Archiv für die Kategorie ‘Daten & Termine’

Kulturbeutel 28/08

Frau Götti am Montag den 7. Juli 2008

Frau Götti empfiehlt:
Wenn das so weitergeht mit dem Wetter: den Gang ins Kino. «J’ai toujours rêvé d’être un gangster» ist eine charmante, sehr französische Parodie auf Gangsterfilme. Die von Filmkritikern herbeigeschriebene Ähnlichkeit mit «Pulp Fiction» finde ich etwas weit hergeholt – dafür ist das Zitat auf den 70er-Jahre-Streifen «The Sting» nicht von der Hand zu weisen.

Herr Gnos empfiehlt:
Ebenfalls einen Besuch im Kino, und zwar in jenem an der Aare unten. Dort startete nämlich letzten Donnerstag das Sommerwunschprogramm, bei dem ein Besuch äusserst ratsam ist. Musikalisch ist er dagegen etwas ausgeschossen. Aber Sie können sich ja schon mal auf die nächste Woche vorbereiten: zum Beispiel auf diesen berühmten Herrn im Bad Bonn sowie auf diverse ziemlich unbekannte Namen, die für wunderbare Musik stehen, am Gartenfestival im Café Kairo.

Herr Sartorius empfiehlt:
Den Kauf, jawohl, der superben Compilation «New Orleans Funk Volume 2: The Original Sound Of Funk» aus dem wertvollen Plattenhaus Souljazz. Schärfere Rhythmen als bei den Meters existieren wohl nirgends und «Bo Diddley» von Art Neville – nunmehr als Tribut an den Mann mit der Gretsch-Kastengitarre zu hören – findet sich auch auf der sorgfältig editierten CD. Eine wunderbare Geschichtslektion.

Kulturbeutel 27/08

Frau Götti am Montag den 30. Juni 2008

Frau Götti empfiehlt:
Tanzen Sie in die fussballfreie Zeit, mit Freude, aber auch einer gehörigen Portion Herzschmerz und Melancholie: Am Donnerstag, 3. Juli, ab 20.30 Uhr findet auf dem Vorplatz der Reitschule nämlich eine Tango-Nacht statt. Und Sie müssen den richtigen Schritt noch nicht draufhaben: Vorher gibts ab 19 Uhr einen Tango-Crashkurs. Schliesslich sollen nicht Dealer, sondern wir das einzigartig schummrig-städtische Ambiente des Vorplatzes zwischen Eisenbahnbrücke und altem Gemäuer geniessen können.

Herr Gnos empfiehlt:
Das Entdeckungsfestival Anyone Can Play Guitar. Diesen Samstag ab 14.15 Uhr auf der Kleinen Schanze neben dem Bundeshaus. Alljährlich ein sehr sympathisches Ereignis mit Bands, die sich für Weiteres empfehlen wollen. Ein besonderes Augenmerk sollten Sie auf die alternativen Country-Gringos von Slam & Howie And The Reserve Man legen. Tags zuvor steigt übrigens in der Länggasse das Parterre-Fest, unter anderem mit Zeno Tornado & The Boney Google Brothers.

Benedikt Sartorius empfiehlt:
Einen Besuch am NIFFF, dem Festival für den fantastischen Film in Neuchâtel, vom Dienstag bis am Sonntag. Was Sie dort alles erwartet, lesen Sie hier in einer kurzen Übersicht. Gut Splatter wohl.

Monsieur Gaberell empfiehlt:
Vom 4. bis 6. Juli 2008 nach Leukerbad zu reisen.

Kulturbeutel 26/08

Manuel Gnos am Montag den 23. Juni 2008

Herr Gnos stellt fest:
Dass das kulturelle Programm in Bern wieder etwas an Kontur gewinnt. Im Bistrot Marzer können Sie von Dienstag bis Donnerstag jeweils um 21 Uhr das Jazztrio Malcolm Braff (Piano), Bänz Oester (Bass) und Yaya Quatarra (Perkussion) besuchen. Und im Innenhof der Reitschule tauft die Berner Punk-Band Tight Finks diesen Freitag ihr neues Album «A Handful Of Cheap Tricks».

Benedikt Sartorius empfiehlt:
Einen Besuch des Ninja-Tune-Abends im Bad Bonn Düdingen am Dienstag mit Daedelus. Am Donnerstag geht es weiter im Dachstock der Reithalle mit der unglaublichen Garage-Soul-Band The Dirtbombs und am Freitag führt der No-Wave-Gitarrist Rhys Chatham ein Stück für fünf Gitarristen mit Berner Musikern in der Dampfzentrale auf.

Herr Pauli ist vegetarisch gestimmt:
In Fribourg beginnt morgen Dienstag das unvergleichliche Festival Belluard-Bollwerk International (bis am 5. Juli). Ein Beispiel aus dem entdeckungsträchtigen Programm: Am Freitag, 27. Juni, spielt das Wiener Gemüseorchester auf Instrumenten, die aus – eh – Gemüse gemacht sind. A propos: Das Brockenhaus Sauerkraut in Bümpliz feiert am Samstag, 27. Juni, Abschied von seinen Räumlichkeiten, die bald geschliffen werden.

Kulturbeutel 25/08

Frau Götti am Montag den 16. Juni 2008

Frau Götti empfiehlt:
Die Pepper Pots am Freitag im Dachstock der Reitschule (theoretisch um 22 Uhr). Juhee, endlich mal wieder Ska und Rocksteady in Bern. Sollten Sie noch zweifeln: Die Band sagt von sich, sie habe sich geformt «with the aim of bringing back the sound and style of the Jamaican bands of the 60s».

Benedikt Sartorius empfiehlt:
Ein Konzert ausserhalb den Toren Berns. Der unvergleichliche Howe Gelb spielt mit seinem Langzeitprojekt Giant Sand am Samstag, 21. Juni, in der Gessnerallee zu Zürich auf. Wie sein Konzert vor Monatsfrist ausfiel, lesen Sie hier nach.

Herr Gnos empfiehlt:
Gönnen Sie sich zwei Ausstellungen. Die eine finden Sie in Bern: Sechs Berner Fotografen stellen im Progr die Bilder aus, die sie in diesen Tagen von der Euro 2008 machen. Die Bilder sollen als Plakate auch in der Stadt aufgekleistert werden. Mir ist allerdings noch keines aufgefallen. (Das kann aber auch mit der Verorangisierung der Wahrnehmung zusammenhängen.) Dann, wenn sie für Howe Gelb nach Zürich reisen, planen Sie etwas Zeit ein für einen Ausflug nach Winterthur ins Fotomuseum, wo Hans van der Meer Bilder von den Fussballplätzen Europas ausstellt; von jenen weitab jeglicher Fanzonen und azzurblauem Katzenjammer.

Kulturbeutel 24/08

Manuel Gnos am Montag den 9. Juni 2008

Herr Gnos teilt mit:
Dass er den Veranstaltungskalender für die kommende Woche etwas konsterniert zur Kenntnis genommen hat. Nach langer Suche ist er aber doch noch auf ein Konzert gestossen, das seine Aufmerksamkeit erregt hat: Diesen Freitag nämlich spielt die schweizerisch-mazedonische Elektrosoul-Band Montenegra im Sous-Soul. Und ein Hinweis in eigener Sache sei auch noch erlaubt: Am Samstag, 14. Juni, ist das Aad Hollander Trio From Hell mit dem Rundleder-Autor und Chefkommentierer JimbobIII zu Gast im Café Kairo.

Benedikt Sartorius hat gerade festgestellt, dass das Greenfield Festival vom 13. bis 15. Juni in Interlaken stattfinden wird – glücklicherweise dieses Jahr ohne Band, für die sich ein Besuch auf dem freudlosen Flugplatz mit der argen Soundqualität doch noch lohnen würde, oder?

Herr Pauli kommt zu spät, aber hat doch noch einen Tipp: Am 15. Juni führt im Zentrum Paul Klee das gleichnamige Ensemble ein Stück von Tristan Murail / Hervé Bailly-Basin auf: «Liber fulguralis» für Klavier, Flöte, Klarinette, Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass, Oboe, Posaune, Horn und Elektronik. Scheints ein Ereignis.

Kulturbeutel 23/08

Frau Götti am Montag den 2. Juni 2008

Frau Götti empfiehlt:
Sich die Nacht um die Ohren zu schlagen. Jedenfalls bis Mittwoch. Bis dann ist das ZPK in Langen Nächten nämlich durchgehend geöffnet, und zwar weil bis dann exklusiv Paul Klees «Angelus novus» zu sehen ist. Begleitend gibt es Lesungen, Vorträge und Konzerte. Heute können Sie zum Beispiel hören, was Pedro Lenz, Michael Stauffer und Urs Frauchiger über Kunst und die Welt zu sagen haben, oder einfach ein wenig zu Nachtmusik schwelgen.

Benedikt Sartorius empfiehlt:
Vor Samstag noch irgendwas ohne Fussballbezug zu geniessen, eine CD, ein Buch oder eine DVD. Das hilft Ihnen natürlich nicht viel, deshalb sei noch auf folgende Veranstaltungen verlinkt: «Neue Musik» in der Dampfzentrale und, ebenfalls am Freitag, Ori Kaplan von der Balkan Beat Box als DJ, im Dachstock.

Herr Gnos empfiehlt:
Trotz Fussball nicht auf die Kultur zu verzichten. Zum Beispiel bietet sich ein Besuch in Biel an, wo gleich zwei Ausstellungen locken: Chiharu Shiota und Rolf Siegenthaler. Und aber auch die Vermischung von Kultur und Fussball ist lohnenswert, so zu haben diesen Samstag im Café Kairo mit der Austro-Pop-Coverband «Die Specknockerln». Dazu gibts Essen aus Tirol.

Kulturbeutel 22/08

Manuel Gnos am Montag den 26. Mai 2008

Herr Gnos empfiehlt:
Heute eine Frau zu sein. Denn wie immer ist heute die monatliche Frauenbeiz in der Brasserie Lorraine. Und da tritt das britische Trio Mush auf. Hervorgegangen aus All Because The Lady Loves wird hier Indie-Rock geboten, der tief berührt. Und wer am Sonntag – auch nach Kilbi oder Festi’Neuch – noch Lust auf mehr hat, für den spielt Heidi Happy mit Kleinorchester im Progr.

Frau Götti empfiehlt:
Existenzgrübeln mit Dostojewski und seinen «Aufzeichnungen aus dem Kellerloch». Hör- und sehbar gemacht durch die Bühnenfassung von Christoph Leimbacher; am Dienstag, 27. Mai, um 19.30 Uhr in den Vidmarhallen. Und sollten Sie heute in der GZA weilen: Die ebenso begnadete wie revolutionäre Dostojewski-Übersetzerin Swetlana Geier spricht heute um 20 Uhr im Literaturhaus am Limmatquai über ihre Arbeit. (Die heute 85-jährige Frau Geier pflegte Bücher zuerst auswendig zu lernen, sie dann aus dem Gedächtnis heraus zu übersetzen und diese erste Version schliesslich mit Hilfe eines Vorlesers zu überarbeiten.)

Monsieur Gaberell empfiehlt:
Am 28., 29. oder 30. Mai das Tojo Theater zu besuchen. An diesen Daten spielen dort jeweils um 20.30 Uhr Brigitte Woodtli und Manuel Furrer ein Stück Animalität namens Grausam. Peter Zumstein führt Regie, Christoph Simon ist verantwortlich für die Dramaturgie, die Musik stammt von Christian Sommerhalder und die Feuerwerke besorgt Ralv Fust.

Benedikt Sartorius freut sich auf:
Gustav, Mugison, Prinzhorn Dance School, Clark, Why?, The Notwist etc. usw., kurz: Die einzigartige Bad Bonn Kilbi – vom Donnerstag bis am Samstag in Düdingen.

Kulturbeutel 21/08

Frau Götti am Montag den 19. Mai 2008

Signora Pergoletti empfiehlt:
Ein bisschen Kitsch im Frühling: Tacheles XXXIII Mai: Kitsch als Kult – Kitsch als Mittel – Kitsch als Endprodukt. Eine Podiumsdiskussion über eine farbige Grauzone mit Sibylla Walpen (Künstlerin und Dozentin ECAV), Caroline Elsaesser (Yamatuti) und Bernhard Bischoff (Galerie Bischoff & Partner), Moderation: Magdalena Schindler, (Kulturredaktorin Der Bund). Am Dienstag, 20. Mai um 18.30 Uhr, visarte.aktionsraum, PROGR Bern.

Frau Götti empfiehlt:
Nochmal: Frau Pergolettis Stück. Und sonst lege ich Ihnen den neuen Indiana Jones ans Herz. Filmstart am Donnerstag. Und berichten Sie mir bitte, ob Harrison jetzt wirklich aussieht wie 65. Weil, ich kann nicht zur Premiere, hab dann was sogar noch Wichtigeres vor.

Monsieur Gaberell empfiehlt:
Eine kleine Einstimmung auf den Fussballsommer: Adelante Muchachas! Ein Fussballfilm aus Honduras – und weitere Fussballfilme… Bei schlechtem Wetter drinnen, bei Frühlingswetter im Freien.
Plus: ab 19 Uhr Suppe & Bratwürste (Film ab 21.00 Uhr)
Das alles gibt es am kommenden Freitag in der berühmten Backstube von Herbert und Katja an der Freiburgstrasse 111 (freier Eintritt).

Benedikt Sartorius empfiehlt:
Sensationelle Konzerte am Freitag, 23. Mai, die nicht gerade in der Nachbarschaft stattfinden und die der Tippgeber zu seinem grossen Kummer nicht besuchen kann. Einerseits spielen da die Silver Jews im St. Galler Palace auf – eine Seltenheit, da David Berman dem Vernehmen nach nicht sehr gerne tourt. Wer aber gerne und ausgiebig tourt, ist das geliebte und grossartige Animal Collective, das ennet der Grenze in Strassburg aufspielen wird. Es gehe hin, wer kann.

Kulturbeutel 20/08

Frau Götti am Montag den 12. Mai 2008

Frau Götti empfiehlt:
Ganz unbedingt den Gang ins Schlachthaus Theater. Denn dort ist am Samstag Uraufführung und Premiere des Stücks unserer verehrtesten Frau Pergoletti, «Cervelle und Gloria» (mit Irena Germano und Renate Wünsch). Am 17. Mai um 20.30 Uhr. Und sollte die Premiere bald ausverkauft sein, gehen Sie in eine der folgenden Aufführungen und trösten sich am Sonntag mit der Aufführung von «Aufgrochsen» (mit Roland Reichen, Balts Nill und Urs Sibold) über das Warten hinweg. Im Schlachthaus am 18. Mai um 17 Uhr. Über das Buch habe ich schon geschrieben, nun bin ich gespannt auf die dramaturgische Umsetzung.

Benedikt Sartorius empfiehlt:

Freies, feines und lautes Popspiel mit Xiu Xiu, heute Abend im Bad Bonn, Düdingen. Wie auch am nächsten Freitag an selber Stelle der Waldschrat Raymond Raposa alias Castanets zu Gast ist, im Vorprogramm von Six Organs Of Admittance. Aber obacht: Die Konzerte von letzteren sind weit lärmiger als die Platten.

Kulturbeutel 19/08

Benedikt Sartorius am Montag den 5. Mai 2008

Benedikt Sartorius empfiehlt:
Ein Konzertbesuch am Donnerstag, 8. Mai. An diesem Datum singt etwa der ehrenwerte Nachtarbeiter GUZ seine Scheisslieder aus dem neuen formidablen Album «Mein Name ist GUZ» im Kairo, drei Japaner bilden gleich sieben Bands am abenteuerlichen Japanese New Music Festival im Dachstock, die symphonischen Gestir und der kalte Knarzer Orca von den Färöern spielen in der Dampfzentrale auf und der sensationelle Stuntmutantenmetal der Battles gibts auch noch im Freiburger Fri-Son zu erleben. Wohin nur?

Janna Steger empfiehlt:
Viel Kunst am Donnerstag, den 8. Mai. Um 19 Uhr ist bei der Vernissage von Sarah Burger im Marks Blond Kunstraum eine skurrile Waldlandschaft zu entdecken, und um 20.30 Uhr findet hundert Meter weiter im Progr bei Einbruch der Dunkelheit die Vernissage der Ausstellung Fenstersprung statt. Nach so viel Kunst ist es dann schon mal gut, die Augen zu entlasten und dem Ohr den Vortritt zu geben, am Besten mit Herrn Sartorius’ Konzertempfehlungen.

Signora Pergoletti empfiehlt:
Den Quotenknüller Tittanic, Nummer 4. Mit Lesungen von Suzanne Zahnd, Nicolette Kretz und Regula Fuchs. Zudem sind Gemälde von Silke Thoss der Watzloves zu sehen! Am Freitag, 9. Mai, im Tojo Theater.

Herr Gnos empfiehlt:
Tito & Tarantula am Sonntag, 11. Mai, im Bierhübeli zu Bern. Sänger Tito Larriva ist derjenige, welcher in «Desperado» Quentin Tarantino in einer mexikanischen Bar erschiesst. Seine heisere, zerbrechliche Stimme schafft viel Raum, in dem man sich dankbar niederlässt – um gleich wieder aufzustehen und sich der schweisstreibenden Show hinzugeben. Wenn Sie Klapperschlangen, Ölflecken und Burritos mögen, werden Sie diese Band lieben, vor allem auch live.