Archiv für die Kategorie ‘Lieblinge’

Gemeinplatz

Oliver Roth am Freitag den 24. April 2015

Es grünt und sonnt wieder. Natürlich suchen alle nach den heissesten und blühendsten Plätzen in der Stadt. Besonders nach dem new place to be. Aber es gibt auch einige Plätze zum Verweilen, die schon lange da sind und die alle kennen. Entdecken sie diese Orte von Neuem! Der Innenhof vom Progr. Das Verwaltungs- und Technik-Team des Kulturzentrums hat letzte Woche eigenhändig die überall im Hof verteilten Holzkisten neu begrünt (was ich mit höchster Sympathie beobachtete). Es gibt eine Kiste mit einem ganzen Baum drin. In anderen gedeihen Minze oder Stockrosen. Wildblumen strecken schon ihr erstes Grün aus den Töpfen – wenn man genau hinschaut.

 

In dieser kulturellen biotischen Umgebung darf man sein mitgebrachtes Mittagessen an der Sonne verspeisen. In der Turnhalle wird man zwar seit letztem Jahr verscheucht, wenn man sich aus der eigenen Tupperware verpflegt. Dafür ist nun Sami Daher fix eingezogen und verteilt seine Pita an meterlange Schlangen. Nur noch die Trennwand, die den Progrhof in der Mitte teilt ist ein kleines Manko. Franziska Burkhard, die  Geschäftsleiterin vom Progr meint dazu: “Die Mauer muss weg!” 

Ich sage, schaut euch eure Umgebung genau an, findet die versteckten Wildblumen. Überall.

Zig Zag Records My Love

Milena Krstic am Samstag den 18. April 2015

Jeden dritten Samstag im April findet der Record Store Day statt (heute!). Auch wenn ich mit solchen XY-Whatever-Days (Vater, Mutter, Rauchmelder, Jogginghose, Sonnenschutz) nichts anfangen kann, fühle ich mich dem Tag des Plattenladens am ehesten zugeneigt. Es gibt sogar einen, den mag ich besonders: Es ist der Zig Zag Records in Thun.

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Etwa so gross wie eine Schuhschachtel, liegt er ganz in der Nähe des FulehungDenkmals, ist über und über mit Musik aus aller Welt gefüllt und beschäftigt Personal, das niemals um Auskunft verlegen ist. Während ich bei Grooveshark, dem Streaming-Dienst meiner Wahl, den Broadcast-Modus einschalten kann, ist es im Zig Zag ein Mensch, der meinen Musikgeschmack erörtert und mir dann eine Scheibe unter die Nase hält, die ich noch nie zuvor gehört habe.

Mein letzter Besuch ist leider schon ein Weilchen her, aber ich kann mich erinnern, wie ich zwischen den neuen Scheiben von Jack White und Little Dragon wählen wollte und am Ende doch beide gekauft habe.

Oh, Zig Zag Records, mögest du Thun und allen, die dort landen, erhalten bleiben! Dir widme ich den Record Store Day 2015.

Und welches ist Ihr Lieblingsplattenladen? Teilen Sie uns das via Kommentar mit, Deluxe-Variante mit Foto!

Im Naturhistorischen Museum Bern findet im Rahmen der «Rock Fossils» Ausstellung eine besondere Ehrung dieses Tages statt: Ab 13 Uhr gibts Punk von STINK, Stoner Rock von den Groove Druids und Rathouse Records verkauft Platten. Hier gehts zur Veranstaltung.

Frühlingsputz mit «Die drei ???»

Gisela Feuz am Sonntag den 15. März 2015

Frühlingsputz steht an, gellen Sie, werte Leserinnen und Leser. Sie stöhnen und verwerfen die Hände? Ging mir auch so, bis ich kürzlich zufälligerweise auf dem Estrich über eine Kiste mit Kassetten gestolpert bin. Seit dem putzt Frau Feuz richtig gerne und hört sich dabei durch die frühen Abenteuer von Die drei ??? Oh Nostalgie! Was haben ich und mein grosser Bruder uns um die Kassetten gestritten und den Abenteuern von Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews verbotenerweise bis jeweils spät in die Nacht gelauscht.

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Folge 1-39 gelten als Klassiker dieser Serie, die heute offenbar immer noch produziert wird. Tatsächlich bestechen diese frühen Folgen mit eigentümlichem Charme, nicht zuletzt wegen der scheppernden Synthesizer-Melodie, mit der jede Episode eröffnet wird. Zudem sind da diese einnehmenden simplen Geräuschkulissen – etwa der krächzende Papagei in der Hauptzentrale der drei ??? auf dem Schrottplatz von Onkel Titus und Tante Mathilda, knarzende Türen in Geheimgängen oder Autofahrten mit Chauffeur Morton – und nicht zuletzt die drei Detektive selber. Da wäre der erste Detektiv Justus Jonas, ein dicklicher blitzgescheiter Junge, der sich gerne möglichst hochgestochen ausdrückt, der zweite Detektiv Peter Shaw, der «Höseler» in der Truppe, der sich schnell graust und Aufträge, welche flüsternde Mumien und Geisterschlösser beinhalten, lieber nicht annehmen möchte und der dritte Detektiv Bob Andrews, «zuständig für Recherche und Archiv.»

Es war eine aufregende, exotische und gruselige Welt, in die einem die frühen Fragezeichen-Hörspiele aus dem Jahre 1979 entführten. Böse Zigeunerinnen lasen aus Kristallkugeln, Papageien krächzten rätselhafte Satzfetzen, Diebesgut musste nachts auf dem Friedhof gesucht werden, aus ägyptischen Sarkophagen liess sich Mumiengeflüster vernehmen und nicht selten fanden sich die drei ??? in mysteriösen Höhlenlabyrinthen wieder. Grossartig! Zudem stellen die Audio-Abenteuer der drei Detektive auch ein reizendes Zeitzeugnis dar. Anstatt im Internet wird mit der Telefonlawine nach Menschen gefahndet, Walkie-Talkies und Richtmikrophone werden als technische Errungenschaften sondergleichen vorgeführt und ob jemand einen Telefonanruf überhaupt tätigen konnte oder nicht, kann leicht an den Telefonleitungen abgelesen werden, die zu einem Haus führen oder eben nicht. Damals war die Welt eben noch in Ordnung, hach. So jetzt aber fertig hier. Ich gehe den Backofen putzen, und zwar mit dem seltsamen Wecker.

Wie Sie dem Foto entnehmen können, fehlen einige Folgen aus der Klassiker-Serie. Falls Sie welche auf dem Estrich rumliegen hätten, dann melden Sie sich doch. Ich putze Ihnen dafür die Badewanne. Deal?

«Freunde promoten!»

Oliver Roth am Donnerstag den 12. März 2015

Unsere Leserin Frau Keller hat letzthin in einem Kommentar bemerkt, dass auf diesem Blog nur über Freunde berichtet wird und dieser dadurch an Glaubwürdigkeit verliere.

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Weil Frau K. im ersten Teil ihrer Aussage natürlich recht hat und wir vom KSB als schlechtbezahlte Schreibende im Apparat unseres grossen Zürcher Mutterkonzerns uns ganz besonders um unsere Leserschaft kümmern müssen, möchte ich gerne auf ihre Beanstandung eingehen. Ja, ich möchte bei zukünftigen Beiträgen sogar vermehrt auf meinen Freundes- und Bekanntenkreis Rücksicht nehmen und gleichzeitig das Gegenteil vom zweiten Teil von Regula K.s Aussage behaupten.

NordsiteHeute möchte ich meinen guten und langjährigen Freund Lukas Iselin vorstellen. Der Jurist, aufgewachsen in Wabern, ist ein musikalischer Tausendsassa. Sehr wahrscheinlich wird es ihm nicht recht sein, dass ich so ausgiebig seine Person ins Zentrum stelle. Aber der Service gegenüber meinen Lesenden geht vor, sorry Luki. Nun, der Produzent, Live- und Studioinstrumentalist sowie DJ Iselin ist in vielen tollen Band-Projekten unterwegs: Lo&Leduc, Patrick Bishop, Trinidad, Nordsite. Letztere haben gerade eben ein neues Video veröffentlicht. Mit Lo&Leduc hat er soeben drei Swiss Music Awards gewonnen. Patrick Bishop wird gerade in Deutschland als Geheimtipp bekannt. Besuchen sie doch nun eigenständig die jeweiligen Webseiten der vorgestellten Projekte und hören sie die Lieder oder schreiben sie Lukas direkt einen Liebesbrief. Er wird sich freuen und an einem seiner zahlreichen Konzerte sicher persönlich danke sagen.

Ich hoffe, liebe Leserschaft, sie haben durch einen weiteren Beitrag, der stark auf sie zugeschnitten ist, die Glaubwürdigkeit und Lesefreundlichkeit unseres Blogs von neuem schätzen gelernt. Plus eine Person aus dem Berner Kulturleben kennengelernt, die sie vorher nicht kannten.

Stets zu Diensten.

Ihre Schreibmaschine, O. Roth

PS: Miko Hucko möchte anfügen, dass sie mit Lukas Iselin ins Gymnasium gegangen ist – in die selbe Klasse.

sonOhr: wohliges Fläzen zum Kopfkino

Gisela Feuz am Sonntag den 15. Februar 2015

«In den 50er-Jahren wurde nicht selten der wöchentliche Hörspieltermin wie ein Theaterbesuch eingeplant und vom übrigen Alltag abgeschirmt. Wenn Hörspielzeit war, sassen wir immer schon eine Viertelstunde vor der Ansage am Radiogerät und drehten an den Knöpfen. Sobald die Sendung anfing, hatten wir das Gefühl, als seien wir selber der Äther, und körperlos geworden schlüpften wir zu den imaginären Stimmen in den Apparat. Eine Stunde, die wir am liebsten zu einer Ewigkeit gedehnt hätten.» (Ludwig Harig, Schrifsteller und Hörspielmacher)

Bis zur Erfindung aus Ausbreitung des Fernsehens gehörte das Hörspiel zu den beliebtesten Unterhaltungsformen. Namhafte Literaten wie etwa Bertolt Brecht, Gottfried Benn, Friedrich Dürrenmatt, Ingeborg Bachmann, Günter Eich, Max Frisch und etliche andere fabrizierten in den 50er-Jahren Hörstücke fürs Radio und für viele Schauspieler war es eine Ehre, wenn nicht gar ein Muss, Hörstücken ihre Stimme zu leihen. In den Nachkriegsjahren, als Gedrucktes Mangelware war, sassen in Deutschland bis zu 12 Millionen Menschen vor den Radio-Apparaten, wenn in den Abendstunden Hörspiele ausgestrahlt wurden.

homeAuch heute noch ist das Radio das meist genutzte Medium, wenn auch das Interesse nachzulassen scheint und Hörspiele – einst die Königsdisziplin des Hörfunks – zu einem Nischenprodukt geworden sind. Zum Glück aber gibt es das sonOhr Hörfestival, an welchem es Hörstücke in unterschiedlichster Form und mit vielfältigen Inhalten zu hören gibt. Akustische Roadmovies, Satiren, Features, (experimentelle) Dokumentationen, Klanginstallationen, Radio-Novela und gar ein Live-Hörspiel werden im Kino Kunstmuseum und im Kulturpunkt im Progr in jeweils einstündigen Blöcken geboten. Letzterer wurde übrigens mit alten Möbeln und Stehlampen in ein richtig gemütliches Wohnzimmer verwandelt, so dass man eine Ahnung bekommt, wie es in den 50er-Jahren gewesen sein dürfte, wenn sich die ganze Familie vor dem Radiogerät versammelte. Da zieht sich die geneigte Zuhörerschaft auch gerne mal die Schuhe aus und fläzt wohlig auf Sofas und Sesseln, währenddem man sich ganz dem Kopfkino hingibt.

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Kulturpunkt-Wohnzimmer

Gehen Sie hin! Das sonOhr Hörfestival findet noch heute Sonntag statt mit Wettbewerbsblöcken um 13, 14.30, 16 und 17.30Uhr im Kulturpunkt im Progr und 12:30, 14, 15.30, 17, 18.30Uhr (live-Hörspiel) im Kino Kunstmuseum. Dort werden dann heute Abend auch die Wettbewerbs-Gewinner bekanntgegeben und gekürt.

Wer sich für die Geschichte des Hörspiels interessiert, dem sei «Kleine Geschichte des Hörspiels» von Hans-Jürgen Krug ans Herz gelegt, erschienen bei UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz.

Adieu, Trix

Roland Fischer am Sonntag den 22. Juni 2014

Genau so wird sie uns in Erinnerung bleiben. Als Verfechterin eines glühend gelebten Lebens.

Beatrix Bühler (Foto Anna Lupien)

Beatrix Bühler (Foto Anna Lupien)

Oder wie es in der Mitteilung von AUAWIRLEBEN heisst:

Sie liess sich von ihrer schweren Krankheit nicht aufhalten und genoss im Mai ihre letzte Ausgabe von AUAWIRLEBEN, fuhr weiter eifrig an Premieren und sprudelte bis zum Schluss vor Freude an ihrer Arbeit.

und weiter:

Mit AUAWIRLEBEN werden Trix Bühlers künstlerischer und aufklärerischer Geist, ihre Hartnäckigkeit und ihre kämpferische Eleganz weiterleben.

Sie ist weg und ja, verdammt, wir sind noch da. Auawirleben.

Letztens in Thun (wieder einmal)

Milena Krstic am Samstag den 21. Juni 2014

Holaduli Akut ThunIn der Stadt Thun geschah gestern Abend Magisches: In dem nah an den Bahngeleisen gelegenen Kultur- und Politzentrum Akut spielte die Band Holaduli. Die vier jungen Berner Oberländer geben schon seit Jahren Konzerte, aber auf Tonträger haben sie ihren schaurig schönen Mundart-Pop noch nicht verewigt. Und obwohl man sich Holaduli nicht in der Endlosschlaufe anhören kann (man würde ja gerne), hat die Band eine treue Gefolgschaft, die mehrstimmig mitsingt, wenn der verwegene Sänger «dSunneblueme» oder «Dr Cowboy» anspielt. Besungen werden die Planeten, das Meer («zMeer i mir isch zMeer i dir»), die Blumen und die Revolte gegen alles, was dem Gemüt nicht gut tut. Veredelt von Kontrabass, Piano und einem stimmigen Schlagzeugspiel, stimmt irgendwie alles in Holadulis Galaxie. Und weil die Stimmfarbe des Sängers an Thom Yorke erinnert, könnte man meinen, das Berner Oberland habe seine eigenen Radiohead. Der Mond kreist um die Erde? Gestern hat er für ein Weilchen die Umlaufbahn geändert und Holaduli in sein Zentrum genommen.

Ein paar Worte zum Akut: Das Akut ist eine selbstverwaltetes und unkommerzielles (Eintritt und Preise für Getränke sind frei wählbar) Kultur- und Politzentrum, das im Dezember 2013 eröffnet wurde. Es ist die Errungenschaft vom Kollektiv A-Perron, das sich seit geraumer Zeit für Freiräume in der Stadt Thun engagiert – und auch schon symbolisch das Schloss Thun besetzt hat. Die Stadt Thun hat dem Vereinskollektiv eine ungenutzte Baracke auf dem Gelände des ehemaligen Feldschlösschen-Depots zur Nutzung überlassen. Die SVP-Fraktion macht sich nun aber Sorgen darum, wie die Stadt Thun sicherstellen will, dass es nicht zu «übermässigen Störungen der Nachbarschaft, Problemen mit Gewalt und/oder Drogenkonsum» kommt. Nun gibt es aber an der Seestrasse – also praktisch vor der Haustüre des Akut – einen Strassenstrich, der seit Jahr und Tag geduldet wird. Dass dort täglich Prostituierte in Autos von Fremden steigen und garantiert einer grösseren Gefahr ausgesetzt sind als die Nachbarn, denen es aufgrund von tiefen Bässen zu laut werden könnte, stört weder die SVP noch sonst jemanden. I just don’t get it.

Plattenkiste Vol. 37: Joan As Police Woman

Milena Krstic am Sonntag den 30. März 2014

Die Plattenkiste öffnet sich wieder!
Aus aktuellem Anlass mit Joan Wasser alias Joan As Police Woman, einer der coolsten Sängerinnen, die das Business aktuell zu bieten hat. Kürzlich ist ihr viertes Album «The Classic» erschienen. Mit diesem Nu-Soul-Werk ist die Amerikanerin auf Tour und das Beste daran: Sie kommt nach Bern. Yay!

Hier 4 Gründe (zufällig herausgepickt aus Hunderten), weshalb Sie sich Miss Police Woman anhören sollten.

1. Sie gibt dem Songtitel «Eternal Flame» eine komplett neue Bedeutung (aus dem Album «Real Life», 2006). Und bringt mit dem dazugehörigen Video unsere Vorstellungen von einem schönen Tag am Meer durcheinander.

2. Das neue Album «The Classic» zeigt eine gerade dem Casting-Show-Publikum oft vorenthaltene Seite des Soul-Gesangs auf, wie der Autor dieses Artikels treffend schreibt: «Die Musik-Castingshows wollen uns oft verkaufen, dass Soul-Gesang etwas Bombastisches sei: immer noch eine Stimmpirouette mehr, herausgefeuert mit der ganzen Inbrunst wild gewordener Wuchtbrummen. Je aufgebrezelter, desto näher liegen die Hände der Juroren schon am Weiter-Drücker für die nächste Runde.» Joan As Police Woman nimmts locker und ist trotzdem umwerfend.

3. Die 44-jährige Joan Wasser ist ehrlich. Auf die InterviewFrage, in welcher Form sie in ihrem Leben Glück habe erfahren dürfen, antwortet sie: «Schon nur die Tatsache, dass ich in Amerika als eine weisse Frau geboren wurde, gibt mir Unmengen von Freiheiten, it gives me tons of ups.»

4. Joan Wasser, die mit dem verstorbenen Singer-Songwriter Jeff Buckley liiert war, hat eine Vorliebe für hübsche Chorgesänge und lebt diese auch auf «The Classic» aus. Ein Hoch auf die Mehrstimmigkeit!

Joan As Police Woman spielt am Sonntag, 6. April, in der Turnhalle des Progr.

Neues vom KSB-Liebling

Christian Zellweger am Donnerstag den 7. November 2013

Dank dem Kino im Progr-Hof hat er uns auf diesen Seiten den Sommer über beschäftigt, er ist aber auch seit den Anfängen dieses Blogs ein regelmässiger Gast: Der geschätzte Herr Anderson.

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In diesem Jahr hat sich Anderson nicht nur auf diesem Blog rumgetrieben, sondern in Persona auch in Deutschland, nämlich für die Dreharbeiten zu «The Grand Budapest Hotel». Einmal mehr hat er seine gewohnte Entourage versammelt (Bill Murray, Adrien Brody, Jason Schwarztman, Owen Wilson), diesmal um den 20er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts zu huldigen.

Bis Andersons neustes Werk zu sehen sein wird, dauert es zwar noch ein bisschen. Wie kürzlich bekannt wurde, wird der Film seine Premiere als Eröffnungsfilm der 64. Berlinale im Februar 2014 feiern. Diese Nachricht hat uns auf den Trailer aufmerksam gemacht, der bereits seit Mitte Oktober im Internet rumschwirrt. Und so sieht das dann aus:

Nochmal: Adieu, liebgewonnene Bars

Roland Fischer am Donnerstag den 26. September 2013

Nicht nur in der Lorraine geht es mit Liebgewonnenem vorbei, auch in der Innenstadt steht ein Wechsel an, der die Zeitungsleser-Unterwelt aus den Fugen bringen könnte: das Diagonal, liebstes Fixerstübli für Leseräusche, bekommt eine neue Leitung. Am Samstag ist nach 11 Jahren Schluss für die symphatische alte Crew – ab Mitte Oktober übernehmen dann die Ossobukko-Macher (Sassafraz u.a.) das Café an der Amthausgasse. Dem Vernehmen nach wird nichts Umwälzendes passieren, oder wie es auf der provisorischen Webseite heisst: «Schon bald ist es soweit und wir heissen Sie herzlich willkommen im: Presse-Café Diagonal».

Dominic Fischer „Gastern“

Weitergehen dürfte es dann auch mit einem erfrischend unprätentiösen Kunstprojekt, das anfangs September im Diagonal seine Taufe erlebt hat: BART (nun ja, der Name…). Eine Leuchtreklame als Kunstkasten und ein sehr offenes Format, da steckt offenbar eine bewusste Abkehr vom Kunstbetrieb mit drin. Oder wie es die Initianten sagen: «BART ist Kunst und Kommerz, Sinn und Unsinn, überraschend, aufmüpfig und einzigartig.» Mitmachen kann jeder, alle paar Wochen wählt eine Jury ein neues Sujet aus und lässt es leuchten. Erster Gewinner war der Werbefotograf Dominic Fischer.