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#BernNotBrooklyn

Urs Rihs am Sonntag den 22. April 2018

Bern ist zwar nicht Brooklyn, aber hey, auch in der Hauptstadt ist mächtig was los

… Beispielsweise in der Nacht auf der Grossen Schanze, rundherum die Lichter der Stadt, im Hintergrund das mächtige Unihauptgebäude , dazwischen Gesellschaftssplittergruppen auf der Wiese, von ganz unten, von unten, vielleicht noch aus der Mitte.

Sehr junge Jungs von ganz anderswo tanzen im Kreis und klatschen, klatschen ab, klatschen sich weg, lachen sich weg, weinen sich weg.
Sehr bleiche Buben und Mädchen von ganz in der Nähe steuern Richtung Hübeli, halten aneinander fest, wankend, halten zueinander, ängstlich gaffend. Das Dorfidyll verlassen für etwas Stadtkitzel, für etwas Billigfusel und Billigparty.

Ganz vorne, dort vis-à-vis der Welle, dort wo mal die Üble Wandstrasse war, pflegt’s sich immer noch übel, übler, am übelsten. Steriler Platz, mit weissem Licht, von oben bis unten lackierte Gestalten stehen rum, sitzen rum, bewegen sich wie ferngesteuerte Puppen, Schaufensteratmosphäre.

Dann die neue, betonstaubtrockene Treppe hinunter Richtung PostParc, dort wo vor drei Wochen einer der Buben von ganz anderswo sein Leben liess, dort vor dem Laden mit dem goldenen Doppelbogen. Dort fällt eine Gruppe Halbstarker aus der Agglo über einen Papiersack mit frittierten Hühnerleichenteilchen her, zetern dabei wie Hyänen.

Es wird Frühling auf der Grossen Schanze, halleluja.

#BernNotBrooklyn is your sunday Gas Light.

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