Logo

You can get along fine without one*

Roland Fischer am Mittwoch den 11. Oktober 2017

Endlich wieder mal ein Grund, in ein richtig grosses Kino zu gehen! Mit richtig grosser Leinwand und vor allem: richtig grosser Soundanlage. Weil dieses Jahr 2049 dröhnt und wummert und raunt ganz gehörig, auf der Bild- wie der Tonspur. Da ist so einiges schiefgegangen, so um das Jahr 2020 rum, aber untergehen wird eine Welt wie unsere so rasch auch wieder nicht. Bloss noch ein wenig ungemütlicher wird es, in dieser Zukunft, die zwar nicht mehr so recht zwischen Gut und Böse und Mann und Maschine und Licht und Dunkel unterscheiden kann – alles irgendwie ewiges Zwielicht -, aber dafür umso klarer zwischen Stadt und Land. Und zwischen On und Off.

Die Kritiken waren ja durchaus uneins. Und ich bin auch nicht so ganz überzeugt von dieser Neuauflage, die immerhin durch die cineastischen Ozeane pflügt wie ein schwerer und selbstbewusster Supertanker und nicht (wie es Actionfilme heute ja oft tun) wie ein blödes Schnellboot, das ja dann doch jede Welle abbekommt. Das Tempo, die Ruhe, die Kraft: das stimmt alles. Und doch ist das irgendwie ein wenig zu gross und zu offensichtlich geraten. Aber vielleicht hatte das Original auch einfach den grossen Vorteil, das Seelenproblem in Zeiten der technischen Replizierbarkeit verhandelt zu haben, lange bevor die Zeitungsspalten voll mit dem Thema waren.

*a soul, that is.

 

« Zur Übersicht

Ein Kommentar zu “You can get along fine without one*”

  1. marsel sagt:

    Und doch ist das irgendwie ein wenig zu gross und zu offensichtlich geraten.
    bravo, ein satz, der alles fast alles notwendige sagt über diesen trotzdem recht guten film.