Das Bone Festival für Aktionskunst findet dieses Jahr zum 19. Mal statt. Dabei geht es um Dadaismus, Afrika und Ultraschall. Kleiner Bericht aus dem Festival-Bauch heraus, wo die Krstic als Mensch für alles unterwegs war.
«Isch das öppen en Aemmitaler?», fragt einer der Herren im Funktions-Gilet. Er und seine Kollegen treten gerade aus dem Rathaus heraus. Und während sie über die Bemerkung des Gilet-Mannes lachen, werfen sie noch einmal einen Blick auf Performance-Künstler Va-Bene Elikem Fiatsi, der gerade – in Olivenöl eingesalbt, mit Ketten behängt und in roten Schuhen – über die Berner Altstadt Pflastersteine stöckelt und einen Stuhl hinter sich herschleppt. Es ist ein wunderbar obskures Bild für einen Mittwochnachmittag, verstörend, und die vorbeieilenden Eltern mit Kindern gucken, dass sie sich schnellstmöglich aus dem Staub machen.
Bone ist aber auch, wenn Frieder Butzmann im Strobolicht zu tanzen beginnt und seiner Powerpoint-Präsentation damit eine neue Dimension verleiht.
Und Bone ist, wenn 23 Menschen mit Megafonen bestückt durch die Altstadt wandeln, ganz sachte für Rückkoppelungen sorgen und so ein veritables Neue-Musik-Ensemble zustande kommt.
Nachdem ich an diesem Tag zwei Schaufeln und ein Ultraschall-Gerät auftreiben musste (gar nicht so einfach), bin ich abends Teil dieser Megaphon-Performance namens Setting #3 des Berner Künstlers Marcel Zaes und verschwinde in der Anonymität von dunkler Kleidung, Nacht und den Klackgeräuschen, die so ein Megaphon macht, wenn man nur kurz auf den Knopf drückt.
Falls Sie die Sache mit dem Ultraschall näher interessiert: Künstlerin Makita zeigt heute Samstag um 19 Uhr eine Arbeit beim Kindlifresser-Brunnen und wird, ultrabeschallend, das Thema «Massive Menopause» verhandeln. Bone läuft noch bis am Montag. Zum Programm.
Lesen Sie auch den Bericht der Kulturredaktorin unseres Mutterschiffes.
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