(ksbn) Es ist ein bisher unbekannter Skandal von unerhörtem Ausmass: Führende Figuren in der Berner Kulturszene verschweigen seit Jahren ein eklatantes Loch in ihrem Bildungskatalog.
Gut informierte Kreise berichten: Die Personen an den Spitzen der kulturellen Flaggschiffe der Stadt wissen nicht, wie man ein Programm schreibt, heisst es aus der Dampfzentrale und von KonzertTheaterBern.
Doch diese Begebenheit macht auch vor kleineren Häusern nicht halt. Sowohl die Leitung des Tojo-Theaters als auch des Schlachthauses hätten bisher wohl noch nie eine Zeile programmiert, so die Aussagen von Insidern.
Etwas besser scheint es beispielsweise beim Literaturfest zu stehen: Mitglieder sollen jeweils damit angeben, den Videorecorder für die Übertragung des Bachmannpreises programmiert zu haben, sagen Kenner. «Aber seit wir wissen, wie es in der Szene steht, sind wir aber auch nicht mehr sicher, ob das nicht jeweils die Praktikanten übernommen haben.»
Die Konsequenzen dieser Enthüllungen für den Berner Kulturbetrieb sind noch nicht absehbar. Ob überhaupt etwas passiert, ist fraglich. «Hier zu reagieren, ist nicht meine Aufgabe. Es müsste zuerst ein Programm von den Künstlern kommen», liess Kultursekretärin Veronica Schaller verlauten.