Und noch ein Nachzügler: Die Lieblingssommermode vom Fischer.
Ich musste mich unlängst aufklären lassen, dass die Frage nach süss oder sauer beim Gespritzten durchaus keine Leerformel ist (wer trinkt Wein schon mit Citro, dachte ich bis dahin), dass man also ohne expliziten Wunsch nicht automatisch einen klassisch sauren Gespritzten bekommt. Gut Dreiviertel aller an Berner Tresen bestellten Gespritzten seien nämlich süss. Sowas.
Dazu passt nun sehr gut der Siegeszug des Aperol Spritz – auch so ein überaus süsser Zeitgenosse. Er leuchtet einem ja derzeit von allen Sonnenterrassentischen entgegen – man könnte sagen, der Aperol ist die Aufmerksamkeitsneurose des gemeinen Weissweins. Nichtsdestotrotz mag ich die orangen Apero-Leuchten, erinnern sie mich doch immer an Venedig, wo die Mode des verstärkten Gespritzten ihren Ursprung hat. Allerdings bestellt man dort keinen «Aperol», sondern einfach einen «Spritz». Und wird erst dann, und damit zurück zum Beginn, prompt nach dem persönlichen Gusto gefragt. «Con Aperol o Campari» heisst es da; frei übersetzt: «süss oder herb».
Und ja: Mit Campari schmeckt der Spritz um Welten besser.