«Ich liebe die Menschen, aber die Natur noch mehr.» Und dann kehrte er seiner Familie, der Gesellschaft bedingungslos den Rücken zu und zog los in die weite Natur im Norden Amerikas. Und das trotz Bestnoten in der Tasche, eigentlich eine ideale Voraussetzung für eine erfolgreiche Karriere (im herkömmlichen Sinn).
Von und mit der Natur leben, das war sein einziges Ziel. Dieses Ziel erreichte Alexander Supertramp dann auch, mehr als ihm zum Schluss lieb war. Denn das viele Wasser und die tragische Verwechslung von Beeren lassen unseren Protagonisten – ich kann es nicht anders beschreiben – in der grössten Einsamkeit verrecken und die 140 Minuten Film sind um.
Gewaltige Bilder, betörende Musik und fantastische Schauspielerei machen «Into the Wild» zu einem sehenswerten Streifen. Sean Penn führte Regie und er tat dies sehr gut. Zu Beginn des Abspanns sieht man ein Selbstportrait des Aussteigers und erst dann realisiert der Kinogänger, dass es sich hier um eine wahre Geschichte handelt. Das Foto verblüfft durch seine Ähnlichkeit mit dem Hauptdarsteller – spätestens dann geht der Film tüchtig unter die Haut.
Meine Begleitung jedenfalls blieb stumm.
«Das Glück ist nur real, wenn man es teilen kann.» Dieser Satz ritzte Supertramp mit letzten Kräften ins Holz – wie Recht er doch hat.