Der Berner Schriftsteller Giuliano Musio spürt für KSB jede Woche einen heimlichen Verwandten eines vermeintlich einzigartigen Begriffs auf. Manuel Kämpfer illustriert ihn.
Heute: Die Quität
Wie die These zur Antithese oder der Held zum Antihelden, so bildet die Quität den Gegenpol zur Antiquität. Quitäten sind folglich Gegenstände, die sich schlecht zum Angeben eignen und bei denen es sich nicht lohnt, sie zu kopieren und auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Im Unterschied zu morschen Holztruhen spricht man ihnen auch keine Seele zu, um einen überrissenen Preis zu rechtfertigen. Es wäre nun ein Trugschluss, zu glauben, dass das Geweih einer Antilope eine Antiquität sei, jenes der Lope – ihres weniger ängstlichen und positiver eingestellten Pendants – dagegen eine Quität. Beide Geweihe sind bei entsprechendem Alter eine Antiquität. Genau gleich verhält es sich natürlich mit Gazelle und Antigazelle.
Quitäten erkennt man unter anderem daran, dass sie nicht nach Großmutter müffeln.
Nächste Woche: Schachglanz setzen
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