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Keinzigartiges Lexikon: Folge 28

Gisela Feuz am Dienstag den 11. Juli 2017

Der Berner Schriftsteller Giuliano Musio spürt für KSB jede Woche einen heimlichen Verwandten eines vermeintlich einzigartigen Begriffs auf. Manuel Kämpfer illustriert ihn.

Heute: Der Augenstocher
Da man für Zähne und Augen aus hygienischen Gründen nicht denselben Stocher verwenden sollte, hat sich neben dem Zahnstocher auch der Augenstocher etabliert. Ursprünglich wurde er als Werkzeug entwickelt, mit dem man sich Staubkörner oder kleine Insekten aus dem Auge pulen konnte. Die Nebenwirkungen haben aber inzwischen zu neuen Absatzmärkten geführt: Wer bei einer Beerdigung nicht weinen kann und nicht als unsensibel gelten möchte, macht sich fröhlich hinter vorgehaltenem Taschentuch mit dem Augenstocher ans Werk. Aber auch für emotionale Erpressungen in der Partnerschaft empfiehlt sich das Instrument. Und manch ein Milchbart kann sich dank dem praktischen Augenstocher als Draufgänger inszenieren und mit einem blauen Auge angeben.


Fast-Food-Liebhaber und Krümelmonster-Imitatoren nutzen den Augenstocher klassisch zur Entfernung von Speiseresten.

Nächste Woche: Die Quität

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