Wir öffnen die Plattenkiste und stellen einmal mehr ein aktuelles, wenn auch schon ein wenig liegengebliebenes Album vor. Heute: Gonjasufi röchelt den übersteuerten Soul und bereichert den Katalog des gepriesenen Labels Warp mit einer sonderbaren Veröffentlichung .
Von den Rändern der Vergnügungsstadt Las Vegas schickt Sumach Valentine alias Gonjasufi die wohl sonderbarste Veröffentlichung des bisherigen Jahres in die Welt hinaus. Als höre ein Eremit einem Weltempfänger zu, klagt, jault und predigt der Yogalehrer seine Mantras ungefiltert über verwaschene Psychedelia-, Acidrock-, Blues- und Soul-Versatzstücke. Natürlich sind die 20 Kurz-Tracks auf «A Sufi and a Killer» keine Zufallsauswahl, stammen sie doch aus den Laboratorien der kalifornischen Produzenten Gaslamp Killer und Flying Lotus, die dem Wüsten-Sänger ein anscheinend schlecht zusammengeklebtes und gut gefälschtes Mixtape zuschickten. Und so pfadet sich der Hörer seinen Weg durch diese unwirtliche und unwirkliche Freak-Gegend, die sich kurzzeitig ins schal-glitzernde Zentrum wagt – und grossartig verschrummt und übersteuert endet.
_________
Zum Reinhören benutzen Sie diesen Youtube-Ausgangspunkt.