Gestern fand unter dem Motto «Mensch / Maschine» das dritte Mad Scientist Festvial statt. Da gabs fliegende Katzen, eine Menschmaschine und ein Labor, das sich auf das perfekte Ich spezialisiert hat.
Irgendwann, so um 22.30 Uhr herum, hatte ich schon einiges an nackter Haut und sich windenden Körpern gesehen (in der Performance «Fruits» und im Optimierungs-Labor der Tanzgruppe Unplush), so dass ich eine erste Steile These wagte: Gibt mensch Kunstschaffenden die Aufgabe, sich mit künstlicher Intelligenz zu befassen, ziehen sie ihre Klamotten aus und verwandeln sich in sterile, böswillige Kreaturen, die so tun, als seien sie nett. So etwa bei Unplushs Tanzstück «Labor: Meet your best self», als die entzückenden Labor-Mitarbeitenden die Tänzerin Maria Demandt auf einen Operationstisch hievten und sie in eine Barbie ummodelierten. Das sah dann etwa so aus (Blick durch die Glasscheibe):
Ein amüsantes Gefühl von Unbehagen erfüllte mich, umringt von all diesen sinistren Zukunftsvisionen, die das Mad Scientist im Naturhistorischen Museum bündelte. Da half es denn auch nicht viel, als der Niederländer Bart Jansen seine Drohne der speziellen Art präsentierte: seine Hauskatze, die von einem Auto überfahren wurde und die er so präpariert hat, dass sie nun über unseren Köpfen flog. Er erzählte auch von seinem Buch, das eine Reihe Bilder von «road killed animals» enthielt. Ich dachte nur so: «Road Killed Animals» wäre ein toller Bandname.
Apropos Band: Die Gruppe Menschmaschine rund um Sängerin Claire Huguenin interpretierte Kraftwerk-Songs neu. Umringt von einer Gruppe Birken, ganz ohne Elektronika und mit viel jazzigem Schalk schickten Oli Kuster, Christoph Utzinger und Kevin Chesham Blut durch die kalten Song-Gerippe.