Der Berner Schriftsteller Giuliano Musio spürt für KSB jede Woche einen heimlichen Verwandten eines vermeintlich einzigartigen Begriffs auf. Manuel Kämpfer illustriert ihn.
Heute: Das Passivtrinken
Die Hysterie um das relativ unbedenkliche Passivrauchen hat lange das Bewusstsein für ein wesentlich höheres Gesundheitsrisiko verdrängt: das Passivtrinken. Schwitzende Säufer mit überschwappenden Biergläsern sondern gefährliche Alkoholmoleküle ab, deren Einatmen zu Folgeschäden wie Schwindel, einem verstärkten Mitteilungsbedürfnis und einer tiefen Rührung beim Lied „Sierra Madre“ führen kann. Fachstellen für Nichttrinkerschutz warnen insbesondere vor Bars mit Bier im Offenausschank und vor Schlafräumen in Jugendherbergen. Inzwischen sind sogar Passivalkoholiker identifiziert worden, die bewusst geschlossene gastronomische Räume aufsuchen und die typischen Symptome von Abhängigen aufweisen, etwa das konsequente Leugnen ihres Suchtverhaltens.
Immer mehr Bars richten entsprechend den Fumoirs sogenannte Buvoirs ein.
Nächste Woche: Die Bromrübe
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