Bern ist zwar nicht Brooklyn, aber hey, auch in der Hauptstadt ist mächtig was los, beispielsweise:
Neben einem Parkplatz unter Neonlicht, sehr junge Menschen spielen Karten um lächerliche Summen Geld. Auf Kokain und Schnaps. Einer gewinnt einer verliert. Hauen sich mit Flaschen aufs Maul. Blut und Geschrei.
Im Tojo Theater läuft EXTASE, ein Stück. Über Selbstvergessenheit und Momentum. Wo sind sie noch, die ekstatischen Momente im Leben?
Unter einer Brücke jagen blaue Menschen schwarze Menschen. Wegen lächerlichen Mengen Kokain. Schläge und Geschrei, Kniekehlentritte und Hebelgriffe, Verhaftung und Rückzug.
Im Dachstock spielt AGONIS staubtrockenen Techno – kathartisch. Trotzdem ist der Raum halbleer. Ist denn Techno nicht immer Kommerz?
In der Nachmittagssonne marschieren dreihundertfünfzig Nasen hinter Transparenten gegen Assimilation und Vertreibung in einer Stadt dreitausendsiebenhundert Kilometer weit weg von hier.
Sie landen im Schraubstock der Exekutive, wegen lächerlichen Mengen versprühter Farbe auf überversicherte Schaufenster und Betonmauern.
Im Innenhof des Progr sitzen volltätowierte Menschen und essen vegane Snacks, lassen sich die Haare schneiden, hören Musik und trinken Kaffee.
Und rauchen.
Die ersten Schwimmer in der Aare – Bern ist zwar nicht Brooklyn, aber hey, trotzdem ist mächtig was los …