Bereits doppelt gebeutelt von Fischer und Kuratle, folgt hier eine detailliertere Liebesbekundung ans Musikfestival Bern.
Hört ihr Leute, die ihr sonst nicht hingeht um “Neue Musik” zu hören:
Tut es doch!
“Unzeitig” ist’s eh, dieses Festival. Der Zeitpunkt zum Hingehen kann gar nie der Richtige sein, ist beziehungsweise immer der Falsche (oder umgekehrt?) und die Inder spielen unterschiedliche Tonleitern, je nach Tageszeit. Für den Mittag gibt’s leider kaum Leitern, aber wer will da schon Musik hören?
Und so passt’s perfekt, dass das Ensemble Paul Klee genau dann Musik unter dem Titel «Aus der Zeit gefallen» präsentiert. (täglich um 12:15 im Ono)
Zeitlebens aus Zeit und Raum gefallen, ist auch der vor knapp 50 Jahren durch den Freitod aus dem Leben geschiedene “Composer in Residence” Bernd Alois Zimmermann, dessen kompromisslose Musik in verschiedensten Räumen Berns erklingen wird. Zum Beispiel in der Grossen Halle der Reitschule, am Donnerstag um 20:45.
Also gebt euch den Klängen hin! Wenn ihr was im Vornherein als intellektuell aburteilt, habt ihr selber schon zu viel darüber nachgedacht. Contemplatio, oder?! Und der Autor schweigt auch bald..
Kuratle empfiehlt:
– Die Lektüre des Programmhefts – Weil es sich lohnt.
– Die Installation von Strotter Inst. in der Zytglogge, zu Unzeiten wie 11:11, 13:13 etc..
– Die Uraufführung des Stücks «Home (Münstergasse 37)» von Jonas Kocher.
– Die Nachtgezeiten im Berner Münster. Kirchenkonzert ohne rückenfeindliche Bänke!
– Die Letüre des Programmhefts – Wegen des restlichen Programms.
Kuratle schätzt am Musikfestival, dass das Kuratorium, trotz des übervollen Programms, um ein stimmiges Ganzes bemüht ist. Mit der Tatsache, dass diese Fülle kaum kurz und knapp zusammengefasst werden kann, tut er sich jedoch schwer. Das Musikfestival startet heute mit einem Eröffnungsfest in der Dampfzentrale und endet Sonntags um 18:30 im Progrhof mit dem «Poème Symphonique» für 100 Metronome von György Ligeti.