Der Berner Schriftsteller Giuliano Musio spürt für KSB jede Woche einen heimlichen Verwandten eines vermeintlich einzigartigen Begriffs auf. Manuel Kämpfer illustriert ihn.
Heute: Die Bromrübe
Weit weniger bekannt als die Frucht des Brombeerstrauchs ist dessen Wurzel, die Bromrübe. Und das, obwohl sie jede Voraussetzung erfüllt, eine Delikatesse zu sein: Sie ist übelriechend, leicht giftig und anspruchsvoll in der Zubereitung. Während ihre nahen Verwandten, die Him- und die Heidelrübe, nur noch zur Biogasproduktion verwertet werden, haben einige Feinschmeckerrestaurants die Bromrübe als kulinarische Köstlichkeit wiederentdeckt. Heute tischt man allerdings nur noch das Rübeninnere mit seinem unverwechselbaren Geschmack nach Südfrüchten und kalter Zigarettenasche auf. Der Verzehr der leckeren Dornen wurde vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit nach mehreren Erstickungsfällen verboten.
Wegen ihrer dornigen Oberfläche ist die Bromrübe mit einer äußerst schmerzhaften Ernte und Zubereitung verbunden.
Nächste Woche: Das Rumbastilzchen