Archiv für die Kategorie ‘Hin & Weg’

Nur damit du weisst

Mirko Schwab am Samstag den 26. August 2017

Seit zwei Tagen nur noch Trettmann. (Ein ganzer LKW voll mit bulgarischen Melonen, Schüblig.)

Mit automatischer Tonhöhenkorrektur und einer strikten Entsättigungspolitik in der Bildsprache hat sich das Kreuzberger Label Kitschkrieg einen guten Ruf erspielt. Prädikat Zeitgeist. Darüber thront, als unangefochtener König: Ronny Trettmann. Seit sich der in Karl-Marx-Stadt geborene Seelensänger vor zwei Jahren seines Vornamens entledigt und das karibianische Timbre merklich abgedunkelt hat, wird ihm weit über die Dancehall-Szene hinaus Respekt gezollt. Mit Recht: Keiner versteht es wie er, den Kitsch mit dem Krieg zu verheiraten, Plastik und Soul unter 1 white cap zusammenzuführen. Weiter darf man schwärmen, dass ihm auch textlich – mit der Nonchallance eines alten Hasen und unter Einbezug alter Dancehall-Gimmicks – die Dinge gut gelingen. Zuletzt: «Grauer Beton».

Eine Ballade zwischen Plattenbauten, von der Spätjugend in der Wendezeit. Das durch die Hip-Hop-Schulen tradierte Bild des Blocks – in den schlechtesten Varianten als Betteln um Realness – wird hier in sorgfältigen Schattierungen gemalt.

«Und ab und zu hielt gleich dort wo wir wohn’n
Ein ganzer LKW voll mit bulgarischen Melon’n»

Und obwohl doch unterschiedliches Terrain, der Westen von Bern und der Osten Deutschlands, klingt aus der Ferne dies Piano an:

«Es het Schüblig ggäh.»

Trettmann spielt am 03. November im Dachstock.

«Voi ma non poi»

Gisela Feuz am Donnerstag den 17. August 2017

Alle sind sie parat für die grosse Show, die Zirkusband schmetter gutgelaunt eine lüpfige Nummer über die Brache, bloss einer verschanzt sich ängstlich hinter dem Vorhang und will so gar nicht ins Rampenlicht. Angst spielen liege ihm, sagt Ivan Georgiev. Der 32-jährige Schauspieler und Teatro-Dimitri-Absolvent ist dieses Jahr das erste Mal mit dem Zirkus Chnopf  unterwegs, der zur Zeit auf der Warmbächlibrache gastiert und dort sein neustes Programm «Panik» zeigt. Angst spielen kann er tatsächlich, ist es doch nicht nur für Kinder höchst amüsant, Georgiev dabei zuzuschauen, wie er den furchtsamen Clown mimt, dessen Angstattacken ihn in allerlei missliche Lagen manöverieren. (Kostprobe gibts hier.)

Wie jedes Jahr lotet der Zirkus Chnopf, diese familiäre farbenfrohe Zirkus-Institution, die bereits seit 27 Jahren mit ihren Wohnwagen durch die Lande tingelt, in seiner künstlerischen Arbeit ein aktuelles gesellschaftspolitisches Thema aus. Spielerisch und mit viel Humor wird dieses Mal die Frage aufgegriffen, wie es mit den unterschiedlichen Arten von Ängsten umzugehen gilt, wie diese in Frustratrion oder Wut umschlagen können, und wie verletzlich eine Seele doch wird, wenn die zugehörige Person stets nur scheitert.

Die Geschichte rund um den ängstlichen Clown und die schöne Seiltänzerin wird mit Hilfe von Artistik, Theater und viel Live-Musik erzählt. Diabolos und Menschen fliegen ungefähr gleich hoch durch die Luft, vergnüglich überspitzte Balzkämpfe erinnern an Wrestling-Einlagen und mit viel Slapstick wird genüsslich absurde Komik erzeugt. Dabei reicht den insgesamt 10 Artist*innen (davon 5 Jungartist*innen mit Jahregang 1997 oder jünger) oftmals der eigene Körper als Mittel zum Ausdruck.

Die Atmosphäre, welche der alternative Kleinzirkus Chnopf auf der Warmbächlibrache kreiert, ist charmant, behaglich und ungezwungen. Ausserdem dürfte ein Besuch im Chnopf auch um einiges günstiger ausfallen, als einer beim grossen Bruder auf der Allmend – beim Chnopf wird am Ende der Vorstellung Hutgeld gesammelt. Allerdings dürfte nach der Begutachtung von «Panik» dem einen oder anderen Elternteil die eigene Jungmannschaft ordentlich in den Ohren liegen, dass jetzt unbedingt und auf der Stelle ein Trampolin angeschafft werden müsse. In diesem Fall halten sie es doch mit dem ängstlichen Clown und sagen sie ganz einfach «voi ma non poi»*.

Der Zirkus Chnopf  ist noch am Freitag 19:30 (mit Konzert von Los Hermanos Perdidos), Samstag 16:30 und 19:30 und Sonntag 16:30 auf der Warmbächlibrache zu sehen.

*Bevor Sie die Sprachpolizei verständigen:  Ihm sei sehr wohl bewusst, dass es eigentlich «voglio man non posso» heissen würde, sagte der ängstliche Clown alias Ivan Georgiev. Aber was klingt besser, he? Eben.

 

Out of Komfortzone: Schloss Schadau

Milena Krstic am Samstag den 5. August 2017

In dieser Serie verlässt KSB die Komfortzone und erweitert den eigenen Horizont, indem andere aus der Agglo oder über kulturelle (Un)orte berichten, die uns bis anhin durch die Lappen gegangen sind. In dieser Ausgabe berichtet Remo Rickenbacher aus dem Schloss Schadau im disneylandischen Thun. 

Mein Schreib-Atelier befindet sich im Schloss Schadau. Wenn man vor sich den Thunersee und ein opulentes Bergpanorama präsentiert bekommt, mag das gleichzeitig inspirieren und ablenken. Damit ich gedanklich nicht abdrifte, habe ich das Foto einer Katze vergrössert, auf eine Alu-Platte aufgezogen und im Atelier aufgestellt. Sie überwacht nun als Big Brother jeden meiner Arbeitsschritte. Und wenn ich unaufmerksam bin, stürzt sich die Katze plötzlich in Richtung Boden, wo die Platte einen höllischen Lärm erzeugt. Manchmal streichle ich das Bild auch.

Wenn ich nicht gerade schreibe, verbringe ich die meiste Zeit im Badezimmer. Die sanitäre Anlage bietet nicht nur ein Wespennest und vorlaute Vögel, sondern auch Schimmel, Schmutz und schlechten Rotwein. Ich halte fest: Bei der Badreinigung gibt es erträglichere Massnahmen, als den Schimmel an den Wänden wegzunagen.

Slam Poet Remo Rickenbacher betrachet die über ihn wachende Big Brother Katze …

… und zeigt uns den Schimmel in der Waschanlage des feudalen Schlosses. Bilder: David Oesch

Remo Rickenbacher ist in Thun geboren und aufgewachsen, lebt und amtet heute von Bern aus. Seiner Heimat hat er gemeinsam mit dem Filmemacher David Oesch ein kritisches Denkmal namens «Stadt der Falten» gesetzt. Seit dem Jahr 2007 organisiert und moderiert er den Thuner Slam im Cafe Bar Mokka. Rickenbacher ist es auch, der einen der schönsten Abgesänge auf MC Anliker geschrieben hat. Aktuelle Auftrittsdaten finden Sie auf seiner Internetseite.

Nessie gesichtet!!!

Gisela Feuz am Freitag den 4. August 2017

  – – BREAKING NEWS – –

Werte KSB-Leser*innen, ich habe in diesem Schottland Video-Aufnahmen machen können, welche die Existenz von Nessie ein für all Mal beweisen!!! Hier exklusiv für Sie:

 

Es erstaunt nicht, dass sich Nessie in Loch Ness bis anhin einwandfrei zu verbergen wusste. Schliesslich ist besagtes Loch mit einer Tiefe von 230 Metern der zweitiefste See der britischen Inseln, wobei der grösste Teil auf mehr als 152 Tiefe liegt und gerade mal 13.6% der Seefläch flacher sind als 30 Meter. Das heisst: Die Ränder sind sausteil, und fallen an gewissen Stellen gar in einem Winkel von 75° ab.

Wer jetzt gerade gedacht hat «ideal bei heissem Wetter für einen Köpfler, da stösst man sich wenigstens nicht die Birne», dem seien folgende Fakten nicht vorenthalten: In tieferen Lagen ist Loch Ness gerade mal fünf Grad warm, an der Oberfläche könnte der See in einem sonnenreichen Sommer (also eigentlich nie) theoretisch 12 Grad erreichen. Wer hier baden geht, ist entweder ein knallharter Hund oder strunzblau – egal zu welcher Liga man gehört, bevor fünf Minuten um sind, ist die Chance gross, dass man den Löffel abgegeben hat. Ausserdem ist Loch Ness aufgrund von Torfpartikeln tiefschwarz und soll über zahlreiche Höhlen und Ausbuchtungen verfügen – dort unten dürfte sich also tatsächlich so einiges tummeln. Aber wer weiss das schon so genau. Bis anhin waren mehr Menschen auf dem Mond als am Grunde von Loch Ness.

Sie mögen tiefe Seen? Dann machen Sie doch einen Ausflug nach Brienz. Der Brienzersee ist mit seinen 260 Metern noch tiefer als Loch Ness, in ähnlich malerischer Umgebung angesiedelt, dabei aber mit aktuellen 20 Grad temperaturmässig schon fast im Bereich Kinderplanschbecken. Und Monster gibt es dort dieses Wochenende am Brienzersee Rockfestival auch zu begutachten.

In da hud

Roland Fischer am Donnerstag den 3. August 2017

Nettes neues Crowd-Hobby: Stadtpläne einfärben, damit man weiss, in welchem Quartier was los ist. Wo findet sich der Geldadel, wo ist Touristenalarm, wo verkehren die Hipster (wahlweise Alarm oder Attraktion). Ein einzelner Pinselstrich bewirkt noch nichts, erst die Masse macht’s. Hier der aktuelle Stand für Bern:

Andere Städte sind schon viel detaillierter koloriert – ein Blick lohnt sich womöglich für die nächste Ferienplanung. Und man kann sich vorstellen, dass da auch schon etliche Edit-Wars à la Wikipedia toben.

Fantastische Nerd-Veranstaltung

Gisela Feuz am Samstag den 8. Juli 2017

Man muss schon ein ausgesprochener Nerd relativ fest an Filmen interessiert sein, um sich nachmittags bei diesem Wetter in einen Kinosaal zu setzen. In Neuchâtel tun dies die Tage ziemlich viele Leute, dort geht nämlich das NIFFF, das internationale Fantastic Film Festival, über die Leinwand. Nebst dem japanischen Helden Takashi Miike, der seinen 101 Film vorstellte (das Mutterschiff hat hier berichtet), sind zahlreiche andere Lieberhaber*innen von Übersinnlichem, Unerklärlichem und Fantastischem aus aller Welt nach Neuchâtel gereist. Erfreulich: Die Schweizer*innen brauchen sich mit ihren Erzeugnissen keinesfalls zu verstecken. Im Gegenteil. Der Kurzfilmblock macht klar: Hier wird mit viel Ideenreichtum, stilistischer Vielfalt und auch Humor zur Sache gegangen.

Richtig lustig ist zum Beispiel «Schutzplan Vollmond» von Elias Jutzet, welcher die Verbrüderung zweier Werwölfe über den Röstgraben hinweg zeigt. Oder auch Sophie Wietlisbachs filmische Postkarte «Swiss Made», die in drei Minuten den Alpentourismus aufs Korn nimmt. Eher grimm geht es dann in Arnaud Baurs Western «Sons of Bitches» zu und her, an dem ein gewisser Quentin Tarantino bestimmt seine Freude hätte, derweilen Luc Walpoth in «One of Them» eine postapokalyptische Welt zeichnet, in welcher Menschen zu lebenden Batterien werden. Richtig übel (mit weggucken müssen) wirds dann in Izù Troins Animationsfilm «Féroce», in welchem ein junger leitender Angestellte gnadenlos durch einen Wald gejagt wird, während Bart Wasems Alptraumparodie «Zarr-Dos» mit schwebenden Riesenköpfen als Hauptfiguren an Absurdität und Nonsense kaum zu überbieten ist.

Wer dem NIFFF noch nie einen Besuch abgestattet hat, sollte dies unbedingt tun. Nicht nur gibt es zahlreiche Filme zu entdecken und zwar inmitten eines Publikums, das Werbespots mitsingt und mitklatscht und auch sonst mit Zwischenrufen für vergnügliche Stimmung sorgt, sondern auch das Rahmenprogramm unten am malerischen Neuenburgersee lässt sich sehen. Wie einer der Musiker der Rambling Wheels erklärte, welche mit ihrer Space-Rock-Oper «Interstellar Riot» das Festival eröffneten, könne man das ganze NIFFF über einfach feiern, ohne sich auch nur ein einziges Mal in einen Kinosaal zu verirren. Man glaubt ihm auf Anhieb.

Heute ist Abschlusstag des NIFFF, seit 10 Uhr laufen Filme, gucken und feiern kann man bis spät in die Nacht. Übringens ist/war auch die Berner Cervelat-Prominienz vor Ort prominent vertreten: Reverend Beat-Man hat eine Carte Blanche erhalten und durfte seine Lieblingsfilme vorstellen, derweilen DJ Biru von den Round Table Knights unten am See auf der Open Air Bühne die Plattenteller rotieren liess.

Welten kreieren!

Roland Fischer am Mittwoch den 5. Juli 2017

Berner Binsenwahrheiten: Warum wegfahren im Sommer, wenn es hier am schönsten ist? Hält sich dann aber doch kaum jemand daran, scheint’s. Konsequenterweise kann man sich die Welt nun auf sehr vielfältige Weise in den Browser holen, einem HKB-Forschungsprojekt sei dank.

Unlängst haben die Macher eine interaktive Version aufgeschaltet, auf der man ganz nach Belieben an der Weltkarte schieben und zerren und herumfiguretlen kann, bis man meint, gar nicht mehr auf die gute alte Mutter Erde herabzuschauen. Nur schon die Namen der verschiedenen Projektionen!

Also: Perspektiven verschieben! Nein, wir sind nicht unbedingt der Nabel der Welt. Auch wenn es an einem aareseligen Sommertag so scheinen mag, wenn man gar nirgendwo sonst hin muss.

Gugus Gurte – Goldener Kaktus

Gisela Feuz am Donnerstag den 29. Juni 2017

Oben auf dem Berg geht’s dieses Jahr in Runde 34 – unten am Fuss doch immerhin auch schon in die fünfte Ausgabe. Vom 12. bis am 15. Juli findet in der Heiteren Fahne nämlich einmal mehr die Benefiz-Veranstaltung GugusGurte statt, wobei sich das Programm durchaus sehen lassen kann, welches das ehrenamtlich ackernde Kollektiv zum fünften Geburtstag auf die Beine gestellt hat. Mit dabei sind unter anderem Melker, Geplantes Nichtstun, Nikosh, Volca Massaker Orchester, Miss Tigre, Mister Milano, Capital Soul Sinners, Wassily, a=f/m, Kummerbuben u.v.a.

Übrigens sind Gurtenfestival und Heitere Fahne dieses Jahr noch enger verknüpft, als sie das aus geografischen Gründen eh schon sind. Der Erlös aus den Depotspenden der Mehrwegbecher soll dieses Jahr nämlich in die Kasse der Heiteren Fahne fliessen. Erwartet werden dürfen zwischen 15’000 – 20’000 Stutz. Und was macht die Heitere Fahne damit? Verschenken. Und das obwohl das Nonprofit-Projekt, in welchem 80 Prozent der Arbeit ehrenamtlich erledigt wird, das Geld doch eigentlich selber bitternötig hätte.

Sie seien halt quasi verdammt dazu, alles ein bisschen anders anzugehen, erklärt einer der Fahnisten lachend. Und drum würden sie das Geld nicht selber behalten, sondern hätten einen Preis damit ins Leben gerufen: den Goldenen Kaktus. Nominieren kann jede*r jede*n, der/die in irgendeiner Form das eigene Leben bereichert. Zum Beispiel die nette Verkäuferin aus der Migros, den lustigen pensionierten Geschichtenerzähler oder die Tankstelle im Quartier, wo alle Angestellten immer schampar freundlich sind. Ziel dieses Preises sei es, die Menschen dazu anzustiften, darüber nachzudenken, wer denn da eigentlich das eigene Leben bereichere. Schön nicht?! Frau Feuz hat soeben zwei Nominierungen abgefeuert. Sie möchten auch? Na dann hüü und zwar hier.

Aus den Nominierten werden die fünf schönsten Geschichten ausgewählt und am Samstag 9. Dezember in der Heiteren Fahne mit einem Goldenen Kaktus prämiert. Der Preis besteht nicht aus Geld per se, sondern vielmehr aus der Möglichkeit, auch etwas zu teilen und zum Beispiel die Arbeitskollegen oder grad das ganze Büro zu einem Essen in die Heitere Fahne einzuladen.

Kühle Räume, heisse Themen

Roland Fischer am Mittwoch den 21. Juni 2017

Wo ist es verlässlich kühl an so einem Hitzetag? Natürlich, im Museum. Denn Kunst mag den Sommer nicht so.

Aus konservatorischer Sicht wäre es in vielen Fällen in unseren Breitengraden angemessen, im Depot- und Ausstellungsbereich gemässigte Temperaturen von nicht weniger als 15°C im Winter und nicht mehr 25°C im Sommer an­zustreben.

Da empfiehlt sich zum Beispiel ein Ausflug nach Neuchâtel (wo ja sowieso bald das NIFFF anfängt, seines Zeichens coolstes Filmfestival der Schweiz), ins Centre Dürrenmatt. Auf der tollen Terrasse mit Blick über den See ist es auch grad eher warm, aber im Bauch des Gebäudes lässt es sich bestens ein wenig aushalten.

Die aktuelle Sonderausstellung dreht sich um Dürrenmatts Verhältnis zu den Naturwissenschaften. Und da ist einiges an Denk- und Sprengstoff vorhanden, zum CERN, zur Atombombe, zur Medizin. Und nicht zuletzt zum Trendthema des Jetzt:

Food for thought, auf jeden Fall. Gleiches gilt offenbar für die Revolution in den Berner Museen, vor allem für den Kunstmuseum-Teil, hat man sich sagen lassen. Da sind schon letzte Tage, also nichts wie hin.

Kultur am Sankt-Immerleinstag

Roland Fischer am Donnerstag den 8. Juni 2017

Noch nichts vor am Wochenende? Dann empfiehlt sich ein Ausflug in den (unumstritten Berner!) Jura, nach Saint-Imier. Da geht am Samstag und Sonntag nämlich die HKB an Land, mit einem vielfältigen Kulturprogramm in allen möglichen (Leer)Räumen.

Allein der alte Schlachthof lohnt einen Besuch – so hat man Ende des 19. Jahrhunderts Industrie gebaut. Und so wird da in diesem Moment Kultur aufgebaut:

Es wird Kino fürs Ohr geben, Video-Transformationen, Klassik in der Fleischhalle, Theater Theoriediskurs zu anarchistischen Szenen, eine Begegnung von Microtonality und Jazz, das legendäre Reich-Stück Drumming und ein Musikexperiment mit der Bevölkerung. Und einen sehr charakteristischen Mikrokosmos zwischen Land und Stadt, Politik und Kultur.