Sommerpause ist in unzähligen Restaurants, Clubs, Theatern. Und die WM ist auch passé. Und fürs Draussensein ist es viel zu heiss. Und an den Festivals ist viel zu viel transpirierendes Volk.
Was tun also?
Zum Beispiel in der kühlen Wohnung bleiben, einen kühlen Drink mixen, in die kühle Sofaecke flächzen und sich der Lektüre eines heissen Buches widmen.
Zum Beispiel von Herrn Vladimir Nabokov. seines Zeichens Autor von “Lolita“, gebürtiger Russe aus stolzem Adelsgeschlecht, zweimal Vertriebener (von den Bolschewiken aus Russland, von den Nazis aus Deutschland), Schmetterlingsjäger, Schachmeister, Poet mit wunderbarem Gespür für die “durchsichtigen Dinge” (Gesammelte Werke, Bd. XII, Hrsg. v. Dieter E. Zimmer. Hamburg 2002), Wahlbeheimateter bis zu seinem Tod 1977 im Palace Hotel in Montreux.
Nabokovs Chronik der Erinnerungen an die Kindheit in Wyra und St. Petersburg, “Erinnerung, sprich“, gehört zum Schönsten, was die Literatur hervorgebracht hat…