Jawoll, da sind wir schon zu spät dran, um Ihnen eine Weihnachtsgeschenk-Empfehlung abzugeben. Aber Sie können sich «Gaumbenfieber», den Foto-Comic aus Bern, auch so ziehen.
Ist das eigentlich ein Trend unter uns jungen Menschen, sich in eine Alphütte zu verkriechen, alleine oder mit Friends, und sich abseits von Internet und fliessend Wasser ein Abenteuer zu gönnen? Dort können wir unseren Brockenstuben-Chique zelebrieren und Kaffee schlürfen aus Titan-Tassen, UNO spielen und zäme öppis Feins chöcherlen.
Diese Ästhetik, oder eben diesen Trend, haben nun ein paar junge Menschen aus Bern aufgegriffen und ihre Ideen dazu in das Buch «Gaumenfieber» fliessen lassen. Der Foto-Comic ist kürzlich beim jungen Verlag Union Bild erschienen und erzählt in «94 Fotografien und wenig Text», wie die Macher*innen selbst erklären, die Geschichte von fünf jungen Leuten, die sich drei Tage lang in eine Alphütte verabschieden.
Was gemütlich werden soll, wird zu einem gespenstischen Splatter-Erlebnis: da erscheinen gruslige Gestalten und passieren zwischenmenschliche Liebes-Scharmützel.
Es ist ein kurzweiliger Spass, sich durch die kontrastreichen Fotografien von Pius Bacher zu blättern und mitzuverfolgen, was für ein Schauermärchen sich diese (aus Berns Kulturleben bereits zum Teil bekannten) Leuts ausgedacht haben (Regie: Joel Hafner). Schön ausgesucht sind auch die Schauplätze: das Walliser Obergoms und Lengtal am Nufenenpass nämlich. Und dank dem trashigen Sennentuntschi–Aspekt gibts einen zusätzlichen Amüsement-Faktor.
Die Vernissage ist schon gewesen. Sie können «Gaumbenfieber» für CHF 16.- (exkl. Versand) hier bestellen.
PS. Beim Durchblättern von «Gaumbenfieber» ist mir Fredi M. Murers Film «Höhenfeuer» in den Sinn gekommen. Wäre doch etwas, sich dieses poetische Werk über die Festtage mal (wieder?) anzusehen.
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Gute Menschen, wahrlich!