Der Berner Schriftsteller Giuliano Musio spürt für KSB jede Woche einen heimlichen Verwandten eines vermeintlich einzigartigen Begriffs auf. Manuel Kämpfer illustriert ihn.
Heute: Das Eichhorn
Das Eichhorn, der ausgestorbene Urahn des heutigen Eichhörnchens, gehört neben dem Mammut und dem Säbelzahntiger zu den schreckenerregendsten Riesensäugern der Urzeit. Durch seine Größe, seine scharfen Zähne und sein hinterlistiges Wesen war das Eichhorn für die Menschen der Steinzeit eine permanente Bedrohung. Zugleich wurde es als Gott der Fruchtbarkeit, der Vorsorge und des Knabberspaßes verehrt. Einige Forscher vermuten, dass das Eichhorn durch verbesserte Jagdtechniken der Neandertaler ausgerottet wurde. Wahrscheinlicher ist allerdings, dass sein natürlicher Feind es zu Tode gepickt hat: die Rotkehle.
Selbst vollständig erhaltene Skelette geben keinen Aufschluss über die kontroverse Frage, wie buschig der Schwanz des Eichhorns war.
Nächste Woche: Die Zweiöde
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Das Eichhorn ist wahrscheinlich ausgestorben, weil es nicht genügend große Unterkünfte, also Höhlen gab, und sie untereinander kämpften, um so eine Höhle zu verteidigen.