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Keinzigartiges Lexikon: Letzte Folge

Gisela Feuz am Dienstag den 12. September 2017

Der Berner Schriftsteller Giuliano Musio hat für KSB in 37 Folgen heimliche Verwandte eines vermeintlich einzigartigen Begriffs aufgespürt. Manuel Kämpfer illustrierte diese. Mit dieser Folge verabschieden sich die beiden. KSB dankt eine Trillion Mal, für die vergnüglichen Beiträge und freut sich auf das Büchlein, welches bei edition taberna kritika publiziert werden wird.

Heute: Der Limon-Utan
Dass es neben dem Orang-Utan auch mal den Limon-Utan gab, geht auf eine alte zoologische Systematik zurück: Während der Kolonialisierungen durch die Europäer benannten geniale Forscher die neu entdeckten Tiere nach Zitrusfrüchten, in Kombination mit „uthán“, dem indogermanischen Wort für „Tier“. Da es aber weitaus mehr Tiere als Zitrusfrüchte gibt, musste das System bald geändert werden: Aus Limon-Utan, Limett-Utan und Pampelmus-Utan wurden schließlich Giraffe, Leguan und Meerschweinchen. Nur der Orang-Utan blieb. Im Verständnis vieler damaliger Europäer waren übrigens auch Indianer und Chinesen so was wie Tiere, weshalb man sie Blutorang-Utans und Mandarin-Utans nannte – daher auch der Name Mandarin für die chinesische Sprache.


Keiner der neuen Namensvorschläge für Orang-Utan – darunter Zottelhippie oder Céline-Dion-Visage – konnte sich durchsetzen.

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