Sie dürften gejubelt und vorfreudig die Bleistifte gespitzt haben, die Damen und Herren KarikaturistInnen, als Sebastian Kurz vor 10 Tagen zum österreichischen Bundeskanzler gewählt wurde. Schliesslich sind dessen Segelohren eine zeichnerische Steilvorlage. Dass VertreterInnne der Gilde der PressezeichnerInnen ein besonderes Auge für hervorstechende Körpermerkmale oder Wesenseigenschaften haben müssen, wird auch in der diesjährigen Ausgabe von «Gezeichnet» klar. Einer, der gleich beides bietet bzw. über eine besonders schlagkräftige Physiognomie verfügt, ist Christian Constantin, der Präsident des FC Sion, und entsprechend oft taucht er in den rund 300 Werke von 45 KarikaturistInnen denn auch auf, welche zur Zeit im Museum für Kommunikation zu sehen sind.
Des Weiteren stehen in den Zeichnungen von Pfuschi, Orlando, Felix Schaad, Caroline Rutz, Sven und wie sie alle heissen auch Klimaerwärmung, Gletscherschmelze, Brexit, radikale Islamisten, Glyphosat, Merkel, Macron, Harvey Weinstein und natürlich einmal mehr auch der amerikanische Präsident im Zentrum. Die Vielfalt der Stile ist dabei enorm, von flächig über detailverliebt, minimalistisch oder expressionistisch ist alles dabei. Eine Gemeinsamkeit verbindet dabei die Karikaturen über alle künstlerischen Divergenzen hinweg: Hier wird bitterbös, sarkatisch und mit beissendem Humor an die Eier gegriffen den Nagel auf den Kopf getroffen.
Die Ausstellung Gezeichnet mit Karikaturen aus Schweizer Medien wie 24heures, Aargauer Zeitung, Basler Zeitung, Berner Zeitung, Der Bund, Le Temps, Nebelspalter, NZZ, Tages-Anzeiger, Tageswoche u.a. im Museum für Kommunikation ist noch bis am 28. Januar 2018 zu sehen wurde wegen grosser Nachfrage bis 11. Februar 2018 verlängert.