Die Märchensammlung der Gebrüder Grimm dürfte ja so manche Kinderseele bereichert oder geschwärzt haben – je nach Stand der psychischen Disposition. Frau Feuz in klein war ja stets fasziniert von der Simplizität und Brutalität, mit der da die Welt in Gut und Böse eingeteilt wurde. Eine gemeine Hexe gehört verbrannt und ein räuberischer Wolf aufgeschlitzt und ersäuft, keine Frage. Dass man sich Zehen abschneiden muss, wenn man zu grosse Füsse hat, leuchtet ebenso ein, wie dass man mit Vertragsbruch davonkommt, wenn man selber eine Prinzessin und der Vertragspartner ein Rumpelstilzchen ist. Alles im grünen Bereich also. Grün war allerdings auch die Reader’s Digest Sammlung im Hause Feuz, in welcher sich nicht nur die grimmschen Märchen, sondern auch weitere Geschichten und Sagen aus aller Welt versammelt fanden, unter anderem auch eine aus Frankreich namens «Blaubart». Holy Shit. Beziehungsweise: Sacre Merde.
Blaubart, ein Mann mit hässlichem und blauen Vollbart, musste ein paar Tage auf Reisen und überliess seiner Frau einen Schlüssel mit dem Hinweis, die zugehörige Kammer dürfe unter keinen Umständen geöffnet werden. Die Frau tut, was in dieser Situation jede/r getan hätte: Natürlich öffnet sie die Tür und findet darin Leichen von Frauen, fein säuberlich an die Wand gehängt. Vor Schreck lässt sie den Schlüssel fallen, worauf Blut an diesem kleben bleibt, das nicht wieder weggehen will. So findet Blaubart heraus, dass seine Frau nicht gehorcht hat, will nun natürlich auch sie ins Jenseits befördern und wird erst in letzter Minute von herbeieilenden Edelleuten von seiner Tat abgehalten und selber erstochen.
Da sind die Geschichten der Gebrüder Grimm ja wohl noch heilig, oder?! Entsprechend darf Ihnen, werte KSB-Leserschaft auch mit ruhigem Gewissen ein Konzert ans Herz gelegt werden eines direkten Nachkommens der Gebrüder Grimm. Zuminest dem Namen nach. Brother Grimm aus Berlin beschert Ihnen am Samstag im Sous Le Pont der Reitschule nach eigenen Aussagen zwar auch Albträume und zwar in «Fuckmoll», umbringen wird er sie mit seinem psychedelischen, reptitiven Bluesrock aber bestimmt nicht. Auch wenn er Bart trägt.
Sie möchten gerne mal wieder an ein richtig gutes Konzert und zwar gratis? Brother Grimm tritt an der Tour de Lorraine zusammen mit Max Raptor und Finger Finger im Sous Le Pont der Reitschule auf. KSB verlost 2×2 Tickets für diesen Anlass (NICHT Tour de Lorraine Tickets, sondern nur für die Konzerte im Sous Le Pont), zur Teilnahme hier eine Mail hinschicken. Teilnahmeschluss ist Freitag 20. Januar 12 Uhr mittags, yo!
Die GewinnerInnen sind bekannt und der Wettbewerb somit geschlossen. Danke fürs Mitmachen.