got a brain, you better run»
Christian Zellweger am Donnerstag den 18. September 2014
Heute, 17.00 Uhr, Redaktion «Der Bund»: Die Tagesverantwortlichen der Ressorts versammeln sich um den Sitzungstisch, um ein letztes Mal gemeinsam die Zeitung von morgen zu besprechen. Je später der Abend, desto schneller drehen sich die Räder einer Redaktion, so wirklich Zeit hat eigentlich niemand.
Genau der richtige Moment für Sarah Vanhee und ihre Biennale-Performance «Lecture for Every One». Keine Vergnügungsveranstaltung, sondern eine politische Aktion sei ihr Eindringen in institutionalisierte Situationen, wo Menschen zusammenkommen um etwas zu erschaffen oder besprechen (also eben: Sitzungen), sagt sie. Und so trägt sie ungerührt von skeptischen Blicken ihren Text vor, ihren Versuch «to address people collectively in ways other than laws and regulations, simplistic political messages, mainstream media and advertisements».
Von Begegnungen mit Taxifahrern erzählt sie, von sinnentlerten Konnotationen zum Wort «together», von ihren inneren Widersprüchen, dem Leben im System und vom System selbst: «We don’t need a catastrophe we are the catastrophe».
Zuvor hatte sie schon Sitzungen bei der Kantonalbank, im Inselspital, bei der Erziehungsdirektion oder eine Tanzstunde geentert. Viele Leute hätten positiv auf sie reagiert, sagt die Künstlerin nach der Aktion auf dem Gang – auch beim Bund liess man die Intervention mindestens über sich ergehen, war verblüfft oder angenehm überrascht über den unerwarteten Bruch.
Heute um 20.00 Uhr berichten die beiden Performerinnen im Theater vis-a-vis von ihren Erfahrungen mit dem Projekt in Bern.
Mit dem Album “Lese Majesty” von Shabazz Palaces im Zug von Bern nach Basel.
Ich steige in den Zug und nippe an meiner Flasche Orangensaft. Der Beat setzt ein und der Zug rollt los. Untermauert von sphärischem Wummen aus dem Outerspace lehne ich mich zurück und sehe die leeren Strassen Berns verschwinden.
Meet us there / We throwing cocktails at the Führer
Schnell wechseln die kurzen Lieder ihre energiegeladenen Klänge: Disco, Gil-Scott Heron, Black Panters, Blues, Jazz und World sind eine Rakete, die in den Himmel schiesst. In Olten kreuzt mein Zug einen anderen. Ich sehe nebenan im Fenster eine weisse Frau die gelangweilt eine Zeitung liest und in der Nase bohrt. Von dem Bild in der Zeitung schauen mich wütende afroamerikanische Bürger an.
Blackness is abstracted and protracted by the purest
Ich streife an zersiedelten mittelländischen Dörfern vorbei und sehe ein Quartier mit neugebauten eckigen Bauhaus-Häusern. Ich denke, dort wohnt vielleicht André Corboz.
It’s black-ephilic and petalistic catastrophic hymns
I scream and yell like Samuel L / I’m often on like Chaka Khan
Als ich Basel aussteige bin ich wieder auf dem Boden gelandet und schaue etwas kritisch die Waffen der Polizisten an, die vor dem Bahnhof stehen.
Bitch boy, pistol aimin’ / Black star, minds are schemin’ / Fulfill all our dreamin’ / That’s what’s up this evenin’
Er gehört mittlerweile zu Berns Sehenswürdigkeiten, dieser Julian Sartorius. So hat sich am Buskerseine Menschenschaar um sein Schlagmaterial gruppiert, um sich das Ganze einmal von nahem anzusehen. Allen voran waren es die Kinder, die laut nach einer Zugabe riefen, obwohl sie sich aufgrund massiver Lautstärke auch schon mal die Ohren zuhalten mussten. Und am Ende verneigte sich Herr Sartorius mit einer strahlenden Herzlichkeit und streckte die Klangschale hin, so dass niemand daran zweifelte, dass sich der Kollekten-Batzen für dieses Spektakel gelohnt hatte.
Auch sehr zu empfehlen ist Georg Traber mit seiner Stock-Performance, die einer Mischung aus Kung-Fu und Mikado-Spiel ist. Das Buskers dauert noch bis heute in die Nacht. Beginn um 18 Uhr.